sonnenbrand

ich: „wow, die kleine hat aber ordentlichen sonnenbrand.“ zur innerlichen visualisierung: der rücken bestand aus einer knallroten fläche, kleine bläschen an den schultern, unterbrochen nur durch die weissen streifen des kleinkindbikinis.
mutter: „achso. jaja. naja. wie die kinder eben sind, lässt sich nicht gerne eincremen.“
ich: „mh. ja. versteh schon. aber das ist natürlich schon ein bisschen heftig. und gefährlich.“
mutter: „wieso. ist doch nur ein sonnenbrand.“
folgend: erklärung.
mutter: „krebs? wieso krebs?“

ja, doch. extensives uv-licht ist ein karzinogen. und sonnenbrand ist der sichtbare beweis für solch stattgefundenes. erstaunlich, dass sich das noch nicht rumgesprochen hat.

26 Antworten auf „sonnenbrand“

  1. anderes Mutter-Beispiel (nicht Sonnenbrand, aber ebenfalls „meinkinddarfselbstentscheiden“):

    Dieser Winter in München. Es ist kalt. Frau (Oberstudienrätin, alleinerziehend) fährt mit Fahrrad durch die Stadt. Im Kindersitz ein nacktes Kind.

    Die Polizei, die von entsetzten Passanten gerufen wurde, hält sie schliesslich auf und Mutti gibt eine Erklärung ab: „Mein Kind hat sich heute Morgen gegen Kleidung entschieden“.

    Vielleicht ist die Sonnenbrandmutti ja die gleiche wie die Fahrradmutti…

    1. diesen fall zitiert winterhoff ja ausführlich in seinem tyrannen-buch – als beispiel für eine symbiose zwischen mutter und kind – die mutter ist imgrunde komplett vom kind gesteuert – falsch verstandene „selbstbestimmung“ des kindes.

  2. Unglaublich. Sowas sollte verboten werden. Ich sage jeder Mutter, die bei mir Sonnenschutz für Babys und Kleinkinder kauft, dazu, dass das Kind eigentlich gar nicht in die Sonne gehört, da Kleinkinder noch keinen Eigenschutz haben, der verlängert werden kann. Ich bin damals im Meer mit Tshirt baden gegangen… Aber mit drei?! Blasig?! Uhm. Harter Tobak, eindeutig.

  3. Es gibt Dinge, die diskutiert man doch nicht mit einem Kind! Und ich denke, dazu gehört das Eincremen, bzw. der Sonnenschutz. Damit der Hut meines Kindes schön auf dem Kopf bleibt, hat dieser so tolle Bändel zum zubinden. 😀 Echt praktisch. Und wenn’s wirklich brützelt in der Sonne gibt’s vorher Creme und/oder langärmeliges, luftiges Sweatshirt.
    Und auch zum Baden (wenn es in der Sonne sein muss) gibt’s nen T-Shirt.

  4. Manchmal schon schlimm was sich alles so fortpflanzen darf :-/

    Und wenn ich mein kleines Kind so lange in der Sonne lasse, das es sogar Blasen auf dem Rücken hat – naja also irgendwie bin ich dann schon etwas geschubst oder?

  5. wenn das Kind sich nicht gerne eincremen lässt, putzt es dann wenigstens gerne die Zähne?

    Ich bin froh kein Kinderarzt sondern NUR Mutter von 5 Kindern zu sein, meine Contenance liesse solche Eltern nicht zu.

    Es gibt keine Eltern die alles richtig machen, aber man muss auch nicht alles falsch machen 😉

    Erziehungsauftrag ist wohl für manche Eltern schwer aussprechbar, kaum zu realisieren oder einfach ein Fremdwort…?!?!

  6. Ja,ja, aber genau wissen, welche Medikamente man wegen der großen Gefahren für die Zukunft nicht einnehmen soll (nämlich alle), und dass Impfen gefährlich ist, und man will ja nur absolut gesund leben , und außer Bio geht gar nix, usw., usw.! Nix als Voreingenommenheit, Arroganz und Werbungs-gesteuerte Besserwisserei! Wann kommt endlich der Führerschein für Eltern (bin eigentlich absolut dagegen, aber wenn ich das lese! Und ich kann’s aus meiner eigenen Praxis obendrein nur bestätigen!)

    1. Dummheit an sich ist bislang noch nicht strafbar. Das ist auch gut so – die Gefängnisse sind voll genug 😉
      Und an dem Punkt, wo die Dummheit die Grenze zur Kindesmisshandlung überschreitet, hat ein Kinderarzt durchaus Handlungsmöglichkeiten. Damit macht er sich vielleicht nicht sonderlich beliebt, aber *möglich* ist es schon.

      Davon mal abgesehen: ein Elternführerschein könnte doch durchaus nützlich sein (hängt natürlich immer von der Umsetzung ab). Ein werdendes Elternpaar (PAAR!) verpflichtend zum Babykurs zu schicken würde vermutlich tatsächlich helfen.
      Statt dessen steigen die Erwartungen an die Eltern immer mehr (Arbeit und Familie und Familie unter einen Hut bringen, möglichst umfangreiche Kenntnisse zu Kinderkrankheiten und Ernährung, dabei aber bloß nie dem Kinderarzt widersprechen ;), …), Hilfe gibts nur wenig (auch die Großeltern-Generation hat ja heutzutage besseres zu tun, Hilfsangebote von Jugendämtern etc. anzunehmen ist teilweise stigmatisierend bzw. wird so empfunden), und wenn jemand an den hohen Erwartungen scheitert ist er (natürlich) selbst schuld.

      Manchmal wundere ich mich, dass in meiner Generation überhaupt noch jemand Kinder bekommt.

  7. Das ist gar nicht soo einfach, mein Töchterchen ( 4 1/2 )z.B. habe ich eigentlich noch nie eingecremt, sie hatte auch noch nie einen Sonnenbrand, aber wir sind eigentlich immer draussen und so hat sie eine Grundbräune von Frühling an, bis Sommer ist sie dann richtig braun- alle Cremes, die wir mal ausprobiert hatten ( auch richtig teure aus der Apotheke) führten zur Hautrötung. Also wird die pralle Mittagssonne gemeiden und sonst aber recht wenig für den Sonnenschutz getan.
    Der Sohn (2 1/2)ist so ein kleiner Roter. Rote Haare, Käseweiße superdünne Haut. Auch er reagiert auf die meisten Cremes mit Hautreizung, aber: er meidet die Sonne von sich aus, Im frühling, wenn sie noch nicht so dolle ist, dann mag er es noch, sobald sie stärker wird, findet er immer ein schattiges Eckchen. Und gegen ende des Sommers ist auch er nicht mehr so weiß. Da wir ohnehin nicht zur entsprechenden Jahreszeit in den Süden fahren oder so, denke ich, das scheint derzeit die beste Methode zu sein. #

    Ich hatte als Kind fiese Sonnenbrände trotz damals LF 20, war vor 25 Jahren so ziemlich das höchste was man bekam, ich hoffe, ich bekomme die Quittung nicht dafür.

  8. Habe ich letztes Jahr in der Praxis auch erlebt. 5-jähriger sitzt da zum VW auf der Schulter. Ich mache vorsichtig das Pflaster ab und sehe auf der Schulter eine riesige süffende Blase. Der Vater sagt mir, dass er einen Sonnenbrand gehabt hat. Ich dachte nur: Hallo?? Das Kind ist 5! Dem muss mann sagen, dass er sich eincremen soll bzw. ihn selbst eincremen, der macht das nicht von alleine! Na ja, die Familie gehört eher zu den sozial schwachen. Der Junge konnte mit seinen 5 Jahren mit mir kein vernünftiges Wort wechseln, der sprach wie ein 3-jähriger. Und der Vater hatte sowieso immer andere Sorgen, wenn er bei uns war. Standard-Frage: Dauert es noch lange? Sonst würden wir im Auto DVDs gucken und dann später wieder reinkommen. Mhm, schon klar, Kinder vernachlässigen, aber nen DVD-Player im Auto.

  9. Unverantwortlich. Ich sehe hier auch öfter mal solche Kandidaten… Kleinkind im Buggy ohne Hut etc. in der prallen Mittagssonne.
    Meine Kinder tragen Hüte und UV-Shirts genau wie ich, denn ich weiss wie diese Barndblasen (trotz Sonnenschutz in ausreichender Höhe) schmerzen.

    1. Sag einem kleinen Sturkopf mal, dass er/sie den Sonnenhut gefälligst auflassen soll. Der fliegt nur umso schneller.

      In dem Fall verlassen wir aber die Sonne. Bin eh lieber im Schatten.

      Sonnenbrand ist aua, muss nicht sein. Ich war selbst so ein Kandidat von „ach, das bisschen Sonne macht schon nix, ich muss mich nicht eincremen“ dafür werde ich sicher noch die Quittung bekommen 🙁

  10. Eigentlich total unverantwortlich. Hast der Mutter auch nochmal richtig deutlich gemacht was da alles passieren kann?

    Ansonsten ist es schon krass was es alles für Eltern gibt. Neulich haben meine Eltern eine etwa 3 Jährigen mit einen gestochenen Tatoo gesehen. Sowas müsste schon einen Anzeige wegen Kindesmisshandlung geben.

  11. Meine große Maus (3 Jahre, rote Haare) lässt sich auch ungern eincremen, aber sie muss da eben durch *gg … Und um ihr die Sache zu erleichtern, hab ich in diesem Jahr blaue Sonnencreme zum Sprühen gekauft – das findet sie dann richtig „cool“.

  12. Oh ja, das bisschen Sonne …
    Darum laufen in Australien alle Kinder am Strand mit Ganzkörper-Sonnenschutzanzügen und Hüten herum. Sieht zwar etwas komisch aus, dafür dürfen sie eben auch an den Strand — Und Australien ist so ziemlich das einzige Land, wo Hautkrebs rückläufig ist, dank der „Schützt euch vor der Sonne“ – Propaganda. Irgendwie ist das bei uns noch nicht angekommen.

  13. AUA, richtig mit Bläschen? Das muss doch so wehtun, dass das Kind die ganze Zeit weint, oder nicht? Wie schrecklich, dass du da noch ruhig bleiben und sachlich erklären kannst… könnte ich nicht… tja, kein Talent für Päd! 😉

    1. und wie weh das tut! selbst lose kleidung auf der verbrennung ist unerträglich.
      hatte das selbe letztes jahr… ich war im freibad, es war sehr warm, aber bewölkt, teilweise auch leicht am regnen, aber eben warm und deshalb sind wir ca. 4-5 std dageblieben…
      schlechte idee, wie auch mein arzt später bestätigte.

    2. naja, es ist wohl einfacher das Kind tagelang leiden zu lassen, als es zwei Minuten mit sanfter Gewalt einzucremen! Das nennt sich „elterlicher Weitblick“!

  14. und ich doofe (Sommersprossen, rötliche Haare, helle Haut) hüpfe mit meinem Kind (2 Monate, blond) von Schatten zu Schatten und bin panisch wenn er nur 5 minuten das Gesicht in der Sonne hat.
    Naja das Kind hatte wenigstens keine Gelbsucht, oder?

  15. Ja, wirklich erstaunlich. Ich habe neulich auch gestaunt: Mama mit ebenfalls 4-monatigem Baby, sowohl Mama als auch Baby sehr heller Hauttyp und rötliche Haare. Ich rede von Sonnenhüten und Sonnenschutz, sonst Schatten, sie meint dazu nur: ach, ich mach da eigentlich gar nichts, so ein bisschen Sonne wird ihm schon nichts schaden.

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