43 Antworten auf „running gag in sachen globuli“

  1. Das ist und bleibt einfach Glaubenssache.
    Bei mir habe ich es getestet und keine großen Veränderungen/Verbesserungen bemerkt.
    Bei meiner Tochter hingegen funktioniert Arnica gegen
    blaue Flecke und Schwellungen sehr gut. Die sind wirklich sehr schnell verschwunden, obwohl es mindestens einmal eine richtig böse Beule werden wollte.
    Osanit gegen Zahnungsbeschwerden dagegen gar nicht (mehr).

    Wer sich mit einem Test einlassen kann, darf es probieren und wenns nicht funktioniert, hats wenigstens auch nicht geschadet.

    Wer partout nicht dran glaubt, der muss ja auch nicht 🙂

    1. Oooh, die Arnica-Fraktion… also bei meiner Tochter sind bis jetzt alle Beulen und blaue Flecke ohne Arnica verschwunden…

      Und ziemlich bedenklich finde ich den Lerneffekt hierbei: Wenn mir was wehtut, muß ich was einnehmen, damit es weggeht. Noch ist es nur Milchzuck … ääh Arnica.

    1. a) eine Grippe ungleich leichte Krankheit
      b) ein grippaler Infekt = leichte Krankheit
      c) Binsenweisheit: ein Schnupfen dauert 7 Tage – mit Medikamenten 1 Woche
      d) natürliche Medikamente ungleich Homöopathie (Weidenrindentee ist natürlich aber nicht homöopathisch, außer ich kipp ihn in die Badewanne)
      e) natürlich ist kein Garant für Gesund (Digitalis aka Fingerhut = giftig)

  2. Ihr habt anscheinend alle keine Ahnung!
    Erstmal informieren dann lästern!
    Zitat Mahatma Gandhi :
    Homöopathie ist die modernste und durchdachteste Methode, um Kranke ökonomisch und gewaltlos zu behandeln!

    Also bei vielen Leuten hilft es!

      1. Und wo war da nochmal der Unterschied zur Allopathie (mal abgesehen davon, das es natürlich andere Eminenzen sind ;))?

        Das Problem bei wissenschaftlich „belegter“ Medizin ist erstens die Ethik. Es ist schlichtweg unethisch, Medikamente und sonstige medizinische Verfahren an repräsentativen Patienten zu testen (das würde ja auch Kinder, Schwangere, … einschließen).
        Zweites Problem: das System Mensch beinhaltet zu viele Parameter, also werden nur eine Auswahl der Daten erhoben. Niemand kann aber sicher sein, dass sich nicht in den weggelassenen Daten irgendetwas wichtiges versteckt.
        Wir haben also zwei System-eigene Probleme mit der Datenauswahl. Dummerweise ist die Auswahl der Daten aber das A und O einer jeden Statistik – und genau deshalb kann man auch jede medizinische Statistik anfechten. JEDE EINZELNE.
        Was bleibt, ist Heuristik – und zwar in jedem Fall. Drastisch formuliert: eine Wette auf den Ausgang der Behandlung, mal mit besseren, mal mit schlechteren Chancen. Wer da noch ernsthaft von „wissenschaftlicher Beweisbarkeit“ redet, hat schlichtweg keine Ahnung von Statistik (eine Statistik ist NIEMALS ein Beweis, sie hat eher den Charakter einer Suggestion oder Tendenz).

      2. naja. zum einen gibt es sehr wohl studien mit schwangeren und kindern – sonst könnte man diese „ehrlich“ gar nicht behandeln.
        aber benedicta, du hast dich ja hier schon öfters als fachfrau für statistiken zu erkennen gegeben – insofern werde ich mich nicht mit deinem knowhow anlegen –
        aber: wo kämen wir denn in der seriösen medizin hin, wenn man ab sofort alle studien bleiben liesse und am ende nur noch das outcome beurteilte – wer heilt, habe immer recht.
        jetzt weinen doch auch alle, dass die schweinegrippeimpfung nicht ausreichend getestet wurde.

        alles nicht so einfach.
        für mich ist ein medikament, welches in klaren, doppelblind randomisierten studien einen wirknachweis beweist, immer noch vertrauenswürdiger, als ein „medikament“, sprich glaubuli, das alleine auf den glauben, den placeboeffekt oder irgendwelche konstruierten erklärungsversuche wie „erinnerung“ des moleküls, fußt.

        nenn mich kurzsichtig, kleinhorizontig – aber wer kurzsichtig ist, sieht wenigstens die offensichtlichen nahen dinge und nicht die fernen, verschwommenen, ungreifbaren.

      3. Nein, bleiben lassen ist mit Sicherheit der falsche Weg – schließlich ist die Empirie, mit allen ihren Mankos, die EINZIGE Möglichkeit Medizin überhaupt irgendwie zu validieren.
        Man muss sich aber klar machen, wo die Grenzen liegen – und bitteschön nicht nur die „gegnerische“ sondern auch die eigene Medizin kritisch hinterfragen. Die Datenlage ist notwendigerweise schlecht – nicht repräsentativ (weil man gar nicht weiß, was repräsentativ ist!), keine negativen Absicherungen (geht nicht, wegen Ethik). In der Informatik gibt es in diesem Setting Berechenbarkeitstheorien seit den 70ern – und das wichtigste ist: in dieser schlechten Datenlage verliert man Genauigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit.

        Übrigens:
        Es GIBT ja Belege (auch in Doppelblind-Studien) für Homöopathie. Bezeichnend ist, dass es oft dann nicht klappt, wenn Behandler und Behandelter beide die Methode für Quatsch halten. Ich werfe dann mal das Stichwort „Nocebo“ in den Raum – das musst du erstmal wegdiskutieren. (In allopathischen Studien-Settings gehen normalerweise Arzt und Patient von Wirksamkeit aus – der Arzt, weil er an die Forschung glaubt, und der Patient, weil er an den Arzt glaubt. In homöopathischen Studien, insbesondere in solchen, die auf „Widerlegen“ aus sind, hast du Ärzte UND Patienten, die von Nicht-Wirksamkeit ausgehen – vergleichbare Szenarien gibt es in der Allopathie gar nicht!)
        Schlechte homöopathische Studien mit guten allopathischen Studien zu vergleichen ist unredlich und unwissenschaftlich.

      4. ok, dann hätte ich gerne mal die „Belege (auch in Doppelblind-Studien) für Homöopathie“. gerne als literatur research – ich finds dann schon in der medline.

        nocebo. ja sicher.
        aber genauso wenig, wie du den placeboeffekt weder in der allopathie noch in der homöopathie ausblenden kannst (bester versuch ist die doppelblindstudie, wie sonst auch anders?), ist dieser doch in der homöopathie wesentlich relevanter. je größer die studien, desto mehr nähern sich die effekte denen des placeboeffektes an.

        ok. lassen wir das mit den studien.
        dann können wir auch gleich zur reinen try-and-error-medizin zurückkehren. und wenn das auspendeln den darminfekt nach drei tagen heilt, wars eben das auspendeln.

      5. http://www.psychophysik.com/h-blog/
        Erfreulich sachlich, gut belegt (Quellen sind sauber verlinkt, Literaturnachweise mit DOI) und erfrischend selbstkritisch (da liest man kein „wir besitzen die Wahrheit“ sondern eine nachvollziehbare, ausgewogene Bewertung zur Tragfähigkeit der Argumente – eben das, was ich oben anmahnte).

        Man beachte auch den Artikel zu esowatch:
        http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=3609
        Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

      6. ok, ich werde mich dem mal hingeben.
        der zweite link bei h-blog ist allerdings ein bissel arg: jetzt machen wir mal eine eso-eso-eso-watch auf, kümmern uns erst einmal um die zahlreichen paragraphen und das fehlende impressum und dann werden wir sachlich.
        achnee.

      7. Weißt, ich hab ja im Prinzip nix gegen Satire. Aber wenn mir schon beim ersten Satz eines Artikels der Blutdruck ins Unermessliche steigt weil es einfach nur noch platt und beleidigend ist, dann ist was faul. Und bei Esowatch hab ich das Problem bei jedem einzelnen Beitrag… (ich setze das inzwischen sogar medikativ ein: müde, abgespannt, Blutdruck unten? Esowatch anklicken… 21, 22, 23… alles wieder ok *ggg* Funktioniert immer, ich darf nur nicht länger als 3 Sekunden hingucken sonst fang ich wegen der Adrenalinausschüttung an unkontrolliert zu zittern.)

      8. Es GIBT ja Belege (auch in Doppelblind-Studien) für Homöopathie. Bezeichnend ist, dass es oft dann nicht klappt, wenn Behandler und Behandelter beide die Methode für Quatsch halten. Ich werfe dann mal das Stichwort „Nocebo“ in den Raum – das musst du erstmal wegdiskutieren.

        Nichts leichter als das.
        Genau mit dieser Argumentation belegst du nämlich, dass Homöopathie nichts weiter ist als das elaborierte Nutzen des Placebo-Effekts.

  3. Sehr geehrter Kinderdok/c,

    jedes Mal wenn ich hier vorbeischaue, werden Sie mir unsympathischer. Wären Sie unser Kinderarzt, ich würde auf der Stelle wechseln! Schon alleine deshalb, weil man ja dauernd befürchten muss, dass die Krankengeschichte der eigenen Kinder hier breitgetreten wird!! Ich könnte keinem Arzt vertrauen, der im Internet so über seine Patienten herzieht!

    Gruss,
    Antidoc, der jetzt schnell mal ein paar Chamomilla-Kügelchen einwirft zur Beruhigung. (Mein Wasser dreht heute links, ausserdem ist noch kein Vollmond, daher kein Kamillen-Tee)

  4. etwas OT aber: ich hab mal einen Typen kennengelernt, der hat nur linksgedrehtes, über Lavastein gelaufenes Wasser getrunken (is wohl besser für den Körper). 3 Liter am Tag, 4,50€ der Liter…

  5. Mein Lieblingsbegriff (in der Erwachsenen-Pseudo-Medizin) ist mit großem Abstand „Entschlacken“. Alleine schon die bildliche Vorstellung macht mich fertig…

  6. Ist das nicht das Problem bei den Glaubulis? Das niemand weiß, dass das endlos verdünntes was-auch-immer-auf-Latein* ist, sondern alle denken, das wäre pflanzlich/natürlich und KEIN nachweislich unwirksames Placebo? Genauso, wie fast niemand weiß, dass pflanzlich eben nicht zwangsläufig sanft und ungefährlich bedeutet? Und zugelassene Medikamente nicht immer böse-schädliche-organzersetzende-Chemie sind?

    *meine persönlichen Ausgangsstoff-Favoriten sind ja Plutonium, Antimaterie (!) und Wasser (!!!).

    1. Das gabs doch schonmal beim Kinderdok, oder?
      Eine Liste Globuli + deren Anwendungsgebiete und eins habe ich noch im Kopf, ich glaube der „Wirkstoff“ war „excrementum canem“ oder sowas. Also übersetzt Hundesch**ße

      1. Ja, ich weiß. Aber ich bilde mir ein, die drei wären nicht dabeigewesen. (Wobeis ja egal wäre wenn, die Favoritenrolle ist denen mMn kaum zu nehmen…) Soweit ich das mitbekommen habe, wird eh ALLES verdünnt. TDM-Kügelchen sind mit … Tausend-Deutsche-Mark-Wasser betropft.
        Die „Wirkung“ dieser Mittelchen wird ja dadurch bestimmt, dass man gesunden Leuten das jeweilige Wässerchen gibt und die dann aufschreiben lässt, was sie währenddessen so alles hatten. Versuchsperson hatte einen Alptraum -> hilft gegen Alpträume. Versuchsperson kotzt -> hilft gegen Magenbeschwerden. Logisch, dass man auf diese Art immer etwas findet… Daher kommt dann auch die Namensvielfalt für Wasser.

  7. besser noch: Gibt es da nichts pflanzliches? Ich möchte mein Kind nicht mit sovielen Giften belassen.

    Jaja, die Natur, die beste Giftmischerin unter Gottes großer Sonne.

  8. Ein großer Vorteil der Kügelchen ist der Preis und die gute Verträglichkeit. Da finde ich die ewigen HWS-Einrenker oder die Schwermetallausleiter-Fraktion viel schlimmer.
    Wir sollten aber auch was Positives lernen: der Placebo-Effekt ist nicht zu unterschätzen. Wir sollten ihn auch nutzen, wenn wir keine Hokuspokus-Medizin anwenden.

    1. nun, der p-effekt wird genutzt. gibt ja haufenweise studien hierzu.
      zb wurde „herausgefunden“, dass dieselben medikamente besser wirken, wenn sie von einem arzt verschrieben wurden, der sich zeit für ein paar freundliche worte mit dem patienten genomme hat, als bei einem, der nichts sagt und nur verschreibt. und hier ging es nicht um placebos, sondern um „wirkungsvolle“ medis. der p-effekt wirkt umfassender, als die meisten vermuten

  9. Halte auch nic von irgendwelchen Kügelchen, die man nur nachts nackt im Mondschein mit einem Plastiklöffel rechtsgedreht einnehmen darf. Aber sag so was mal in einem Geburtsvorbereitungskurs, da wirst du u.U. ganz schnell von der Hebamme gesteinigt. Die stehen nämlich total auf so was (Ausnahmen bestätigen die Regel) – ist aber auch klar, so was können sie „verschreiben“, richtige Arzneimittel dagegen nicht.

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