schweinegrippe impfempfehlungen

soeben erschienen, die offizielle empfehlung zur impfung gg schweinegrippe amerikanische mexikanische wutzeschnubbe neue grippe a/h1n1/2009:

  • 1) beschäftigte im gesundheitsdienst und wohlfahrtspflege mit kontakt zu patienten und infektiösem material
  • 2) personen ab 6 monaten mit chronischen erkrankungen
  • 3) schwangere (am besten ab dem 2.trimenon) und wöchnerinnen

dies sind die ersten populationsgruppen, bei denen die impfung zunächst gegeben werden sollen: a) um die „medizinische“ infrastruktur aufrecht zu erhalten (ad 1) und b) um die gefährdeten personengruppen zu schützen (ad 2 und 3 – die meisten todesfälle gab es weltweit bei risikopatienten und vor allem auch schwangeren)
im weiteren:

  • 4) haushaltskontaktpersonen zu 2) und 3) und zu säuglingen unter 6 monaten (da diese nicht geimpft werden können)
  • 5) alle übrigen personen zwischen 6 monate und 24 jahre (die meisten todesfälle gab es bei jungen erwachsenen und kinder/jugendliche gelten als hauptüberträger)
  • 6) alle übrigen zwischen 25 und 60 jahre
  • 7) alle übrigen über 60 jahre

pikanterweise muss man (aus kinderärztlicher sicht) sagen, dass für die anvisierten impfstoffe keine studien für patienten unter 3 jahren vorliegen! da die impfstoffe unter pandemiebedingungen, d.h. ohne die üblichen testverfahren, zugelassen wurden. ein heikles thema, das gerade sehr kontrovers diskutiert wird.
offizielles epidemiologisches bulletin des rki
adjuvansfreier impfstoff für die bundeswehr aber nicht für kinder?
ähnliches bei spiegel online
… und beim focus

31 Antworten auf „schweinegrippe impfempfehlungen“

  1. ach das ist doch so schwierig.. um mich gehts mir gar nicht- aber ich hab ganz schön angst um meinen 17 monate alten sohn – und keiner sagt was wirklich richtig ist… sehr sehr ärgerlich dass man bei so einer ernsten sache nicht eine richtige antwort bekommt. mein kinderarzt sagt nein zur impfung – und nu??? soll ich ihm einfach trauen?? schwierig!

    ansonsten:: schöner blog!

  2. Hallo,
    möchte meine Kinder am Montag gegen Schweinegrippe impfen lassen. Nun hat meine Tochter 8 Jahre eine Erkältung. Kann ich sie trotzdem impfen lassen? Wer weiß da Bescheid?
    Danke schon im Vorraus!

  3. hallo kinderdok,

    hab gerade bei unsersem kinderdok angerufen zum impftermin ausmachen. er wird nicht gegen schweinegrippe impfen (gar nicht) und empfiehlt die saisonale grippeimpfung.

    wollte ich nur kurz melden.

  4. Warum will man uns Krankenschwestern impfen? Damit wir nicht ausfallen wenn alle anderen mit der Grippe ins Krankenhaus kommen 🙂

  5. nachdem nun durch die medien ist, dass sich kaum wer gegen H1N1 impfen lassen möchte und somit „die bundesländer auf dem georderten impfdosen sitzen bleiben“ klingt dass irgendwie nach „gigantischem feldversuch“ und „kosten eintreiben“. und ich bin wiss gott nicht gegen impfungen.

  6. Trotz komischen Job’s – für mich kommt eine (ungenügend erforschte) Impfung gegen das Schnitzelhusten nicht in Frage!
    Ich bin kein Versuchstier, und glaub auch, eher wird uns der Impfstoff um die nötige medizinische Versorgung bringen als die ‚Pandemie‘ als solche…

  7. @kinderdock: wow… auf platz drei der zielgruppe stehen allen ernstes schwangere???

    in der schwangerschaft kriegt man doch auch sonst so gut wie nix bedenkenlos empfohlen, da soll man ja bei jedem meerwassernasenspray/globuli/salbeibonbon eine strenge risiko-nutzen-analyse vom arzt machen lassen (etwas übertrieben ausgedrückt)…

    wie kommt es, dass man diesen impfstoff jetzt so mir-nichts-dir-nichts ausdrücklich für schwangere ausruft?

    1. schreibe ich im blogbeitrag: weil bei h1n1 signifikant mehr schwangere verstorben sind. d.h. wer gesund ist und h1n1 bekommt, kein problem. wer aber schwanger ist und h1n1 bekommt, steigt das risiko eines letalen verlaufes. warum, weiß man nicht. dies unterscheidet h1n1 von anderen grippeviren.
      ich halte diese empfehlung der schwangerenimpfung für das entscheidende an dieser stiko-empfehlung, was die glaubwürdigkeit angeht: es geht scheinbar doch nicht alleine darum, jetzt schnell schnell ein paar leute zu impfen, sondern eine echte risikogruppe – und das scheinen die schwangeren zu sein – zu schützen, auch wenn die eben schwanger sind.

      1. Ich verstehe das jetzt so, dass mit dieser Impfung tatsächlich die Schwangere, nicht das ungeborene Kind geschützt werden soll. Für die Leibesfrucht hat die Impfung also keine positive Wirkung, mit anderen Worten, wenn eine Schwangere die Schweingerippe bekommt und nun nicht gerade daran verstirbt, sondern halt einfach „normal“ krank ist, macht das dem Kind nichts (oder eben so viel wie eine andere Erkrankung in der Schwangerschaft) aus?
        Dann ist für mich die Entscheidung nämlich klar, mich nicht impfen zu lassen (will demnächst wieder schwanger werden). Um allein meine Sicherheit etwas zu erhöhen, erprobe ich sicher keinen derartig schnell zusammengestrickten Impfstoff mit Baby im Bauch.

        Und ja, ich sehe selbst, dass es dem Ungeborenen auch schadet (um es mal vorsichtig zu formulieren), wenn ich an der Schweinegrippe sterbe. Insoweit ist mein Vortrag nicht schlüssig. Aber ohne das jetzt näher erklären zu können, ist meine Entscheidung für mich irgendwie trotzdem logisch.)

        P.S.: Bin übrigens Impfbefürworter, gerade gegen normale Grippe geimpft, erstes Kind durchgeimpft und immer großes Unverständnis für z.B. Masernimpfverweigerer.

      2. Die Impfung soll tatsächlich die Mutter schützen.
        Aktuelle Studien ergaben eine Sterblichkeit von 17% bei Schwangeren. Für ein Grippchen ist dies doch etwas viel. Daher auch die Impfempfehlung

  8. Es ist schade, dass die StIKo „dank“ des neuen RKI-Präsidenden mit solchen Impfempfehlungen den guten Ruf verspielen könnte.
    Diese Empfehlung ist Wasser auf die Mühlen der Impfverweigerer, und ich sehe bereits die nächsten Masernepidemien deutlich stärker auf uns zukommen.

    Bärendienst nennt man sowas wohl.

  9. Ich bin selber im 6.Monat schwanger aber eine Impfung kommt für mich nicht in Frage – sofern mir niemand 100%ig bestätigen kann, das es für den Ungeborenen nicht ungefährlich ist. Wie würden sie denn handeln? Auch meinen 2Jährigen Sohn werde ich nicht impfen lassen – das alles ist mir doch sehr suspekt

  10. In den 70er und frühen 80er Jahren war die FSME-Impfung – allerdings aus ganz anderen Ursachen – so stark mit (auch gefährlichen,sogar einige Todesfälle) Nebenwirkungen behaftet, dass man sich eine Impfung damals gut überlegen sollte. Inzwischen ist – durch andere Methoden – das Risiko für einen Impfschaden praktisch auf Null gesunken. Ich befürchte, dass hier mit der Schweinegrippe die Menschheit – nur weil einigen Politikern erfolgreich die nötige Panik eingeredet wurde – zu einem riesigen Massenversuch missbraucht wird, allerdings ohne die sonst für Mediziniversuche vorgeschriebenen Aufklärungen und haftungsrechtlichen Absicherungen! Wenn das stimmt, was inzwischen schon mehrfach in der Presse stand, nämlich dass die Politik den Hersteller Glaxo,Smith,Kline GSK weitgehend von Produkthaftungsansprüchen freigestellt hat, dann gnade uns Gott, wenn die Versprechungen nicht eigehalten werden: Contergan im ganz großen Stil!

  11. ich hab die sendung gestern abend im ersten verpasst und bin jetzt froh über diesen post hier.

    überlege schon eine ganze weile, wie ich das mit der grippe-impfung handhaben soll. meine tochter (bald 7) hatte schon 2 virale lungenentzündungen und ist etwas anfällig. vergangenes jahr haben wir eltern und meine tochter uns impfen lassen. sohnemann war mit knapp 6 monaten noch zu klein laut kinderarzt. die einzige, die die grippe dann im februar bekam war unsere tochter ;-(

    was nun? impfen or not – that’s the question?

    1. deine tochter würde ich nicht als risikopatient einstufen, damit fallt ihr alle nicht in die o.g. gruppen 1) – 3) — außer du wärest schwanger oder krankenschwester.

      1. danke – danke – danke!

        dieses grippchen in verbindung mit der saisonalen grippe bereitet mir echte kopfschmerzen. und weder unser kinderarzt noch unser hausarzt wollen uns zum thema be- oder abraten, weil sie selber auch bedenken haben, weil der impfstoff so „neu“ ist. ich finde es wirklich schwierig. ich tendiere z. zt. zur „normalen“ grippeimpfung.

  12. Unterscheidet sich eigentlich Art und Dosierung des Impfstoffes bei Kindern oder bekommen alle Altersgruppen der Bevölkerung die identischen Einheiten?
    Und: in einem TV-Beitrag wurde eine Impfung gegen H1N1 in den USA mittels Nasenspray gezeigt. Wird es das hier auch geben, oder handelt es sich um die üblichen Injektionen?

    1. kinder erhalten vermutlich zweimal die halbe dosis, ab zehn lebensjahren gibt man eine erwachsenendosis (wie auch bei der saisonalen grippeimpfung).
      die nasensprayimpfung ist in europa nicht zugelassen und sei wohl in den usa auch mit deutlichen nebenwirkungen behaftet.
      bei uns nur injektionen.

  13. Ich beginne ab November nebenberuflich im Seniorenheim zu arbeiten. Ich hoffe, dass ich nicht zwangsweise geimpft werde. Wenn es schon sein muss, dann würde ich lieber eine „normale“ Grippeimpfung bevorzugen (bin in den vergangenen Jahren jedoch auch gut ohne ausgekommen).

  14. Das entspricht auch dem Vorgehen in der Schweiz … darf ich fragen, ob Du Dich impfen lässt? Uns in der Apotheke haben sie schon Ende August ein Formular geschickt im Sinn von: „Bitte geben sie die Anzahl Apotheker und Pharma-assistentinnen an, damit wir die Impfungen planen können.“
    Darauf habe ich geschrieben: X Apotheker, X Pharmaassistentinnen …. und was ist mit den Drogistinnen, die bei uns im gleichen Geschäft arbeiten? und was ist, wenn man sich nicht impfen lassen will?
    Ich bin sonst sehr fürs impfen, aber hier scheint es sich mir hauptsächlich um eine Empfehlung „der Wirtschaft wegen“ zu handeln, was Aussagen wie „Aufrechterhaltung der Infrastruktur“ etc. erklärt …
    Ich bin immer noch der Meinung, dass es sich hier um ein „Grippchen“ handelt. Soll ich mich also mit einem nicht ausgiebig erprobten Impfstoff nur der Wirtschaft wegen impfen lassen?
    Unentschlossen.

    1. die experten gehen ja von einer zweiten wesentlich heftigeren h1n1-welle in der kalten jahreszeit aus – so war es bisher bei allen grossen pandemien. von daher ist die entwarnung nicht da.
      auch wenn es nur ein grippchen ist – ich sehe das genauso – hat h1n1 das potential einer rekombination mit der saisonalen grippe, so dass dann ein echtes problem „lauert“.
      zahnschmerzen bereitet mir allerdings dieser kaum erprobte impfstoff. für mich habe ich da weniger sorgen als für die kinder.

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