kein stures fiebersenken nach fieberkrampf.

ich möchte auch mal wieder etwas unschweinisches von mir geben, daher kurz dieses statement – völlig aus der luft gegriffen und ohne zusammenhang, aber es fällt unter die kategorie „was man schon immer mal sagen sollte“:

es macht keinen sinn, ein kind mit fieberkrämpfen, frühzeitig mit antipyretika, also fiebersenkern, wie paracetamol oder ibuprofen zu behandeln. diese empfehlung ist anachronistisch und entbehrt jeglicher grundlage. noch immer steht in vielen arztbriefen der (zumindest bei uns umliegenden) kinderkliniken nach entlassung ein „frühzeitige antipyrese ab 38,5“ – das ist quatsch, und wird vor allem einen möglichen fieberkrampf nicht verhindern. im gegenteil, ich glaube, dass das fixierte geben von fiebersenkern ab einer bestimmten thermometermarke fieberkrämpfe sogar provoziert, da die intervalle, in denen das kind wieder auffiebern muss, häufiger stattfinden – und hier auch die fieberkrämpfe.

so, das musste mal erwähnt werden. schließlich macht ja auch die neue grippe fieber. mist. schon wieder erwähnt.

36 Antworten auf „kein stures fiebersenken nach fieberkrampf.“

  1. Das schlimmste an den Fieberkrämpfen ist die Angst der Eltern, die das ganze Familienleben auf den Kopf stellt. Meine Tochter hatte mit 1 und 2 Jahren einen Krampf. Auch nach dem ersten Krampf handhabte ich es noch so, dass ich erst Fieber maß, wenn es dem Kind schlecht ging u der Arzt eine Zahl wollte. Gradmesser war immer mein kind. Und es durfte immer sein fieber als natürliche Abwehrreaktion haben. Natürlich hielt ich ihr nie ein Fiebersenker vor, wenn es ihr nicht gut ging. Aber Fieber ist nicht immer mit Unwohlsein verbunden.

    Nach dem zweiten Krampf (mit Krankenhausaufenthalt, dem ich nie wieder zustimmen würde) hatte uns die Angst im Griff. Ständiges messen, peinlich genaues Beobachten etc. Ich musste mich stark zusammen reißen, da wieder von loszukommen. Es treffen viele Faktoren aufeinander, die mir nicht bekannt sind. Fieber alleine löst keinen krampf aus. Hohes fieber quch nicht. Auch nicht zwingend der schnelle Anstieg oder eine bestimmte Art von erkrankungen. Das sind aber nur Beobachtungen bzgl meines kindes.

    Ich versuche das Vertrauen in den sinn des Fiebers aufrecht zu erhalten und wünsche mir ärzte, die die Eltern im entspannten Umgang mit Fieber unterstützen.

  2. Hallo ich bin kein Arzt aber eine Mutter von einem Kind mit Fieberkrämpfen,
    meine Beobachtungen bestätigen wohl die Aussage vom Kinderdok.
    Nach dem ersten schreck( Fieberkrampf) habe ich anfangs bei jeder Krankheit bei der ich Fieber erahnte( meist ab 37 + da sie normalerweiße Temperatur von 36 hat und alles über 37, 5 war dann schon ein Krampf) Fiebersaft gegeben, gekrampft hat sie trotzdem! Ein oder zwei mal nicht aber das war erst später als die Krämpfe ohnehin weniger auftraten.
    Auch die Beschreibung mit den Intervallen klingt nachvollziehbar, denn meist tritt der Krampf beim ersten „Anstieg“ der Temperatur auf, eine Minute vorher langt man noch an die Stirn und denkt sich nein Fieber hat sie nicht, dann eine Minute Später Krampf man langt an die Stirn und sie glüht geradezu. Außerdem habe ich beobachtet das vorallem die Schläfen besonders heiß sind meist die rechte mehr als die linke. Daran habe ich es oft schon „vorher“ gemerkt , da die Schäfen schon warm sind bevor das Fieber ansteigt (vll 5-10 min) aber verhindern konnte ich es trotzdem nicht.
    Ich habe dann aufgehört Fiebersaft zu geben, denn auch die haben nebenwirkungen und ich kann nicht behaupten das ich jemals eine Wirkung festgestellt habe! (Ich selbst hatte als Kind häufig komplizierte Fieberkrämpfe und habe mit 24 jahren schon das 4. Magengeschwür!- Kann mir gut vorstellen dass das von der häufigen Medikamentengabe kommt Ibuprofen usw greifen ja bekantlich den Magen an) Daher denke ich es ist das beste keine Medikamente zu geben die außer Nebenwirkungen nichts bringen.
    Meine Tochter hat immernoch ab und zu Krämpfe aber es werden immer weniger und auch schwächer! Wir hoffen einfach dass es sich bald rauswächst. Sind natürlich trotzdem wachsam sobald sie krank ist, jedoch viel machen kann man leider nicht:(

  3. Ich bin Kinderkrankenpflegerin und mir wurde damals in der Ausbildung vermittelt, dass man Kindern mit Epilepsie bereits bei Temp. >38,5°C ein fiebersenkendes Medikament verabreichen sollte, da Fieber die Krampfschwelle absenken würde und daher das Anfallsrisiko erhöht sei. Also nicht um einem „Fieberkrampf“ vorzubeugen, sondern speziell bei Epileptikern, deren Krampfschwelle ja immer erniedrigt ist. Ich kenne auch noch mehr Kinderkrankenpflegerinnen, die ihre Ausbildung ganz woanders gemacht haben, und das auch so gelernt haben. Habe jetzt Jahre später mal versucht dazu wissenschaftliche Evidenz zu finden (PubMed, Leitlinien). Konnte aber nichts finden (außer auf Fieberkrampf bezogen). Deshalb hier die Frage an Dich kinderdok: Du scheinst Dich mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben – weißt Du zufällig näheres dazu?

  4. Hallo,
    bin neu hier aber sehr angetan von dieser Seite. Unsere Tochter wird im Februar 4 und hatte fast genau vor einem Jahr einen Fieberkrampf. Auch wir dachten tatsächlich sie sei uns weggestorben! 20 Minuten dauerte es bis der Notarzt da war-den man kaum verstand da er Inder ist… ich musste meiner Tochter Diazepam verabreichen. Eine Tube half nicht, die zweite hinterher… eine Woche Klinikaufenthalt da beidseitige Lungenetzündung.
    Genau jetzt liegt sie neben mir mit fast 40 Fieber, seit Montag hat sie einen Virusinfekt, das Fieber kommt und geht, uns gehts so richtig schlecht, die Nerven liegeb quasi frei. Auch wenn die Ärzte sagen das sei nix schlimmes, es bleiben keine Schäden…ich mag sie nie mehr so sehen müssen!!! Und jetzt das WICHTIGSTE: wir behandeln sie und all unsre Kinder (drei an der Zahl) homöopathisch- es funktioniert! Natürlich gibt es Ausnahmen- wie bei der Lungenentzündung- aber ich schwöre echt darauf. Sie kommt mir oft beim Fieber vor wie kurz vorm Fieberkrampf, aber Ferrum phos bekommt das erschrecken und zucken im Schlaf immer in den Griff. Ich hoffe das bleibt so… Und natürlich hält unser Kinderarzt garnix von Naturheilkunde und sagt auch dass wir ab 38,5 fiebersenkende Mittel verabreichen sollen… Wie sollen junge, unerfahrene und/ oder auch verunsicherte Mütter jemals ein Gespür für ihr Kind bekommen wenn immer alles sofort unterdrückt werden soll?! Aber klar: es ist ja auch praktisch sein Kind nicht lange aus der Kita lassen zu müssen (ich arbeite dort…)

    Grüssle, Dine

    1. Ok einerseits ist alles unterdrücken voll pöse, weil unnatürlich und so, andererseits schmeißt man überall erst mal ne Ladung Glaubuli drauf? Ja ich weiß ich werde nie lernen Trolle nicht zu füttert.. .sorry.

  5. Stellen sie sich bitte folgendes vor:
    Das eigenen Kind krampft, fieberkrampf klar, das Kind hört auf zu atmet, läuft blau an usw., es muß vom Notarzt reanimiert werden. Das gleiche passiert irgendwann mal beim Kinderarzt, der macht ebenfalls eine Herz-dingsda und beatmet. Was glauben Sie, wie Eltern beim Fieber ihres Kindes reagieren. PANISCH, triffts in etwa. Meine Kinder haben früher auch nixs gegen Fieber bekommen, weil ich der Meinung war, es ist eine positive Reaktion des Körpers und warum soll ich das Kind mit Mittelchen vollpumpen. Jetzt pump ich voll, aber holla die Waldfee. Ich möchte nie, nie wieder meinen Sohn im Arm halten und denken das wars.
    Mein Sohn krampf auch nicht beim Fieberanstieg, diese Krämpfe kommen erst wenn er ca. 24 Stunden hohes Fieber hatte und dagegen ich dann mit fiebersenkenden Mittelchen doch etwas tun.

    1. klar, stelle ich mir vor. ich weiß, wie prägend ein jeder fieberkrampf für alle eltern ist, ich weiß auch, welche angst man davor hat. und ich weiß auch, dass es solche geschichten wie die deine gibt.
      aber: das sind *ausnahmen*, man nennt diese auch nicht umsonst „komplizierte“ fieberkrämpfe.
      ich reflektiere hier nur das unreflektierte verhalten vieler eltern und auch vieler kinderkliniken, bei *jedem* fieberkrampf mit der empfehlung der fiebersenkung rauszugehen – und das ist nicht mehr state-of-the-art.

      1. Entschuldigung, dass ich mich da jetzt an so einen „alten“ Beitrag anhänge.

        Unser Sohn ist jetzt drei Jahre alt, wir haben mit ihm jetzt zwei Fieberkrämpfe erlebt, den ersten vollkommen unvorbereitet, bei dem wir dachten, das Kind sei uns weggestorben, den zweiten dann mit etwas mehr Wissen, aber dennoch voller Schrecken.

        Selbst wenn man weiß, das Kind erinnert sich nicht unbedingt, das Kind wird nicht unbedingt sterben, es ist schrecklich, das mitzuerleben.

        Über ein unreflektieres Verhalten der Eltern (die seltenst ja medizinisch vorgebildet sind) zu schreiben, empfinde ich als Ohrfeige!!! State of the Art … Ich will als Mutter, dass mein Kind das nicht erleiden muss. Ich lese also die Infos meines Kinderarztes, meines Krankenhauses, meines Vertretungsarztes. Und alle sagen was anderes. Was bitte schön soll ich denn als informierte Mama tun?

        Wir haben mittlerweile dreierlei Infos. Das Krankenhaus verteilt besagte Infozettel: Fieber niedrig halten (empfinde ich als falsch, weil mein Kind dann mit theoretisch über 40 Fieber immer noch rumtobt, als hätte er keines). Der Kinderarzt sagt, naja, machen Sie mal gar nix. Der Vertretungsarzt hat dem Kind, als das Fieber über 40 stieg, einfach mal prophylaktisch ein krampflösendes Zäpfchen verabreicht.

        Ich wäre gern state of the art.

        Gibt es da weiterführende Infos, die ich auch als Nichtmedizinerin verstehen kann?

          1. Hallo,

            mein Sohn hatte mit 11 Monaten vor zwei Tagen seinen ersten Fieberkrampf. Nun frage ich mich natürlich, was ich tun kann. Auch ich habe das Problem, dass es von den verschiedenen Seiten verschiedene „Lösungsvorschläge“ gibt. Die Klinik sagt ab 38,5 senken. Der Hausarzt sagt erst einmal abwarten. Leider funktionieren die beiden Links vom Post von Kinderdok vom Dez 13, 2009 @ 13:49:27 nicht mehr. Gibt es das Material noch irgendwo?

            Ich gehe davon aus, dass das Fieber von den Zähnen kommt. Beide Kinder haben starke Probleme mit den Zähnen und Fieber bis 40,3 gehabt. Mein Sohn bekommt gerade einen Eckzahn. Und diese waren bei unserer Tochter besonders schlimm.

            Eigentlich halte ich nichts davon das Fieber zu senken, da es eine normale und gewünschte Reaktion des Körpers ist. Allerdings war der Fieberkrampf schon ein sehr schockierendes Erlebnis, was ich nicht noch einmal brauche. Wenn sich die Wahrscheinlichkeit eines neuen Fieberkrampfes nicht minimieren lässt, indem man das Fieber senkt, würde ich das Fieber-senken lassen. Diese Entscheidung müssen letztendlich die Eltern selbst treffen. Die Ärzte können da nur bestmöglich aufklären.

      2. Hallo,

        eigentlich sollte das eine Antwort auf rosa67’s Beitrag sein…

        Die vielen Kommentare von besorgten Eltern zeigen, dass die meisten Eltern wohl nicht so undifferenziert an dieses Thema gehen, wie wir Ärzte das häufig meinen (ich habe selber lange Jahre als Arzt in der Kinderneurologie gearbeitet und hatte da reichlich mit Fieberkrämpfen zu tun…). Die Unsicherheit, die wir Ärzte mit unseren vielen verschiedenen Aussagen ob nun „state-of-the-art“ oder nicht unter Eltern verbreiten, hilft ehrlich gesagt wohl wenig weiter. Da gehen sicherlich eine ganze Reihe von Ärzten (ob niedergelassen oder im Krankenhaus) mindestens genauso undifferenziert (und häufig wenig informiert) an dieses Thema heran.

        Ich kenne die Studien und Informationsblätter der Fachgesellschaften und vieler Kliniken sehr gut. Trotzdem: Als Eltern möchte man doch irgendetwas tun, um einen weiteren Fieberkrampf zu vermeiden, und es ist sicherlich nicht falsch, wenn man versucht, das Fieber zu senken. Nur: Man muss sich bewusst sein, dass man damit das Risiko nicht (oder nach einigen Studien nur sehr wenig und statistisch nicht signifikant) senkt, und dass man als Eltern nichts falsch gemacht hat, wenn doch ein weiterer Fieberkrampf auftreten sollte.

        Meine Einstellung zum Fiebersenken generell hat sich übrigens mit dem eigenen Nachwuchs ziemlich geändert. Wenn mein Kind Fieber hat und „in den Seilen hängt“, dann enthalte ich ihm nicht etwas vor, das Linderung verschafft (und das ganz unabhängig vom Fieberkrampf-Thema)…

  6. darf ich als nicht-akademische und schon zweimal nicht medizinisch-akademische-aber-dafür „nur“-Mutter Dich nach dem Begriff „Fieberkrämpfe“ fragen? Mit „wieder auffiebern“ kann ich was anfangen, das ist dem Laien klar, Fieber wird stärker und schwächer. Ist eine Phase mit Fieber dann ein „Fieberkrampf“? Oder ist das noch was Schlimmeres.. – Ich habe es seither so gehalten, fiebersenkende Mittel nur dann zu geben, wenn mein Kind wirklich einen elenden Eindruck machte und ich dachte, das ist jetzt nicht mehr ok. Was selten vorkommt, da Kind zum Glück insgesamt mit Rossnatur gesegnet 😉 Danke für Aufklärung

    1. Fieberkrampf ist wirklich ein Krampf. Also das Kind krampft. Wenn du einen erlebt hast, weiß du was das ist.
      Aber hoffentlich lernst du ihn nicht kennen.

  7. ja, ok, da mag ich mich im ton vergriffen haben.
    aber: kim hat ein statement abgegeben, das so nicht stehen bleiben darf: „Die sind da doch eher auf dem neuesten Stand als ihr in eurer kleinen Praxis.“
    und da ich nicht wissen, welchen background „kim“ hat – darf ich so etwas schon mal erwidern.
    das sollte nicht überheblich klingen. es gibt immer solche und solche, aber in der peripherie wird es meist so empfunden, dass krankenhausärzte die allwissenden seien – aber warum sollte das so sein? bisher habe ich dazu nun auch noch kein argument gehört.

    1. Es klingt ein bisschen wie der ewige Kampf zwischen Forschern und Praktikern in der Informatik.

      Uni-Informatiker auf der einen Seite, die irgendwelche Verfahren entwickeln und predigen,
      Industrie-Informatiker auf der anderen Seite, denen diese Verfahren zu weit an der Realität vorbei gehen (zu komplex, zu schwierig, und überhaupt).

      Da fallen genau die gleichen Sätze:
      „ihr in eure kleinen Software-Klitsche habt doch keine Ahnung“ und „ihr in eurem universitären Elfenbeinturm wisst doch gar nicht was wir brauchen“. Und – beide haben Recht! Und beides hat seine Wichtigkeit.
      Die Verfahren, die die Uni entwickelt, müssen für die Praxis angepasst und „rundgeschliffen“ werden, auf der anderen Seite täte es der Praxis (ich rede immer noch von meinem Fach, nur dass hier keine Missverständnisse entstehen!) gut, forschungsmäßig auf aktuellem Stand zu bleiben (im Moment kommen gerade in meinem Forschungsgebiet auf Konferenzen von Industrieseite immer mal wieder Verfahren auf, die von Uniseite seit Jahren (und Jahrzehnten) gut erforscht sind – wo die Industrie aber erst heute erkennt, wozu das gut ist).

      Quintessenz meiner Ausführungen: das Problem ist mangelnde (und mangelhafte) Kommunikation und fehlende Wertschätzung auf beiden Seiten.
      Und ich denke, DAS lässt sich auf deine Situation übertragen.

  8. Oh, hier herrscht ja seit neuestem ein Ton, der sich hoffentlich nur durch einen schlechten Tag erklären läßt. Lieber Kinderdoc, danke für Deine praktischen Hinweise. Ich klicke Deinen Blog täglich an. Bisher hast Du auch kritische Kommentare mit Humor genommen. Bitte mach es weiter so! Das Fieber oder die Krankenhausärzte oder Studien scheinen für Dich ein so brisantes Thema zu sein, daß Du Dich von anderem medizinischen Personal hier angegriffen fühlst. Das war glaube nicht die Absicht derer. Bitte bewahre Dir Deine lockere sympathische Art, wegen der ich hier immer gerne reinlese!
    Viele Grüße von eine nichtmedizinischen Akademikermutter

  9. Endlich sind wir mal wieder einer Meinung ;-).
    Meine Tochter fiebert auch schnell hoch und ich sehe keinen Grund per Zäpfchen schon tagsüber dafür zu sorgen, dass sie sich fühlt, als wäre sie gesund und dementsprechend durch die Kante tobt. Wie schon jemand vor mir bemerkte, Fieber hat schon seinen Grund und ein Krampf entsteht doch wohl, wenn das Fieber zu schnell sinkt/dann wieder steigt, oder? Danke für die Absegnung durch einen Mediziner (hier wird auch die „ab 38,5 °-Regel gepredigt).

  10. Halt-also da glaube ich dann schon eher den Krankenhaus-Medizinern.
    Die sind da doch eher auf dem neuesten Stand als ihr in eurer kleinen Praxis.

    1. da lach ich aber – wieso sollen denn bitte die krankenhausmediziner auf einem neueren stand sein als „wir in unserer kleinen praxis?“.
      leute, was habt ihr denn für vorstellungen?
      im krankenhaus werdet ihr von jungärzten „bedient“, die im echten krankenalltag noch gar nicht angekommen sind. und sie werden weitergebildet von oberärzten, die mehr in „klinischen studien“ lesen als in praktischen reviews wie die der american association of pediatrics.
      dass alle immer denken, krankenhausärzte sind die wahren wisser!!
      da krieg ich echt einen hals! und deswegen kommen auch immer am nächsten morgen die eltern wieder in die praxis, weil die koryphäe krankenhausarzt (also der assistenzarzt mit drei jahren erfahrung…) zum zäpfchen, ominösen sinnlosen abstrisch oder zur blutabnahme geraten hat.
      und übrigens: ich war auch sieben jahr krankenhausarzt – und *darf* das vergleichen!

      1. Hups!
        Ehrlich gesagt, finde ich den comment als.. ziemlich daneben. Fachlich interessierte Nachfragen werden unsachlich kommentiert und die Krankenhausärzte – ob noch in Ausbildung oder nicht – stellst Du bloß.

        Aber vielleicht wolltest Du auch nur hören, dass dein Blog das tollste ist, und Du der „wahre Wisser“, und die meisten Eltern Volld..ppen.
        Mich hast du als Leser verloren, denn ich schätze es nicht so sehr, wenn man sich ständig über andere stellen will, und diesen Eindruck gewann ich mehr und mehr.

        nichtakademische Grüße

  11. Ich in auch überzeugt, dass Fieber Sinn macht und würde es nur mit Zäpfchem senken, wenn ich das Gefühl hätte, meine Tochter kann deshalb nicht einschlafen (und Schlaf ist ja auch ziemlich wichtig, wenn man krank ist)
    Ausserdem gibt es ja noch Wadenwickel- die bei uns super funktionieren.
    Bei unserem Erste Hilfe Kurs für Kinder wurde gesagt, dass Fieber bei kindern bis 40,5 C völlig okay ist- wenn nicht noch andere Krankheitsbilder dazu kommen.

  12. Hallo Kinderdoc und alle miteinander!

    Mein Sohn hatte im letzten April seinen ersten und bisher einzigen Fieberkrampf mit anschließendem Aufenthalt in der Uni-Klinik. Die dortigen Ärzte sagten mir auch, ich solle die Temperatur senken, sobald sie 38,5 übersteigt. Das empfahl mir auch der Bruder einer Freundin, seines Zeichens ebenfalls Arzt.
    Vor einigen Wochen erkrankte das Söhnchen dann am 3-Tage-Fieber und unser behandelnder Kinderarzt sagte mir, ich solle die Temperatur sehr wohl überwachen, das fiebersenkende Mittel griffbereit haben, aber nicht eingreifen, solange das Fieber 39,0 und mehr nicht übersteigt. Ansonsten verwies er mich auf das Notfallmedikament, dass wir seit dem Fieberkrampf zu Hause haben.

  13. Danke lieber Kinderdok!
    So habe ich es im Erste Hilfe Kurs fuer Babys und Kleinkinder gelernt – und kein Mensch glaubt mir.
    Mein Zwerg hatte mit gut 1 Jahr auch einen Fieberkrampf – und jetzt schreien alle staendig, ich solle das Fieber schnellstmoeglich senken. Unser Kinderarzt hat dem widersprochen – und auch ich tue es nicht. Er ist auch krampffrei seitdem, obwohl er schnell und hoch (40.0 sind keine Seltenheit bei Fieber) fiebert.

  14. Hallo Kinderdok,
    bin echt froh, Dein Blog gefunden zu haben!
    Dein trockener Humor und die vielen absurd-komischen Dialoge haben mir jetzt schon mehrmals ein breites Grinsen entlockt!
    Wirklich ganz toll zu lesen, das Blog!
    Kompliment!

    Gruß, Papagena

  15. Ab wann soll man denn dann deiner Meinung nach was geben?
    Wenn es meinem Kind schlecht geht, bekommt er ein Zäpfchen. Oder ab 39,5°C, aber das geht meist mit „schlecht gehen“ einher. Aus der Intuition heraus, Fieber hat schon seinen Sinn. (Obwohl auch unsere Kinderärztin ab 38,5°C empfiehlt, was zu geben).

  16. Das ist ein interessanter Beitrag – aber worauf basieren Deine Behauptungen? Ich als Erwachsenen-Neurologe empfehle meinen Epilepsie-Patienten schon eher frühzeitig antipyretisch zu behandeln. Eben wegen der erniedrigten Krampfschwelle bei erhöhter Temperatur.
    Fieberkrämpfe sind natürlich was anderes, deshalb eben meine Frage: hast Du das Daten dazu oder ist es wirklich nur Dein credo (o-Ton in Deinem Posting: „…ich glaube, …“?

      1. Erst einmal vielen Dank für den Link zum Artikel – damit ist meine Frage ja beantwortet.

        Etwas befremdlich finde ich den Beginn Deiner Antwort: „oh ja klar. die herren akademiker …“
        Wenn es Dich stört, dass Kollegen mitlesen, die Deine Statements kritisch hinterfragen, dann solltest Du vielleich offiziell erklären, dass dieses Blog vor allem für Mütter von Kindern und allenfalls deren Freundinnen, Partner und Männer gedacht ist. Dann wirst Du auch nicht mit solchen Fragen nach dem wissenschaftlichen Hintergrund Deiner Behauptungen genervt.
        Sorry, aber anders kann ich mir diesen Satz nicht erklären.

      2. Finde ich – als nicht-mediinischer Akademiker – ebenfalls sehr befremdlich.
        Immerhin hoffe ich, dass mein Kinderarzt ebenfalls Akademiker ist.

      3. Kinderdok, du triffst da (unbeabsichtigt, glaube ich) einen Nerv – nämlich den „ich Arzt, du doof“-Nerv. Der Nerv, der eh schon überreizt ist von Aussagen ala „das müssen Sie mir schon glauben“, „das hab ich schließlich studiert“, und ähnlichen mehr. (Was glaubst du, wie dankbar ich war als ich endlich einen Arzt fand, der sich tatsächlich die Zeit nahm mir die Maßnahmen zu erklären!)

        Klar ist es lästig, dieselben Sachen immer und immer wieder zu begründen – aber für das Gegenüber ist es eben (meist) das erste Mal. Wenn man den Anspruch hat, Evidenzbasierte Medizin zu machen, muss man die Evidenz eben auch bringen.

        Im übrigen schätze ich dich eigentlich genau dafür, dass du deine Aussagen auf Nachfrage begründen und belegen kannst.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Kinderdok.blog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen