phänomene

es gibt in der kinder- und jugendarztpraxis phänomene zu beobachten, die mir unerklärlich sind. so hatte ich heute einen knapp zweijährigen zur untersuchung, der – solange ich ihn nicht abgehört habe – die ganze zeit seine hand bei der mama in der bluse hatte. klingt strange? war´s auch. die mutter unterhält sich auch mit mir über diese oder jene dinge, hat dabei das bobele auf dem arm, und bobeles hand wanderte immer wieder durch den ausschnitt an mamas busen. und blieb dort. und nicht etwa, das mama was dagegen gesagt hätte. nö. die hand blieb da die ganze zeit. schon häufiger habe ich das beobachtet.
liebe muttis: wieso lasst ihr das zu? ist das was „und ob´s schön ist?“ oder merkt ihr das gar nicht? und – erlaubt sie das nur in der kinderarztpraxis? oder auch in der weiteren öffentlichkeit? ich persönlich finde es sehr seltsam. jedenfalls habe ich noch kein kind gesehen, dass beim vater auf dem schoss sitzt und permanent die hand im schritt seines vaters hat. aber vielleicht darf ich das auch nicht vergleichen. denn das wäre ja sofort assoziiert mit einem sexuellen übergriff. und die brust der mamma ist ja in den ersten monaten auch nahrungsquelle. … in den ersten monaten.
phänomene gibts. vielleicht findet sich jemand, der mir das erklären kann.

166 Antworten auf „phänomene“

  1. wow, der kleine post hat ja eine richtige welle an kommentaren losgetreten…

    zum thema kleinkinder und busengrapschen: ich finde es in der öffentlichkeit nicht angebracht. genauso wenig wie kleinkinder die in pappas schritt langen – und bevor hier ganz oberschlaue gleich wieder davon reden das man das doch nicht vergleichen kann, das das doch nicht vorkommt – ich habe schon kinder gesehen die auch vorm schritt nicht halt machen. für kinder ist eben nichts dabei.
    deshalb ist es an den eltern ihnen grenzen zu setzen. und das geht auch schon mit 2.

    wofür ist erziehung sonst da? zu hause kann sich der bengel gern austoben, an die brust greifen, die hose runter reißen und in der windel herumflitzen, beim einkaufen zb allerdings…

    stillen in der öffentlichkeit: es muss leider gestillt werden und das kann nicht bis zu hause warten. alles klar. wie potentielle beobachter dazu stehen – egal.
    aber da gibt es frauen, die bemerkst du beim stillen garnicht und dann gibt es welche, da dreht sich das ganze resturant um wenn die auspackt. und ich meine damit nicht die körbchengröße sondern das gehabe der mutter.

    man kann es einfach auch übertreiben. genau so wie es hier einige kommentatoren schon sehr schön vormachen;)

    schönen tag noch an den kinderdoc^^

  2. Sie verstehen schon, was mit „in den Schritt geglotzt“ gemeint ist. Die Guten hatten ja jeweils eine Aufgabe. Nehmen Sie eine Geburt, bei der zwei Hebammen anwesend waren, Ärzte mit Saugglocken und Zangen hantiert haben und im Anschluss von einem anderen Arzt genäht wurde, in der Aufnahme eine Untersuchung durch einen Gyn stattfand und während der Schwangerschaft diverse Untersuchungen von einem weiteren Frauenarzt sowie einer Hebamme. Da kommen im Laufe einer recht kurzen Zeitspanne einige Damen und Herren zusammen, die diverse Jobs zwischen Ihren Beinen zu erledigen hatten.

    Ich selbst habe mich auch während des Stillens im Krankenhaus bedeckt gehalten, ich werbe hier nur für ein bisschen Toleranz gegenüber Frauen, die das nicht tun, weil sie sich in einem körperlichen und seelischen Ausnahmezustand befinden – denn das tun sie nunmal, mal ganz abgesehen von der Klinik und des Geburtsverlaufs.

    Btw:

    Den das-habe-ich-noch-nie-erlebt-Kommentar hatte ich fast erwartet und lege noch einen drauf. Meine Freundin hat die gesamte Eröffnungsphase der Geburt allein auf Station rocken müssen, hat wieder und wieder an der heiligen Kreisssaalspforte geklingelt und wurde nach dem CTG wieder auf ihr Zimmer geschickt, ausgerüstet mit ein paar Schmerzzäpfen. Sie ist erst mit dem Einsetzen der Presswehen (tatsächlich unten rum nackt) auf ihrem Bett liegend von ihrem Zimmer in den Kreisssaal geschoben wurden, mitten am Tag, über den langen Stationsflur mit üblichem Betrieb. Ich selbst habe mich übrigens noch auf eigenen Beinen zum Kreisssaal schleppen können, der Muttermund war zu diesem Zeitpunkt 8 cm weit offen, es gab bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Betreuung oder Begleitung durch eine Hebamme, obwohl ich mehrfach darum gebeten hatte.

    Angesichts solcher Erfahrungen wird wohl eine hochgezogene Augenbraue gestattet sein, wenn sich gerade ein Kinderarzt über fehlende Schamhaftigkeit bezüglich unbedeckter Brüste auf der Entbindungsstation oder des Nestelns eines Kleinstkindes im Ausschnitt der Mutter mokiert.

    Das Krankenhaus nenne ich Ihnen gerne, meine Mail-Adresse haben Sie ja.

  3. Ich habe Ihren Blog gestern entdeckt und habe mich mit großer Begeisterung bis zu diesem Beitrag vor- bzw. zurückgelesen. Fabelhafte Texte, Gratulation.

    Und weil Sie so nett fragten: Auch mein Zweijähriger tätschelt ab und an an meinem Ausschnitt herum (Ausschnitt, wohlgemerkt. Nicht etwa an meinen Nippeln.) Dieses Verhalten legt er in den seltenen Situationen an den Tag, in denen er sich unsicher fühlt und wird von mir sanft unterbunden, indem ich seine Hand wegschiebe. Manche Mütter lassen es zu. Und? Ich dachte, dass gerade ein Kinderarzt (und dazu noch selbst Vater) mit der Verarbeitung einer solchen Situation professioneller umgehen würde.

    Gestatten Sie mir eine kleine Bemerkung zum Thema Entblößung der Brust auf der Entbindungsstation. Sie schrieben hier irgendwo in den Antworten „Wie viel Berufserfahrung habt ihr?“ Ich frage mal ebenso rhetorisch wie arrogant zurück: Wie oft haben Sie denn schon entbunden?

    Seien Sie versichert, dass die Schamgrenze einer vorher noch so verkniffenen Dame rasch sinkt, wenn in der Endphase einer schwierigen Geburt ein mehrköpfiges männliches Kinderärzteteam zwischen Ihren gespreizten Beinen steht und Ihnen in den Schritt glotzt, Sie vielleicht sogar gerade kacken mussten und vor unfassbaren Schmerzen unfassbare Laute von sich geben. Vielleicht liegt es außerhalb Ihrer Vorstellungskraft, aber nach der Entbindung ist man dann oft gar nicht mehr pingelig, wenn es dann vor dem Krankenhauspersonal um zum Stillen freigelegte Brüste geht.

    Ansonsten: Tolles Blog, weiter so.

    1. das mit der berufserfahrung war in einem völlig anderen zusammenhang – da ging es um kinder, die an der brust einfach nicht genug abbekommen und die mütter und die hebamme weiterhin nach wochen am stillen festhalten, während das kind immer schwacher wird.
      ich habe noch nie entbunden. aber meine frau zweimal. und ich habe viel auf wöchnerinnen- und neugeborenenstationen verbracht. in die situation einer frischentbundenen kann ich mich nicht eindenken, aber ich muss mich auch nicht einen herzinfarkt durchleben, um dem patienten tipps im umgang mit demselben zu geben.
      keine ahnung, in welchem horrorkrankenhaus sie entbunden haben, aber ich habe weder in studenten- noch assistentenzeiten „zwischen den gespreizten beinen“ einer entbindenden gestanden „und in den schritt geglotzt“ — und gerade, wenn ich mich jetzt versuche, in den weiblichen part hineinzuversetzen, wäre meine schamgrenze noch höher als zuvor.
      aber das verarbeitet sicher jede anders.

  4. Hallo!

    Sehr interessant, mal die Sichtweise des Arztes kennenzulernen…
    Vielleicht kann ich etwas zur Entwirrung beitragen?…

    Schon Neugeborene suchen instinktiv nach der Brust. Ja, um zu trinken – aber es scheint doch noch so viel mehr zu sein…
    Dass die Frau nicht gestillt hat, würde ich eher als Argument dafür – statt dagegen – sehen, dass das Kind noch Sehnsucht nach der Brust hat. Als Rücksicherung, dass alles in Ordnung ist, als Beruhigung, als Trost etc.
    Eine Bekannte musste ihr Kind von heute auf morgen abstillen und das hat sich dann seine Beruhigung dafür umso intensiver darin gesucht, ihr in den Ausschnitt zu fassen…

    Und wie sagt man so schön: Gestillte Bedürfnisse verschwinden von selbst – im Gegensatz zu den unerfüllten, nach deren Erfüllung so mancher dann ein Leben lang sucht…

    Dass also ein späteres Abstillen bedeuten würde, dass man dem Kind damit was angewöhnt, stimmt bei genauerer Betrachtung so herum nicht ganz. Eher gilt die Frage, wann ich als Mutter den Kampf aufnehmen will, dem Kind ein natürliches Bedürfnis abzugewöhnen – nein: dem Kind abgewöhnen will, sein natürliches Bedürfnis zu erfüllen. Nun – kann man das überhaupt? Würde das einen Sinn ergeben?
    Ein Kind wird dem Bedürfnis früher oder später von selbst entwachsen, es ist in seiner Entwicklung vorgesehen!
    Also keine Sorge – so lange wie in diesem Fall wird es unwahrscheinlich dauern:

    http://www.youtube.com/watch?v=B7Jao6Z6v9w

    Nicht ganz haarscharf passend auf die Frage, aber dennoch einen Einblick gebend in die Wichtigkeit des Körperkontaktes, vielleicht zum besseren Verständnis…:

    http://www.paul-natterer.de/media/2e53408712fb746fffff8822ac144232.pdf

    Oder das:

    http://www.stillkinder.de/grundvertrauen.html

    In der Diskussion tauchten bezüglich der Stilldauer einige nicht ganz so richtige / aktuelle Argumente auf, zu denen ich hier einige interessante Links empfehlen möchte.

    Zur WHO-Empfehlung, mindestens (!) 2 Jahre zu stillen:
    Weiter oben kam dazu mehrmals das Argument, dass es sich hierbei eher um eine Empfehlung für Dritte-Welt-Länder handelt, dass denen genauso geholfen wäre, wenn man nur gutes Trinkwasser herbeiorganisieren würde, dass dort die andere Nahrung nicht ausreichen würde / nicht gut genug wäre usw.
    Das stimmt so nicht: Die WHO-Empfehlung gilt definitiv auch für unsere Breitengrade!
    Dabei geht es u.a. um Immunfaktoren, wichtige Vitamine und Mineralien.

    Hier ein interessanter Beitrag dazu von Elizabeth Hormann:

    http://www.rabeneltern.org/stillen/wissenswertes/hormann1.shtml

    WHO – positive Auswirkungen des Langzeitstillens (engl.):

    http://www.who.int/child_adolescent_health/documents/9241595230/en/index.html

    Vielleicht kann dieses wunderschöne Video dazu beitragen, dass der ein oder andere dem Stillen bzw. Langzeitstillen nicht mehr so argwöhnisch gegenübersteht:

    http://www.youtube.com/watch?v=TIu2FZmiKuY

    Es handelt sich um eine staatliche (Hochachtung!) Produktion aus Puerto Rico zur Förderung des Stillens.

    Außerdem habe ich hier einen sehr spannenden Vergleich zwischen Muttermilch und Flaschennahrung im Angebot – das ist mehr, als man so im allgemeinen erfährt…:

    http://www.afs-stillen.de/front_content.php?idcat=7

    Hätten Sie’s gewusst? Ganz ehrlich, meine ich.

    Zur weiteren Vertiefung des Themas empfehle ich folgende Seite (ggf. deutsche Übersetzung anklicken):

    http://www.promom.org/101/index.html

    Interessant fand ich auch obige Einblicke in die Werbungs- / Provisions- Diskussion.
    Wie dem auch sei – bei vielen Kinderärzten liegen nun mal vorne an der Rezeption hübsche Pröbchen für Babynahrung. Auch bei denen, die unbedingt für das Stillen sind.
    Problematisch dabei finde ich, dass es manche eben doch beeindruckt, wenn die Pröbchen da beim Arzt so rumliegen. „Dann kann es ja nicht so verkehrt sein“ wird sich die ein oder andere denken. Wie schnell ist so eine Packung eingesteckt und „im Notfall“ mal eben doch angerührt und ausprobiert…

    An dieser Stelle noch mein Tip & meine Bitte, auch an alle mitlesenden Kinderärzte:
    Für Stillfragen und -probleme gibt es Stillberaterinnen und ich fände es wundervoll, wenn statt der Pröbchen dort zum Beispiel ein Zettel mit diesem wertvollen Hinweis gut sichtbar liegen würde. Oder wenigstens daneben…

    Stillberaterinnen gibt es sowohl bei der LLL (La Leche Liga) und der AFS Stillen (arbeiten ehrenamtlich!) als auch solche mit IBCLC-Qualifizierung (kostenpflichtig).

    lalecheliga.de http://www.lalecheliga.de/
    afs-stillen.de http://www.afs-stillen.de/front_content.php
    bdl-stillen.de http://www.bdl-stillen.de/

    Alles Gute für Sie!

    1. Danke, das war sehr informativ und unkritisch gehalten… Viele der Links sind tatsächlich sehr interessant, habe sie mir kopiert und gespeichert.

    2. pröbchen: bei mir gibts die nicht. auch nicht von sälbchen oder sonstigem. den karren können andere ziehen. andererseits: „so ganz verkehrt“ ist das ja nun auch nicht.
      ein wenig salz in die suppe: wir kinderdocs sehen *regelmäßig* säuglinge, die schlichtweg am busen verhungern, auch mit stillberaterinnen, weil unbedingt auf teufel komm raus und mama sonst böse böse gestillt werden muss.

      1. …am Busen verhungern, ja na klar!
        Diese Behauptung ist eine Frechheit!
        Nochmal: Berufswechsel? Pfarrer, vielleicht?

      2. gar keine lust diese diskussion nochmal anzufeuern, aber das ist wirklich eine bescheuerte behauptung!
        und sie raten wahrscheinlich beim kleinsten stillproblem zu flaschennahrung? ich kenne keine mutter die ihr kind an der brust verhungern lässt – aber viele die durch solche behauptungen total verunsichert sind.

        1. ok – und wieviel berufserfahrung habt ihr? gerade gestern: kind zur u3, geburtsgewicht 2980g, jetzt nach einem monat gewicht 2870g!! – wird 10-12 mal täglich *vollgestillt*, kind unleidig, turgor entsprechend schlecht, ja, es gibt eine stillberaterin. so. und wie würden wir das jetzt nennen?

          1. Herr Kinderdok, Sie haben recht. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Ich dachte am Anfang auch, ich müsste voll stillen, ohne ein einziges Mal zufüttern zu dürfen. Aber mein Kind wurde einfach nicht „mehr“, erst nach zufüttern ging es dann. Im übrigen konnte ich es nach 2 Wochen zufüttern auch wieder sein lassen, denn dann hatte sich das „ausgewachsen“. Und nein, Zufüttern bedeutet nicht das Ende des Stillens. Es kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Mein Kinderarzt hat mich übrigens immer gut unterstützt und beraten. Niemals hat er empfohlen, gleich und vollständig abzustillen. Und ich denke, das machen die meisten Kinderärzte so. Sie machen einen guten Job, danke.

  5. Hallo, ich hab vor ca. 2 Wochen einen Kommentar hier hinterlassen, der nicht erscheinen will. Ist der noch beim Check oder nicht angekommen?
    Ich würd mich freuen, wenn Sie, Herr Doktor, den noch reinstellen könnten, da steckt ne Menge Herzblut drin… 🙂

    1. ja tschuldigung, ab einer gewissen anzahl von links verschiebt wordpress die kommentare direkt in den spam-ordner … ich habe den kommi gefunden und versuche, ihn wieder zu platzieren

  6. Also ich kenn weniger dem Vater in den Schritt greifen, als bei ziemlich vielen Gelegenheiten sich an sich selbst festhalten.
    Egal, ob 2, 4 oder 6 Jahre alt – ich seh das auch noch bei älteren Buben. Sind sie beunruhigt oder haben Angst – zack und die mind. eine Hand schon im eigenen Schritt.

    Finde ich etwas eigenartig, hack ich aber unter „Kerle…“ ab ; )

    Zum Thema Mutterbrust und öffentlich Stillen wurde schon derart viel gesagt, wovon einiges sich mit meiner Ansicht deckt und einiges so gar nicht, daß ich da nicht noch mehr Holz ins künstliche Feuer werfen möcht.
    Eigentlich gilt ja, etwas Rücksichtnahme von allen Seiten und schon ist es wieder friedlicher.

    Faultier Sid

  7. Sorry, Doc.
    Du tust mir schon ein wenig leid, bei deiner bissigen Leserschaft.
    Vielleicht haste Glück und der ein oder andere kommt nicht wieder 😉

    Wär nicht schade drum…

    *Snickers rüber reich für die Nerven*

  8. Funktioniert vielleicht wie diese „Wir“-Sätze.
    Gesunde Mutter geht mit krankem Kind zum Arzt und sagt: „Wir sind krank.“
    Fehlende Abgrenzung wahrscheinlich. Sehr beliebt übrigens bei Müttern, die auf der Individualität ihres Kindes bestehen. 😉
    Interessant aber, das alle das Verhalten des Kindes, das gar nicht in frage gestellt war verteidigt haben und sich kaum zum Verhalten der Mutter geäußert haben und das war doch die eigentliche Frage, oder?

  9. 140 Kommentare (Antworten?), wow!!!
    (sorry, leider keine Antwort parat)
    VG

  10. Ach Sie Ärmster! Da wurde aber entsetzlich auf Sie eingeprügelt. Vielleicht finden Sie ja einen Busen zum Begrapschen, damit Sie sich wieder beruhigen können. 😉

    Aber mal Spaß beiseite: In den allerersten Kommentaren wurde immer wieder das Argument bemüht, dieses Verhalten sei „natürlich“. Da fallen mir jede Menge anderer natürliche Dinge ein, die diese Mütter wohl kaum in der Öffentlichkeit treiben würden (Kopulieren, Stuhlgang etc.).

  11. Haha, das ist ja witzig hier! Bin sonst auch nur eine stille Mitleserin, aber das hier find ich dann doch zu goldig.
    Ich frag mich die ganze Zeit, wo die Muttis hier eigentlich das Problem sehen? Da wurd dem Doc ja sogar einmal ein Berufswechsel angeraten, mein lieber Scholli, das ist dann aber wirklich ganz unter der Gürtellinie.

    Ich persönlich hab ja den Eindruck, dass sich etliche hier irgendwie persönlich angesprochen/angegriffen fühlen und frage mich, warum? Ist doch alles kein Problem? Ich find eigentlich auch, dass ein Kind von 2 in der Öffentlichkeit nicht am Busen der Mutter rumtätscheln braucht. In den eigenen vier Wänden hingegen find ich das völlig normal und kann jedem nur den Vogel zeigen, der Gegenteiliges behauptet. Darüber würd ich auch gar nicht diskutieren, das ist eben mein persönliches Empfinden dazu.
    Ich versteh aber auch jede Mutti, die Bobele eben doch in den Ausschnitt fassen lässt und auch sehr offen und freizügig mit ihrer Milchbar umgeht. Wieso fühlen sich da einige pikiert? Das ist ja so, als sei Nacktheit ein Tabuthema. Aber wir sind unter unseren Klamotten ja alle nackt. Alles soll immer gesittet von statten gehen, aber der Mensch ist und bleibt doch ein Mensch und kein vollfunktionsfähiger Roboter.

    Da sehen einige in der Öffentlichkeit eine nackte Brust und fühlen sich in ihrem Schamgefühl beleidigt? Ne, sorry, da fällt mir nix zu ein. Das sind dann wahrscheinlich auch die, die bei einem „FKK“-Schild „iiihhgiitttihgitt, wer macht denn sowas“ schreien, oder wie?
    Aber gut, das muss ja jeder für sich selbst wissen.

    Krass find ich nur, wie hier manche in die Luft gehen, ganz so, als hätten sie selbst vorm Schreibtisch des Docs gesessen. Man kanns ja auch übertreiben. Ein bisschen mehr Toleranz wär schön – in jede Richtung.

  12. Dass die Mutter-Kind-Beziehung eine ganz besondere, ganz spezielle ist, steht außer Frage, auch der körperliche Bezug zur Brust darf durchaus sein. Eine solche auf öffentlichen Plätzen auszuleben, daran würde ich mich jedoch auch stören. In der Kinderarztpraxis, find ichs okay, wobei es auch für mich iritierend ist, dass es der Mami nicht aufgefallen ist. Wobei ich ihr hier einfach mal das „Ertapptwerden“ zugute halten möchte.
    Stillen ist und bleibt aber auch in den Augen sicherlich jeden Kinderarztes die beste Ernährung. Aber dafür gibt es halt eine Grenze. Die WHO sagt zwei Jahre, gut. In unseren Breiten aber nicht nötig, denn hier ist das Wasser sauber und Babynahrung ebenfalls. Wenn das Kind läuft, sollte irgendwann einfach Schluss sein, denn sonst gibt es wiederum ein gestörtes Mu-Ki-Verhältnis, aber leider in die andere Richtung. Und mit jedem Monat wird es schwerer, dem Kind die Brust abzugewöhnen.

    Iris

    P.S.: Auch wenn ich mir mit dieser Aussage sicher nicht viele Freunde mache: Das Nicht-abstillen-wollen jenseits des ersten Lebensjahres ist leider oft ein Mütterproblem…

    1. Es stellt sich meiner Meinung nach nur die Frage, weshalb ich pünktlich am ersten Geburtstag zu einem völlig willkürlichen Zeitpunkt die (meist nächtlichen) Stillmahlzeiten einstellen sollte, um mein Kind mit Tee oder einem Schnuller als Brustersatz zu trösten und ihm über Tag dann industriell hergestellte „Kindermilch“ einzuflößen, wenn ich frei Haus über die perfekt an seine Bedürfnisse angepasste Variante verfüge.

      http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_aktuelles/a_ernaehrung/s_203.html

    2. Klingt (fast) alles gut – in der Theorie! Ich bin sicher nicht das Problem in der langen Stillbeziehung die ich mit meinem zweiten Sohn hatte, was man gut daran erkennen kann, dass Sohn Nr.1 nach 10 Monaten abgestillt war. Es sind die Kinder, die nicht abstillen wollen, glauben Sie mir! Wenn ich nicht ab dem ersten Geb. unseres Kleinen bis hin zum zweiten mich schrittweise aktiv aus dem Geschehen zurückgezogen hätte, würde er womöglich heute noch (Er ist jetzt 2J. 8Mo.) trinken wollen! Die Mütter haben sicher die Verantwortung für das Stillen, aber sie sind ganz bestimmt nicht (oder sagen wir mal eher selten) die treibende Kraft dahinter!

  13. Ich bin Mutter eines fast 2jährigen Jungen. Er wird noch gestillt. In der Schwangerschaft dachte ich: Gut, vollstillen bis 6 Monate, dann Beikost und teilstillen bis 1 Jahr. Soweit die Theorie. Der Kleine hat dann jedoch Beikost nicht so gerne angenommen und erst mit ca. 11 Monaten komplette Milchmahlzeiten durch Essen ersetzt. Also wurde weitergestillt. Das ist für uns beide in Ordnung, für meinen Mann auch.

    Ich stille auch in der Öffentlichkeit. Dabei sieht man bei mir allenfalls mal versehentlich etwas Brust. Denn ich möchte mein Kind stillen – nicht die Öffentlichkeit beglücken oder brüskieren. An der Brust rumdrücken finde ich öffentlich auch unesthätisch. Und auch eklig, wenn es spritzt. Also bitte!

    Für unser Kind war die Brust von Anfang an mehr als eine reine Nahrungsquelle. Wieso darf eine Brust nur das sein? Sie ist eben weich, warm, kuschelig und spendet wunderbar Trost. Ich erlaube meinem Kind nicht alles. Aber alle Eltern werden Situationen kennen, wo sie bereit wären, beinahe alles zu tun, um ihr Kind zu beruhigen. Da finde ich Busengrapschen so schlimm nun auch wieder nicht. Zumal man ja wohl nichts sieht, wenn das Kind die Hand in den Ausschnitt steckt. Unser Kleiner macht das manchmal während des Stillens. Ich erlaube ihm das nicht überall. Aber mich stört es auch nicht bei anderen. Und eine Kinderarztpraxis würde ich auch eher als eine Zone betrachten, wo man auf kindliches Verhalten eher vorbereitet ist als z.B. im Rathaus.

  14. Nun, ich bin Erzieherin in einer Kinderkrippe und ich kenne das Phänomen und auch ich bin so manches Mal irritiert, vor allem, wenn dies fast Dreijährige noch tun. Ich weiß, wenn ein Kind weint und verzweifelt ist, und ich es auf meinem Schosss setze und es sich bei mir ankuschelt, weil es meine Nähe sucht, dann finde ich dies okay, aber ein KInd, welches mit fast drei Jahren dies tut, was der Kinderdoc beschrieb, glaube ich nicht, dass es dies nur in der Arztpraxis tut, sondern überall, wo es möglich ist. Und ein Kind mit knapp 24 Monaten versteht schon, was meins und deins ist. LG Seelenbalsam

  15. Wenn ich in unserer Welt, in der einem nackte Brüste von Werbeplakaten, aus Zeitschriften und von Laufstegen entgegenlächeln, eines beim besten Willen nicht verstehe, dann die Aufregung um öffentliches Stillen und die damit einhergehende Exposition bestimmter Körperteile.

    Meine Tochter ist inzwischen 11 Monate alt und wird noch gestillt – etwas, das ich mir nicht hätte vorstellen können, bevor ich Mutter wurde. Eigenartigerweise sind Mediziner meiner Erfahrung nach sehr gegen Stillen eingestellt, und zwar quer durch die Fachbereiche.
    Ich habe mein Kind auch schon beim Kinderarzt angelegt, weil sie nach der Untersuchung aufgeregt war, ich mit dem Arzt noch etwas besprechen wollte und ich die Wahl hatte, eine Viertelstunde schuckelnd-summend durch die Praxis zu laufen und zu hoffen, dass sie sich beruhigt, den Kinderarzt über das Babygebrüll hinweg anzuschreien oder aber kurz zu stillen, mit der Gewissheit, dass dann 1. sofort Ruhe herrscht und 2. die Laune meiner Zwergin sich deutlich verbessert.
    Nie!!! wäre ich auf den Gedanken gekommen, ein Kinderarzt könnte sich von normaler Mutter-Kind-Interaktion gestört fühlen.
    Von Freundinnen mit älteren Kindern weiß ich, dass sich die Brust als Beruhigungsmittel – eben auch als „Berührungspunkt“ – bis ins Kleinkindalter bewährt.
    Natürlich hat man Handlungsalternativen. Wenn ich im Supermarkt trösten muss, dann durch Hochnehmen und beruhigende Worte, nicht durch Andocken.
    Wenn ich mich aber in einem geschützten Raum befinde – was eine Kinderarztpraxis imho sein sollte, auch für die Eltern! – schäme ich mich nicht, zu stillen. Ich vermute, dass es der Mutter, mit der Kinderdoc zu tun hatte, ähnlich geht.

    Zu dem Vergleich mit dem Griff ans männliche Genital verkneife ich mir jeglichen Kommentar 🙂

  16. Darf man hier Bilder einfügen? Nicht? Schade:
    http://www.spassfieber.de/funpics/kind-saugt-an-statue.jpg

    😉 (SCNR)

    Und nein, ich toleriere es auch nicht, wenn meine Kinder mir in der Öffentlichkeit an die Wäsche gehen. Das können sie zu Hause machen, und auch dann nur zu Schmuse- und Tobezeiten. Ich schätze es durchaus nicht, nach Belieben zerrupft zu werden. Ich finde es auch sehr befremdlich, daß Mutterliebe in manchen Fällen buchstäblich grenzenlos ist. Eine Forumsbekannte beklagte sich einmal im Elternforum darüber, daß ihr jüngstes Kind zum Einschlafen immer Mutterns Hand zum Befummeln, Zwicken etc. braucht. Das Kind bohrte zum Teil seine Fingernägel unter ihre Nägel und den Nagelmond, riß kleine Hautfetzen ab und dergleichen mehr. Nach vier(!) Jahren(!) fragte sich die Mutter dann, wie sie dem Kind das wohl abgewöhnen könnte. Bedaure, aber zu so viel Selbstaufgabe bin ich nicht fähig, nicht willens, und ich sehe auch die Notwendigkeit nicht. Dem Kind ist kein Vorwurf zu machen, aber die Mutter hat definitiv ein Problem, in meinen Augen.

  17. Sag mal kinderdoc: nach all den unterschiedlichen und teilweise heftig ausgedrückten Meinungen und Diskussionen … wie geht es Dir denn so? Ich denke zumindest ein paar Erklärungen hast Du ja bekommen – wie gewünscht 🙂 Gefallen müssen einem ja zum Glück nicht alle.
    Hauptsache (für mich), Du verlierst nicht die Lust am bloggen – denn ich finde das spannend. Einträge und anschliessende Diskussionen.
    Jedenfalls: Ganz schöne Pfingsten!
    Pharmama

  18. Ich finde es wichtig und richtig, daß frau als Mutter ihre eigene Intimsphäre auch verteidigen kann, dem Kind Grenzen aufzeigen, und unerwünschtes Verhalten durch geeignete Erziehung korrigieren.
    Das fehlt sicher häufig.

    Was mich stört, sowohl bei kinderdocs ursprünglichem Eintrag als auch bei den zustimmenden Kommentaren, ist eher, daß diese Art von Körperkontakt als so schrecklich auffällig-unerwünschtes Verhalten gilt. Ich wäre dankbar, wenn meine Brüste einfach als Körperteile von mir gelten dürften, wie sie das für mich zunächst mal sind, und meinetwegen als Kinderfuttertankstelle, aber nicht ausschließlich mit einem „Achtung! Achtung! Gei.le Tit.ten!“-Blinkschild.
    Und da sie von dem Kind sicher nicht als scham- der erotikgeladene Körperteile wahrgenommen werden, versteh ich generell nicht, warum es der Gesellschaft und dem Kinderdoc damit so eilig ist, das zu ändern.
    Wär es nicht generell netter, wenn die Gesellschaft langfristig mehr Spielraum für hintergedankenfreien, liebevollen, zärtlichen, entspannten Körperkontakt ließe?Und passiert was Schlimmes, wenn das lokal schon irgendwo stattfindet? Solange man dem Kind beibringt, das Nein anderer Leute zu respektieren, wird es auch keine anderen Frauen ernstlich belästigen (jedenfalls weniger als der oben irgendwo erwähnte Hund).

    1. Du sprichst mir aus der Seele. Diese Sexualisierung der weiblichen Brust ist doch ein Gesellschaftsproblem, künstlich geschaffen und hochstilisiert. Wie soll ein Kind das begreifen? Natürlich gibt es Grenzen. Natürlich muss das Kind lernen das es einen Unterschied macht ob es Mama oder eine fremde Frau ist. Aber hier ist es schwer das richtige Maß zu finden, denn übermäßige Schamhaftigkeit birgt Risiken. Na ja, es ändert nichts, gehört auch nicht zum Thema… Aber madoves Beitrag drückt recht genau das aus was ich mir auch schon gedacht habe.

  19. Schamgefühl ist was sehr relatives. In dem Land, in dem ich lebe, wird gerade ein Gesetz zur Schamlosigkeit vorbereitet – verfassungswidrig, aber quem jucat – indem islamischen Frauen der Schleier verboten wird.
    Man mag zum Islam stehen, wie man will, aber eine Afghanin, die das Ding immer getragen hat, wird sich oben ohne eben nackt vorkommen. Obwohl sie nicht mal Knöchel zeigt.

    Zur beschriebenen Situation: Von Arztes Seite (von meiner übrigens auch; da erlebt man auch so Dinge, speziell im KH) gibts dann zwei Möglichkeiten: entweder diskret woanders hingucken, oder die Person bitten, sich doch ein bißchen zu bedecken. „Mir wäre wohler, wenn Sie Ihre Brust bedecken würden“ oder auch vom eigenen (!) Schamgefühl zu sprechen und um Respekt dafür zu bitten, ist möglich. Das schafft keine Allgemeinvorschrift (die uns ja nicht zusteht), aber bittet in einem bestimmten Rahmen um ein mir angemessenes Verhalten.

  20. nur mal so zur anziehfrage in krankenhaus und arztpraxis: ich selbst lege größten wert auf die schamgrenze meiner patientinnen, würde zum beispiel NIE jemanden komplett ausgezogen schon auf dem gynstuhl sitzend zwischenparken, wie viele alteingesessenen männliche UND weibliche (hörthört) kollegen das gerne tun und taten – aus dem einfachen grund, weil ich selbst es AUCH NICHT mag!

    das hat weder etwas mit prüde oder „datt kann isch mir nisch angucken“ zu tun, sondern ist ein akt der menschlichkeit. meiner meinung nach. denn auch wenn ich noch so ein gesundes verhältnis zu körper und nacktheit habe – splitterfasernackt unter lauter angezogenen menschen komme ICH mir nicht gut vor.

    und dasselbe gilt auch für patienten im bett – ich würde never-ever die bettdecke wegziehend (und am besten noch bei weit geöffneter zimmertür) jemanden untersuchen. wenn frau das gerne hat (auf wöchnerinnen auch schon gehabt – da sitzen die mädels tatsächlich komplett oben ohne da, wenn morgens die chefvisite mit 10 mann rein trabt) – BITTE! ich hab schon ganz andere sachen gesehen. aber wegen MIR muß sich keiner gegen seinen willen komplett entblößen.

    1. Sehr löblich, aber leider nicht die Regel. Im hiesigen KH habe ich erst den Ethikrat einschalten müssen (dem ich angehöre), damit die Gyn darauf kam, an die Untersuchungsräume ein Pappschild „Besetzt“ zu hängen. Gern marschierten die Ärzte da nämlich mal einfach so rein… und in manchen Räumen hat die Schwangere zwischen ihren Knien freien Blick auf die Tür.

      Und die Gebärende, der jeder Vorbeikommende mal eben die Hand in die Eingeweide steckte, um den Muttermund zu kontrollieren – aber keiner sagte auch nur „Guten Tag“, geschweigedenn daß er sich vorstellte, das ist leider kein Einzelfall.

      1. Lieber Wolfram, das war genau mein Erlebnis!
        Ich danke dir für deinen Einsatz!
        Der Krankenhausaufenthalt ist mir leider immer noch in erschreckender Erinnerung. Wie schön, dass es Ärzte gibt, die sensibel reagieren.

    2. In einer Klinik irgendwo in DE haben sie die Damen zur Hysterektomie sogar schon auf dem OP-Stuhl gepreppt (Beine hoch und auseinander, ohne Abdeckung) von der Schleuse bis in den hinterletzten OP bzw. dessen Einleitungsraum zur Anästhesie gefahren. Das fand ich schon sehr herbe.

      Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg‘ auch keinem Anderen zu…

      Viele Mediziner und auch angehende der gleichen Gattung scheinen das „alles nur rein medizinisch sehen“ mit dem „bar jedweder Scham und jedweden Anstandes herumtrampeln“ zu verwechseln (ich bin ja erstaunt, daß auch weibl. Kollegen da mal danebengreifen). Ich bin auch nicht zimperlich, aber plumpes flegelhaftes Verhalten ist einfach unanständig.

  21. Noch ein weiterer Gedanke: Es gibt sehr sehr viele heimlich stillende Langzeitstillende Muetter, eben wegen der dummen Kommentare und weil man sich nicht immer rechtfertigen moechte. Vielleicht hat sie ja doch noch gestillt?

  22. Seit ich mit dem Stillen angefangen habe, hat sich meine Sicht auf den Busen deutlich geändert, deutlich weg vom Objekt erotischer Begierden hin zur Milch- und Kuschelquelle für meinen Sohn. Dass andere das nicht so sehen, kann man da leicht mal vergessen.
    Allerdings denke ich auch, dass man außerhalb der eigenen 4 Wände auch die Schamgrenzen der Umgebung in Betracht ziehen sollte, und da zähle ich den Kinderarzt auch dazu.
    Und im Rückblick auf die Zeit nach der Entbindung im Krankenhaus kann ich nur sagen: nach der Geburt tickt man als Mutter nicht normal. Mit den ganzen Hormonen und Schlafmangel und Kindfixierung sind einem die Ärzte außenrum einfach egal.

    1. ui, das ist ja wirklich hier schon älter… dennoch, weil ich es immer gut finde, wenn jemand fragt… und mir gerade so viele gedanken durch den kopf gehen nach dem lesen des großteils dieser emotionalen diskussion, sorry, wenn sich einiges doppelt oder dreifacht.

      zum stillen:

      bei jedem meiner kinder hatte ich andere schamgefühle, und ich würde auch sagen, dass ich im nachhinein das stillen des ersten sohnes jetzt möglicherweise anders machen würde, aber gerade weil er pro mahlzeit eine stunde brauchte, bin ich fast umgekommen vor sozialer isolation und habe ihn daher auch unter freunden und bekannten gestillt und sogar im gottesdienst (da war er dann wenigstens beschäftigt), aber eigentlich nicht – wie einige meiner vorrednerinnen mir eventuell unterstellt hätten – um zu provozieren, höchstens ein klitzekleines bisschen 😉 . und außerdem hatte ich ja mein stillhemdchen an.

      diverse freundinnen haben entweder gar nicht in der öffentlichkeit gestillt, weil es ihnen unangenehm war, einige waren auch ein wenig ungeschickt (busenblitzer), aber ich merke, dass ich jeder das ihre zugestehen kann. schamgrenzen sind einfach unglaublich verschieden und ich denke mal, dass es die aufgabe eines jeden selbst ist, sich vor anblicken zu schützen, die ihm unangenehm sind. so haben sie ja die besagte mutter anscheinend direkt angesprochen, was ich sehr gut finde, denn ich gehe davon aus, dass kaum jemand (nicht nur die stillenden oder sich anfassen lassenden mütter) jetzt ganz bewusst und absichtlich provoziert. überhaupt wünschte ich mir mehr direkte kommunikation in diesen belangen, aber direkt einen konflikt riskieren fällt eben schwer, allerdings sollte man sich dann auch nicht hinterrücklings darüber aufregen. ich könnte mir vorstellen, dass es einigen vorrednerinnen, die sich über indiskret stillende mütter aufregen, schwer fällt, diese stillenden mütter freundlich anzusprechen, dass ihnen ihr anblick unbehagen bereitet. meine erfahrung ist, dass freundliches ansprechen oft (nicht immer) auf verständnis stösst (ich denke grad an die mitmenschen, die laut über kopfhörer musik hören, wenn ich freundlich sage, dass ich es schwierig finde, die hämmernden bässe zu hören, ohne sonstige musik, drehen sie leiser („Oh, entschuldigen Sie, ich habe mir gerade diese neue xyz gekauft und bin so begeistert davon!“ Ich bedanke mich dann immer höflich, wenn sie leiser stellen.))

      scham im krankenhaus:

      tatsächlich verändern sich die schamgrenzen in gewissen lebensbereichen. auch aus krankenhauszeiten habe ich später fotos von mir gesehen, die mir echt peinlich waren, aber ich weiß noch, dass ich dermaßen von schlafmangel, dem schock/trauma der geburt und schmerzen der narbe keine großen gedanken daran verschwendete, was arzt und co von mir denken könnten, einfach keine kraft, ich war so mit meinem gefühlschaos beschäftigt und mit dem anfreunden mit dem kleinen riesensohn. und umgekehrt war es ja wirklich so, dass diese krankenhausleute auch keine großen gedanken daran verwendeten, ob mir etwas peinlich sein könnte (zum beispiel, ohne anzuklopfen in das behandlungszimmer kommen, während najasiewissenschon).

      einen aspekt möchte ich noch ergänzen: für mich waren damals ärzte halt ärzte, ich glaube, die weiße kleidung schafft schon per se eine gewisse distanz und, wie soll ich es nennen, eine gewissen neutralisierung, man sieht einen arzt, aber nimmt ihn nicht unbedingt als mann oder mensch wahr (ich weiß grad nicht, wie ich das erklären soll). und das muss auch so sein, denn sonst fände ich beispiellsweise männer im op noch schwieriger als ohnehin schon. und schließlich erinnere ich mich noch an die müden zeiten im stillzimmer, während wir frauen mit dunklen augenringen milch abpumpten oder stillten und die welt um uns herum kaum wahrnahmen. vielleicht ist der effekt ein ähnlicher wie bei jemandem, der in einem voll besetzten zugabteil sitzt und telefoniert: die welt wird ausgeblendet und gar nicht bedacht, dass die damen und herren neben dem telefonierer gar nicht wissen wollen, was es heute abend zum essen gibt / was der chef schlimmes gesagt hat / wie schei…..e der ex ist etc. jeder kennt sicher solche situationen auch von sich selbst, also ich meine, dass man die welt um sich ausblendet.

      die hand an der brust:

      und noch zur beantwortung der frage (liebe muttis…), auch einer meiner zwillinge (zwei jahre) berührt mich gerne unter dem hemd, ganz ohne langzeitstillen (ca. sechs monate), ich lenke ihn dann spielerisch ab, er meint es ja nicht böse. bei dem älteren kind sage ich deutlich, dass ich das jetzt unangenehm finde, und natürlich mache ich mir bei all dem gedanken, was unser knaben-kinderarzt wohl gedacht hätte…?

      ich kann mir gut vorstellen, dass besagte mutter in dem moment so absorbiert von dem gespräch mit ihnen war und sich in ihrer praxis so wohl fühlt, dass sie die hand an der brust tatsächlich nicht bemerkt hat. das wäre doch ein großes kompliment für den kinderdoc, oder? 🙂

      ich grüße sie herzlich,

      mara solanum.

  23. Dann auch noch mein Senf:

    „Schamgrenzen“ sind individuell. Meine Schwiegermutter erzählte mir neulich noch, dass damals (als sie schwanger war) die Klamotten alle so geschnitten waren, dass man den Bauch möglichst gar nicht gesehen hat. Heute gibt es diese schicken Bauchbänder, mit denen man den Bauch gerne noch in Szene setzt.

    Wie der Bauch so der Busen. Früher hab ich mich umständlich unterm Handtuch den Badeanzug angezogen, damit auch ja kein Busen blitzt. Heute stille ich mein Kind, wenn es Hunger hat – ohne mich und das Kind unter Spucktüchern oder hinter Topfpflanzen zu verstecken. Im Moment des Stillens empfinde ich meinen Busen nicht als Sexualobjekt, sondern als „Werkzeug-Körperteil“, wie z.B. die Hand oder den Fuß.

    Nicht jeder kann so dezent stillen, dass niemand was sieht – insbesondere, wenn das Kind (aus welchem Grund auch immer!) gerne mal „Brustwarzen schnalzen lassen“ spielt…

    Und nicht jeder kann sich immer an einen ruhigen, blickgeschützten, intimen Ort zum Stillen zurückziehen – spätestens, wenn man noch ein, zwei andere Kinder hat, die beaufsichtigt und beschäftigt werden wollen, ist Schluss mit „heimelig, nur ich und das Baby“. Nennt sich „Realität“.

    Übrigens: Als mein Baby noch sehr klein war, hat es keine Ruhe und Stille zum Stillen gebraucht. Es brauchte Nahrung. Sofort. Egal wo. Da hätte nebenher die Welt untergehen können oder ich nen Marathon laufen, es hätte das Kind nicht gejuckt… hauptsache Essen. Der Junge blieb angedockt, bis er satt war, egal, was ich sonst tun musste.

    Und Hand im Ausschnitt: Kommt drauf an. Lag die Hand wirklich nur im Ausschnitt auf der Haut, womöglich sogar noch oberhalb des BH´s oder hat das Kindchen der Mama die Brustwarze gezwirbelt und geknetet? Ersteres ist Pillepalle, letzteres wäre auch für mich schon irritierend.

  24. Im Krankenhaus ist das mit dem Übertreten der Schamgrenzen aber schon ein bisschen anders, oder? Die werden ja auch bei den Patienten ständig übertreten, da ist man doch quasi schon per se „naggich“, ich arbeite ja selbst in so einer Einrichtung. Neugeborenenstation ist aber Ausnahmezustand pur, ging mir eigentlich sehr schamhafter Person auch so. Visitenzeiten? Mir doch wurscht, ich kämpfe mit dieser Anlegetechnik, Kind schreit wie am Spieß und die Schwester oder Laktationsberaterin oder Hebamme oder wer auch immer hat gerade ohne Vorwarnung an meinen Brüsten rumgeknetet, um alles richtig in Form zu bringen. Jetzt klappt es, aber das bezaubernde Stillnachthemdchen sitzt nun wahrhaftig nicht da, wo es hingehört. Wenn jetzt die Chefvisite reinkäme, wie gesagt…..mir doch wurscht. Stilldement und wochenbettheulerisch. Und stinksauer wegen der unsanften Grabscherei.

    1. DAS ist ein sehr interessanter Punkt, Ulrike.
      Wenn es dem medizinischen Personal so wurscht ist, ob es nun die Schamgrenze des Patienten überschreitet (einfach mal eben an den Busen grabschen) – wie soll da der Patient auch nur auf die Idee kommen, dass ER (oder sie, natürlich) Rücksicht nehmen soll?
      Man lernt doch im Arztkontakt von Anfang an „auf Schamgefühl wird hier eh keine Rücksicht genommen – also muss ich mich hier für gar nichts schämen“. Ich persönlich kämpfe da auch damit, weil ich eher prüde veranlagt bin.
      In der Diskussion mit angehenden Medizinern (fertige kenn ich nicht so viele persönlich, muss also mit den Studenten „vorlieb nehmen“ ;)) heißt es auch IMMER „aber da steht man professionell drüber“.

      (Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass „Rücksicht“ Sache desjenigen ist, der in der Machtposition ist – und das ist NICHT der Patient.)

  25. Heimatland, da hast Du ja eine richtig heftige Diskussion losgetreten, 90 Kommentare (bis jetzt), herrlich zu lesen…

  26. Dein Blog ist spannend zu lesen 🙂 Besonders die Diskussionen im Kommentarbereich, die sich an deine Posts anschließen. Das für mich wichtigste Argument bei dieser Diskussion ist folgendes: In einer Kinderarztpraxis fühlt man sich als Mutter sicher und der Öffentlichkeit mehr oder weniger entzogen. Fühlst Du Dich auch „belästigt“ oder bist irritiert, wenn eine Mutter ein Kind in deiner Praxis stillt?

    1. natürlich nicht.
      ich verstehe auch die diskussion nicht so ganz hier.
      wir kinderärzte sind fürs stillen. wir verstehen sicher auch – auch wenn wir manchmal männer sind – dass es eine besondere verbindung zwischen kind und busen der mutter gibt.
      mir gehts doch nur um das fallen aller schamgrenzen in dieser beziehung. das konnte mir hier bisher noch keiner erklären. aber schamgefühl ist wie geschmack – kaum erklärlich und sehr verschieden.
      eine stillende mutter in einer kinderarztpraxis – logisch. wenn sie dabei aber bis zur gürtellinie nackt wäre (siehe weiter oben krankenhaus-situation) – seltsam. oder?

      1. Tja, da hast Du Dir Deine Erklärung und Dein Schlußwort vielleicht selber gegeben: Schamgefühl ist sehr verschieden. Und gerade wenn man sich als stillende Frau und Mutter mit vollem Körpereinsatz für das Wohl und die Zufriedenheit seines Kindes einsetzt, sich von diesem mitunter gänzlich ohne Schamgefühl in gewisser Weise als Milchbar degradiert fühlt und sich im Allgemeinen dabei trotzdem wohlfühlt und richtig, ja dann kann es sein, dass man entweder schlicht keinen Nerv für die Befindlichkeiten anderer hat oder eben keine Rücksicht auf letztere mehr nimmt, weil es zweitrangig erscheint.
        Nichts für ungut.

        1. Das … das … war ein vergleichsweise sinnvoller Beitrag … von Toop?!

          Ich bin irritiert.

      2. Lieber Kinderdoc, ich fürchte, jetzt verstehe ich dich nicht ganz. Bedeutet eine Kinderhand am Busen(ansatz?) der Mutter in einem nicht-öffentlichen Raum wirklich „das fallen aller schamgrenzen“ ?

        Oben ohne zur Visite, ok, das wäre für mich auch weit jenseits meiner Schamgrenze, aber ein 2-jähriges Kind in einer für es nicht-alltäglichen Situation berührt die Mutter an einer (für das Kind) unverfänglichen Stelle? Findest du das wirklich so weit jenseits aller guten Sitten?

        1. Es ist für einen Mann vielleicht schwerer verständlich als für eine Frau mit Still- bzw. Baby-Busengrabsch-Erfahrung… Für den Kinderdoc erscheint die Schamgrenze der Frau ja neutral betrachtet von außen vielleicht als Konstante, ich mußte im eigenen Umfeld aber feststellen, daß mit z.B. dem Stillen und Babyschmusen gewisse Scham“einstellungen“ neu geeicht werden. Das Saugen an einer Brustwarze als nicht-sexuell zu erleben ist eben schon einzigartig, den geheiligten Busen zur Futterquelle werden zu lassen ebenso.

          Vielleicht sinkt die Schamgrenze der Mutter einfach tatsächlich in Bezug auf das Kind, bzw, wird für das Kind gesenkt, solange es gewisse Wohlfühlmomente braucht, bzw, wird sie aktiv gesenkt, wenn Mutter Ihrem Neugeborenen zugesteht, Wärme und Geborgenheit an Ihrer Haut zu suchen (wo sonst nur der Erzeuger und seine Vorgänger randurften). Auch ein nicht gestilltes Kind kuschelt sich auf dem Arm an alles erreichbare, Dekollete oder nicht, das ist dem Kleinen egal. Brust ist eben weicher als Schlüsselbein… und duftet so schön. 🙂 Ich würde denken, daß ab einem bestimmten Alter ein Dekolletegrabschen unangenehm würde, um es überspitzt zu sagen läßt man sich ja auf dem Elternabend auch nicht vom Teenager in den Ausschnitt fassen.

          Daß es Leute gibt, die alle Grenzen überschreiten, ist klar. Ein neunjähriges Kind noch zu stillen finde ich z.B. für mich zu krass, das Gleiche gilt für die Eltern, die sich nicht einmal scheuen, lauteste Sexspiele direkt neben den Zimmern Ihrer Kinder zu praktizieren, am Ende noch mit offener Tür. Die Brust dient als Allheilmittel, solange nichts Anderes besser hilft, und das kann eben bis zu einigen Jahren dauern, aber nicht ewig.

          In Kinderdocs Beispiel hätte ich wahrscheinlich ganz beiläufig und „absentminded“ die Hand etwas verschoben, wenn sie zu tief in den BH gewandert wäre. Daß die Dame dort eine andere Toleranz hatte finde ich aber auch verständlich und noch im Bereich des Unspektakulären. Wer weiß was für Kämpfe sie schon zu Hause mit ihrem Kind gefochten hat, oder warum sie es sonst so tat wie sie es tat. Vielleicht gibt es einen einfachen Grund (Beruhigung Kind), vielleicht ist es ihr nicht aufgefallen, vielleicht fand sies schön. So vielfältig die Frauen, so vielfältig die Stillprobleme, die Gedankengänge und eben auch die persönlichen Grenzen.

          1. Ach so, bemerkt wird so eine Hand i.d.R. schon, außer die Ablenkung ist zu groß. Dem Vater in den Schoß zu greifen macht für ein Kind weniger Sinn (außer vielleicht beim Baden, wenn da so etwas Lustiges hin und herschwimmt), daher kommt es naturgemuaß weniger vor.
            Auf den Arm meines Bruders gelegt haben kleine Kinder übrigens auch schon mal die Hand an der Brust – z.B. auf nackter Haut im Schwimmbad/ auf der Wiese – und da schreit niemand oder nimmt sie weg. Anatomisch ist so ein Ärmchen eben nur so und so lang, da erreicht es mit seinen paar Gelenken eben nur einen bestimmten Radius. 😉

  27. Kenn ich, also das Busengegrabsche und es kann nicht mit Langzeitstillen einhergehen, weil meine Kinder es alle taten und keines ein LZS Kind ist.

    Warum sie das machen, weiss ich nicht, kann sein, das ein Kind damit Stress kompensieren möchte.

    Erlaubt war es nicht, es kapieren zweijährige ganz gut, das man „sowas“ nicht in der Öffentlichkeit machtun das tollste überhaupt, sie also die Kids hören damit dann auf 😉

    Der Vergleich mit dem Schritt ist m.E. ein wenig hinkend, ich glaub der KiDoc provoziert gerne mal 😉

  28. wers nicht sehen will, soll weggucken. da gibt es wesentlich schlimmeres im Umgang und der Erziehung von Kindern, bei dem keiner was sagt, obwohl es dringend nötig wäre.

    Und OT aber unumstritten ist ja wohl, dass auch hier im Westen trotz bestehender Alternativen zur Kinderernährung Muttermilch das einzige, dem kindlichen Bedarf wirklich angepasste und somit gesündeste und beste ist. Insofern ist die WHO-Empfehlung mutnichten „nur für die dritte Welt“ gut und sollte nicht aus mehr oder weniger egoistischem Freiheitsdenken der westlichen Frau in Frage gestellt werden.

  29. Also ich kenne den Alltag im Kinderkrankenhaus etwas, weil meine beiden des öffteren mal drin waren.

    Im Nachthemd bei der Visite ??
    Find ich auch etwas daneben muß ich ja sagen.

    Das hat doch alles ein wenig was von Benehmen.
    Ich gehe auch nicht in´s Resuarant mit Badelatschen oder lass mein Nachthemd an wenn der Verishcerungsfritze kommt, einfach weils noch früh is, oder bequem, oder ich ja nen Stillkind hab was ausfmerksamkeit braucht.

    Man muß ja nicht hochgeschlossen herumlaufen.
    Aber ich ieh mir doch mirgens nachdem das Kind versorgt ist was anderes über.

    Allein schon weil ja auch irgentwann die Besuchszeit anfängt und ich nicht wollte das der Besuch von anderen mich da im Nachthemd umher spazieren sieht.

    Abends/Nachts ist es ja alles etwas Intimer und Privater, da empfinde ich das anders.
    Aber Tags zur Visite ???

    LG Katja

  30. Wenn es die Mutter nicht stört, so gesehen zu werden, was soll’s? Kann man, wenn man es nicht gut findet, innerlich die Augen rollen und gut.
    Problematisch finde ich nur ihre Aussage, dass sie die Hand im Ausschnitt nicht gemerkt habe. Wenn das stimmt, erscheint mir die Mutter-Kind-Beziehung allzu symbiotisch. Das ist weder für die Mutter noch für das Kind gesund.

  31. Wo bitte soll da das Problem sein?
    Na, Gott-sei-Dank gibt es bereits solche Mütter die sich nichts pfeifen um diese unsäglich dummen, körperfeindlichen Gesellschaftskonventionen.
    Ich war mir bei meinem Studium mit dem Psycho- Prof sehr einig darüber, dass praktisch alle ‚Dachschäden‘ Religions- und Gesellschafts- Zwang- induziert sind.
    Wenn ich einen Hund seh, der völlig selbstverständlich einen anderen abschnuffelt oder sich den Schwanz leckt frisst mich fast der Neid 😉
    Der leider viel zu früh verstorbene Friedensreich Hunderwasser hat mir mal erzählt, was ihm so alles entgegenwehte, bloß weil er verschiedenfarbige Socken schöner fand und sie auch getragen hat. Das ist doch echt krank diese unsere Schmalbandigkeit!
    Deshalb: Verbreitert Euch! 🙂

  32. Also.. ich bin Mutter eines Dreijährigen, habe weder geboren noch gestillt und trotzdem liebt er meinen Busen und greift oft von oben in den Ausschnitt, ob aus Neugier oder Schutzhaltung, sei mal dahingestellt. Er hatte auch mal eine Phase, bei wildfremden Mitmenschen unterm T-Shirt den Bauchnabel zu suchen, ich unterstelle ihm mal ein ausgeprägtes anatomisches Interesse :-). Da gibts dann ein bestimmtes „Nein, das ist meiner“ und gut. Für meinen Busen gelten die gleichen Regeln wie für sein Geschlecht: rumgespielt wird nicht in der Öffentlichkeit :-), wenn wir kuscheln ist das kein Problem. Aber mit offenem Ausschnitt und einer Kinderhand drin ein ärztliches Gespräch zu führen, ginge mir eindeutig zu weit. Und ich wäre auch befremdet, wenn ich z. B. einer Mutter im Bus gegenübersitzen würde, während ihr Sohn die Hand in ihren Ausschnitt hat, da verstehe ich den Kinderdok sehr gut. Und ansonsten freue ich mich weiterhin, an Kinderdoks Alltag teilnehmen zu dürfen, danke schön!

  33. ich habe immer noch nicht verstanden, warum das ein problem darstellt? diese hand da am busen der mutter. kann mich da bitte herr kinderdoc nochmal aufklären? gehts um schamgrenzen? um enttabuisierung? prüderie? um was gehts denn da? versteh ick nich.

    1. Versteh ich auch nicht! 🙂 Übrigens gibt es haufenweise Darstellungen in der Kunstgeschichte von der Hl. Maria, die ihr Kind stillt, ergo die Brust entblößt. Kann man unter dem Stichwort „Maria Lactans“ nachgooglen. Wenn nicht mal die ach so prüde Kirche ein Problem mit der mütterlichen Brust als Nahrungs-/Geborgenheitsquelle hat, dann frag ich mich echt, was diese ganze Aufregung soll.

      1. Wieso Aufregung? Aufregen tun sich doch hier nur die „Brustverfechter“ :mrgreen:.

        Ansonsten: Ich persönlich will gerne selbst entscheiden, welche Körperteile und diesbezügliche Aktionen ich mir von wildfremden Menschen gerne ansehe. Und deswegen würde ich mir erlauben, ein Unbehagen kundzutun, wenn ich es zwangsweise doch sehen muss – wobei niemand behauptet hat, dass „Kinderhand auf Mamabrust“ nun etwas ausgesprochen Verwerfliches ist – auch der Kinderdok in seinem Blogeintrag nicht. Er hat nur Irritation geäußert, das wird ja wohl erlaubt sein.

        1. Also das ist eine seltsame Antwort? Man könnte fast denken du hast Probleme mit Brüsten/deiner Weiblichkeit/oder gar damit, dass dir das stillen so traumatisch vorkam und andere es sogar genießen können…

          Nein ernsthaft Bylle, hier regt sich nicht nur die Sparte der Brustverfechter auf, sondern es wird schlichtweg diskutiert und verschiedene Meinungen prallen aufeinander.

          Über so provokant dumme Antworten kann ich nur den Kopf schütteln.

          1. Ich weiß nicht, was nun ausgerechnet an meiner Antwort soprovokant war, aber schüttel mal ruhig weiter…

            Um jetzt mal provokant zu sein: Natürlich habe ich ein großes Problem mit Weiblichkeit bzw. Brüsten, denn ich wurde ja nicht gestillt! 😐

            Übrigens habe ich nirgendwo geschrieben „Stillen ist blöd.“ – wieso auch, ist doch eine feine Sache und ich hadere auch nicht damit, dass ich es nicht konnte; abgesehen darum, dass das Ursprungsthema ein ganz anderes war. Ich habe mich -wie viele andere auch – ganz einfach nur Kinderdoks Meinung bzgl. Kinderhand auf Mamabrust in der Öffentlichkeit angeschlossen. Du musst mir nicht gleich eine gestörte Weiblichkeit unterstellen, diese Küchenpsychologie kannst du in der Schublade lassen…

          2. Genau genommen empfand ich nicht deine Meinung zu diesem Thema als provokant, die sei dir gegönnt.

            Es war eher die Aussage >Wieso Aufregung? Aufregen tun sich doch hier nur die „Brustverfechter“<

            Empfandest du meinen Post bereits als psychologische Analyse? Interessant… Ich sollte umschulen.

        2. Hinter dieser Aussage war erstens ein Smiley, der sagen sollte: „Hey, ich meine das nicht so böse, wie es vielleicht klingt.“ :mrgreen:

          Und zweitens hatte ich schon den Eindruck, dass die aufgeregtesten Stimmen – und um die Aufregung ging es – hier riefen: „Kinderdok hat seinen Beruf verfehlt…..sich auf ganzer Linie disqualifizert…unglaublich….diese falsche Schamhaftigkeit…..“ – mit „Brustverfechter“ meinte ich also keine Stillfanatiker, sondern einfach nur diejenige „Partei“ in dieser Diskussion, die das von Kinderdok geschilderte Phänomen nicht merkwürdig findet. Und die hatte sich mehr aufgeregt als diejenigen, die auf der anderen Seite standen; soweit man einer Diskussion in einem Onlineblog überhaupt eine solche Wichtigkeit zumessen will.

          Und um auf deine letzte Frage zu antworten: Ja, deine – auf ca. drei meiner Kommentare fußende – Vermutung, ich hätte ein Problem mit meiner Weiblichkeit, ein Stilltrauma oder ähnliches, empfand ich, wenngleich nicht als psychologische Analyse, so doch als unangebrachtes Psychologisieren.

          Aber sei’s drum. Es ist jetzt ja auch gut.

  34. Hmm…
    Ich kann jetzt nur Anhand von 4 Neffen/Nichten berichten.
    Wenn sie es mal versucht hatten, habe ich sie sofort darauf hingewiesen, dass ich es nicht möchte, meine Schwester (also Mutter) auch.

    Mal ehrlich, selbst wenn das Kind erst 2 Jahre alt ist, dem sollte man beibringen es nicht zu tun. Unangenehm wird es vor allem dann, wenn die Erzieherin oder Tagesmutter oder sonst wer dies dem Kind beibringen müssen.

    Busen ist nun mal „tabu“. das sollte man einem Kind schon früh genug beibringen. Man kann auch Alternativen zur Beruhigung oder ähnlichem finden. Ich fände es schade, wenn ich versäumen würde, meinem Kind solche Gesellschaftlichen Allgemeinheiten beizubringen. Erst recht dann, wenn Kinder es auch bei anderen Frauen, Familie oder nicht, tun würden.

  35. … jeder, der mal als kinderarzt auf einer päppelstation gearbeitet hat, oder auf einer mit „mitaufnahme von mutter oder papa“ kennt die simplen bekleidungsregeln, die da mit einem mal übertreten werden. und damit meine ich nicht das kängaruh-ing auf den intensivstationen, wo frühchen auf der nackten haut von mapa liegen.
    da laufen dir auf chefvisiten plötzlich muttis im knappen nachthemd über den weg. die brust wird nicht mal dezent entblösst, um das kind anzulegen, sondern da sitzen manche komplett mit nackig oberkörper da. da fallen schon bestimmte schamgrenzen.

    1. Na und?!
      Herrgottsack! Was ist denn so falsch daran einem Neugeborenen eine möglichst heimelige Atmosphäre zu verschaffen. Da würde ich aber auch nicht auf die Befindlichkeiten von irgendeinem dahergelaufenen Chefarzt achten wollen. Jetzt stell Dich nicht so an, kinderdok! Jedem das seine, da ist doch wirklich nix dabei, solange die Kinder/Mütter Dir nicht in den Schritt langen, kann es Dir doch wirklich, wirklich egal sein. Und im Zweifel steht es Dir jederzeit frei Deinem Gegenüber zu gestehen, daß es Dir unangenehm ist. Das könnte helfen.

      1. Ach, und um’s heimelig zu haben, muß man halbnaggisch rumsitzen?

        Also, ich persönlich bin ja auch bei mir im heimeligen Zuhause die meiste Zeit vollständig angezogen, gestehe Toop aber zu, daß es bei ihm/ihr zuhause anders läuft.

        1. Um es mit Sebastians Worten zu sagen: Muss nich, aber kann!
          Zumindest muss ich zuhause an sowas keinen Gedanken verschwenden.

          1. Du hast das Zauberwort doch schon geschrieben: zuhause. Nichts gegen stillende Muetter in der Oeffentlichkeit. Auch nichts gegen koerperlichen Kontakt mit Kindern. Aber auch kleine Kinder koennen schon lernen, dass es Grenzen gibt. Und ein „ups, das hab ich gar nicht bemerkt“, verwundert mich schon. Mutter und Kind leben doch nicht ewig in Symbiose, normalerweise.

    2. Wo ist das Problem? Eine „Paeppelstation“ ist doch von der Oeffentlichkeit weit entfernt. Nicht nur Fruehgeborenen tut skin on skin gut und gerade wenn gepaeppelt und viel gestillt wird, ist einfache Kleidung doch sehr praktisch. Und wenn die Station so aufgeheizt ist, dass ein Nachthemdchen noch zu viel ist, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn die Leute wenig anhaben.

      Im Schlosspark sieht man bestimmt mehr Haut.

      1. Offenbar hat Mutter Natur dafür gesorgt, dass menschliche Mütter nach der Geburt ihr ganze Aufmerksamkeit dem wohlergehen des neugeborenen Lebens widmen. Dass dabei mancher, möglicherweise im Umgang mit dem anderen Geschlecht unerfahrener junger Kinderarzt vor Schock erstarrt kann da schnell nachrangig werden. Prioritäten setzen, sich mit einer hormonellen Umstellung auseinandersetzen. Eine bewährte Überlebensstrategie leben. Ein enger und unbefangener Kontakt zwischen Mutter und Kind und Mütter, die sich dem völlig frei von soziokulturellen Einflüssen hingeben, eine ideale Kombination. Vielleicht müsste man aufgrund der anderen Postings statt „soziokulturellen Einflüssen“ besser „von verklemmten Kinderärzten beeinflusst“ schreiben?

      2. öffentlichkeit entsteht in dem moment, wo die – stets zeitlich bekannte – visite stattfindet. wenn wir nachts als assistenten über die stationen gegangen sind, habe ich mich auch nicht an den nachthemden gestört. aber tagsüber dürfen kinderklinik-zimmer in eine „normale“ umgebung umgewandelt werden. und dazu gehört auch Tageskleidung. Die Station war nicht aufgeheizt. Wer das denkt, war noch nie auf Kinderstationen. Die Zeiten sind vorbei. Im Schlosspark sieht man mehr Haut, korrekt. Aber da ist es auch „akzeptiert“. Wenn ich in den Schlosspark gehe – oder zum FKK – rechne ich mit nackter Haut. Wie auch im Freibad. Aber auf einer Station, wo Krankenschwestern, Putzfrauen, der Krankenhaushandwerker und nebenbei ab und an auch ein paar Ärzte reinlaufen … naja.

        1. Let’s agree to disagree… Mir war echt nicht klar, dass es Bekleidungsvorschriften fuer Krankenhaeuser gibt. Und ich war schon auf Kinderstationen und fand diese doch recht warm. Und auch frische Muetter sind tendentiell ueberheizt auf Grund der Hormonumstellungen. Aber darueber kann man streiten. Ich wuerde denken, dass auch Krankenhaeuser zu den Orten zaehlen, wo man natuerlicherweise mehr Haut sieht, gerade wenn es fuer das seelische und koerperliche Wohlbefinden sorgt.

        2. Aber hallo, das ist ein Krankenhaus! Ich mein.. Also… Da besteht dann auch schon Zwang zur Prüderie? Okay, ich hab zweimal ambulant entbunden und somit fehlt mir die erfahrung um das genau zu beurteilen, aber auch ich dachte das Skin on Skin in jedem Fall gut ist, gerade in der ersten Zeit. Gut das ich bei beiden Kindern sofort nach Hause bin, da muss ich mir heut zumindest keine Gedanken machen ob ich den Chefarzt der Gyn. Station damals evt. in Verlegenheit gebracht oder gar belästigt habe.

          Aber Nacktheit bei der Entbindung selber ist okay, oder?

          1. Es ging hier aber um Kinderklinikzimmer. Da landen äußerst selten frisch entbundene Mütter mit ihren Kindern…

          2. Es ging um eine Päppelstation… Richtig? Da landen auch öfter mal frisch entbundene Mütter mit ihren Kindern…

    3. und demnächst behalten die Frauen dann beim Gebähren die Unterhose an, weil´s den Gynäkologen stört, dass sie „untenrum“ nichts an hat *kopfschüttel*

    4. aus erfahrung: bei der geburt verliert man viele schamgrenzen! und das stillen ist nicht immer einfach von anfang an. wenn nackig sein hilft warum nicht? ich dachte ärzte seien da am wenigsten empfindlich!

  36. Hui,

    was´n hier Los ??
    Wird Zeit das die Sonne mal wieder scheint was ???
    Oder is bald Vollmind ??

    Also, meine Kinder dürfen sich gern SELBST entdecken.
    Zuhause !!
    Und meine Tochter findet momentan auch meinen Busen toll, sie is 4.
    Allerdings mach ich ihr klar das es meiner is und ich es nicht mag angefast zu werden.
    Wenn es mal im Gedanken passiert, ok, dann lässt sie es aber normal direkt wieder.
    Das is eher wie so nen streicheln übern arm.
    Ansonsten sag ich ihr das sie später selbt einen bekommt und meinen bitte in Ruhe lassen soll.

    In der „Öffentlichkeit“ geht das erst recht nicht.
    Wobei ich zum Teil die Arztpraxis dazu zähle.
    Denn sich selbst entdecken würd ich sie dort auch nicht lassen.

    Ich kann den Kinderdoc auch verstehen, mich tät es auch iritieren wenn eine Mama mit Kinderärmchen in der Bluse vor mir stünde.

    Das der Vergleich zum Schritt vom Papa hinkt hat er ja selbst gleich eingesehen.

    LG Katja

  37. _Fast_ alles ist gesagt, bis auf:

    Eine Kinderarztpraxis ist nicht „die Öffentlichkeit“. In der Öffentlichkeit muss sich der Zweijährige nicht ausziehen und von halbwegs fremden Menschen untersuchen lassen. In der Kinderarztpraxis ist Raum für vertrauliche Gespräche, und vielleicht auch für eine Art des Tröstens, die die Mutter in der tatsächlichen Öffentlichkeit nicht zulassen würde.

    Und „hab ich nicht gemerkt“ würde ich jetzt mal als Verlegenheits- oder Schamreaktion deuten.

  38. Ich hätte jetzt auch auf „Langzeitstillen“ getippt. Eine befreundete Erzieherin hat mir nämlich erzählt, dass die Langzeitgestillten (2Jahre+) daran erkennbar sind, dass diese ihr und ihren Erzieherkolleginnen ganz heftig an den Busen grapschen…

    Ansonsten ist es ja schon gesagt worden: Die Empfehlung der WHO hat auch ganz pragmatische Gründe. Einer davon ist, dass in Entwicklungsländern wenig geeignete Alternativen vorhanden sind.

    Und die WHO müsste dann ein Welternährungsprogramm aufstellen, bzw. ein Brunnenbohrprogramm und das kostet natürlich viel mehr Geld als zu sagen: „Still doch!“.

    Ansonsten: Ich habe gerade ein drei Monate altes Kind zu hause. Es wird voll gestillt und wenn ich das in der Öffentlichkeit mache, dann suche ich mir eine ruhige Ecke. Auch aus dem Grund, weil das Kleine sonst so sehr abgelenkt ist, dass es nicht trinkt, weil es zu sehr rumschaut.

    Allerdings denke ich auch, dass zweijährigen Kindern durchaus der Unterschied zwischen „Zu-Hause-am-Busen-der-Mutter-kuscheln“ und der relativen Öffentlichkeit der Kinderarztpraxis beigebracht werden kann. Zur Beruhigung des Kindes funktioniert auch in den Arm nehmen.

    Und nicht zuletzt: Der Kinderdoc ist auch nur ein Mensch. Ihm stehen Meinungen zu, und er darf sie in seinem Forum, dem Blog, vertreten. Im übrigen stimme ich mit dem Kinderdoc überein.

    1. Falsch. Weil es mittlerweile einen ganzen Schrank voll Studien gibt, die in Industrieländern – Deutschland, Frankreich, Großbritannien – brust- und flaschengenährte Kinder über lange Jahre beobachtet haben. Die Ergebnisse sprechen für sich: Bei Flaschenkindern deutlich höhere Allergiegefahr, höhere Adipositasgefahr, und was es sonst noch alles gibt – lies nach. Wie gesagt: nicht in Biafra, sondern in München.
      Und ich versage mir, darüber zu spekulieren, warum Frauen nicht bruststillen wollen, wo das doch das Natürlichste der Welt ist. Eine hats mal gesagt: „Mein Mann arbeitet bei Milupa. Warum sollte ich da die Brust geben?“ Aber die ist auch sonst nicht so ganz wohl in ihrem Frausein.

      1. Ja super, noch eine Stillen-vs.-Flasche-Diskussion… 🙄

        Wie rücksichtsvoll, dass du dir das Spekulieren versagst. Da klingt ja schon eine Tendenz zur (negativen) Bewertung raus. Selbst schon mal ein Kind angelegt? Blutige Brustwarzen gehabt? Bei jedem Anlegen geheult vor Schmerzen? Ein milchgeflutetes Bett gehabt?

        1. Bylle, mit Verlaub, Du hast nen Knacks. Um Deinet und unser aller Willen, wünschte ich, das Blut, die Schmerzen, aber nicht die Milch wären Dir erspart geblieben. Es ändert nichts an der Tatsache: Stillen ist super (im Prinzip auch egal wo und wie) und nicht stillen ist halt nicht so toll aber auch kein Weltuntergang. Komm drüber hinweg.

      2. Lustig… solche Studien sollte man vor allem mal genau lesen und schauen, ob man sie auch nicht prima widerlegen kann…

        …schreibt ein Flaschenkind, das weder eine Adipositas noch irgendeine Allergien aufweist 😉

          1. Ach ja, noch ein Problem der bedauernswerten Flaschenkinder erkannt – gestörtes Verhältnis zur weiblichen Brust.

            Gut erkannt!

  39. 01. Wer jemandem mit abgeschlossenem Hochschulstudium, Promotion und jahrelanger Berufserfahrung wegen einer einzelnen Bemerkung / Auffassung generell die fachliche Qualifikation abspricht, disqualifiziert nur sich selbst. Das gilt insbesondere, wenn die eigene Autorität auf wikipedia basiert.

    02. Wer glaubt, durch die Erziehung seiner Kinder zu wissen, was für alle Kinder die einzig richtige Erziehungsmethode ist, erhebt sich nicht nur selbst ungerechtfertigt zum Standard, sondern verallgemeinert auch unzulässig.

    03. Mutterschaft / Elternschaft ist kein Freibrief für Rücksichtslosigkeit gegenüber den (sittlichen und sonstigen) Befindlichkeiten anderer.

    1. Zu 01+02: Thema verfehlt, gell?
      Zu 03: Ach Gottchen, woher diese ganze Keuschheit? Ich sehe hinter der geschilderten Situation beim besten Willen keine „Rücksichtslosigkeit gegenüber den sittlichen Befindlichkeiten“. Es handelt sich hier um das Behandlungszimmer einer Kinderarztpraxis und nicht um ein Kloster!

      Was habt Ihr eigentlich alle für ein Problem mit Brüsten?
      Langsam glaube ich, das rührt daher, weil Eure Mütter Euch immer schamhaft auf die Finger gehauen haben, wenn Ihr versucht habt sie anzufassen. Meine Güte…

      1. Zu 1.) Bisserl vergesslich, Toop?

        Ich zitiere:

        bianca: „…disqualifiziert auf ganzer linie! himmel … ich hoffe, daß mein kinderarzt anders tickt. da mag ich gar nicht ernsthaft antworten sondern fast lieber einen berufswechsel ans herz legen……

        *kopfschüttel*“

        du: „Word!“

        Du, ein paar Posts eher: „Klar und deutlich: Dieser Post disqualifiziert Dich meiner Meinung nach, nicht nur als Blogger, sondern auch als KiA! Da kannst Du Dich noch so drehen, wenden und rechtfertigen.“

        Zu 2.) Auch hier nehme ich auf dich Bezug – Zitat: „Es ist nichts falsch daran, mütterliches Verhalten zu rechtfertigen mit der heiligen Allianz zwischen Mutter und Kind. Mütterliches Verhalten ist ja nich per se falsch. Sorry, Doc, aber da steckst Du einfach nicht drin.“

        Zu 3.) Dein Bezugspunkt ist falsch. Wenn du die Kommentare aufmerksam liest, dann erkennst du, dass hier nicht nur über die vom kinderdoc geschilderte Szene gesprochen wird, sondern im Allgemeinen darüber, ob gewisse, bei Müttern teilweise zu beobachtende Verhaltensweisen (Stichwort: Brustpumpe) sozial wünschenswert sind. Antwort: Sind sie möglicherweise nicht.

        Abgesehen davon: Warum nehme ich dich eigentlich ernst? Du warst der Querulant / die Querulantin! 😛

        1. Ohje, ein Korinthenkacker fehlte hier gerade noch! 😛
          Meiner Meinung nach brauch es ein bißchen mehr als fachliche Qualifikation zu einem (guten) KiA. (Außerdem hast Du doch wohl nicht etwa biancas kleines aber entscheidendes „fast“ überlesen.)
          Was die Allianz zwischen Müttern und ihren Kindern mit 02 zu tun haben soll, verstehe ich immer noch nicht.
          Mein Bezugspunkt ist der Post unter dem dieser Kommentar steht. Wie falsch kann denn das sein?!
          Und was heißt hier überhaupt sozial wünschenswert? Da muss ich grad mal lachen…und komm Dir gerne quer!

    2. „Rücksichtslosigkeit gegenüber den (sittlichen und sonstigen) Befindlichkeiten anderer“

      stillen oder ein griff des kleinkindes zu mutters brust bedeutet das für dich? traurig!

      1. Diese Verhaltensweisen können, müssen aber nicht rücksichtslos sein.

        „kelef“ hat das wie ich finde sehr schön beschrieben:

        „sehen wir das einmal so: stillen ist – zumindest für mich – eine ziemlich intime sache zwischen mutter und kind. stillen dient ja nicht nur der fütterung, sondern soll auch nähe und liebe und geborgenheit vermitteln, und das ist richtig und gut so. gerade deshalb denke ich aber, dass eine frau die im restaurant stillen will/muss/kann dem auch gerecht werden sollte indem sie sich mit dem säugling ein wenig in eine ruhige ecke zurückzieht um dem kind das auch zu vermitteln: ruhe, nähe, geborgenheit, liebe, nahrung.“

        Als Gegenbeispiel mögen die von Anonymous erwähnte Brustpumpennutzung oder die Schilderung von Hellebora dienen:

        „Ich hab so was groteskes mal auf einer Hochzeit von Freunden beobachtet. Eine Familie, drei Kinder, Mutter hochschwanger mit dem vierten, das Jüngste ca 2 Jahre alt.

        Ich hör die Mutter zum Kleinsten sowas sagen wie: na du bist jetzt aber aufgeregt, was. na komm her, du darfst ein bisschen „Busen grabschen“ (Was sie exakt sagte, weiss ich nicht mehr. Aber sie nahm das Kind auf den Schoss und öffnete 2 Blusenknöpfe und der Kleine langte hinein.
        Ich fand das sehhhr befremdlich.“

        Aber naja. Es ist natürlich wesentlich einfacher, rumzumotzen, als differenziert und sachlich über eine Thema zu reden, gell, Toop-olalala?

        1. Also bitte, JEDE Verhaltensweise KANN rücksichtslos sein und muss es nicht.
          Worüber redest Du hier eigentlich so differenziert und sachlich?

          Nebenbei, diese von kelef angesprochene „intime sache zwischen mutter und kind“ die „nicht nur der fütterung“ dient, „sondern … auch nähe und liebe und geborgenheit vermitteln“ soll, die spricht man auch Müttern mit Flaschenkindern zu. Und doch würde sich niemand über eine offensiv Fläschchen fütternde Mutter im Restaurant aufregen, oder?

          1. doch, würde ich, wenn das kind so nebenher „aufgefüllt“ wird. eben weil, wie oben schon geschrieben.

            ergänzend darf ich anmerken: ich bin „aus der pharmabranche“, nicht aus der werbe/merketing/etc. abteilung, aber aus der branche, und neugierig.

            es mag uns alle überraschen, aber eine anzahl von untersuchungen/studien/befragungen/evaluierungen hat ergeben, dass die so oft und gerne zitierten give-aways, die auch hier vielfach angesprochen wurden, nullkommagarnix bewirken, weil eben einfach jeder referent seine kugelschreiber/häferln/post-it’s/sonstigen-quatsch auf ärzte- und assistentinnenschreibtischen fallen lässt.

            so kam es auch, dass eine firma kaffemaschinen verteilte. jeder auf station wusste: super maschine – super kaffee – nachschub kostenlos – marke sowieso. aber kein sch… wusste, wer die maschine bezahlt hatte. klassisch eigentlich: werbung für die branche, aber nicht für die firma. eigengoal, könnte man auch sagen.

            also, bitte immer den ball flach halten wenn ärzte diesbezüglich insultiert werden sollen: bis auf einige ganz, ganz wenige ausnahme gehen diese ganzen werbeaktionen an denen erwiesenermassen spurlos vorbei. die industrie weiss das nur noch nicht.

            mein hausarzt hat einmal – in meinem beisein, zur feststellung des ist-zustandes – gezählt wieviele präparete durch „werbegeschenke“ auf seinem schreibtisch vertreten waren: an kugelschreibern über 60, an sonstigen präparen weitere über fünfzig, an medizinprodukten weitere über fünfzig. so dumm kann noch nicht einmal ein werbefuzzi sein, dass er meint, dass ein weiteres häferl was bringt. die industrie ist nur so selbstverliebt, dass das keiner auszusprechen wagt.

            also. bitte. danke.

          2. @kelef:
            „…nullkommagarnix bewirken…“ Das wage ich zu bezweifeln.

          3. @kelef:
            Außerdem geht es mir darum, daß die Praxisärzte sich nicht mehr um (bspw.) Büroartikel kümmern (lassen)/bezahlen müssen, und solche Geschenke mehr oder weniger dankbar annehmen. (Und nicht darum was es bewirkt, wenn sie auf dem Notizblock vor sich immer DAS Schnupfenmittel lesen, ganz zu schweigen von den Patienten…)
            Sponsoring, eben.
            Im Übrigen bist Du ganz offensichtlich nicht aus der Branche, wenn das alles ist, was Dir zu Werbemitteln einfällt!

      2. Ist aber so, mein Paps ist auch Arzt. Und der verschreibt, was wirkt. Nicht, was einem irgendein Pharmareferent aufschwatzen will, egal wieviele Blöckchen und Kulis er dafür hinterlässt. So blöde ist ja wohl kaum einer! Und dass es fürs Verschreiben Vergünstigungen gibt, ist ein totales Ammenmärchen! Schön wär’s, mag sich so mancher am Hungertuch nagende Mediziner denken…

        1. „Schön wär’s, mag sich so mancher am Hungertuch nagende Mediziner denken…“
          …uuuhh! Das heißt, Sie würden es prinzipiell machen? Aber davon redet hier ja keiner! Besser nicht.

          1. Ich sehe angesichts deiner Geistesgaben wohlwollend über diese Fehlleistung hinweg, Toop.

          2. Du bist eine echte Lachnummer.
            Anstatt hier zu kommentieren, solltest du lieber noch paar Jahre die Schulbank drücken.

  40. Ich hab so was groteskes mal auf einer Hochzeit von Freunden beobachtet. Eine Familie, drei Kinder, Mutter hochschwanger mit dem vierten, das Jüngste ca 2 Jahre alt.
    Ich hör die Mutter zum Kleinsten sowas sagen wie: na du bist jetzt aber aufgeregt, was. na komm her, du darfst ein bisschen „Busen grabschen“ (Was sie exakt sagte, weiss ich nicht mehr. Aber sie nahm das Kind auf den Schoss und öffnete 2 Blusenknöpfe und der Kleine langte hinein.
    Ich fand das sehhhr befremdlich.

  41. Au weia Kinderdoc, da haben Sie ja vielleicht ne Diskussion angezettelt. Bei mir sind Sie definitiv NICHT disqualifiziert. Auch ich habe mir schon des öfteren ähnliches gedacht in solchen Situationen. Ich finde es eher befremdlich, dass so manch eine dieser Mütter nicht in der Lage ist Ihr Kind anderweitig zu beschäftigen, beruhigen oder ruhigzustellen um Gespräche!! zu führen. Kinder sind Kinder und sollten deshalb trotzdem klare Grenzen gesetzt bekommen.
    Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht sagen. Lassen Sie sich nicht unterkriegen.

  42. Ahahahahahaaaa! Hach ja, ist echt amüsant zu sehen, dass es auch in einem so unscheinbaren Blog so viele minderintelligente Menschen gibt, die sich aber auch über alles aufregen können xD
    Ich finde der Herr Doc hat sich keineswegs disqualifiziert und finde auch den Vergleich super! Die Gesellschaft hat uns doch aufgezwungen Brüste genauso intim zu betrachten, wie den Genitalbereich… also… beruhigt euch alle, trinkt einen Tee und diskutiert lieber weiter mit den Kirchenältesten darüber, ob es zu unsittlich von Claudia Schiffer war, sich schwanger und nackt ablichten zu lassen *mit den Augen roll*
    Wenn ich Kinder hätte, würde ich jetzt erst recht zu ihm gehen. Es gibt leider viel zu wenige Ärzte mit Humor.
    Außerdem finde ich es unfair die Kompetenz des Docs in Frange zu stellen und ihn aufzufordern, über einen Berufswechsel nachzudenken (ja, ich rede mit dir Fräulein Bianca). „Nur“ weil er ein Doktor ist, heißt es nicht, dass er allwissend sein muss. Auch ein Doktor darf mal ne Frage stellen 😉
    Ich halte zum Doc!!!!!!!! =D

    Das ganze hier erinnert mich stark an den Vorfall in diesem komigen Zoo da. Die Pfleger wollten 2 homosexuelle Pinguine trennen, weil die Art kurz vorm Aussterben ist. Augenblicklich versammelte sich eine riesen Horde Propaganda-Homos (Sorry für den Ausdrück, aber unfeindlicher kann ich es leider nicht ausdrücken) und protestierte gegen diese offensichtlich homophobische und diskriminierende Tat. Das einzig Offensichtliche ist, dass man sich auch gerne mal zu sehr in Sachen hineinsteigern kann und es ja wirklich nur um die Erhaltung dieser Art ging…
    Sehr peinlich, sehr sehr sehr peinlich. Seither schäme ich mich für meine Gleichgesinnten und meide stark die „Szene“.

    Zu dem „Brüste-Problem“ äußere ich mich jetzt mal nicht. Kenne mich damit eh nicht so aus und möchte lieber vermeiden auch so auseinandergefleischt zu werden, wie der Doc.

    P.s. Falls einer schon einmal so etwas Ähnliches geschrieben hat, tut es mir Leid. Denn obwohl die Kommentare schwer unterhaltsam sind, sind sie widerum auch sehr anstrengend….

    1. dein text zeugt dermaßen von „hoher“ intelligenz und erhabenheit über jegliche meinungen! bitte gib uns ein paar deiner weisheitslöffel ab, damit wir minderintelligenten auch etwas deines hochmutes ab bekommen!

  43. …disqualifiziert auf ganzer linie! himmel … ich hoffe, daß mein kinderarzt anders tickt. da mag ich gar nicht ernsthaft antworten sondern fast lieber einen berufswechsel ans herz legen……

    *kopfschüttel*

  44. Hm… Im Grunde wurde ja schon alles irgendwie einmal gesagt und die meisten Argumente passen auch irgendwie, nicht zusammen vlt. aber dafür zum Thema. Gibt halt viele Meinungen…

    Ich habe auch 2 Kinder (3 und 5) und gerade die Kleine legt ihre Hand schon mal in meinen Ausschnitt, hauptsächlich beim schmusen und dann aber nicht an die Brust, sondern aufs Dekoltee bzw. am Brustansatz. das finde ich okay, sie sucht den Hautkontakt, findet es gut wie mein Herz schlägt, aber weiter wandern lasse ich sie mit der Hand nicht. Ich habe beiden Kindern beigebracht ihren intimbereich und den von anderen zu achten. hier geht es auch nicht um Schamhaftigkeit anerziehen sondern um Prävention vor sexuellen Übergriffen. Meine Kinder wissen, wo sie nicht hinfassen dürfen, bei keinem, auch nicht uns als Eltern und sie wissen, dass wir sie auch nie dort berühren (vor allem im Intimbereich und mit der Ausnahme, dass einer von uns jeweils schauen darf, falls schmerzen auftreten o.ä.)

    Ich kann also die Reaktion von Kinderdok auch verstehen. Wenn meine Kinder (also wenn überhaupt versucht es die Kleinste) in der Öffentlichkeit an meiner Bluse rumzupfen sage ich NEIN und zu Hause auch, außer bei den erwähnten Kuschelmomenten.
    Der Vergleich mit Papa zwischen die Beine fassen hinkt, aber der war auch eher ironisch gemeint, oder?

    Und was die Diskussion ums öffentl. stillen angeht, natürlich kann und sollte man das diskret machen. Ist doch auch kein Thema, habe ich immer… Zum einen möchte ich dabei ja auch Ruhe haben und nicht begafft werden und spätestens beim zweiten kind hat man da doch auch irgendwie noch die Vorbildfunktion, oder?

  45. Ich traf mal eine Frau, die in dieser Situation einfach die Hand des Kindes wieder aus ihrem Ausschnitt genommen hat und freundlich aber bestimmt gesagt hat: MEIN Busen. Kann sein, dass sie es noch einmal wiederholen musste, aber dann war´s auch dem Kind klar.

    1. Ja, klar funktioniert das. Mir fasst auch keines meiner Kinder meine Brille an, zieht mich an den Haaren oder berührt Sachen auf meinem Schreibtisch. Da ist für mich eine Grenze und die mache ich auch deutlich – und natürlich wird die akzeptiert. Bei Busen und unter-5-Jährigen hab‘ ich kein Problem, also teile ich in Situationen, in denen es geht (zu Hause, bei Oma, ggf bei Kinderärztin) und solche, in denen es nicht geht (U-Bahn, Büro). Offenbar eine Frage des persönlichen Empfindens.

  46. Bei unserer Kinderärztin erlaube ich sowas evtl nach Nachfrage, ob es für sie ok ist – da habe ich aber, als die Kinder noch klein waren, auch oft gestillt, um eine Impfung oder ein Gespräch ruhiger zu gestalten; ehrlich, da ist mir so ziemlich jedes Mittel recht. Und sie hat auch noch nie ein Problem damit gehabt. Bei einem männlichen Kinderarzt bin ich zurückhaltender – weil ich schwerer einschätzen kann, was dem so durch den Kopf geht – das bestätigt dieser Blogeintrag ja. Ist halt auch eine Frage des Vertrauensverhältnisses; ich wüsste jetzt nicht, warum ich beim Kinderarzt grundsätzlich schamhafter sein sollte als bei anderen Ärzten, die ja auch mitunter bloße Körperteile von mir zu sehen bekommen. (Und ehrlich, wenn ich so die 40jährigen sehe, die bei jedem Bücken ihren halben Po zeigen – nein, ich glaube nicht, dass die Scham empfinden, wenn ihnen ein Kind an den Busen fasst.)

    Ganz nebenbei – die WHO-Empfehlung für längere Stillzeiten bezieht sich meines Wissens durchaus auch auf zivilisierte Länder: beim Stillen haben die Eltern keine Kontrolle über die vom Kind aufgenommenen Kalorienmengen – das Kind lernt leichter, selbst zu bestimmen, wie viel es isst, wird nicht so leicht überfüttert. Diabetes-Prävention, u.a. Mal abgesehen von der Brustkrebsratenverringerung für die stillende Frau.

    1. „beim Stillen haben die Eltern keine Kontrolle über die vom Kind aufgenommenen Kalorienmengen“

      Nachdem der gute KinderDok das Fass hier drei Jahre später wieder angekippt hat nur eine Anmerkung zu dieser Idee: das Kind möchte ich mal sehen, dass auch nach einem oder eben gar zwei Jahren immer noch keine Beikost bekommt.

      Andererseits: nein, möchte ich nicht. Unterernährung sieht nicht gut aus.

  47. Auweia, jetzt gibt’s aber Ärger! 🙄 Schon 27 Kommentare…

    Nein, ich fände es unangenehm und befremdlich, wenn meine Kinder ihre Hand in meinem Ausschnitt haben würden, egal in welchem Alter und in der Öffentlichkeit schon gleich dreimal nicht.

    Ich Rabenmutter habe auch nicht gestillt und bin der ebenfalls der Ansicht, dass man Kindern schon vermitteln kann, dass man bestimmte Sachen eher nicht in der Öffentlichkeit macht, wenn sie auch noch so schön sind.

    Und auch wenn es mir völlig egal ist, wie lange andere Leute ihre Kinder stillen: Das Totschlagargument „WHO-Empfehlung“ richtet sich doch wohl vor allem an die hunderte von armen Ländern, in denen die Kinder nach dem Abstillen nichts besonders Nahrhaftes erwartet, oder? Hier in Deutschland gibt’s ja tatsächlich Alternativen zur Muttermilch…

    Und: Statt Brusthalten in der Öffentlichkeit könnte man ja auch Händchenhalten um der Geborgenheit willen, oder nicht?

    1. @Bylle: Unsere Kommentare ergänzen sich perfekt :-). Es gibt bei diesem Problem so viele Meinungen wie Menschen. Deine ist sehr nachvollziehbar und legitim, auch wenn sie sich von meiner unterscheidet.

      Naja, dieser Kommentar trägt jetzt nicht viel zum Thema bei, aber ich finde es gut, daß die Diskussion so sachlich ist, obwohl das Thema durchaus Raum für Trollereien unterster Schublade bietet. Wollte das nur mal sagen, da leider nicht selbstverständlich…

  48. Mein Neffe hat das auch gemacht; sowohl bei seiner Mutter als auch bei mir. Hauptsächlich, wenn er müde oder erschöpft war und auf dem Schoß saß. Mir kam es immer so vor, als suchte er einfach nur Hautkontakt. Er hat die Hand zwar in den Ausschnitt gesteckt, aber nie direkt nach der Brust gesucht. Meist lag seine Hand dann dort, wo der Stoff des BHs anfangen würde, also oberhalb des eigentlichen Busens. Das war für ihn halt die in dem Moment zugänglichste Stelle.

    Ich hab mir da nix weiter gedacht und am allerwenigsten Parallelen zu Kindesmißbrauch gezogen. Ich mochte es als Kind ja auch unglaublich gerne, mit meiner Mama in einer Position zu kuscheln, die bei zwei Erwachsenen als sexuell durchgehen würde („Löffelchen“ 😉 ). Kinder haben zum Glück keine Schere im Kopf und unterscheiden nicht zwischen „guten“ und „schlechten“ Stellen. Wenn die Mutter kein Problem da mit hat, warum soll man einem Kind einreden, der Oberkörper der Mama sei tabu? Vor allem in einer Situation, die nicht öffentlich ist? Wo ist die Grenze zum Händchenhalten, Köpfchen anschmiegen, ect.?

    Ob man das in der Öffentlichkeit zuläßt, ist wahrscheinlich genauso individuell wie die Einstellung zum Ausstausch von Zärtlichkeiten (zwischen Erwachsenen) in der Öffentlichkeit. Ich persönlich sehe lieber eine stillende Mutter oder ein Kind mit der Hand an der Brust der Mutter als ein Pärchen, daß das Vorspiel in die Öffentlichkeit verlegt. Aber ich bin mir auch bewußt, daß das meine persönlichen Vorlieben sind, die sich nicht mit denen anderer decken müssen. Dann schau ich halt weg, wenn’s mir nicht paßt.

    Und was Vaters Schritt angeht: Viele Kinder schmiegen sich an die Beine der Eltern. Je nach Größe des Kindes und Beinlänge des Vaters kann da eine Hand in die Nähe des Schritts geraten. Na und? Für das Kind ist das nur eine beliebige Stelle am Körper der Eltern. (Und wer einmal gesehen hat, wie erschrocken so ein Stöpsel ist, wenn er hochschaut und merkt, daß das das falsche Bein ist, das er da umklammert, der weiß, daß Kinder sehr wohl zwischen dem Körper vertrauter Personen und dem fremder unterscheiden.)

    Sexuell explizit wird die Situation nur in den Gedanken der anderen (wobei ich dem Kinderdoc ausdrücklich keine sexuellen Assoziationen unterstelle).

  49. Ja ich glaub auch, dass ist vom Kind eine unbewußte beruhigende Handlung.

  50. Ich schriebe gar nicht, dass Kinder zu klein sind, um Schamgefühl zu entwickeln? Ich schrieb, dass man einem Kleinkind sehr wohl anerziehen kann, was es darf und nicht darf, was sich gehört, was sich nicht gehört usw.

    Dass der Mutter das nicht auffiel, mutet tatsächlich etwas eigenartig an. Ich zumindest bilde mir ein zu merken, wo sich die Hände, Beine und anderen Körperteile meines Kindes gerade befinden.
    Der Gedanke, dass es sich um ein LZ-Stillkind handelt, lag nah.

    Und ja, mir erscheint der Vergleich der Brust der Mutter mit dem Schritt des Vaters nach wie vor weit hergeholt und unpassend. 😉

  51. Der Beitrag kommt ja mal sehr passend. Mein Kind ist jetzt drei Jahre alt und wird schon seit dem 6.Monat nicht mehr gestillt. Er wollte einfach nicht mehr an die Brust.
    Es ist in letzter Zeit zwei Mal vorgekommen, dass er seine Hand in meinen Ausschnitt gelegt hat, das letzte Mal im Kindergarten beim Eltern-Kind-Sport zum Abschluss einer Sportwoche. Wir waren gerade auf em Weg von einer Sportstation zur nächsten und ich hab ihn getragen. Die ganze Zeit war so viel Trubel und unser Kind so fixiert auf uns, dass er immer unbedingt bei mir oder dem Papa sein wollte. Vll. aus Angst uns zu verlieren, wo wir ja sonst nie mit im Kindergarten bleiben.
    Ich hab ihn gewähren lassen, mir war sein Hand aber die ganze Zeit wie ein heißer Stein bewusst. Ich weiß auch jetzt noch nicht, was ich da hätte machen sollen.

  52. uiuiui, jetzt haben hier aber auch einige aus der ganz untersten schublade her argumentiert.
    als erstes: bobele wurde gar nicht gestillt… nie, gar nicht, überhaupt nicht. so. damit fällt die sache mit der archaischen nahrungsquelle zumindest für dieses kind wohl weg. oder?

    angesprochen auf dieses verhalten hat die mutter gesagt, das sei ihr gar nicht aufgefallen. das wiederum zum thema „verhalten in der öffentlichkeit“.

    der vergleich mit dem schritt des vaters hinkt selbstredend. das habe ich auch in meinem post so geschrieben, also bitte sich nicht daran so maßlos aufhängen.

    selbstredend wird ein kinderarzt immer das stillen propagieren, solange, wie mama das unbedingt will. und wenns zwei jahre sein müssen, auch das. (wenn auch die who-empfehlung doch eher im eine-welt-zusammenhang zu sehen ist, wo man über jahrzehnte den müttern weiß gemacht hat, ihr muttermilch sei schlecht oder verseucht oder was auch immer. kinder in den entwicklungsländern werden sicher besser gestillt, als aus brackwasser oder gar nicht zu trinken.)

    und noch ein paar spezielle:
    @frau sonne – fishing vor clicks? na toll. mir gings tatsächlich um die frage, ob frauen sich dabei etwas denken *in der öffentlichkeit* mit kinderhand im ausschnitt rumzulaufen. wenn das so natürlich wäre, und kinder ja *sowieso viel zu klein sind, um hier schamgefühle zu entwickeln*, d.h. das alles ganz harmlos ist, dann ist der vergleich zum griff in den schritt doch vice versa auch ganz harmlos. also warum sich darüber dann wiederum aufregen???
    @ ohlala – welche ahnung kinderärzte von kindern haben…. zum glück meint jede mutter, die ein kind geboren hat, die weisheit für sich gepachtet zu haben. *mit 2 jahren sind sie noch so klein. das geht von alleine weg!* — ja sicher. gründlich missverstanden. ich unterstelle doch hier dem kind keinen sexuellen übergriff, sondern der mutter, auch beim kinderarzt gewisse verhaltensregeln einzuhalten.
    @anonymous – so muss man wahrscheinlich hier auch posten, wenn man solch blödsinn verbreitet. provision von alete und co…. ich glaub echt, ich spinne. wo lebt ihr eigentlich?

    wenn ich eins nicht abkann, dann mütterliches verhalten immer und immer und immer zu rechtfertigen mit der heiligen allianz zwischen mutter und kind. schamgefühl ist etwas, was man auch kindern bereits mit zwei jahren problemlos vermitteln kann – ohne bestimmte handlungsweisen zu tabuisieren.

    1. Hallo Doc.

      Es ist nichts falsch daran, mütterliches Verhalten zu rechtfertigen mit der heiligen Allianz zwischen Mutter und Kind. Mütterliches Verhalten ist ja nich per se falsch. Sorry, Doc, aber da steckst Du einfach nicht drin.

      Außerdem finde ich den Ale.te-Vorwurf nicht sooo absurd. Du wirst ja auch von der Pharma-Industrie gesponsort, oder nicht?

      Ach ja noch was, Fehler eingestehen ist nicht so Deine Stärke, nicht wahr? Bist Du (gerade) deshalb Arzt geworden?

      Klar und deutlich: Dieser Post disqualifiziert Dich meiner Meinung nach, nicht nur als Blogger, sondern auch als KiA! Da kannst Du Dich noch so drehen, wenden und rechtfertigen.

      1. äh – nochmal: wo lebt ihr eigentlich. bitte ganz ehrlich: wie stellt ihr euch ein „pharma-industrie-sponsoring“ vor? ich habe noch nie never ever irgendwelcher art vergünstigungen von der pharma bekommen. was geistert da eigentlich in den köpfen rum?

        1. Äh, und welches Brett schwebt Dir so vorm Kopf?

          Also ich lebe in Hamburg und ich war noch nie nicht bei einem Arzt, der nicht irgendein Pharma-Unternehmen in Form von Kuli oder Notiz-/Rezeptblock „vertreten“ hat. Erzähl mir bitte nicht er hätte dafür gezahlt. Von den „unverkäuflichen Mustern“ im Medizinschrank will ich gar nicht anfangen. Und hier und da gibts auch mal ne Einladung zu einer Fachtagung, wo ma das eine oder andere Goodie abgreifen kann…ach die Liste der Marketingexperten ist laaaaang, länger als die Verbotsliste auf jeden Fall.
          Den Müttern die heilige Allianz streitig machen wollen und den eigenen Heiligenschein dabei mächtig polieren….ja klar.

          Desweiteren tummeln sich zahlreiche Fake-Blogger im Netz, die bezahlt werden für „unauffällig“ in Posts platzierte Werbung. Wer selber kein Impressum hat (wenn auch aus trifftigem Grund) muss mit so einem Verdachtsmoment leben.
          Ich persönlich unterstelle Dir das jetzt nicht, das war eher so eine Info über die Welt in der wir leben…

          1. Genauso ist es !!!!1elf!! Jeder der mal ein Werbegeschenk annimmt ist gekauft! Wenn ich der CSU einen Kuli am Wahkampfstand abnehme, waehle ich die trotzdem nicht. Wenn mein Arzt eine Probepackung von einem Antibiotikum annimmt, ist er noch lange kein Buettel der „boesen“ Pharmaindustrie.

            Also entweder bist du ein schwerer Fall von Troll oder du hast einen seltsamen Humor.

          2. @Turtle: Ja richtig, deshalb gibt es ja die ganze Werbung: Weil sie überhaupt nicht funktioniert. Haha.

        2. @toop: Normalerweise schmunzel ich nur still in mich hinein, wenn jemand keine Ahnung von der Materie hat, aber trotzdem alles besser weiß. Diesmal kann ich aber nicht anders als Deine Postings zu kommentieren mit den Worten meiner – sorry Kinderdoc – Lieblingsbloggerin „Heldin im Chaos“ (Ich hoffe sie verzeiht es mir)

          Wenn man keine Ahnung hat…einfach mal die Fresse halten.

    2. na was ein glück dass ein dr. titel das recht gibt die weisheit zu pachten!

      1. … und die vermeindliche Anonymität des Internets, ungestraft ad hominem zu „argumentieren“, gell „olalala“?

  53. war ja klar, dass der Kinderdoc da wieder was zu meckern hat 🙁 Es gibt durchaus Kinder, die länger als „ein paar Monate“ gestillt werden, aber wahrscheinlich hat der Kinderdoc es lieber, wenn Mama nach dem 3. Monat das Fläschchen gibt, damit er seine Provision von Alete und Co. kriegt? Ich frag mich, wer hier „hängengeblieben“ ist- die Mutter des 2jährigen, oder der Kinderdoc mit seinen uralten Ansichten???

  54. Ein 2jähriger kann weitesgehend verstehen, was er wann wie wo soll / darf und nicht soll / nicht darf. Ich verstehe auch, dass nicht jeder einer Mama auf die Brust sehen will beim Stillen oder sehen will, dass ein 2jähriger die Brust der Mama anfasst.
    Ich würde mir ebenso nicht von einem fremden 2jährigen an die Brust fassen lassen wollen; Ich stille mein Kind diskret in der Öffentlichkeit (zum Stillen braucht man seine Brust nicht zeigen und man muss sich auch nicht auf den Präsentierteller setzen). Allerdings sehe ich es nicht ein, mich irgendwo zu verstecken, weil ich ein natürliches Bedürfnis meines Kindes – HUNGER – stillen muss.

    Aber:
    Sexuelle Gedanken oder Gedanken hinsichtlich etwaiger sexueller ÜBERGRIFFE (!) verstehe ich hingegen nicht und halte sie für reichlich überzogen. Ich gehe sogar so weit, dass ich behaupte, dass solche Gedanken zu > 90 % in männlichen Köpfen stattfinden.

    1. EBEN: Ich stille mein Kind diskret in der Öffentlichkeit (zum Stillen braucht man seine Brust nicht zeigen und man muss sich auch nicht auf den Präsentierteller setzen).

      vielen Dank, da bin ich hier also nicht ganz alleine mit meiner meinung.

      um sexuelle übergriffe ging es aber auch nicht bei kinderdocs frage, und auch nicht bei dem von mir zitierten doch sehr merkwürdigen „wenn die mama das macht …“. kinder sind neugierig, kinder wollen erfahrungen sammeln, kinder wollen das gleiche wie die erwachsenen auch tun, wenn man dem kleinen kind dann nicht erklärt dass es für alles zeit und ort (und unzeit und unort) gibt, dann hat das kind irgendwann einmal gewaltige probleme.

  55. lieber kinderdoc,

    eigentlich lese ich nur still mit – meist amüsiert 😉

    unser fast 2jähriger steckt seine hand auch in meinen ausschnitt – wenn er sehr müde ist oder sich unsicher fühlt.
    in einer kinderarztpraxis fühle ICH mich sicher und würde ihm es deshalb dort auch jederzeit „erlauben“ (dachte ich bisher, dass gerade kinderärzte verständnis dafür haben, dass die mutterbrust nicht nur nahrung, sondern auch sicherheit und trost bedeutet…ein wenig verunsichert bin ich durch ihren beitrag. haben sie die mutter darauf angesprochen? oder nur komisch geguckt??) ebenso natürlich zu hause oder bei der familie/ engen freunden.

    wir haben übrigens 18 monate lang gestillt, und erst danach hat er damit angefangen. nur so, für ihre statistik.

    und nein, es hat nicht mit „das ist schön für mutti“ zu tun. ich weiß, dass es meinem kind dann leichter fällt, sich zu beruhigen – warum soll ich ihm das nehmen??

    glg ela

  56. Ich schließe mich da dem letzten Kommentar an. Mein Großcousin fing dann mit 2 auch an, nicht nur an Mamas Brüsten rumzutatschen. Und ja, MICH stört es, wenn da ein Kind daher kommt und mir an die Brust fasst, weil es bei Mama ja auch in Ordnung ist.

  57. So weit her geholt find ich den Vergleich nicht.
    Stillkind hin oder her, sowas bleibt irgendwie immer am Kind hängen und zum Schluss läuft es wie bei meinem Neffen.

    Denn durfte ich erklären, dass man nicht einfach die Brüste von Frauen antascht, auch wenn Mami da gar nichts gegen hat.

  58. da sieht man mal wie wenig ahnung von kindern kinderärzte haben!!

    sorry – aber wir schon im text vermutet ist der vergleich einfach abstoßend!

    das ist kein phänomen und auch keine krankheit. das ist trost und geborgenheit.

    mein kind tut das nicht aber ich kenne eins das auch den busen als „rückkopplung“ bei unsicherheit benutzt. er ist auch 2 jahre alt. und wenn stört es? niemand!

    warum lieber kinderarzt finden sie das komisch, dass die erste trost und essensquelle im leben eines menschen sicherheit und trost bedeutet und man sich daran festhalten möchte? mit 2 jahren sind sie noch so klein. das geht von alleine weg!

  59. also den schritt des vaters mit der brust der mutter in kontext zu bringen, wenn ein kleinkind die hand dort hat… das ist schon sehr weit hergeholt.

  60. nun, eigentlich habe ich diesen eintrag als frage verstanden, und als sonst gar nix.

    und ja, ich fände es auch absonderlich, wenn ich mit sowas konfrontiert wäre.

    und zwar weil es mir persönlich ziemlich unangenehm wäre, wenn in der öffentlichkeit mein durchaus schon bis zu einem gewissen grad verhandlungsfähiges kind meine kleidung und unterwäsche durcheinanderbringt und dabei fremden durchaus einblicke gewährt, die ich ansonsten nicht gewähren würde. aber ich will ja auch nicht sehen wer string tangas unter tiefsitzenden hosen trägt. oder wer ein arschgeweih hat.

    und ja, ich habe manchmal sogar auch ein problem mit dem öffentlichen stillen. das kann man nämlich durchaus diskret machen, oder mit einem mehr oder weniger exhibitionistischen imponiergehabe. denn nein, wenn ich in einem restaurant um 12.00 uhr mittags meine suppe esse dann will ich nicht das blosse euter fremder frauen zwei meter neben mir sehen, weder mit noch ohne angedocktem kleinkind welchen alters auch immer. und im kaffeehaus finde ich die zweifingerprobe, ob aus der linken brust milch spritzt, unangebracht: ich trinke meinen kaffe nämlich schwarz, vielen dank.

    @kinderdoc: sie werden nicht lachen, aber ich habe tatsächlich schon knaben erlebt die durchaus am gemächt des herstellers herumgrabschten. einmal sogar mit den aufklärenden worten: „schau, wenn meine mama das so macht dann wird das spatzi vom papa ganz gross.“ die erzeuger fanden das auch noch toll. der bub war drei, und nein, ich konnte auch nicht lachen.

    und wenn mich jemand prüde oder verkorkst nennen will, nur zu.

    1. aber die flasche geben im restaurant ist ok? am besten die ganze stillzeit heimlich zu hause im dunkeln stillen!

      1. Das ist genau wie bei Rauchern: Ein bisschen Rücksicht darf man auch von (stillenden) Müttern erwarten.
        Oder von Kinderwagenfahrern, die meinen, auf Messen(!) immer Vorfahrt zu haben, weil sie den Kinderwagen dabei haben und jeden damit anfahren, wenn er nicht schnell genug zur Seite springt.
        Nein, ich bin nicht kinderfeindlich, aber irgendwo sollten auch Eltern Verständnis für andere haben, wenn andere für Eltern und deren Kinder Verständnis haben sollen.

        1. Es ist aber doch ein Unterschied, ob dir jemand einen Kinderwagen in die Haxen rammt oder am Nebentisch sein Kind stillt. Bei letztem zwingt dich keiner hinzugucken, wenn es dir so unangenehm ist. Ist ja nicht so, dass die Milch wie Tabakrauch durch den Raum zieht…

        2. Ich finde gerade durch das Stillen überall nehme ich viel Rücksicht, denn dann hört mein Kind auf zu brüllen. 🙂

          Bisher hat sich noch keiner beschwert wenn ich gestillt habe und das tue ich überall da, wo mein Sohn Hunger bekommt.
          Stillen ist das natürlichste der Welt, warum muss ich das verstecken? Ich stille nicht um jemanden zu ärgern sondern um mein Kind zu ernähren und gleichzeitig zu beruhigen. Wer das mitbekommt, darf gerne wegschauen, ich zwinge niemanden dazu, hinzusehen.

        3. oja, raucher und stillende mütter: super vergleich!

          also ehrlich, ich verstehe diese antihaltung wirklich nicht. aber es scheint für einige ein problem zu sein wenn ein kind „öffentlich“ gestillt wird. finde ich sehr bedauerlich weil es das natürlichste der welt ist und das viele vergessen haben. und wenn es mal einen busenblitzer gibt??? so schlimm? so prüde! keine stillende mama zeigt absichtlich mehr als sie muss.

          1. Nein, es ist kein Problem, wenn ein Kind in der Öffentlichkeit gestillt wird. Aber das demonstrative Auspacken der Brust durch so manch eine Mutter, das kann sehr wohl zum ästhetischen Problem ausarten. Manche Frauen haben nämlich das Wörtchen „diskret“ noch nicht gehört und zeigen erst mal genüsslich, wie ihre Milchbar aussieht, bevor sie ihren brüllenden Sprössling andocken lassen. Diskretes Stillen stört dagegen überhaupt nicht.

            Und ja, auch ich finde ein zweijähriges Kind, das seiner Mutter in der Öffentlichkeit im Ausschnitt rumgrapscht, schon ein klein wenig auffällig. Nicht, weil das KIND auffällig wäre sondern weil ich das Verhalten der Mutter auffällig finde. Im Alter von zwei Jahren sollte die Mutter ihrem Kind schon mal was anderes als ihren Busen zum Trost in unangenehmen Situationen angeboten haben, finde ich.
            Okay, nennt mich verklemmt. Aber irgendwo ist dann auch mal Schluss mit dem Körperkult…

      2. auch stillen im restaurant ist ok. es ist aber nicht ok, wenn das stillen so zelebriert wird dass es andere inkommodieren kann.

        sehen wir das einmal so: stillen ist – zumindest für mich – eine ziemlich intime sache zwischen mutter und kind. stillen dient ja nicht nur der fütterung, sondern soll auch nähe und liebe und geborgenheit vermitteln, und das ist richtig und gut so. gerade deshalb denke ich aber, dass eine frau die im restaurant stillen will/muss/kann dem auch gerecht werden sollte indem sie sich mit dem säugling ein wenig in eine ruhige ecke zurückzieht um dem kind das auch zu vermitteln: ruhe, nähe, geborgenheit, liebe, nahrung.

        mitten an einem tisch mit essenden, sprechenden, lachenden, trinkenden menschen sind dafür wohl weder zeit noch ruhe und gelassenheit. und DESWEGEN meine ich, dass da wohl irgendwas schief läuft bei den frauen, die so zwischendurch beim schnitzelessen das euter raushängen, das kind dranhängen und fröhlich weiteressen, während der kellner weniger fröhlich um sie herumkurven muss um mit dem vollen tablett nicht auf die nase zu fallen.

        ich sehe immer wieder in parks, fussgängerzonen, verschiedenen restaurants frauen die ihre kinder in der öffentlichkeit stillen. das geht manchmal so selbstverständlich, natürlich und ohne weiteres aufsehen vor sich: kind meckert leise , wird hochgenommen, mutter dreht sich ein wenig zur seite (oder entschuldigt sich, steht auf, geht in eine RUHIGE ecke), wendet sich dem kind zu und lässt es trinken und bäuerchen machen und das alles mit einer selbstverständlichkeit, die eine freude ist. ich habe sogar schon frauen erlebt, die im zuge eines besuches meinten, sie wollten das kind jetzt stillen, und hätten dazu gerne eine ruhige ecke, mit nöglichst gedämptem licht, irgendwo, ob das denn möglich sei: dem kind täte das besser als so mitten unter fremden menschen.

        es ist mir keineswegs unangenehm zu sehen, wie eine frau ihr kind stillt, eine volle windel wechselt etc. – ich habe selbst ein kind, mit dem ich beruflich viel unterwegs war, ich weiss dass sich manches nicht vermeiden lässt. aber auch ein säugling hat ein wenig intimsphäre verdient, vor allem aber auch notwendig, und das sollte nicht ausser acht gelassen werden.

        die tatsache, dass man mutter ist und einen säugling zu betreuen hat darf nicht davon abhalten dass man am gesellschaftlichen leben teilnimmt, ins restaurant/kaffeehaus/auf ausflüge/reisen/zu konzerten geht, ganz im gegenteil. und natürlich soll das kind immer mit, wenn es denn irgend möglich ist.

        aber man soll es eben nicht übertreiben oder zur rechtfertigung für alles und jedes sehen, oder einer art von exhibitionismus frönen die weder dem kind noch der umgebung guttun.

        1. die härte war dann eine dame, die im restaurant die milchpumpe bediente…

  61. Beide Kinder von mir (inzw. 4,5 und etwas über 2) haben das mit Vorliebe auch gemacht. Der Kleine heute noch. Es sind keine Langzeitstillkinder.
    Und nein, ich toleriere es auch nicht in der Öffentlichkeit,nicht beim KiA, nicht im Café, gebe ihnen aber im geschützten Rahmen zu Hause schon die Möglichkeit einfach mal zu tatschen, zu schmusen.

  62. Hmm… Kinder hab ich noch nicht im Schritt von Erwachsenen rumfummeln sehen – ABER HUNDE. Und deren Besitzern ist es oft auch recht wurscht, ob das dem so Beschnüffelten nun unangenehm ist oder nicht („die machen das halt so“ hört man dann oft). Eine kalte Hundeschnauze im Schritt empfinde übrigens auch ich als Frau als sehr unangenehm – dagegen ist eine Kinderhand am Busen doch noch recht unschuldig. (Und es ist mir auch schon aufgefallen, dass gerade kleine Kinder an meinem großen Busen ziemlich schnell ruhig sind – obwohl ich selber gar keine Kinder habe.)

  63. Sorry, aber da muss ich mich auch zu Wort melden, auch wenn ich sonst immer still und amüsiert mitlese. Meine Vorrednerinnen haben eigentlich schon alles Wesentliche gesagt, deshalb muss ich das nicht unbedingt wiederholen. a) Stillen bis zu 2 Jahre = komplett normal, sogar empfohlen / b) Busen = Beruhigung / c) Vergleich mit Penis ist TOTAL daneben!!!
    Da könnt ich auch polemisch werden und mich fragen, wie ein von Berufs wegen mit dem menschlichen Körper zu tun habender Mensch nur so schw…gesteuert sein kann und bei dem Thema Busen sofort und ausschließlich an Sexuelles denkt.
    Durch diesen Beitrag haben Sie sich in meinen Augen leider ziemlich disqualifiziert. Auch bezüglich des Themas „Stillen“, von dem ein Kinderdoc echt mehr Ahnung haben sollte. Und jetzt bitte nicht mit „Ironie“ rausreden, da seh ich beim besten Willen keine.

  64. Der Busen der Mutter ist in den ersten Monaten nicht nur primär Nahrungs- sondern auch Trostquelle, so die Mutter stillt.
    Und das mitunter auch länger als 3 oder 6 Monate.
    Ist es ein Wunder, dass ein 2-jähriger, der vielleicht erst seit ein paar Monaten abgestillt ist, das v.a. auch im unbekannten und aufregenden Umfeld einer Arztpraxis immernoch mit Beruhigung assoziiert? 2-jährige Kinder empfinden noch keine Scham, wissen noch nicht einmal, dass der Busen auch einen erotischen Charakter haben kann. Für 2-jährige Kinder ist das ganz normal.
    Als Mutter KANN man sowas also vorgreifend unterbinden und als Mutter KANN man seinem Kind jetzt deutlich klarmachen, dass das, was es da tut und als ganz normal empfindet (schlicht weil es das noch gut kennt) aber gar nicht normal („Überraschung, Kind!“), sondern tabuisiert ist und seinen 2-jährigen Geist, der noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung von sexueller Scham hat damit völlig verwirren und überfordern…
    man kann es aber auch lassen.

    Mir als Mutter, die ich durchaus Schamgefühl habe ist das nicht direkt unangenehm, aber ich lenke meine Tochter dann meist durch Spiel einfach irgendwie ab ohne das weiter zu thematisieren.
    Doch mir scheint, der Tenor dieses Blogposts zielte gar nicht darauf ab, sondern darauf, es grundsätzlich unnormal finden zu müssen, dass das Kind seine Hand in Mutters Ausschnitt steckt.
    Es ist nicht unnormal und DAS mit „permantem Grabbelnlassen am Penis des Vaters“ zu vergleichen ist… woah… mir fehlen da echt die Worte.

  65. Nachtrag:
    Ich verstehe allerdings auch, dass es ohne den Vergleich weniger Kommentare gäbe und der Beitrag deutlich unspektakulärer wäre 😀 – er lädt schon sehr zum Meckern ein (Ziel erreicht, würde ich sagen :D)

  66. Oha… der Vergleich hinkt nun aber tatsächlich, lieber kinderdoc. Ein Stillkind hat natürlich eine „Beziehung“ zur Brust der Mutter – mitnichten eine sexuelle (davon dürfte man jedenfalls bei 99 % der Stillbeziehungen ausgehen). Die Brust spendet einem Baby / Kleinkind Nahrung, Geborgenheit und Trost – und dient nicht einzig als „Nahrungsquelle“ […] „in den ersten Monaten“ – die WHO empfiehlt übrigens, 2 Jahre zu stillen. Hätten Sie’s gewusst? 😉

    ________________
    (dass es seltsam aussieht und eigenwillig wirken mag, verstehe ich. ICH täte meinem Kind das auch nicht erlauben – aber nur, weil eine Mutter das Verhalten ignoriert (toleriert?), ist es doch reichlich überzogen, direkt Missbrauchs-Vergleiche zu ziehen…)

    just my two cents..

  67. Vielleicht stillt sie noch? Und die Brust ist für das Kind immer noch ein Punkt, an dem es sich sicher fühlt? Ich finde das jetzt nicht soo daneben bei einem 2jährigen. Bei einem 4 jährigen dann schon.
    Ich muss sagen, in der KiAPraxis ist mir eigentlich alles recht, was mein Kind ruhig und brav hält bzw schnell wieder beruhigt. Schön, wenn man da sowas parat hat was einfach funktioniert und nicht herumhampeln und improvisieren muss. Ob sie sich sonst auch begrapschen lässt – keine Ahnung. Persönlich kenn ich sowas nicht. Das Interesse meines Sohns an meiner Brust hörte mit dem Abstillen ziemlich schnell auf.

  68. Ich hätte auch auf langzeitstillen getippt.
    Mein Kind (12 Monate) darf das nicht. Ich mags nicht. Er wird aber immernoch gestillt, so einmal am Tag.

  69. wahrscheinlich wird das kind noch gestillt? und rund um die uhr von mama betreut?
    dann finde ich das busengrabschen wenig verwunderlich. solche muster können leicht hängenbleiben. und ich vermute, die mutter merkt es nicht einmal resp. findet es nicht störend. nur mit zunehmendem alter wird es arg peinlich…

Kommentare sind geschlossen.

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