playstation vs. schule

man nehme eine anzahl von grundschülern, teile diese in zwei gruppen a und b. beide werden getestet, wie gut sie gerade in der schule stehen, also vor allem die schriftsprache, das lesen und das rechnen.

dann schenke man den probanden aus gruppe a jeweils eine playstation.

nach vier monaten gehe man wieder zu den beiden gruppen und teste sie erneut. gruppe b bekommt nun auch eine playstation – damit sie nicht so traurig sind.

ergebnis: bei grundschülern würde man erwarten, dass sich die leistungen insgesamt innerhalb dieser 4 monate  verbessern würden – denn dafür geht man schließlich in die schule. aber: gruppe a verschlechtert sich sogar in der leseleistung und die verbesserungen im schrifterwerb bleiben weit hinter denen der gruppe b zurück. interpretiert werden diese rückgänge unter anderem mit der fehlenden zeit, die man sonst statt playstation für lesen verbringen würde.

überraschendes ergebnis? eigentlich nicht. aber eindrücklich, dies auch in einem studiendesign so nachvollziehen zu können. eine andere studie aus neuseeland mit wesentlich mehr probanden über medieneinfluss und familiäre bindungen ergab eine nachvollziehbare isolierung der „heavy user“ – das entkräftet auch das argument vieler eltern, eine spielekonsole oder ein eigener fernseher würde die kontakte zu den kumpels fördern… doch, das denken viele eltern.

hier noch der entsprechende artikel, wie immer sehr amüsant geschrieben von manfred spitzer aus ulm: schenken sie doch – schlechte noten.

58 Antworten auf „playstation vs. schule“

  1. Und falls mal jemand eine Studie findet, die gezielt die Folgen des Konsums von DVDs (also: Bewegtbild + Ton, aber, im Gegensatz zu Fernsehen, wiederholter Konsum) mit dem Konsum von Büchern vergleicht, so würde mich das sehr interessieren. Ich habe bei meinen eigenen Kindern den Eindruck, dass das Angucken zunächst verblödend wirkt, aber ab dem 10.-15. Mal eine ebenso intensive Auseinandersetzung stattfindet wie mit mehrmals gelesenen Büchern (Szenenanalysen mit Hinterfragung der Motivation; Inhalte werden nach- und weitergespielt, bzw – bei Sachfilmen – langsam verstanden, diskutiert (der Große) / nachgefragt (der Kleine) und umgesetzt) – und das dann z.T. aktiver als beim abendlichen Vorlese-Wegdämmern. Ich fände es sehr spannend, dazu mal eine fundierte Meinung zu hören – ich sehe immer nur Studien zu Fernsehen und/oder PC-Spielen (haben wir beides nicht).

  2. Inzwischen habe ich die Originalarbeit auch gelesen (vielen Dank dem Spender). Und ich bin eigentlich mit der Wiedergabe durch Herrn Spitzer ganz zufrieden. An der Studie selber finde ich (wie auch schon von Marc im Blog erwähnt) lediglich die Erfassung der nachschulischen Aktivitäten fragwürdig. Ob die letzten zwei Wochentage vor dem Interview für den 4-Monats-Zeitraum repräsentativ sind? Und etwas unglücklich ist es schon, dass der Anteil der Väter mit College-Abschluss in der Kontrollgruppe höher ist, aber das dadurch die Studie wertlos ist, kann ich mir nicht vorstellen, wenn auch die Stichprobe eher klein ist. Ich finde es übrigens sehr bedenklich, dass bereits 30 Minuten zusätzliche Videospielzeit pro Tag nach schon vier Monaten messbare negative Effekte hat. Das hätte ich auch nicht erwartet.

  3. Welch Diskussion. Meine Zusammenfassung: Wenig schadet wenig, viel schadet viel… Gar keine Playstation schadet gar nicht? Dann sind wir uns ja alle einig!

  4. Ehrlich gesagt hab ich das noch nie gehört, dass Eltern mit „kontakte aufrecht erhalten“ argumentieren. so ein kauf ist doch meistens eh nur mit der Faulheit der Eltern begründet. Ich mein, so eine PS haut doch die Kinder stundenlang vor die Glotze = stundenlange Ruhe vor dem Kind.
    Traurig, aber wahr, das ganze.
    Gruß,
    Roberto – http://provenremedy.wordpress.com/

  5. um das hier mal zu summieren: die studie sagt doch gar nichts darüber aus, dass es menschen gibt, denen daddeln überhaupt nichts ausmacht. oder übermässiger sport. oder übermässiges musikinstrumenteüben. sie sagt lediglich, dass der durchschnittsgrundschüler (und n=64 ist bei einem aufwand von 64 playstations eine ausreichend hohe zahl – da gibt es studien mit wesentlich weniger probanden) beim durchschnittlichen benutzen einer playstation im vergleich zu altersgenossen schlechter abschneidet. auch in der probandengruppe wird es kinder gegeben haben, die die leistungen der kontrollgruppe erreichen, genau wie es „kontrollkinder“ gibt, die schlechter sind. es geht hier – wie in allen statistiken – um durchschnittswerte. und die sprechen in diesem fall eben gegen die playstation.
    es gibt den begriff der resilienz – wie kann ich als individuum mit einflussfaktoren umgehen lernen und welche „gegenpole“ habe ich. so wird es kinder geben, die durch die ps in ihrer entwicklung beeinträchtigt werden (wie übrigens auch durchs tv-glotzen – schau dir mal ein gezeichnetes bild eines tv-junkies von sechs jahren an!), weil sie keinen ausgleich haben (eltern, die auf die zeiten achten, bücher, die dazu gelesen werden, sport, musik usw. usf.) und andere, die mit dem daddeln keine probleme haben, weil ausgleich stattfindet.
    der durchschnitt wird aber weiter gegen die playstation sprechen, weil – subjektive beobachtung eines bescheidenen kinderarztes – familien mit muchas playstation oft auch dazu noch „fernsehen im eigenen zimmer“ und „die einzigen bücher sind die aus der schule“ haben.

    nochwas @emotionsspiegel – was hat denn die kleinschreibung hier mit dem thema zu tun? ich sag doch herrn yves klein oder mondrian auch nicht, sie könnten nicht malen, oder herrn hendrix, er könne keine schöne musik machen, oder herrn jandl, sein versmaß würde ab und an nicht stimmen.

    1. Du kannst schreiben, wie immer Du willst, hauptsache Du bist Dir darüber bewußt und man versteht, was Du ausdrücken willst.
      Aber, ich verstehe nicht, wieso Du Dich immer mit Mondrian vergleichst?!

  6. Ich gebe auf. Das hat hier alles keinen Sinn, wenn ich der Einzige bin, der tatsächlich Zugang zu der Studie hat und der Wiedergabe der Ergebnisse seitens Spitzer nicht getraut wird.

    Nur so viel: In der Zusammensetzung von Playstation-Gruppe und Kontrollgruppe gab es keine signifikanten Unterschiede, auch nicht bezüglich der Eltern oder der Leistung zu Studienbeginn. Die Ergebnisse waren signifikant. D.h. es waren auch tatsächlich genug Probanden.
    „This research was supported by the J. Reid and Polly Anderson Fund
    for Science Research and the Fairchild Foundation of Denison
    University.“

    Ich verstehe, wenn Leute sagen: Ich kann die Studie nicht lesen, also kann ich sie nicht beurteilen.
    Was ich nicht verstehe sind Leute, die die Studie nicht lesen können, aber trotzdem behaupten, dass sie schlecht sei.
    So gleitet die ganze Diskussion ins Unsachliche ab. Statt über die gewonnenen Erkenntnisse zu reden, werden am Thema vorbei Vorurteile wiedergekäut.

    M. hat mit seinem/ihrem Kommentar gezeigt, dass man kritisch sein kann ohne unsachlich zu werden.

    1. Ich gehöre zu den Leuten, die sagen: Ich gehe davon aus, dass die Studie im Blogartikel richtig wiedergegeben wurde, so dass man sich ein Urteil darüber bilden kann. Und dort steht nichts davon, dass die tatsächlichen Konsumzeiten gemessen worden seien, sondern nur, dass die eine Gruppe Schüler eine PS bekommen hat – was ja nicht heißt, dass man sie in nennenswertem Umfang (oder überhaupt) nutzt.

      Das führt dazu, dass die Studie (zumindest laut Artikel) sagt: Eine originalverpackte PS im Schrank verschlechtert die Lernleistung. Und das kann bei Einsatz des gesunden Menschenverstandes nur Quatsch sein.

    2. Hi. Du bist nicht der einzige, der Zugang zur Studie hat. Ich habe Sie mir inzwischen auch angesehen.
      Allerdings lese ich die Studie deutlich anders, als M. Spitzer. Zum einen zeigt sich bei der Stichprobe ganz deutlich, dass diese explizit mit dem Ziel gewählt wurde, ein solches Ergebnis zu erreichen, zum anderen ist die Aussagekraft ausgesprochen schwierig, je nachdem, welchen statistischen Test man anlegt. Allzuoft waren die Ergebnisse eben nicht signifikant.

      Es ist zudem ausgesprochen interessant, dass zum einen in der Kontrollgruppe immerhin 10 Väter Kinder das College absolviert haben, während es in der Experimentellgruppe nur 7 sind. Bei einer solch kleinen Stichprobe kann dies schon zu Verzerrungen führen, wenn man bedenkt, dass der Bildungsabschluss des Vaters einer der stärksten Indikatoren für den statistisch anzunehmenden Bildungsabschluss der Kinder ist.
      Man sollte daher diese Studie mit Vorsicht genießen, was M. Spitzer nicht tut, sondern sie polemisch aufbereitet. Das ist sehr unschön.

      Vielleicht noch ein Hinweis zur Ermittlung der gespielten Zeit: Dafür wurden die Eltern nach Alblauf der Studie gefragt, wie lange die Kinder in den letzten 2 Wochentagen gespielt haben. Hier stellt sich die Frage, ob diese Tage in die Ferien vielen bzw. offener gefragt, ob diese Art der Abfrage eine Verallgemeinerung bei einer solch kleinen Stichprobe leisten kann.

      Abgesehen war das Thema hier eben auch der Artikel vom Kinderdok oder von M. Spitzer und nicht der über die Studie. Von daher ist es auch legitim sich auf diesen zu beziehen und nicht bis zu 3 Schritte zurück zu gehen. Insbesondere dann nicht, wenn der Artikel aus der „Nervenheilkunde“ eine gewisse Seriösität für sich beansprucht.

      1. Ja das stimmt, das Kollektiv ist extra so gewählt, dass man einen deutlichen Effekt sieht. (nicht zu verwechseln mit: so, dass das Wunschergebnis heraus kommt) Insofern kann die Studie wahrscheinlich nicht auf die breite Masse verallgemeinert werden.

        Ja, es gab viele nicht signifikante Resultate – aber die Studie beachtet das und behauptet bei diesen Punkten auch nicht, irgendetwas herausgefunden zu haben, sondern beschränkt sich auf die Punkte, in denen tatsächlich auch ein signifikantes Ergebnis heraus kam.

        Das mit dem College finde ich nicht soo tragisch, dass es die Studie invalidieren würde, aber es ist sicherlich ein Punkt, der in Folgestudien näher beleuchtet werden sollte.

        1. „Insofern kann die Studie wahrscheinlich nicht auf die breite Masse verallgemeinert werden.“

          Aha. Und was hat sie dann für einen Wert?

          Die Frage stelle ich mir außerdem, wo ich mir gerade das Spitzer-PDF gebe. Im Gegensatz zum Blogartikel steht da nämlich drin, dass die Dauer des täglichen Spielens sehr wohl gemessen wurde. Ergebnis: „Viel schadet viel.“ und sinngemäß: Wer mehr PS spielt und weniger liest, kann nachher schlechter lesen.

          Donnerwetter. Und für diese bahnbrechende Erkenntnis braucht die Welt nun eine Studie? Was untersuchen die als nächstes? Ob Angler *mit* Wurm am Haken mehr Fische fangen als *ohne*?

          1. Der Wert der Studie ist, dass wir unseren Kindern im Grundschulalter noch keine Konsole schenken. Wenn wir es doch tun, befinden wir uns genau in dem dort untersuchten Kollektiv und müssen die Studienergebnisse gar nicht verallgemeinern. 😉

          2. „Der Wert der Studie ist, dass wir unseren Kindern im Grundschulalter noch keine Konsole schenken.“

            Genau das meine ich ja: Es war doch vorher schon klar, dass das keine gute Idee ist, genau so wie es keine gute Idee ist, Grundschüler stundenlang vor dem Fernseher zu parken, oder?

          3. Absolut! 🙂 – aber hätten Sie damit gerechnet, dass schon 30min mehr einen solchen Effekt haben? Mich hat das schon überrascht.

            Außerdem sollte man auch Wissen, dass allgemeinbekannt ist, irgendwann einer systematischen Prüfung unterziehen.
            Es gibt einige Beispiele in der Geschichte der Medizin, wo Behandlungen lange Standard waren, weil man dachte, der Wirkmechanismus sei ja klar. Aber als es dann mal einer in einer ordentlichen Studie getestet hat, stellte sich raus, dass die Behandlung gar nix taugt.

            Unsere Studie hier ist vor allem deswegen gut, weil es offenbar auf dem Gebiet die erste kontrollierte, randomisierte, experimentelle Studie ist. Sie gibt uns etwas, das wir bis jetzt nicht hatten: Eine, im Gegensatz zu Politikergeschwafel oder bloßen Meinungen, belastbare, neutrale Aussage. Auch wenn längst nicht alle Fragen geklärt sind.

          4. Wenn diese 30 Minuten täglich am Lesen fehlen, na klar hätte ich das gedacht. Üben Sie mal ab heute jeden Tag 30 Minuten ein neues Instrument und gucken Sie, wie weit Sie in vier Monaten sind. Selbst bei einem bereits beherrschten Instrument ist der Effekt deutlich zu spüren.

            Und da reden wir von Erwachsenen-Hirnen, bei denen die Lernfähigkeit schon etwas abgenommen hat.

    3. Nun gut, mir ging es eben eher um den Sucht-Faktor
      und als sinnlos habe ich strenggenommen nur den ewigen Versuch die Maschine zu besiegen bezeichnet. Man kommt da doch genau soweit wie es vorgesehen ist und dann Game Over und Over und Over…

      1. Abgesehen davon, ist für mich(!) die Möglichkeit, (egal wie wahrscheinlich) damit Geld zu verdienen noch lange keine sinngebende.

  7. Und wer hat die Studie finanziert? Wurden auch mögliche Dritt-Erklärungsvariablen einbezogen (Wurden z.B. die Eltern während der Studie angehalten das Spielverhalten zu limitieren oder eben gerade nicht? Wie war die Zusammensetzung der Elterngruppe, bildungsfern oder nicht? Wurden genug Probanden gewählt, war diese Zusammensetzung repräsentativ für die gesamte Bevölkerung?)? Und so weiter, und so weiter. Letzten Endes sind Spiele einfach nur ein weiteres Medium. Wenn ich als Kind nicht spielen durfte hab ich so intensiv gelesen, dass auch das als kritisch von Freunden und Verwandten gesehen wurde. Als ich meine Filmphase hatte mit dem ersten TV im Zimmer hab ich Filme gesehen wie blöde. All das hat keinerlei Auswirkungen gehabt, weil ich eine gute Erziehung und aufmerksame, interessierte Eltern hatte, die auf Ausgleich geachtet haben. Und huch, mein Abi hatte dann eine 1 vorne, obwohl ich während der Pubertät mich mehr für Spiele, Sport und Mädels interessiert habe als für Hausaufgaben.

    Solche Studien sind meist kompletter Bullshit, weil sie die Weltformel für Spiele finden wollen. Und an der Weltformel ist schon Einstein gescheitert. Es gibt keine Pauschalantwort zu diesem Thema. Und wenn ich mal Kinder habe werden sie zocken dürfen (ja, auch die bösen bösen Gewaltspiele). Aber ich werde es mir genau anschauen, mit ihnen darüber sprechen und notfalls Fehlentwicklungen angehen und korrigieren (Und das auch wenn es um Filme geht. Oder das Kind mit 12 Marquis de Sade lesen will…). Würden das alle Eltern machen gäbe es kein Problem.

    1. Das Problem mit den Rauschmitteln ist, dass es sowohl den Abhängigen als auch den Eltern so schnell entgleitet.
      Schafft man es, sich davon (auch mal) wieder zu lösen, kein Problem. Aber was bringt einem ein vermeintlich trainiertes Hirn, wenn man sich weniger/kaum/gar nicht mehr mit anderen Dingen beschäftigt? Das Zocken an sich stellt, bis auf den momentanen Rauschzustand, einen geringen Wert da. In meinen Augen pure Zeitfresser: „Ich muss es ins nächste/Profi- Level schaffen!“ Ich meine Hallo! Ihr spielt gegen Maschinen. Die sind bekanntlich inzwischen so gut programmierbar, dass es nur wenigen Menschen möglich ist diese (mit Hirnschmalz) zu besiegen. Was für ein sinnfreies Unterfangen!
      Es sei allen gegönnt. Aber auf Dauer ist es ein zweifelhafter Lebensinhalt.

      1. Wenn die PS-Zockerei sinnlos wäre, warum tut man es dann? Weil es Spaß macht und entspannt. Das ist der Sinn. Menschen wollen und können nicht immer nur sinnvolle Dinge tun und Pflichtprogramm abspulen.

        „Auf Dauer“ ist so ziemlich jede Freizeitbeschäftigung sinnlos oder lässt sich sinnlos reden. Was bringt es mir, bei einer Partie „Siedler von Catan“ (am Tisch) Erster oder zumindest nicht letzter geworden zu sein? Was bringt mir der Sieg beim Nachmittagskick im Grüngürtel und was die detailverliebte Eisenbahnanlage im Keller oder die Fähigkeit Eddie van Halens „Eruption“ nachzuspielen?

        Und übrigens, nur der Vollständigkeit halber und in dem Wissen, dass es sich um Sonderfälle handelt: Es gibt Menschen, die verdienen mit PS-Zocken 20 K im Monat. Die werden das wohl als Kind mal die eine oder andere Stunde geübt haben. Sinnlos?

        1. Naja, wenn sich damit natürlich GELD verdienen lässt, ist das SELBSTVERSTÄNDLICH und TOTAAAL sinnvoll…augenverdreh…da muss ich auch aufgeben.
          Wie gesagt, es sei Dir und allen gegönnt, incl. Traum vom 20 K Verdienst…
          Ich habe allerdings noch nie von „Siedler-Süchtigen“ gehört. Von PS-Sucht mit allen Folgen einer Sucht schon oft.
          (Im Übrigen sind mir die M.är.klin-Freaks mindestens genauso suspekt 😉

          1. Ich schrieb ziemlich klar, dass ich mir der Sonderstllung dieser Fälle bewusst bin. Ich träume nicht davon, damit Geld zu verdienen, dafür bin ich zu alt. Es ging dabei um Ihre Behauptung, dass PS-Spielen ohne Ausnahme sinnlos sei.

            Siedlersüchtige: http://www.siedeln.de 😉

            Allerdings noch einmal: An der Stelle ging es um die Sinnfrage, die Sie aufgeworfen hatten, NICHT um Sucht. Was soll also das Ausweichen darauf?

  8. Das stimmt wohl, aber was mich an deinem Artikel dazu stört ist, dass du die Kinder kritisierst, die in der Schule schwächer werden, du aber konsequent klein schreibst, was auch ein Fehler ist.
    Einem sollten keine Fehler unterlaufen, wenn man andere genau dafür kritisiert. Wie heißt es noch so schön? Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werden. Auch wenn das hier ein etwas anderes Fall ist, weil du „nur“ die Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet hast. Trotzdem hat es mich beim Lesen gestört.

    Das soll deine Argumente im Einzelnen gesehen natürlich nicht abwerten, denn die sind wahr und deiner Meinung stimme ich durchgehend zu.
    Kinder, vor allen Dingen Grundschüler, brauchen keine Playstation, sie sind noch so jung und haben noch so viel Fantasie, dass sie nicht ein hirnloses Spiel brauchen um sich zu beschäftigen.

    1. „Kinder, vor allen Dingen Grundschüler, brauchen keine Playstation, sie sind noch so jung und haben noch so viel Fantasie, dass sie nicht ein hirnloses Spiel brauchen um sich zu beschäftigen.“

      Hirnloses Spiel, da spricht ein Kenner … Falls da noch ein Rest von Interesse an der Wahrheit sein sollte, einfach mal eine handelsübliche Fußballsimulation einlegen, Schwierigkeitgrad auf „Profi“ o. ä. und versuchen das Spiel zu gewinnen. Das ganze natürlich im Tiefschlaf, weil es braucht ja kein Hirn dazu, gell? Viel Spaß.

      Wer sich mal länger als 5 Minuten mit GTA beschäftigt, wird feststellen, dass dieses Spiel a) Gewalt nicht verherrlicht, sondern persifliert und überzeichnet (eine einzelne Person trägt Panzerfaust, AK 47, Uzi, Revolver, Katana und Motorsäge ständig mit sich herum, und zwar wohl unsichtbar unterm T-Shirt und jedes, JEDES Auto, das auf dem Dach landet, beginnt zu brennen und explodiert, hallo-ho?), b) jede Menge Filmklischees und den American Way of Life mit ziemlich viel Witz auf die Schippe nimmt und c) man maximal die ersten paar Missionen mit stumpfem Geballer lösen kann, während man für den Rest ganz schön Hirnschmalz braucht, um sie mit den begrenzten Mitteln des Spiels zu lösen – oder es zumindest einfacher zu haben. Ok, GTA ist trotzdem kein Spiel für Kinder, aber es ging hier um die Frage, ob die Spiele grundsätzlich hirnlos seien.

  9. Die Studie sagt, in den ersten vier Monaten Playstationbesitz lassen die Schulleistungen teilweise (nicht in Mathematik) nach.

    These 1: Die Schulleistungen werden dauerhaft schlechter bleiben als bei Nicht-Playstation-Besitzern.

    These 2: Das neue Gerät bindet die Aufmerksamkeit der Kinder. Im Laufe der Zeit werden sich die Schulleistungen wieder normalisieren. Langfristig könnten sich gar Nachteile bei den Technikabstinenzlern zeigen.

    Viel Spaß bei der Langfriststudie.

  10. Ich würde nicht sagen dass diese böse Playstation die Kinder verdirbt, oder sogar, wie manche denken, DUMM macht. Ganz im Gegenteil. Ich bin 17 Jahre jung, besitze fast alles von Sony und von anderen Anbietern. Ich kann Lesen und Schreiben (soweit so gut) und welch‘ Überraschung. Es hat sich durch das „Zocken“ auch vieles Positiv verändert. Mein Englisch wurde besser. Das Gehirn wurde trainiert (ganz richtig) und vieles mehr. Was man, Ich will mal kurz Werbung für meinen eigenen Blog machen, auch bei diesem schönen, lustigen Blog merkt -> http://myseenit.wordpress.com/
    Worauf ich hinaus will, ist ganz einfach. Man verändert sich durch „zocken“ aber nicht immer zum schlechteren.

  11. @Danny Wilde
    „Konsolen und Computer an sich verschlechtern erst mal gar nix!“
    Offenbar doch, siehe die Studie.

    „Der Umgang mit dem PC sorgt, richtig eingesetzt, sogar für Medienkompetenz und ohne einen maßvollen Umgang mit der Konsole kann ein Kind auch schnell mal zum Außenseiter werden.“
    ‚Wo ist die Studie, die das beweist?‘

    „Ich kenne zig Leute, die […]“
    ‚Mal wieder das beliebte Thema: „Der mir bekannte Einzelfall beweist die mir genehme Theorie“.‘

    „Hier werden mal wieder Vorurteile geschürt gegen ein Spielzeug, das bei verantwortungsbewusstem Umgang völlig unproblematisch ist.“
    Hier werden keineswegs Vorurteile geschürt – im Gegenteil wurde ein Experiment gemacht, um das Vorurteil objektiv zu überprüfen.
    Die Studie deutet darauf hin, dass der Besitz einer Konsole die Leseleistung verschlechtert.

    „Ich könnte mir vorstellen, dass Kinder/Jugendliche, die nach der Schule bis zum Abendessen nur Fußball oder Gitarre spielen auch schlechter abschneiden, als wenn sie mehr für die Schule übten.“
    ‚Wo ist die Studie, die das beweist?‘

    „Mal wieder das beliebte Thema: „Der mir bekannte Einzelfall beweist die mir genehme Theorie“. Schön, schön.“
    Vielleicht hast du es ja nur übersehen – dort oben ist ein Artikel über eine Studie, in der die Sache an 64 Schülern getestet wurde.

    „Bezeichnend auch, dass die Vergleichsgruppe immer nur aus Probanden besteht, die offenbar deutlich übertrieben konsumieren.“
    hm….. nö. Es ist eine randomisierte Studie. Die Zuordnung in die Gruppen erfolgte per Zufall.

    Du wirfst allen anderen Unsachlichkeit vor, bist aber selbst derjenige, der am meisten unbewiesene Hypothesen in den Raum wirft. Mit dem eigentlichen Thema des Artikels – der Studie – hast du dich offenbar überhaupt nicht befasst. Warum kommentierst du dann hier?

    1. Ich hasse es Texte auszunehmen, ich zitiere mal mich:

      http://www.netzeitung.de/internet/438523.html
      http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,333935,00.html

      noch mehr? diverse Suchmaschinen sind Freunde:

      http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,330460,00.html
      http://www.bisp.de/nn_1662194/SharedDocs/Downloads/Publikationen/Jahrbuch/Jb__200506__Artikel/Richartz,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Richartz.pdf

      Zum Thema andere , ähm, Freizeitaktivitäten (handelt sich zwar um keine Studie, aber treffend finde ich es trotzdem):

      http://www.freundin.de/Artikel/interview-David-Garrett_973966.html

      Man kann einfach nicht behaupten, dass Kinder, ganz egal ob sie 5 Stunden fernsehen, daddeln, Instrumente lernen, Fussball spielen usw., in der Schule schlechter bzw. besser wären.
      Die Lesekompetenz wird gesteigert wenn man liest. Es gibt auch Kinder, die nicht lesen und auch kein Computer spielen. Klingt komisch? Ist aber so.

      „„Konsolen und Computer an sich verschlechtern erst mal gar nix!“
      Offenbar doch, siehe die Studie.“

      Sagt sie? Dann hätte ich gerne die Vollversion um mich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen:

      „Der Originalartikel ist hinter einer Paywall “ (Zitat: Karsten Petersen)

      Der Artikel von dem Herrn Spitzer ist für mich keine ausreichende Quelle. Kann ich genauso wenig ernst nehmen wie die Bild.

      1. Ja, das mit der Paywall ist Mist.
        Zumindest den Abstract kann man hier lesen: http://pss.sagepub.com/content/21/4/463.abstract

        Hier vielleicht noch der Passus über die Zeit:
        „Average duration of video-game play was longer for boys in the experimental condition (M = 39.38 min/day, SD = 22.13 min/day) than the control condition (M = 9.37 min/day, SD = 12.65 min/day), t(62) = 6.65, p < .001, d = 1.66. Also at followup, average duration of after-school academic activities was lower for boys in the experimental condition (M = 18.28 min/ day, SD = 15.11 min/day) than for boys in the control condition (M = 31.64 min/day, SD = 20.05 min/day), t(62) = 3.01, p = .004, d = 0.75.
        .004, d = 0.75."
        Mehr mag ich nicht en-bloc zitieren wg. Copyright.

        Ich denke auch nicht, dass Videospiele im Jugendalter dumm machen oder so.
        In der Studie ging es aber um Grundschüler, 1.-3. Klasse. Könnte mir vorstellen, dass das immer noch in der für Sprache neuralgischen Phase ist. Ich lasse mich da aber auch gerne korrigieren, falls es jemand von seiner Ausbildung/Beruf her besser weiß.

    2. @NK
      Kennen wir uns oder warum Duzen Sie mich?

      Sie sind zweifellos gut darin, Zitate aus dem Zusammenhang zu reißen und dann isoliert zu bewerten. Für was kann man das gebrauchen? Eine Politkarriere?

      Das Ergebnis einer Studie ist kein Beweis für irgendetwas, wenn die Studie Mängel hat. Einer Studie die davon ausgeht, dass ich schlechter lese, wenn ich mir eine PS kaufe und verpackt in den Schrank stelle (=besitze), unterstelle ich solche Mängel. Dass die Studie sich mit Nutzungsdauern auseinander gesetzt hätte, geht aus dem Blogartikel nicht hervor.

      Um zu Wissen, dass man ohne den Gebrauch von PC keine Kompetenz für diese entwickeln kann, brauchen wohl nur Sie eine Studie. Viel Spaß dabei.

      Mit den zig Leuten, die ich kenne, wollte ich nichts beweisen, sondern einen scheinbar geführten Beweis angreifen. Das ist ein Unterschied, der Ihnen offenbar nicht klar ist. Hätte die Studie Recht, dürften diese Leute alle nicht gut lesen können – mindestens.

      „Ich könnte mir vorstellen …“ ist eine Behauptung oder wieso fordern Sie einen Beweis?

      Die letzten beiden Zitate bezogen sich deutlich erkennbar NICHT auf den Blogartikel, sondern auf den Kommentar, auf den geantwortet wurde. Somit sind Ihre Anmerkungen dazu totaler Humbug. Oder ein absichtlicher Ablenkungsversuch – leider fehlgeschlagen.

      1. hallo danny – wie du in den meisten foren im internet gemerkt hast, ist es üblich, sich im www zu duzen. das solltest du auch nicht als abwertend werten. wenn du da damit ein problem hast, ist das ok, aber dann sollte man das kenntlich machen.
        wenn man in einem forum siezt, dann hat das eher ein geschmäckle von spässle, so meine ich das immer zu interpretieren.

      2. Die Studie ging keineswegs davon aus, dass Besitz die Leseleistung verschlechtert. Sie hat aber gezeigt, dass dem so ist.
        Dabei muss man natürlich beachten, dass das eine Aussage über einen Erwartungswert ist. Einzelfälle, wie das von Ihnen genannte Kind, dass die ihm geschenkte Playstation in den Schrank stellt, können selbstverständlich auch anders laufen. 🙂

        Worauf ich mit meinen Zitaten hinaus wollte war, dass Sie selbst die Argumente Ihrer Gegner für ihre mangelnde Beweiskraft schelten, aber nicht davor zurückschrecken Ihre eigene Meinung auf Mutmaßungen zu fußen. Sie haben ja nun selbst geschrieben, dass sie einigen ihrer Aussagen selbst schon keine Aussagekraft beimessen.

        Um eine Studie abzulehnen reicht es nicht, dass einem das Ergebnis missfällt. Man muss zweifelsfrei zeigen, dass die Studienplanung/-durchführung/-auswertung ungeeignet war, die Aussage zu treffen.
        Wenn Sie sich dieser Aufgabe stellen, bin ich ganz Ohr. Wenn sie aber nur auf Ihren unbelegten Mutmaßungen beharren gibt es keinen Grund, weshalb irgendjemand ihnen Glauben schenken sollte. Es lohnt sich dann auch nicht, weiter darüber zu diskutieren.

        1. Warum ich die Aussagekraft der Studie anzweifle, habe ich bereits ausreichend dargelegt: Die tägliche Nutzungsdauer wird offensichtlich nicht berücksichtigt. Diese stellt aber wohl aus nachvollziehbaren Gründen ein wesentliches Kriterium dar.

          Geht man nach der Studie, darf das Ding also nicht mal im Schrank stehen oder man lernt schlecht. Spielt man auch nur eine Minute am Tag – egal welches Spiel – lernt man sofort spürbar schechter als ohne Konsum.

          Das halte ich aufgrund purer Lebenserfahrung für Humbug. Es entspricht der Aussage, dass Nichtbesitzer von Sonnencreme häufiger Sonnebrand hätten als Besitzer – ohne zu prüfen, wer überhaupt wie viel in die Sonne geht und ob die Besitzer sich wirklich einschmieren.

          Ich bin davon überzeugt, dass es eine Grenze gibt, ab der das Daddeln für das Lernen und andere wichtigere Dinge kritisch wird, aber ich bezweifle stark, dass bereits der Besitz der PS ausreicht. Oder es müsste schlüssig erklärt werden, warum das Ding auch vom Schrank aus dumm macht.

          1. Da Sie es anscheinend beharrlich überlesen haben:

            „Alle Jungen, die eine Konsole erhalten
            hatten, spielten vier Monate später noch
            damit (etwa 40 Minuten täglich) und die
            meisten (90%) hatten zusätzliche Spiele erworben,
            mehr als die Hälfte hatte mindestens
            ein zusätzliches Spiel, das für ihr Alter
            noch nicht vorgesehen war, auf der Konsole.
            Von den Jungen der Kontrollgruppe hatte
            keiner bereits eine Konsole anderweitig
            erworben, und sie verbrachten weniger als
            zehn Minuten täglich mit Videospielen,
            z. B. bei Freunden.“

            Das sagt zwar nichts darüber aus, wie viel in der Zwischenzeit gespielt wurde, aber doch zumindest, dass sie bei keinem ungenutzt im Schrank stand.

          2. „Da Sie es anscheinend beharrlich überlesen haben:

            „Alle Jungen, die eine Konsole erhalten
            hatten, …“

            Beharrlich überlesen? Davon steht im Blogartikel vom Kinderdoc rein gar nichts.

          3. Wieso steht das Ding im Schrank? Ich zitiere aus dem Editorial, auf das sich der Kinderdoc bezieht:
            „Alle Jungen, die eine Konsole erhalten
            hatten, spielten vier Monate später noch
            damit (etwa 40 Minuten täglich) und die
            meisten (90%) hatten zusätzliche Spiele erworben,
            mehr als die Hälfte hatte mindestens
            ein zusätzliches Spiel, das für ihr Alter
            noch nicht vorgesehen war, auf der Konsole.“
            Das ist doch deutlich, oder etwa nicht?! Selbst wenn die Jungs mit der PS im Schrank gespielt haben sollten – es steht ausdrücklich da: „alle (!) Jungen … spielten vier Monate später noch damit“

          4. sorry, sehe grade, dass Anonymus das praktisch genauso schon geschrieben hat. Aber der Kinderdoc verlinkt doch auf das Editorial auf das er sich bezieht, man müsste sich nur die Mühe machen, es zu lesen, bevor man sich beschwert!

  12. Naja, meine Erfahrung spricht eher für die Untersuchung. Wenn schon unser nicht-fernsehender 5-jähriger im Kindergarten deutlich kompetenter auffällt als diejenigen Kinder, die am Montag vor lauter wochenendlichem Fernsehkonsum und Playstationgenuss (die reden ja drüber, was die da gesehen haben) den Kindergarten auseinanderlegen. Er ist kein Außenseiter, ganz im Gegenteil. – Und das wird ja immer wieder behauptet: Im Fernsehen lernt man ja auch viel. Da kann ich aber bei den fernsehenden Kindern absolut keinen Vorsprung ausmachen. Ganz im Gegenteil. (Und – nein: Er ist nicht ein von Mama zu Hause besonders gefördertes Bürschchen. Mama war schon im ersten Jahr wieder im Beruf.)

    1. Das ist wirklich schön!
      Aber das könnte sich in der Schule ändern… Jedenfalls weiß ich das von meinem Neffen, der jetzt in die 2. Klasse kommt.
      In den Pausen fangen sie nämlich schon an, diverse Anime Zeichentrickserien nachzuspielen und die passenden Sticker bzw. Sammelkarten zu tauschen.
      Da nicht richtig mitmachen zu können, wäre schon ärgerlich. Wie schon in den Posts vorher gesagt wurde, es ist alles vollkommen in Ordnung, halt nur in Maßen =)

    2. „Wenn schon unser nicht-fernsehender 5-jähriger im Kindergarten deutlich kompetenter auffällt als diejenigen Kinder, die am Montag vor lauter wochenendlichem Fernsehkonsum und Playstationgenuss den Kindergarten auseinanderlegen.“

      Mal wieder das beliebte Thema: „Der mir bekannte Einzelfall beweist die mir genehme Theorie“. Schön, schön.

      Und wer will nun wissen, ob das Bobele bei moderatem TV-Konsum nicht ebenfalls kompetenter auffiele oder gar mit noch größerem Vorsprung?

      Bezeichnend auch, dass die Vergleichsgruppe immer nur aus Probanden besteht, die offenbar deutlich übertrieben konsumieren. Damit kann man schön drüber hinweg täuschen, dass es auch einen maßvollen, unbedenklichen Umgang überhaupt geben kann.

      Schöne schwarz-weiße Welt eben.

  13. Der Originalartikel ist hinter einer Paywall (http://pss.sagepub.com/content/early/2010/02/17/0956797610362670) und die ganzen anderen Artikel die ich gefunden habe erwaehnen nie welche Spiele zusammen mit der Konsole verschenkt wurden. Ohne diese Information ist es IMHO schwer einzuschaetzen, was von der Studie zu halten ist da sich ohne Zweifel durch die Auswahl der Spiele die Ergebnisse beeinflussen lassen. Hat jemand zufaellig Zugang zum Volltext und kann mal gucken welche Spiele das genau waren?

    1. Nicktoons: Battle for Volcano Island, Shrek Smash N’ Crash Racing, Sonic Riders
      Außerdem haben manche noch Spiele nachgekauft. In der Studie werden als die populärsten genannt: Madden NFL, Lego Star Wars, Pac-Man World 3.

      1. Danke, das sieht eigentlich ganz vernuenftig aus auf den ersten Blick. „Shrek“ und „Sonic“ sind Rennspiele die man auch mit Freunden spielen kann, „Nicktoons“ faellt als Action-Spiel mit Storyline etwas ab, aber in der Summe besteht durchaus die Moeglichkeit die Konsole zusammen mit Freunden zu benutzen wenn man nur will.

  14. schade, dass der kinderdok hier auf eine solche studie hinweist. ähnlich wie christian pfeiffers aussagen zur gewalt bei kindern und jugendlichen sind auch die aussagen eine manfred spitzers zu betrachten.

    aber es ist ja auch zu schön, wenn die welt so einfach ist, dass man die anzahl der minuten vor der playstation und die im fernsehen gesehenen morde einfach als grundlage für bestimmte prozesse nehmen kann und daraus schliesst, dass kinder dann dumm, dick und gewaltätig werden. aber man sollte nicht vergessen, dass ein manfred spitzer sich auch zu weiteren, modernen und vor allem technischen lösungen und gesellschaftlichen entwicklungen ähnlich äussert. zu nennen wären nur bspw. navigationsgeräte, aufzüge, fernseher……

    1. Dein Kommentar klingt so, als sei der Herr Spitzer ein technikfeindlicher Hinterwäldler. Das ist er aber eben nicht. Er warnt schon vor den Gefahren von Bildschirmmedien – aber seine Argumente basieren auf Studien und sind auch nachvollziehbar (ich lese u.a. seine Editorials in der „Nervenheilkunde“ regelmässig und mit grossem Gewinn, da er als Wissenschaftler so schreibt, dass man die Texte trotzdem lesen kann). Und er beschäftigt sich in diesen Texten mit vielerlei Themen und nicht nur mit Dingen die als technikfeindlich gelten könnten.
      Ich erwähne das hier nur, weil ich die Tendenz Deines Kommentars falsch finde.
      Natürlich spielen die individuellen Gegebenheiten ebenfalls eine grosse Rolle (also wer spielt / konsumiert vor dem Bildschirm, wie lange und was) aber die zitierten Studien zeigen eine klare Tendenz: Bildschirmmedien sind potentiell eher schädlich als nützlich, sowohl was Bildung, Sozialverhalten und auch Motorik angeht. Daher bin ich froh, dass es wenigstens einige differenzierte kritische Stimmen gibt.
      P.S. Ich spielte und spiele immer noch gerne am Computer und glaube auch nicht, dass mir das geschadet hat – aber andererseits: who knows? Vielleicht wäre ich sonst Nobelpreisträger oder Weltrekordhalter 😉

      1. Um ehrlich zu sein, finde ich seinen Text keineswegs nachvollziehbar, vor allem nicht, wenn es um einen solchen Tenor geht. Das Niveau des Textes ist nicht besonders hoch. In erster Linie polemisiert der Text und greift dabei auf andere polemisierende Texte zurück.

        Es geht mir auch um die anderen Faktoren, die bei Medienwirkungen eine Rolle spielen, aber noch stärker um die in diesem Text dargelegten Kausalzusammenhänge, die m.E. eben nicht haltbar sind.

        Die angesprochene Tendenz finde ich ausgesprochen schwierig. Einerseits existieren andere Studien, die zu völlig anderen Ergebnissen kommen. Dies liegt auch am Design der Studien, da sie auf einem anderen theoretischen Hintergrund basieren.

        Die hier angeführten bzw. interpretierten und zusammengefassten Studien sind eben quasi-experimentell und untersuchen wenige Merkmale einer These, keineswegs aber die Art und Weise wie Kinder und Jugendliche damit umgehen.
        Um mal auf einige Fragen hinzuweisen, die sich mir beim lesen gestellt haben:

        1. Eine Stichprobe von 64 Kindern ist relativ klein. Zudem ist diese eben nicht zufällig gewonnen worden, sondern eher willkürlich (Was legitim ist, aber die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse in Frage stellt).

        2. Die Schüler. Die Schüler stammen aus der 1.-3. Klasse. Interessant wäre hier doch mal eine Darstellung der Ergebnisse im Lesetest, für Schriftsprache und Schulprobleme nach Jahrgangsstufen darstellt. Ich denke, dass dies hier auch eine Rolle spielt.

        3. Die Ergebnisse. Im Lesetest und bei der Schriftsprache zeigt sich, dass die Gruppe mit der Playstation schon vorher schlechter war. Es ist eben fraglich, ob hier nicht das Matthäus-Prinzip greift?

        4. Die Skalen: Die Differenz liegt beim Lesetest bei 5 Punkten und beim der Schriftsprache bei 6 Punkten. Was aber heißt das? Wie sehen die Skalen sonst aus? Ist das eine große oder kleine Differenz? Leider bleibt das unklar.

        Aufgrund dieser (und weiterer Mängel in der Darstellung) ist dieser Text m.E. nicht ernst zu nehmen. Dafür polemisiert er zu sehr. Und das kreide ich M. Spitzer an. Und dementsprechend stellt er sich als Technikfeind dar. Wo immer ich auf Äusserungen und Veröffentlichungen von ihm stoße, da kommt leider dieser Tenor durch.

        Zudem nimmt er scheinbar keine Forschungsergebnisse aus anderen Disziplinen wie der Medienpädagogik wahr, sondern bewegt sich in erster Linie im Bereich der (quasi-) experimentellen Forschung in der Psychologie.

        Solltest du ernsthaft den Nobelpreis oder einen Weltrekord verpasst haben, dann drücke ich dir Daumen, dass du auch ohne zufrieden bist. 😉

        1. Zunächst mal: Ich freue mich über deine sachliche und differenzierte Antwort. Das ist in Blogs ja leider nicht selbstverständlich 😉
          Ich finde den Text von Herrn Spitzer nach wie vor nicht sonderlich polemisch, sondern eher pointiert, was für ein Editorial IMHO in Ordnung ist und dafür sorgt, dass man beim Lesen nicht einschläft.
          Zu Deinen Kritikpunkten (ich habe leider keine Zugriff auf die Originalarbeit – hast Du mir da etwas voraus?):
          1. Dass die Auswahl der Schüler nicht ganz korrekt ist, sehe ich auch, wage aber zu bezweifeln, dass das ein relevantes Problem darstellt. Immerhin wurden dadurch nur Schüler ausgesucht, deren Eltern Zeitung lesen – das ist tendenziell ja eher bildungsnah.
          2. Ich ging davon aus (ohne Zugriff aufs Original), dass die Gruppen altersmässig gleich verteilt sind – andernfalls könnte das natürlich ein Problem sein.
          3. Das ist mir auch aufgefallen, dafür hatte aber die Gruppe mit Playstation vorher weniger Schulprobleme als die Kontrollgruppe, was bei Studienende genau umgekehrt war.
          4. Das stört mich fast am meisten (kann mich noch erinnern, dass mich das schon vor ein paar Wochen beim ersten Lesen störte). Die Unterschiede sind zwar signifikant, aber sind sie auch relevant?

          Ich gebe zu, dass ich mich da tatsächlich darauf verlasse, dass Herr Spitzer da keine unbrauchbare Studie zitiert. Vermutlich deshalb, weil sich das Ergebnis gut in mein Weltbild integrieren lässt.
          Wie gesagt, ich habe absolut nichts gegen Bildschirmmedien (dafür verbringe ich selbst zuviel Zeit damit) – aber der Umgang damit ist mir oft viel zu unkritisch. Besonders wenn es um Kinder geht.
          Meine ältere Tochter ist fast 4 und wird sicher so bald keinen Lerncomputer besitzen (allenfalls mal für 2 Wochen einen in der Ludothek ausleihen). Und im Schnitt eine halbe Stunde (begleiteten) Fernsehkonsum pro Woche finde ich (und sie selbst auch) bisher völlig ausreichend. Bei einer „Studiengrösse“ von n=1 ist die Aussagekraft natürlich null, aber mir fällt schon auf, dass sie im Vergleich zu einigen anderen Kindern mit mehr Medienkonsum sich besser konzentrieren kann und auch selbständiger ist. Aber das ist wahrscheinlich wie mit meinem Nobelpreis oder Weltrekord – man wird nie erfahren, wie es sonst gekommen wäre. Übrigens bin ich tatsächlich ohne Nobelpreis oder Weltrekord sehr glücklich, wahrscheinlich weil ich sonst weniger Zeit zum spielen hätte 😉 – aber vielen Dank für’s Daumendrücken.

  15. Hm, ohne der PS das Wort reden zu wollen, aber das ist mir etwas zu pauschal, genau wie ich absolute TV-Abstinenz bei Kindern für problematisch halte.

    Gruppe A bekam also eine PS geschenkt. Und nun? Wie lange täglich haben sie damit gespielt? Was wurde dafür vernachlässigt? Die Hausaufgaben, das Lesen oder andere Aktivitäten? Wirkt die PS vielleicht sogar schädlich, obwohl man genau so viel liest wie früher? Geht alles nicht aus den Angaben hervor.

    Lernt mein Kind schlechter lesen, wenn es täglich 20-30 Minuten PS spielt, ohne die Schule zu vernachlässigen? Habe mal gehört, dass man das per Erziehung durchaus regulieren kann.

    Nur die Studie aus NZ spricht von „heavy usern“, bei denen man einen Konsum im zeitlich kritischen Bereich annehmen kann.

    Hier werden mal wieder Vorurteile geschürt gegen ein Spielzeug, das bei verantwortungsbewusstem Umgang völlig unproblematisch ist. Und das zuviel zuviel ist, das weiß man wohl auch ohne diese Studie.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Kinder/Jugendliche, die nach der Schule bis zum Abendessen nur Fußball oder Gitarre spielen auch schlechter abschneiden, als wenn sie mehr für die Schule übten. Aber Sport und Musik sind ja was tolles und PS ist was Schlechtes. Schöne schwarz-weiße Welt.

  16. Ich wollt schon meckern… aber im Verlinkten Text sind genügend Quellen angegeben =)

    Na klar verschlechtern Konsolen/Computer die schulischen Leistungen eines Kindes, genauso wie den ganzen Tag fernsehen oder das erlernen eines Instrumentes/ das ausüben eines Sports im überdimensionalem Ausmaß!

    Das ein oder andere von den genannten Dingen hat sogar Vorteile und nicht nur Nachteile… Es gibt in jeder Generation etwas, was die Jugend/die Kinder verdirbt. Rock n Roll, Fernsehen, Computer…

    http://www.netzeitung.de/internet/438523.html
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,333935,00.html

    1. „Na klar verschlechtern Konsolen/Computer die schulischen Leistungen eines Kindes, genauso wie den ganzen Tag fernsehen oder das erlernen eines Instrumentes/ das ausüben eines Sports im überdimensionalem Ausmaß!“

      Nein, das tun sie eben nicht! Wo ist die Studie, die das beweist?

      Erst der *übertriebene* Umgang mit Konsole/PC ist genau so schlecht wie stundenlanges Fernsehen, Musizieren oder Kicken. Konsolen und Computer an sich verschlechtern erst mal gar nix! Der Umgang mit dem PC sorgt, richtig eingesetzt, sogar für Medienkompetenz und ohne einen maßvollen Umgang mit der Konsole kann ein Kind auch schnell mal zum Außenseiter werden.

      Ich kenne zig Leute, die in der Jugend nen Amiga, ne Konsole und/oder TV im eigenen Zimmer hatten. Nicht wenige davon waren/sind in meiner Band (Vorsicht: Roggenroll, böse!), trinken/tranken Alkohol und kiff(t)en. Alle sind heute erfolgreich im Berufsleben, z.T. promoviert, die Sitzenbleiberquote war gering bis normal. Und warum? Weil: alles in Maßen!

      Und deswegen bezweifle ich stark, dass maßvolles PS-Zocken bzw. die Tatsache „Wir haben dem A ne PS geschenkt“ in Zusammenhang mit schlechten Schulleistungen steht.

      1. nä, Danny, ich bin auch so’n Dino (Jg 1950).
        Du vergisst aber, dass „damals“ die Flut von Möglichkeiten der „Ablenkung“ schlichtweg fehlten.
        Und der olle Amiga (ich hab‘ erst mit dem PC10 angefangen) war aber auch eine ganz andere Herausforderung
        .. so quasi aus dem Nichts! 🙂

        1. Die Flut von Ablenkungen gab es auch damals (zumindest für mich als Grundschüler der 80er-Jahre), nur die Formen waren anders. Süchtig werden oder wichtigeres vernachlässigen konnte man bei falscher Handhabung aber auch durch Pacman.

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