küken 1.1

sabine ist nun zwei wochen bei uns und muss noch viel lernen. aber manche dinge muss man einfach nicht lernen. manche dinge sollte man einfach mitbringen. man nennt sie „aus gutem haushalt“ oder „gesunder menschenverstand“.

also, sabine, wenn ich ihnen als ihr chef sage, dass das kind da gerade gekotzt hat sich übergeben musste, und der papa und ich das nötigste mit den papierhandtüchern aufgewischt haben, man aber nochmal mit einem wischlappen drübergehen sollte, dann wäre es schön, wenn sie das dann auch täten. und da möchte ich eigentlich nicht nochmal ins zimmer schauen müssen, um zu sehen, dass auf dem boden noch immer verdächtige flecken zu sehen sind. weil sie nämlich doch nur die wickelablage geputzt haben.

das führt nämlich dann dazu, dass ich den kontrolleti rauskehre. und wenn ich dann sehe, dass sie den lappen von der spüle nehmen, ihn kurz mit wasser ausspülen, um dann über besagten boden zu wischen, um nachher den lappen wieder zurück auf die spüle zu legen, dann geht das gar nicht. ist das klar?

62 Antworten auf „küken 1.1“

  1. Also entweder ist es die Erziehung: Dann kann sie nichts dafür, sollte aber bereit sein, schnellstmöglich dazuzulernen, denn dafür ist sie jetzt groß genug. Oder aber, wie eine Vorrednerin erwähnte, ihr wurde es selbst übel davon. Und was Hygiene allgemein angeht… ein paar Jahre Hochschulstudium in einer westfälischen Mittelstadt haben mich einiges gelehrt! Vor allem darüber, dass Erziehung und Bildungsstand sich überhaupt nicht auf verträgliches Verhalten auswirkte. Was da an Müll und Essensresten in Seminarräumen und Hörsälen zurückblieb, spottete jeder Beschreibung. Vom Umgang mit „niederen“ Personen wie Caféteria-Personal ganz zu schweigen.

  2. Das sie das auf dem Boden übersehen hat…. ok… wenn sie es nicht kennt mit dem Putzen zuhaus weil die Mama mit dem Wischlappen hinterher läuft. Da muss sie halt lernen mal zu schauen und drauf zu achten nicht nur die Hälfte zu machen.
    Aber den Spühllappen zu nehmen und den dann wieder hin zu legen… schüttel.. das ist doch pures Teenager l.m.a.A. verhalten.

  3. Mal ganz abgesehen davon das Kotze von Fremden wegwischen, nicht jedermanns Ding ist und die meisten noch fett was dazusetzen würden ( jahaaaa selber schon gesehen) weiß ich selber, das man bei Azubis nix voraussetzen darf, was nicht als Schulfach auf dem Abschlußzeugnis steht und selbst diese Dinge werden meist nicht beherrscht.

    Hygiene in einer Kinderarztpraxis ist dennoch ein ganz andere Bahnhof als Hygiene zu Hause und wenn man keine Geschwister hat, deren „Übergebenes“ man wegwischen musste, dann gibts da schwere Berührungsängst ( total verständlich) sodas man eventuell einfach aus einen riesen Ekel nicht in der Lage ist zu funktionieren und dann eben den Lappen blöderweise nicht auswäscht und dann einfach im Becken liegen lässt? Ich mein nur so…

    Es lässt sich alles lernen, wenn man gute Lehrer hat 🙂

  4. Hallo Kinderdoc,

    den Sachverhalt kann ich zwar grundsätzlich nachvollziehen, ohne Einzelheiten und die Person zu kennen. Jedoch halte ich es für absolut INKORREKT, die betreffende Person hier öffentlich an den Pranger zu stellen!
    Diese Art der „Strafe“ ist zu recht seit dem Mittelalter nicht mehr gebräuchlich!

    Sowas klärt man mit der betroffenen Person PERSÖNLICH und möglichst auch nicht im Beisein der anderen Kollegen!

    Ich kann mich gerade wirklich nicht entscheiden, was mich hier jetzt mehr aufregt: Die „Inkompetenz“ der Auszubildenden heutzutage oder die der Führungsperson. Wobei erstere ja dazu da ist, um zu lernen…

    Das musste ich loswerden.

    Schönen Gruß
    Nico

    PS: Wenn schon hier berichtet wird – wofür dieser Blog ja gedacht ist – dann doch bitte hinreichend anonymisiert (wie ja bei den Patienten auch)…

    1. Dann lies doch mal Küken 1.0 (link in der ersten Zeile), die junge Frau heißt nicht mal Sabine… Was ist da an den Pranger stellen? Überhaupt finde ich hier manche Reaktionen total überzogen, kinderdoc regt sich zu Recht über diese fehlende Erziehung auf… und man muss das wohl ein bisschen betonen, dann bleibts auch besser hängen.

  5. Wobei auch gestandenen/ gelernten Kräften echte faux pas unterlaufen. Wenn eine ausgelernte Sprechstundenhilfe zu nem ORSA- Patienten geht, um ihn Blut abzunehmen, obwohl sie noch weitere Patienten zum Blutabnehmen hat und obwohl ihr mehrfach gesagt wurde, daß dieser aus diesem Grund als letzter dran kommen muss und dann noch ihr komplettes Blutabnahmebesteck bei diesem ins Bett legt, welches sie auch bei anderen Hausbesuchen benutzt..

    Da finde ich das sogar fast (aber auch nur fast) verzeihbar.

  6. Ich tippe in dem Fall auf „Übersehen“ und nicht auf Mutwilligkeit, zumindest bei den Flecken auf dem Boden. Manche Menschen haben kein Auge für Details. Ich auch nicht immer 😉 Und ich rätsel ob die Azubine auch weiss, wo der restliche Putzbedarf zu finden ist. Und ob das Mädel auch oft genug gesagt bekommt, dass sie bei Fragen immer, IMMER, fragen kann. (Nein, ein, zweimal erwähnen reicht meist nicht, manche haben länger Hemmungen zu fragen (war dieses Exemplar lt. Kollegen nicht „mundfaul“?)). Kotze auf dem Spühllappen und auf dem Boden sind zwar nicht toll, aber wenn ich meine Fantasie anstrenge und mir überlege welchen fiesen Dinge sich ein Azubi in einer Kinderarztpraxis ausdenken könnte, wenn er Terror machen wollte…………………..

  7. puh… ne, da hört für mich auch das Verständnis auf. Sorry, wer mit 16 oder 17 Jahren solche elementaren Dinge nicht weiß… der kann einfach nicht der Hellste sein, sorry. Das ist einfach nur dämlich und hat doch mit Erziehung nix mehr zu tun, es wird einem schließlich nicht jedes Kinkerlitzken von den Eltern beigebracht, sondern irgendwann sollte auch mal das eigenständige Nachdenken einsetzen.

    1. doooch, das geht problemlos auch mit intelligenten, wohlerzogenen erwachsenen.
      z.B. mit jenem menschen, dem die notfallspritze aus unserem kühlschrank gehört (die übrigens schon VOR JAHREN abgelaufen ist).
      da bekam ich auf die frage nach der schädlichkeit als antwort „wird schon nicht schlecht, und die ist sooo teuer, die will ich nicht ersetzen“. ich hab dann mal dringend nahegelegt, das „wird schon nicht schlecht“ beim hausarzt attestieren zu lassen… was soll ich da auch sonst tun? einen erwachsenen menschen ans gängelband legen kann ja wohl auch nicht die lösung sein – derjenige hat schließlich ein recht darauf, seine eigene gesundheit nach belieben aufs spiel zu setzen (solange er meine damit nicht gefährdet).

  8. Hallo Doc,
    ich arbeite in einem Krankenhaus genauer gesagt auf der Chirurgie.Wir haben da so Meßbecher um die Drainagen auszuleeren. Das sind handelsübliche Meßbecher…
    Es steht auf den Becher drauf das sie in den Sturz gehören… tja wo fand ich mal alle Becher am Ende eines Dienstes …. ja genau in der Stationsküche… fein säuberlich aufgestapelt. Da ist mir als abgehärtetes Schwesterlein ja mal kurz übel geworden.
    Als ich die Azubiene ansprach ob ich ihr in diesen Bechern die Kaffeemilch warmmachen soll würde sie doch etwas grün im Gesicht …

  9. Ich denke auch das das eher mit der heutigen Erziehung zutun hat, ich habe viel mit Au Pairs zu tun, und den einen muß man es fast Buchstabieren und den anderen brauch man garnichts zu sagen. Ich habe eine List und nach +6 Au Pairs ist diese 1,5 Seiten lang, das ist doch traurig das man sagen muß, ja mein Kleiner bekommt jeden Tag frische Unterwwäsche an, ja auch Socken….

  10. das ist ja nun nicht meine erste auszubildende – aber ich gebe „auch kinderdoc“, wenn er einer ist, recht: die ansprüche steigen, die mitgebrachten leistungen sinken über die jahre. da ist schon etwas dran.
    trotzdem bekommt natürlich jeder seine chance.
    und die o.g. situation in der zweiten woche hat mich etwas auf den boden der tatsachen zurückgeholt. nach meiner ersten schroffen reaktion besinne ich mich nun noch einmal darauf, dem küken *alles* von der pieke auf zu erklären.
    bei den anderen azubis gab es solche fehlgriffe wie oben nicht. vielleicht habe ich zuviel erwartet. (die anderen hatten andere *jokes* gebracht 😉

  11. Erinnert mich an meine Ausbildung zum Gesundheits und Krankenpfleger. Auf der Kinderstation hab ich einfach angefangen die volle Spülmaschine ausgeräumt. Als ich fertig bin kommt meine Mentorin auf mich zu und fragt ob ich die Spülmaschine aufgeräumt hätte. Als ich es bejahte meinte sie total begeistert das ich seit Jahre der erste Auszubildende sei der von alleine(!) ohne Aufforderung(!) so etwas getan hätte. Hab ich überhaupt nicht verstanden was da jetzt so besonders sein soll, für mich war es selbstverständlich.

  12. Nichts ist selbstverständlich, in keinem Alter…
    Ich durfte mal mit einer Kollegin den Kaffeeausschank bei einer größten Tagung vorbereiten. Beim Umfüllen von Zuckerwürfeln aus der Packung in eine Schale fielen eine Handvoll Würfel auf den Fußboden. völlig perplex bekam ich mit, das die Kollegin diese Zuckerwürfel vom Boden wieder in die Schale packen wollte. Und musste etwa zehn Minuten mit ihr darüber diskutieren, das das mal gar nicht geht und diese Dinger vom Fußboden, über den täglich tausende Menschen in ihren Straßenschuhen wandeln, ganz bestimmt in keinem Kaffee, sondern nur noch im Müll landen werden. Und das wir über so etwas eigentlich überhaupt nicht diskutieren müssen.
    Ach ja, die Kollegin war Mitte 40, fest im Berufsleben stehen und natürlich mit eigenem Haushalt.

  13. Natürlich machen manche Leute Fehler. Alleridngs das mit dem spüllappen ist dann doch schon krass.
    Natürlich ist dann immer die Frage was man von Zuhause mitbekommen hat. Und Hygiene gehört nicht immer dazu das habe ich oft genug während meiner ausbildung im kundendienst bei Leuten die fest im Leben stehen sollten mitbekommen.

    Die Idee mit dem Hygieneplan ist gar nicht mal schlecht. Eigentlich sollte es sowas in der Arztpraxis auch schriftlich festgehalten werden was wie zu reinigen ist.
    Das gibt auch schon mindestens 2 Seiten fürs Berichtsheft wenn es geführt werden muss.

  14. Aus einen Sagrotanhaushalt bin ich unter die Räuber gefallen, sechs Jahre internationales Studentenwohnheim.
    Dort hab ich die ersten Wollmäuse meines Lebens gesehen, die schimmeligsten Töpfe, ein vier Wochen altes, totes Huhn auf dem Balkon und die versifftesten Duschen meines Lebens.
    Der Putzdienst ging reihum. Was hab ich geputzt da.
    Und den Ekel verlernt.

    Aber die schlimmsten Klos gab es in China.
    Noch schlimmer war das in der Grabeskirche in Jerusalem. Da kamen sogar die Chinesinnen entgegen ,unverrichteter Dinge .
    Waschbecken verschmutzt und zertreten, aber lassen wir das.

    Hygieneplan ist gut, sehr gut.

  15. Wenn ich als Kind von der Schule nach Haue kam lag ein Zettel auf den Tisch mit 1,2 Aufgaben die ich erledigen sollte. Also ich finde ein 16-18 jähriges Mädchen sollte schon ein wenig im Haushalt bescheid wissen. Und kotzlappen auf der Spüle ist bahhhhh.

  16. grundsätzlich sollte einem der normale menschenverstand eingeben dass man putzzeug, mit dem man erbrochenes aufwischt, einfach entsorgt, ebenso wie putzzeug mit dem man den boden aufgewischt hat, es sei denn es handelt sich um spezielles bodenwischzeug. und sowieso sollte man meiner meinung nach ja auch papier nehmen um in solchen fällen alles wegzuwischen, und dann reiniger/desinfektionsmittel (weiss ja keiner warum das arme wurm gekotzt hat), und dann noch einmal papier, und dann alles in den müllsack. selbigen zuknoten und ehestens wegwerfen.

    ich würde ja einfach einen hygieneplan aufstellen für solche begebenheiten. nutzt ja nix, viele lernen es eben zu hause aus welchen gründen auch immer nicht, da muss dann eben der ausbilder oder lehrherr oder arbeitgeber dran glauben.

    die geschichte erinnert mich an einen azubi in der autowerkstatt hier nebenan. der sollte – wie alle anderen angestellten abwechselnd auch – den boden fegen nach arbeitsende und den werkzeugwagen aufräumen und auf fehlende teile kontrollieren. am nächsten tag kam er mit der mammi, die einen riesenaufstand machte weil: dazu sei ihr sohn zu gut, das habe er nicht notwendig, einen besen angreifen und zusammenräumen, und überhaupt sei das verboten die lehrlinge so auszunützen. es war die vierte oder fünfte begonnene lehre des hoffnungsvollen achtzehnjährigen jünglings. was will man dazu noch sagen.

    1. > dass man putzzeug, mit dem man erbrochenes aufwischt, einfach
      > entsorgt, ebenso wie putzzeug mit dem man den boden aufgewischt hat,

      Das ist dann das andere Extrem: Hyperpenibel, hypersauber – Hypochonder (und irgendwann Allergiker).

  17. Ich habe einen Kollegen, der seine benutzten Tassen (Kaffee, Tee, Suppe – you name it) einfach zurück in die Schränke stellt. Teilweise mit quasi festgewachsenen Löffeln drin. Wann immer ich das sehe, fliegen die Tassen samt der Löffel gnadenlos in den Müll, bevor sie noch anfangen, davonzulaufen. Das habe ich sicherlich schon zwei- oder dreimal durchexerziert – er hat’s noch immer nicht kapiert.

    1. Die Sachen sollten nicht auf den Müll sondern auf seinen Schreibtisch. Evtl mit einem Zettelchen „Bitte mach mich sauber“ oder so. Bekommt er denn mit, daß sie auf dem Müll landen?

  18. Weiß sie denn wo alles liegt?

    ich würde mich total unwohl fühlen, wenn ich fast jeden Schrank nach Putzzeug durchsuchen müsste… da ist der Lappen auf der Spüle schonmal der erste Anhaltspunkt… Tja, was war es denn für ein Lappen? Werden die gereinigt? Entsorgt? Wenn ich das nicht weiß, frage ich nach… aber du hast in deinem letzten Post geschrieben, sie sei schüchtern! Mit sowas muss man dann rechnen…

  19. @Andi – lustig – auch Kinderdoc`s sind nur Menschen.
    Welche Sprache soll er denn sprechen?
    Er unterhält sich doch auch mit Normalsterblichen 🙂

  20. Och, ich habe neulich reflexartig einen Spüllappen bei einer Freundin weggeworfen, weil er so versifft war. Sehr übergriffig, ich weiß. Auf mein Entschuldigung hin erfuhr ich, dass Spüllappen in diesem Haushalt immer mindestens 1 Jahr genutzt werden – ohne Wäsche zwischendurch, damit sie länger halten.

    Es handelt sich übrigens um einen Arzthaushalt.

    Ich finde, ihre Azubine hat noch ein paar Freiwürfe 😉

  21. Als Neue macht man wahrscheinlich öfter mal Fehler 🙂
    Lass sie doch mal einen kleinen Aufsatz ausarbeiten über Ansteckung in Praxen und Haushalten und wie man dem begegnet, ein paar Tage Zeit dazu, dass sie auch nachlesen kann und vielleicht klappt`s ja dann mit der Hygiene 🙂 oder Hygieneplan ausarbeiten lassen als kleine Hausaufgabe.

  22. Einer meiner ehemaligen Kollegen an einem meiner ehemaligen Arbeitsplätze kam mal rein, stapfte in die Küche, nahm sich die Spülbürste, rubbelte damit Hundekacke von seinem Schuh und packte sie anschliessend in die Spülmaschine. Der ging auf die 40 zu. Nee, solche Sachen scheinen normal intelligenten Menschen nicht von alleine einzuleuchten. Was Deine Auszubildende betrifft: meine Chefin in der Ausbildung, vor ca. 15 Jahren, vergab eine Reihe von Putzdiensten, die jeder Azubi morgens auszuführen hatte, und die stellte sich dann auch daneben und zeterte und machte vor, bis es ihr passte. Hat mich damals natürlich wahnsinnig gestört, aber so im nachhinein war es für den einen oder anderen ja tatsächlich was neues. Aber – in der Ausbildung hat mich vieles an ihr gestört, und schon an meinem ersten Arbeitsplatz nach dem Ausbildungsbetrieb hab ich mir _sehnlichst_ gewünscht, sie den überbezahlten Managern da mal zwei Wochen vor die Nase setzen zu können um denen etwas gesunden Menschenverstand einzubleuen. Und noch heute denke ich, dass ich die denkbar beste Ausbildung bekommen habe, mit vielen Grundsätzen die meinen Kollegen denkbar unbekannt sind: – kein Geld verschwenden, – nicht das Material des Arbeitgebers als eigenes anzusehen, – nicht zu jammern wieviel man zu tun hat um dann anderthalb Stunden Mittagspause zu machen, – sich nicht zu schade sein bei anderen Kollegen mal mit anzupacken (so ziemlich ALLE Kollegen die ich in den Folgefirmen hatte waren dazu immer viel zu überlastet. Mal zugeben dass man ne Flaute hat? Wo kämen wir denn da hin! Während meine Ausbildungschefin – Geschäftsführerin – in den Hochzeiten auch mit im Lager stand und packte und derartiges auch für alle anderen für selbstverständlich hielt….), und nicht auf seinem Wissen zu hocken wie ein Huhn auf dem Ei und keinem anderen davon etwas abgeben zu wollen.
    Ähm….. mit anderen Worten, nun ists an Dir 😉

  23. Ausbilden heisst auch und besonders
    Vormachen, erklären, nachmachen lassen und korrigieren
    Und ja auch bei den Kleinigkeiten die für uns alle völlig selbstverständlich sind. Und auch beim zweiten mal sollte man zumindest mit dem erklären anfangen. Erwartungen und Ziele eindeutig formulieren und nicht als von Gott allen Menschen eingegeben annehemen.

    Die Azubis müssen eben Lernen was wir schon können und das geht eben nicht von jetzt auf gleich. Warum sonst dauert eine Ausbildung i.d.R. 3 Jahre?

  24. ….die sind leider ALLE so.

    a) unmotiviert
    b) dumm
    c) faul (es sei denn, es geht um Nagelpflege oder Abends saufen)
    d) wehe, der freund macht schluss – dann kannste 1-2 wochen gar nix mit denen anfangen
    e) leider keine alternativen

    …die zeiten sind vorbei, da sich azubis/berufsanfänger noch irgendwie angestrengt haben….und leider leider sind sie wirklich alle saudumm & faul.

    1. Werter AuchKinderdok.,

      … und was sagt uns diese Einstellung über den Ausbilder bzw. über dessen berufs- und arbeitspädagogische Eignung?

      Ein Medizinstudium befähigt noch lange nicht zum Ausbilder, wobei ich mir eigentlich gerade von einem KINDERarzt eine gewisse Kenntnis von sozialisationsbedingten und sonstigen Entwicklungsschwierigkeiten erwartet hätte.

      Und wenn ich recht informiert bin, sind Sie doch gar nicht gezwungen, Lehrlinge zu nehmen, oder? Warum lassen Sie es nicht einfach, wenn alle Lehrlinge so unterirdisch sind?

  25. Als „Neue“ ist man schnell mit allem überfordert und macht die blödesten Fehler. Ich denke, dass Du sie sicherlich klar anleiten kannst (und musst) und dann wird das schon!

  26. Ich kenn das von mir zu Hause, Mama umsorgt uns Kinder, hegt uns und pflegt uns. Natürlich lernt man so nicht die essentiellen Skills für ein eigenständiges Leben, wie denn auch, wenn Mama es gar nicht erst zulässt. Und zugegeben, als ich noch jünger war, habe ich natürlich mich alles andere als beschwert. Ich habe dann nach dem Abi neun Monate vom Vater Staat mich freiwillig grün ausbilden lassen und danach bin ich zum Studieren ausgezogen, das hat schon viel geholfen. Auch wenn die werte Frau Mutter das manchmal nicht wahr haben will: „Hast du schon eingekauft? Denkt dran, morgen haben die Läden zu. Soll ich dir das und das schicken?“ 😀

    1. Ich denke, da liegt das Problem. Wenn man nie einen Besen in der Hand hatte, woher soll man wissen, wie man richtig fegt? Ich kann nicht verstehen, wenn Eltern ihren Kindern permanent den Arsch nachräumen, das gehört doch zur Erziehung dazu, so ein paar grundlegende Haushaltsfertigkeiten zu erlernen. Genauso wie ein Kind irgendwann lernt sich selber den Hintern abzuwischen sollte es auch lernen, sein Geschirr wegzuräumen. Nicht nur im Hinblick auf späteres alleinewohnen oder ne Ausbildung, sondern schon innerhalb der Familie. Ich bin als Mama doch nicht der Hauself vom Dienst…

  27. Hallo

    Leider, leider ist das nicht selbstverständlich. Momentan arbeite ich ja in einer Bäckerei und wenn wir neues Personal bekommen, gehe ich davon aus, daß sie ein gewissen Sauberkeitsgefühl mitbringen. Aber bei den Meißten verschätzt man sich da gewaltig. Ich komme mir manchmal schon wie ein Oberbefehlshaber vor. Ich gehe immer davon aus, daß man zuhause Dinge wie spülen, Boden wischen, Öfen reinigen, Geschirrspüler befüllen…..mitbringt. Aber so einige junge Erwachsenen haben keine Ahnung, was ich von ihnen erwarte…..

    1. Bäckerei ist ein super Stichwort – denn meines Wissens müssen Angestellte im Lebensmittelbereich ZWINGEND eine Hygieneschulung nachweisen. Und in selbiger sollten dann so Sachen wie richtiges Händewaschen, Wischen, etc. eigentlich enthalten sein.

      Soll heißen: ja, in diesem Fall ist es sehr wohl Sache des Arbeitgebers, dass dieses Wissen an die Angestellten herangetragen wird!

      Was mich dann wieder zum Thema hier bringt: warum haben denn Arzthelferinnen keine Hygieneschulung? Oder hatte sie eine?

      1. so eine hygieneschulung hab ich auch mal mitgemacht. das ist laecherlich. es wird zwar alles gezeigt aber so monoton und bescheuert, dass da keiner laenger als 5 minuten aufpasst. wir hatten ein video, dass ca. ne 3/4 stunde ging.

  28. Hi Kinderdoc,

    und dann gibt es auch beratungsresistente „Kinder“, die das einfach nicht lernen wollen! Ich habe hier Fransen am Mund: wisch den Tisch ab, bring dein Geschirr gleich in die Küche/Spülmaschine, wasch dir die Hände nach Toilettengang, benutze nicht dein Shirt als Serviette etc. Und das „Kind“ ist 22 J. alt!!! Glücklich macht das nicht!

    Ein schönes Wochenende und liebe Grüsse
    Susi S.

    1. Trost? – Wie meine Erfahrung zeig, sind diese Kinder, die sich zu Hause überaus beratungsresistent zeigen, aber dennoch ermahnt werden, in fremder Umgebung sehr wohl in der Lage, all diese tausendfach gehörten Ermahnungen auf einmal in Taten umzustetzen. – Wenn sie diese allerdings nie gehört haben, dann funktioniert das wohl eher nicht. (Allerdings – mit 22 Jahren, da kann man die armen Kleinen dann vielleicht doch mal auf die Straße setzen, wenn sie allzu beratungsresistent sind, denn dann fällt das Verhalten unter die Kategorie Ausnutzen, oder?)

  29. Ohje ohje. Vielleicht hat sie das Erbrochene auf dem Boden einfach nicht gesehen. Kann sein. Vielleicht. Unwahrscheinlich. Aber vielleicht. Aber den Kotzlappen auf die Spüle???!!!! Interessant übrigens dass das zu den Aufgaben einer Arzthelferin gehört. Logisch, aber noch nie drüber nachgedacht.

  30. meine Chefin hat mal ne Zeitlang alle potentiellen Azubis, wenn sie mal einen Tag zum Reinschnuppern da waren, Geschirr spülen lassen. Eigentlich ne toootal simple Aufgabe. Was man mit so 16-18 Jahren auch schon eigentlich mal gemacht haben sollte. Eigentlich.
    Man glaubt gar nicht, wieviele an dieser simplen Geschichte gescheitert sind. Kein Spülmittel oder kaltes Wasser waren da noch das geringste..

    Ich find das ziemlich traurig.
    Man kann auch von einem Lehrbetrieb, egal welcher Form, nicht erwarten, dass sie den Kids auch noch solche Grundlagen beibringen müssen. Der betriebliche Ablauf, das fachliche Können und Wissen ist in den meisten Fällen umfangreich genug.
    Ja, ich kann das Lamento allerorts verstehen, dass Lehrstellen angeboten werden, aber die Bewerber oftmals einfach NICHT ausbildungsreif sind. Und es scheitert wirklich an so grundsätzlichen Alltagsaufgaben, die zeigen, dass die künftigen Azubis das Mit-, Nach- und Vorausdenken nicht gelernt haben.
    Sehr traurig.

      1. Wie? Geht bei Dir alles in die Spülmaschine? Also bei uns bleiben täglich mehrere Dinge draußen, weil sie sowieso nicht sauber werden, weil sie stumpf werden, weil sie so viel Platz brauchen, weil sie ständig in Gebrauch sind… – Töpfe, Küchenmessermesser, große Schüsseln. Und das muß alles von Hand gespült werden. Prima Lernfeld.

      2. Apropos Spülmaschine und Handwäsche:

        Es wird ja immer gerne behauptet, die Spülmaschine wäre viiiieeel sparsamer beim Wasserverbrauch.
        In der Zeit-Rubrik Stimmt’s? war vor einer ganzen Weile von einer Studie zu lesen, die die Handwäsche unter die Lupe genommen hat. Raus kam, kurz gesagt, dass jede Spülmaschine sparsamer ist, wenn die Hausfrau, anstatt einfach Wasser ins Becken einzulassen, die Angewohnheit hat, unter fließendem Wasser abzuspülen (oder unter fließendem Wasser nachzuspülen) – und dieser Schwachsinn ist, der Studie nach, durchaus weit verbreitet.

          1. also ich kann spuelen ohne dass spuelmittel am zu spuelenden haengen bleibt. auch ohne nochmal wasser drueber laufen zu lassen. und das sogar mit 18.

  31. *seufz*

    Hast du echt gedacht, dass Menschen sich von Natur aus mit Hygiene auskennen?
    Ich bin so erzogen – meine Mutter ist Hauswirtschaftsmeisterin und hygienetechnisch geradezu fanatisch. Aber im restlichen Leben sieht das leider anders aus.

    Im Kühlschrank an meinem Arbeitsplatz finde ich angeschnittene Ananas, die ohne jede Unterlage auf dem Glasboden liegt… und da natürlich alles vollsaut (der Ananassaft läuft am Boden entlang, tropft an der Rückwand runter ins Gemüsefach…).
    Da liegt Fisch, 4 Wochen überm Haltbarkeitsdatum.
    Da liegen angebrochene Joghurts direkt neben einer Allergienotfallspritze (die da übrigens auch schon über 6 Monate liegt – hat sowas ein Haltbarkeitsdatum?).
    In der Küche kann ich den Kollegen sehen, der den benutzten Löffel wieder in die Besteckschublade zurücklegt.
    Da ist Freitag abend die ganze Ablagefläche mit Kaffee versaut… was dem Kleckerer anscheinend nichtmal aufgefallen ist.
    Die Liste lässt sich beliebig verlängern.

    Und das sind alles Akademiker – Erwachsene, gebildete Menschen!
    Trotzdem ernte ich für Kritik nur Schulterzucken und „stell dich nicht so an“…

  32. Igitt… also dass man den Lappen voller K**** nicht auf eine Spüle legt, wo andere vielleicht was essbares drauf legen, das ist doch eigentlich so grundsätzlich, dass es kaum grundsätzlicher geht.

    …aber klar, sowas lernt man natürlich nicht zuhause.

  33. Haben Sie ihr das auch schon persönlich in einem netten Tonfall mitgeteilt? Das wäre schon angebracht, statt hier abzulästern. Und ja, man kann nicht immer alles zu Hause gelernt haben. Vieles lernt man im Laufe seines Lebens und auch vieles erst bei der Ausbildung, auch wenn es für Sie und uns (?) selbstverständlich ist.

    1. Er hat ihr gesagt, dass sie das aufwischen soll. Als Azubi sollte man eigentlich das machen, was der Chef sagt. Und sofern die Gute nicht selbst studiert oder in einem anderen Bereich ihr Glück sucht, wird sich das auch nicht ändern. Der Lästervorwurf ist ein bisschen billig, wenn man es so denn will, wird hier über Kinder (weniger), Eltern (ganz viel), Vertreter, Angestellte etc. gelästert. Aber deshalb lesen wir ja den Blog so gerne…

  34. Einer unserer Azubis sollte neulich verschiedene Rechauds (Warmhalteplatten / Restaurant) saubermachen und polieren. Chef hat kontrolliert und etliche Rechauds mit Flecken gefunden. 10 min. später kam der Azubi wieder an, Zitat „es ist jetzt sauber, ich hab’s mal mit warmem Wasser probiert.“ !!!

  35. Doch, lieber Kinderdoc., man muss alles lernen. Das, was Sie „aus gutem Hause“ nennen, heißt letztlich nichts anderes als dass Sabine (oder wer auch immer), diese Dinge bereits zu Hause gelernt HAT (oder eben nicht).

    Da ich viele Jugendliche begleitet habe, die eben nichts, aber auch gar nichts von diesem mittelschichtsorientierten Selbstverständlichkeiten zu Hause gelernt haben, weiß ich sehr genau, wie schwierig (bis unmöglich) deren Einstieg ins Arbeitsleben ist (für die Azubis und die Lehrherren).

    Manchmal helfen glasklare Anweisungen weiter, die durchaus das thematisieren, was Sie für selbstverständlich halten. Wenn Ihre Sabine guten Willens ist, wird sie dies umsetzen können. Ich hoffe es für alle Beteiligten.

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