belauscht

unterhalten sich zwei muttis an der anmeldung, während die fmfa mit einer dritten einen termin ausmacht (ich drücke mich im backoffice rum):

mutti1: „weisste, wenn sich meine madeleine-jocelyn mal die knie aufhaut, bekommtse arnica, hab´ch immmer dabei, und dann ist es auch gleich wieder gut.“
mutti2: „echt? wenn ich luca-jamie in den arm nehme und puste, klappt das genauso.“
mutti1: „… so? naja, ich möcht´ die madeleine-jocelyn da nicht zu sehr verhätscheln, so ein bisschen sturz …“

39 Antworten auf „belauscht“

  1. Ich benutze Arnica tatsächlich – aber als Zeug zum Einreiben für meine häufig verspannten Schultern, entweder beruhigt es die Schultern oder ich bin einfach durch den Geruch viel entspannter (ich weiß, lange sitzen und co). Aber einem Kind, das hinfällt würde ich solches Zeug nicht im Traum geben. Weder zum Einreiben, noch zum Schlucken. Höchstens ersteres, damit es glaubt, keinen Schmerz mehr zu haben ;). Hat bei mir früher mit Cremes und Co. tatsächlich geholfen.
    Ich habe mir nicht wirklich wehgetan. Aber ich habe gedacht, dass es hilft, wenn Mama es drauf schmiert. Bei meinem Opa (den ich vergötterte) hat meistens Pusten und ein kleines Lied auch geholfen. War damals ja noch keine fünf 😉

    1. aber hallo: arnica ist anerkanntermaßen ein sehr gutes phytotherapeutikum, also pflanzliches heilmittel. aber eben als salbe – da ist dann nämlich auch noch arnica drin.
      aber in glaubuli doch nicht mehr! da hat doch das hahnenwasser mehr arnicaanteile aus der natur, als eine d12 verdünnung.

      bitte immer unterscheiden: wenn man homöopathie ablehnt als verdummung des patienten, bedeutet das noch lange nicht, dass man sonst naturheilkundliche verfahren ablehnt. denn was ist an glaubuli schon natur?

    1. Können sie nicht und brauchen sie nicht. Eltern die Glaubuli verwenden, die Liebe zu ihren Kindern abzusprechen, nur weil sie einem Irrtum unterliegen, halte ich für ein starkes Stück. Und Erziehung muss man nicht ersetzen, weil sie überflüssig ist, denn Kinder machen sowieso alles nach …

      Die Frau WAR einfach lieb. Sie zeigte Mitgefühl und wollte helfen. Das sollte man nicht übersehen, nur weil ihr Mittel untauglich ist.

      Ich glaube nicht an Homöopathie, aber das ständige gegenseitige Angepisse von Gegnern wie Befürwortern geht mir ziemlich auf den Sack, genau wie bei Diskussionen wie Apple vs. Microsoft und anderen Lieblingsthemen Streitsüchtiger.

  2. Neulich im Park: Töchterchen beschleunigt auf Vmax -> Baumwurzel -> Gesichtsbremse -> Alarm.

    Eine Frau eilt herbei und fragt: „Glauben Sie an Homöpathie? Ich hab Arnica dabei.“

    Die Frage mochte ich irgendwie. Eine gelungene Verbindung von Ironie, Hilfsbereitschaft und Toleranz unabhängig von der eigenen Überzeugung. Sympathisch.

  3. Bei uns gab es eine sehr spezielle Trostform – gewissermaßen Hokuspokus ganz ohne Kügelchen. Meine Mutter, studierte Germanistin, begann immer, die altdeutschen Merseburger Zaubersprüche aufzusagen, besser gesagt den zweiten Spruch, den, in dem Wodan, Sintguth und die ganzen anderen den verrenkten Fuß des Fohlens heilen. Und dieser Spruch klang so geheimisvoll und faszinierend, dass er natürlich sofort half: „[…] Ben zi bena, bluot zi bluoda, lid zi geliden, sose gelimida sin.“

    Jetzt lerne ich den Spruch auswendig. Es wird nicht mehr lang dauern, bis ich ihn brauche…

  4. Kleiner, in unserer Familie vielzitierter Schwank aus meiner Jugend:
    Ulrike (8) wird bei mir zum Spielen abgeliefert. Ulrikes Mutter zu meiner Mutter:
    „Und wenn Ulrike wieder Kopfweh bekommt, gib ihr einfach ein Placebo!“
    Ulrike (Brustton der Überzeugung): „Jawohl. Placebo hilft bei mir IMMER“.

  5. Kügelchen haben gegenüber Gummibärchen den Vorteil, dass sie mit kleinen Fingerchen ganz schön schwer zu fassen sind und damit von Panik oder Schreck ablenken.

    Benutze ich aber nur selten, quasi als Vorstufe zum Schmerzmittel und nach gut zureden, versteht sich. Und es muss ja auch nicht Arnika oder Belladonna sein. Ich habe da noch ’ne große Flasche irgendwelcher Globuli, die mir mal ein Arzt aufgeschwatzt hat, als ich noch nicht wusste, was Homöopathie bedeutet.

    Die Geschichte ist schön.

  6. Ich wußte nicht, dass es Arnika auch zum schlucken gibt, aber Arnikasalbe (die hochprozentige) wirkt jedenfalls bestens. 🙂

  7. Ich find ja die Methode, die meine Mutter damals angewendet hat, immer noch genial:(Wenn Pusten nix geholfen hat und ich weiter geplärrt hab) Pflaster drauf und auf das Pflaster ein Stück Schokolade legen, mit der Erklärung: wenn’s nicht mehr weh tut, darfst du’s essen… 😉

  8. Was bei meinem Sohn wunderbar funktioniert hat: Immer wenn er hinfiel und es aussah, als würde es nicht bluten oder brechen, auch hinwerfen, laut lachen und BATSCH rufen. Seit dem sind so kleine Auas bei uns höchstens ein Grund zur Erheiterung und werden mit lautem BATSCH gefeiert.

  9. Wie sagt unser Kinderarzt immer, geben Sie dem Kind halt Arnika Globuli.

    Helfen zwar nicht, aber schlimmer machen Sie es auch nicht.

    Noch schlimmer ist es wenn meine Schwägerin mal wieder darauf besteht meinen Kindern Butter in die Haare zu schmieren wenn sie sich mal gestossen haben. Weil das so gut gegen Beulen hilft.
    Aber das habe ich gaaaanz schnell abgewöhnt. Soll sie doch ihren Kindern die Haare einfetten.

    1. Doch sie machen es schlimmer. Wer von Anfang an lernt, dass es für jedes Wehwehchen eine Tablette gibt, der verlang später von seinem Hausarzt auch Antibiotika bei einer Erkältung und wenn der dann keine Lust auf die Diskussion hat, verschreibt er die und wir haben lauter resistentes Zeugs…

  10. Ist doch sinnvoll dem Kind schon frühzeitig beizubringen dass es auch schon beim kleinsten Aua Medikamente gibt

  11. Also, ich muss sagen, wenn es GANZ schlimm weh tut gibts bei uns (nach dem Kühlen, Pusten, Streicheln, Trösten- wenn all das nicht hilft, aber nichts schlimmer verletzt ist) auch Arnica. Denn: Gummibärchen helfen weitaus weniger als Süßkram aus dem Medizinschränkchen! (und 7 Kügelchen sind sogar weniger süß 😉 )
    Als ich einmal keine Arnikakügelchen da hatte tats aber auch das Osanit *gg*
    (Ja, ich weiß, ich bin total Homöopathieabhängig 😉 )

    1. P.s.: Seit ich mal im Krankenhaus nach zwei schlecht gelegten Zugängen einen riesigen Bluterguss hatte, der später quietschgrün mit lila Pünktchen war, sind blaue Flecken bei uns immer spannend: wird dieser hier auch so eine tolle außerirdische Krankheit wie die Mama sie damals hatte? *ggg* Der Gedanke daran vertreibt ebenfalls jeden Schmerz 😉

  12. Ist hier von Arnica-Glaubuli oder Arnica-Wundauflagetüchern die Rede?
    Erstere halte ich für genauso wirksam/tröstend wie alle anderen zuckerhaltigen Süßigkeiten, letzteres bringt meiner Erfahrung nach tatsächlich was…. Aber in-den-Arm-nehmen und Pusten gehört ja wohl zur Grund-Erstversorgung eines jeden verletzten Kleinkindes dazu!!

  13. Höhö. Das Zeug habe ich auch noch irgendwo rumliegen. Verschrieben von der KiÄ, als der Einstich von der Impfung hart wurde. Ob’s geholfen hat – nun ja.
    Mein 2,5-jähriger befielt sowieso, auch unter Tränen: „Pusten!“ Das verlangt er durchaus auch als Langzeitbehandlung, indem er, solange die Blessur sichtbar ist, hin und wieder mit leidendem Blick das Körperteil zum Pusten hinhält *gg*.

  14. pusten ist sicherlich das Beste, gibt es doch dem Kind ein Zeichen der Zuneigung. Und das hat mit Verhätscheln überhaupt nichts zu tun!
    Ein weiteres Wunder“heilmittel“ ist das Pflaster
    .. so wie vor einiger Zeit bei meiner kleinen Enkelin (4): (weinerlich, wie es Mädlchen halt am Besten können) „Papa, ich hab‘ Aua im Kopf!“
    (keine Verletzungen, Prellungen zu sehen, also etwas Inneres).
    Papa pustet daraufhin mit der Folge, dass die Kleine protestiert: „nein, ich brauch‘ ein Pflaster!!!“
    damit war dann alles gut 😀

  15. War das nicht so, dass Zuckergabe die Schmerzempfindlichkeit abschwächt? Dann hätte die Gabe von Globuli doch auch einen Sinn (wobei Gummibärchen auch eine Idee wären;) )
    So oder so, du hst einfach ein Händchen/Ohr für die lustigen Geschichten, die das Leben schreibt.

    1. mein reden, wo sich doch gummibaerchen und globuli in den hauptbestandteilen nur unwesentlich voneinander unterscheiden…

  16. Gemäß den im Artikel zuvor erwähnten Erziehungsratgebern aus der „guten alten Zeit“ würde ich dem Kind nach einem Sturz kräftig den Hintern versohlen und es ermahnen gefälligst besser aufzupassen. 😉

    1. Das hat meine Mutter mir und meinen Geschwistern nur immer angedroht: „Und wenn du DA jetzt runterfällst, kriegste noch Haue hinterher!“

      Gabs natürlich nie, aber der Spruch ist Gold wert und wird heute noch gern eingesetzt 🙂

  17. Definitiv pusten und in den Arm nehmen, falls die Tränchen kullern. Hilft sehr gut… und blaue Flecken gehen auch von alleine wieder weg. Habe kein Arnica im Haus, obwohl die Kinderärztin mir mal den Tipp gab (auch wenn sie sonst nicht so für so Zeug zu sein scheint).
    Ich bin auch ohne so was gross geworden *seufz*

  18. Na klar, aber schon Kleinkindern beibringen, dass es für alles Tabletten gibt. Diese „Arnica-Welle“ finde ich furchtbar. Einmal pusten, Pflaster, kühlen oder ähnliches ist um etliches besser/wirksamer (aber es kostet natürlich mehr Zeit und man muss sich mit seinem Kind beschäftigen)

  19. Bei kleineren Stürzen hilft Pusten-und-Knutschen, sogar über 5 m Entfernung hinweg 🙂 . Bei größeren Stürzen hoffe ich allerdings auch auf die zusätzliche (!!!) Wirkung von Arnica, aber wirklich nur, wenn es sofort dick und blau wird. Will meine Kinder ja nicht dran gewöhnen, bei jedem bisschen gleich Medikamente einzuwerfen, gell.

    Bei Eurer Namenskreativität fällt mir übrigens mal wieder der schöne Artikel über Kevinismus ein: http://de.uncyclopedia.org/wiki/Kevinismus
    Man beachte hier auch die Link- und Zitatesammlung, sehr lesenswert…

  20. @ Rita

    „Da würde ich das Kind lieber Arnica taufen oder am besten nur pusten, da spart man sich die Namensgebung.“

    Bin hier vor Lachen gerade vom Stuhl gefallen und wieder hochgekrabbelt. Hat keiner gepustet. Ich lach immer noch!

    Bei kleinen Mädchen bietet sich noch an „Arnica-Bella-Donna“, dann hätte man alles abgesichert, muhahaaa!

  21. Ich fand Kevin und Jaqueline ja schon schlimm. Dass man das durch Doppelnamen noch toppen kann, war mir nicht klar. Heißen Kinder heutzutage wirklich Madeleine-Jocelyn oder Luca-Jamie?

    Da würde ich das Kind lieber Arnica taufen oder am besten nur pusten, da spart man sich die Namensgebung.

    Viele Grüße
    Rita

  22. ich puste auch lieber… Arnica hab ich irgendwo auch (was man sich so vor 5 Jahren holte, als Baby mit den ersten Schwerkraftsversuchen anfing) , aber nie zur Hand, wenn man sie vielleicht mal anwenden könnte…

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