kinderarzt nachsorge

ab und an machen wir auch die erste vorsorge u2 konsiliarisch in der hiesigen entbindungsklinik. der ablauf ist immer ähnlich – gespräch mit eltern, untersuchung des säuglings, nähere zukunft besprechen.

ich: „also, dann gehen sie wohl morgen schon nach hause? haben sie denn eine hebamme als betreuung?“
mutter: „nö.“
ich: „ah, ok… brauchen sie nicht? klappt das so gut? ist doch das erste kind. sie wissen doch, dass sie ein anspruch auf eine hebamme haben?“
mutter: „ja, weiß ich. das brauch ich nicht, klappt schon.“
ich: „alles klar, ok. ich wollt´s ihnen nur empfehlen. oft ist man dann nach der entbindungsklinik zu hause, keine krankenschwester mehr weit und breit, und dann kommen die ersten fragen, wie geht jetzt was, mit stillen, nabel, wickeln.“
mutter: „da komme ich nach einer woche eben zum kinderarzt, oder?“
ich: „… äh… nein?“
doch. das kommt regelmäßig vor. mag ja sein, dass die leute niemand zuhause haben wollen zum kontrollieren oder auf die finger schauen. aber die nachsorge durch die hebamme ist eine der wichtigsten maßnahmen überhaupt – vor allem in der empfindlichen zeit des wochenbettes und der unsicherheit. der mann hat meist eh keine ahnung oder hält sich aus allem raus, und welche mutter wird schon als solche geboren? meist sind das mütter, die leider auch keine vorbereitungskurse besucht haben. weil, die können eh schon alles. nun gut. aber die betreuung danach?
es ist manchmal erschreckend, wieviele eltern nach ein zwei wochen mit dem säugling in der kinderarztpraxis aufschlagen und  ohne hebammenbetreuung nicht mehr weiter wissen. kind halb verhungert, nie draußen gewesen, fingernägel bis zum handrücken, nabelrest verpekt, aber dafür mit fünf schichten klamotten, wärmeflasche im bett und mit puder auf dem hintern.

muss diese beratung wirklich mein job sein?

38 Antworten auf „kinderarzt nachsorge“

  1. Hach… Ich hätte so gerne eine Hebamme gehabt… Aber gibt es in China nicht.

    Nägel haben wir wohl zu früh geschnitten, weil er sich so zerkratzt hat und wir es nicht besser wussten. Und raus sind wir anfangs nicht gegangen, weil es viel zu heiß und schwül war (an die 40 Grad).

    Getrunken hat er aber definitiv genug.

    Und hier haben wir ihn mit wundem, zugepudertem Hinterteil aus der Kinderklinik abgeholt (wo wir ihn nicht einmal hatten besuchen dürfen) und ich habe die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen…

  2. Wir haben uns einen Luxus geleistet als ich damals schwanger war. Ja, wir mussten die Hebamme selber bezahlen. War nicht billig, aber mir unglaublich wichtig, denn ich gehöre zu den Leuten die sehr starke sofortige Sympathien und Antipathien entwickeln, hätte mir die Beleghebamme im Krankenhaus nicht gepasst, ich wäre umgedreht und hätte mein Kind notfalls im Auto bekommen.
    Darum habe ich sehr früh angefangen zu suchen und eine wirklich tolle erwischt. Der einzige „Hokuspokus“ den sie anbot war Akkupunktur, in den letzten 2 Monaten eine wahre Wohltat für meine furchtbaren Wassereinlagerungen in den Beinen.
    Der Vorbereitungskurs bei ihr hatte nix mit Hecheln und Batiktüchern im Sinn, sondern hat gut aufgeklärt, die wichtigsten Notfälle umrissen und den werdenden Eltern einfach eine gewisse Sicherheit gegeben. (Ja, ich wusste alles schon, na und? Es nochmal von einer geschulten Person gesagt bekommen ist doch klasse!)
    Mein Frauenarzt war leider furchtbar, wollte mich ständig in die Klinik einweisen und beim letzten Versuch wollten sie den Zwerg per Notkaiserschnitt holen, 9 Wochen vor Termin! Ich habe meine Hebamme angerufen, sie hat mich beruhigt und mir gesagt, meine Entscheidung. Dableiben oder in meine Wunschklinik zum untersuchen. Und wie „notfallmäßig“ der Kaiserschnitt war konnte ich dann sehen, ich musste 3 Stunden auf meine Entlassungspapiere warten!
    Im anderen KH dann erneut Ultraschall, der Arzt hat uns beruhigt, es war NIX! Nur etwas erhöhter Herzschlag, kein Wunder bei meiner Angst.
    Dort habe ich dann 9 Wochen später auch ganz entspannt meinen Sohn geboren, mit meiner Hebamme und der Beleghebamme, die eben auch dabeisein wollte. Es war nett, es ging schnell, es gab keinen Dammschnitt und keinen Dammriss. (Und wer weiß denn schon das mit Kaffe einreiben hilft das Gewebe da elastischer zu machen?)
    Ganze 7 Stunden bin ich in dem KH geblieben, 4 Stunden bis zur Geburt und 3 Stunden zur Kontrolle. Die Hebamme kam alle 2 Tage in der ersten Woche, dann alle 4 Tage. Sie hat mir bei den Stillproblemen geholfen, sie hat mir Mut gemacht mich allen zu widersetzen und war begeistert wie mein Mann und ich mit unserem Kind umgehen. „Endlich ein Kind das richtig angezogen ist!“ so ein Ausruf ist unheimlich beglückend wenn man sonst immer hört man zieht sein Kind nciht richtig an. (Bei 30° trug Baby nur Windel und Body, ein Unding laut meiner Mutter, Schwiergemutter etc.)
    Bis heute bin ich ihr unheimlich dankbar, alle sagten ich müsste in eine Uniklinik, ambulant entbinden würde niemals gehen, ich sei zu krank, das Risiko zu groß, etc, etc. Sie hat mir Mut gemacht, wollte auch jede Kleinigkeit wissen wie ich mich fühlte, hat mich begleitet und war einfach eine wirklich tolle Person.

    Wer eine „schlechte“ Hebamme hat, nun, selber Schuld? Informieren, und das nicht erst im 8. Monat! Beim Frauenarzt liegt genug Info aus, das Internet bietet viele Möglichkeiten, wer das nicht nutzt, tja…
    Ich kann Hebammen nur empfehlen!

  3. Naja, vielleicht liegt es daran, dass mittlerweile in verschiedenen Blogs Hebammen auch gerne mal runtergemacht werden…ich meine da mal hier was gelesen zu haben:-) Und dann denken einige Frauen bestimmt, wenn schon Kinderärzte sie für überflüssig halten, warum dann eine nehmen?

    Ich persönlich war bei keinem Vorbereitungskurs – geplante Kaiserschnitte benötigen kein Hecheln. Aber ich war auch fünf Tage im KH mit kompentem Personal und hatte eine unglaublich gute Hebamme – bei beiden Kindern.

  4. Ich habe die Zeit vor der Geburt und die Zeit nach der Geburt mit unserer Hebamme geliebt! Sie ist einsame Spitze und ich hätte sie niiiiiemals missen wollen. Wir haben zwar kaum Hilfe gebraucht, aber man hat sich doch über Vieles ausgetauscht und konnte sich gute Ratschläge holen – und gerade was die Nabelpflege und das Stillen oder die Beikosteinführung betrifft, hilft ein geschulter Blick wirklich sehr.

  5. ich hätte auch keine gehabt, hätte eine freundin von mir mich nicht förmlich dazu gezwungen, mir eine zu suchen.
    sie hat bei mir auch nicht so viel zu tun gehabt, weil wir das auch so ganz gut im griff gehabt haben. aber dass alle paar tage jemand kommt, den heilungsprozess vom dammschnitt kontrolliert, schaut, ob mit dem zwergi auch alles okay ist, war einfach super. und ne notfall-nummer zu haben, war auch gold wert (auch wenn ich sie nie gebraucht hab).
    jetzt fürs zweite hat sie leider keine zeit, aber ich hoffe, ihr „ersatz“ passt auch.

    das mit der hebamme muss einfach passen. ich hatte glück. müsste ich mir vorstellen, die lady, die unseren geburtsvorbereitungskurs gemacht hat…. brrr. frauen haben beim ersten kind aus allen möglichen gründen angst vor der geburt. ich war fast panisch, dass diese eine hebamme dienst haben könnte 😀 (ich hatte glück)

  6. Bei mir gab es eigentlich auch keine Hebamme und auch keine Vorbereitungskurse. Gelernt, was es zu lernen gab, habe ich von meiner Mutter und meiner Schwiegermutter. Beide waren vorallem in den ersten Wochen sehr häufig bei uns zu besuch, teilweise öfter als mir lieb war, aber ich möchte mich hier keinesfalls beschweren, da sie mir beide so liebevoll unter die Arme gegriffen haben.
    Dass der liebe Kinderdoc allerdings mit so allgemeinen Fragen überrumpelt wird, finde ich auch nicht so toll. Augen zu und durch! 🙂
    Liebe Grüße, Martina

  7. vielen dank für diesen blogeintrag.

    ich bekomme immer wieder ganz kurzfristige anrufe zur wochenbettbetreuung von leuten die zunächst meinten sie bräuchten keine hebamme. und wenn es dann probleme gibt und sie brauchen ganz dringend jemanden muss ich ihnen leider sagen, dass ich bis november ausgebucht bin und nur in äußersten notfällen (akut gemini die mit 2300g entlassen wurden, kürzlich ein fieser fiebriger milchstau) komme.

    es gibt immer leute die gut arbeiten und leute die schlecht arbeiten, welche die einem liegen und eben andere.
    ich kriege von meinen frauen sehr gute rückmeldung, sie melden sich meist beim nächsten kind wieder und habe auch so das gefühl meine leute umfassend zu betreuen.

    im übrigen hatte ich selber eine nachsorgehebamme bei jedem meiner beiden kinder. denn fachwissen allein reicht nicht, man braucht auch den emotionalen abstand um den zustand eines kindes und einer mutter beurteilen zu können.

  8. Hmm. .also ganz ehrlich. Für mehr als die Nabelpflege war meine Hebamme nicht gut. Erst nach der Geburt vier Tage hinterhertelefoniert, um sie überhaupt mal in Kenntnis zu setzen.. dann hat sie sich herabgelassen am 7ten Tag mal aufzutauchen. In Sachen Tricks und Tipps war meine Mutter ergiebiger, Gespräch fand irgendwie fast gar nicht statt. Naja. Sollte ich in diesem Leben noch ein Kind bekommen, such ich mir ne andere.

  9. Aufgrund medizinischer Vorbildung, zahlreichen kleinen Geschwistern und genereller Gelassenheit haben wir uns den Vorbereitungskurs auch gespart… Vorurteile hin oder her, aber bei einem esoterisch angehauchten gemeinsamen Stöhnen und Hecheln wären wir beide wahnsinnig geworden.
    Unsere Hebamme fanden wir super, allerdings hatten wir die meisten Vorsorgen bis auf den letzten Monat beim Gyn. (weil der immer schöne Bildchen gemacht hat). Geburt im Geburtshaus war spitzenklasse, die Nachsorge lang und super, obwohl alles von Anfang an gut klappte. Es war eine gute Mischung aus hilfreichen Tipps und Untersuchungen, Doppelkontrolle, Feedback, daß man alles gut macht und nettem Plausch. Ich möchte mir allerdings nicht vorstellen, wie das ist, wenn man keine Hebamme findet, mit der man sich versteht… das ist echt das A und O. Persönlichkeit und Einstellung müssen übereinstimmen.
    Auch bei Zweit- und Drittkindern finde ich eine Hebamme sinnvoll. Jemand, der von außen kommt, und das regelmäßig, hat eine andere Sichtweise auf das Kind, z.B. was AZ und Gelbsucht betrifft. Was man täglich 24h lang sieht, beurteilt man anders, Veränderungen nimmt man u.U. nicht so schnell wahr.

  10. Ja ich bin auch so eine Mutter. Hab keinen Vorbereitungskurs gemacht, weil ich einfach keine Lust auf diesen Kram hatte. Allerdings hatte ich mir eine Hebamme gesucht, die auch darüber pikiert war, dass ich den Kurs nicht bei ihr besucht habe. Kurz vor ET kam die Planung mit dieser Hebamme zu entbinden durcheinander und ich musste in ein Krankenhaus mit angeschlossener Kinderklinik wo es leider keine Beleghebammen gab. Darüber war meine ausgesuchte Hebamme noch wütender und sie stellte jeglichen Kontakt zu mir ein. Somit stand ich zu Hause dann ohne Hebamme da und kam auch eigentlich ganz gut klar. Nur ca. 1 Woche später bin ich mit schlechtem Gewissen mit Junior zum Kinderarzt weil ich dachte der Nabel hätte sich entzündet. Hab dann Silberpuder bekommen und alles war wieder gut 🙂
    Jetzt bin ich wieder schwanger und hätte schon gerne für die Nachsorge eine Hebamme, aber leider gibt es in meiner Region nicht viele. Eine die total auf Hausgeburten steht, dann meine „alte Hebamme“ die ich natürlich nicht mehr möchte und deren Kollegin, bei der aber meine „alte“ einspringen würde wenn sie verhindert ist. Mal gucken…

    1. schau doch mal in den Krankenhäusern auf den Entbindungsstationen vorbei, die haben idR dort Listen ausliegen mit ganz vielen Hebammen. Da stehen viel mehr drauf als in den Gelben Seiten und sonstwo. Du findest bestimmt noch eine gute Hebamme 🙂

  11. hebammen sind unersetzlich. zumindest meine. eine gute mischung: ausgebildete hebamme, jung und medizinstudentin kurz vorm staddtsexamen. sie hatte ein sehr gutes händchen für mein kind, hat mir sehr gut zugehört und gute ratschläge gegeben. ich war sooo dankbar.

  12. Meine Hebamme hat mir mit ihrer Antibiotika-Phobie und ihrem Kristallaurahokuspokus eine herrliche Mastitis beschert. Als ich nach 4 Tagen des Herumgedokters endlich wieder soweit zurechnungsfähig war, zu meiner Gynäkologin zu gehen, meinte die nur „Ach Du Scheisse“, als sie meine Brust gesehen hat. Am Ende war ich 14 Tage im KH, hab 1 Woche Antibiotika iV gekriegt und musste zweimal operiert werden.

    Na ich danke auch schön. Nie wieder!

  13. Eine Hebamme ist eine wunderbare Sache. Wer (hier) schreibt, dass sie das nicht brauchte, hat es nie ausprobiert.
    Man wird nicht gezwungen, sie täglich im Haus zu haben, man kann aber. Man kann mit ihr über wirklich ALLES reden. Sie kennt sich besser mit Still- und Brustproblemen aus als Kinder- und Frauenärzte und so weiter.

    Schon alleine weils Spaß gemacht hat mit der Hebamme zusammen Kaffee zu trinken und zu klönen, habe ich mich gefreut eine zu haben.

    Den Geburtsvorbereitungskurs habe ich für den Kontakt zu anderen Schwangeren genutzt und um einfach mal einen Abend zu haben, an dem ich mich professionell verwöhnen lassen kann. Dafür waren die Entspannungsübungen toll.
    Man muss es doch erstmal ausprobieren bevor man sagt, dass man das nicht braucht oder nötig hat. Nicht jeder Geburtsvorbereitungskurs ist ein Hechelkurs, man sollte sich am besten vorher erkundigen über die Hebamme, über die Kursinhalte und so weiter.

    Was die wenigsten Frauen wissen: auch die Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen (außer Ultraschall) kann man bei der Hebamme machen lassen. Vorteil: keine Wartezeiten wie beim Arzt, keine Fließbandarbeit wie beim Arzt. Meine Hebamme kam zu mir und brachte jedesmal eine volle Stunde Zeit mit. Welcher Arzt bietet das?
    Ein trauriges Thema, aber für einige auch wichtig zu wissen: Hebammen betreuen Frauen ab dem positiven Test und sie tun es auch bei/nach einer Fehlgeburt. Viele Frauen fühlen sich da allein gelassen, ärztlicherseits ist der Fall mit Abgang/Ausschabung erledigt aber für die Frau ist es das selten. Da hilft eine Hebamme auch.

  14. Da kann ich mich den meisten hier anschließen. Die Nachsorge durch eine (gute) Hebamme ist gold wert. Außerdem kann ich es verstehen, dass man als Kinderarzt nicht unbedingt auch noch die Basics im Umgang mit dem Baby beibringen kann bzw die Zeit dafür hat.

    Allerdings verstehe ich auch ein Stück weit die Mütter, die meinen ohne auszukommen. Oft erfährt man im Zusammenhang mit der Schwangerschaft das erste Mal von der Arbeit der Hebammen und da diese ganz persönliche „Dienste“ anbieten, hört man auch die unterschiedlichsten Dinge. Da kann man als Mensch, der mit beiden Beinen im Leben steht schon am Nutzen zweifeln. Immerhin ist es kaum absehbar wie sehr sich das Leben doch verändert, wenn man auf einmal mit einem Säugling daheim sitzt. An dieser Stelle besteht eindeutig Aufklärungsbedarf. Gerade die Tatsache, dass die Hebamme regelmäßig den Nabel des Kindes und evt Geburtsverletzungen der Mutter kontrolliert wird meiner Einschätzung nach nicht richtig kommuniziert, was wirklich schade ist.

  15. Puh. Als meine Mutter mit mir schwanger war, wurden die Frauen einige Tage später entlassen als heute, Stillen wurde mehr als Nostalgie denn als nötig betrachtet (schon in der Klinik wurde zugefüttert und erst nachher wurden die Kinder an die Mütter ausgeteilt), Rooming in gab es nicht und die erfahrene Großmutter hat selbstverständlich zuhause gewartet und die neue Familie unterstützt. Tja, das war vor 40 Jahren …

    Heute wird man nach Spontangeburt meistens nach 3 Tagen entlassen, ausser es gibt starke gesundheitliche Gründe dagegen.

    Bin gerade seit Montag Mutter, die Geburt war hart, es gibt aber sicher schwerere … , hat aber dann doch mit Vorspiel (Geburtseinleitung nötig, kein Spass) ca 24 Stunden gedauert. Ich bin immer noch sehr sehr kaputt.

    Ich bin in einer glücklichen Lage. Mein Mann nimmt sich mit mir die ersten 3 Monate Elternzeit, hat Geburtsvorbereitungskurs und Säuglingspflegekurs mitbesucht und schon in der Klinik meistens gewickelt und sich um die Kinderpflege gekümmert. Jetzt zuhause bin ich zum Glück fast nur fürs Stillen zuständig – für mehr würde mir auch noch die Kraft fehlen. Die Hebamme hilft uns beiden – ihm bei praktischen Ratschlägen zur Kinderpflege an genau unserem Baby (klar, höre ich mir auch an) und mir beim Stillen, Nahtpflege, Rekonvalenszenz …

    Das gute an dem frühen Entlassungstermin: man fängt früh an sich zuhause mit der neuen Situation einzuleben, statt in Hospitalismus zu verfallen – und wenn man nicht gerade ein Familienzimmer ergattert, hat man Kind und neue Familie dort eben auch nie für sich.

    Aber ohne Hebamme kann ich mir das einfach nicht vorstellen, so früh nach Hause zu gehen.

    Unsere Hebamme macht nebenbei Naturheilkunde, mir wurden aber bisher noch keine Globuli o.ä. aufgedrängt, gegen Phytoterapie hätte ich gar nix, bisher gabs aber nur sehr konkrete Vorschläge, klang alles sehr vernünftig.

    Hebammen-Casting: man nehme (lange vorher) eine Liste aus dem Internet o.ä. und ruft an – und wenn sie sympatisch erscheint, verabredet man sich zu einem Vor-Gespräch.

    Kinderarzt müssen wir uns allerdings noch einen suchen … der uns nächstgelegene wird allerdings auch von der Hebamme empfohlen 🙂

    (Und jetzt klingts fast so, als ob hier jemand ganz frisches gleich aufwacht und was zum Trinken will, möge die Milch drinnen und die Brustwarze heil bleiben)

  16. Hebammen zur Nachsorge sind doch was tolles! Wenn man sie schon von der Vorsorge während der Schwangerschaft oder dem Geburtsvorbereitungskurs kennt, ist es noch um einiges angenehmer. Ich habe bei beiden Kindern die ersten 1 bis 2 Wochen täglich Besuche gehabt und fand das wunderbar. Manche Dinge, die mir Sorge bereitet haben, waren Pippifax – andere, die ich gar nicht wahrgenommen habe, waren ernsthafterer Natur. Das hätte ich ohne die Hebamme nicht gewusst. Außerdem: Wozu so ein Neugeborenes in die „Keimschleuder“ Kinderarztpraxis bringen, wo es gleich mal alles mitkriegt, was im Wartezimmer rumschwirrt?
    Und noch was: Die Hebammennachsorge ist nicht nur fürs Kind sondern auch für die Mutter. Meine hat den stockenden Wochenfluss rechtzeitig wieder angestuppst, Nähte gezogen, Sitzbäder für die Heilung mitgebracht, Bauchmassagen durchgeführt und die ersten Rückbildungsübungen gegeben. Und vor allem mich darin bestärkt, dass alles gut wird bzw. ist. Fand ich toll, würde ich nie missen wollen. Und: einer Hebamme ist es wurscht, ob sich die Wäsche in der Ecke stapelt oder die letzte Dusche mehrere Tage her ist – Sachen, die einem normalerweise peinlich wären… So war das Wochenbett doch wirklich sehr entspannt.

  17. Mehr so aus Neugierde: Wie „castet“ man denn am besten so eine Hebamme? Es ist ja bei Ärzten schon mordsschwer, einen zu finden der einem nicht erstmal Kristallhokuspokustherapie andrehen will. Und Hebammen usw. sind für so etwas ja (angeblich/bekanntlich) nochmals deutlich offener. Was vermutlich ökonomisch sinnvoll ist, da die das (gehe ich einfach mal von aus) als Zusatzleistung anbieten, viele Mütter das gerne wollen oder sich das separat abrechnen lässt. Vertrauen so einer gegenüber könnte ich aber nicht aufbringen.

    1. Einfach eine Vorsorge bei einer machen? Einen Vorbereitungs- oder andersartigen Kurs?

      Ich hatte ein Hebammenteam im hiesigen Geburtshaus. Die haben im Wechsel meine Vorsorgen gemacht, Geburtsvorbereitung, Rufbereitschaft und Tragetuchkurs. Und dann danach die Rückbildung und natürlich die Nachsorge. Da ich aber definitiv nicht in die Klinik wollte, hatte ich „lediglich“ die Auswahl zwischen zwei Teams. Mittlerweile weiß ich, dass ich mich bei beiden wohlgefühlt hätte, ich war einfach beim ersten geblieben.

    2. Einfach einen Gesprächstermin vereinbaren. Blöderweise bezahlt die Krankenkasse nur einen Gesprächstermin zum Kennenlernen pro Schwangerschaft.
      Ansonsten gehts nach Hörensagen. Ich habe meine Frauenärztin befragt wen sie empfiehlt und wie die so drauf ist. Das wollte ich ganz ehrlich wissen und ungeschönt. Ich bekam eine ehrliche Antwort und die beste Hebamme, die ich mir wünschen konnte.

    3. Unsere Krankenkasse hat zwei Kennenlerntermine bei zwei verschiedenen Hebammen bezahlt. Obwohl wir mit der ersten total zufrieden waren, gingen wir wegen eines alternativen Geburtsortes (Brandenburg oder Berlin, hmmmmmmmmmm…) noch zu einer zweiten, die es dann wurde.
      Hätte uns keine der beiden zugesagt, hätten wir aus eigener Tasche bestimmt auch einen Termin selbst bezahlt. (Und das, obwohl uns das Ganze anfänglich egal war, wir wären auch nur so ins KH gegangen und hätten die nächstbeste Hebamme dort genommen – wegen der Schweinegrippe-Sorge gingen wir dann ins Geburtshaus – und haben es nicht bereut. Rückblickend wäre es im KH mit fremder Hebamme ein Graus gewesen.

      1. Ich vermute, die 2. hat das nicht als Kennenlerntermin abgerechnet oder wusste nicht, dass ihr schon einen Kennenlerntermin hattet. So viel Geld bekommt die Hebamme da eh nicht für, sie würde am Ende feststellen dass die Krankenkasse sagt „sorry, den haben die schon vorher woanders wahrgenommen“ und je nach dem wieviele Leistungen sie noch bei euch abgerechnet hat oder abrechnen konnte, hat sie das mit ihrer eigenen Rechnung verrechnet.
        uhh, das war jetzt viel Rechnen 😛

        Für einen Gesprächstermin bekommt eine Hebamme nur wenige Euro. Es sind unter 10 afaik. Vor Steuer.

  18. Ich war im Vorbereitungskurs – und hab dabei viel gelernt. Vor allem theoretisch und das hat mir sehr geholfen. Bei beiden Kindern hatte ich eine Nachsorgehebamme, beim zweiten Kind hat sie teilweise auch die Vorsorge in der Schwangerschaft gemacht. Sie war immer supertoll, wir haben uns sehr gut verstanden und ich war gottfroh, dass ich nach dem Krankenhaus wenigstens noch eine Person hatte, die mir in Säuglingsfragen zur Seite stand. Selbst beim zweiten Kind hatte ich noch Fragen offen… Wär sie nicht gewesen hätte ich wohl schon nach 3 Wochen abgestillt. Dank ihrer Hilfe sinds dann doch 15 Monate geworden! 🙂
    Ein Hoch auf die Hebammen!

  19. Meine Hebamme war (ist) ein echtes Goldstück. Schon einen Großteil der Vorsorgen habe ich bei ihr gemacht (im Wechsel mit der Gyn). Am Abend nach der (ambulanten) Geburt hat sie sehr gut eingeschätzt, dass es meinem Sohn nicht gut geht. Und sogar im Krankenhaus (weil ich nicht aufgenommen war, nur als Begleitperson) hat sie ihre Wochenbettbesuche gemacht. So konnte ich trotz Intensivstation und schwachem Kind recht schnell voll stillen, ich weiß nicht, ob das ohne ihre Hilfe geklappt hätte. Bei ihrem letzten Versuch war ich fast schon traurig, dass es jetzt vorbei ist. Hebammen forever! Und Kinderärzte auch, aber da geh ich halt hin, wenn Moppi krank ist.

  20. … Hebamme hilft auch nicht gegen alles. Gerade die beschriebenen Punkte – wenn nicht alle Säuglingsschwestern und die Hebamme so vehement gegen das Zufüttern selbst von Tee gewesen wären, wäre mein Kind in der ersten Woche nicht dehydriert und vielleicht auch die Gelbsucht nicht so schlimm geworden. Wenn mir nicht dieselben Damen vehement vom Nagelschneiden abgeraten hätten (ich wollte die Struwwelpeterkrallen sofort entschärfen) und dafür ungerührt dem Gesichtl zerkratzen zugesehen hätten (O-Ton:“ Du kannst es ja mal vorsichtig mit Abknabbern versuchen“), dann wäre auch der Nagel nicht eingerissen und die langwierige Nagelbettentzündung eher nicht entstanden (seither schneide ich ständig Nägel, und siehe da, es ist einfach und so-gar unschädlich). Was noch? Ach ja, nicht nur vom Pudern, auch von jeglichen anderen Windelkosmetika wurde mir abgeraten, und dass daraufhin die Windel immer am Kind klebte, ihm offenbar weh tat und sich Soor entwickelte, fand außer mir keiner schlimm. Meine Hebamme war unglaublich nett, ihre Besuche immer schön, aber im Nachhinein gesehen war das für mein Baby eher eine Belastung.

  21. Wer sich schon in der Schwangerschaft eine nette Hebamme sucht, hat dann nach der Geburt keinen „fremden Menschen“ im Haus. Bis dahin hat man sich kennengelernt und sich über die mögliche Anwendung von Pendeln oder sonstigen, ääh, Spezialitäten ausgesprochen und abgestimmt. Gibt’s auch keine Überraschungen. Hebamme tut gut, sag ich.
    Übrigens, in der Lesesachenliste –.. J. Franzen, Freedom = masterpiece

  22. Ich fand die Hebammenbesuche toll!
    Hat doch fast was von Privatpatient!
    Warum dass kleine Würmchen in die Klamotten zwängen um es dann beim KA wieder rauszupellen?
    Die Hebamme kommt nach Hause, schaut in der gewohnten Umgebung das Kind an, kümmert sich um Geburtsverletzungen usw.?
    Wer setzt sich den freiwillig stundenlang ins Wartezimmer beim KA oder FA, wenn er diesen Service haben kann???

  23. Also ich bin gerade vor 7 Tagen Mutter geworden.
    Ebenfalls ohne irgendwelche Vorbereitungskurse, die Hebammen im Krankenhaus waren toll und das hat mir, meinem Mann und meinem Gyn gereicht.
    🙂
    Aber jetzt finde ich es doch sehr angenehm, eine patete Hebamme für die Nachsorge zu haben. Es ist mein erstes Kind, ich hab nie Babys gesittet und ich weigere mich standhaft, irgendwelche Ratgeberbücher zum Thema zu lesen. Einfach Tipps und Ratschläge von einer erfahrenen Hebamme zu bekommen und dadurch ganz entspannt eine wundervolle Zeit erleben zu dürfen…Ich möchte es nicht missen.
    Wir fühlen uns sicher und unser Baby ist entspannt…

  24. Die täglichen Besuche meiner Hebamme im Wochenbett gehören zu meinen schönsten Erinnerungen daran – schon allein die Bauchmassage war es wert 😉
    Aber es macht schon einen großen Unterschied, ob man sich die Hebamme selber sucht und sie die ganze Geburt betreut oder nicht. Schade, wer das verpasst!

  25. Ich kenne auch so einige junge Mütter (bis max. 25 Jahre alt, eher jünger): Hebamme nie gesehen, „meine Mutter hilft mir, die kann das ja alles“.
    Klar können die das. Nur machen viele das auch seit 25 Jahren falsch, was sie so machen. Solche sind es dann auch meistens, die den Babys Schokomilch geben usw.
    Natürlich ist es nicht immer so. Aber ich habs schon oft gesehen.

  26. Ich habe bei allen drei Kindern eine Hebamme nach der Geburt gehabt. Und nichtmal nach Kind 3, wo man meinen könnte, man „kann“ oder „weiß“ schon alles, habe ich es bereut. Wenn sie mir nicht helfen konnte, haben wir geredet. Über alles, was mich beschäftigt hat. Meine „Seelenhebamme“ 😉
    Also würde ich mir immer wieder eine nehmen. Egal wie sicher ich mich mit einem Baby fühle.

  27. Ich muss bekennen, ich fand es schon ganz gut, dass die Hebamme noch mal vorbeikam, jedenfalls beim ersten Kind. Beim zweiten war es nett, aber nicht mehr so wichtig. Es ist ja vielleicht auch ein Frage des Alters (der Mutter).
    Allerdings habe ich in letzter Zeit auch häufiger Eltern erlebt, die – auch später noch – mit den Fragen der Erziehung und ihrer Rolle als Eltern ziemlich am Limit waren. Bei solchen Leuten ist man dann manchmal regelrecht froh, wenn sie denn wenigstens noch zum Kinderarzt gehen. Und wenn der Kinderarzt dann auch leidlich gesprächsbreit ist. Vielleicht ist es nicht per se der Job. Und sicher wäre es anders wünschenswert und auch sinnvoller. Aber um des Kindes willen finde ich es dennoch besser, das Gespräch findet in irgendeiner Form statt – immer vorausgesetzt, die Mutter braucht (die Eltern brauchen) diese Beratung.

  28. Ganz ehrlich, ich hatte beim ersten Kind keine Hebamme. Und trotzdem bin ich nicht zu unserer Kinderärztin gerannt (außer natürlich zur Vorsorge und bei Krankheit). Ich habe das alles auch so hinbekommen und nie das Gefühl gehabt, mit der Situation überfordert zu sein. Beim zweiten Kind hatte ich eine Hebamme, aber die hatte auch nichts weiter zu tun und meinte nur, sie würde selten eine so entspannte frisch gebackene Mutter wie mich erleben. Es ist sicherlich von Mutter zu Mutter unterschiedlich, aber bei einigen geht es eben auch so.

  29. Ich war auch weder zum vorgeburtlichen Kurs noch hatte ich eine Hebamme.

    Ganz am Anfang meiner Schwangerschaft habe ich mal eine aufgesucht. Als die mir dann irgendetwas von Moxa und Akupunktur erzählte, habe ich ganz schnell das Interesse verloren.

    Allerdings habe ich mir während des Studiums mein Geld mit Babysitten verdient – Kinder unter einem Jahr waren meine Spezialität. Von daher wusste ich sehr genau, was ich zu tun hatte.

    So ganz ohne diese Vorkenntnisse hätte ich auch eine Hebamme haben wollen.

  30. Ich gebe zu, ich habe auch keinen Vorsorgekurs besorgt. Jedenfalls nicht diesen Ringelpiez mit Anfassen, Massage, mitstöhnenden Männern, flatternden Batiktüchern und endlosem Rumgekreise auf Pezibällen. Uah, ich wäre ja Amok gelaufen!

    Ein Abend Säuglingspflege in der Klinik vor Ort – das hat mir und meinem Mann gelangt, denn um das Baby ging es ja schließlich letzten Endes.

    Die Hebamme kam in der ersten Woche (= erste 10 Lebenstage des Kindes) zweimal. Dann sah sie selber, daß es nicht viel zu helfen gab. Ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb nicht. Sauer, daß sie mir aufgedrängt wurde, war ich aber allerdings. Meine Entlassung wurde in Frage gestellt, nur weil ich keine Hebamme wollte. Sie war nett, aber ich fühlte mich bevormundet. Zumal in meiner Krankenhausakte auch noch wortwörtlich obenauf stand: „Kommt gut mit dem Kind zurecht“. Was das Theater mit der Hebamme sollte, weiß ich bis heute nicht.

    1. Schön, dass bei Dir alles ohne Komplikationen lief – aber das kannst Du ja nicht vorher wissen!

      Wenn denn dann mit dem Baby wirklich alles prima ist, Deine Hebamme das merkt und sich rasch wieder verabschiedet – dann ist doch auch alles bestens.

      Wenn es aber Komplikationen gibt, dann erkennt und versteht die Hebamme das sicher oft schneller als die minimal vorgebildeten Eltern.

      Ich bin sehr froh, dass meine Hebamme schlauer war als ich, sonst wäre ich mit einem halb verhungerten Kind mindestens auf der Notaufnahme gelandet. Wir hatten auch das Gefühl, „gut mit dem Baby zurecht zukommen“ und taten es auch und waren entspannt – haben aber dennoch entscheidende Signale des Kinds falsch gedeutet.

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