aschebersch auf den philippinen

komischer titel. naja. es geht um zwei kinderärztliche kollegen aus aschaffenburg, die gerade mit dem projekt ärzte für die dritte welt einen einsatz auf den philippinen haben – sehr spannend zu lesen, es gibt hier auch einen blog dazu. ich frage mich die ganze zeit, seitdem ich auf die seite gestoßen bin, ob in den gebieten der einsatz für klinikärzte oder niedergelassene besser ist. bringt die erfahrung den nötigen vorsprung, oder die power und der idealismus, die/den man als jungmediziner noch hat? andererseits ist der medizinische kulturschock heftiger für die klinkkollegen, die viel mit apparaten arbeiten. wir niedergelassene können auch mal nur mit stethoskop.

das besondere an den ärzten für die dritte welt ist, dass feste projekte gefördert werden, an denen externe mediziner aus deutschland für 6-8 wochen teilnehmen können. die großen organisationen wie die ärzte ohne grenzen erwarten stets einen längeren einsatz, hier sind die hürden deutlich höher. aber diese gehen eher in echte krisenregionen.

ich kann den kollegen in buda nur alles gute wünschen, viel einsatzfreude in ihren wochen vor ort – vermutlich ist ein solcher aufenthalt ein guter dämpfer für die überfrachtete europamedizin. die beiden verkneifen sich übrigens nicht den hinweis auf die impfmüdigkeit in den „westlichen“ ländern – sehen sie doch vor ort, dass es tatsächlich masern gibt und sogar so eine unbekannte krankheit wie tetanus.

7 Antworten auf „aschebersch auf den philippinen“

  1. Hier grüßen die Kollegen aus Aschebersch…Haben vorgestern unseren Dienst in Buda beendet und sind mit schweren Herzen abgefahren… In Buda haben beide Lebensformen ihre Existenzberechtigung, Niedergelassene und Klinikärzte. Man muss dort flott in der Ambulanz, aber auch noch hinreichend kompetent in stationärer Versorgung sein, beides braucht manchmal eine eigene Form von…Fantasie… In Reanimationssitutationen waren wir manchmal recht dankbar, dass die Intensivzeit noch nicht so lange her ist, in der Ambulanz wären wir aber gerne manchmal schneller gewesen…als Klinikarzt dokumentiert man einfach noch zuviel. Neben dem Stethoskop hat man sppeziell in Buda übrigens noch einen Linearschallkopf und ein EKG sowie ein Basislabor. An die Arbeit damit haben wir un schnell gewöhnt, man muss sich endlich wieder auf das verlassen, was man mal gelernt hat… Dämpfer haben wir dennoch viele bekommen, trotz 6 und 9 Jahren Pädiatrie-Erfahrung (Ä3W schickt nach Buda nur Fachärzte). Man lernt viel, über Medizin, sich selbst und die Welt im Allgemeinen. Wir waren 3 Monate dort, haben nicht einen Tag bereut…sind jetzt aber auch urlaubsreif! Daher: Byebye Philippines, holá latinoamerica! Danke für die Erwähnung im Blog, die Organisation hat es verdient!
    Es grüßen
    German doctors Katrin und Marc

  2. Schon verdammt arrogant wie sich manche Eltern hier verhalten: ruhen sich auf unserer medizinischer Versorgung und dem Herdenschutz aus und behaupten dann, Impfen wäre nicht nötig, während anderswo die Krankheiten quasi zum Alltag gehören. Aber uns interessiert das nicht, hat ja nix mit uns zu tun.
    Es würde mich mal interessieren, wie diese Impfgegner ihre Meinung versuchen den Eltern von einem Kind mit Polio o.ä. zu erklären….

    1. achtelgott, ganz einfach: gar nicht! Denn: „So etwas gibt es nicht, das ist alles nur Erfindung und Propaganda der Pharmaindustrie. In Körpern die richtig ernährt sind und in denen gesunde Auren leben gibt es keine Krankheiten.“
      Oder so ähnlich…. Sehr gruselig.
      Ich wäre wirklich für eine Impfpflicht, jedenfalls für staatliche Einrichtungen wie Schulen. Bei manchen Eltern hab ich nämlich das Gefühl das die sich bloß nicht entscheiden können, weil doch „die Trude ihr Sohn hat total schlimme Nebenwirkungen gehabt, der Arm war ganz rot und der Kleine hat die ganze Nacht geweint. Aber Omma sagt wir sollen impfen. Ich weiß nicht…“

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