bahnhöfe haben keine telefonnummern, aber findiges personal

uff tata. mein portemonnaie ist wieder da. alles darin ist durcheinander, also hat einer doch sehr genau drin gesucht, aber bis auf die geldscheine (ca. hundert euro oder so) scheint alles drin zu sein. und tatsächlich lag die geldbörse am ende noch bei der fundstelle des bahnhofs in gensenstadt und ist nicht weitergewandert zur zentralen fundstelle der bundesbahn in keineahnungwo. wer am ende das bargeld kassiert hat … spekulation.

kreditkarten und ec-karte habe inzwischen schon wieder nach sperrung erhalten, wenigstens sind alle ausweise noch drin – ich mag nichts weniger als zum rathaus zu gehen und einen personalausweis zu beantragen.

„ach, sie haben einen doktortitel? so. da brauchen wir noch die urkunde von der univerität…“
„aber die haben sie doch letztes mal schon bekommen. den titel habe ich doch jetzt schon fünfzehn jahre.“
„neinein. das müssen sie immer neu einreichen.“
und dann:
„aber die ist ja auf lateinisch… gibts da keine übersetzung?“
„äh… nein?“

danke, liebe bahn. davor hast du mich bewahrt.

36 Antworten auf „bahnhöfe haben keine telefonnummern, aber findiges personal“

  1. Meine Urkunde wollte man bisher nur ein einziges Mal sehen (die ist allerdings auch in deutsch).
    Nein, eigentlich braucht man den Dr. nicht.
    Ja, manchmal ist er nützlich, auch wenn das peinlich ist.

  2. @wolfram
    Der ist gut……:D 😀

    Ich finde, wer eine Leistung erbracht hat, soll sich auch damit schmücken dürfen. Und für den durchaus größeren Teil der Doktoren aller Fachrichtungen besteht ja wohl kein Plagiatsverdacht.

    1. > Ich finde, wer eine Leistung erbracht hat, soll sich auch damit schmücken dürfen.

      Genau. Auch ein Handwerksmeister sollte seinen in immerhin fast sieben Jahren Ausbildung erworbenen Meistertitel als Namensteil tragen und in den Personalausweis übernehmen dürfen.

      Ehrlich: Wer mit einem Dr. rumläuft, macht sich in erster Linie nur eines: lächerlich. Mal genau drauf achten, wer es so alles „nötig“ hat, mit einem Titel zu protzen.
      Ich erinnere mich da gerne an den Moment, als Helmut Kohl vor laufenden Kameras einen missliebigen Journalisten anschnauzte, der es gewagt hatte, eine Frage mit der Anrede „Herr Kohl“ zu beginnen: „Für sie immer noch Herr Doktor Kohl!“. Großkotz.

      1. Oft sagt nicht der Titel was über die Person aus, sondern wie er/sie sich anreden lässt. Ich hatte einen Prof. Dr.Dr.hc Graf von X, der sich immer nur Herr X anreden ließ und eher genervt guckte, wenn jemand sich damit einschleimen wollte ihn bei seinen ganzen Titeln zu nennen.

      2. Hmm … jetzt geht gerade mein Kopfkino wieder los.

        Ich hab mal gehört, dass Doktoren untereinander in der Anrede auf den Titel verzichten und es sogar als unhöflich bzw. abschätzig gilt, ihn zu verwenden (so ähnlich wie bei Hochachtungsvoll / Mit freundlichen Grüßen).

        Und jetzt stell ich mir gerade die ganze Zeit vor, wie o.g. Journalist dem Kohl antwortet „Gerne doch, aber dann bestehe ich im Gegenzug auf ‚Doktor Müller'“.

        *gnii*

        1. Im Gegensatz zu zu Guttenberg und wohl dem einen oder der anderen heutigen Politiktätigen hatte Helmut Kohl aber eine durchaus bemerkenswerte Doktorarbeit vorzuweisen, hatte seinen Titel also redlich verdient und auch Anspruch darauf, daß der Titel genannt wird.
          Wer den Doktortitel nicht nennen wollte, konnte ja „Herr Bundeskanzler“ sagen, wie es protokollarisch vorgegeben gewesen wäre.
          Und Menschen wie Ernst-Dieter Lueg, die noch eine gewisse Grundlage an gutem Benehmen mitbrachten, haben das immer getan. Obwohl – und DA ist die Arroganz Kohls zu benennen – der den Namen Lueg immer verbog. statt ihn „Luhg“ auszusprechen, sagte er „Lüg“.

          Ceterum censeo: Nichts gegen Mediziner, aber deren Doktortitel… werden mittlerweile oft genug in einem Fach geschrieben, das sie nicht studiert haben. Ich hatte mal eine „Doktorarbeit“ in der Hand über ein theologisches Thema, die zu einem Dr.med führte. Über ein Thema im Alten Testament, ohne einen Funken Hebräisch-Kenntnisse. Mit anderen Worten, jeder Absolvent der theologischen Zwischenprüfung hätte das besser machen MÜSSEN.
          Kann man sich eine Doktorarbeit in Anglistik erlauben, ohne ein Wort Englisch zu können? Und in welchem anderen Fach schreibt man eine Promotion in ein, zwei Semestern zwischen Zwischenprüfung und Abschlußexamen?

          Und dennoch – ich komme auf das angeblich überflüssige Nennen des Doktortitels zurück – dennoch werden gerade die Autoren solcher Witzpromotionen ständig mit dem Doktortitel angeredet, ja sogar mit Doktortitel ohne Namen, wie im guten alten Österreich! Herr Doktor hat gesagt, Frau Doktor hat befohlen…

          Übrigens: die medizinische Promotion von Dr.phil. D. Dr.med. Albert Schweitzer trug den Titel „Die psychiatrische Beurteilung Jesu: Darstellung und Kritik.“ Ob damit die medizinische Wissenschaft vorangebracht wurde?

          1. Kohl hat seine Doktorarbeit über den rheinland-pfälzischen Landesverband der CDU in der Nachkriegszeit geschrieben und war sich ihrer inhaltlichen Dünnheit wohl so bewusst, dass er dafür gesorgt hat, dass die Bibliotheksexemplare immer ausgeliehen waren, damit kein Journalist auf die idee kommt, sie sich mal anzuschauen.

            Ich gebe allerdings zu, dass ein dünnes Brett als Dissertation vielleicht nicht schön ist, aber schon eine andere (will sagen bessere) Qualität hat, als siche ine Dissertation zusammenzuguttenbergen. Das ist auch das einzige was für Dr. Guido Westerwelle und seine Dissertation spricht, die er ja über ein ihm ähnlich nahestehendes Thema wie Kohl, aber wenigstens selbst geschrieben hat.

  3. Weil ich keine andere Kontaktmöglichkeit finde, mich die Meinung eines Kinderarztes aber besonders interessiert, möchte ich um einen Artikel zur PID und eine fachliche Einschätzung der heute getroffenen Entscheidung bitten. Ich würde mich darüber wirklich sehr freuen.

    Danke 😉

    1. Noch dazu falsch… die Bundesbahn war eine Behörde der Bundesrepublik Deutschland (West), die nach bestem Wissen und Gewissen Züge fahren ließ, um Menschen und Materialien zu transportieren. Die Deutsche Bahn AG ist eine Aktiengesellschaft, die es möglichst vermeidet, Züge fahren zu lassen, um das Firmenergebnis zu optimieren…

        1. Naja, ich bin zu jung um mich noch daran zu erinnern, ob es vor der Privatisierung besser lief.
          Aber rein gefühlsmäßig kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das ein Laden besser laufen soll, wenn Beamte dort arbeiten. Eher im Gegenteil.

          1. Erstaunlicherweise war es aber so. Ich bin früher als Scheidungskind in sämtlichen Ferien mit der guten alten Bundesbahn quer durch die Republik gereist und kann mich an keine nennenswerten Verspätungen oder gar Zugausfälle erinnern. Ja, selbst bei brüllender Hitze im Sommer oder bitterster Kälte im Winter fuhren die Züge zuverlässig. Kann man sich heute kaum noch vorstellen.

          2. Doch, das war wirklich so. Früher konnte man beruhigt Zugeverbindungen mit Umsteigzeiten unter 10 Minuten buchen; das hat idR immer geklappt.

            Heutzutage traue ich mich nicht, irgendwas mit Umsteigzeiten unter 20 Minuten zu buchen, weil 15 minuten Verspätung einfach normal sind.

            Außerdem waren die Strecken besser gewartet und der legendäre Slogan „Alle reden vom Wetter. Wir nicht.“ hatte einen realen Hintergrund … wenn auf den Straßen schon lange nichts mehr ging … die Bahn fuhr einfach.

  4. Dass sich der Finder mit den 100 Euro abgegeben hat? War wohl an der falschen Stelle. Aus einem Auto fielen unlängst doch erst 1 Mio. Wie das bei einem Geldtransporter passieren kann, weiss ich auch nicht.

    Mein Mann hat auf seinen Studium-Titel bei der Hochzeit verzichtet (ihn in der Urkunde zu haben). Müsste mal meinen Pa fragen, ob er seinen Doc-Titel (Philosophie) auch im Perso hat.

  5. haha – erinnert mich daran wie ich bei der Vorbereitung meiner Hochzeit zur Beantragung eines Ehefähigkeitszeugnisses zum Amt trabte:

    „ok, also x haben sie dabei, y und z auch, jetzt brauch ich nur noch ihre Geburtsurkunde“
    „Bitteschön“
    „aber, aber – neinneinnein, das geht so nicht!“
    „wieso denn nicht? Das ist doch meine Geburtsurkunde, sogar das Originaldokument“
    „ja eben, das ist ja das Problem“
    „Wieso das denn???“
    „Ja, also das Dokument ja ist inzwischen schon 25 Jahre alt, da müssen sie eine aktuelle Abschrift mitbringen“
    „? Da hat sich doch nix geändert in der Zwischenzeit“
    „Ja das ist aber so Vorschrift“
    „Toll, und deswegen muss ich mir jetzt überlegen wie ich bis nächste Woche eine aktuelle Abschrift meiner Geburtsurkunde bei einem Standesamt bekomme das mal eben am anderen Ende der Republik ist?“
    „ja, genau.“

    *headshot*

  6. Portemonnaies haben gluecklicherweise die Tendenz wieder aufzutauchen, auch wenn zumeist vom Bargeld befreit. Die ganzen Ausweisdokumente neu zu beantragen ist wirklich nervig.

    Ich lasse meinen Titel aber auch nie irgendwo eintragen, macht nur mehr Arbeit 🙂

  7. Du, man muss den Dr. nicht unbedingt in den Perso eintragen 😉

    Aber Glückwunsch zum wiedergefundenen Portemonnaie. Nichts ist nerviger als Behördengänge.

          1. Nimm mir bitte nicht die Illusion, dass ich den Spaß, den ich die letzten 4 Jahre gemacht habe und den ich gerade zusammenschreibe, nur für Ruhm und Ehre der Wissenschaft gemacht habe und nicht für 2 zusätzliche Buchstaben für meine Visitenkarte! 🙂

          2. Hehe 🙂 Ich hab’s ja auch „nur“ für Ruhm und Ehre der Wissenschaft gemacht bzw. weil’s mir persönlich Spaß gebracht hat. Es gibt da allerdings immer wieder so Kandidaten die meinen, ein Dr.rer.nat. würde sie beruflich (außerhalb der Wissenschaft) irgendwie weiterbringen, und denen muss ich leider sagen: Nope – dafür isses Zeitverschwendung!

          3. Das kommt drauf an, in welchem Fach Du promoviert hast und in welchem Teilgebiet.
            In der forschenden Pharmaindustrie, insbesondere bei größeren Unternehmen, ist eine Promotion praktisch Pflicht, insbesondere wenn es dort nicht ins Marketing oder dergleichen, sondern wirklich in den Bereich Forschung&Entwicklung gehen soll. Soweit ich das im Überblick habe, wird dort in Stellenausschreibungen die Promotion gefordert und bringt im Endeffekt auch 10.000 Euro/Jahr mehr.

            Wobei bei diesen Stellen auch der Dr. med. nichts bringt, sondern nur ein Dr., der wirklich mit ner längeren Forschungsarbeit absolviert wurde. Und diese Forschungsarbeit sollte mit der zukünftigen Aufgabe Überschneidungen aufweisen.

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