fernseh-junkie

ich thematisiere bei der u8 das thema fernsehen. der junge wirkt gedämpft, müde, die bilderaufgaben beantwortet er nur zögerlich und den eltern fällt seine fehlende konzentration auf  – die glotze ist da immer ein heißer tip. und tatsichlich: 2 stunden fernsehen am tag, unkontrolliert, mal dann, mal dann … –

ich: “ich würde ihnen schon empfehlen, den fernsehkonsum sehr einzuschränken. im vorschulalter wird eigentlich maximal eine halbe stunde pro tag toleriert.”
vater: “So?”
ich: “ja. hatten wir auch schon letztes jahr besprochen. da wars – glaube ich – noch mehr?”
vater: “jaja. wir haben das schon ein wenig reduziert. immerhin hat er mit einem jahr bestimmt sechs stunden fern geschaut.”
ich glaube, hier habe ich eine kunstpause eingelegt. das mußte ich erst einmal sacken lassen.
ich: “um himmels willen.”
vater: “ja. aber über die jahre hat er sich mehr mit anderen sachen beschäftigt. da haben ihn dann auch andere sachen überhaupt erst interessiert. jetzt schaut er auch nicht mehr soviel hin.”
ich: “der fernseher läuft den ganzen tag?”
vater: “ja, aber wirklich davor sitzen tut er nur noch zwei stunden. ungefähr.”
ich: “ich verspreche ihnen, dass gibt in der schulzeit echt probleme.”
vater: “meinen sie? jetzt ist ja eher das problem, dass er sich auf nichts anderes konzentriert. der hat keine ruhe.”
ich: “eben.”
vater: “wenn er mal mit dem nintendo spielt. das geht schon.”
nächste kunstpause.
ich (im scherz): “aber eine wii haben sie nicht, oder?”
vater: “doch doch. aber das mag er nicht so.”

wir können uns alle gar nicht vorstellen, was in manchen wohnzimmern so abgeht. oder in den kinderzimmern, denn meist steht der fernseher sogar da. in solchen fällen muss man echt schwere geschütze auffahren: schulversagen, aggressivität, konzentrationsmängel. fernsehen sollte im vorschulalter wirklich nur kontrolliert und zeitlich begrenzt stattfinden, lieber als ritual für eine halbe stunde, als völlig zügellos und kindgesteuert. habe ich das hier schon mal erörtert? manchmal denke ich, die gleichen kinder kommen immer wieder. himmel.

81 Antworten auf „fernseh-junkie“

  1. Mein Neffe hatte mit 9 Jahren bereits eine Wii, eine PS2, eine PS3, einen Nintendo, eine PSP und einen eigenen PC in seinem Zimmer, er wollte als nächstes unbedingt ein Iphone haben. Als ich mal in einem Gespräch mit meinem Neffen bei einer Feier alle Dinge aufgezählt habe (wegen dem Iphone-Wunsch) sagte meine Schwester zu mir: Zick hier nicht so rum! Seitdem ist unser Verhältnis doch ziemlich getrübt…der Fernseher läuft dort übrigens auch fast immer. Und klar, auch bei dem Kind Konzentrationsstörungen definitv vorhanden…

  2. Einen hab ich noch:-) Oder besser zwei.

    Einmal, wie Videospiele die Motorik und die Schnelligkeit verbessern

    http://www.sciencedaily.com/releases/2009/12/091217183448.htm

    und

    Einmal eine Studie, die besagt, daß gerade Videospiele nicht als gut oder schlecht zu sehen sind

    http://www.sciencedaily.com/releases/2011/05/110510101504.htm

    Leider beides nur auf English. Interessant auch die Artikel, was für einen Effekt spielen auf Mädchen hat, wenn es mit den Eltern gemeinsam gespielt wird.
    Insgesamt bilden die verschiedenen vorgestellten Studien da ein sehr differenziertes Bild. Jedenfalls so differenziert, wie es zum jetztigen Zeitpunkt sein kann.

    1. achja. sicher. so was ähnliches habe ich vom ceo von nintendo auch schon mal gelesen. das möchte ich auch nicht zwingend bestreiten.
      aber das zauberwort in all diesen dingen ist resilienz – d.h. in einem behüteten haushalt mit vernünftigen (auch medien-)regeln wird natürlich auch der medienkonsum gesund gelenkt.
      leider treffe ich bei den heavy-usern von tv und playstation eher auf wenig resilienz in der familie – anders, überspitzt: wer eher eine super-nanny zu hause braucht, sollte seine kinder eher nicht vor dem bildschirm parken.

      noch gemeiner: fingerfertigkeiten und “visual skills” lernt man auch beim stricken, häkeln, malen, basteln, schraubenziehen, lego, fischertechnik, memory, wimmelbildern etc pp.
      *anachronistischer spießereinwurf ende*

      1. au ja, der letzte absatz schreit dann als konsequenz ja nach verpflichtendem waldorfschulbesuch für kinder aus resilienzarmen elternhäusern *gnihi* ;o)

        das wär doch mal was! stricken und eurythmiekurs als ersatzdroge für nintendo und tv…

      2. Hase, Du wolltest Studien. Jetzt gebe ich sie Dir – und wenn man sich die Seite mit den dazugehörigen vielfältigen Nebenverweisen anschaut ist es wirklich differenziert, weil sie eben Studien aller möglichen Initiatoren nehmen und nicht nur von Waldorf geprägten, namentanzenden Professoren oder den hochbezahlten Wissenschaftlern von Sony – und dann ist es auch wieder nicht gut.

        Wenn Du nur die Studien willst, die Deine Thesen unterstützen: Bitte, die gibt es mit Sicherheit zuhauf. Aber ich bezweifle, daß die ein objektiveres Bild geben.

        Der Punkt sind doch gar nicht die Computer, die Fernseher, die Konsolen oder die Stricknadeln.
        Der Punkt ist die Kombination aus allem. Eine gesunde Mischung aus allem. Eltern, die sich nicht um ihre Kinder kümmern werden das weder mit noch ohne Computer tun. Eltern, die ihre Kinder loswerden wollen schicken sie über Stunden ohne jegliche Aufsicht oder Kenntnis, wo die Blagen sind auf die Straße oder setzen sie ohne jegliche Kenntnis was sie gucken oder spielen vor den Bildschirm.
        Und wer eine Supernanny braucht, der hat ganz andere Probleme, bei dem ist unkontorllierter Mediengenuß wahrscheinlich eher ein Symptom denn die Ursache.

        Das ist der Knackpunkt.

        Und nicht daß Kinder Computer spielen oder Fernsehgucken.

        Und wie ich schon mal sagte – Kinder brauchen keine Computer. Oder Puppen. Oder Bücher. Oder Musik. Sie werden auch ohne groß. Aber besser ist es schon, wenn sie Anreize haben.

    2. In Studie 1 geh’s um “teens”. Was hat das mit dem Thema “Fernsehen ist für Kleinkinder Gift” zu tun? Du willst diese Studie jetzt nicht ernsthaft zur Untermauerung Deiner These heranziehen, dass man Kinder schon “ab Geburt” an elektronische Medien gewöhnen soll?

      Bei dem Artikel zu Studie 2 wird kein Altersfenster angegeben, und der Journal article ist kostenpflichtig. Daraus, wie über die Spiele gesprochen wird, schließe ich aber, dass es auch hier eher um Teenager geht.

      Es ist heutztage mWn ziemlich unstrittig, dass Fernsehen für Kinder unter 2 schädlich ist, weil es die Hirnentwicklung negativ beeinflußt, und auch für Kinder unter 4 nicht das Gelbe vom Ei.

      Es ist auch eher unstrittig, dass Puppen, Bücher und Musik für Kleinkinder nicht schädlich sind. Im Gegenteil. Deswegen verstehe ich nicht, was diese Vergleiche sollen. Das hört sich echt an wie

      A: “Rauchen ist für Kleinkinder schädlich”
      P: “Man muss die Kinder frühzeitig ans Nikotin ranführen! Sonst lernen sie später keinen verantwortungsvollen Umgang mit Zigaretten mehr!”
      A: “Aber Kinder brauchen doch nicht rauchen!”
      P: “Kinder brauchen auch keine Karotten oder Äpfel! Ist alles eine Frage des richtigen Maßes!”

      Nochmal — ich verurteile sicher niemanden, der seine Kinder mal vor dem Fernseher parkt. Aber lüg Dir doch nicht so in die eigene Tasche!

  3. Wozu sollte ein Kind überhaupt Fernsehen? Halte ich für überflüssig – genau wie viele andere Genuss- und potentielle Suchtmittel auch, z.B. Zigarettenrauch und Alkohol. Ach ja, und all das dudelnde Plastikspielzeug mit viel Weichmacher und sonstigen gesundheitsgefährdenden Stoffen.

    Ich durfte als Kind viel Fernsehen und kann mich z.T. noch sehr detailliert an Ferien bei Oma erinnern, die morgens um 5:30 Uhr vor der Glotze mit Bim Bam Bino und Co. begannen. Ich fands toll, herrlich, genial. Jetzt im Nachhinein denke ich, dass ich damals viel Lebenszeit sinnlos vergeudet habe. Und dass damals auch der Grundstein meines TV-Suchtverhaltens gelegt wurde…. Erst mit der Geburt meines ersten Kindes bin ich langsam von der Glotze losgekommen, die bei mir auch oft ab mittags einfach als “Hintergrundbeschallung” lief – sonst wars so schrecklich leise und leer in der Wohnung und in meinem Kopf. Als ich gemerkt habe, dass mein wenige Monate altes Baby wie paralysiert auf den Bildschirm starrt, hab ich den Kasten endlich auslassen können. Dann muss man erst mal wieder lernen, mit der Stille ohne TV klarzukommen, die Langeweile auszuhalten und langsam wieder eigene Ideen zur sinnvolleren Freizeitgestaltung zu entwickeln – sei es Lesen, Basteln, Kochen oder Freunde treffen (in echt!).

    Heute schaue ich wieder “fern”, aber nur DVDs, da ich den Großteil des Progamms und die Werbung im normalen TV als unerträglichen Schrott empfinde. Und ich schaue erst Abends ab Acht, wenn die Kinder im Bett liegen. Wobei: Eigentlich merke ich auch hier, dass sich altes “Suchtverhalten” zurückschleicht, denn die Partner-Abende kann man auch sinnvoller verbringen als vor der Glotze – gemeinsames Spielen oder Erzählen oder Musikhören oder oder oder… Meist geht der Griff aber doch automatisch zur Fernbedienung. Ein wenig ärgert mich dass, aber im Moment ist es ok.

    Wenn ich in meine Ursprungsfamilie zurückkehre, kriege ich aber regelmäßig das kalte Grauen. Dort wird der TV morgens zum Frühstück(!) eingeschaltet und geht den Rest des Tages nicht mehr aus. Wenn wir zu Besuch kommen, wird sich mit uns unterhalten während man weiterhin auf den Bildschirm starrt! Die merken schon gar nicht mehr, wie ungesund ihr TV-Konsum ist….

    Nein, ich bin kein Fan von Fernsehen, und auch der Computer ist nicht unbedingt besser…. Meine Intuition sagt mir: Kinder brauchen das nicht, genausowenig wie die Unmengen an (Plastik)Spielzeug und Konsumgütern, mit denen sie all zu oft überhäuft werden. Sie brauchen andere Kinder unterschiedlichen Alters, Platz zum Spielen, möglichst draußen in der Natur, zur Not tuts auch der asphaltierte Hinterhof. Ein wenig Erziehung zu guten Manieren, aber auch mal elternfreie Zonen sowie Langeweile – um zu lernen, sich auch ohne äußere Reize eine erfüllende Beschäftigung zu suchen. Aber nun wirklich kein Fernsehen.

  4. hallo, alles schoen und gut, aber verfuegen wir nicht ueber fuenf sinne? verkuemmern denn die weniger gebrauchten wie schmecken, riechen, fuehlen dann nicht, wenn wir uns vor allem mit sehen und hoeren beschaeftigen? sind nicht etwa die gerueche das, an was wir uns unser ganzes leben am besten erinneren. die madelaines von proust eben (weiss jetzt gerade nicht, ob das auch verfilmt worden ist) konsumieren von wissen ist die eine sache, das wirklich erleben die andere….

    beste gruesse

    h.

  5. Ich hatte als Lehrerin mal ein Elterngespräch mit einer Mutter (Erstklässlerin), die in einem sehr anklagend-jämmerlichen Ton zu mir sagte:
    “Die guckt auch den ganzen Tag Fernsehen!”
    Worauf ich zu ihr sagte: “Dann verbieten Sie es ihr doch!”
    Die Frau hat mich angeguckt als wäre ich ein Auto. Auf die Idee, dass sie etwas mit dem Fernsehkonsum ihrer Tochter zu tun hatte, war sie offensichtlich noch nicht gekommen.

    Ist Fernsehen per se böse? Nein.
    Aber es geht darum, bewusst zu gucken.
    Sendung aussuchen, anschalten, ansehen, ausschalten, bestenfalls noch drüber reden.
    Und eben nicht den ganzen Tag nebenbei laufen lassen.

    Und es gibt definitiv Studien, die belegen, dass ein Fernseher im EIGENEN Kinderzimmer für schlechtere Schulnoten verantwortlich ist. (Für Computer gab es in der Studie – weiß leider nicht mehr, welche es war, TIMS viellleicht? hingegen keine negativen Belege).

    Es gibt sogar richtig gute Sendungen.
    Die Sendung mit der Maus, zum Beispiel
    oder “Wissen macht ah!”
    oder auch Logo- Nachrichten für Kinder.

    aber das sind leider meistens nicht die Sendungen, die im Konsumrausch geguckt werden.

    viele Grüße
    Tina

  6. wenn der umkehrschluß „mein kind hat adhs“ und „ihr kind schaut zuviel fernsehen“ *immer* funktioniert, muß ich eltern vor zuviel fernsehkonsum warnen.

    – dass ist auch sehr richtig und wichtig, nur leider denken die meisten, das kind hat adhs, weil es zuviel TV schaut und schürt immer weiter die Vorurteile, unter denen betroffene Eltern und Kinder leiden.

    1. das wollte ich natürlich nicht vermitteln.
      genauer: jedes kind, welches mit dem verdacht auf adhs vorgestellt wird, schaut zuviel fern. denn: fernsehkonsum macht adhs-ähnliche symptome. und viele adhs-kinder werden der ruhe zuliebe vor der glotze geparkt – was der krankheit nicht gerade förderlich ist.

      1. “denn: fernsehkonsum macht adhs-ähnliche symptome.”
        Das ist mir zu allgemein. Ich denke Fernsehkonsum alleine ist nicht verantwortlich für ADHS oder ähnliche Symptome. In meinen Augen spielt das Umfeld da eine große Rolle. Wenn der Fernseher den ganzen Tag läuft und das Kind keinen anderen Ansprechpartner hat, mag das der Fall sein, aber ich denke nicht dass Kinder Auffälligkeiten zeigen nur weil sie am Tag ne Stunde begleitendes Fernsehen gucken. Ich stimme dir zu, dass wahrscheinlich viele ADHS Kinder vor der Glotze geparkt werden und da ist auch wieder das “parken” das Problem.
        Ich besitze nicht so viele Erfahrungswerte wie du, da ich schlicht und einfach weder Kinderdok noch Erzieherin oder Pädagogin bin, aber in meinem Leben habe ich dennoch genügend Kinder um mich rum um sagen zu können, dass es nicht immer einfach alles am Fernsehkonsum liegen kann. Mein Neffe (11 Jahre) zeigt ADHS-ähnliche Symptome und durfte bis ins Schulalter hinein NIE fernsehen und dann auch nur eine Sendung pro Tag. Eins meiner Nachhilfekinder (inzw. 16 Jahre) hat ADHS und hatte was das Fernsehen betrifft zu Hause auch immer strikte Regeln. Meine Babysitterkinder (3 Geschwister) alle verhaltensauffällig obwohl sie zeitweise gar keinen Fernseher zu Hause hatten und wenn einer da war auch nur als Belohnung mal gucken durften.
        Auf der anderen Seite die fünf Kinder meiner Schwester, die selbst in meinen Augen einen zu hohen Fernsehkonsum haben, aber keinerlei Probleme zeigen oder meine amerikanischen Gastkinder, die wie so oft in den USA den ganzen Tag einen flimmernden Fernseher im Wohnzimmer hatten und mit 2 Jahren jeden Tag mindestens 1 Stunde Video gucken sollten. Inzwischen sind sie 12 Jahre alt und sehr gute Schüler ohne je irgendwelche ADHS ähnlichen Symptome gezeigt zu haben. Wie gesagt meiner Meinung nach ist der Fernseher nicht der Böse in der ganzen Sache sondern das ganze Umfeld der Kinder wo der Fernseher natürlich seinen Anteil beiträgt wenn er als Babysitter missbraucht wird. Dasselbe gilt aber auch für Bücher oder Spiele oder was weiß ich wenn das Kind keine Ansprache bekommt und über das was es gesehen, gelesen oder gemacht hat nicht mit jemandem reden kann.

  7. ich stell’ mal die These auf, dass es wichtig ist, dass die Kinder zusammen mit den Erwachsenen (oder umgekehrt) fern sehen
    .. dann werden “die Alten” den selben Qualen ausgesetzt – ob “die” dem Stand halten? 😉

    1. “viele haben hier eine ein oder zwei -kind-erfahrung (eben n=1), auch bei mir daheim sinds nur zwei, aber wer den erfahrungen von kinder- und jugendärzten und ihren verwandten -psychologen und -psychiatern lauscht (n=unendlich), sollte bitte dieser praxiserfahrung glauben.”

      Nur dumm, daß sich diese Erfahrungen lediglich auf das Fernsehen beziehen können. Langfristig gesehen. Da der PC erst vor ca. 30 Jahren wirklich “erfunden” wurde, erst mit dem 386er Mitte der 90er wirklich attraktiv wurde und erst durch das verbreitete Internet Ende der 90er einen ernstzunehmenden Boom erfahren hat, kann es noch keine langfristigen Studien geben. Und soziale Netzwerke haben für die breite Masse (ich mein, wer kennt noch das T-Netz oder gar ein externes 9600 Modem?) erst in den letzten 5-7 Jahren wirklich etabliert.

      Ich gebe Dir ja recht – unkontrollierter Zugang zu allem Medien (und da meine ich ausdrücklich alle, inklusive Bücher) ist für Kinder schlicht ungesund. Und ich hasse nichts mehr, als wenn permament der Fernseher im Hintergrund läuft, weil es jedwede Kommunikation stört – im übrigen auch die digitale. Genauso halte ich es für Unsinn, seine Kinder täglich stundenlang vor dem AngryBirds spielen zu lassen. Aber es gibt schlicht noch keine Langzeitzeitstudien, die über zehn Jahre hinausgehen. Punkt. Wir wissen nicht, welchen Effekt es auf einen 30jährigen hat, der seine Zeit mehr vor dem Computer als auf dem Spielplatz verbracht hat. Vielleicht bekommen wir viele Zuckerbergs, wer weiß das schon. Vielleicht auch nicht. Aber ich wehre mich gegen den angeblich wissenschaftlich erwiesenen Pseudozeigefinger.

      Noch mal, wir über 30jährigen haben absolut null Ahnung was es bedeutet, mit all den Medien aufzuwachsen. Wir haben sie später im Leben kennengelernt und sind der Meinung, daß das ein Segen ist und bei uns alles viel besser war. Und das zu frühes, kontrolliertes Umgehen damit nur schädlich sein kann. Meine Großeltern waren noch der Meinung, es sei schädlich, mit einem Kind in den ersten drei Wochen raus zu gehen. Meine Eltern fanden es keine gute Idee, mit dem Kind in den ersten Monaten zu fliegen, die Luftveränderung würde ihm nicht gut tun. Meinen Schwiegereltern wurde ein unglaublich verzögertes Kind bescheinigt, wenn sie ihre Kinder bilingual aufwachsen lassen. Heute weiß man, dass all das schlicht Blödsinn ist. Aber es sind Beweise dafür, daß man das, was man selbst nicht als Kind mitgemacht hat erstmal als schlecht empfindet und ablehnt.

      “man dreht sich vielleicht die argumente gerne hin: ohne bildschirm ist der bildschirm viel interessanter. das ist wie ohne süßigkeiten ist der jieper darauf noch größer, oder: wer nie mit drogen experimentiert hat, wird sicher mal abhängig, wenn er drauf kommt. ”

      Zumindest das mit den Süssigkeiten kann ich zu 90% bestätigen. Und zwar nicht nur bei mir, sondern sämtlichen umliegenden Eltern, deren Süssigkeitenvorrat von Kindern irgendwelcher überambitionierten Gesundheitsaposteln regelmäßig weggefuttert werden. Und nein, die Kinder erzählen das nicht zuhause. Und ja, die Eltern sind davon überzeugt, dass “Jan-Thorben-Maximillan überhaupt gar keine Schokolade/Chips mag. Das ist ihm viel zu süss/salzig.” Klar. Es beweist nur, daß ihr Kind kein Stück doof ist.

      Drogen halte ich für defizieler, es hängt m.E. da viel davon ab, wie sehr sich ein Kind abgrenzen will, wie die genetische Disposition ist, wie der Freundeskreis und ähnliches. Natürlich gibt es auch hier eine gewisse Vorbildfunktion der Eltern, aber da mit Drogen oft erst im sehr späten Teenager oft auch erst als weit über Zwanzigjähriger angefangen wird, sehe ich das nicht wirklich in der gleichen Reihe wie Süssigkeiten oder Bildschirmzeiten. Ich halte es im Gegenteil für sachlich falsch, Süssigkeiten, Bildschirmzeit und Drogen in einen Topf zu werfen und nicht der Sachlichkeit wirklich dienlich.

  8. ich bin insgesamt etwas erschrocken über die blauäugigkeit mancher kommentarbeiträge hier.
    zur info: ich halte mich auch eher für einen jungen vater, habe zwei kinder in der grundschule. auch bei uns gibt es einen fernseher und einen nintendo. so.

    die these allerdings aufzustellen, man lasse seine kinder an all die medien ran, wie es ihnen gerade passt, oder lässt die glotze im hintergrund laufen, damit dadurch das kind das interesse am bildschirm verliert – uiuiui.

    ich gehe mal davon aus, naiv wie ich bin, dass die kinderdokleser einer bestimmten schicht entstammen, welche eher “gesund” mit medien umgeht. und trotzdem: wenn der umkehrschluß “mein kind hat adhs” und “ihr kind schaut zuviel fernsehen” *immer* funktioniert, muß ich eltern vor zuviel fernsehkonsum warnen.

    der berühmte herr spitzer formuliert sicher immer sehr provokant und ist in seinen geforderten maßnahmen sehr radikal, aber: seine statistischen erfahrungen lassen sich bequemst in den alltag umsetzen. vorsicht bildschirm

    viele haben hier eine ein oder zwei -kind-erfahrung (eben n=1), auch bei mir daheim sinds nur zwei, aber wer den erfahrungen von kinder- und jugendärzten und ihren verwandten -psychologen und -psychiatern lauscht (n=unendlich), sollte bitte dieser praxiserfahrung glauben.

    man dreht sich vielleicht die argumente gerne hin: ohne bildschirm ist der bildschirm viel interessanter. das ist wie ohne süßigkeiten ist der jieper darauf noch größer, oder: wer nie mit drogen experimentiert hat, wird sicher mal abhängig, wenn er drauf kommt.

    nenene.

    1. Du sprichst mir aus der Seele. Die These, dass sich das Fenster, wann man Medienkompetenz lernen könnte, irgendwann mal schließt (und zwar offensichtlich schon bevor man in die Schule kommt), halte ich für den hanebüchensten Blödsinn, den ich je gehört habe.

      Auch das Argument, dass kleine Kinder, die kein Fernsehen kennen, vom Bildschirm fasziniert und wie hypnotisiert sind, und man sie deswegen ans Fernsehen ranführen muss, verstehe ich nicht. Mich hat dieses Erlebnis, wie mein Einjähriges beim ersten McDonald’s-Besuch wie hypnotisiert in die Glotze gestarrt hat, so erschreckt, dass Fernsehen bei uns quasi tabu ist. Sie hat bisher in ihrem Leben vielleicht 2mal 15 Minuten ferngesehen (ist jetzt 2,5). Was sicherlich hilft ist, dass der Fernseher bei uns nicht im Wohnzimmer steht und keiner tagsüber fern sieht.

      Dass Fernsehkonsum Kleinkindern kein Stück nützt, sondern schadet, das sollte sich doch mittlerweile eigentlich herumgesprochen haben, siehe z.B. hier:

      „Die frühe Kindheit ist eine kritische Periode für die Hirnentwicklung und die Herausbildung des Verhaltens“, so Pagani. „Starker Fernsehkonsum in dieser Zeit kann zu zukünftigen ungesunden Gewohnheiten führen. Im Alter zwischen zwei und vier kann selbst eine allmähliche Exposition gegenüber dem TV die Entwicklung verzögern.“ Die Forscher waren selbst überrascht von der Deutlichkeit der Ergebnisse. „Wir haben erwartet, dass der Einfluss des frühen Fernsehkonsums nach spätestens siebeneinhalb Jahren Kindheit verschwindet, daher ist die Tatsache umso erschreckender, dass die negativen Folgen bleiben“, so Pagani.”

      … oder hier

      “Kinder, die im Alter zwischen einem und drei Jahren Fernsehen, entwickeln mit sieben Jahren häufig Verhaltensauffälligkeiten, berichtet das Fachmagazin Pediatrics. Eine Studie des Children Hospital and Regional Medical Center in Seattle hat ergeben, dass jede Stunde TV-Konsum in diesem Alter die Rate an Verhaltensstörungen um fast zehn Prozent ansteigen lässt.

      Zu den häufigsten dieser Verhaltensstörungen zählt die ADHD (Aufmerksamkeit-Defizit/Hyperaktivitäts-Störung). Die Studie der Experten hat ergeben, dass Fernsehkonsum die Hirnentwicklung offensichtlich wesentlich beeinflusst. Die Forscher kommen zum Schluss, dass Kinder unter zwei Jahren generell nicht vor der Flimmerkiste sitzen sollen.”

      Ich will wirklich niemanden verurteilen, der sein Kleinkind mal vor dem Fernseher “parkt”, um eine halbe Stunde Ruhe zu haben, aber man sollte sich doch bitte nicht in die eigene Tasche lügen, dass man seinem Kind damit was Gutes tut.

  9. Ich bin froh, dass wir uns das Fernsehen komplett gespart haben und es schaffen, das Kinderprogramm via DVD oder auch mal Youtube-Filmchen zu etwas *besonderem* zu machen. Zwar vermisse ich mittlerweile schon die eine oder andere Sendung, vor allem vom KiKa, aber der Schmerz ist nicht so groß, als dass wir nicht verzichten könnten. Vor allem mit dem Gedanken im Hinterkopf, was wir uns alles an Gülle ersparen, die gesendet wird. So kommen wir eben gar nicht in Versuchung, unsere Selbstbeherrschung auf die Probe zu stellen. Das Fernsehen macht einen zu einem so passiven Konsumenten… gruselig :/

  10. Ah ja, wir sind beim Äquivalent der Impfdiskussion gelandet:-) Als nächstes kommen dann die Computer, was ja mit dem Nintendo schon angedeutet wurde.

    Ich bewundere ja immer die Eltern, die von sich behaupten können, noch nienienie ein elektronisches Medium als Babysitter oder Krankenschwester genutzt zu haben. Ich bin das nicht. Hier sieht das in der Regel so aus: Tagsüber kein Fernsehen, nach dem Abendessen können die Kinder entscheiden, ob sie Computer respektive iPAd oder Fernseh gucken die Stunde bis zum schlafen gehen. Und ja, da ist auch ein Vorschulkind dabei. Denn der Vierjährige hat keinen Bock, mit dem am Tag vielgeliebten Lego und den Autos zu spielen, wenn die Achtährige was Elektronisches darf. Wenn andere Eltern das schaffen – Glückwunsch, ich nicht. Und am Wochenende dürfen sie auch gerne morgens eine Stunde gucken – ein Überbleibsel aus der Teletubbie-Zeit, in der die Kinder pünktlich jeden Samstag und Sonntag um 5 Uhr irgendwas wach wurden.

    Im übrigen finde ich immer die Studien interessant, die sich auf “nicht guckende” Kinder beziehen. Ich halte es für schwierig, dafür die geeigneten Probanten zu finden. Denn in meinem Bekanntenkreis gibt es ein paar von den Eltern, die Fernsehen (meist gepaart mit Süssigkeiten) für – sagen wir es mal vorsichtig – perse nicht geeignet für Kinder halten. Zu 90% sind das aber die Kinder, die sofort nachdem sie des Fernsehers gewahr geworden sind, unbedingt gucken wollen, während meine lieber aufs Trampolin wollen. Von daher gibt es m.E. kein Kind mehr, das ohne Fernsehen aufwächst. Und sobald sie es woanders tun, entzieht es sich auch der Kontrolle der Eltern. Vor allem, weil die Kids ja kein Stück doof sind und ihren Eltern mit Sicherheit nicht auf die Nase binden, was sie woanders getan haben – denn dann dürften sie ja nicht mehr hin. Und die Medieneltern finden es cool, den Verteufelungseltern ein Schnäppchen geschlagen zu haben.

    Aber Kontrolle tut bitter not. Wenn ich meinem Kleinen ließe, dann würde er auch 3 Stunden am Stück iPad spielen. Das geht natürlich nicht. Da muß ich reglementierend eingreifen. Meine Kinder kommen auch nach dem Autor und sind Filmfreaks – verregnete Sonntage wandeln das Wohnzimmer schon mal in einen Kinosaal mit Popcorn und Bionade um. Es geht für mich nicht um das ob, sondern um das wie.

    Ich bin starke Verfechterin des sehr frühen Erlernens von Medienkompetenz. Die Welt ist nicht mehr die, in der wir aus Baujahr ´70 oder auch noch ´80 aufgewachsen sind. Sie hat sich in einer Art und Weise geändert wie vielleicht nur noch durch die Erfindung des Telefons und des Autos zuvor. Die Ansprüche an das Leben und die Kinder sind anders geworden. Ich persönlich halte es für absolut unverantwortlich, Kindern den richtigen, vernünftigen und respektvollen Umgang mit den gar nicht mehr so neuen Medien zu verwehren. Denn genauso wie sich das Zeitfenster zum fehlerfreien Erlernen einer Sprache mit 6-9 Jahren schließt, verpasst man auch die Chance, die Kinder vernünftig an die elektronischen Medien heranzuführen.

    Und das gilt für die Eltern, bei denen Computer, Fernseher und Wii von morgens bis abends läuft als auch für die, die das ganze als Teufelszeug verurteilen.

    1. Gegen das frühe Heranführen an Medien wie z.B. dem sinnvollen Umgang mit dem Internet, Lernspiele und ausgewählte Kindersendungen hat hier ja auch bisher niemand was einzuwenden gehabt. Das ist doch etwas völlig anderes als stundenlanges daddeln oder wahlloses vor-die-Glotze-setzen. Nur sind die Grenzen da fließender als sich manche Eltern eingestehen wollen. Mal bei Krankheit den Fernseher als Unterhaltungsprogramm? Mal bei schlechtem Wetter? Oder Sonntag morgens, damit Mami und Papi ausschlafen können? Wenn der Fernseher immer öfter als Zeitvertreib, Ablenkung und Lösung für Langeweile eingesetzt wird, dann ist das auch Medienerziehung, aber leider die falsche. Ich denke, sobald es wichtiger ist, DASS was angeguckt wird anstatt WAS angeguckt wird sollte man als Eltern die Sache nochmal überdenken.

      1. Was ist denn für Dich frühzeitig? Und wie? Für mich ist es das bewußte Integrieren in den normalen Tagesablauf – und zwar im Prinzip ab Geburt. Meine Kinder sind damit aufgewachsten.

        Andere meinen, daß ein rein auf Wissenserwerb reduziertes Heranführen mit Beginn der weiterführenden Schulen reicht.

        Dazwischen klaffen aber nicht nur 10 – 12 Jahre (je nach Bundesland) sondern auch eine komplett andere Herangehensweise – nämlich, daß Mediennutzung auch Spaß machen darf. Zum Beispiel.

        1. Na, zum Beispiel dann, wenn ein Kind Interesse daran zeigt, kann man damit anfangen. Und sicher soll es Spaß machen, hab ich das bestritten? Mein Großer hat zum Beispiel zählen gelernt, indem er auch mal Solitär spielen wollte, da war er noch nicht 3. Inzwischen ist er 4 und kann addieren und subtrahieren bis 20, und hat auch entsprechende Lerncomputerspiele (und Bücher, Maßbänder und Messbecher, Rechenschnüre etcpp, bevor hier Missverständnisse aufkommen). Fand er halt ne Weile spannend.
          Bewusst in den Tagensablauf integrieren tu ich das nicht, dafür ist es mir wohl nicht wichtig genug, dass mein Kind computerspielen oder fernsehen (oder rechnen) lernt. Bewusst in den Tagesablauf integrieren tu ich Mahlzeiten, Bettzeiten, Zähneputzen etc, die Freizeit gestalten wir hier flexibel.
          Aber wenn ihr z.B. regelmäßig Tagesschau guckt, dann ist es doch völlig in Ordnung, dem Kind zu erklären warum ihr das macht und ihm auch eine Kindernachrichtensendung zu suchen, die es regelmäßig gucken kann.

    2. “Denn genauso wie sich das Zeitfenster zum fehlerfreien Erlernen einer Sprache mit 6-9 Jahren schließt, verpasst man auch die Chance, die Kinder vernünftig an die elektronischen Medien heranzuführen.”
      darf ich da bitte um entsprechende pädagogische literatur bitten, die beweist, dass ein 14jähriger schlechter die playstation/handy/fernseher bedient als der dreijährige, der damit schon beginnt.
      mit verlaub: diese aussage ist wohl schwer haltbar. sprachentwicklung mit medienkompetenz gleichzusetzen. so evolutionär wichtig sind bildschirm für die menschheit noch nicht.

      1. Ich suche noch. Ich weiß, daß ich das in einer amerikanische Studie zumindest als Theorie gelesen habe – natürlich speichere ich sowas nie *grummel*

        Aber für mich macht es Sinn – wenn man Dinge künstlich verknappt oder sie natürlich nicht vorhanden sind und dann irgendwann plötzlich im Überfluss zur Verfügung stehen, dann wird davon exessiv und ohne Sinn und Verstand Gebrauch gemacht. Auch wider besseren Wissens. Ein gutes Beispiel ist die Kriegsgeneration, die nach dem Krieg richtig hungern mußte. Ein sehr großer Teil davon wurde später auch ganz ohne McDonalds in de 50ern und 60ern stark übergewichtig, weil sich in ihrem Unterbewußtsein eingegraben hat, zu essen was da ist, man weiß ja nicht, wann man mal wieder was kriegt.

        Und ähnlich sehe ich das bei den Kindern hier. Sobald eines der “Nicht-Fernsehkinder” hier reinkommt, steuern sie sofort auf die Mattscheibe zu. Oder drängeln zum Nintendo spielen. Jedes einzelne Mal. Weil es ihre Chance ist. Meine Tochter hingegen tut das, wonach ihr gerade ist – und oft genug gewinnt das Buch über Serie oder Spiel, manchmal aber eben auch nicht – da muß dann auf die Abendregel hingewiesen werden:-) Und ja, sie hatte mit 5 ihren ersten Nintendo. Reglementiert. Und meine Kinder kommen auch gar nicht auf die Idee, tagsüber fernseh oder Computer spielen zu wollen. Meistens jedenfalls.

        Versuch das doch bitte mal mit einem Neunjährigen, der plötzlich Zugang zu den “bösen” (kein Scherz, hab ich hier alles schon gehört) Sachen hat. Da hast Du haargenau den gleichen Effekt, wie bei einem Kind, daß nichts anderes gelernt hat als einen total unkontrollierte Umgang mit Fernsehen und Computer – nämlich das die Dinger dauernd laufen.

        Machen wir uns nichts vor – wir alle haben keinerlei Erfahrung damit, was dieses unglaubliche Medienangebot, das so viel mehr als Fernsehen beinhaltet, wirklich mit unseren Kindern macht – weil wir es eben noch nicht so lange haben, als das es wirkliche, seriöse und verlässliche Studien gibt. Wir denken, daß wir es wissen – und haben so keine Ahnung, weil wir alle nicht in die Zukunft gucken können.

        Von daher sind wir alle auf Spekulationen angewiesen – und ich bin immer noch der Meinung, das ein sehr frühzeitiges, sehr vorsichtiges Heranführen (was Wissenschaftlter übrigens derzeit schon mit Kindern unter einem Jahr nutzen http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,783857,00.html – wobei die Ergebnisse auch hier nur Momentaufnahmen sind) der richtige Weg ist.

        Ich such heute abend nach den Thesen, für jetzt muß ich schließen – Kind Nummer Zwei kommt gleich aus dem Kindergarten als Mittagskind und wir wollen doch nicht, dass er sieht, wie ich *tagsüber* am Rechner sitze…

        1. Ich sehe das genauso. In den Augen vieler Mütter bin auch ich eine “Rabenmutter”. Mein Sohn ist seit seiner Geburt mit Fernsehen, Handy, Playstation, X-Box und PC aufgewachsen. Für ihn ist es der ganz normale Alltag und nichts Besonderes mehr. Inzwischen ist er 2 Jahre und ein paar Monate alt und darf morgens vor dem Kindergarten ca. 30 Minuten fernsehen. Ja, ich geb zu ich hab dann einfach mehr Zeit um mich fertig zu machen. Ansonsten ist er tagsüber gar nicht am Fernseher interessiert, fragt nur bei großer Langeweile mal nach diversen Videos auf Youtube. Die guckt aber immer jemand mit ihm zusammen. Abends läuft das mehr oder weniger normale Abendprogramm.Wir achten darauf, dass kein Mord und Totschlag gezeigt wird, aber Perfektes Dinner oder Regionalsender laufen durchaus “im Hintergund” während Sohnemann zufrieden mit seinen Autos spielt. Die größte Freude, die wir ihm machen können ist ihm die Fernbedienung zu überlassen damit er rauf und runter zappen kann. Komischerweise entscheidet er sich immer für irgendwelche Sportsendungen. Für ihn ist das ganze Medienzeugs nichts Besonderes mehr, genau wie Süßigkeiten einfach weil er mit den “bösen” Sachen groß wird. Wenn ich dann andere Kinder sehe, die bei Mc Donalds gebannt auf den Fernseher starren und dabei vergessen zu essen weil sie sonst nie fernsehen dürfen, da denk ich mir dass ich das bisher wohl nicht so falsch geregelt habe bei Sohnemann. Ich denke bisher hat ihm das alles mehr genutzt als geschadet. Er spricht sehr viel, hat einen enormen Wortschatz für sein Alter, fragt uns jedoch auch immer weiter Löcher in den Bauch. Von geruhsamen fernsehen kann bei uns nicht die Rede sein 😉
          Leider macht es tatsächlich auf viele einen schlechten Eindruck wenn Sohnemann von verschiedenen Sendungen oder Angry Birds und Fruit Ninja erzählt. Leider nehmen diese Leute nicht wahr, wenn er dann auch von Marienkäfern, Schnecken, Brombeeren und dem Bagger erzählt, die er tagsüber zu Gesicht bekommen hat.

          1. warum lässt dein Kind dann nicht einfach 30min länger schlafen und machst dich fertig? also vor der Kita noch TV schauen ne also mal im Ernst geht gar nicht. Dann müsste meine um 4.30 vor der Glotze sitzen damit ich mich fertig machen kann… never ever!

          2. Zu Anonymous: Ich lasse mein Kind keine 30 Minuten länger schlafen, ganz einfach weil es von alleine wach wird. Ich brauche es nicht zu wecken. Es heißt auch nicht, dass mein Sohn seine komplette Zeit morgens vor dem Fernseher verbringt aber ich weiß ernsthaft nicht was daran schlimmer sein soll als wenn er abends ne halbe Stunde fernsehen würde. Das ist diese festgefahrene Denkweise bloß kein Fernsehen vor Schule oder Kiga, nie ohne Frühstück das Haus verlassen, bloß keine Süßigkeiten vor dem Essen und nie Hausaufgaben mit Musik oder Fernsehen im Hintergrund machen. Warum nicht? Wenn alles in Maßen ist und das Kind damit klarkommt hab ich damit kein Problem. Anstatt auf festgelegte Regeln der Gesellschaft verlasse ich mich lieber auf mein Bauchgefühl.

          3. WARUM sollte denn bitte der Fernseher im Hintergrund laufen, während das Kind Hausaufgaben macht? Das Risiko der Ablenkung besteht gegen Null nutzen. (Musik, am besten ohne Text, ist übrigens förderllich).
            Diese “festefahrenen Denkweisen” sind meiner Meinung nach begründete Handlungsweisen, und wer einen anderen Weg geht und auch noch propagiert sollte dafür bitte ebenfalls gute Gründe haben, und zwar andere als “ich mach halt mal und kann bisher keinen Schaden feststellen”.

    3. hmmm, sehr erstaunlich, dass meine und ältere Generationen noch Medienkompetenz erlangen konnten. Zu meiner Kinderzeit gab es weder Playstation, Nintendo noch Kinderzimmer-Computer und die ersten Erfahrungen mit Pc’s habe ich während meiner Ausbildung gemacht (IBM PCText4). Bei meinem ersten Kontakt mit Windoof & Co. war ich schon fast Mitte Zwanzig.
      Meine Kinder mussten weder in Kindergarten noch Grundschule wissen, wie man einen PC bedient. Jetzt auf der weiterführenden Schule der Großen sieht das anders aus, da werden die Kinder langsam an Internetrecherchen herangeführt und lernen, wie man eine Suchmaschine nutzt und bei Wiki etwas “nachschlägt” (und die Angaben gegenprüft, den auch Wiki-Artikel sollte man nicht unbesehen übernehmen).
      Den Umgang mit moderner Technik lernen Kinder heute spielend. Meine Große hat die Funktionen des Handys, das sie seit Schuljahresanfang ihr eigen nennen darf, besser im Griff als ich, obwohl ich ihr mehrere Jahre Handyerfahrung voraus habe.
      Hier wird auch ferngesehen und und manchmal gedaddelt, aber alles mit Maß und Ziel und vor allem nicht ohne elterliche Anwesenheit.
      Stellt man meine Kinder vor die Wahl, fernzusehen oder mit dem kleinen Sohn von Nachbarin 1 zu spielen, den Hund von Nachbarin 2 Gassi zu führen, mit Mama SkipBo oder Triomino zu spielen, landet die Flimmerkiste weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

      1. Ganz ehrlich – die meisten meiner Generation haben auch keine Medinekompetenz – und ich bin 40. Entweder läuft Fernseher und Computer nonstop oder es wird verteufelt.

        Und niemand hat gesagt, daß ein Kind im Kindergartenalter einen Computer braucht. Es braucht auch keine Puppe. Oder Lego. Oder Bausteine. Oder einen Sandkasten. Und doch sind es nette Details, mit denen verschiedene Fertigkeiten trainiert werden können. Und als genau das sehe ich Computer und Filme auch. Nicht mehr und nicht weniger.

        In der Grundschule übrigens brauchte meine Tochter den Computer-Raum in der Schule ab der zweiten Grundschulklasse für das Antolin-Programm – was sie im übrigen zuhause auch nutzt. Sascha Lobo hat letztens geschrieben (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,783458,00.html), wir werden an einem Fach Internet in Zukunft in der Schule nicht vorbei kommen – und ausnahmsweise stimme ich ihm da mal zu. Unter anderem auch deswegen, weil viele Eltern nicht fähig sind, ihren Kindern einen ordentlichen Umgang mit den Medien zu vermitteln.

        Und nochmal – damit meine ich ganz ausdrücklich diejenigen, die komplett unkritisch damit umgehen genauso wie diejenigen, die ihre Kinder am liebsten bis 15 davor bewahren wollen.

        1. Wir gehören der gleichen Generation an, trotzdem gibt es in meinem Bekanntenkreis anscheinend weniger Extremfälle als bei Ihnen, sondern es herrscht die breite Mitte mit einem verhältnismäßig vernünftigten Medienkonsum und durchaus vorhandener Kompetenz vor.
          Aber darum ging es mir mit meinem Kommentar nicht, sondern um das “zeitliche Fenster”, in dem Medienkompetenz erlangt werden kann und nach dem dies nicht mehr möglich sein soll. In unserer Grundschule wurde Antolin nicht angewendet. (Die Kinder werden anderweitig zum lesen animiert.) Trotzdem hat mein Kind jetzt keine Schwierigkeiten, PC und Internet für Schulaufgaben anzuwenden. Im Gegenteil, da es jetzt weiß, was es tut, und Erklärungen zu Gefahren des Internets verstehen kann, geht es mit dem Medium sehr (selbst)bewußt um.

          1. Aber genau ist ja der Punkt, den ich bei Sakasiru angesprochen habe. Die Frage ist ja, was man will. Du sprichst davon, daß der PC lediglich zum reinen Wissenserwerb für die Schule genutzt wird. Schön, daß das bei Euch geklappt hat. Alles was wir hier sagen, hat ja keinen Generalitätscharakter – wenn ich die ultimative Lösung hätte, würde ich ein Buch schreiben und wäre reich.

            Ich persönlich sehe aber, wieviele Kinder den Computer in die ganz normale Lebensgestaltung mit einbeziehen. Sei es über Social Networks, sei es über WLAN-Spieleabende, sei die Kommunikation über Kontinente. Und das auf ein vernünftiges Level zu setzen, das halte ich für unsere Aufgabe als Eltern.

            Und ich denke immer noch, daß da je früher je besser ist. Ich überlege mir ja auch nicht, wann ich damit anfange, meinem Kind Manieren beizubringen.

          2. @daspossum: Dann hast du mich mißverstanden. Ich habe nichts dagegen, dass meine Kinder Fernsehen und Computer irgendwann auch zur Unterhaltung nutzen. Nur bitte noch nicht jetzt mit 4 und 1 Jahr. Ich sehe nach wie vor keinen Grund, Kinder so früh daran zu “trainieren”.
            Ein Freund von mir spielt seit einer Weile mit seiner Tochter WOW. Sie war 10 als er ihr erklärte, wie sie sich dort verhalten soll, keine persönlichen Informationen herausgeben etc. Dann gingen sie zusammen auf Raid. Es klappt wunderbar, auch ohne, dass das Mädchen von Geburt an regelmäßig am Computer saß.
            Ich bin 32. Sprichst du mir ab, dass ich lernen könnte, ein Facebookprofil anzulegen, wenn ichs denn wollte? Wenn meine Jungs das irgendwann tun wollen, dann werd ich ihnen erklären, wie sie mit persönlichen Daten und Bildern umgehen sollen und wie andere ggf mit ihren Daten umgehen, wenn sie nicht aufpassen. Ich nehme an, dass sie dann in einem Alter sind, wo sie das kapieren. Es erschließt sich mir nicht, warum ich sie an diese Sache heranführen soll bevor sie diese Zusammenhänge begreifen können und überhaupt ein Bedürfnis haben, sich über ein soziales Netzwerk auszutauschen.

            Dass Fernsehen und Computer zu einem ganz normalen Alltag gehören geb ich dir recht. Nur, dass man das so früh integrieren muss, damit die Kinder den Anschluss nicht verlieren halte ich für Blödsinn.

  11. Hm. Dann muss ich mich ja schon wieder als Rabenmutter outen.
    Sohnemann darf Fernsehen. Viel, sehr viel. Gut, nicht mit 1 Jahr, aber mit 2, 3 kannte er schon das (von mir kontrollierte) Kinderprogramm recht gut. Er hat seine Lieblinge, früher war es Benjamin Blümchen, jetzt ist es seit Jahren Spongebob. Wir haben auch eine Playstation und eine Wii. Oh, und an den PC darf er auch. (Playstation darf er seit er 6 ist, PC seit er 8 ist)
    Alles steht im Wohnzimmer, ergo sind wir immer zusammen. Er weiß was er darf und was nicht. Und viel wichtiger: Er weiß warum er gewisse Sachen nicht darf.

    Und ich kann es nicht mehr hören das jeder bei Problemen meines Kindes als erstes das “böse Fernsehen” als Ursache sieht.
    Er ist intelligent, schlank, ist sehr beweglich, hat Spaß an Büchern und Hörspielen, Fahrrad und Inlinern, schwimmen und liebt es mich beim Mikado oder ähnlichem zu besiegen. (Geringe Chancen auf Gewinnen habe ich nur noch bei Mensch-ärgere-dich-nicht, Uno und Mau-Mau)

    Aber er ist auch sensibel und hat in der Grundschule Schwierigkeiten gehabt. Und es ist zum Kot*** wenn man als Mutter bei jedem Arzt wieder zu hören bekommt: “Das liegt am Fernsehen!” Hörtests, Intelligenztests, Sprachtests, überall schnitt er mehr als gut ab, aber in der Schule machte er nur alle 2, 3 Monate mal mit, wenn ich ihm wieder ins Gewissen geredet hatte.
    Warum? Weil er soviel Fernsehen durfte? Ja klar. Es lag nicht daran das er vom Lehrer nie ein Lob bekam, sondern nur Ärger. Es lag nicht daran das der Lehrer mehrfach vor allen sagte das er ja nichts könne. Oder das der Lehrer ihn ignorierte wenn er sich meldete und so weiter…
    Nein! Wie konnte ich als Mutter das nur behaupten! Das lag alles am Fernsehen!
    Jetzt ist mein Sohn in der weiterführenden Schule. Seine Lehrerin ist begeistert von ihm! Sämtliche Verweigerungen bei den Hausaufgaben sind weg. Er erzählt fröhlich von der Schule, was er wieder alles gelernt hat. Und er geht wieder gerne zur Schule.
    Aber ja. Alle Schwierigkeiten kamen durchs Fernsehen. Sicher.
    Schon seltsam das die Schwierigkeiten weg sind, aber der Fernsehkonsum geblieben ist…

    Liebe Leute, bedenkt doch bitte: Kinder sind verschieden.
    Was das eine braucht ist falsch für das andere.
    Manchen schadet die Berieselung, andere ziehen daraus einen Nutzen.
    (Das setzt ein gewisses Alter voraus! Mit 1 Jahr 6 Stunden Fernsehen zeigt nur das die Eltern sich nicht gerne mit ihrem Kind beschäftigen)

    Und das Kinder überdreht sind nachdem sie etwas “tolles, seltenes” erlebt haben ist jawohl klar, oder? Ob das Kino, Zirkus oder eben 1mal im Monat Fernsehen ist.

    1. … Also “Rabenmutter” – du machst doch genau das, was andere hier gesagt haben? Du weißt, was der Junge guckt und spielt, und damit is doch okay. Vor allem: Er guckt nicht ausschließlich. 😉

      Es geht ja nur um die Haushalte, in denen der Fernseher 24/7 läuft – und zwar NICHT mit irgendwas ansatzweise Vernünftigem, sondern mit allem, völlig wurscht, ob kindgerecht oder nicht.

      Die Grundschulprobleme würde ich da auch nicht in die Fernsehecke, sondern wirklich unter “Lehrerschwierigkeiten” einordnen. 😉 Besonders, wenn er jetzt Spaß an der Sache hat (was super ist, nebenbei!).

      Alles Liebe euch beiden … 😀

  12. Okay dann gebe ich mal mit baujahr 80 auch meinen Senf dazu.
    Ich würde sagen ich habe in meiner Kindheit viel Fernsehen geschaut. Das waren aber meist Sendungen wie “Spaß am Dienstag”, “Hallo Spencer”, “Löwenzahn”, “Sendung mit der Maus” und natürlich “Sesamstraße”. Also hauptsächlich das was die Öffentlich-Rechtlichen austrahlten. Wenn am frühen Abend der Fernseher lief hab ich auch alles mitbekommen was da so lief. Von “Ein Colt für alle Fälle” über “Auf Achse” bis zu “Trio mit 4 Fäusten”.

    Freitag- oder Samstagabend waren auch bereits vor meiner Einschulung auch das normale Programm ab 20:15 Uhr dabei. Mal ein Spielfilm oder auch “Verstehen sie Spaß” und “Wetten dass?” (Bei Frank Elstner wurde noch nicht so überzogen).
    Das alles geschah aber immer zu 90% im beisammensein mit meinen Eltern oder meinen 8 und 9 Jahre älteren Schwestern.
    Ich kann mich auch noch gut daran erinnern das wir 1986 uns zusammen die Spiele der Fußball-weltmeisterschaft angesehen haben.

    Natürlich hatte das Folgen für mich. Ich lernte z.b. sehr Früh das Drogen was schlimmes sind was mich bis heute geprägt hat und das stehlen falsch ist. Meine Fantasie wurde dadurch angeregt. Im Kindergarten spielten wir mitunter das im Fernsehen gesehen nach. Durch die “Sendung mit der Maus” und “Löwenzahn” wurde die Grundlage für eine gute Allgemeinbildung gelegt.

    Ein Kind einfach vor einen Fernseher zu setzen wenn das “Familienprogramm” ( Im Kinderprogramm darf keine Werbung gesendet werden) auf SuperRTL läuft oder mit dem Kind zusammen wenn das entsprechende Programm läuft Fernseh zu schauen ist ein erheblicher Unterschied. Vielleicht hängt das auch mit der Qualität der Fernsehprogramme zusammen. Früher gab es halt keine “Scripted Reality” mit Laiendarstellern.
    Ich glaube nicht das der in manchen Augen erhöhte Fernsehkonsum mir nicht geschadet hat.

    Etwas gibt mir allerdings zu denken. Wenn ein Kind es nicht schafft sich 45 bis 90 Minuten auf einen Spielfilm zu konzentrieren wie soll es sich später in der Schule auf den Unterricht konzentrieren.

  13. So schlimm ist fernsehen nun auch nicht, man bekommt so viel information mit, das bekommt man noch nicht mal in der Schule. Man lernt viel vom Fernseher.

    Das sollte man auch vor Augen halten.

    Grüsse

  14. Sohnemann darf gelegentlich (!!!) mal 1-2 Folgen kleiner roter Traktor oder Mondbär gucken, außer auf langen Autofahrten von mehr als 6 Stunden – dann dürfen es auch mal 3-4 werden… Damit angefangen haben wir kurz nach seinem 2. Geburtstag – da hatte eine Gleichaltrige schon 4 Sendungen, die sie jeden Abend geguckt hat. allerdings lief da auch den ganzen Tag der TV, was bei uns nur bei absolutem Sauwetter oder gelegentlich mal sonntags der Fall ist – oder wenn Sohnemann (jetzt 3,5) im Bett ist. Resultat: Sohnemann beschäftigt sich ohne Probleme allein, das gleichaltrige Mädel braucht immer Anreize – ununterbrochen…
    ich glaube nicht, dass es ihm schadet, wenig TV zu gucken…Sohnemann darf gelegentlich (!!!) mal 1-2 Folgen kleiner roter Traktor oder Mondbär gucken, außer auf langen Autofahrten von mehr als 6 Stunden – dann dürfen es auch mal 3-4 werden… Damit angefangen haben wir kurz nach seinem 2. Geburtstag – da hatte eine Gleichaltrige schon 4 Sendungen, die sie jeden Abend geguckt hat. allerdings lief da auch den ganzen Tag der TV, was bei uns nur bei absolutem Sauwetter oder gelegentlich mal sonntags der Fall ist – oder wenn Sohnemann (jetzt 3,5) im Bett ist. Resultat: Sohnemann beschäftigt sich ohne Probleme allein, das gleichaltrige Mädel braucht immer Anreize – ununterbrochen…
    ich glaube nicht, dass es ihm schadet, wenig TV zu gucken…

  15. Wenn mein Kind krank ist – aber nicht mehr ganz krank – fällt mir meist irgendwann auch nichts anderes mehr ein, als DVDs anzumachen.
    Irgendwann schaltet das Kind dann den Fernseher aus, weil es die Schnauze voll hat.

    1. Krankheit ist eine Ausnahme. Kranke Kinder dürfen bei uns reichlich DVD schauen, ansonsten jeder eine knappe halbe Stunde pro Tag (vorbildlich! ;-)). Am Wochenende auch mal ein gemeinsamer Film. Reguläres Fernsehprogramm läuft hier gar nicht; ist mir zu unkontrolliert und vor dämlicher Werbung ist man auch nicht sicher.

  16. ja ja, früher war alles besser und diesen seltsamen Kasten hatte nur der Tierarzt (und der kam nicht zum kucken, weil er ja so viel zu tun hatte)
    ach ja, waren das noch Zeiten …
    #Gebiss wieder rausnehmen (es drückt so)#

    aber mal im Ernst: auch ich hatte das Glück, in einem Vorort aufzuwachsen, in dem es noch viel Raum für kindliche Kreativität gab aber heutzutage ist das – insbesondere in den Innenstädten mit ihren ach so tollen Designer-Spielplätzen ..
    Und richtig gute, gepflegte Sandkästen gibt’s nur in Beach Clubs (leider nicht für die Kleinen).
    Ich schreibe hier absolut nicht für das Abstellen vor der Glotze, meine aber, dass es – neben der wie auch immer gearteten Aufklärung der Eltern – zwingend notwendig ist, Menschen, die sich für ein Kind (oder mehrere) entschieden haben, politisch, gesellschaftlich und finanziell mehr zu fördern
    .. und da hapert’s an allen Ecken und Enden.

  17. Ich frage mich, was der betreuende Elternteil die Zeit über tut, während das Bobbele in die Glotze starrt. Hockt er auch auf dem Teppich und guckt Power Rangers – oder was macht er?

    Ich wurde als Kind tagsüber auf die Straße gestellt und konnte dort mit anderen Kindern, die auch auf die Straße gestellt wurden, Hüpfkästchen spielen. Oder Verstecken. Oder wir haben uns mit Dreck beworfen und uns gehauen. Aber das war auch damals. Und auf dem Land.

  18. ich finds richtig toll wenn 3jährige mit nen DS besser umgehen kann. Ich selbst hatte grad mal als Kind nen Game Boy da war ich aber auch schon in der 4ten Klasse. Unsere Konsole hier ist über 1Jahr alt und genutzt wurde sie?! Ja keine Ahung sei April nicht mehr und staubt ein. Ich hab gar keine Zeit TV zu schauen und mein Kind auch nicht, gegen 16Uhr darf sie die Tierpark Sendung schauen aber selbst da geht sie lieber in ihr Zimmer und macht sich die Hörspiel CD an und tanzt und erzählt dazu. Letztes Jahr waren wir sogar fast jeden Tag im realen Zoo dank Jahreskarte! Und selbst schlechtes Wetter verbringen wir draußen mit Pfützenspringen oder gar reinlegen 🙂
    Ich find es unmöglich wie manch Eltern den TV als Babysitter benutzen, geht gar nicht!

  19. ich hatte mal ein ähnliches gespräch mit einer mutter, da ging es um den computerspielkonsum des söhnchens

    ich: sagen sie mal, wie siehts mit dem computerkonsum von ihrem filius aus?
    mutter: ja, da sagen sie was, der beschäftigt sich nur damit.
    ich: versuchen sie es doch nur auf das wochenende zu beschränken, dann hat er unter der woche zeit für seine schulsachen.
    sohn: PROTEST!!
    mutter: nix protest, du hast ja immer noch deine playstation!
    ich: äh…

    playstation wirkt sich ja auch gar nciht schlecht auf die konzentration aus…

  20. Hm, das sind aber noch die, die es zugeben.
    Es stimmt schon, wir wissen garnicht was noch alles in den Wohnzimmern passiert.
    Ich beobachte z.B. dass das schlagen von Kindern wieder als “normaler” angesehen wird.
    Bsp: Eltern Beamter in guter Position, sie Bankangestellte. Total überfordert, schlagen (auf den Kopf) ist so normal, dass der junior schon garnichtmehr reagiert.
    Tja, die sind wenigstens so “intelligent” dass sie es beim KiArzt natürlich nicht zugeben, ist alles okay zuhause.
    Die finde ich viel schlimmer, und davon gibt es viele. Wird schön vertuscht beim KiArzt.
    Es würde uns gruseln, wenn wir alles wissen würden.

  21. Vielleicht ist es auch umgekehrt, das Kind hat Konzentrationsschwierigkeiten, fürs Fernsehen und Konsolenspielen braucht man die nicht in dem Maße wie fürs Bücher anschauen/lesen, puzzeln, Lego oder Playmobil spielen und deswegen bevorzugt das konzentrationsschwache Kind eben Tätigkeiten, bei denen ausdauerndes konzentrieren nicht erforderlich ist.

    1. Wenn das der Fall ist, ist es die Aufgabe der Eltern dafür zu sorgen, dass das Kind sich auch mit anderen Sachen beschäftigt um seine Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Dann noch mehr als bei einem Kind das hin und wieder viel fernsieht aber danach “normal” ist.
      “Der kleine mag aber so gerne Cola und Pommes.” ist ja auch kein Grund sein Kind verfetten zu lassen. Dafür gibt es ja das schöne Wort “Nein.” Sollten viele Menschen viel häufiger verwenden.

  22. Joah, genau sowas hab ich auch im gaaanz weiten Bekanntenkreis.
    Da gab es den DS dann mit vier und der Fernseher läuft permanent. Erstes Zeugnis (Kind kommt jetzt in die zweite) war definitiv nicht berauschend.

    Ich sag mal so: Ich hab als Kind wahnsinnig viel gespielt. Fernsehen unter der Woche im Vorschulalter: Ja, abends die Sesamstraße und das Sandmännchen. Ende. Ab und an mal eine halbe Stunde die Augsburger Puppenkiste oder ähnliches.

    Am Wochenende durften meine Schwester und ich dann fernsehen – allerdings nur die ersten drei Programme, sprich, wir haben uns dann Löwenzahn, die Sesamtstraße und sowas angeguckt … Die “Maus” bildete definitiv den Abschluss und wurde von allen gemeinsam geguckt.

    Aber meine Eltern haben auch super viel vorgelesen, wir waren im Sommer jeden Tag draußen, im Zoo, auf dem Spielplatz …

    Alles mit Maß. Unkontrolliert fernsehen ist scheiße (auch für Erwachsene, finde ich. Meine Glotze benutze ich jedenfalls fast nur zum DVD-gucken). Und ein Kind unter zehn braucht keine eigene Konsole.
    Dass man mal bei den Eltern mitspielt – okay. Aber ein eigenes Gerät? Nö. Auf keinen Fall.

  23. übrigens geht es um fernsehkonsum im vorschulalter,da ist der Vergleich mit Buchlesen ziemlich schwierig. Die wenigsten Kinder lesen vor der Schule schon Bücher. Und wenn dann eher mit den Eltern oder Bilderbücher.
    Mein Kind schaut auch fern. Jede Woche 3-10 Min beim Fingernägelschneiden. Ja, ich missbrauche den Fernseher, damit mein Kind still sitzt. Aber ich begleite sogar diese kurze Zeit verbal mit Erklärungen.
    Zusätzlich schaut er ca. alle 3 Monate mit dem Papa zusammen fern und ich schneide derweil die Haare. Sonst versucht er permanent zu sehen, was ich mit der Schere mache.

    1. poeses mich mutti….. der zweck heiligt da ja wohl die mittel und bevor du kind die finger und zehen abschneidest, lass kind das kettensaegenmonster schauen. spass beiseite….
      in maßen ist das doch voellig ok, vor allem selbstbestimmt, dank dvd heute ueberhaupt kein problem mehr, voelliges tv verbot ist quatsch, denn dann lernen die lieben kleinen nicht, dass der fernseher einen ausknopf hat und werden bei der naechsten sich irgendwie bietenden gelegenheit eben schauen solange es irgend moeglich ist….

  24. Ich hab als Jugendliche auch immer den Fernseher laufen gehabt und bin der Meinung, dass es mir nicht geschadet hat – aber wie kann man das wissen? Wer diagnostiziert sich selbst schon gern Schäden wegen Fehlverhalten?
    Jedenfalls hab ich von meinem Fernsehkonsum nicht viel gewonnen, ich würd das eher als verlorene Zeit verbuchen. Im Gegensatz zu den Büchern, die ich gelesen habe übrigens.
    Bei uns läuft der Fernseher vielleicht einmal im Monat, und dann meistens, wenn die Kinder im Bett sind. Mein Sohn hat erst einmal Fernsehprogramm geguckt (Sendung mit der Maus), sonst gelegentlich DVDs (zur Zeit auch nicht, er fragt nicht danach). Ich glaube, ein Fernseher im Hintergrund würde uns alle wuschig machen, ganz zu schweigen von dem Mist der da offenbar nachmittags so läuft…

    Das ist jetzt aber kein Dogma (bevor das wieder jemand herausliest), sondern das hat sich bei uns so ergeben, zum Teil wohl deshalb, weil die Fernseher (ja! wir haben zwei!) nicht gerade an prominenter Stelle stehen. Gegen ein bisschen ausgewählten Fernsehkonsum hab ich nichts einzuwenden.
    Nur – 6 Stunden mit 1 Jahr? Hat das Kind da noch irgendwas anderes gemacht als Schlafen, Essen und Fernsehen? Selbst wenn das berieseln an sich nicht schadet, geht da doch wahnsinnig viel Zeit verloren, in der das Kind sich entwickeln und seine Motorik, Sprache etc trainieren sollte…

  25. .. und wenn’s dann in der Schule nicht klappt, liegt es selbstverständlich an den Lehern (m/w) 🙁
    nein, ich bin kein Lehrer, aber bei “so was” schwillt mir der Kamm und der Gedanke an einen Elternführerschein taucht wieder auf.

    1. Da würde auch ein Elternführerschein nichts bringen. Papier ist geduldig. Letzten Endes kann man die Eltern ja nicht überwachen, und den Fernseher den ganzen Tag lang laufen zu lassen, ist auch nicht strafbar. Da ist schon das Grundgesetz davor. Man kann nur auf echte Einsicht hoffen.

  26. Das ist auch der Grund warum wir keinen Fenseher haben. Unsere Kinder dürfenm machmal etwas ausgesuchtes und Kleinkindgerechtes (Maulwurf oder so) bei You Tube schauen. Natürlich wollen sie danach immer mehr… nach 40 Minuten Filme schauen sind sie total unausgeglichen und überdreht, da muss man 2 Stunden an die frische Luft um den Schaden zu beheben.

    Wii und Nintendo oder sowas kommen mir nicht ins Haus.

  27. Es kommt, wie bei vielen Sachen im Leben auf das Maß an. Wenn die Eltern ihren Kindern nicht zeigen, was es sonst noch alles Tolles gibt, dann hilft auch massive Reduzierung des Fernsehkonsums nicht.

  28. Oftmals liegt das Problem nicht am Fernseher. Exzessives Bücher lesen macht auch dick macht und lässt die Motorik verkümmern… denn es ist genau so passiv wie TV.
    Meine Tochter interessiert sich nicht für TV, auch wenn es den ganzen Tag laufen würde. Sie spielt lieber. Diesem Kind haben die Eltern eben beigebracht, das Fernsehen das tollste ist.
    TV macht dumme Kinder dümmer und kluge Kinder schlauer. Ist eben so.

    1. hallo, sorry, aber lesen ist laengst nicht so passiv wie das unkontrollierte berieseln lassen vom fernseher. dass jedes kind ausreichend bewegung braucht, ist eigentlich eine selbstverstaendlichkeit, aber wenn ein kind stundenlang von einem buch gefesselt ist und liest, so what. ging mir auch schon als kind so und weder meine sportliche laufbahn noch meine akademische/berufliche laufbahn hat darunter gelitten…. und: beim lesen bewegt man sich doch, muss ja schliesslich – noch – die seiten umblaettern, haendisch…

      beste gruesse

      h.

      1. Ja ne ich find die Kategorisierung TV = Schlecht, Lesen = gut nicht wirklich weit gedacht.
        Ich hab als kleines Kind auch TV in einem Ausmaß konsumiert, wie der Kinderdoc es auch als bedenklich eingestuft hätte. Glücksbärchis, David der Kabauter, Lila-Launebär…. ohne Ende. Und auch gelesen.
        Der wirklich einzige Pluspunkt beim Lesen ist, das eben Lesen gelernt wird. Dadurch ist es aber nicht gesünder als Fernsehen.
        Ich bin nun wirklich kein Verfechter des Fernsehens. Wenn es nach mir ginge, hätten wir es ganz abgeschafft. Aber meine Frau will es behalten. Ich hoffe sehr, das Fernsehen sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte selbst abschafft. Die Kinder sollen lieber das Internet für sich entdecken. Denn dort kann wirklich interagiert, und sehr viel besser gelernt werden. Aber auch hier gilt – wie beim Fernsehen oder beim Lesen: Kluge Kinder suchen sich eben auch Websites raus, die sie weiter bringen. Und dumme Kinder suchen sich im Fernsehen Assi-TV und bei den Büchern eher was auf Bravo-Niveau raus. Das kann man alles nicht am Medium festmachen.

        1. nochmal: lesen ist eine geistige leistung, erfassen von buchstaben, woertern, sinnzusammenhaengen, sich bildlich vorstellen, was in einem buch passiert, seiner fantasie freien raum geben. das kann nicht jeder.
          sich von der glotze berieseln lassen kann jeder. das erfordert keinerlei anstrengung bis auf das druecken der fernbedienung.
          wieso gibts denn in jedem (fast) haushalt mindestens einen fernseher, aber laengst nicht in jedem haushalt ein buecherregal, geschweige denn buecher, die gelesen werden?

        2. Sind Sie sicher, dass Sie nicht zum Teil die Kausalitäten etwas umdrehen und nicht dumme Kinder dumme Sachen gucken sondern Kinder, die dumme Sachen gucken dumm werden?
          Es gibt viel Studien, die nahelegen, dass Intelligenz zum großen Teil genetisch bedingt ist aber es gibt wahrscheinlich noch mehr die ganz eindeutig zeigen, dass die Förderung, also auch die Frage ob Fernseher oder Buch einen enormen Unterschied machen können.

          1. Ich finde eher, das die Gegner meiner Argumentation die Kausalitäten falsch auslegen (auch, weil die Theorie, das Fernsehen für Kinder grundsätzlich schlecht ist, ja auch seit Generationen so behauptet wird ohne sie ernsthaft zu hintefragen).
            Es ist wohl am häufigsten so, das Kinder, die viel Fernsehen schauen, oftmals auch aus Familien stammen, die generell eher im unteren Bildungsbereich anzusiedeln sind.
            Nun könnte eine Studie, die schaut ob “kluge” Kinder weitaus weniger Fernsehen schauen, meine Behauptung natürlich stürzen. Würd mich ersthaft interessieren: ist ein Kind aus einer Akademiker-Familie, das viel TV schaut, deswegen unterdurchschnittlich begabt? Wäre eine interessante Studie.
            Klingt für mich bislang jedoch eher alles nach “So ist es eben”.

          2. Ein Kind das genetisch oder sozial gesehen bessere Vorraussetzungen hat als andere kann mit Sicherheit intellektuell/ akademisch mehr erreichen – im Schnitt – als ein Kind aus einer sozial schwächeren Familie aber das heißt noch lange nicht, dass es das auch ohne jede Förderung tut. Ein theoretisch gesehen noch so intelligentes Kind lernt nichts und entwickelt seine Intelligenz nicht wenn es den ganzen Tag RTL guckt. Genauso kann ein Kind dessen Grundvorraussetzungen schlechter sind noch einiges “raushauen” mit der richtigen Förderung. Aber eines haben diese Kinder alle gemeinsam: Wenn sie schon mit einem Jahr vor dem Fernseher geparkt werden, dann kommen sie auch später kaum oder zumindest weniger als andere Kinder auf die Idee ein Buch zu lesen, draußen zu spielen oder sonst irgendetwas “Sinnvolles” zu tun.

    2. Ich wage mal ganz ketzerisch zu behaupten, dass jeder, der so passiv liest wie er fernsieht noch nicht über das Leseniveau der BILD Zeitung hinausgekommen ist.
      Wer liest erbaut ganze Welten in seinem Kopf, taucht in sie ein, lernt – je nach Genre – neue Orte, Menschen (ja auch die, gute Autoren schaffen es ihre Charaktere wie echte Menschen sein zu lassen) Kulturen oder Weltansichten kennen. Wer richtig liest und nicht nur im Kopf ein paar Wörter aneinander reiht, dessen Gehirn läuft auf Hochtouren.
      Wer denkt nur wirklich “aktiv” zu sein wenn er sich wirklich körperlich bewegt, der tut mir sehr leid……

      1. Also bitte! wer denkt er sei geistig aktiv, wenn er liest, der kann dann mir leid tun, oder wie? Was für ein trugschluss, dass lesen wirklich bedeutet geistig aktiv zu sein… wei schon oben erwähnt wurde außer “lesen” und vielleicht noch der rechtschreibung lernt man bei sehr sehr vielen büchern kaum etwas.

        1. Es scheint mir als würden Sie einfach nur nicht richtig lesen, oder eben nicht das richtige.
          Wenn irgendwo beschrieben ist, dass die Hauptperson durch einen Wald läuft, dann denke ich nicht “toll, wann passiert endlich was?” sondern setzte mir erstmal einen schönen zur Stimmung passenden Wald in großem Detail zusammen bevor es weitergeht. (Schön erklärt in den Büchern von Jasper Fforde mit “feeedbackloop”). In einem Krimi spinne ich tausende Theorien wer es wie und wieso wohl war bevor ich beim letzten Kapitel ankomme. Bei Dramen weiß ich ab der Hälfte des Buches, wie die Leute sich verhalten werden, weil ich mir über sie Gedanken gemacht und sie kennengelernt habe.
          Ich tauche in Bücher ein. Ich lese nicht nur die Wörter und lasse mir vom Autor diktieren, wo es lang geht. Ich bestimme selber, durch welchen Wald ich gehe, wie blau der Himmel ist und wie laut das Feuer im Kamin knistert. Und noch lange nachdem ich ein Buch wieder geschlossen habe, denke ich manchmal über die Menschen (oder Tiere oder Fabelwesen oder Aliens) darin nach und frage mich wie’s denen wohl “geht”.
          Das ist alles andere als passiv.
          Jeder, der nicht dazu in der Lage ist, sich so zu vertiefen und abzutauchen hat wirklich mein vollstes Mitgefühl.
          Keine Sorge, ich bin Ihnen nicht böse, Sie tun mir einfach nur Leid.

    3. @Klabund:
      Lesen macht fett und faul? Glaub ich nicht – hab mich grad beim Lesen ihrer Zeilen vor Lachen vom Stuhl geschmissen, bin unter den Tisch gefallen, musste wieder raus krabbeln und mich auf den Stuhl ziehen!

      1. Da schließe ich mich an. Wunderbar geschrieben und sehr treffend! Endlich mal jemand der auch Fforde liest.
        (tut mir leid, der Kommentar ist nicht zum Thema, konnte ich mir aber nicht verkneifen)

  29. Gibt doch dieses Totschlagargument bekannter Hirnforscher: Wer als Vorschüler regelmäßig Fernsehen guckt, geht später weder zum Abi noch zur Uni.
    Wahrheitsgehalt solcher Studien und krassen Aussagen sei mal dahingestellt, aber was definitiv sicher ist: Kein Fernsehen schadet nicht. Und kommt mir nicht mit “Dann kann der arme Junge in der Schule ja gar nicht mitreden über Pokemon/Naruto/Sailor Moon” Und kindgerechtes Fernsehen gibt es kaum – wenn die Flimmerkiste läuft, egal welches Programm, ist das eine totale Reizüberflutung.

    Natürlich gibt es auch jene, die es trotz gelegentlicher Glotze zu was gebracht haben – die Frage ist nur, was wäre möglich, wenn ohne?

    Nur WENN sie denn läuft, dann sollte da eine Familienveranstaltung draus gemacht werden, wie bei tekelek. Oder als der kinderdok das mal angesprochen hatte, gings darum, dass die Kinder zu Nachbarn/Freunden gehen und gemeinsam gucken. optimal ist was anderes, aber nicht alle Kinder haben die Möglichkeit, beim Bauern umme Ecke zu erleben, wie sich ein Kälbchen anfühlt oder wo die Hühner die Eier am liebsten verstecken. Dann müssen die Eltern sich nämich mit den Kindern beschäftigen, und oh gott, das wäre ja mühsam. Die elektrische Großmutter bannt sie Kiddies doch viel besser aufs Sofa.

    1. “Gibt doch dieses Totschlagargument bekannter Hirnforscher: Wer als Vorschüler regelmäßig Fernsehen guckt, geht später weder zum Abi noch zur Uni.”
      WAS? Kannst du das bitte mal belegen? Also ich hab im vorschulalter sicher auch regelmäßig ferngesehn, genau wie meine späteren mitschüler und jetztigen kommilitonen. Da würd ich schon gern wissen welche (anerkannte) Studie das belegen kann. Schlecht ist mein Abi auch nicht-hat immerhin für medizin gereicht…

  30. Ich kann mich nur anschließen. Es ist wirklich erschreckend, wie lange Kinder heutzutage teilweise vor dem Fernseher sitzen.
    Hier gibt es nicht mal einen Fernsehanschluß, den haben wir von Anfang an nicht angemeldet – aus Kostengründen und weil sowieso nur Schrott im Fernsehen kommt.
    Was es alle paar Wochen gibt ist z.B. eine DVD. Aber auch hier gibt es nur Ausgesuchtes und Filme, die man gut nach einer halben Stunde abschalten kann (das Argument oben mit dem Kika-Kanal ist keines im Zeitalter der DVD !), ausnahmsweise läuft auch mal ein Kinofilm für Kinder, da merke ich aber deutlich, wie hibbelig und überdreht die Kinder hinterher sind, also bleibt es wirklich die große Ausnahme.
    Wenn ich diese Unruhe und Nervosität nach mehr als einer halben Stunde Fernsehen beobachte, dann fällt mir kein einziger Grund ein, weshalb ich die Kinder täglich oder längere Zeit gucken lassen sollte …

  31. Nun ja, das mit der halben Stunde am Tag finde ich da wiederum sehr naja…. allein das Kikaninchen zB dauert länger. Ich selber habe mit 5 oder 6 einen TV im Zimmer gehabt…. und siehe da, ich war weder Aggressiv, noch saß ich nur davor, ich verbrachte meine Kindheit draußen wie es sein sollte, ich war kein Versager in der Schule und habe tatsächlich einen vernünftigen Job ergriffen. Ich denke man sollte die Zeichen sehen und darauf achten, wie das eigene Kind drauf reagiert.

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