schnelle heilung

mutter: „herr dokter, wir haben bei unserem achtjährigen diesen termin so dringend ausgemacht, weil die lehrerin sagte, der brauche uuuunbedingt logopädie. der kann nämlich kein sch sprechen, der sagt immer s-metterling statt schmetterling.“
ich: „ok. mehmet, sag mal schmetterling.“
mehmet: „schmetterling.“
ich: „schuh?“
mehmet: „schuh.“
ich: „busch?“
mehmet: „busch.“
ich: „schneemann?“
mehmet: „schneemann.“
prima. geheilt.
merke: wenn ein kind einen bestimmten buchstaben auch nur ab und zu mal richtig spricht, spricht es den buchstaben richtig. und braucht keine therapie.
merke auch: wenn dir die erzieherinnen pekip-bevollmächtigten lehrer irgendetwas pathologisches über dein kind einreden wollen, schau es dir immer erstmal selber an.

31 Antworten auf „schnelle heilung“

  1. Ich hab mir jetzt auch länger überlegt, ob ich dazu was schreiben soll. Das Draufhauen auf die Erzieherinnen finde ich jetzt gerade unproduktiv.
    Wenn einer Erzieherin etwas am Kind auffällt, dann soll sie es den Eltern mal ansprechen und mal den Gang zum Arzt anraten. Wenn es dann nichts ist, ist das doch super.
    Erfahrungsgemäß sind es eigentlich die Eltern, die dann beim Arzt die Nummer draus machen: „Die Kinderärztin hat diagnostiziert…“

    Ist mir als Apotheker auch schon passiert, dass ich ne Kundin zum Arzt weitergeschickt habe, weil sie mir über Schmerzen in der Brust und im Arm berichtet hatte und dagegen Voltaren wollte. Und da wurde dann beim Arzt draus: „Der Apotheker hat gesagt, ich habe einen Herzinfarkt.“ Der Arzt war entsprechend wenig begeistert und hat mich telefonisch angerufen.
    Nope, das hatte ich nie gesagt. Ich habe gesagt, „es könnte was mit dem Herzen sein und ich würde ihnen raten, sofort zum Arzt zu gehen, damit er sich das mal ansieht.“ Diagnostizieren tu ich nicht, aber die Kundin einfach mit ner Tube Voltaren heimschicken, halte ich dann auch für verkehrt.

    1. Korrektur:
      Erfahrungsgemäß sind es eigentlich die Eltern, die dann beim Arzt die Nummer draus machen: „Die ERZIEHERIN hat diagnostiziert…“

  2. Kinderförderwahn und Pathologisieren machen Eltern krank.

    Meine große Tochter, gerade 7 geworden fiel schon als kleines Kind durch ihre super Motorik auf. Sie konnte sehr früh sicher laufen, kletterte hier und da entlang, schwamm mit nichtmal 5 Jahren wie ein Fisch, hat Kraft und Gefühl und aber auch Eleganz in der Bewegung. Vor einem Jahr brachte ich sie zum Leistungsturnen, weil ich ihr im Alltag nicht genug austoben bieten konnte. Dort sollte sie gleich weitergeleitet werden an das regionale Leistungszentrum. Ich habe das abgelehnt.
    Gegen seine große Schwester sieht ihr motorisch normal entwickelter Bruder immer wie körperbehindert aus.

    Und nun: Zwei „Fachleute“, eine Ergotherapeutin und eine Kinderpsychiaterin attestierten dem Kind unabhängig voneinander eine schwere grobmotorische Entwicklungsverzögerung das Gefühl für den Raum würde dem Kind fehlen und allgemeine koordinative Fähigkeiten…

    Da macht man sich als Mutter ( auch nicht ganz fachfremd als Ärztin) trotz allem verrückt.
    Was soll das ?

  3. Jetzt muss ich doch mal über das Erzieher-Bashing hier meckern.Es gibt sicher, wie in allen anderen Berufen bessere und weniger gute ;-), aber:
    Meiner Frau (sie ist Erzieherin) sind mehrere Fälle bekannt, wo die Eltern den gutgemeinten Rat „gehen Sie doch mal zu einem Fachmann“ ignoriert haben (mein Kind hat nix) – und die sich jetzt wundern, dass das Kind a) zurückgestuft wurde, b) sitzen geblieben ist, c) sich nun auf einer Förderschule befindet, wo die Therapeuten dann sagen: „da hätte man früher was machen können“.
    Auch gibt es den „Hausarzt“, der ein hartnäckiges lispeln als „vollkommen normal“ hinnimmt oder eine geistige Störung als „ist halt ruhiger/lebhafter als andere“ abtut.
    Facharzt? Wozu….

    1. „Aber die Kinder die oft mit blauem Auge da waren, die bei jeder hastigen Bewegung zusammengezuckt sind, die niemals was zu Essen dabeihatten, etc, da wurde nichts getan! Kein Tipp an den Kinderarzt, ans Jugendamt oder ähnliches!“

      Ich bin so ein Kind, wo weggeguckt wurde, und wenn ich am Anfang meiner Aufarbeitung es gehasst habe, so weiß ich auch, im Nachhinein war es okay so. Ich bin Erzieherin und würde niemals ein Kind länger leiden lassen, würde alle Hebel in Bewegung setzen, um das Kind aus dieser Situation zu holen, aber wenn ich an mich selbst als Kind denke, dann würde mir schlecht werden, wenn ich dran denke, man hätte mich da raus geholt, weil niemand verstehen würde, warum ich dann endgültig eingebrochen wäre….

  4. Ich möchte aber auch mal zu denken gaben dass auch viele Kinderärzte (anwesende ausgeschlossen) nicht richtig bescheid wissen. Und Kinder deshalb zu spt oder garnicht geholfen werden kann.
    Und viele Erzieherinnen mal in Schutz nehmen, denn was man da so manchmal im KIGA sieht, da wird einem ja nur schlecht…

    1. Klar wird einem da schlecht. Nur nützt es nix, wenn irgendwelche kirchlich- oder Staatlich-Anerkannten Erzieherinnen da ihre Diagnosen zu abgeben. Weil dabei nix gutes bei rauskommt.
      Ich hab übrigens nix gegen Erzieherinnen, kenne selbst Leute dieses Berufsschlags zur Genüge privat. Ich halte Grundschullehrerinnen noch für sehr viel unfähiger.

      1. Erzieher- und GrundschullehrerInnen-Bashing – Toll! (Ironie off)

        Aber:
        Das Auto klappert, der PC fährt nicht hoch, es tropft aus der Wand. Vertrauensvoll legen wir die Angelegenheit in die Hände von Fachleuten. Und egal ob Automechaniker, Computerfachmann oder Klempner – jeder von denen hat sich bei einer Erstdiagnose schon mal geirrt.
        Treten wir jetzt komplett die gesamten Berufsgruppen „in die Tonne“??
        Nein, aber den Erziehern und Lehrern, die mehr als nur unser einziges Goldstück gesehen und erlebt haben, sprechen wir die Kompetenz ab
        Mit großer Sicherheit haben Erzieher und Lehrer nicht immer Recht, oft genug aber doch.
        Es gibt Kinder wie meinen Sohn oder die Tochter von Zuckerschneckle. Beide haben nicht geredet – aus verschiedenen Gründen, die abgecheckt werden mussten.

        1. Und wenn die von dir beschriebenen Fachleute Mist bauen kann man das beheben lassen, kostet „nur“ Geld.
          Aber wenn die Fachleute, die ja „Nicht nur unser einziges Goldstück“ gesehen haben falsch liegen dauert es Jahre bis die Folgen von zuviel Druck und falschen Therapien einigermaßen behoben sind!
          Du sagst doch selbst noch heute leidet dein Kind. Und meinst du es wäre anders wenn er als gesundes Kind Therapien und Druck bekommen hätte?
          (Und dein Vergleich hinkt mehr als gewaltig!)

          Viele Erzieherinnen und Grundschullehrer labern soviel dummes Zeug, OBWOHL sie doch eigentlich wissen müssen das nicht jedes Kind der Norm entspricht. Gerade weil sie soviele Kinder sehen!
          Und wenn Mama dann nicht pariert, nun, dann werden eben andere Seiten aufgezogen, denn als Erzieherin/Lehrer weiß man natürlich das man immer und absolut im Recht ist.
          Da folgen pädagogische Glanztaten, das glaubt einem kein Mensch! Nur die, die selbst erfahren haben wie mies „Pädagogen“ sein können. Und wie kleinlich sie das an den Kindern auslassen.
          Und da kannst du mit Attest vom Psychologen stehen, der sagt das Kind ist okay. Das interessiert den Lehrer nicht. Da liegt der Psychologe falsch! Da muss eben mal ein andere Therapeut gesucht werden. Solange bis einer die Diagnose des Lehrers/Erzieherin bestätigt!

          Aber die Kinder die oft mit blauem Auge da waren, die bei jeder hastigen Bewegung zusammengezuckt sind, die niemals was zu Essen dabeihatten, etc, da wurde nichts getan! Kein Tipp an den Kinderarzt, ans Jugendamt oder ähnliches!
          Die sollen aufhören gesunde Kinder krank zu reden und sich lieber wirklich um die Kinder kümmern die Probleme zu Hause haben!
          Aber nein, da könnte es dann nämlich richtig Stress mit den Eltern geben. Da hält man sich schön raus und ignoriert die blauen Flecke die so deutlich nach Gürtel aussehen.
          Das passiert leider noch viel zu oft.
          Den wirklich guten Erzieherinnen und Lehrer, denen danken alle Eltern mit etwas schwierigen Kindern jeden Tag aufs Neue! Für ihre Geduld, ihre Weitsicht und ihre wirklich guten Ratschläge.

  5. Auch auf die Gefahr hin, richtig eins auf die Mütze zu bekommen……

    Ich bin jetzt ein paar Tage um diesen Beitrag herumgeschlichen. Und möchte einige Dinge zu bedenken geben.
    1. Es gibt den Unterschied zwischen Übungssprache („sag mal Busch“) und der Spontansprache, also dem alltäglichen Sprechen. Und ich als Lehrerin an einer Förderschule „Sprache“ erlebe täglich, dass Kinder in der Übungssprache durchaus verständlich sprechen, wenn es dann aber an das freie Sprechen geht, sind viele Schüler nur schwer verständlich. Ich möchte mir aber jetzt auch nicht anmaßen, zu beurteilen wie Ihr o.g. Patient spricht.
    2. Es mag bestimmt Kinder geben, die Logopädie erhalten, obwohl es nicht so dringend ist. Aber ich habe schon ausreichend Kinder erlebt, die keine Logopädie erhalten. Oder auch Fälle von Sprachentwicklungsstörungen, bei denen die zuständigen Kinderärzte eine logopädische Therapie als nicht nötig angesehen haben und die Eltern auf baldige Entwicklungsschübe vertrösteten.
    3. Empfehlungen von Erziehern oder Grundschullehrern sind nicht immer dazu da, um den Eltern Ungemach zu bereiten. Kann sein, dass die Empfehlung für den o.g. Patienten für die Katz waren. Aber ich als Lehrerin möchte mich im umgekehrten Fall auch nicht den Vorwürfen aussetzen, den Eltern eines entwicklungsverzögerten Kindes zuwenig Beratung angedeihen zu lassen.

  6. meine sprach KEIN wort im kindergarten das erste halbe Jahr. Von „das Kind hat Probleme mit dem Hören!“ über „sie braucht unbedingt ergo, damit sie spricht!“ (???) bis „es ist nicht normal, dass sie mit KEINEM redet!“ hatten wir alles. Wir tigerten zum Kinderarzt, der sie seit der Geburt kannte. Der grinste nur und meinte: „Was soll ich sie irgendwohin überweisen, wenn sie ned mal mit mir redet? Sie hört perfekt, sie spricht mehr als altersgerecht laut ihnen – die sollen einfach mal den Ball flach halten!“.
    Ein Jahr später sprach sie im Kindergarten. Dann aber auch ohne punkt und komma….
    Als es dann drum ging, sie einzuschulen hieß es, wir sollten die Lehrer „vorwarnen“ – denn sie sprach noch immer nichts mit Fremden.
    Böse Mama – nichts tat ich…. Auf dem Elternabend hab ich nachgefragt und bekam zur Antwort: „Ein sehr ruhiges Kind – Wenn ich sie was frage, bekomme ich eine Antwort!“
    Mit 9 dann Trennung von ihrem Vater (also ich….), JA-Termine wegen alleinigem Sorgerecht (aus gutem Grund auch erhalten). Sie sprach kein Wort. Wieder: „Das Kind braucht eine Therapie!“
    Auf Anraten der RÄ dann nach einer Kinderpsychologin gesucht – auch da sprach das Kind kein Wort. (Oh ja… sie kann hartnäckig sein….).
    Das Kind, dass angeblich schlecht hörte, nicht gut sprechen konnte und UNBEDINGT eine Therapie gebraucht hätte (und nichts davon bekam…. was bin ich für eine Rabenmutter….), ist heute 19. Sie hat das Fachabi Schwerpunkt Sprachen (4 an der Zahl… davon spricht sie deutsch und spanisch fliessend, französisch perfekt und nahezu akzentfrei und englisch sehr gut) und parallel dazu den Wirtschaftsassi gemacht und vor 3 Monaten eine Ausbildung angefangen. Als Versicherungskauffrau.
    Und – welch Wunder – sie redet heute mit allen. (und mein 2. Mann und ihr Stiefvater, der sie aus der Zeit nicht kennt, bezweifetl dann und wann die alten Geschichten – auch wenn sie das erste halbe Jahr mit ihm auch kein Wort geredet hat….)
    Zuhause hatte sie übrigens schon mit 3 Jahren keine Probleme ihre 10 Jahre ältere Tante an die Wand zu diskutieren…..

    1. Also klar, es MUSS nichts schlimmes sein, aber wenn ein Kind einfach nicht spricht (und wie kann man sicher sein, dass es zuhause wirklich so anders ist?) und besonders wenn es das auch in der Schulzeit und dann nach eher einschneidenden Veränderungen wie der Trennung der Eltern macht, liegt es doch nahe, dass mal vom Experten „abklären“ zu lassen. Schön es mag gut gegangen sein, aber sich darüber aufzuregen, dass Erzieher und Lehrer besorgt waren ist schon etwas arrogant finde ich. Zumal ein schweigendes Kind auch etwas anderes ist als eins mit Lehrer – diagnostiziertem ADHS –> unruhige Kinder sind anstrengend, da würde man gerne eine Diagnose und ein Medikament für haben, ruhige Kinder sind ziemlich pflegeleicht in einer Klasse, die Besorgnis einer Lehrerin also eher uneigennützig.

      1. Es war jetzt nicht so, dass die KL sich überhaupt nicht um sie gekümmert hat. Sie wusste darum. Sie hat halt nicht gewartet, bis sie sich selber meldete – sie wusste, dass sie eine Antwort bekommt, wenn sie sie aufrief. Und hat das auch gemacht.
        Ich hatte das auch nicht auf Hinblick auf ADS geschrieben – sondern generell dieses „das kind braucht ergo/logo/….“
        Wir waren beim Kinderpschologen (eigentlich wegen Gutachten für das Sorgerecht – aber auch dieses Thema hab ich angesprochen). Auch sie sah keine Beweggründe. Und wir waren regelmässig beim Kinderarzt. Immer beim gleichen – zu allen U’s – und ich muss sagen: meine Tochter ist komplett durchgeimpft, auch von ihm. Er sah sie also regelmässig. Dazu wohnte er noch im selben Ort, nur ein paar Häuser weiter. Nach einem Unfall, wo er sie dann verarztet hat, hat sie dann auch mit ihm geredet.
        Hätte ich damals auf die Erzieher gehört, wäre ich ind ie Ergo mit ihr gerannt. Aber ich bin mir sicher: geredet hätte sie danach auch nicht mit jedem…
        Sicher gibt es Kinder, wo Ergo und Logo angebracht sind – ich habe nicht gesagt, dass das alles Käse ist. Im Gegenteil. Aber nur weil ein Kind ein bisschen anders ist wie die Norm, braucht es nicht immer Ergo/Logo/…

  7. Uns wurde leider von allen gesagt – „Das wächst sich noch aus“. Nach längerer Suche hatte ich endlich den HNO gefunden, der unserem Kleinen Logopädie verschrieben hat. Heute ist das Kind fast 18 und hat noch immer Hemmungen beim Sprechen, was sich natürlich auch auf die Fremdsprachen auswirkt. Ergo Mathe und Physik fast eine Eins (Bester in der Klasse am Technischem Gymnasium), dagegen in Deutsch, Englisch, neu jetzt Spanisch meist eine 4, wegen der mündlichen Leistungen. Wie wird wohl in 2 Jahren das Abi aussehen? Wird er den angestrebten Studienplatz in Elektrontechnik bekommen können?

  8. Oh Kinderdok, wie wahr! Als mein Sohn mit 3 in den Kindergarten kam sprach er noch nicht besonders gut. Die Erzieherin hat einen Wahnsinns Aufstand deswegen veranstaltet, das ging soweit das ein Herr vom Jugendamt in den KiGa kam und alle „auffälligen“ Kinder getestet hat. Sein Fazit: „Mensch, warum müssen die sich immer so aufregen? Alles ganz normal, kein Grund zur Sorge. Aber Geldverschwendung, ich sollte den Puten mal die Rechnung schicken.“
    Ja, er hat wirklich Puten gesagt. Da saßen sage und schreibe 9 Kinder, aus einer Gruppe von 25. Alle angeblich „hochgradig sprachgestört“ laut den Damen und keines ist durch den Test gefallen.
    Und die Lehrer… Von AD(H)S bis zur Hörstörung haben die 2 Klassenlehrer ihm alles diagnostiziert! Das ging soweit das gesagt wurde „Ihr Sohn wird nichtmal die Hauptschule schaffen. Geben sie ihn endlich in eine Therapiegruppe!“
    Nun ist er auf die weiterführende Schule gewechselt, hat eine Lehrerin die eher streng ist und macht keinerlei Schwierigkeiten.
    Ihr Kommentar war: „Na, er ist halt noch klein, macht doch nichts.“
    Und genau das ist es! Er ist eben ein Spätzünder, noch kindlicher als die meisten in seiner Klasse. Aber trotzdem beliebt bei den anderen und den Lehrern.

    Es ist so wichtig selbstsicher zu sein, seinem Kind zu vertrauen und nicht total auf diese Entwicklungskurven zu sehen. Kinder sind keine Maschinen, sie haben ihr eigenes Tempo.
    Klar, aufpassen sollte man. Aber dieser Einheitswahnsinn schadet den Kindern! (Und den Müttern ebenso)

  9. [ironie]Um Gottes Willen, mein Kind ist schon anderthalb Jahre alt und kann noch nicht richtig das O sprechen, muss ich mich jetzt Sorgen?[/ironie]
    Meine Güte, als ich zur Schule kam, hatte ich Probleme mit D und T, genauso wie mit G und K… und etwas gelispelt hab ich auch, was sich mit zuwachsender Zahnlücke gegeben hat und ich bin auch groß geworden, ohne Förderung. Warum muss gleich alles hochtherapeutisch gefördert werden? Und warum können Kinder nicht die Chance bekommen, bis zum zweiten Schuljahr ihre Sprachfehler selbst zu korrigieren? Muss ja keiner verstehen!

  10. Ich bin sehr dankbar dafür, dass unsere Kinderärztin das ähnlich gelassen wie wir sieht und uns stets bestärkt hat, nicht jede Äußerung von pädagogischem Personal, das seine fachlichen Grenzen nicht kennt, sorgenvoll ernst zu nehmen.

    Aber ich verstehe sehr gut, dass heute die Eltern vor allem kleinerer Kinder ausgesprochen verunsichert sind. Meine Freundin ist ausgebildete Tagesmutter, betreut über den Tagesmutterverein hochoffiziell. Sie soll für alle Kinder, ab dem Babyalter, inzwischen Beobachtungsbögen nach Schema Schlagmichtot anlegen, damit Förderbedarf rechtzeitig erkannt wird. Zwangsläufig steckt man damit alle Kinder in feste Schemen und hat kaum noch Spielraum für Spätentwickler, die dafür andere Fertigkeiten zügig ausbauen. Es ist alles vollkommen defizitorientiert.

    Das Gelbe U-Heft mag auch durchaus sinnvoll sein, aber es hat auch etwas von Kinder-TÜV und schafft manchmal mehr Panik als nötig, je nach „Strenge“ des Arztes, so meine Erfahrungen. Unsere Tochter hat zum Beispiel oft nicht vor Fremden gesprochen, aber sie konnte es zum Zeitpunkt xy. Das hat die Ärztin für das Heft akzeptiert, Punkt, aus. Bei meiner Freundin ergab die Weigerung des Kindes, mit dem Arzt zu sprechen, einen „Minuspunkt“ und unsinnige Sorgen bei den Eltern, schließlich zeigen ALLE Zweijährigen ihre Zweiwortsätze auf Kommando, oder ?

    Wir produzieren unsere ach so zahlreichen falsch entwickelten Kinder selbst – nicht, weil sie tatsächlich förderbedürftig sind, sondern weil die Vorgaben sie dazu machen. Eine Gelddruckmaschine für bestimmte Branchen und eine Steilvorlage für Gurus, die Kinder gleich mal pauschal zu Tyrannen erklären ;-).

    Meine Kinder sind zum Glück schon etwas älter, haben gewisse seriös diagnostizierte Probleme, aber alles andere, was man heutzutage wohl behandeln müßte, hat sich ganz von alleine erledigt.

    1. Diesen U-Druck habe ich bei einer Bekannten auch schon erlebt. Unsere älteren Kinder sind fast gleich alt und sie fragte mich vor der U8, ob meine Tochter dies und jenes machen würde, das würde bei der U verlangt. Sie übte das täglich mit ihrem Sohn damit es klappt.
      Irgendwie sieht sie schon seit der U3 jede U als Prüfung für die man lernen und üben muss. Ich kam mir da immer etwas komisch vor wenn ich mit den ungeübten Kindern dahin ging und sie im Vorhinein nur darauf vorbereitet habe, dass es eine Impfung gibt. Gemeckert hat die Kinderärztin trotzdem nie obwohl meine Tochter sich hinsetzt und kein Stück kooperiert hat.

  11. Oh, da kann ich ein Lied von singen.
    Die ehemalige Erzieherin meines Sohnes war der Meinung, dass er nicht eingeschult werden darf, weil er nicht sprechen kann. Ich war aber der Meinung, dass das nicht stimmt.
    Wir sind also zum Logopäden gegangen und haben das Problem geschildert. Die Logopädin hat mich ausgelacht und gesagt, dass mein Sohn sehr gut spricht und keine Therapie nötig hat.
    Das habe ich der Erzieherin mitgeteilt und die sagte, dass die Logopädin wohl einfach unfähig ist.
    Nun ist er seit dem Sommer in der Schule und die Lehrer sind mit ihm sehr zufrieden. Keine Spur von einer Sprachstörung!

  12. Aber ist man erst mal in den Händen der Sprachtherapie…
    …muss es wohl perfekt sein, bis man aufhören kann…

    Wir rennen dort seit JAHREN hin (kein Witz es fing mit Frühförderung im Alter von 3 Jahren an, das Kind ist jetzt 8 J. zwei dreimonatige Pausen waren dabei).
    Es begann auch nicht nur wegen dem Sch usw. logisch….
    Aber jetzt hakt es da noch zeitweise und scheinbar muss es perfekt werden… oder die Krankenkasse irgendwann die Zahlungszusage zurückziehen…

    LG KaTe

  13. ich frage mich auch so langsam, wie mein kind es geschafft hat ohne irgendwelche diagnosen und therapien bis zum zweiten schuljahr zu kommen. sicher haben wir auch ganz viel glueck, zweifelsohne und vielleicht sind wir auch ein wenig entspannt bisweilen…

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