die ultimative qualifikation

ich: „ah ja, sie haben ja schon zwei kinder, dann kennen sie sich aus.“ wir sind im vertretungsdienst, urlaubszeit. „wer ist denn ihr kinderarzt?“
mutter: „wir sind bei frau szepanski.“ sagt mir nichts. man kennt eigentlich so seine kollegen im umkreis.
ich: „ist das eine kinderärztin?“
mutter: „ja, klar.“ komisch. kenn ich immer noch nicht.;-)
ich: „in dortstadt?“ der nächste größere ort. vielleicht dort?
mutter: „nein nein. hier in hierstadt.“ ah ok. jetzt graut es mir.
ich: „sie ist wirklich kinderärztin?“
mutter: „aber sicher. sie sagt, sie ist kinderärztin, also allgemein und so, aber sie nimmt aber auch viele kinder an, behandelt ganz viele kinder. hat ja auch drei eigene übrigens.“ richtig. stimmt. die ultimative qualifikation.
ich: „also allgemeinärztin.“
mutter: „doch, sie sagt, sie sei kinderärztin.“
ich: „aber ohne facharztausbildung geht das doch nicht.“
mutter: „aber drei kinder hat sie.“
ich: „ich habe auch zwei. aber das macht mich nicht zum kinderarzt. oder sind sie mit drei geborenen kindern schon eine hebamme?“ ok, ein wenig unfair. aber konsequent, oder?
ich: „und jetzt im urlaub dann doch zum echten kinderarzt?“
mutter: „ja, frau szepanski ist im urlaub.“
ich: „und zu einer offiziellen vertretung von ihr wollten sie nicht gehen?“ jeder arzt gibt immerhin vertretungen an, wenn er in urlaub geht. muß er/sie ja. schreibt das kassenarztrecht so vor.
mutter: „nein. da wollte ich nicht hin. das waren ja nur der dokter schmieder und die frau dokter ramsauer. die sind ja für innere medizin. und ich wollte nur mal gucken lassen wegen der bindehautentzündung. ich dachte, da kann ich auch zu ihnen kommen.“

59 Antworten auf „die ultimative qualifikation“

  1. Ja, hmm, mag auch noch mitjammern auf hohem Niveau. Wir würden herzlich gern mit den Wehwehchen unseres Zwergs zum Kinderarzt, aber die unseres Vertrauens ist halt eine Stunde entfernt und bei Kleinkram ist der Hausarzt quasi um die Ecke.

    Es gibt da durchaus noch einen KiA in der Nähe. Aber irgendwie zögere ich bei einem Kinderarzt, der sich anthroposophischen Schüsslerpathos auf die Fahne schreibt. Klar, Placebo ist prima, aber kann ich ihm vertrauen, dass er im Zweifelsfall auch rechtzeitig von dieser Ideologie abschwenkt?

    Probleme in der ersten Welt … 😉

  2. Weil es so ein schönes Thema ist, noch ein redundanter Kommentar von Süden:
    Man wünscht wirklich jedem Bobele einen Bobeliater. Auf dem Land oder gar in einem Alpental wird das jedoch schnell schwierig bis unmöglich. Und dann sind da noch die Eltern, die gern alles in einem Aufwasch machen: Am Samstag shoppen, dann äs Bibeli baim Dokter go zaige, um danach die Familienpackung aus der Praxisapotheke abzugreifen.
    Ich persönlich bin froh um jeden Pädiater in der Nachbarschaft und jeden Patienten unter 15, der mir fern bleibt. Auch wegen dem: http://kinderdoc.wordpress.com/2012/01/30/vorkaltewintergedanken/

  3. Ich weiß nicht:
    Kinderärzte sind meiner Unerfahrung nach wohl eher geeignet Kinder zu behandeln als „Hausärzte“.
    Die haben nicht nur die besseren Spielzeuge (ne zerlesene „Bild der Frau“ ist auch eher nix fürs Bobele 🙂 ) und ich würde Anonymous zustimmen: Wenn ich krank beim Arzt sitze, ich weiß es klingt jetzt fies und „Kinderfeindlich“ (Was ich definitiv nicht bin :-P), muss ich nicht auch noch wuselnde Kinder um mich haben, die dann auch noch krank sind, und natürlich die gesunden Geschwister, die mitkommen mussten und sich nun langweilen, und das auch so äußern.
    Ich geh ja auch als Mann nicht zum Gynäkologen, nur weil der gerade um die Ecke ist oder ich den irgendwie sympathischer finde (und ja, ich musste schon mehrfach Rezepte von einem Gynäkologen abholen. Und jedes Mal wenn ich etwas warten musste wurden mir Blicke zugeworfen, da hab ich mich echt nicht so wohl gefühlt. Als hätte ich ein heiliges Refugium betreten und durch meine Anwesenheit beschmutzt 😉 ).
    Ich denke einPädiater ist eher in der Lage ein Kind so zu behandeln wie es notwendig ist, als ein Internist und oder Facharzt für Allgemeinmedizin.

    1. ha! das stimmt völlig! Meine Frauenärztin hat eine Gemeinschaftspraxis, wo auch zwei andere Fachärzte untergebracht sind…mit dem selben Wartezimmer. Als die zwei frisch eingezogen waren habe ich mich immer gefragt, was die plötzlich (relativ) vielen Männer im Wartezimmer machen?? und mich dabei irgendwie doch unwohl gefühlt. Erst lange danach habe ich erfahren, dass inzwischen dort auch ein paar andere Fachärzte untergebracht sind.

  4. Ist vielleicht nicht ganz ungefährlich das zwischen all den Eltern hier zu sagen, aber ich (als noch kinderloser Mensch) bin froh, wenn KEINE Kinder um mich rumwuseln, während ich schwer erkältet beim Hausarzt hocke…
    Ich bin ansteckend, ungenießbar, will ins Bett und töte jeden mit Blicken, der es wagt Geräusche zu machen…

    Und man muss das auch mal mit Kinderaugen betrachten: Beim Kinderarzt gibt es defintiv das bessere Spielzeug 🙂

    1. Hah, das stimmt bei uns nicht. Und beim Hausarzt bin ich mit Kind auch schneller dran. Aber wie gesagt, impfen, U-Untersuchung,… doch lieber beim Kinderarzt.

  5. Hmm, mein GP verschreibt ABs auch nur im aeussersten Notfall, egal wie alt oder jung der Patient ist. Was ich nicht von meinem GP bekomme ist Sinupret, KISS Diagnosen oder aehnlichen Altmed-Muell mit dem sich viele deiner Kollegen doch leider ein Zubrot verdienen.

    Den Einblick in Familienstruktur und Krankengeschichte hat der GP auch, und dadurch dass Mutter, Vater und Kind alle zum gleichen Arzt gehen wahrscheinlich auch mehr als nur der Kinderarzt.

    Ich will ja gar nicht in Abrede stellen, dass Paediatrie als Fachgebiet ihre Berechtigung hat, aber wenn der Facharzt gebraucht wird, dann tuts doch auch ne Ueberweisung.

  6. Ich denke die Sympathie spielt hier auch eine große Rolle. Ich würde mit unserem kleinen 19 mon. immer zum Kinderarzt fahren (mit dem Auto 45 min.). Mein Hausarzt ist das letzte aber leider der einzige hier im Dorf. Ich gehe selbst nur im notfall hin. Meinen Sohn würde ich da nicht hinschicken. Der Hausarzt hat auch zwei Kinder und seine Frau ist die örtliche Gynäkologin. Aber das reicht mir nicht. Allerdings mein alter Hausarzt, wo ich selber als Kind war (leider zu weit weg). Da würde ich durchaus bei einer Kleineigkeit meinen Sohn mal mit nehmen. Fazit. Mein Kinderarzt ist der Beste, ist genau nach meinem Geschmack. Wenn ich dass hier alles lese, denke ich immer er ist hier der Autor Kinderdoc… einfach Herrlich.

  7. Weder war ich als Kind bei einem Kinderarzt, noch gehe ich mit meinen zwei Kindern zum Kinderarzt, ich finde es äußerst praktisch, dass unsere ganze Familie dort Patient ist und ich auch mal was für meinen Mann mitnehmen kann, ohne dafür den Arzt zu wechseln. Ich bin mit den Kids im SPZ, in der KJP, regelmäßig im Kinderkrankenhaus und in der Frühförderung, da reichen mir die Termine. Und bei mir zählt in erster Linie das Wohlfühlen, hätte ich das Gefühl, unser Hausarzt könnte weder mit meiner chronisichen Erkrankung noch mit Juniors Behinderung gut umgehen, wäre ich sicher zusätzlich beim Facharzt (das war ich vor unserem Umzug aufs Dorf, in der Stadt war die dementsprechende Facharztanzahl vorhanden), so fühle ich mich kompetent behandelt und gut betreut. Und einem Arzt seine Facharztqualifikation absprechen zu wollen, ist ja echt ein Witz, dann würde ja für alle ein Grunstudium reichen und den Rest könnte man irgendwie mit Lebenserfahrung und Fernlehrgang erhalten!

  8. Ich bin heilfroh über unseren Kinderdoc. Hab Sohni neulich mal mit zu meiner Hausärztin genommen, weil der Kinderdoc im Urlaub war und der Vertretungsarzt ohne Auto nicht zu erreichen. Schon ok, aber man merkt klar, dass sie keine Kinderärztin ist. Das hat sie übrigens auch gleich gesagt und gemeint, dass wir bei Unsicherheiten dann lieber nochmal zum Kinderdoc gehen sollten. Fand ich gut.

  9. In England gibt es an sich gar keine niedergelassenen Kinderaerzte, da wird alles vom GP (Allgemeinmediziner) gemacht. Bei Verdacht auf paediatrische Probleme, kann dann an die kinderaerztlichen Kollegen in der Kinderabteilung eines Krankenhauses ueberwiesen werden, aber Husten, Schnupfen, Heiserkeit, 3 Tagefieber, koennen die GPs auch.

    Ich bin an sich ganz froh dem deutschen Facharztwahn entkommen zu sein.

    1. ja. grauenvoll.
      das vernichtet das pädiatrische knowhow.
      wenn ich sehe, was die britischen out-patients-kollegen für einen mist verzapfen, entspricht das einer behandlung durch einen aip-kollegen in deutschland im krankenhaus: gänzlich verkopft, fern ab der realitäten und ohne einblicke in die struktur der familie oder den krankheitsverlauf über die jahre.
      und die gps bügeln alles antibiotisch flach, noch mehr als die deutschen.

      horror. wehret den anfängen. genau dieses system wird langsam in deutschland auch etabliert.

  10. OT: eine Frage kam heute im Gespräch mit einer anderen Mutter auf: werden Kinderärzte eigentlich nach Einwohnerzahlen „verteilt“?
    Grund dieser Gedanken war die Feststellung, dass es in unserer 21.000 Einwohnergemeinde nur 2 Kinderärzte gibt, die noch dazu nicht besonders gut sein sollen. Alle die können, fahren in die umliegenden Städte und Gemeinden, teilweise bis zu 50km. Oder gehen eben für kleinere Sachen wie die o.g. Bindehautentzündung zum Allgemeinmediziner.

    Wir würden uns arg freuen, wenn es in unserer „kleinen“ Gemeinde mehr Kinderärzte gäbe. Aber das kann man (als Patient) nicht beeinflussen, oder?

    1. natürlich kann man. sammelt unterschriften in kitas und kigas, schulen usw. und schickt diese an die kassenärztliche vereinigung eures bundeslandes, die entscheidet nämlich darüber. nehmt die stadt mit ins boot – und vielleicht auch die zwei kinderärzte – die freuen sich sicher auch, wenn sie etwas entlastung haben.

      die meisten arztniederlassungen sind ja vererbt, d.h. wo früher ein doc seine praxis hatte, gibts heute immer noch eine. man kann zwar seinen sitz verlegen, aber das ist schwierig.

      es gibt meines wissens (außer in den nbl) keine bezirke, die nicht zulassungsbeschränkt sind, d.h. es kann sich erst wieder ein kinderarzt niederlassen, wenn ein alter aufhört. dies wird nach der so genannten bedarfsplanung berechnet, also doch arzt pro einwohner. problem: hier werden meist uralte zahlen zugrunde gelegt.

      es soll eine reform der bedarfsplanung kommen, um die ländlichen regionen zu stärken. aber – wie man bei euch sieht – gibt es auch städte, wo es knapp ist.

      1. Stand hier: Kleinstadt mit 10000 Einwohnern + umliegende eingemeindete Dörfer = 20000 Einwohner. Nächste Kinderärzte jeweils 20 km entfernt, ein Krankenhaus macht die Kinderabteilung demnächst zu (bzw wird 20 km weit weg verlagert)… Fazit: zum Kinderarzt der Weite wegen vorrangig zur U oder wenn ich ganz unsicher bin. Bei Erkältungen,… zum Hausarzt hier im Ort. Der hat allerdings auch Kinder… 😉
        Aber ganz ehrlich: 20 km zum Kinderarzt (mit Auto 25-35 Minuten, mit öffentlichen Verkehrsmittel locker 1,5 Stunden) mache ich nicht wegen einmal abhören…

      2. Danke, das sind Informantionen mit denen ich was anfangen kann 🙂

        Diese 2 Kinderärzte sind übrigens in einer Gemeinschaftspraxis, es gibt also tatsächlich nur eine Kinderarztpraxis für 21000 Einwohner. Kann das damit zusammenhängen, dass es rechtlich keine Stadt sondern ein Dorf ist?

        1. Wahrscheinlich nicht, weil unser „Dorf“ den Stadt-Status hat…
          Ich fahre auch 1 Stunde zur Arbeit, aber meinen Hausarzt kann ich zu Fuss erreichen…

  11. Mit nem Kind zum Kinderarzt… wie soll man da auch drauf kommen? Schliesslich hat die Ärztin ja auch drei Kinder und geht damit bestimmt nicht zum Kinderarzt.

  12. Wie immer ein toller Beitrag. Aber warum nur das ständige „Kleinschreiben“? Irgendwie verleidet mir das jeden längeren Fließtext. Aber wie gesagt, keine Kritik an den Inhalten. Freu mich trotzdem auf den Nächsten.

  13. Wir hatten mal Probleme mit unserem KinderDoc nach einer Salmonelleninfektion (in der Eisdiele eingehandelt). Der KiGa verlangte 3 Negativproben bis unser Kleiner – damals 4 Jahre alt – wiederkommen durfte.
    Obwohl die Krankenkasse die Zahlung zugesichert hatte, hatte sich der Kinderarzt geweigert, 2 mal in der Woche Stuhlproben anzunehmen und auswerten zu lassen.
    Daraufhin habe ich bei unserem Hausarzt angefragt, der hatte damit keine Probleme. Acht lange Wochen hat es gedauert, bis das Kind keine „Aussscheider“ mehr war. Der Kinderarzt hat uns dann nur noch zu den „U“s gesehen.

    1. ja. zurecht verweigert der kinderdoc.
      1) schließlich auch aufgabe des gesundheitsamtes so etwas.
      2) der kindergarten kann das nicht verlangen (oder sind infektiologisch so fit?)
      3) salmonellenausscheider können monate danach noch salmonellen „mitführen“ – und dann? also dazu noch sinnlos.
      4) da ein gemeinschaftsproblem = gesundheitsamt. nicht im „pool“ der krankenkasse, egal was diese dazu sagt, den späteren regress bekommt der arzt.

      euer hausarzt geht den weg des geringsten widerstandes, ist bei soviel gegenargumenten verständlich. aber mit nullwissen kann man auch punkten.

      1. Ja, mit dem Argument hat mich der KinderDoc auch abgewürgt. Und ich habe dann mit dem Gesundheitsamt und der Krankenkasse verhandelt. Das Kind war lebensgefährlich erkrankt, hing eine Woche am Tropf im Krankenhaus. Die Stuhlproben waren laut Krankenkasse Nachbehandlung und somit hat diese den Krankenhausaufenthalt und die Stuhlproben anstandslos bezahlt. Das Gesundheitsamt hat lediglich abgeklärt, vorher das Kind die Salmonellen hatte.

  14. Ich finde das mit den Hausärzten jetzt nicht so dramtisch.
    Ich war als Kind oft genug beim Hausarzt und eigentlich nur bei ernsteren Dingen beim Kinderarzt, was daran liegt, dass ich vom Land komme, der nächste Kinderarzt 20 km weg war und größere Vorlaufzeiten hatte. Der Hausarzt machte auch Hausbesuche und kam auch kurzfristig (und auch abends) vorbei, was bei einem fiebernden bettlägrigen Kind von Vorteil ist.

    Natürlich ist der Kinderarzt kompetenter. Das brachte meinen Eltern aber herzlich wenig, als sie mal bei einem Fieberkrampf meinerseits auf den nächsten Tag vertröstet wurden. Der Hausarzt war damals sofort zur Stelle und lies mich ins Krankenhaus einweisen.

      1. Ich war damals zwar dabei, allerdings zu jung um beurteilen zu können, ob das damals notwendig war. 🙂 Anscheinend war ihm die Sache halt selbst nicht mehr geheuer und er hat erkannt, dass seine Erfahrung mit Kindern nicht mehr ausreicht. Genau das (=seine eigenen Grenzen zu erkennen) macht doch einen guten Arzt aus.

        Ich verstehe ja, dass man in einer größeren Stadt mit einem Kind ausschließlich zum Kinderarzt gehen sollte. Aber auf dem flachen Land hat man da echt ein Strukturproblem. Dann doch lieber einen etwas weniger kompetenten Hausarzt als gar keinen Arzt, solange der Hausarzt seine Grenzen kennt.

  15. Die Leute wissen es nicht besser. Was du hier schreibst kenne ich auch. Nicht nur was den medizinschen Bereich angeht. Nee, geht überall: unser Nanchbar arbeitet im Büro, der kann uns den Jahresabschluss fürs FA machen.
    Geht unendlich…..

  16. Warum ein Hausarzt für die normalen Kinder-Wehwehchen grundsätzlich qualifiziert sein soll, verstehe ich nicht. Mein Hausarzt hat in seinen ersten Berufsjahren wohl länger auf einer Kinderstation gearbeitet, wurde dann aber doch Allgemeinarzt/Hausarzt.Zu ihm gehen aber trotzdem sehr viele Kinder. Das ist gerade für Familien sehr praktisch, wenn ein Infekt Kinder und Erwachsende dahin rafft, denn alle können zur selben Anlaufstelle. Der Mann kennt aber auch seine Grenzen und schickt dann gerne weiter zu den Spezialisten im nächsten Krankenhaus mit großer „Abteilung“ für Kinder.
    Ich muss sagen, dass ich es total toll finde, dass der Mann mich vom Windelalter bis heute (Mitte 20) begleitet. Er kennt mich und meine Familie. Das macht eine gute Vertrauensbasis. Außerdem stand ich anders als meine Freundinnen nicht vor der Wahl mir in der Jugend dann plötzlich einen Hausarzt suchen zu müssen. Denn da geht man ja meist nur hin, wenn man krank ist und wenn man erst krank ist, will man doch nicht erst lange überlegen, wo man hingehen soll.
    Also: Ich habe mir nie einen anderen Arzt gewünscht und würde mich freuen, wenn es auch andere so gut treffen.

    Wie sieht das denn in Städten aus, wo es ausreichend Kinderärzte gibt? Wie lange geht man zum Kinderarzt? Wann wechselt man zu einem normalen Hausarzt?

  17. Leider sagt der Facharzt nichts über die Qualifikation aus, wir haben von Bea von der Bult (Kinderklinik in Hannover) einen EEG-Befund – ohne das dort je eines gemacht wurde!
    Hmm, mit Beas Krankengeschichte bin ich locker Neurologe und kochen tue ich auch gerne – fertig ist der Neurochirug 🙂

  18. Die gute Frau scheint doch etwas uninformiert ob der Qualifiaktion dieser „Ärztin“ Hoffentlich ist es wenigstens eine, und nicht eine Heilpraktikerin. Aber: ich finde, daß es doch nichts dagegen einzuwenden gibt, mit banalen Wehwehchen zum Allgemeinmediziner zu gehen. Ich bin schon ein älteres Semester und ich kann mich nicht erinnern, daß es in meiner Kindheit Pädiater gegeben hätte. Man hatte einen praktischen Arzt und Geburtshelfer, der selbst ins Wartezimmer kam mit der Aufforderung: „Der Nächste, bitte.“

    Seit wann gibt es denn spezielle Kinderärzte? Wikipedia gibt leider keine klare Auskunft.

  19. Na ja, ganz ehrlich, ich bin da so ein bisschen geteilter Ansicht. Die ersten zwei drei Jahre ist es sicherlich ganz wichtig, zum Kinderarzt zu gehen und da auch regelmäßig die Vorsorgen machen zu lassen. Aber für die routinemäßigen Erkältungen und Magen-Darm-Sachen, die eh die ganze Familie erwischen, kann man sicher auch den pädiatrisch erfahrenen Allgemeinmediziner aufsuchen. Die sollen ja auch „Familienmedizin“ machen?

  20. Mein Hausarzt hatte auch drei Kinder (eins so alt wie ich) und ich hab mich immer wohlgefühlt und bin gern zu ihm gegangen. Wenn mich meine Mutter zum Kinderarzt geschleppt hat war das Geschrei groß. Er war zwar fachlich sehr gut (und hat mir eine vom HNO-Arzt vorgeschlagene Mandelop erspart) und hat wohl auch meine Eltern sehr gut beraten, aber als Kind hab ich mich da nie wohlgefühlt.
    Also merke: Der Facharzt allein qualifiziert auch keinen guten Kinderarzt.

  21. Höre ich da einen gewissen Frust gegen die Hausärzte?
    Warum so böse, das sind auch nur Menschen, sogar Kollegen, und viele sind sogar nett und sogar wirklich qualifiziert. Manche Hausärzte „draußen auf dem Lande“ haben unter ihren Patienten 20 – 30 Prozent Kinder und kennen sich mit den „üblichen Wehwehchen“ und der Routine bestens aus und vor allem – kennen auch ihre Grenzen!

    @Blogolade: für eine „blöde“ Bindehautentzündung gehtst Du zum Hausarzt – aber doch nicht etwa weil der auch blöd ist, oder??????

    1. mir gings weniger darum, dass hausärzte kinder betreuen, als dass diese hausärztin mit dem begriff des kinderarztes hausieren geht. das ist schon sehr dreist. ich möchte keinem erfahrenen kollegen die kompetenz absprechen.

      ach übrigens: darf ich einer mutter in den rachen schauen, und bei entsprechendem befund ein antibiotikum verordnen? darf ich? nein. ist ja fachfremd. genau. richtig. da fehlt mir ja die ausbildung für.

      dass kinderärzte ab dem 18.geburtstag des patienten nicht mehr behandeln dürfen, der allgemeinarzt aber ohne irgendeinen nachweis ab dem tag der geburt – das ist ein witz. und hat was mit lobbyismus der hausärzte zu tun.

      doch etwas frust? so gesehen ja.

      1. Du darfst der Mutter ohne weiteres ein Antibiotikum verschreiben, da Du mit Deiner Approbation dazu das Recht erworben hast, die Facharztausbildung ist dazu vollkommen irrelevant. Das Rezept müssten wir in der Apotheke anstandslos akzeptieren und beliefern.

        Ich glaube, Du meinst: Du darfst es nicht auf Kassenkosten aufschreiben, da die Kasse Dir das Rezept retaxieren wird. Auf Privatrezept verschrieben handelt es sich um eine ärztliche Verordnung, die eindeutig zu beliefern ist.

        Die einzigen beiden Arztgruppen, die Medikamente nur limitiert aufschreiben dürfen, sind Zahnärzte und Tierärzte. Diese dürfen keine Medikamente aufschreiben, die nicht zu ihrem Fachgebiet gehören: also z.B. ein Zahnarzt darf keine Pille, kein Ritalin und kein L-Thyroxin aufschreiben, auch nicht für sich selbst.

        1. achja, richtig. ich habe mich falsch ausgedrückt.
          ich darf das rezept rausschreiben, aber nur privat. anders: ich bekomme mein knowhow nicht bezahlt, ich mache das so zum spass. denn jegliche abrechnungsziffer in diesem fall würde mir von der kassenärztlichen vereinigung gestrichen. übrigens, tatsächliche begründung, immer wieder vorkommen: „fachfremd“.

          1. Smile, das Thema kennt man auch in der Apotheke zu genüge.
            Stichwort: Pariboy für ein asthmakrankes Kind. Der Kinderarzt hat es verschrieben, die Kasse verweigert aber trotzdem die Zahlung und man darf der Mutti erst mal erklären, warum sie die Nummer selbst zahlen darf. Das ist kein Spaß mehr.

          2. ebenfalls grins. aber wir fangen jetzt nicht an zu diskutieren, wie sinnvoll in der heutigen zeit noch pariboys sind, wenn wir mit den spacern und pulverinhalaten deutlich bessere applikationsformen haben für asthmatische kinder. aber die spacer werden ja noch ungerner erstattet – da „nicht gelistet“.

          3. Die Sinnhaftigkeit von Pariboys will ich wirklich nicht diskutieren, manche Deiner Kollegen halten sie für sinnvoll, andere nicht. In der Apotheke gibt man halt das ab, was auf dem Rezept steht… 🙂
            Was die Spacer betrifft: Schreibe die Dinger mindestens auf Privatrezept auf (die blauen, nicht die grünen). Auch dann muss sie die Mutter erst mal in der Apotheke selbst zahlen, bekommt dort aber einen Stempel drauf. Je nach gesetzlicher Krankenkasse kann sich die Nachfrage durch die Mutter bei der KK lohnen, ob sie die Kosten der Mutter über eine Überweisung erstatten (Erfahrungswert laut Berichten von Kunden: Techniker, Barmer, DAK, Bahn BKK: eher ja; AOK: eher nein).

          4. Ist es mit Spacern so kompliziert? Ich bat meinen Doc um einen, er schrieb ein ganz normales Kassenrezept auf, die Apotheke behielt es da, rief mich einen Tag später an, dass die Barmer genehmigt hatte (obwohl ich ja erwachsen bin und sogar Alvesco hatte) und schwupps war’s da. Überhaupt gar kein Problem.

            Und ich selbst, als Asthmatiker, halte feuchte Luft gar nicht aus, erst recht nicht bei einem Anfall. Wenn’s wieder schlimmer wird, ist schon die Dusche „atemberaubend“

            … meine Güte, wie platt 😉

          5. @Maria: Im wesentlichen läuft das bei Hilfsmitteln (Spacern, Blutdruckmessgeräten, Stützstrümpfen, etc.) ungefähr so:
            Der Kunde kommt mit dem Rezept in die Apotheke. Der Apotheker schaut nach, ob die entsprechende Krankenkasse das übernimmt und was diese KK laut Verträgen dafür bezahlt. Dann schnappt man sich ein Formular, schreibt rein, was man genau abgeben möchte und schreibt den Vertragspreis rein und sendet das via Fax zur Genehmigung an die KK. Die KK schickt ein Fax zurück, ob sie das übernimmt (und kann das auch ohne weiteres ablehnen) und welchen Preis sie dafür zahlt (der Preis kann auch unterhalb des Vertragpreises liegen).
            Anschließend erklärt man dem Kunden, was die Krankenkase übernimmt und was das Gerät wirklich kostet und erklärt dem Kunden, wie hoch die Differenz zwischen beiden Beträgen ist.

            Spacer werden eigentlich von keiner Krankenkasse übernommen, da es da keine Verträge gibt. Manche Krankenkassen zahlen aber trotzdem aus Kulanz ihrem Kunden gegenüber, andere möchten das gestempelte Rezept vom Kunden selbst eingeschickt bekommen und erstatten diesem den Betrag (evtl. anteilsweise). Und andere Krankenkassen erstatten halt gar nichts auf Kulanz.

          6. Wir haben für unsere Tochter schon mehrfach Spacer verschrieben bekommen und die TK hat nie Probleme gemacht. Einmal hat der Apotheker beim ersten Blick aufs Rezept gemeint, das würde die Kasse nicht bezahlen. Ich habe dann bei der TK angerufen, die nannten mir die Vertragsapotheken in der Nähe und sagten, dass sie bis zu Betrag X solche Hilfsmittel problemlos auf Rezept erstatten, eben in den Partnerapotheken/Sanitätshäusern.
            Die o.g. Apotheke hat übrigens eine Schwesterapotheke, die einen Vertrag hat. Es war kein Problem den Spacer zu bekommen 🙂

          7. @Blogolade: Jupp! Techniker und Barmer machen da weniger Probleme, das hab ich ja schon im vorletzten Post geschrieben (die letzten beiden Zeilen). Dort habe ich auch geschrieben, dass mir da weiterhin die DAK und die Bahn BKK auch positiv aufgefallen sind.
            Du könntest aber auch AOK-versichert sein…

      2. irgendwie würde ich nicht auf die Idee kommen, mit meinem Kind zum Hausarzt zu gehen (wir haben aber auch keinen…) aber der Kinderarzt kann auch Erwachsene „behandeln“. Damit meine ich impfen. Zu mindestens „unsere“ Kinderärztin impft auch mal die Eltern wenn Bedarf besteht.

  22. Ich war nur bei <1 jahr beim Kinderarzt. liegt hier vllt auch daran, dass ein "normaler" Hausarzt im Ort ist und der Kinderarzt erst 15km weg ist (und nicht jeder hat ein Auto, geschweige denn ist dieser eine Arzt dann sympatisch…) Hat mir glaub ich nicht geschadet, leb immernoch….
    Kinder hab ich noch keine, aber vllt kann ich mir auch was auf die Karte schreiben? Vllt Erziehungsberatung?*wegrenn*

  23. Also für eine blöde Bindehautentzündung gehe ich auch schonmal zum Hausarzt im „hierort“ denn der Kinderarzt ist 20 Autominuten entfernt. Mehrere Tests haben ergeben, dass der Hausarzt und der Kinderarzt das gleiche verschreiben und die gleichen Anweisungen geben.

    Ich bin übrigens auch Neurochirurgin (sämtliche Staffeln GA) Notaufnahmeärztin (sämtliche Staffeln ER) und eine ganz passable Diagnostikerin (Dr House). Außerdem habe ich 2 Kinder, das qualifiziert mich zur Hebamme und ich gucke gerne Menschen, Tiere und Doktoren, damit bin ich auch Tierärztin. Achja, nicht zu vergessen, ich gucke auch regelmäßig Martin Rütter, damit darf ich mich dann auch Hundetrainerin nennen, oder? Ich glaube ich verdiene zu wenig für meine Qualifikationen 😆

  24. Gestatten Chirurgin. Weil ich so oft Greys Anatomy gucke, dass ich es mir locker zutraue, mal eben ALLES zu operieren.

    Ein Kind habe ich auch. Kann also auch als Gyn und/oder Kinderarzt durchgehen.

    Da ich eine Frau bin qualifiziert mich das sicherlich auch als Hebamme. Ist doch ganz einfach das. Bisschen pressen und gut.

    Ach so. Ich rede gerne und höre anderen noch viel lieber zu, wenn es ihnen schlecht geht. Da würde ich also sagen, bin ich doch logischerweise Psychologin.

    Zähneputzen kann ich auch. Also was solls, hauen wir den Zahnarzt noch mit drauf. Ist doch ein Klacks..

    *prust*

    1. Haben Sie vielleicht Haustiere? Oder einen Garten, in dem Vögel sind? Dann könnten Sie auch noch Tierärztin auf Ihre Karte schreiben

  25. ich bin sprachlos… O_O
    Kinderdok darf also eine Bindehautentzündung behandeln? Unglaublich. Nicht zu fassen. Ein Tag, der rot im Kalender angemarkert werden muss 😀 Eigentlich sollten Sie sich jetzt gebauchpinselt fühlen! 😀

    Im Ernst. Ein KINDERarzt ist doch für Kinder da, oder? Wenns was spezielles gibt, kann ich ja von da aus immer noch weiter (Augen, HNO, Inneres…), aber trotzdem ist der Kinderarzt der erste Ansprechpartner.
    (Und ich hab schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich zur Vertretung unseres Kinderarztes muss, weil Töchterlein genau zur Urlaubszeit krank wird. Pünktlich. *gnarf*)

    LG Elawen

  26. Also 2 Kinder habe ich auch…was darf ich mir dann auf die Visitenkarte drucken lassen?
    Kinderärztin? Und bekomme ich den Doktortitel gratis dazu oder gibt es das erst ab dem 5. Kind als Zugabe? Oder doch eher Hebamme?
    Ich habe mehr als eine Folge Greys Anatomy geguckt…gilt das dann als Fortbildung und darf ich mich jetzt Fachärztin für Pädiatrie UND Neurochirurgie nennen?
    Sollte mich die Medizin nicht zu sehr reizen, könnte ich mir noch Erzieherin oder Grundschullehrein vorstellen…immerhin habe ich Kinder in beiden Einrichtungen und daher Erfahrung!
    Hach, jetzt bin ich ein wenig aufgeregt…da eröffnen sich ja völlig neue Möglichkeiten…Montag fang ich an! 😉

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