doyen und ausgebildete

der doyen der deutschsprachigen kinderforschung, wenn es denn so etwas gibt, wird nächstes jahr siebzig, das sei nur am rande erwähnt. die faz brachte letztens einen schönen artikel über ihn (und eher zu ehren seines neuen, schon wieder älteren buches) – mehr ein einstieg in seine, die unsere, kinderwelt. remo largo. wer eines seiner bücher gelesen hat, sieht die welt der kinder und deren entwicklung anders. wer sich für kinder interessiert, kommt nicht an ihm vorbei – viel spass. 

ob sie im süden der republik davon auch wissen? bestimmt, largo war sicher teil des curriculums: ausbildung zum bachelor frühkindliche bildung und erziehung. ein schritt zur akademisierung (urrgs…) des ausbildungsberufs zur erzieherin. absolventen (-innen vor allem, vermutlich) dieses studienganges werden später sicher in leitungen der kindergärten und -tagesstätten einziehen – denn die bezahlung als normal angestellte erzieherin wird den hochschulabsolventinnen zu wenig sein.

10 Antworten auf „doyen und ausgebildete“

  1. Ha, lieber Kinderdok, diese Absolventen sind VIELLEICHT tatsächlich qualifiziert – was noch lange nicht heißt, daß sie auch eingestellt werden. Und wenn, was erwartet sie dann? -> schlecht ausgebildete Erzieher/innen. Außerdem will Frau von der Leyen Hartz-IV-Bezieher zu Kita-Betreuerinnen ausbilden lassen. Wer weiß, vielleicht kommt sie auch noch auf die Idee, selbige zu Arzthelferinnen ausbilden zu lassen. — Ne,ne, die mit Grips haben sich längst aus dem Staub gemacht und studieren heutzutage Psychologie oder Medizin. Klingt jetzt vielleicht pauschal – ist aber in weiten Teilen so. Das Resultat kennst Du ja selber – und daran wird sich für lange Zeit nichts (nichts!) ändern!

    1. Soso. Es wirkt sehr vermessen, zu behaupten, dass Frauen mit Grips Medizin etc. studieren und im Umkehrschluss sämtliche andere Berufsgruppen eben keinen Grips haben! Dies zeigt, wie wichtig eine Akademisierung verschiedener Professionen ist, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden, das Berufsbild angemessen vertreten zu können und letztlich für eine gesellschaftliche und politische Anerkennung zu sorgen!

      1. Nö. Akademische Bildung ist kein Garant für gute Leute. Sind Gymnasiallehrer bessere Pädagogen als ausgebildete Erzieherinnen? Bestimmt nicht. q.e.d.
        Und wenn man für alles und jedes nach der Uni schreit, entwertet man letztlich seine Hochschulen. Was taugen denn beispielsweise französische Universitäten? Woher holt Frankreich ausländische Studenten? Aus Europa? Mitnichten. Von Rumänien mal abgesehen, aber das ist ja auch Europas Dritte Welt.

      2. @anonym: Moment mal, hier werde ich vollkommen falsch interpretiert!

        Ich komme aus der Praxis und war in der Erzieherinnenausbildung tätig und habe noch immer die Einblicke. Was Kinderdok über Erzieherinnen, ihre Ausbildung und über Kita schreibt oder daran mokiert, kann ich – leider, leider!!! – nur voll bestätigen (klar, Ausnahmen bestätigen die Regel).

        Es mangelt an fundierten Lehrplänen, die Erzieherausbildung ist einfach schlecht, und wenn die gutwillige Erzieherin eine Arbeitsstelle gefunden hat, dann braucht sie nebenher noch eine Putzstelle oder sitzt abends im Supermarkt an der Kasse, weil ihr Gehalt nicht ausreicht. Das ist keine Fiktion, das ist Tatsache! Also überlegt es sich heutzutage ein junger Mensch, ob er überhaupt erst Erzieher werden soll.

        Sorry, ICH kann doch nichts dazu, daß die Leute studieren anstatt sich derart unzulänglichen Situationen erst auszusetzen!

        Natürlich ist unser Niveau an den Ausbildungstätten seit Jahren gesunken! Und natürlich ist kein Mensch daran interessiert, dies öffentlich zu bestätigen! Wobei auch hier der Vergleich mit Kinderdoks „Sabinchen“ gerechtfertigt ist. Ich stimme vollkommen „Wolframs“ Kommentaren hier zu.

        Die ganze Sache ist so ziemlich verfahren, da hilft auch eine Akademisierung nicht weiter. Durch Akademisierung wird das Problem eher nach oben bzw. nach hinten verlagert. Aber es findet kaum Problemlösung statt. Probleme sollen da gelöst werden, wo sie entstehen, und genau dies ist nicht der Fall.

  2. Nachdem ich Remo Largos „Babyjahre“ gelesen habe, habe ich alle anderen Babyratgeber, die man als motivierte Erstmutter so kauft und verschlingt, schlichtweg entsorgt. Mehr als Largo braucht es nicht! (Nur die Bücher von Renz-Polster hab ich noch behalten …)

  3. Wenn man Remo Largos Bücher liest, fragt man sich, wieso in aller Welt all die Berufs-Alarmisten unter den Entwicklungsbuchautoren so hohe Auflagen produzieren…
    Nein, es brauchte aus meiner Sicht eigentlich nur ihn – kritisch gelesen natürlich, wie es bei jedem Buch anzuraten ist, denn keiner hat immer recht, schon weil es so etwas wie „das Richtige“ nicht gibt.

    Aber das weiß Largo eben.

  4. Und ich habe trotzdem die Hoffnung, dass die akademisch ausgebildeten Erzieherinnen nicht nur in die Leitungen gehen und mit der Akademisierung des Berufes eine Lohnsteigerung einher geht. Oder doch zumindest ein besserer Betreuungsschlüssel.

    Nana,
    die nicht in einer Kita arbeitet

    1. Was automatisch zu dem alten Karnevalsschlager führt:
      Wer kann das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat soviel Pinkepinke, wer hat soviel Geld?

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