neulich am telefon

21 uhr 15, kinderdok sitzt bequem auf der couch und spielt mit dem neuen eipad.

telefonklingel. dank polyphon in einem angenehmen sanften weckton, nicht das genervige gerappel des praxistelefons.

ich: „kinderdok, hallo?“
vater: „äh, ja, ´nabend. ich habe da mal eine frage.“
ich: „… und mit wem spreche ich?“
… erstmal den namen sichern. essentiell.
vater: nuschel“…nitzki…“nuschel.
… naja. war wohl nichts.
ich: „ok, um was gehts denn?“
vater: „meine tochter, die jammert jetzt schon die ganze zeit, ihr fuß tut so weh.“
ich: „alles klar, wie alt ist denn ihre tochter?“
… dann das administrative klären.
vater: „dreinhalb.“
ich: „wo sind denn die schmerzen … am fuß?“
… der fuß ist immer relativ. im süddeutschen anatomieatlas beginnt der fuß bei der spina iliaca anterior superior und endet am digitus pedis I.
vater: „so am knie, rechts glaub´ch.“
ich: „und seit wann hat sie diese schmerzen?“
vater: „na, so zehn minuten, viertelstunde.“
ich: „äh. ok. kann sie denn da gar nicht auftreten?“
vater: „naja. geht schon. hinkt halt.“
ich: „haben sie denn was gegen schmerzen zu hause?“
vater: „ja, glaub´ch schon. so zäpfchen oder so.“
ich: „gut. dann geben sie ihr mal eins, wenn sie morgen noch…“

es rattert in meinem hirn. ich schiebe die eine differentialdiagnose gegen die andere hin und her, blättere geistig im kapitel rheumatologie, orthopädie und infektiologie, wäge zeit, ausmaß und alter ab und …

ich: „sagen sie mal, die ist doch drei jahre alt, wir haben kurz vor zehne nachts, liegt die noch nicht im bett? ist sie aufgewacht von den schmerzen?“
vater: „ne, die liegt grad nicht im bett.“
ich: „und dass sie irgendwie gestürzt ist? aus´m bett gefallen? hat sie ein hochbett?“
vater: „ja, die hat ein hochbett.“
ich: „und da ist sie rausgefallen?“
vater: „ja. da ist sie rausgefallen.“
ich: „und seitdem hat sie die schmerzen im knie?“
vater: „ja. dick ist es auch.“

das war der moment, indem ich kurz weggetreten bin, weil mein kopf auf die tischkante knallte. es müssen nur sekunden gewesen sein.

ich: „also, sie ist aus dem bett gefallen, auch noch ein hochbett, das war vor einer viertelstunde, seitdem hat sie schmerzen am knie, und das ist dick. so richtig?“
vater: „ja. so war das wohl.“
ich: „na dann. fahren sie bitte nach unterstelzen mit ihr ins krankenhaus? das muß wahrscheinlich geröntgt werden. vielleicht ist was gebrochen.“
vater: „wirklich? und da kann man jetzt so nichts machen?“
ich: „nein, wirklich nicht. lassen sie das mal im krankenhaus angucken, ok?“
vater: „ok. wenn sie meinen. muss ich da anrufen, termin ausmachen?“

ich: „nein, bitte nicht, sonst wimmelt sie der kollege am telefon ab, bevor er an die stelle mit dem hochbett kommt. neinnein, fahren sie mal direkt dahin, passt schon.“
vater: „dann mach ich das mal.“
ich: „gut. auf wiederhören.“
vater: „ja, tschüss. … ach, und morgen reicht aber nicht, oder?“

66 Antworten auf „neulich am telefon“

  1. Sowas passiert eben, wer von uns ist als Kind noch nicht aus dem Bett geklatscht? 🙂
    Aber schon bewundernswert, wie so manche Eltern das Leid des Kindes zurückstellen, wenn man selbst seinen Allerwertesten dafür erheben müsste. Zum Telefonhörer und den Lieblingsdoc rausklingeln geht ja noch (sorry, Doc ^^), aber zu so später Stund ins Auto steigen?
    Ne, also was ist denn mit der Nachtruhe? Solls Kind halt weiterwimmern, wird schon nicht so schlimm sein. Oder wie?
    Aber der Vater ist da nur ein Paradebeispiel, solche Eltern sind durchaus bekannt.
    In einem Fall durfte, nachdem der Sohneman mit einem unsanften Tritt gegen eine Holzbank im Sportverein brav zu Fuß nach Hause humpeln durfte (weil Mama nicht die Zeit aufbrachte, das Kind abzuholen) und auch die Eltern erst am nächsten Morgen merkten, dass der ganze Fuß entsprechend unnatürliche Farben und Formen angenommen hatte.
    Zur Verteidigung muss man zumindest dazu sagen, dass das betreffende Kind irgendwie eine überhöhte Schmerzresistenz zu haben scheint…
    Nunja, Ergebnis: Mehrere Wochen Gips…

  2. Thema Hochbett:
    Der weiter oben leider anonym zitierte Spiegel-Artikel „Ein Recht auf Schrammen“ ist meiner Meinung nach Klasse und sollte Pflichtlektüre für alle Eltern sein. Dort steht aber nicht, dass Eltern ihre Kinder bewusst unkontrollierbaren Gefahren aussetzen sollen.
    Ein Hochbett ist ein Abenteuer für Kinder, aber zum Schlafen erst ab einem bestimmten Alter (siehe vom Kinderdoc empfohlener Link) geeignet. Die im Handel erhältlichen Hochbetten haben fast durch die Bank weg eine viiiiel zu niedrige Brüstungshöhe und sind meiner Meinung nach lebensgefährlich. Die Höhe der obersten Absicherung soll sich in Brusthöhe des Kindes befinden, gemessen ab Oberkante Matratze. Tatsächlich haben kann man in sämtlichen Möbelhäusern „Kleinkinder-Hochbetten“ mit ca 20 bis 30 cm hoher Absicherung (eher: Absturzgarantie) erstehen.

    Unsere Kinder haben beide seit etwa drei Jahren ein Hochbett. Tochter (9 Jahre) nutzt es nicht gerne, sondern schläft lieber unten, weil Mama da besser mitkuscheln kann. Sohn (8 Jahre) hat etwa zwei Jahre nur unten geschlafen und oben lieber gespielt. Inzwischen entscheidet er sich abends spontan, wohin das Bettzeug kommt. Tochters Bett ist vom Schreiner eingebaut mit Absicherung bis zur Decke, Sohnemanns ein Ebay-Gullibo-Nachbau mit entsprechend hoher Absicherung.
    Wer akzeptable Brüstungshöhen für Hochbetten sehen will, googelt mal unter „Gullibo“ oder „Woodland“ – das soll keine Werbung sein, denn der örtliche Schreiner fertig so etwas gerne an und auch die Eltern können das gekaufte Billig-Bett kostengünstig entsprechend nachrüsten.

  3. Kürzlich las ich ein, ähm, interessantes Buch zu den vier Temperamentstypen – neinnein, keine Wertung ob ich davon was zu halten habe – aber dieser Mann könnte glatt das Musterbeispiel eines Phlegmatikers sein…

  4. Man stelle sich mal vor, dieses Kind wäre *heute* abend aus dem Hochbett gefallen…
    Es läuft Fußball im Fernsehen. Ob der Anruf beim Kinderdok da überhaupt erfolgt wäre? Hat doch bestimmt Zeit bis morgen.

  5. Ein Hochbett kann auch jenseits der 3 oder 5 Jahre gefährlich sein. Ich kenne einen Fall, wo ein 9jähriger Junge schlaftrunken nachts auf Toilette wollte, gestürzt ist….und leider mit fatalem Ende. 🙁

    @OP-Tisch-Pilotin: Ähnliches Erlebnis hatten wir vor 2 Jahren mit Töchterchen im KiGa: Gefallen (noch gar nicht mal von einer großen Höhe, war auf einem Autoreifen balanciert), über Schmerzen im Arm geklagt, viel geweint, untröstbar, ich wurde nicht benachrichtigt. Gott sei Dank holte ich sie ca 30 Minuten später ab, da hieß es sie hätte nichts, sie würde übertreiben – es stellte sich als komplette Unterarmfraktur heraus, Elle und Speichel durch. 🙁

    1. Als meine Tochter 11 Jahre alt war, stürzte ihre Schulfreundin (sie war – wie bereits von anderen hier erwähnt – ein sehr kletter- und bewegungsfreudiges Kind) beim Spielen kopfüber vom Hochbett.
      Da ich allerdings so eine „überbehütende Glucke“ war, hatte ich gleich nach dem Aufbau des Hochbettes davor eine dicke Turnmatte auf den Boden gelegt.
      So sind wir alle noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen, obwohl die Halswirbelsäule auch nach einem unglücklichen Sturz auf eine solche Matte hätte Schaden nehmen können.
      Mit wird noch heute ganz bange, wenn ich an diese Situation damals denke.

  6. Warum muss man in D eigentlich für alles und jeden Mist einen „Führerschein“ haben, oder zumindest den Nachweis, dass man in der Lage ist eine bestimmte Sache auszuführen, nur für das Bekommen und Erziehen und Pflegen von Kindern nicht.

    1. hmmm …ich komme aus einer familie mit vielen kindern und meine mutter hat durchaus auch ohne “ führerschein“ ihren job gut gemacht !.wir brauchen weder ausgebildete erzieher noch elternführerschein und ich bin ganz und gar nicht der ansicht dass eltern grundsätzlich verantwortungslos mit ihren kindern umgehen! ich bin selber mutter von vier mittlerweile erwachsenen kindern! ich erinnere mich dass meine söhne , weil risikofreudig , des öfteren mit blessuren heim kamen …. während ich voller sorge meine kinder zum arzt schleppte bekam ich seitens dieses medizinischen prachtexemplars die ansage : sie werden lachen , ihr kind wird’s überleben und ich solle nicht immer solch ein hasenfuß sein , kinder halten mehr aus als wir eltern ihnen zutrauen! was mich dann dazu veranlaßte den kinderarzt gegen meinen hausarzt auszutauschen …. meine entscheidung hab ich nie bereut !

      1. das wird wohl hoffentlich nicht der einzige wechselgrund gewesen sein? eine solche aussage käme mir bei manchen müttern auch über die lippen. und so wie du das schreibst, klang es doch ganz sympathisch 😉

      2. Hm, da bin ich zumindest was die Krippen- und Kindergartenerzieherinnen und -erzieher angeht völlig gegenteiliger Meinung. Ich finde, als primäre Schicht der Intelligentia sollten diese zumindest ein Fachschulstudium absolvieren und Krippenerzieher/innen sollten ein Kinder/Säuglingskrankenschwesterstudium absolviert haben.

        1. @Kristin: Krippenerzieher haben es mit gesunden Kindern zu tun – wenn sie allerdings die Kinderkrankenpflege nicht nur erlernen, sondern zusätzlich auch noch studieren sollen…… gibt es dies bereits als Studiengang?

          In meiner Erzieherinnenausbildung gab es das Fach „Kinderheilkunde“, eines der entspannendsten und vergnüglichsten Fächer, unterrichtet von einem Kinderarzt.

          Im Hochschulstudium sind dann ganz andere Sachen gefragt, als „Was mache ich mit einem Kind, das soeben auf den Kopf gefallen ist oder sich den Fuß verstaucht hat“………………

        2. Mit Verlaub: im Studium lernt man graue Theorie. In meinem Fach, und soweit das befreundete Mediziner mir mitgeteilt haben, auch in der Medizin. Die Praxis lernt man erst danach. (Merke: Wissenschaft und Studium dienen der Forschung und der Erkenntnis; das Umsetzen in die Praxis folgt später oder machen andere.)
          Erzieherinnen und Erzieher brauchen aber kein medizinisches Fachwissen, dafür gibt es Ärzte.

          „Intelligentsia“ oder „Intelligentzija“, wenn schon dann richtig geschrieben aus dem Russischen übertragen – was soll das denn in diesem Zusammenhang? Ich dachte, über den Kulturbolschewismus wären wir inzwischen hinaus…

      3. Nicht grundsätzlich verantwortungslos. Nein. Aber bei einigen Exemplaren habe ich das Gefühl, dass „überlastet mit Erziehung und Versorgung“ noch geschmeichelt wäre.
        Und das der Arzt gesagt hat (frei übersetzt) „Keine Sorge, dem Kind gehts gut, und das hält mehr aus als sie glauben“ finde ich jetzt auch nicht so schlimm. Denn er hat es schon richtig ausgedrückt.
        Zu den vielen Kindern: Und, hat Oma mitgeholfen? Mit Rat und Tat zur Seite gestanden? Wahrscheinlich ja. (War bei uns 6en auch nicht anders) Also schon mal so etwas wie eine Art „Assistiertes Fahren“. 😉
        Und das ist auch etwas was mitlerweile fehlt.

        1. tjaaa, wolf , leider war dieser satz alles andere als freundlich gemeint, ich wollte nur nicht zu viel platz einnehmen …doch ich sehe es besteht erklärungsbedarf : meine zwei erwähnten söhne waren als kinder grundsätzlich hans dampf in allen gassen ,damit gab es auch häufig verletzungen unterschiedlicher art die ärztlich behandelt werden mußten. nun bin ich weder glucke noch leichtsinnig …. also wenn ich mit den kindern zum arzt ging hatte es durchaus einen ernsthaften grund … die art wie mir mein kinderarzt begegnete war allerdings nicht das was ich von einem guten doktor erwarte ! ich kann selbstverständlich humorige äusserungen von triefender ironie unterscheiden … und da ich bei weitem keine unerfahrene mutter war/ bin …diese zwei rabauken habe ich zwischen 29 und 31 j. bekommen, dazwischen habe ich reichlich erfahrung sammeln können weil ich viele nichten und neffen zu meiner verwandschaft zähle, die ich alle längere zeit beaufsichtigt habe.
          überfordert werden junge mütter heute weil ihnen immer mehr regeln und gebote aufgedrückt werden.kinder im alter von 2-3 jahren „brauchen “ frühförderung, logopädie , sind allesamt ADHS-gefährdet! das verunsichert unerfahrene mütter doch mehr als es den kindern nützt !
          jede schramme , jeder blaue fleck wird heute mißtrauisch beäugt, ob da nicht mißhandlung vorliegt ….dazu kommt der neue trend “ kinder gehören in die KiTa oder kindergarten“ damit die mütter frühzeitig wieder in den job gehen ( der meistens gar nicht da ist) . tagesmütter oder betreuung durch verwandte sind nach meinung der politiker nicht ausreichend um kinder zu fördern. sich hat manches kind entwicklungsschwankungen , doch ich sehe eher dass die forderungen ,was ein kind heute schon im pampersalter können muß , völlig überzogen sind ! in indien sagt man “ gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht“
          und was die betreuung im kindergarten betrifft : da wird den erzieherinnen und kinderpflegerinnen mehr abverlangt als sie zu leisten vermögen , nicht weil ihnen die fähigkeiten fehlen sondern weil ihnen immer mehr verantwortung aufgebürdet wird . ich bin immer noch der meinung dass ein kindergarten NICHT die vorstufe zur schule sein darf und das recht kinder zu erziehen MUß bei den müttern bleiben! ansonsten werden familien in zukunft auf “ staatlich geförderte kinderzuchtanstalten“ reduziert !

  7. Bei einem Sturz von einem Hochbett, würde ich das Kind auf jeden Fall ins KH bringen. Das wäre mir dann doch zu gefährlich, weil Kinder sich oft auch nicht so ausdrücken können und manche Verletzungen erst später Symtome zeigen, Ich weiß das, als Altenpflegerin!

  8. Beim Lesen zum Thema Hochbett fällt mir gerade etwas ein. Da war irgendwo in Südamerika ein kleines Mädchen, ca. 3 oder 4 Jahre alt. Es war unheilbar herzkrank. Es lebte mehrere Monate mit dem Berlin Heart. Dann bekam es ein Spenderherz. Das kleine Mädchen, die Spenderin also, war aus dem Hochbett gefallen …
    Und das ist kein Märchen. Es gab da eine Webseite (zu der ich leider den Link nicht mehr habe. War ja auch spanisch – eine Freundin hat mir immer mal übersetzt) und meine spanisch sprechende Freundin war auch eine Bekannte der Mutter des herzkranken Mädchens.

  9. Sehr schöner und typischer Beitrag! Ich bin mittlerweile allerdings schon zufrieden, dass die Eltern überhaupt auf die Idee kommen mal einen Arzt anzurufen. Dieses Stückchen Pflichtbewusstsein ist mir manchmal schon genug.

    Nur muss man als Arzt wirklich selber darüber nachdenken, dass einem wichtige Details verschwiegen werden und das verstehe ich nicht! Warum verschweigt man einen Sturz!? Also die Ursache für die Schmerzen… Das bleibt mir bisher verborgen…

    Ebenso bei der Frage, z.B. vor Operationen: „Nehmen Sie Medikamente ein? “
    „Nein!“ „Wirklich nicht?“ Nein, nichts! …. also mal eine Aspirin…“ „Und wann war das!?“ „Na, heute…!“

    Und schon ist die OP abgeblasen!

  10. Da hatte ich mit 6 Jahren in der Schule so ein Erlebnis:
    Aus heiterem Himmel bin ich beim Balancieren kurz bewusstlos geworden und habe mir dabei den Arm gebrochen. Ich hatte damals starke Schmerzen, hatte 4 Stunden in der Schule nur geweint. Die Klassenlehrerin nahm mich nicht ernst und ließ mich die ganze Zeit so im Unterricht sitzen. Außer, dass ich angemeckert wurde, dass ich aufhören sollte, „herumzuheulen“, ich sei ja nur hingefallen, kam nichts von deren Seite. Ich weiß noch, dass die sich geweigert hat, meine Familie anzurufen. Der Bruch war groß und ich wäre fast im Partykeller gelandet.. Die blöde Kuh hat von meiner Familie zwar heftigen Anschi** bekommen, leider hatte die Akion keine Konsequenzen für die…

    1. Warum denn nicht? Meine Dreijährige ist ein kleines Kletteräffchen, die hält
      nichts auf, die klettert Bäume hoch
      und stört sich an keiner Höhe. Ihr Hochbett hat so gar keinen Anspruch an sie.

    2. Dass man vom Hochbett fällt, ist keineswegs selten und überraschend, aber die zweite Frage ich durchaus berechtigt. Ein Hochbett für eine Dreijährige halte ich für ziemlich riskant…

      1. Ich dachte eigentlich, es gäbe sowas wie einen eingebauten Schutzmechanismus, eine Art Instinkt, der verhindert, dass man im Schlaf aus dem Bett rollt… also ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht aus dem Bett gefallen! Ich bin mir fast sicher, ich hätte sowas mal gelesen *denk*

        1. Die Gefahr, im Schlaf rauszufallen, ist bei entsprechender Absturzsicherung sicher nicht so groß, aber Hochbetten verleiten ja gerne zum Spielen und Toben. Ich unterstelle dem stoffeligen Vater einfach mal, dass seine Tochter noch gar nicht geschlafen hat und irgendwie beim Spielen abgeschmiert ist. Et voilà!

      2. Wir haben ein tolles selbstgezimmertes (vom Fachmann) Hochbett von Freunden „geerbt“, aber kämpfen ständig gegeneinander, wann wir das Ding benutzen. Ich finde z.B., daß mein Sohn mit 2.5 noch viel zu klein dafür ist, auch wenn er gut klettern kann wie ein Äffchen… herausfallen tut man nuamlich a) trotz Schutz- und Ruuckrollreflexen doch mal (ist *mir *gerade letztes Jahr passiert, ups) und b) sehe ich die Gefahr darin, wenn das Kindlein im Halbschlaf nach den Eltern sucht, weil es schlecht geträumt hat. Da kann das beste Kletteräffchen mal abstürzen, besonders wenn es auch mal auf dem Elternbett und mal auf dem (niedrigen) Sofa schläft. Und das möchte ich uns ersparen.
        Muß natürlich nicht passieren, aber wenn doch… gute Nacht.

        1. Wir haben selbstgebaute Hochbetten für beide Kinder. Die stehen über Eck und sind nur nach einer Seite offen – da steht das große Elternbett drunter und fällt stürzende Kuscheltiere, Bücher, Legofiguren und Kinder ab. Im Schlaf ist noch keins rausgefallen, aber da wird auch geklettert und kissengeschlachtet – wenn schon Hochbett, dann auch in allen Lebenslagen nutzbar. Mir taten als Kind die Hochbettkinder immer leid, die wirklich nur zum Schlafen rauf durften.

      3. Mein Sohn ist auch mit 3 nach oben gezogen (allerdings ein etwas breiterer Hochboden). In dem Alter können die meisten Kinder gut klettern, das ist weniger das Problem.
        Eher das Rausfallen im Schlaf, das haben meine beiden Kinder echt gemeistert, dementsprechend haben ihre Betten hohe Wände bzw noch Gitter obwohl der Kleine mit 20 Monaten schon drüberklettern kann. Instinkte gegen das Rausfallen haben die jedenfalls nicht, dafür können sie gut auf dem Boden schlafen…

  11. Mich erschreckt eigentlich am Meisten, dass der Vater nicht sofort gesagt hat, dass das Kind gefallen ist – Hut ab für den „richtigen Riecher“!

    1. erstaunliches phänomen, nicht wahr?
      ich denke manchmal, die leute rufen nur an, um zu hören „alles ok, alles nicht so schlimm“, denn oft kommen diese nachfragen, wenn sie unbequemes zu hören bekommen. „muß ich das wirklich dem kind geben?“ – „ja, sonst würde ich ihnen das nicht empfehlen.“ — „aber das medikament kann ich auch morgen noch holen, oder?“ – „nein, jetzt. sonst hätten sie auch erst morgen kommen brauchen.“ — „aber morgen ins fussballtraining kann er schon gehen?“ – „äh. nein. ich sagte, er ist zwei tage noch ansteckend?“

      1. Genau das ist der Grund warum ich nicht mit Kindern arbeiten will. Ich glaube, ich hätte da nicht die Geduld oder die Ruhe. Wenn ein Erwachsener sich nicht gut um sich selbst kümmert kann ich damit weit besser klarkommen. Insofern… Hut ab für die Selbstbeherrschung.

      2. Und warum rufen sie dann überhaupt an? Um den Arzt verklagen zu können, wenn durch ihre Vernachlässigung das Kind einen Schaden davonträgt? Oder reicht ihnen die psychologische Absolution?

      3. Solche Eltern rufen den Arzt an, um die Verantwortung weiterzugeben.
        Ich unterstelle dem Vater, dass er ganz bewusst nicht gleich zu Anfang den Sturz erwähnt hat. Denn hätte der Kinderarzt – wegen fehlender Informationen – zum Arztbesuch am nächsten Tag geraten, hätte er sich darauf berufen können.

  12. Als jemand, der mit seinen Mädels wohl lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig in die Notfallklinik fährt, konnte ich ein ähnlich lustigs Gespräch einer Schwester mal mit anhören: Seid wann hat ihr Kind denn Fieber? -Stille- 3 Wochen oder 3 Tage meinen sie? -Stille- 3 Wochen?- Und waren sie beim Kinderarzt? – Stille- Nein kommen sie bitte gleich!
    Diese Mentalität mancher Eltern find ich echt bedenklich. Komm ich heut nich, komm ich morgen – vielleicht. Ist aber auch ein gesellschaftliches Problem. für alles muss Zeit da sein, außer für die Kinder. Die fallen hinten über den Rand. Und wenn sie dann mal was haben verursacht das Stress bis burnout. Verrkückte Welt.

  13. Also wegen jammern wäre ich jetzt auch nicht auf die Idee gekommen nachts ins Krankenhaus zu fahren. Nach einem Sturz mit Kopfbeteiligung ist beobachten bei uns eigentlich eher die Faustregel. (zumindest wenn da keine Platzwunde ist, die doch lieber behandelt/ genäht werden sollte)

    Wenn ich angerufen werden würde, würde ich jedoch auch eher ins KH schicken, schon alleine um mich abzusichern.

  14. Bevor man jetzt hier den Vater lynchen möchte:
    Ich bin mit zarten 6 Jahren von einer Kletterstange im Garten gefallen und habe mir das Schlüsselbein gebrochen. Das war von außen nicht zu sehen, mir tat halt nur der Arm weh.
    Wir sind erst am nächsten Tag zum Arzt, weil man als Kind eben auch schnell jammert. Auch wenn man mal gefallen ist.

    Ergo: Ich finde es eigentlich korrekt, was der Vater hier getan hat. Erstmal einen Arzt anrufen und nachfragen.
    Klar, man kann soweit denken, dass man dann direkt ins Krankenhaus fährt, aber es ist doch in jedem Falle besser, als nichts zu tun, oder?
    Vor allem, da Kinder wirklich schnell jammern. Das weiß ich von mir und meiner Schwester noch allzugut.
    Und manchmal fragt man sich dann sicherlich auch als Eltern wann es was ernstes ist und wann eben „nur“ Gebrüll. Auch bei 3 1/2-jährigen.

    1. Hm, aber jeder normale Mensch hätte doch zuerst gesagt: „Meine Tochter ist vor 10 Minuten aus dem Hochbett gefallen und klagt jetzt über Schmerzen.“ Dass man diese Information dem Vater mühsam aus der Nase ziehen muss, ist für mich das eigentlich Schockierende..

      1. der hat vielleicht befürchtet, man nimmt ihm das Kind weg, wenn er vom Unfall redet… wo doch heute alle naslang bei jedem quersitzenden Pups nach dem Jugendamt gerufen wird, jedenfalls in der Presse und den Web-Kommentaren.

  15. Na da kann man aber froh sein, dass der Vater zumindest schon mal irgendwo angerufen hat ..
    Ansonsten ist es für mich absolut unbegreiflich, wie man als Eltern so reagieren kann. Und Respekt an den Kinderdoc – ich glaube, ich wäre durchs Telefon gehüpft!

  16. Gefällt mir habe ich für den Kinderdoc angeklickt , der herausgefunden hat was da eigentlich passiert ist , armes Kind kann ich nur sagen und hoffe das er wirklich nun endlich doch gleich ins KH mit seinem Kind gefahren ist …

  17. Morgen reicht schon, kein Problem. Lassen Sie ihr Kind am besten noch einmal mit dem Kopf voran vom Bett plumpsen, dann schläft sie schön fest und jammert nicht die ganze Nacht vor Schmerzen.

  18. Ich hätte auf jeden Fall in die Tischplatte gebissen, bei so einem Unverschämtheit-Schwachsinns-Anruf, ich darf das schreiben, aber der kinderdok hat wenigstens ein Kind gerettet, kann ja noch wer weiß anderes gewesen sein. Tzzz, aus dem Hochbett gefallen…..

    1. ist bei den eingeborenen hier wirklich so, kann ich bestätigen.
      „fuß“ fängt an der hüfte an und geht bis zu den zehenspitzen.
      „hand“ ist alles von schulter bis fingerspitze.
      und jede kleine erkältung ist gleich eine grippe.
      lustiges völkchen, hier unten im süden 😉

      1. Also das mit dem *Fuß* der übrigens bis zum *Bauch* geht stimmt ja schon, aber auch bei uns sitzt die Hand am unteren Ende vom Arm.

        Von wegen Fuß fällt mir eine nette Geschichte ein. Kinderveranstalung (wöchentlich stattfindend), ein Kind, das sonst vom Vater gebracht wird (beide Eltern aus dem Norden), wird von der Mutter gebracht. „Mein Mann hat sich den Fuß gebrochen“ Allgemeines bedauern und natürlich die Frage: „Ja, und wo denn?“ Viele Fragezeichen in den Augen der Frau 🙂

    2. @ Christian: Mir kennet fei auch Hochdeutsch – wellad aber net!

      Was mir aber gern wellad: a bissle über unsere Kultur informiere. Und es gibt sogar des Lexikon Schwäbisch / Hochdeutsch. Bei denne von dr Wendrsonn uff de Seide.

      Ond mit onsre lange fiaß kennet mir dia scho dabbe, die wo ons e bissle for dabbich halde.

      Griasgottle – von erre Badenserin, die awwer grad schwäbisch schwätzt, weil se net hochdeutsch will. Jetzet zom grad zom bosse net!

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