globuli sind wie nadeln

eine etwas ältere studie aus england (von homöopathen übrigens) ergibt: die gabe von glaubuli macht nicht den unterschied, sondern die konsultation durch den arzt. das ist so ähnlich wie die berühmte studie zur akupunktur, wonach es egal ist, wohin macht sticht, hauptsache man tut es überhaupt.
aber wussten wir das nicht schon vorher: sprechende medizin ist alles.

homöopathie in der rheumatologie
metastudie akupunktur

47 Antworten auf „globuli sind wie nadeln“

  1. Oh man … das erinnert mich alles an eine Freundin von mir; sehr esomütterlich. Sohnemann (5) hat eine Mittelohrentzündung, sie war brav bei Kinderdoc. Bekommt ein Rezept (weiß nicht was; sicherlich auch ein Schmerzmittel), löst es ein, geht nach Hause und will dem Kinde den Saft einflößen, aber – oh Schreck – da ist ja ALKOHOL dran! Was tut sie? Sie gibt ihm GAR NIX außer Glaubulis. Ich war völlig baff, fand aber die Erklärung darin, dass sie meine Frage nach selbst durchlebter Mittelohrentzündung verneint hatte.
    Ehrlich, ich hatte als Kind 4 bis 6 dieser Dinger jährlich und habe immer noch sehr empfindliche Ohren – das tut so weh, als würde jemand mit einem Messer das Trommelfell zerfetzen; ich fand und finde die Schmerzen schlimmer als alle anderen Schmerzen, die ich kenne.
    Warum macht man sowas? Warum sagt man nicht von vornherein zum Doc, dass man alkoholfreie Medikamente bevorzugt? Und wenn man sie dann hat – ist das bisschen Alkohol nicht besser zu ertragen als einem Kind mit Schmerzen zuzusehen? Aber nein, die Glaubulis halfen ja … nach drei Tagen war Knäblein endlich ohne Schmerzen …

    1. Hmm, dann sollten Sie Ihre Freundin mal aufklären, denn wie stellt man eine homöopathische Dilution her? Man nehme 1 Teil getrocknete Pflanzen und 10 Teile 86%iges Ethanol und schüttle 10 mal Richtung Erdmittelpunkt. Das wäre dann eine D1, (das ist allerdings nur so, wenn man eine Urtinktur aus getrockneten Pflanzen herstellen möchte, bei anderen Stoffen sieht es ein bisschen anders aus) möchte man nun eine D2 herstellen, nimmt man 1 Teil der Urtinktur und 9 Teile 86%iges Ethanol und schüttle wieder mindestens 10 Mal Richtung Erdmittelpunkt. Möchte man nun eine D3 haben, nehme man wieder 1 Teil der D2 und 9 Teile 86%iges Ethanol, schütteln nicht vergessen… Und immer ein neues Glas nehmen.
      Ab der 4ten Dezimalverdünnung soll man dann nur noch 46%iges Ethanol nehmen.
      Und will man daraus Glaubuli herstellen, nimmt man 1 Teil Dilution in der Dezimalverdünnung, die die Glaubuli hinterher haben sollen und 100 Teile Globuli (also Streukügelchen aus Rohrzucker) und schüttelt wieder 10 Mal gen Erdmittelpunkt.
      Die enthalten also auch Alkohol 😉
      Tja, sowas lernt man, wenn man mal Tierarzt werden möchte 😀

  2. Wenn ich mir die fast schon bösen Kommentare zu Glaubulis und zur Homöopathie durchlese von all den Spezialisten, die ganz sicher tief in die homöopathische Methodik eingedrungen sind, dann kann ich nur noch staunen…ich hoffe, dass keiner von ihnen jemals mit einer unheilbaren Krankheit kämpfen muß und der Professor Dr. XX dann sagt: Wir können nichts mehr für Sie tun. Versuchen Sie es doch mal mit Homöopathie. Oder Phytotheapie. Oder TCM.

    @gwendolyn: Es ist schön, wie Sie über Ihre bestätigten Vorurteile schreiben. Vorurteile sind Vor -Verurteilungen und vorschnelle Verurteilungen von Menschen oder Methoden die man nicht kennt sind -ich sag es nicht gerne- nicht besonders intelligent und damit disqualifizieren Sie sich selbst.

    @Herrn Olsen:
    Es gibt Kinderheilpraktiker und die arbeiten in einer Kinderheilpraxis. Diese Information können Sie im Netz finden.
    Ich verdiene keinen Schotter, ich verdiene Euros. So wie Sie und ich hoffe, Sie verdienen Ihre Euros genau so wie ich: Mit guter und ehrlicher Arbeit.

    Abschließend ist zu sagen, dass ich aus einigen üblen Kommentaren hier nur Eines entnehmen kann: Intoleranz, Halbwissen und im Großen und Ganzen von keiner homöopathischen Fachkenntnis belastet.

    Und noch etwas: Die Schulmedizin hat Grenzen, die Naturheilkunde hat Grenzen.
    Wichtig ist, dass Sie erkannt werden. Auf beiden Seiten. Dann ist alles gut.

    1. 1. „Die Schulmedizin hat Grenzen, die Naturheilkunde hat Grenzen.“
      Ich hoffe doch, dass Ihnen klar ist, das Naturheilkunde nicht Homöopathie ist. Naturheilkunde ist Weidenrindentee statt ASS und durchaus über den Placebo Effekt hinaus wirksam. Meiner Ansicht nach einfach zu aufwändig und ungenau, aber durchaus pharmakologisch sinnvoll.
      2. Man muss nicht „tief in die homöopathische Methodik eindringen“. Es ist bewiesen, dass jeglicher Nutzen auf dem Placebo Effekt basiert. Also ja Homöopathie hat eine Wirkung. Placebo heißt nicht wirkungslos. Aber es ist eben nichts anderes als Placebo. Niemand hier sagt, dass Placebos per se böse sind. Auch auf’s aufgeschlagene Knie pusten und Gummibärchen zur trösten sind Placebos. Das Problem ist das Heilpraktiker ihre Patienten für dumm verkaufen, sie anlügen und ihnen dann unverschämte Summen an Geld abnehmen.
      3. Ja Vorurteile sind nicht schön, aber wir alle haben sie über alles. Ob man will oder nicht, wir haben alle Meinungen zu Dingen von denen wir eigentlich nichts wissen und das ist auch OK so solange man bereit ist sie zu revidieren. Wenn ich aber vorher dachte „Heilpraktiker sind Scharlatane.“ und dann Ihre Kommentare lese, brauche ich meine Vorurteile nicht revidieren, sie werden ja bestätigt (ist ja durchaus möglich durch Zufall schon vorher die „richtige“ Meinung gehabt zu haben).
      4. Irgendwo weiter oben haben Sie angedeutet, dass bei Säuglingen ja sicherlich kein Placeboeffekt auftreten kann. Eigentlich sollte es nicht nötig sein, das noch zu kommentieren, ich tue es trotzdem mal: Auch bei Babies und sogar bei Hunden haben Placebos Wirkung.
      5. Sie sind diejenige mit Halbwissen. Ich hoffe nur dass dieses Halbwissen nur für die Geldbeutel und nicht für die Gesundheit ihrer Opfer gefährlich wird.

    2. Ach herrje. Auch wenn ich (und die 10 Daumen-Hoch-Klicker) jetzt damit leben muss, dass mir eine leicht wirr erscheinende Heilpraktikerin im Internet die Intelligenz abspricht: Mit jedem weiteren Kommentar verfestigen sich die Vorurteile zu Realitäten – nach der Lektüre des Blogs gleich noch mehr…

    3. Tief in die homöopathische Methodik eindringen: Muahahaha. Bin tief genug eingedrungen um zwei Dinge zu wissen:
      – Homöopathie widerspricht einigen wichtigen Naturgesetzen,
      – und ausserdem (Überraschung) funktioniert sie nicht.
      Tolle Wurst.

      Sagen sie mal, Frau Westhofen: Raten Sie ihrer Klientel eigentlich vom Impfen ab? Nur so interessehalber.

    4. Hmm, ich will mal auf die Geschichte mit der unheilbaren krankheit eingehen.
      Ich habe seit 37 Jahren Hepatitis C, seit etwa 23 Jahren weiß ich davon. Ich habe 4 therapien mit Interferon und Ribavirin (Schulmedizin) hinter mir . genotyp 1, schwer therapierbar, bisher ohne Erfolg, aber immerhin gutes Ansprechen.
      Nach der dritten therapie ging ich nach Bad Mergentheim in eine Klinik, wo ein arzt auch mit Homöopathie arbeitet (angeblich ein echter Spezialist) ich glaube er hieß Dr. Weck (wenn der name aus rechtlichen Gründen nicht genannt werden darf, bitte löschen).
      Zu Beginn der Sprechstunde sagte ich ihm, dass ich nicht an Homöopathie glaube, ob es dann trotzdem funktioniere. er bejahte das und erklärte mir die unterschiedlichen Prinzipien des Themas.
      Dann sagte er ich solle alle elektronischen Gegenstände (Handys, Uhren etc.) aus der Tasche nehmen und den Arm ausstrecken, er werde diesen jetzt versuchen herunterzudrücken, ich solle gegenhalten. Das gelang nicht, er konnte den Arm nicht nach unten drücken.
      Nun bat er mich die Uhr in die andere Hand zu nehmen, und den Versuch zu wiederholen. Dieses mal konnte er den Arm herunterdrücken.
      unbeeindruckt davon sagte ich ihm, dass das ja kein Beweis sei, da er ja wisse, dass ich nun eine böse uhr in der hand halte und er nun evtl bewusst oder unbewusst fester drücken würde.
      Da meinte er, bei mir hätte die therapie keinen zweck, weil ich mich dagegen wehren würde, er wirkte schon fast wütend, als er michverabschiedete.
      Seitdem (das ist jetzt auch schon 15 jahre her, gebe ich keinen Cent mehr auf diesen Hokuspokus. Ich glaube an den Placeboeffekt, aber der ist halt leider nicht zuverlässig.
      Übrigens habe ich neulich folgendes entdeckt, da musste ich doch schmunzeln:

      1. all i can say is, that rat poison is not good for her 😉

        danke für das video. aber natüüüürlich – der kristall konnte in dem säckchen ja nicht wirklich wirken, mensch…

    5. Es gibt keine Kinderheilpraktiker. Es gibt nur Heilpraktiker und Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie oder Psysiotherapie. Alles andere wären Phantasieprodukte, die irreführend und somit auch unzulässig sein dürften.

  3. homöopathie bei leichten, nicht akuten erkrankungen ist (wenn man dran glaubt) sicher sinnvoll. aber ärzten, die homöopathie bei akuten, potentiell gefährlichen erkrankungen einsetzen, sollte man die approbation wegnehmen… (ich sag nur: spasmupreel beim ileus…. -.-‚)

  4. Naja, „Spritzenohnmacht“ ist doch nichts so Ungewöhnliches. Darum sollte man ja nach gängiger Empfehlung beim Impfen sitzen (also die Zielperson, nicht der Spritzenoperator) 🙂

  5. Ich bin bei Akupunktur zwiespältig – mein Bruder sollte mal eine Periduralanästhesie bekommen, die Schwester setzte die Nadel auf die Haut (sie schwor, sie sei noch nicht wirklich in die Haut eingedrungen) und er fiel in Ohnmacht. Seither glauben er und ich, dass man mit Nadeln auf/in der Haut durchaus Wirkung erzielen kann. Nur welche?
    Leider kann man in der Schweiz nicht verhindern, dass man Humbug wie Homöopathie mitzahlt, es ist per Abstimmung entschieden worden, dass die Grundversicherung das zahlen muss.

  6. Meine Mutter schwor auch drauf, ich konnte nie einen Effekt feststellen. Dafür schwöre ich auf Rescue-Tropfen. Es ist mir sowas von egal, ob man mich deshalb für leichtgläubig, verwirrt oder schlichtweg blöd hält, sie haben bei mir gewirkt (sogar, dank falscher Anwendung, viel mehr als sie sollten) und das ist ja die Hauptsache. Ob echt oder Placebo kümmert mich eigentlich nichht. Würde die Wirksamkeit sogar wirklich nur aus dem Placebo-Effekt heraus resultieren, fände ich das sogar noch beeindruckender.

  7. Naja, es ist ja auch erstaunlicher, wenn die Globulis mal wirken, als wenn sie nicht wirken. Deshalb zählt man das eher. Bei einer Heilpraktikerin oder einm männlichen selben, sind bekannte erfolglose Behandlungen schlecht fürs Geschäft.
    Deshalb:
    http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/01/bernhard-hoecker-und-das-lob-der-strichlisten.php
    Bei den hier erwähnten Behandlungen braucht man natürlich eine Kontrollgruppe von Kindern, die nichts einnehmen.
    Bei Frau eule müsste man beim nächsten Mal einfach versuchen wirklich nur seeeehr süße Bonbons zu füttern.
    Ganz ehrlich, wenns mir richtig dreckig geht, trinke ich eine eiskalte Cola, schon die Vorfreude darauf verbessert meine Befindlichkeit und dann das süße Zeug langsam trinken, es geht mir wirklich besser. Und ich weiß warum.

  8. Ich war auch immer extrem skeptisch, was dieses Globuli-Zeug angeht. Dann fiel das Eulenkind mit zweieinhalb Jahren sehr böse und sehr unglücklich hin, schlug sich drei Vorderzähne aus und hatte eine derart geschwollene Mundpartie, dass an Nahrungsaufnahme nicht zu denken war. Von der Ambulanz der Uni-Zahnklinik hatten wir nix bekommen, von der Ambulanz der Kinderklinik auch nicht, Kühlung tolerierte sie absolut nicht. Ich flößte ihr über einen Strohhalm so viel Wasser wie ging ein. Am Tag nach dem Unfall waren wir eingeladen und das Eulenkind wollte trotz Schmerzen und immer noch dick geschwollener Mundpartie unbedingt hin. Von der Gastgeberin bekam sie fünf Arnica-Globuli, nach fünf Minuten nochmal, dann irgendwann nochmal. Wir hatten das als Mini-Mini-Bonbons angekündigt. Und konnten zusehen, wie die Mundpartie abschwoll bis fast wirklich nix mehr zu sehen war. Sofort meldete das Eulenkind – seit mittlerweile ja auch schon fast 24 Stunden zwangsnüchtern – Hunger. Und löffelte problemlos Pudding – 10 Minuten nach den ersten Kügelchen. Meine Freundin gab uns ein paar Globuli mit und als die Schwellung am Abend wieder schlimmer wurde, gaben wir wieder fünf Stück und das Abendessen aus Kartoffelbrei und Soße wurde schmerzfrei problemlos komplett aufgegessen. Ich war absolut platt. Eine derart durchschlagende Wirkung von ein paar Zuckerkügelchen hätte ich niemals erwartet. Die Vor-Globuli-Nach-Globuli-Fotos sind und waren echt beeindruckend. Seitdem bin ich zumindest nicht ganz so ablehnend wie die Jahre davor. Probieren kann man’s. Letztes Jahr hatte uns dann unser Kinderarzt Globuli gegen Warzen verschrieben, die auch gut geholfen haben. Wobei das Eulenkind da ja wusste, was sie da nimmt und wieso. Da könnte es auch ein Placebo-Effekt gewesen sein, den ich bei den Arnica-Globuli damals völlig ausschließen würde.

    1. Der Punkt ist doch:
      Wenn Homöopathie wirklich, wirklich, richtig helfen würde, dann müsste es ihr doch schei**egal sein, ob sie „einfach so“ eingenommen wird oder im Rahmen einer Studie.

      Die „erstaunlichen“ Heilerfolge beobachtet man aber faszinierenderweise nur im ersteren, nie im letzteren Rahmen.

      Schaut man sich Einzelfälle an, ist die Homöopathie toll und super und faszinierend wirksam.
      Schaut man aufs Gesamtbild, fällt die faszinierende Wirkung in sich zusammen wie ein Kartenhaus bei Windstärke Zehn.

      Die Homöopathie ist in vielen methodisch hervorragenden Studien getestet worden… und hat bisher noch immer kläglich versagt.

  9. Lustiges Gesprch mit meiner KK:
    Ich:“Will in den Tarif, wo ich nichts fr diesen Pseudo-Vodoo-Schamanen-Humbug mitbezahle.“
    Sie:“Ja, aber Homoidiotie wirkt doch!“
    Ich:“Nein! Ich knnte Ihnen jetzt die diversen Studien aufzhlen, aber da es Samstag morgen um 07:30 Uhr ist, habe ich da keine Lust zu. Es ist nur der Plazeboeffekt der wirkt.“
    Sie:“ Ja, aber was den Leuten hilft ist ja auch das sich der Arzt mal Zeit fr sie nimmt und ihnen zuhrt!“
    Ich:“?!??!WTF. Warum zum Teufel bezahlen SIe dann nicht einfach einen echten Arzt der nicht mit Pseudo-Vodoo-Schamanen-Humbug Kohle verdienen muss, so viel Geld das er sich das auch leisten kann?“
    Sie:“???“

    Meine Meinung: Jedem Arzt, der mit Homopathie oder Auspendeln oder hnlichem Bldsinn Geld verdienen will gehrt die Approbation entzogen.

    Glaubuli ist schon gut. Letztens einen Bericht ber Homoidiotie von Professor Harald Lesch gesehen und ich bin mir sicher er sagte „KLObuli“.

  10. @Mithrandir:

    Studien müssen aber den Nutzen von Medikamenten belegen, bevor sie in Deutschland auf den Markt kommen. Die müssen sogar besser als der Placebo-Effekt sein. Das was du beschreibst, müsste in Deutschland also eigentlich illegal sein.

    Außerdem fragte ich ja, warum Ärzte den Placebo-Effekt nicht viel häufiger benutzen. Betrügerische Pharma-Firmen ist ja schon etwas anderes.

  11. @Alien
    Weißt du, wie viele Salben, die dir dein Doc schon verschrieben hat und die gewirkt haben, bei denen der Wirkstoff gar nicht dort hin kommt, wo er wirken soll?
    Die Pharmaindustrie sind ja auch keine engel. die verkaufen das ein oder andere mal auch Medikamente, die angeblich wirken, obwohl die negativen Studien einfach nicht veröffentlicht werden. Dann glaubt womöglich sogar der Arzt dran und du glaubst dran. besser gehts nicht für den Placeboeffekt.
    Quasi doppelblind ungewollt (zumindest nicht vom Arzt).

  12. Ich verstehe nur nicht, warum sich die „Schulmedizin“ (was für ein dämlicher Name) nicht diesen Placebo-Effekt, der ja offenbar hinter Homöopathie steckt, zu Nutze macht. Immer werden Medikamente mit jeder Menge Nebenwirkungen verschrieben, obwohl es in vielen Fällen auch einfach so wieder besser wird. (Wie oft habe ich schon Antibiotika nicht genommen, und bin, oh Wunder, wieder gesund geworden) Wenn in diesen Fällen der Patient trotzdem ein Medikament will, kann man ihm doch ein Placebo verschreiben.

    1. In einige Krankenhäusern werden Placebos eingesetzt, weil auch die Schulmedizin sehr wohl um diesen Effekt weiß. Aber es gibt eine ganze Menge Krankheiten, die sich schneller und weniger schmerzhaft für den Patienten auch über „normale“ Medikament lösen lassen.

      1. Schön, dass der eingesetzt wird. Das wusste ich nicht.

        „Aber es gibt eine ganze Menge Krankheiten, die sich schneller und weniger schmerzhaft für den Patienten auch über “normale” Medikament lösen lassen.“

        Medikamente zu nehmen, damit es schneller als ohne wieder vorbei ist, finde ich eigentlich nicht so toll. Ohne Medikamente gibt es keine Nebenwirkungen, so dass der Körper weniger belastet wird. Meine Devise: Wenn es ohne Medikamente geht, sollte man auch keine nehmen.

        Was anderes ist es natürlich mit Schmerzen. Da kann ich verstehen, wenn man Schmerzmittel nimmt, wobei es ja sogar hier Placebos gibt, oder nicht?

        1. Ich sags mal so: Das hängt ganz stark davon ab, was du hast.
          Meine Nasennebenhöhlenentzündungen gehen auch manchmal von allein weg. Dennoch nehmen ich manchmal da lieber Medikamente, weil es nervig ist, ich unproduktiv werde und mich krank fühle.
          „Schneller“ meinte weniger, dass die Krankheit schneller vorbei ist, sondern dass die Symptome schneller verschwinden. Und diese Erleichterung möchte ich mir nicht nehmen lassen, auch nicht bei Kopfschmerzen.

          Gerne wird wohl keiner Medikamente nehmen, aber ganz ehrlich? Richtig Nebenwirkungen hatte ich in all den Jahren nur bei einem einzigen Medikament.

  13. Das mit den Grenzen ist ein guter Punkt: die Medizin hat Grenzen und kennt sie recht genau.

    Die Pseudomedizin behauptet frech, dass sie über diese Grenzen hinaus kann – und reagiert gekränkt bis aggressiv auf die blasphemische Forderung nach Beweisen für diese Behauptung. Eine Glaubensgemeinschaft halt.

    1. Die einen glauben, die anderen wissen.
      Darum unterscheide ich persönlich auch zwischen Wissenschaft und Glaubensgemeinschaft.
      Glauben war und ist mir zu wenig.

  14. lieblingsgeschichte meiner mama: ich, damals zwischen 2 und 3 jahre alt, ganz schlimm krank, mit ohne essen und tee eingefloesst bekommen und so, esse alle globuli, als meine eltern nicht im raum sind und denken ich schlafe. kurz darauf komme ich um die ecke gerannt und mir gehts super.. ihr argument fuer homoeopathie. ich glaube ja nicht so dran, bin aber froh, dass es keine richtigen medikamente waren, die waeren wohl gefaehrlich gewesen.

  15. glaubuli, was für ein nettes Wortspiel. Das mit der Akupunktur-studie ging aber etwas anders. Da war es egal, ob Akupunkteur oder Lehrling stach, geholfen hat es in beiden Fällen – oder auch nicht.

  16. Ja. lieber Kinderdoc, das sagen mir meine Säuglinge nach erfolgreicher homöopathischer Behandlung auch oft, gerade die ganz Kleinen, die mit diversen Problemen kommen. Beim nächsten Besuch lallen sie mir freundlich zu: Danke, dass du mit mir gesprochen hast, meine Koliken (alternativ: Diarrhoe, Bronchiolitis, Fieber, Erbrechen) war schnell geheilt.
    Du bist echt ne gute Heil-Schwätzerin! Die Glaubulis habe ich von Mama bekommen, hab sie mal gelutscht, damit sie sich nicht ärgert. Hilft ja eh nicht, das Zeug, frag mal Kinderdoc, der kennt sich aus.
    Talk to me and every thing will be allright, babe…

      1. Die spektakuläre Heilung von Fieber(!), Durchfall und Erbrechen finde ich aber schon beeindruckend. Unbehandelt geht sowas ja bekanntlich nie weg.

        1. @Marius: Danke für das Wort „spektakulär“. Das wäre mir so gar nicht eingefallen. Das habe ich auch nicht so geschrieben. Und nur ein kleiner Hinweis: Es gibt Fieber und Fieber. Eines ist behandlungsbedürdtig als Audruck einer Grunderkrankung, weil nix gut für Kind kleines. Das andere Fieber, tja, das weicht meist von alleine. Die Kunst ist, zu unterscheiden welches welches sein könnte.
          Schönen Gruss

        1. Und Wieviel Schotter kriegen Sie da so für´s Zuhören? Honi soit, der dabei Böses denkt. Kinderheilpraxis, was issen das für ein Schwammbegriff – ist der überhaupt erlaubt? Oder die bewußte Verwechslung mit Kinderheilkunde gewünscht?

  17. Mein Lieblingserlebnis mit Globuli:

    Kind Lauflernzwerg fliegt auf die Nase, entwickelt innert 3 Sekunden eine beeindruckende Beule auf der Stirn und heult entsprechend.
    Mama Glaubulines allererste Reaktion ist panische Suche nach der Tasche mit den Arnica D-irgendwas Kügelchen, die sie dem Lauflernzwerg noch vor Ablauf der 2 Minuten-Wirkungslosigkeitsfrist in den Mund stopft. Erst DANN kommt ein bissl Trösten…

    Glauben ist ja immer so eine Sache, aber die weltliche Realität dadrüber vergessen is nüscht….

    1. Das habe ich auch schon erlebt: kleines Mädchen von Esomutti knallt gegen die Tür, ein eindrucksvolles Horn beginnt zu wachsen. Ich laufe schnell in die Küche, schnappe irgendwas Kaltes aus dem Kühlschrank, und will’s der Ärmsten auf die Stirn drücken – die wehrt ab und drückt der heulenden Kleinen (sorgfältig mit der Uhr gestoppt!) alle 30 Sekunden irgendwelche Zuckerkügelchen aus einer Phiole in den Mund.

      Da hat man ein gut wirksames, sogar völlig pharma-chemie-mafia-freies Hausmittel zur Hand – stattdessen muss es eine esoterische Beschwörung nach einem frei erfundenen Ritual sein. Nicht dass ich was gegen ein tröstendes Bonbon hätte (Zucker wirkt ja bekanntlich auch ganz ohne Verschütteln), aber in solchen Fällen steigt bei mir die Gefahr, ebenfalls eine Beule von der Tischkante davonzutragen.

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