wechsler – regeln

1) hinwechselpatienten sind schwierige patienten
2) wegwechselpatienten sind schwierige patienten
3) die netten ziehen immer weg
4) wechselkinder brüllen (obwohl: „wir kommen jetzt zu ihnen, bei dem anderen hat marie-jolie auch immer gebrüllt.“)
5) wer einmal die praxis wechselt, wechselt wieder die praxis
6) je mehr wechsel, desto problematischer die eltern (die „doc-hop-eltern-flop-regel“)
7) gewechselt wird häufiger wegen arzthelferinnen denn wegen des arztes
8) „der hat eine lungenentzündung übersehen, deshalb wechseln wir zu ihnen“ heißt beim nächsten wechsel „der fahrtweg war kürzer zu dem anderen“
9) man sieht sich immer zweimal. spätestens im nächsten notdienst. denn merke: wechselpatienten kehren immer wieder.
10) aktenzusatzregel 1: übersandte alte akten sind immer unsortiert
11) aktenzusatzregel 2: nur die eigenen erstellten impfbücher sind korrekt, denn:
nur wir haben die wahrheit gefressen 😉

siehe auch:
doctorhopping
dilemma
nein, herr krause

37 Antworten auf „wechsler – regeln“

  1. Sollte es nicht „Herwechselpateinten“ statt „Hinwechsel pateinten“ heißen ?
    „Her“ kommt zu mir, „hin“ geht von mir weg.

  2. Hm. Ich muss mir demnächst ja auch nen Kinderdoc suchen, der an unserem künftigen Wohnort soll super sein. Allerdings dementsprechend überlaufen, fragt sich also, ob der momentan überhaupt noch Patienten annimmt… Vorgesprochen hab ich noch nicht, wir ziehen erst noch um, und das wird mir grad alles zu stressig. U1 und U2 laß ich eh im KH machen.
    Allerdings: wenn mir der dann trotz Empfehlungen nicht paßt und ich doch zu einem in der Stadt wechsele – wieso ist das dann schlimm? Man muß es doch auch erst mal ausprobieren…

    1. Ich denke, zu Wechseln wenn man umzieht oder wenn es menschlich einfach nicht passt ist nicht das Problem. Es gibt aber Leute, die ziemlich oft wechseln, und da muss man sich dann schon fragen, ob das wirklich an schwierigen Ärzten liegt und nicht an den schwierigen Patienten bzw Eltern. Und schlecht ist daran, dass so kein Arzt einen Überblick über die Entwicklung des Kindes entwickeln kann. Mal eben ne Bronchitis diagnostizieren ist eine Sache, aber überhaupt erstmal Zugang und Vertrauen zu einem Kind entwickeln, sich ein Bild machen über den Entwicklungsstand unabhängig von Tagesform und Charakter des Kindes ist etwas, das regelmäßigen Kontakt braucht.

  3. ich hab genau zweimal gewechselt
    kinderarzt 1 erklärte meinen sohn welcher vor ihm umkippte und fieberte zum simulanten, der notfallarzt stellte pfeifersches drüsenfieber fest
    kinderarzt 2 erklärte vor meinem kind wenn wir jetzt nicht sofort gegen schweinegrippe impfen kann das kind sterben…super aussage vor einem kind, noch besser als er sie dann hatte und dachte er muss nun sterben, solche schoten hat sie öfter rausgehauen, aber die war halt der grund letztlich zu wechseln
    neue ärztin und volles glück, nett, hört zu, nimmt sich zeit, wir sind mehr als zufrieden und das nun seit über 2 jahren, noch besser, die vorzimmerperlen sind so freundlich und können super blut abnehmen, also auch das passt super
    ich möchte das meine kinder ernst genommen werden und das werden sie da und wechseln finde ich, wenn das patienten- arzt verhältnis nicht stimmt durchaus sinnvoll, wenn ich meinem arzt nicht vertrauen kann, er mich belächelt, dann geh ich da ungern hin

  4. Ein Hoch auf unseren kompetenten, dabei ruhigen, entspannten und kinderlieben (offenbar leider nicht selbstverständlich!) Kinderdok und seine Mitarbeiterinnen-Riege, die es sogar schaffen, die Wartezeiten selbst bei Notfällen auf höchstens 30 min zu beschränken! Er wird allerdings wohl in Rente gehen, bevor unsere Kinder der Kinderarzt-Zeit entwachsen sind! Ob ich dann wohl auch zum Azt-Hopper werde? Denn so einen tollen Arzt findet man sicherlich nicht so schnell wieder …

  5. Es gibt auch so ein „Therapeuten-Hoping“.
    Meine Nachbarin hatte gerade den zweiten Schlaganfall. Sie hat mir letzten Freitag erzählt, es gäbe keinen guten Physiotherapeuten.
    Sie hat mittlerweile schon 19 (!) Physios ausprobiert. (und die sind alle nix…)

  6. Wenn man nicht automatisch als schwieriger Patient eingestuft werden möchte, ist es offensichtlich ratsam, Umzug als Grund für den Arztwechsel anzugeben… die Chancen, als nett und nicht als irgendwie komisch angesehen zu werden, steigen (siehe Punkt 1 bis 3).

  7. Jetzt hab ich den ersten Stichpunkt dreimal gelesen, weil ich „HiRnwechsler“ gelesen hatte…

    Meine Kinderärzte hab ich außer durch Umzüge nicht gewechselt (der Aufhörgrund für Kinderarztbesuche, weil man sich zu alt fühlt, ist ja was anderes), die späteren Ärzte aber hab ich wohl gewechselt, und ja, auch die Arzthelferinnen hatten manchmal ihren Anteil daran.

    In einer Praxis hat die Arzthelferin private Fragen quasi durchs Wartezimmer gebrüllt (Tresen war IM Wartezimmer, da konnte jeder alles mithören) und gemotzt, wenn man es gewagt hat, ein paar Minuten zu früh zu sein und im Wartezimmer warten zu wollen anstatt vor der Tür.

    Eine andere Praxis, da war der Grund aber die Ärztin:
    „Wollen Sie nicht an dieser Medikamentenstudie hier teilnehmen? Sie sind doch Studentin, man bekommt xy Euro dafür, das können Sie bestimmt gebrauchen. Kann auch gar nix passieren. [blabla]“

    Usw usf.

    Es war eigentlich fast immer das Menschliche der Grund.
    Ich bin sogar lange in der Praxis geblieben, wo man zum Blutabnehmen immer mindestens fünf Versuche gebraucht hat, bis ich auf die Idee gekommen bin, meine Arme vorher unter warmes Wasser zu halten.

  8. Wir haben mal wegen Umzug gewechselt. Das ging zum Glück gut. Die neue Ärztin war genau so Klasse wie ihre Vorgängerin. Leider kam sie bei einem Unfall ums Leben – die Kinder trauern heute noch und ich auch. Und wir sind zur Vorgängerin zurück, auch trotz langer Anfahrtszeiten. Noch einen Wechsel wollte keiner von uns. Die richtige Kinderärztin ist ein Vertrauens- und Herzensmensch. Ich finde, wenn das nicht spürbar ist, sollte man ruhig wechseln.

  9. Na dann bin ich ja mal gespannt. Ich hab erst vor kurzem entbunden und demnächst den Termin zur U3. Den Arzt kenn ich noch nicht aber er wurde mir empfohlen.
    Ich hoffe wirklich sehr, dass er nett und kompetent ist sonst werd ich wohl auch direkt wechseln 🙂

    1. Sisi, die meisten sind es. Man hört halt immer nur von den a) grottenschlechten und den b) superduperguten, und all das ist subjektiv. Unsere Kinderärztin ist recht unbeliebt, allerdings wegen Sätzen wie „Ja, ob sie ihr Kind impfen lassen oder nicht ist ihre Entscheidung, aber dann kann ich sie hier auch leider in Zukunft nicht weiterbehandeln ohne Masernschutzimpfung“. WIR lieben sie 🙂

  10. zum glueck ist die kinderaerztin super. aber hausaerzte….. der eine voellig, aber voellig empathiefrei, der naechste hielt ne thrombose tagelang fuer eine bakterielle entzuendung, der naechste sieht nur den computerbildschirm an, aber nicht seinen patienten…

  11. Wenn mein medizinisches Laienwissen ausreicht, die Aussagen eines Arztes als Unsinn zu identifizieren („Wenn ich Sie mit diesem Totimpfstoff gegen xy impfe, kann Ihr Stillkind die Krankheit über die Muttermilch bekommen!“), dann wechsle ich durchaus mal. Wie in jedem Beruf gibt es auch unter Ärzten nun mal solche, die – zumindest für manche Patientengruppen – nicht das erforderliche Fachwissen mitbringen. Nur geht es bei Ärzten, im Vergleich zu Verkäuferinnen etc., im Zweifelsfall um mein Leben oder das meiner Lieben.

    Bei unserem Kinderarzt gibt es zum Glück zum Wechseln aber keine Veranlassung. Obwohl der bei einem befreundeten Kind auch schon mal eine Lungenentzündung übersehen hat. Aber das scheint ja nun nichts sehr Ungewöhnliches zu sein (siehe Punkt 8).

  12. Es geht auch andersrum: Der erste, geliebte, kompetente Kinderarzt ging in Rente. Die Nachfolgerin zog nach einem Jahr der Liebe wegen um. Dann eine neue ausprobiert in der Nähe, die sich für nicht kompetent für die Problematik des Sohnes erklärte. Die dritte ist dauerkrank. Mal sehen, wielange Nummer 4 durchhält. Unnötig zu erwähnen, dass jeder Wechsel eine Verschlechterung war…

  13. Wir haben einmal gewechselt und absolut und garantiert wegen Punkt 7. Wenn man für die Akutsprechstunde um 10 Uhr persönlich da sein muss mit krankem Kind, sich dort einen Termin abholen muss, für diesen Tag, der meist 2-3 Stunden später liegt, anrufen zwecks Terminvereinbarung explizit nicht möglich, telefonisch werden keine Termine vergeben, man als Neuling (Erstbesuch) angeschnauzt wird, wenn man sich um 9.57 Uhr (im Ernst!) dem Tresen nähert, man dann mit Kind wieder abschwirrt und dann doch noch ewig wartet, es tausend Unfreundlichkeiten der Angestellten gibt und wenn die Arzthelferinnen dann entgegen den Vorgaben des Arztes Daten an Dritte herausgeben, was wiederum zu ernsten Problemen führt (Adoption lief gerade), dann ist Schluss. Der Arzt war super, die Angestellten eine Katastrophe. Und wir waren nicht die einzigen Patienten, die explizit wegen der Angestellten gewechselt haben. Zum Glück hatten wir in der zweiten Praxis Glück und eine tolle Ärztin hat auch prima Angestellte! Und man kann sogar zwecks Terminvereinbarung anrufen!!! Auch in Akutfällen!!!!!

  14. Und was ist das schlimmste für Eltern?
    Wenn der phantastische, engagierte, erfahrene Kinderarzt, dem man 100% vertraut, in Rente geht (obwohl die Kinder noch nicht mal zweistelliges Alter erreicht haben) und der Nachfolger ein Voll-Flop ist.

    🙁

  15. ich möcht nicht wechseln, unsere Kinderärztin hat auch schon mich und meine Geschwister behandelt, mit ihren (6) Kindern waren wir in den (verschiedenen) Klassen. aber bald wird der Wechsel wohl anstehen. Meine Kinder sind noch klein, und sie wird vermutlich nicht mehr lange praktizieren. echt doof. sie ist immer so schön entspannt.

  16. Glücklicherweise gleich auf Anhieb den passenden Doc gefunden – kompetent, er kann mit der Kleinen umgehen und mit der Mama auch 😉

  17. zu 6) – ne, ich bin unkompliziert, obwohl wir inzwischen 7 oder 8 Ärzte durchhaben. Ich habe aber nur ein einziges Mal gewechselt, weil ich die Ärztin unmöglich fand. Der Rest war umständehalber durch Umzüge und Praxisaufgabe. Lustig ist es nicht, ständig neue Ärzte für die ganze Familie suchen zu müssen.

  18. 12) Ausnahmen bestätigen die Regel 😀
    Junior (3) wird bald seinen dritten Kinderarzt (Kinderärztin?) kennenlernen. Bei jedem Umzug ein neuer Kinderarzt.

  19. Wir haben gewechselt und das sehr gerne. Nach drei Fehldiagnosen und dem Tipp vom Gesundheitsamt „Wechseln Sie, das hören wir von Dr. XY öfter!“ war ich es leid, ständig in Sorge um mein Kind zu sein. Empathisch war er auch wie ein Grottenmolch „Was heulste denn so, du lagst doch alleine in der Klinik, so als abgegebenes Kind musst du doch mehr abgehärtet sein!“. Ausserdem hätten wir das Kind schon mit drei Monaten alles essen (viel Fleisch wegen Eisen!) lassen sollen, sie in den Hochstuhl und die Wippe setzen setzen und vorneherum tragen ist für Hüfte und Rücken gar kein Problem. WTF? Jetzt ist alles prima, wir haben einen tolles Doc und wechseln kommt gar nicht in die Tüte.

  20. mal eine Frage: wie finde ich den passenden (Kinder)Arzt? ich kann ja nicht einfach hingehn und sagen „hallo, sind Sie mir sympatisch und kompetent?“ also muss ich wohl durchwechseln und ausprobieren oder gibt es eine bessere Möglichkeit?

    1. Sich im Freundeskreis/im Vorbereitungskurs (den z.B. auch Zweitgebärende besuchen)/usw. umhören. Und nicht nur nach „gut/nicht gut“ fragen. Das ist nämlich fast immer eine sehr subjektive Wertung, so in Richtung „mir persönlich sympathisch oder eben nicht“. Wie sehen die Wartezeiten aus, wie geht der Arzt mit Notfällen um, hat er einen guten Draht zu den Kindern, … . So haben wir es zumindest gemacht.
      Und unser Kinderdok entspricht fast genau den Beschreibungen. Laut seinem Ruf ist er toll im Umgang mit den Kindern und manchmal etwas ruppig zu den Müttern. Zu mir war er das zwar noch nicht, aber er fühlt sich definitiv nicht zuständig für mein Seelenheil, sondern für die Gesundheit meines Sohnes. DAS ist es aber auch, wofür ich zu ihm gehe. Es gibt aber Mütter, denen das nicht reicht, die gehen dann eben woanders hin. Ist auch ok so, man muss sich aus den Beschreibungen der anderen eben auch rausfiltern, was man für einen Arzt haben will und womit man selbst (oder das Kind) nicht so gut klar kommt.
      Und wenn man damit nicht weiter kommt oder doch daneben liegt, dann hilft eben doch nur ein Wechsel. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass man tatsächlich 10 Ärzte braucht (falls man überhaupt soviele in der Nähe hat), bis man einen findet, zu dem man mit dem Kind hingehen kann ohne ungutes Gefühl.

    2. Jup, sehe ich auch so! Ich habe auch in 2 Jahren 3 Hausärzte ausprobiert, bevor ich dann bei meinem gelandet bin, mit dem ich nun seit einem Jahr sehr zufrieden bin. Das stand aber auuuuch in Zusammenhang mit 4 Umzügen im selben Zeitraum. Wobei es natürlich theoretisch schon möglich wäre, auch noch vom Stadtzentrum aus zum vorher konsultierten Arzt am Stadtrand zu gehen. Aber eher nur dann, wenn ich eh sehr zufrieden bin. Gerade wenn ich richtig krank bin sind ja doch 40 Minuten im Bus ein echtes Problem, dass ich nur dann auf mich nehme, wenn es dafür einen guten Grund gibt. Wenn ich jetzt in der Region noch mal umziehe, würde ich demnach weiterhin zu meinem aktuellen Hausarzt gehen 🙂 Aber ich befürchte, dass ich in spätestens 1,5 Jahren eh ganz woanders lande und die Suche von vorn beginnt.

  21. Übersandte Akten gibt es ehrlich? Wir haben einmal gewechselt (nachdem die schwerwiegende Sprachstörung sich weder durch Logopädie noch durch das Pulsatilla-Mantra („Und ist er manchmal weinerlich? Na, dann geb‘ ich Ihnen mal Pulsatilla“) beheben ließ – beim neuen Kinderarzt waren wir noch nicht im Behandlungszimmer drin, da strahlte er uns schon an und sagte: „Ach! Polypen! Haben Sie schon mit jemanden wegen einer OP gesprochen?“ – diagnostischer Volltreffer aufgrund des Gesichtsausdrucks) – aber Akten sind da nicht übersandt worden. Für die ersten Lebensjahre unserer Sprösslinge hat der jetzige Kinderarzt gar keine Infos.

    1. Gibt’s! Ich biete „Wechsel wegen Pensionierung der Kinderärztin“ und ich habe die Akte vorher angefragt. Der Neue hat sie soweit er es für nötig hielt, ins eigene System übernommen, das Original liegt jetzt bei uns in der Dokumentenschublade.

  22. Nicht wirklich… unserem Jüngsten hat mal eine Frau Dr. Kinderärztin eine Allergie gegen Natriumhydroxid diagnostiziert… den Allergiepass habe ich noch (!). Die hat uns auch nie wieder gesehen…. Der Hit war aber, als ich sie fragte was das ist sagte sie „Das weiß ich doch nicht, ich bin doch keine Chemikerin!“ Aha, die Gutste hat das Kind also in dem Priktest mit der Substanz veräzt, weil sie nicht wusste was es ist, und die Verätzung dann für eine Allergie gehalten.

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