liebe schulen

könnt ihr euch mal entscheiden, was ihr wollt? mal regt ihr euch auf, dass die kinder ständig krank in die schule kommen, das geht schließlich nicht, weil sie andere anstecken u.s.w. u.s.f, und dann wieder wollt ihr, dass die kinder am letzten tag vor und am ersten tag nach den ferien uuunbedingt in die schule gehen, weil sonst ist das ja schulschwänzen und unberechtigtes verlängern der ferien. ja, was denn nun? bin ich kontrolletti, oder wie?

mama: „gestern abend hatte sie fieber und auch gespuckt, die nacht war wirklich schrecklich. aber heute morgen war alles ok. naja, ich musste sie dann abholen, hat die lehrerin gemeint, weil sie so schlecht aussah. aber jetzt brauche ich eine bescheinigung, weil doch heute der letzte schultag ist.“

och nö. *buzzer*. die lehrerin schickt heim und möchte eine bescheinigung, dass sie sie krank heimgeschickt hat? *kopf — tisch*

die obige mama hat ihr kind tatsächlich nur deswegen in die schule geschickt, weil es *pflicht* sei, am letzten schultag in die schule zu kommen! prima: da hat ihre tochter bestimmt ein paar freundinnen die erste ferienwoche ordentlich vermasselt, weil angesteckt.

78 Antworten auf „liebe schulen“

  1. Ist das heutzutage wirklich so schlimm mit dem Schuleschwänzen vor und nach den Ferien? Gab’s damals bei uns praktisch nicht. Und somit auch keine Attestpflicht.
    Wenn eine Lehrerin sich aber bei mir so benehmen würde wie in diesem Post (krankes Kind gesehen, heimgeschickt UND dann Attest verlangen), dann könnte die mich mal richtig kennenlernen…

  2. Schulpflicht ist Pflicht, Beurlaubungen haben meine Eltern in 13 Jahren Schule etwa 4 Tage beantragt (Goldene Hochzeit der Großeltern, Beerdigungen, sowas in der Art). Urlaubsbeginn frühestens am ersten Ferientag, niemals davor.

    Was mich dann aber wirklich aufregt sind Fälle, in denen jemand eine Woche an die Ferien hängen darf, um ins Trainingslager nach Mallorca zu fliegen („Der Verein ist im anderen Bundesland, da sind die Ferien ja anders!“) und ich meine Tutorin wirklich anbetteln muss um zwei Tage zum Tag-der-offenen-Uni zu gehen um mir meinen Wunsch-Studiengang anzusehen. (Hättest du dir doch auch in der Nachbarstadt ansehen können! – Sicher, wenn das Fach da angeboten worden wäre würde ich mir die 500 km Fahrt wirklich gern sparen…) Am Tag danach gabs von ihr noch eins auf den Deckel weil ich meine Hausaufgaben in der Zeit nicht gemacht habe. Danke. Ehrlich.

    1. Wo genau ist denn jetzt das Problem? Sind es die anderen, die ihre Schulpflicht eine Woche lang „vernachlässigen“ durften? Oder, dass man selber das nicht durfte? Oder ist es die Kombination daraus, dass andere etwas durften, was man selber nicht durfte (= Neid)? Tag-der-offenen-Uni ist also ein Grund nicht in die Schule zu gehen, Trainingslager aber nicht? Und wer bestimmt das?

      1. Auch wenn ich dir im Grunde darin zustimme, dass es immer sinnvolle Regeln gibt (z.B. im Straßenverkehr) und auch solche Regeln, die man mal überdenken muss.
        Bei uns kam diese „Attest x-Tage vor den Ferien“- Regel erst etwas später auf, als ich schon in der Oberstufe war.
        Aber ich weiß auch, dass es davor kaum Probleme damit gab, dass wirklich viele Kinder wegen eines früheren Fluges fehlten oder wegen eines früheren Urlaubsbegins beurlaubt werden mussten. Ich persönlich halte diese Regelung für eine unnötige Gängelei von Eltern UND Kindern, die all diejenigen Kinder – die sicherlich in der Mehrzahl sind – benachteiligt, die ehrlich und fair damit umgehen.
        Und die dann vielleicht wegen eines günstigen Fluges, vielleicht auch auch aus anderen Gründen mal vor oder nach den Ferien einen Tag fehlen.

        Und ja, ich kann die Trainingscamp-Sache nachvollziehen. Deshalb, weil der Sport an manchen Schulen einfach höher geschätzt wird, als der weitere Bildungsweg.
        Und da muss man für einen Tag frei wegen eines Tages-der-offenen-Tür an einer Uni dreifach und vierfach betteln, währen für den Sport schneller und unkomplizierter frei gegeben wird.

  3. Liebe Kinderärzte,

    es wäre so schön, wenn wir es endlich schaffen würden miteinander statt übereinander zu reden. Fürs Kind und so.

    In diesem Sinne,
    Frau Weh

    1. sehr gerne. mir gehts um die kids, die nicht umsonst zum arzt gehen müssen, damit ihre lehrer einen bescheinigungswisch bekommen. und ihnen, frau weh? um die schulpflicht des kindes auch am letzten schultag, oder?

  4. Erst mal geht es natürlich um die Einhaltung der Schulpflicht, ist klar. Es kann nicht sein, dass SuS am letzten Schultag (und oft auch die ganze letzte Woche) fehlen, weil dann die Flüge billiger sind. Oft sind es genau diese SuS, die dann auch erst eine Woche nach Ferienende wiederkommen. Dann haben sie nicht einen Tag, sondern zwei Wochen gefehlt. Mal abgesehen davon, ist es ein Mythos, dass nach den Zeugniskonferenzen (die in vielen Schulen übrigens erst in der letzten Woche sind) nichts mehr läuft. Bei uns wird bis zum letzten Tag unterrichtet. Einen anderen Grund, der natürlich längst nicht alle betrifft, gibt es aber auch noch: Oft finden die ZKs erst in der letzten Woche vor den Ferien statt. Auf den ZKs wird über Versetzung, Nichtversetzung, ggf. Nachprüfung und bei wiederholter Nichtversetzung auch über den Verbleib an der Schule entschieden. Wenn nun ein betroffener Schüler/ eine betroffene Schülerin bereits im Urlaub ist und nicht mitbekommt, dass er / sie in die Nachprüfung / auf eine andere Schule muss, ist das eine heikle Situation, besonders für die SuS, die dann auch noch erst nach Ferienende wiederkommen. Und nein, hier kann man keine Ausnahme für nicht gefährdete SuS machen, da es aus gutem Grund ein Konferenzgeheimnis gibt.
    Viele Eltern, die die Beurlaubung ihrer Kinder nicht genehmigt bekommen, melden ihre Kinder dann krank oder auch gar nicht ab. Darum gibt es an manchen Schulen in der letzten Woche vor den Ferien Attestpflicht.
    Im oben geschilderten Fall sollte aus meiner Sicht diese Pflicht allerdings wegfallen, da die Lehrerin ja gesehen hat, dass das Kind krank ist.
    Diese Situation ist für Eltern, Kinder und auch Ärzte unangenehm. Klar muss man nicht wegen jeder Erkältung oder Magenverstimmung zum Arzt und die Praxen sind dann in der letzten Woche voll mit Kindern die zwar krank sind, aber eigentlich nicht zum Arzt müssten. Allerdings sind den Schulen hier auch die Hände gebunden.

    1. Wer ist Sus? Heißt das nicht Susi? Und in der Mehrzahl dann SusInnen, im Gegensatz zu SusAußen?
      Was hier stand, hat der Lehrersohn lieber selbst zensiert.

      Ferien sind Ferien, Schulzeit ist Schulzeit. Ich kann in meinen Bürostunden auch nicht einfach fehlen, selbst wenn ich da nur die Daumen drehe, weil kein Schwein mich anruft, keine Sau sich für mich interessiert… mir wird sogar ein Urlaubstag abgezogen, wenn ich meine hochschwangere Frau ins Krankenhaus bringe und die Büroarbeit nachts mache…
      Und dabei hab ichs fast so gut wie ein Freiberufler, ich kann mir meine Arbeit ziemlich frei über den Tag verteilen und hab die Bürostunden selbst festgelegt.

        1. Woran man immer die Lehrer erkennt. Normalsterbliche schreiben einfach „Schüler“ und meinen das geschlechtsneutral…

        2. „allgemein anerkannt“ vielleicht (wahrscheinlich aber auch nur innerhalb der Schulverwaltung), aber davon ist es noch lange kein guter Stil. Da erwarte ich von den Lehrern meiner Kinder besseres.

          1. Lehrerinnen und Lehrer sind qua Dienstanweisung zu geschlechtergerechter Sprache verpflichtet. Da dies im Dienstalltag schnell umständlich wird, haben sich Abkürzungen etabliert. Dass diese aus der Gewohnheit heraus auch in den privaten Schriftverkehr einfließen, wenn es um dienstnahe Themen geht, ist doch ganz natürlich.
            Aber Lehrerbashing wird eben betrieben, wo immer sich die Gelegenheit ergibt.

            1. Quatsch, „Lehrerbashing“. Das können Lehrer doch untereinander viel besser, vor allem wenn sie an verschiedenen Schulformen unterrichten.

              Dieses Umsichwerfen mit internen Abkürzungen ist erstens ein Mangel an Respekt für den Leser. Zweitens, und das hängt mit dem ersten zusammen, will man sich damit als gelehrt herausstreichen. „Ich weiß was, was du nicht weißt.“ Wird ja auch deutlich in der Antwort: „allgemein anerkannt“ kann ja wohl nicht stimmen für einen Ausdruck, der am 29. März 2010 in der Wikipedia-Begriffsklärung „SUS“ noch nicht vorkam.
              Abkürzungen gebrauchen dient dazu, abzugrenzen: wer sie versteht, gehört dazu, und wer sie nicht versteht, ist außenvor.
              Das ist das typische Verhalten von JU-Mitgliedern, die ja ach so schlau sind, und von Studentinnen, gelegentlich Studenten (der Typ aus der Zalando-Werbung drängt sich mir grad als Prototyp auf, aber das wäre zu karikatural) bestimmter geisteswissenschaftlicher Zweige mit sozialer Ausrichtung, besonders Sozialwissenschaften, Pädagogik – und Theologie. Derjenigen, die so ein Fach studieren, weil sie die Welt verbessern wollen.

          2. Oh! Wie schön noch eine Regel! Was wohl passiert wenn zwei Lehrer sich im Lehrerzimmer über Schüler unterhalten?

          3. Also nun tun wir doch bitte nicht so als würden nur Lehrer in beruflichen Zusammenhängen Abkürzungen verwenden. In der Uni ist eben „FBS“ (=Fachbereichsratssitzung), in der Schule gibt es L und SuS und soll sogar Ärzte geben, die „den Armbruch“ behandeln und nicht den Patienten mit entsprechendem Bruch. Man kann überall Nichtachtung wittern und päpstlicher sein als der Papst. Wenn das Verwenden von Abkürzungen im dienstlichen Umfeld die einzige Sünde der Lehrer ist, würde ich mich für mein Kind glücklich schätzen.

          4. Na „den Armbruch“ mit Drei-Buchstaben-Abkürzungen zu vergleichen ist schon etwas weit hergeholt. Es geht ja keiner zum Patienten und sagt: „Wir müssen jetzt mal ganz schnell eine PTCA bei Ihnen machen sie haben nämlich einen STEMI.“ Das wären fachinterne Abkürzungen. „Der Armbruch“ ist genauso eine Abkürzung wie „Ich bin die Pommes Schranke!“.

          5. Sechstelgott, eine Abkürzung ist eine Reduzierung. Und ob diese Reduzierung nun ihren Ausdruck in wenigen Buchstaben findet oder in einer „Reduktion“ des Patienten auf sein Gebrechen ist letztlich nicht so wichtig, wenn man darauf abhebt, dass dies einen Mangel an Respekt zum Ausdruck bringt. Eine These, die ich übrigens nicht vertrete.

          6. Doch, unverständliche Abkürzungen („den Armbruch“ wird noch jeder verstehen….) sind ein Zeichen mangelnden Respekt: Sie zeigen, dass man vom Gegenüber gar nicht verstanden werden will. Wenn der zu doof ist um so „allgemein anerkannte“ Abkürzungen zu verstehen, dann ist er es ja auch gar nicht wert mit einem zu reden.

    2. 1. Man kann doch einfach ab einer gewissen Anzahl an Krankheitstagen ein Attest verlangen. Diese Dammbruchargumentation ist also mehr als hinfällig.
      2. Bei uns gab es immer „blaue Briefe“ für alle, die eventuel versetzungsgefährdet waren. Auf die kann man dann ja besonders achte.
      3. Soweit ich weiß wurden Sitzenbleiber auch schon vor dem Tag der Zeugnisausgabe informiert.

    3. „Klar muss man nicht wegen jeder Erkältung oder Magenverstimmung zum Arzt und die Praxen sind dann in der letzten Woche voll mit Kindern die zwar krank sind, aber eigentlich nicht zum Arzt müssten.“

      Doch, ich z.B. schon. In meiner Firma gilt nämlich z.B. auch Attestpflicht ab dem 1. Krankheitstag – unabhängig von den Ferien. Wie war das oben? Bedanken wir uns bei denen, die’s ausgenutzt haben.

  5. Wo steht eigentlich geschrieben, dass man einen Anspruch darauf hat, in den Urlaub zu fliegen?
    Schulpflicht besteht, kein Zweifel.

    1. Wo steht eigentlich geschrieben, dass man in den Urlaub fliegt?
      Natürlich hat Schulpflicht einen Sinn. Natürlich ist Schule wichtig. Ein Tag pro Schuljahr macht aber keinen Unterschied. Es geht doch bei dieser Attest-Regelung nur um das Regeln einhalten um des Regel-Einhaltens Willen. Niemandem nützt es irgendwas. Niemandem schadet es, wenn ein, zwei Kinder pro Klasse am letzten Tag fehlen. Es geht dabei nur um das urpreußische Bedürfnis alles genau zu reglementieren und keinerlei individuellen Fälle zu beachten. Hauptsache wir haben ein Gesetz dazu.

      1. @Sechstelgott: Dies wurde in den vorherigen Kommentaren immer wieder als Grund angegeben.
        Und ja: Es geht in der Schule auch darum, dass die Kinder lernen Regeln einzuhalten. Vielleicht auch, weil man es ihnen zu Hause nicht beibringt. Und da können Mama und Papa sich auf den Kopf stellen: Ferien beginnen an dem vorgegebenen Termin, und nicht einen oder zwei Tage früher; und sie enden an dem genannten Termin, nicht ein oder zwei Tage später.

        Es fängt bei diesen kleinen Regeln an, und endet irgendwo bei „Du darfst nicht einfach jemandem auf die Fresse hauen, nur weil der dich schief angeguckt hat“.

        Die Verweigerung des Regel-einhaltens schadet dem Kind, und nützt ausschließlich der Bequemlichkeit der Eltern.

        1. Irgendwann muss man aber auch lernen was Regeln sind: Richtlinien, die meistens einen Sinn und Zweck haben. Nicht das wichtigste im Leben.
          Wenn Eltern nicht dazu in der Lage sind, ihrem Kind beizubringen selber zu erkennen, dass „einfach jemandem auf die Fresse hauen“ nicht das gleiche ist wie einmal im Jahr so zu tun, als ob man krank wäre, dann haben diese Eltern schlicht weg versagt.
          Es ist auch wichtig zu lernen für sich selber zu entscheiden, was richtig und was falsch ist. Wenn man sich immer nur an von außen vorgegebene Regeln hält ist man ziemlich verloren, wenn es die nicht mehr gibt. Darf ich dann wieder jemanden schlagen wenn es keine Regel/ kein Gesetz dagegen gibt?
          Es geht nicht darum alle Regeln vollkommen zu verweigern. Es geht darum sie zu hinterfragen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

          1. Wenn der Sinn und Zweck der Regeln darin besteht, Schülern beizubringen, dass sie verpflichtet sind zum Unterricht zu erscheinen auch wenn sie grad lieber etwas anderes tun würden, dann halte ich es nicht für sonderlich sinnvoll, ihnen auf der anderen Seite einzupusten das Einhalten von Regeln sei nicht das Wichtigste im Leben. Oft beklagen sich Ausbilder, Schüler kennen heutzutage nicht einmal mehr grundlegende soziale Konventionen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit etc., aber wenn die Schule dann hier einmal konsequent ist und die Regeln durchsetzt ist es auch wieder nicht recht. Da soll man dann plötzlich den Einzelfall betrachten, schließlich ist ja jeder ein ganz spezielles Schneeflöckchen?
            Die Schulpflicht besteht nicht nur, damit man eben mal wieder eine Regel mehr hat, mit der man Schüler und Eltern nerven kann, sondern soll vor allem sicherstellen, dass die Kinder regelmäßigen Unterricht bekommen, GERADE WENN die Eltern das nicht so wichtig nehmen. Dann die Entscheidung wieder den Eltern in die Hand zu geben und hoffen, dass die nie egoistisch oder unreflektiert entscheiden, sondern den Kindern gewiss nahebringen können welche Regeln auf der Welt gut und wichtig sind und welche unwichtig führt dann komplett an der Sache vorbei.

          2. und was soll man Kindern mit roten Ampeln beibringen?
            Ist das eine Richtlinie, die man ignorieren darf:
            Wenn man kein Auto sieht? Wenn kein Auto da ist? Wenn das Auto weit weg ist? Wenn man’s eilig hat? Wenn es nachts ist? Wenn man nicht beobachtet wird?

            Von Regeln abweichen stellt meistens eine Gefahr dar, die man sorgfältig abwägen muss und wo eine Übertretung nur in Ausnahmefällen (Regelmäßig früher in die Ferien zu gehen, ist somit keine Ausnahme.) sinnvoll ist.
            Das sollte man Kindern beibringen, denn so ist es später auch im Berufsleben (zumindest wenn man eine halbwegs verantwortungsvolle Aufgabe hat).

      2. Und wie erklärt man den anderen 26-28 Kindern pro Klasse, dass sie noch zwei Tage in den Unterricht müssen, weil sich ihre Eltern keinen Urlaub leisten können oder erst später in den Ferien Urlaub machen oder sich halt an die Regeln halten? Die Ungerechtigkeit ließe sich nur damit beheben, dass alle früher gehen dürfen, was aber wiederum bedeuten würde, dass der Vorteil vom Vor-Ferien-Urlaubsbeginn nicht mehr existiert. Dann würden die nächsten Eltern gerne nochmals zwei Tage eher in die Ferien, weil sich der Zeitraum der günstigen Preise immer mehr nach vorne verschiebt.

        Oder dürfen nur bestimmte Kinder früher gehen (natürlich nur die eigenen, gell?) oder nur eine gewisse Anzahl? Was würde man dann machen, wenn es heißt, das Kontingent von X Kindern ist schon erfüllt, weil deren Eltern es früher beantragt haben? Ignorieren und Kinder krank melden, weil es ja nicht sein kann, dass andere einen Vorteil gewährt bekommen, den man selber nicht bekommt?

  6. Wenn man also sein Kind Schule schwänzen lässt, bekommt man den billigeren Flug. Das ist schön für die Familie des Schwänzenden. Der Flug ist aber genau deswegen billiger, weil der Großteil der Eltern ehrlich und pflichtbewusst ist und sich an die Ferien hält. Würden sich alle Eltern daran nicht halten, wäre der schöne Vorteil futsch, weil die Flugpreise sofort auch im Vorfeld steigen würden. Und die teureren späteren Flüge finanzieren in den Bilanzen der Fluggesellschaften indirekt die billigeren früheren quer. In gewisser Weise – wenn auch nicht ganz unmittelbar – geht die eigene Ersparnis also auf Kosten der Ehrlichen.
    Wenn man die Ungerechtigkeit gegenüber kinderlosen Fluggästen ändern will, muss man woanders ansetzen – z.B. sich engagieren und auf eine innerschulische Legalisierung des Verfahrens hinwirken, wie daspossum sie schildert. Dann ist es zwar auch nur innerhalb einer Schule gerecht, aber zumindest wachsen die Kinder nicht damit auf, für Geld zu lügen, und lernen, dass Initiative Veränderung bringen kann. Oder man strengt eine Regulierung der Flugpreise an (politisch fragwürdig, ich weiß). Oder oder.

    Aber einen direkten Vorteil daraus ziehen, dass man unehrlich ist – das kann ja wohl nicht wirklich ein erstrebenswertes Erziehungsziel sein.

  7. Wieso stehen bei euch denn die Noten schon so lange vorher fest? Bei uns sind die Zeugniskonferenzen so gelegt, dass möglichst lange normaler Unterricht stattfinden kann, also wenn Mittwoch Zeugnistag ist z.B. am Donnerstagnachmittag davor. Dann Gibt es drei Tage (Freitag, Montag und Dienstag), an denen ein bisschen was netteres gemacht wird und dazu zählen dann wirklich oft Projekte oder Schulausflüge oder eben etwas zum Stärken der Klassengemeinschaft bzw. gemeinsame Abschiedsaktivitäten, weil mal wieder eine Klasse aufgelöst werden muss…

  8. Bei uns an der Schule gab es diese Ferienregelungen auch. Und ich musste dreimal vor und nach den Ferien wegen Krankheit zu Hause bleiben.
    Das Problem ist halt, dass man wegen eines µ an Eltern, die ihren Kindern einen Tag früher Ferien verpassen, wegen eines günstigeren Fluges. Und ganz ehrlich? Ich kann das mehr als „gut“ verstehen. An den letzten Tagen passiert in Schulen fast gar nichts mehr. NIcht nur, weil die Schüler nicht mehr wollen, sondern eben auch, weil alles gelaufen ist. Die Noten stehen fest, die Lehrer wollen auch nicht mehr und allgemein steht die Stimmung auf Ferien.

  9. komisch, an unserer Schule wurde uns Schülern nie gesagt, wann die Zeugniskonferenzen sind bzw uns wurde ein Termin maximal eine Woche vor den Ferien genannt. In den Wochen vorher stand auch oft genug in der Zeitung, dass schwänzen unmittelbar vor den Ferien hohe Geldstrafen kostet (ich glaube pro Tag und Elternteil 150€)

    1. bei uns (an allen schulen an denen ich war und ich bin oefter mal umgezogen ^^) gab es sogar die regelung, dass die noten bekannt gegeben werden muessen, bevor sie eingetragen werden.

      1. Scheint vom Bundesland abzuhängen.
        Zu meiner Schulzeit als Schüler war die Notenkonferenz so eine oder eineinhalb Wochen vor Schuljahresende. Und Prüfungen gab es bis zu diesem Tag.
        Die Drohung, dass man Noten noch bis zum bitteren Ende noch ändern könne, wenn nötig, stand dabei immer im Raum 😉
        Während meiner Schulzeit „auf der anderen Seite“ war die teilweise noch später, so dass die Zeit zum Eintragen und Drucken schon eng wurde…

        Also nix mit einem Monat Däumchendrehen… 😀

  10. Das ist eine wirklich schwachsinnige Regelung. Galt übrigens bei meinen Mädels an keiner Schule. Weder an der Grundschule, noch an den Gymnasien. Einzig die Bitte der Lehrer, die Kinder, wenn man eher oder länger Urlaub machen wolle, lieber ordentlich zu entschuldigen, statt sie krank zu melden. Aber grundsätzlich war krank sein natürlich erlaubt. Und es gab keine Daseinspflicht um jeden Preis.
    Und die Reaktion der Lehrerin ist mehr als lächerlich

  11. Ich finde die Regelung generell Quatsch. Bei uns in der Schule ist es geregelt wie folgt: Jedes Kind hat 3 Tage pro Schuljahr, in denen es von den Eltern entschuldigt fehlen darf. Wann diese Tage sind, ist völlig egal. Ich selbst habe Kind Nummer Eins schon zwei Tage vor udn einen Tag nach den Ferien rausgenommen, damit wir einen halbwegs annehmbaren Preis für den Flieger bekommen haben. Und einmal in der Schulzeit können sie ganz offiziell eine Woche rausgenommen werden. Der Grund war, dass man die Eltern und damit eben auch die Kinder nicht zum Lügen verleiten will. Und dass die Kinder von ihren Erlebnissen frei erzählen können, ohne dauernd eine Schere im Kopf zu haben.

    Ich finde eine solche Regelung sehr vernünftig. Es erspart den Kindern Seelenpein, den Lehreren das Gefühl für dumm verkauft zu werden und den Eltern ein ruhiges Gewissen. Soweit ich weiß, wurde das zumindest bei uns in der Klasse noch niemals „ausgedehnt“ und alle halten sich dran.

    1. finde ich eine tolle Regel!
      Ich hoffe für euch nur, dass nicht doch noch welche auf die Idee kommen, das System zu missbrauchen – denn dann ist es schnell abgeschafft… 🙁

  12. Ich kann Sechstelgott nur Recht geben bei uns ist das genauso ende Juni kennen wir unsere Noten schon und ende Juli haben wir Ferien also werden wir unnötig festgehalten und das mit dem Attest ist bei uns an der Schule genauso.

    1. Sollte an deiner Schule allen Ernstes vier Wochen lang, von Ende Juni bis Ende Juli jeden Tag nur gefrühstückt, gespielt und rumgepopelt werden, dann hat die Schulleitung ein ganz spezielles Problem.

      Du solltest nicht den Fehler machen und von dir auf andere schließen. In normalen Schulen findet bis in die letzte Woche vor den Ferien weiter Unterricht statt – und der Stoff, der in dieser Zeit vermittelt wurde, wird selbstverständlich nach den Ferien ebenfalls abgefragt und fließt somit in das nächste Zeugnis ein.

      Solltest du allerdings glauben, der Unterrichtsinhalt zwischen Zeugnis und Ferien wäre belanglos, da „Zeugnis habe ich doch schon für diese Klasse“, diagnostiziere ich bei dir kurzerhand jugendliche Kurzsichtigkeit. Schulbildung läuft durchgehend von der ersten bis zur zehnten, zwölften bzw. dreizehnten Klasse, nicht von Schuljahr zu Schuljahr.

  13. Warum schreibt die Mutter nicht selbst einen Entschuldigungsschein? Manchmal muß man sich dem Bürokratismus verweigern.

      1. Ja und manchmal muss man sich dem verweigern. Was passiert denn ohne Attest? Kommt dann das Jugendamt? Na die haben sicher besseres zu tun als sowas. Manchmal muss man sich einfach mal quer stellen und nicht allen Schmarrn mitmachen.

          1. Das relativiert die Sachen mit den günstigen Ferien gleich wieder 😉 Aber ich vermute, meine lieben Hartz 4-Rabenltern (Tut mir leid, aber davon gibt es bei meinen Schülern leider wirklich viele!) müssen das dann aus irgendeinem Grund nicht zahlen, oder?

  14. Also ich habe mehr Tage – auch offiziell beurlaubt – vor den Ferien verpasst, als ich in meiner gesamten Schulzeit wirklich krank war. Ich sehe auch nicht wo das Problem ist. Warum gibt es denn nach der Notenkonferenz überhaupt noch Unterricht? Die Noten stehen fest und zumindest bei uns haben wir dann nur noch gefrühstückt und Spiele gespielt. Solange die Noten passen sollten die Schulen das wirklich nicht so eng sehen, finde ich.

    1. Weil Schul einfach mehr ist als nur Noten! Und alle die diesen Aspekt für wichtig halten, sollten bitte die Ferien bei der Urlaubsplanung berücksichtigen. Es ist übrigens auch für die Kinder nicht besonders toll, wegen der verlängerten Ferien lügen zu müssen.
      P.S.: Ich halte es auch für übertrieben von einem Kind, das wegen Krankheit abgeholt wurde, ein Attest zu verlangen.

      1. Und welche wichtigen charakterbildenden Erfahrungen verpasst man, wenn man nciht zum letzten Tag vor den Ferien geht?

          1. Pflichtbewusstsein auch wenn die Pflicht keinerlei Sinn hat? Nein danke, kann ich drauf verzichten. Meine Eltern haben mir beigebracht Autorität immer nach ihrer Berechtigung zu hinterfragen. Blinder Gehorsam ist nicht so meins.

          2. Pflichtbewusstsein auch, aber Schule sollte mehr sein als reine Noten. In den Tagen, in denen die Noten feststehen, geht es um Klassenfeste, Ausflüge, Projektwochen, das Abschmücken des Klassenzimmers, um viele soziale Aspekte, die die Gemeinschaft stärken und die unter dem Notendruck und Zeitdruck leider viel zu oft auf der Strecke bleiben.
            Einerseits beschwert sich jeder über den Druck in den Schulen und kaum ist der Druck weg, ist es ja auch nicht mehr wichtig, in der Schule zu erscheinen.
            Zudem hat es für mich auch etwas mit Respekt gegenüber dem Lehrer und den Klassenkameraden zu tun. Der Lehrer hat, sofern er es ernst nimmt, mit diesen sozialen Aktionen deutlich mehr Arbeit als mit Unterricht aus dem Buch. Die Gemeinschaft kann nur gestärkt werden, wenn auch alle Kinder da sind. Es ist eine Missachtung, diese Arbeit und den Zusammenhalt als Klasse für unwichtig zu erklären, für mich lernen die Kinder da den Egoismus, den wir sonst so wortreich in der Ellenbogengesellschaft beklagen.

          3. Ich weiß ja nicht, ob es solche Schulen tatsächlich irgendwo gibt, aber bei uns gab es mit Sicherheit keine Projekte mehr in der letzten Woche, wir haben Tabu gespielt. Oder Hangman. Hin und wieder auch Seven Up.
            Und wem der Druck in der Schule zu viel ist um noch mit Mitschülern Kontakt zu haben und auch während des Jahres Freundschaften zu knüpfen etc. der ist sehr wahrscheinlich auf der falschen Schule.
            Diese Idealisierung von „Klassengemeinschaft“, Klassenzimmer schmücken und Projektwochen klingt für mich nach jemandem, der entweder schon sehr lange nicht mehr in einer öffentlichen deutschen Schule war oder aber die Erfahrung schon ziemlich gut verdrängt hat.

          4. Lieber Sechstelgott,

            nein, die Person, die das so idealisiert hat ihr gesamtes bisheriges Berufsleben in und um Schulen verbracht, sich in mehreren abgeschlossenen Studiengängen damit beschäftigt und verdient tatsächlich auch heute noch ihren Lebensunterhalt durch den täglichen Umgang mit Schülern.

          5. Und was passiert, wenn man sich nicht blind an alle Regeln hält? geht dann die Welt unter? Wird man kriminell/ drogensüchtig oder sonst was? Nein. Man lernt nur hin und wieder auch selber nachzudenken, ob das was man vor hat unabhängig von äußeren Zwängen richtig oder falsch ist. Oh Gott, da haben wir das Problem: Selber denken bevor man handelt. Am Ende haben wir dann lauter selbstständige, kritisch denkende Menschen, wo kämen wir da bloß hin!

          6. Ist ein bisschen weit hergeholt von regelmäßiger Anwesenheit auf „nicht selber denken können“ zu kommen, findest du nicht? Ich denke, es ist nicht verkehrt, wenn man lernt, seinen inneren Schweinehund zu überwinden und in den Unterricht zu gehen auch wenn vor den Ferien nicht viel los ist. Schulpflicht herrscht nämlich trotzdem noch.
            Wenn man als Schüler lernt, dass man das mit der Anwesenheit nicht so wichtig nimmt, dann bin ich gespannt wie die später mal dem Chef erklären warum sie am Ende des Urlaubs immer noch ne halbe Woche krank sind, das fällt dann nämlich sehr unangenehm auf.

          7. Im Beruf einfach die Ferien verlängern ist etwas vollkommen anderes.
            1. Man arbeitet auch am ersten und letzten Tag, man arbeitet ja selber und sitzt nicht mehr oder weniger passiv im Unterricht.
            2. Es sind nicht alle zur gleichen Zeit im Urlaub, es herrscht also keine allgemeine Unproduktivität.
            3. Wenn man nicht da ist leiden auch andere dadrunter, weil die mehr arbeiten müssen. Beim Klassenfrühstück muss höchstens eine arme Socke ein Brötchen mehr essen.
            4. Man kann sich seinen Urlaub selber so legen wie man will, muss also nicht in Urlaub fahren, wenn gerade alle anderen auch auf der Autobahn stecken.
            Ich sage ja nicht, dass vollkommene Anarchie herrschen soll. Nur dass man nachdenken sollte, bevor man folgt und dann kommt man zu dem Schluss, dass der letzte Schultag vor den Ferien etwas ganz anderes ist als das Berufsleben – muss man halt wieder denken für ;).

          8. Sechstelgott, das Problem ist also, dass kurz vor den Ferien also nichts mehr wichtiges im Unterrich passiert? Ist genau das nicht der Wunsch von Kindern und auch Eltern?

            Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn zukünftig der Unterricht bis zum letzen Schultag knallhart durchgezogen wird. Dann würde es ebenfalls Beschwerden hageln, schließlich ist es den Kindern nicht zumutbar, ernsthaftem Unterricht auch nach dem Notenschluss noch zu folgen.

            Und genauso wenig wie ein Arbeitnehmer seinen Urlaub mit „Krankheit“ verlängern kann (ist immerhin ein Abmahnungsgrund, schlimmstensfalls sogar Kündigungsgrund), so wenig können es Schüler. Es gibt genügend Arbeitnehmer, die sich ihren Urlaub nicht frei legen können, weil Kollegenwünsche und Arbeitsmenge zu berücksichtigen ist und viele bekommen nicht dann frei, wenn sie wollen.

            Ferien fangen nunmal am Tag X an und hören am Tag Y auf – nicht für Sznowflake zwei Tage früher und für Chayenne-Tabatha eine Woche später. Sonst kann man doch gleich die Ferien abschaffen und Urlaubstage für Schüler einführen – und jeder muss sich dann selber den Stoff nachholen, den er in der Urlaubszeit verpasst hat

          9. Ich war beim Austausch mal auf einer Schule, an der bis zum letzten Tag Unterricht gemacht wurde. Es gab sogar Hausaufgaben für die Ferien. Da hat sich keiner beschwert. Wenn man schon vorsätzlich sagt, dass am letzten Tag nichts mehr passieren darf ist die Schule dann ja wirklich nur noch eine Aufbewahrungsanstalt. Aber gut haltet euch alle sklavisch an alle regeln, ich geh weiter auch bei rot über die Straße und dann sind halt später meine Flüge günstiger ;).

          10. Wie erklärt man denn seinem Kind, dass Lügen nicht in Ordnung ist, wenn man es um den persönlichen Vorteil Willen dann doch macht? Und bis wohin geht die vertretbare Grenze? Und wie erklärt man, dass „keine Lust“ später kein Grund ist, nicht in die Arbeit zu gehen, aber während der Schulzeit schon? Wie erklärt man seinem Kind, dass man selbst bei Rot über die Ampel geht, es aber gefälligst immer stehen zu bleiben hat? Und gelten solche Auslegungen immer nur zum eigenen Vorteil oder nimmt man sie auch hin, wenn es andere machen und es dadurch zum Nachteil für einen selbst wird?

            Regeln und Vorschriften führen dazu, dass unsere Gesellschaft einigermaßen funktioniert, ansonsten würde recht schnell recht großes Chaos herrschen, weil zu viele Menschen (wenn überhaupt) nur an sich denken.

            Und es ist m. M. n. definitiv ungerecht, dass man als Ehrlicher der Dumme sein soll, während der Rest einen Sch**ß auf Regeln gibt und sie missachtet, wenn es zum Nachteil ist, bei Vorteilen sie aber durchaus nutzen möchte. Wer sich vor der Zeugung seiner Kinder nicht bewusst war, dass SchulPFLICHT nunmal heißt, dass man sich mehrere Jahre an feste Ferientermine halten muss, dann hätte man besser verhütet.

    2. Es gibt nach den Konferenzen noch Unterricht, weil noch Zeit dafür da ist. Das, was man dort vermitteln kann, fließt ins nächste Jahr mit ein. Dass die Zeugniskonferenz nicht am letzten Tag frühmorgens stattfinden kann, sondern zwei, drei Tage früher stattfinden muss, ist ein organisatorisches Problem, schon alleine, weil die Zeugnisse noch geschrieben und unterschrieben werden müssen. Das geht vielleicht in einer Dorfschule, aber nicht an einer städtischen Oberschule mit 1000 Schülern.
      Die Konferenz kann auch nicht in den Ferien stattfinden, es geht schließlich um Versetzungszeugnisse (und gerade für die schwierigen Fälle ist die Konferenz gedacht). Die Zeugnisse mit der Post zu schicken ist zudem irgendwo auch albern.

      Was mich viel mehr interessieren würde: Wenn die Regelmissachtung kein Problem sein soll, erkläre doch mal, warum die anderen Kinder der Klasse noch zur Schule gehen sollten. Im ersten Jahr bleibt eines weg, in nächsten Jahr machen drei früher Ferien, im übernächsten Jahr ist es die halbe Klasse. Ist das deiner Meinung nach anständiger Umgang mit den Klassenkameraden?

      1. „Solange die Noten passen sollten die Schulen das wirklich nicht so eng sehen, finde ich.“
        Bei guten, fleißigen Schüler kann man auch mal ein Auge zudrücken. bei welchen, die eh schon oft fehlen, könnte man strenger sein. Ganz einfach. Manchmal sollte man eben individuelle Fälle sehen und nicht nur eine große Masse.
        Und bevor jetzt jemand klagt, dass das den schlechten gegenüber unfair ist: Nein, ist es nicht, es zeigt nur denjenigen, die zuverlässig sind, dass man, wenn man sich als verlässlich erweist auch so behandelt wird und eben nicht bei jeder Krankmeldung unter Generalverdacht gestellt wird., bzw. dass man auch eher mal für einen Tag beurlaubt wird, weil einem zugetraut wird trotzdem nicht im nächsten Jahr ständig zu schwänzen.
        Ich meine dieses ganze „Wenn die einmal frei nehmen, machen die das immer, die sind ja viel zu dumm um das differenziert zu sehen!“ empfinde ich schon als extrem beleidigend. Ich war in der Schule durchaus dazu in der Lage, den Unterschied zwischen einmal fehlen und immer fehlen, bzw. zwischen in der Schule (Unterricht findet auch ohne mich statt – nur mal so an die Lehrer, die das damit vergleichen, dass sie ja auch noch arbeiten müssen) oder später im Beruf (Arbeit erledigt sich nicht ohne mich) zu fehlen.
        Aber generell scheint – besonders bei vielen Lehrern – der Eindruck zu herrschen, alle Schüler seien von Grund auf dumm, faul und lernunwillig und Kindern wird auch – egal ob es sechs-jährige oder 14-jährige „Kinder“ sind – nicht zugetraut eigenständig zu denken.

  15. Dass die Lehrerin das Kind nach Hause schickt und dafür ein Attest will, das ist wirklich etwas schwer nachvollziehbar. Da müsste sogar eine Schulleitung flexibel sein.
    Ansonsten bin ich ganz bei Jola. Es war unglaublich, wie die Ferien vor dieser Regel ausgedehnt wurden. Auch wenn man argumentieren kann, dass am letzten Tag vor den Ferien nichts mehr passiert, genauso wenig wie am ersten Tag nach den Ferien. Wo ist die Grenze? Passiert am vorletzten Tag mehr? Dann kann man den ja auch… und bis nach den Ferien die Bücher ausgegeben sind… und wieviele Ferienanfänge und Ferienenden gibt es eigentlich im ganzen Schuljahr…?!?!?
    Es ist wie immer, irgendwo muss die Grenze gezogen werden und leider haben den eben wirklich kranke Kinder darunter zu leiden bzw. deren Eltern. Man könnte aber auch argumentieren, warum Eltern, deren Kind am 31.12.2007 (?) geboren wurde, KEIN Elterngeld beantragen konnten (oder am 29.12 oder am 30.12 usw.) und Eltern, deren Kind am 01.01.2008 (?) das Licht der Welt erblickt schon… Jede noch so gute Regel hat halt auch ihre Tücken.

  16. was passiert eigentlich, wenn ich mein (offensichtlich krankes) kind am letzten schultag nicht in die schule schicke, aber kein attest beibringen kann und will, weil ich nicht wegen jedem pups zum arzt rennen werde! und das nicht wegen zeitmangel oder aus bequemlichkeit, sondern weil ich es einfach für falsch halte, für jede magen-darm-unpässlichkeit zum dokter rennen, der dann was „machen“ soll – was lernen die kinder denn dabei?
    und nebenbei: was für eine unverschämtheit, diese general-unterstellung mit den preiswerteren urlaubszeiten – aber vielleicht ist die schuile dann ja auch mit einem attest meines arbeitgebers zufrieden, welches bescheinigt, dass ich keinen urlaub beantragt habe!

    1. Ist eben ein Erfahrungswert. Dass es bei der rigiden Überprüfung auch wirkliche Krankheitsfälle trifft, lässt sich nicht vermeiden. Bedanken können sie sich – wie überall sonst auch – bei denen, die es übertrieben haben.

    2. Bei uns in der Schule wird das durchaus akzeptiert, dieses Jahr rief auf eine Mutter meiner Klasse morgens an und meldeten ihren Sohn krank, das war so ok. Denn in der Regel sind die Schüler dumm genug sich schon vorher zu verquatsche bzw. es kommt über drei Miitschüler bei den Lehrern an, wenn die Schüler früher abreisen wollen. Dann kann da gezielt mit diesen Eltern sprechen. Aber wir sind sogar so großzügig und beurlauben bei gutem Grund Schüler auch in der letzten Schulwoche. Wir finden es da wichtiger, wenn unsere Kopftuchmädchen nach den Ferien möglichst undverheiratet bei uns ankommen. Das erscheint wichtiger als das Fehlen am Zeugnistag… Aber das ist wohl zu prakmatisch für den deutschen Beamtenapparat 😉

  17. Ich vermute mal, dass das ähnlich läuft wie bei uns: Nicht die Lehrerin möchte eine Krankschreibung, sondern die Schulleitung, die wie viele andere Schulleitungen auch in Bezug auf die letzte Schulwoche sehr pedantisch ist. Ist sie es nicht, verschwindet die halbe Schülerschaft direkt nach der Notenkonferenz, damit Papi noch den günstigeren Urlaubstarif buchen kann. Wenn man da einmal die Tür aufmacht, kriegt man sie nicht mehr zu.

    1. Niemand hat verlangt, dass ein krankes Kind in die Schule geschleppt wird. Es geht nur darum, dass in der letzten und ersten Schulwoche genauso Schulpflicht herrscht wie in allen anderen Schulwochen des Jahres auch.
      Weil manche Eltern das offenbar an dieser Schule oder in diesem Bezirk anders sehen und die „private Ferienverlängerung“ überhand nimmt, muss die Krankheit halt ärztlich bestätigt werden. Ganz einfach.

      Dass eine Bestätigung der Lehrerin, die das Kind wieder nach Hause geschickt hat, nicht ausreicht, ist sicher etwas merkwürdig. Dass die Mutter ihr krankes Kind in die Schule schickt, finde ich allerdings noch weitaus merkwürdiger. Aber dass sich manche Eltern nur zu gerne Autoritäten unterwerfen anstatt den gesunden Menschenverstand einzuschalten, ist hier ja öfters mal Thema.

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Kinderdok.blog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen