Einsicht

Jeanette: „Herr Dokter, denken Sie nicht auch, dass Rauchen ungesund ist?“
Ich: „Doch, schon…“
Jeanette: „Und Alkohol doch auch?“
Ich: „Ja?“
Jeanette: „Kann ich Ihnen dann mal meinen Vatter vorbeischicken, damit Sie ihm das mal sagen können?“

27 Antworten auf „Einsicht“

  1. dass Kinder auf dem Rücken spucken und daran ersticken, ist ein uraltes Märchen und hat vermutlich noch nie stattgefunden. Wird aber gerne bemüht, um die Bauchlage zu rechtfertigen.

  2. @ Anonym: „Ich verstehe übrigens auch nicht, wieso sie daraus, dass das Kind gepuckt gestorben ist, schließen, dass das die Ursache ist.“

    Plötzlicher Kindstod wird unter anderem mit Überwärmung des Kindes in der Schlafphase assoziiert. Nun ist Pucken ja genau dadurch gekennzeichnet, dass sich das Kind nicht „freistrampeln“ kann, und dass Muskelwärmeentwicklung bei eventiellen „freistrampel“-Versuchen um so effektiver wärmegedämmt sind. Eine Assoziation ist da zumindest nicht auszuschließen….

  3. Ich finde den Artikel völlig übertrieben. Die meisten angeführten Argumente sind hinfällig, wenn in einem dünnen Pucksack (mit Beinfreiheit) und nicht zu eng gepuckt wird. Und dann könnte man das auch so schreiben, statt das Pucken allgemein zu verteufeln. Und wie der Autor zu folgendem Schluss kommt, ist mir auch Schleierhaft: „Die beruhigende Wirkung des Puckens besteht also darin, dass das Kind zutiefst frustriert wird.“

    Welche Variante finden Sie denn eigentlich am besten bzgl. SIDS: Einen Säugling, der auf dem Bauch schläft, einen Säugling der gepuckt auf dem Rücken schläft oder einen Säugling der ungepuckt auf dem Rücken schläft, aber ständig aufwacht, weil er vergeblich mit den Händen nach etwas zum Greifen sucht? Meine Babys (keine Ahnung, ob das immer so ist) üben neue Fähigkeiten nämlich meistens erstmal im Schlaf.

    Ich verstehe übrigens auch nicht, wieso sie daraus, dass das Kind gepuckt gestorben ist, schließen, dass das die Ursache ist. Es behauptet ja keiner, Pucken würde den Plötzlichen Kindstod verhindern.

    1. Naja, genau das, was der Berufsverband dazu sagt: Pucken ist ein wirklich alter aufgewärmter Zopf (der Hebammen). Kann mal ein Geheimtipp zum Beruhigen eines Saeuglings sein, aber birgt unbeaufsichtigt die Gefahr des Ploetzlichen Kindstodes. Selbst erlebt: Kind verstorben, war vermutlich gepuckt worden

  4. ich rauche nicht, ich trinke nicht, ich fluche nicht
    .. verdammt noch mal, jetzt ist mir die Kippe ins Bier gefallen ..
    UND ICH HABEN NIEMANDEN, DER MIR DEN KOPF ZURECHTRÜCKT 🙁

    1. @sakarisu: Das die Lehrerin das Problem nicht lösen kann ist mir schon klar. Aber sie kann ein Auge auf das Kind haben und sei es nur so, wie @elli das beschreibt.
      Den Rat, Hilfe bei Verwandten oder Freunden zu suchen kann man Teenagern geben. Grundschulkinder sind damit dann doch eher überfordert.
      In meinem direkten Umfeld hat es aber z.B. eine sehr engagierte Grundschullehrein mit Unterstützung aus der Elternschaft geschafft, das ein Mädchen von der alkoholkranken Mutter zum getrennt lebenden Vater gezogen ist, ohne daß es dazu der Einschaltung von Jugendamt oder Gerichten bedurft hätte. Vermutlich ein Ausnahmefall, viele Sachen passten da einfach zusammen und machten diese Lösung möglich. Aber es ist schön zu sehen, wie die Kleine seitdem aufblüht. Und auch hier wurde die Lehrerin erst durch Eltern von Klassenkameraden auf das Problem aufmerksam. Bzw. auf die Problemursache, das Mädchen war durchaus auffällig in der Schule.

    2. Ich habe mal wegen so einem Fall mit der Klassenlehrerin geredet. Da wusste ich aber genau und ganz sicher, was Sache war. Der Junge wurde und wird seit dem vom Schulpsychologischen Dienst betreut. Die Mutter hat die Tatsache, dass jetzt auch ihr Sohn psychologische Hilfe braucht wegen ihr, scheinbar wachgerüttelt? Seit einem Jahr ist sie wieder trocken und ich lasse auch wieder meine Kinder zu ihr zum spielen (sind aber schon grösser).
      Nichts unternehmen weil es eh nichts bringt, ist falsch. Wenigstens probieren sollte man.

  5. Ich würde überhaupt nix machen denn, so wie der Herr RauchenTrinkenRock’n’Roll bereits treffend festgestellt hat, ist es eben nicht so ein Problem wie manche es evtl. schnell attestieren würden.
    Da es eine Schulfreundin deines Sohnes ist, wird das Mädel wohl ganz normal geraten sein und bis zu dem Augenblick des Gesprächs hattest du noch keinen Grund zur Sorge.

    1. ehm aber „immer 6 flaschen wein“? also wenn damit jeden tag gemeint ist, oder auch nur jede woche find ich das schon ziemlich schlimm und das spricht ja schon dafuer, dass das kein normales trinken mehr ist, sondern eine krankheit. und da sollte man vllt schon gucken, dass man der mutter/dem kind hilft. (nur wie weiss ich halt auch nicht ^^)

      1. Ich bin schon einiges gewöhnt, darum zahle ich auch sonst keine anderen Steuern mehr, weil ich durch die Brantweinsteuer schon genug für mein Land mache. Aber auch ich würde täglich keine 6 Flaschen Wein am Tag aushalten – das ist eine kindliche Übertreibung.

        1. Kommt ja auch auf die Flaschengröße an.
          Auch Wein gibts in Piccolofläschchen 😉
          Aber egal ob kindliche Übertreibung oder nicht – z.B zwei nicht übertriebene normalgroße Flaschen Wein wären schlimm genug. Vor allem wenn „die Mama danach immer so anders“ ist.
          Und ich wäre als Kind dankbar gewesen, wenn das mal jemand merkwürdig gefunden und was unternommen hätte.
          @Marie: Ich würde zumindest mal die Klassenlehrerin drauf ansetzen undsie bitten da ein Auge drauf zu haben

          1. Was willst du da machen? Trinken ist keine Krankheit, die man mal eben mit einem Gespräch aus der Welt schafft. Wie ich es verstanden habe kennt Marie die Frau nicht einmal. Und die Klassenlehrerin hat auch andere Sorgen als sich um die Trinkgewohnheiten eines Elternteils zu kümmern.
            Sorry, so weh es tut, machen kann man da als Außenstehender gar nix. Ich würde dem Kind raten, sich im Verwandtenkreis eine Vertrauensperson zu suchen, dieser Person von der Trinkerei zu erzählen (wenn es nicht eh schon bekannt ist) und sie bitten, die Mutter darauf anzusprechen. Und wenn die Mutter schreit und ausfallend wird, notfalls zu dieser Person flüchten.

          2. Selbst wenn man als Lehrer solchen Kindern gerne helfen würde, man kann da nicht wirklich etwas machen. Beim Jugendamt braucht man Wochen, bis sich mal jemand erbarmt ans Telefon zu gehen, kümmern wollen/können die sich dann aber nicht. Selbst wenn man auch das Jugendamt soweit hat, dann müssen die ihren Beusch bei der Familie ankündigen und den Tag läuft alles super. Wenn die Eltern wissen, dass die Schule die Finger im Spiel hat, läuft es dann auch einige Wochen mit den Kinder, den Eltern und der Schule und man denkt sich: „Super! Heilsamer Schock!“ Doch schon bald darauf ist alles beim alten…
            Habe einen Jungen in meiner Klasse, der auch sehr damit zu kämpfen hat, aber ich kann ihm nicht anders helfen, als zumindest in der Schule für ein nettes Umfeld zu sorgen, Suchtpräventionsprojekte mit den Schülern zu machen und die Kinder „individuell zu fördern“ (was in dem Fall auch mal heißt, den Kindern zu sagen, dass es mal wieder Zeit ist, zu duschen, welche Kleidung jahreszeitentechnisch sinnvoll ist, wie man sich bei bestimmten Anlässen verhält usw. wenn die Eltern das nicht gebacken bekommen). Aber 6 Stunden Unterricht können leider nicht 18 Stunde Familie auffangen 🙁

  6. Oh weg, so ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit einer Schulfreundin meines Sohnes. Wir waren gerade auf dem Nach-Hause-Weg. als sie mich fragte, ob ich auch Alkohol trinke.
    Dieses „auch“ löste in mir ein kommisches Gefühl aus und ich sagte: „Nee, höchstens wenn wir Silvester feiern, ein Glas Sekt, aber das war´s dann auch.Wieso fragst du?“
    Da sagte die Kleine: „Na ja, meine Mama trinkt immer ungefähr 6 Flaschen Wein. Sie sagt, dass das nicht viel ist. Aber die ist danach immer so anders. Sie schreit mich dann immer an.Das mag ich nicht.“
    Ich habe mich anschließend über die Mutter informiert und musste leider feststellen, dass die Kleine Recht hat.
    Was würdet Ihr in so einer Situation machen?

  7. Ach was, letzthin war ich am siebten Loch, als ein erbärmlicher, heruntergekommener Penner und Flaschensammler auf mich zukam. Ich zückte schon mein Handy um den Golfplatzwart anzurufen als er lossprach: „Guter Herr haben Sie bitte nur zwei Minuten. Gott habe Sie gnädig“. Gut, zwei Minuten habe ich und uns sonst habe ich noch das dreier Eisen um ihn gegebenenfalls zum Schweigen zu bringen. „Herr, sie sind doch ein erfolgreicher Geschäftsmann und haben bestimmt viele Angestellte?“ „Ja, und?“ antwortete ich. „Nun ich bin schon seit Jahren auf H4 und suche vergeblich eine ehrliche und bezahlte Arbeit, ich würde alles tun wenn ich nur weg vom Amt kämme“. Nun man kann zwar reich und gar stinke reich sein. Aber man soll auch kein Unmensch sein, aber gar jeden Alkoholpenner einstellen? Darum fragte ich ihn: „Drinken Sie?“ „Nein mein Herr, weder Korn noch Bier gehen über meine Lippen auch dem Rauchen habe ich abgeschwört“. Nun also ein Alkoholiker schien er ja nicht zu sein also fragte ich Ihn nach seinem moralischen Lebenswandeln: „Und wie steht es mit Glücksspiel, Vielweiberei und was sagen Sie zu unserem Herrn Jesus unserem aller Erlöser?“ „Jeden Sonntag gehe ich in die Messe, das Einzige Glücksspiel ist der Weg auf das Amt und meiner Hulda bin ich seit mehr als 25 Jahre treu uns habe sie nie ein einziges mal betrogen“. Dieser Mann schien wirklich sehr recht schaffend aber vom Pech verfolgt zu sein, mein Herz erweicht und ich beschied ihm: „Gut sie können Morgen in der Firma als Lagerist beginnen aber eines müssen vorher noch machen“ „Herr, ich habe gesagt ich würde alles machen“ „Gut, kommen Sie heute Abend mit nachhause, ich muss unbedingt meiner Frau zeigen wie ein Mann aussieht, der Gläubig ist, kein Glücksspiel macht, nicht ins Bordell geht und vor allem nicht Raucht und Trinkt.“

    1. Ich finde es eher hoffnungsfördernd, da ja das schlechte Vorbild offensichtlich doch – wahrscheinlich dank der restlichen Umwelt/dem sozialen Umfeld – ein vernünftig denkendes Kind hervorgebracht zu haben scheint.

      Was das „Grundgute im Menschen“, Vorbildfunktionen und die „idealen Eltern“ angeht, bin ich schon lange desillusioniert… finde Kinderdocs Situationsbeschreibung jedenfalls nicht überraschend (und das an sich ist natürlich, wie Du Recht hast, traurig!) 😛

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