Kinderdok kocht

Ich schnipple das Suppengrün nur grob, die Zwiebel wird halbiert und kurz mit der angeschnittenen Seite nach unten im Topf angebräunt. Dann zwei Liter Wasser dazu, hei, das zischt. Den Hahn hinein, das grobe Gemüse dazu, wenig Salz, ein wenig Pfeffer – so. Einmal aufkochen. Das darf knappe zwei Stunden köcheln. Temperatur dabei weit runter nehmen.

Schnitt. Kurzer Test, das Fleisch fällt sanft. Also: Hahn raus, Grünzeug raus, Brühe durchsieben in einen zweiten Topf. Die Fettaugen vorsichtig abschöpfen – genug Kraft ist da sowieso drin, brauchts nicht auch noch igitt. Der Hahn wird mit scharfem Messer und Gabel zerteilt, die Haut kommt weg (bzw. zur Katze, die kann ein bisschen was auf den Rippen vertragen im Winter), das weiße Fleisch kleingerupftgeschnitten. Zurück zur Brühe. Das Grünzeug kurz kleiner geschnitten (kann man auch schon vorher machen – egal). Zurück zur Brühe. Nochmal aufkochen und gut ist.

Für die Kids gibts Buchstabennudeln dazu – die haben jetzt auch den Klammeraffen („schau mal Papa, ein Ät“) und das Eurosymbol – nett. Die Nudeln gibt man in kochendes Wasser in den ersten Topf, lässt sie dort nach Empfehlung gar werden, abgießen, und gibt soviel Suppe bei, wie aktuell gegessen wird. Nicht die ganzen Nudeln zur Suppe geben, sonst haste nachher Nudelsuppe – ist aber eine Hühnersuppe. Die nämlich (ohne Nudeln) geht in den Kühlschrank – kannste nachher noch bequem das Fett abheben. Oder in Tupper in den Tiefkühler.

So. Jetzt soll mal die Grippe kommen. Nicht zu mir.

Original in-vitro-Studie
Chicken Soup for a cold – das Rezept der Forscher

40 Antworten auf „Kinderdok kocht“

  1. Ha, so geht das morgen bei mir auch los – allerdings wird nach den nicht 2 h sondern ca. 70 min aus dem Huhn (Frisch, kein zähes TK-Suppenhuhn) ein Frikassee, die Brühe wird in handlichen Portiönchen (Babygläschen eignen sich hervorragend) zwecks späterer Verwendung z.B. in Saucen eingefroren. Ein Teil bleibt für die Nudelsuppe am nächsten Tag (in die statt Hühnerfleisch auf männlichen Wunsch jedoch Kochwurst (ja, das IST seltsam) bzw. Wiener für das Kind kommt.) Ich würd auch lieber Einwecken – aber meine Küche ist zu klein und Vorratskammer habe ich auch nicht. Ich wüsste schlicht nicht, wohin. Dann gleich ins TK-Fach, das wie sowieso selten voll ausnutzen. Außer TK-Blätterteig (falls überraschend Besuch kommt), Blatt-Spinat (das Einzige Gemüse, wo TK besser ist als frisch) , der eisernen Reserve -TK-Suppengrün (falls es mal wieder kein „Schönes“ gibt – kommt leider tatsächlich vor) im Winter Kräuter und – ja – Eis am Stiel hält sich da kaum was auf. So ist das kleinste der 3 Fächer immer für Brühe reserviert. So bequem! Nur das Auftauen dauert halt länger, da wäre Weck schon netter.

    Apropos Suppengrün: Weiß jemand, warum bei den fertigen „Zusammenstellungen“ immer UNmengen Möhren dabei sind – und nur so ein Mini-Schnietzchen Knollen-Sellerie? Ich ärgere mich jedes Mal, weil ich nicht weiß, was ich mit den ganzen Möhren machen soll – ich hasse nichts mehr als warme Möhren im Essen – ein paar kleine Stückchen in der Suppe sind okay, aber nicht so viele: Kindergartentrauma – dann schmeckt man nämlich nur noch Möhre. Dafür schmckt an den Sellerie nie raus, weil die Menge im Bund annähernd homöopaitsch war. Aber noch eine ganze Knolle kaufen, ist dann wieder zu viel des Guten. Was ich aber trotzdem mache: Dann gibt es tags zuvor oder danach ein Kartoffel-Selleriepüree von dem Teil, der übrig ist . 🙂 Planung ist Alles!

    1. Und wenn du dir eine ganze Knolle kaufst und die stückchenweise einfrierst? Persönlich steh ich nicht so auf Sellerie, aber ich hab das auch schon gemacht – es stimmt, die Stücke beim Suppengrün sind wirklich jämmerlich!

      Hm, ich glaube, ich muss die Woche mal wieder Hühnersuppe machen… kein bisschen mehr im Tiefkühlfach, das geht einfach gar nicht.

      1. Jaa, das ist das Beste – kleingewürfelt in Ziploc-Beuteln einfrieren (Sellerie, Stangensellerie, Lauch) und der nächste Eintopf+die nächste Suppe sind superschnell fertig, weil ja das Schnippeln oft am längsten dauert (wenn man nicht wie Kinderdok und Jamie Oliver nur grob wäscht und zerteilt). Leider habe ich deshalb keinen Platz im TK-Fach (Kindlein will ja noch Joghurteis haben), daher werde ich wohl nie Suppe einfrieren… mit dem ollen 8l-Dampfgartopf/Schnellkochtopf ist so ein Huhn, Männlein oder Weiblein, je nach Größe in unter einer Stunde zart-zerfallend aber auch schnell gemacht.

  2. Tach!
    Ich will ja nicht klugschei..en (oder doch?), aber haben Sie wirklich einen Hahn gekocht?
    Ich kenne das gute alte Suppenhuhn (Mädchen) und das Brathähnchen (Junge), wird das auch was mit Hahn oder war das nur Rhetorik? Sind die nicht zu spiddelig?
    Ich schmeiss übrigens immer Hühnerteile in den Pott, das gibt mehr Fleisch und man muss nicht so’n Massaker mit dem gekochten Tier machen.
    Egal, was es war, Hauptsache lecker.
    LG
    Die NähMa!

    1. Also ich esse sehr gerne das Huhn (fast in Gänze) mit, daher nehme ich immer ein schönes frisches Hähnchen statt eines zähen alten Suppenhuhns… schmeckt mir einfach besser. Bestimmt läßt sich die ideale Hühnersuppe fabrizieren, wenn man Hühnerklein vom Suppenhuhn für den Geschmack und das junge Hähnchen für das Fleisch kombiniert. 😉 Wenn ich nur die Brühe haben wollte, würde ich auch eine billigere Poularde nehmen, evtl. sogar tiefgekühlt.

    2. Die Jungs kommen eigentlich nie auf den Tisch, sondern zumindest bei Großbetrieben gleich nach dem Schlüpfen in den Reisswolf. Wiesenhof hat gar Hühner gezüchtet, bei denen das Geschlecht der Kücken an der Flaumfarbe zu erkennen ist.
      Merke: Auch das altbekannte Brathähnchen war in aller Regel ein Huhn!

      Davon ganz unabhängig, Hühnerklein (Hühnerteile) ist auch eine gute Suppengrundlage – und man tut was für Afrika. Weil in Europa zum weit überwiegenden Teil Brustfleisch verlangt wird, landet das halbe Huhn, also Keulen und Flügel, auf afrikanischen Märkten. Die EU zahlt dafür Exportsubventionen, so dass der Kram dermaßen billig verschleudert wird, dass die örtlichen Geflügelzüchter auf ihrer Ware sitzenbleiben. Wer also das nächste Mal Brustfilet kauft, egal ob im Stück oder als Pressfleisch bei McDoof, macht damit noch einen Afrikaner arbeitslos und abhängig von Entwicklungshilfe.

    3. Das Brathähnchen kann genauso ein Brathühnchen sein, das hat mit dem Geschlecht nur insofern etwas zu tun, das die Mädels nunmal für die Eierproduktion gebraucht werden und es wirtschaftlich unklug wäre, sie vorher schon in den Ofen zu stecken. Und das Suppenhuhn kann genausogut ein Hahn sein. Mit der Einschränkung, das selbige aus obengenannten Gründen meist nicht lang genug leben, um die richtige Suppenreife zu erreichen. Ja, Suppenhühner sollten gerade nicht mehr ganz jung und zart sein, etwas älter geben sie einfach deutlich mehr Geschmack und Inhaltsstoffe an die Brühe ab.

  3. Viel Glück. Hier hat es nicht geholfen. Und ich habe viele, sehr viele Hühnersuppen in den letzten Wochen und Monaten gemacht.

    Allerdings hatte hier auch keiner die Grippe sondern nur Bronchiten, MOEs und undefinierte Bauchschmerzen. Daher wissen wir ja nicht, wie es ohne Hühnersuppe geworden wäre, gell:-)

  4. Man muß nicht selbst kochen – das gab es vor einigen Jahren auch im Cohens in München in Schwabing: „Gekochtes Huhn“. Freunde von mir waren dabei und bestellten das beide. Und als kam, was bestellt war, war das Gesicht lang: Da war wirklich Hühnerbrühe mit nackigem Huhn auf dem Teller. – Sie sind noch heute beleidigt, dass sie bekommen haben, was sie bestellt haben (auch wenns geschmeckt hat), und ich lache noch heute darüber 😉

  5. Haha, mein Mann hat kurz vor Weihnachten auch ein Hühnersuppen-Rezept aus der HNO-Praxis mitgebracht!
    Danke für die Tips und Ideen allerseits!
    Mein Tip ist Kurkuma/Gelbwurz zum Suppenfleisch dazu.
    Bleibt gesund!

  6. anekdötchen am rande: die pharmaziegläubigen amis haben den osteuropäischen einwanderern nicht geglaubt dass „jiddisches penizillin“ wirkt. und deshalb haben sie eine menge studien gemacht um zu beweisen dass hühnersuppe nicht wirkt. und haben dabei bewiesen dass: hühnersuppe sehr wohl wirkt, und gleich auch noch ein paar ansatzpunkte für den genauen mechanismus entdeckt (siehe verlinkte studie). so kann’s gehen, oder auch: „clinical studies, ain’t they a bitch“.

    die armen vegetarier müssen dann einfach zur chemie greifen, btw., denn die äpfel, die man heutzutage zu kaufen bekommt, sind auch nix anders mehr. es sei denn, man kauft lageräpfel im herbst beim biobauern des vertrauens, und hat einen keller in dem man sie entsprechend aufbewahren kann. dass da dann noch viel vitamine drinnen sind nach ein paar monaten glaub ich allerdings weniger.

  7. Ich glaub Euch ja, dass das Zeug aus toten Tieren bei Infekten hilft, aber was machen wir aaaaarmen Vegetarier, wenn wir trotz unserer gesunden Ernährung mal krank werden? (Ich vertrag noch nichtmal Ingwer *grummel*)

      1. Dieses neumodische elektronische Krams der angebissenen amerikanischen Firma mit Lohnherstellung in China hält doch aber nicht wirklich Krankheiten fern, solange sie einen nicht dazu bringt, die eigenen 4 Wände nicht mehr zu verlassen und jeglichen Sozialkontakt abzubrechen…(Letzteres ist ja auch nicht gerade gesund!) 😀

    1. Ich glaube nicht, dass Ihr aaaaaarmen Vegetarier Euch gesund ernährt. Der Mensch ist vom biologischen Bauplan her ein Allesfresser. Alles! Und wenn man von allem ein bisschen in Maßen ist – ist es m. E. besser, als dem Körper irgendetwas vorzuenthalten. Hoch lebe die Hühnerbrühe! 😉

    1. Eingeforenes muss erst auftauen. Ich kann keinen Hühnerbrühe-Eisblock auf die Mehlschwitze für Tomatensoße geben, ich kann ihn auch nicht auf den angerösteten Reis fürs Curry bröseln. Genauso wenig funktioniert es mit der Pilzsuppengrundlage und vielen, vielen anderen Gerichten.
      Wenn ich Lust auf Apfelmuß habe, möchte ich auch nicht eine halbe Stunde warten müssen, bis er aufgetaut ist.

      Einfrieren, schön und gut bei Gemüse, so manchem Beerenobst, auch Brot friere ich in Scheiben ein. Aber Brühe möchte ich sofort zubereitungsfertig haben, in flüssiger Form, Apfelmuß verzehrfertig, Kuchen dann, wenn mich unerwartet der Kuchenhunger überfällt (oder die Bekannten).

  8. Wenn man nicht so knickerig ist mit dem Wasser (vier bis fünf Liter dürfen es sein) und ein gutes Suppenhuhn kauft, ist eh kaum noch Fett im Gesamtkunstwerk.

    Die geschickte Hausfrau füllt die Brühe in Halbliter-Weckgläser (Nummer 1136, Stück 1 €), dann ist sie wochenlang griffbereit als Grundlage für allerlei Gerichte und muss nicht erst auftauen.

    1. Wird das wirklich nicht schlecht? Also nur luftdicht im Weckglas nach dem Kochen, aber nicht gekühlt? Oder meintest Du im Kühlschrank aufgehoben?

      Ahh, Hühnersuppe! In unserer Familie streitet sich die asiatische Hälfte allerdings um die Schlabberhaut… niemals würde da etwas für eine Katze übrigbleiben! 😉

      1. > Wird das wirklich nicht schlecht? Also nur luftdicht im Weckglas nach dem
        > Kochen, aber nicht gekühlt? Oder meintest Du im Kühlschrank aufgehoben?

        Zum Einwecken/Einkochen gehört natürlich immer (fast immer: Marmelade ist eine Ausnahme), dass das Einkochgut eingekocht wird.

        Also: Brühe nach dem Kochen in Weckgläser füllen, selbige mit Gummidichtung und Klammern verschließen, Brühetopf kurz auswaschen, gewärmtes Wasser rein, Weckgläser rein, noch eine halbe Stunde köcheln lassen. Man kann auch direkt im Ofen einkochen (Bedienungsanleitung!), aber dann halten die Dichtungen wegen der Hitze nur zwei-, dreimal.
        Nach dem Einkochen rausnehmen, abkühlen lassen, dann Klammern entfernen.

        Hört sich nach viel Aufwand an, ist aber nicht mehr als beim Einfrieren, und Kochen tut’s eh alleine. Außerdem kommt eine Menge dabei raus, acht bis zehn Halbliter-Portionen müssen erstmal verbraucht werden.

        Das Einkochgut hält im Vorratsregal ohne gesonderte Kühlung garantiert ein Jahr, wie jede ordinäre Dosenkonserve auch.
        Sollte mal etwas schlecht werden, hat man beim Original-Weckglas, d.h. die mit Glasdeckel und Ringdichtung, /ohne/ Schraubverschluss, zudem den Vorteil, dass der Deckel nicht mehr fest aufsitzt; durch Gärung oder Fäulnis entstandene Gase heben das Vakuum im Glas auf.

        Weckgläser in zig Formen und Größen gibt’s übrigens, falls kein vernünftiger Haushaltswarenladen mehr vor Ort ist, direkt bei Weck unter shop-weck.de . Für Brühe benutze ich die Halbliter-Zylindergläser 1136, kleine Stellfläche, für uns gerade die richtige Größe.
        Ich wecke auch Apfelmuß, Birnen, Kuchen und rote Grütze (mit Maizena angerührt) ein. Die Grütze kommt gleich in kleine Portionsschälchen (Sturzglas 1113), sehr praktisch. Nach dem Mittag noch Lust auf Nachtisch? Einfach ins Regal greifen, aufmachen, Milch drauf, wegfuttern 🙂
        Für Marmelade und Saft benutze ich ebenfalls mehr und mehr Weckgläser bzw. -flaschen statt des üblichen Senfkristalls.

        1. Vielen Dank für die Erklärung, das werde ich doch auch endlich ausprobieren müssen! Was früher selbstverständlich war, ist in Zeiten von fast-, fit- und trocken-„food“ tatsächlich manchmal wieder „neu“ (unbekannt/ in Vergessenheit geraten).

  9. Oh ja – Hühnersuppe ist prima! Aber man kamn doch nicht alles Fett abschöpfen? Fett ist doch Geschmacksträger – und ein, zwei Fettäuglein sollten einen schon aus der Suppe anschauen . . . oder nicht?

  10. vitamin c soll ja auch gut fuers immunsystem sein. und in form von obst schmeckt mir das auch deutlich besser als ne huehnersuppe..

  11. *hihi* Für Hühnersuppe gibt es tatsächlich eine Studie, die besagt, dass sie gegen einen grippalen Infekt hilft. (Stand vor einiger Zeit in der „Pharmazeutischen Zeitung“, weiß aber nicht mehr, in welcher.)

    Aber selbst, wenn sie selbst gekocht (und damit nicht nur leckerer, sondern auch gesünder iist als dieselbe aus Tüte oder Dose) – wer möchte den ganzen Tag nur Hühersuppe essen, wenn er nicht wirklich krank ist?

    Am Rande, ich finde ja, mit Reis statt Nudeln schmeckt so ein Süppchen auch mal gut.

    1. Ach ich Trottel, die Studie ist ja als Link dabei. Da zeigt es sich wieder: Wer (bis zu Ende) lesen kann ist klar im Vorteil… *seufz*

      1. Und ich hab‘ schon immer gespürt, dass bei Erkältungen nichts so gut tut wie heiße Hühnersuppe – ganz ohne Studie ;-).

        Allerdings mangelt es mir an einem ausreichend großen Topf für das blöde Federvieh!

        1. Du kannst das Vieh ja mit der Geflügelschere oder einem Messer zerhacken und wahlweise kleingestückelt in den Topf füllen, zwei Töpfe benutzen oder die Hälfte einfrieren für die nächste Seuche. 😉 Die heilsame Wirkund ist glaube ich auch bei Hühnerteilen (so lange Du nciht nur Flügel oder eine nackte Hühnerbrust nimmst) gleich. Für einen allein ist ein ganzes Huhn als Suppe sowieso etwas viel, finde ich.

          1. Genau das werde ich nächstes Mal auch tun, damit ich mich nicht wieder mit dem nur halb mit Wasser bedeckten Vogel herumärgern muss, der einfach nicht tauchen will :-D. Einfrieren tue ich ohnehin immer ein bis zwei Portionen.

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