Wahrheit und Pflicht

Neulich an der Supermarktkasse.
Mutter No.1: „Dann musste ich beim Kinderarzt doch letztens ankreuzen, wieviel Fernsehen der Lenni so guckt.“
Mutter No.2: „Was, wirlich? Ui, na und?“
Mutter No.1: „Ja, bei der U7plus, sollt ich ankreuzen, ob bis eine Stunde, über eine Stunde oder mehr als drei Stunden.“
Mutter No.2: „Nu, da haste aber doch wohl…“
Mutter No.1: „… na klar, bis eine Stunde angekreuzt.“
Mutter No.2: „Ja, logisch.“
Mutter No.1: „Aber sicher, sonst hätte ich doch gleich diskutieren müssen. Bin ich doof?“

65 Antworten auf „Wahrheit und Pflicht“

  1. Was für eine selten bescheuerte Frage.
    Fernsehen ist soo toll. All die vielen schönen Geschichten, wunderbar erzählte Märchen, unglaublich schöne Bilder. Was glaubt ihr denn, warum nach jeder WM die Vereine so unglaublichen Zulauf verzeichnen können? Wie ist denn Tennis in den 80ern in Deutschland so beliebt geworden, und wer kann sich nicht an all die Menschen in Magenta auf Fahrrädern erinnern, als Jan U. noch unschuldig schien?
    Wieviele gibt es denn, die DIE Hochzeit und DIE Beerdigung nicht gesehen haben?
    Also, naja, die Beerdigung hab ich nicht gesehen, aber ich war ziemlich allein damals, die Straßen waren leer.
    Aber so ein WM-Finale ist natürlich nicht mal der halbe Spaß, wenn nach 15 Minuten ausgeschaltet werden muss. Wenn selbst ein schöner Märchenfilm in 10-Minuten-Häppchen serviert wird, ist der ganze Spannungsbogen flöten. Wie damals, Berlin Alexanderplatz in 18 Folgen. Furchtbar.

  2. Oh… Meiner (4) schaut sogar vor der Kita Fernsehen. Im Elternbett, mit Milchschaum in der einen und Keksen in der anderen Hand. „Elefantastisch“ (der kleine Elefant von der Maus) und ich behaupte mal, dass diese Sendung schon allein deswegen ok ist weil sie altersgerecht ist. Es gibt dort sogar manchmal einen englischen Part (Peppa Pig, googelt das ruhig mal). Und abends manchmal (nicht täglich Sandmännchen und zur Zeit Yakari. Und nun steinigt mich alle: Zum schlafen gehen darf er ausserdem auf dem IPad entweder NOCh eine Folge Yakari gucken oder eine kurze (13 Min.) Folge Schlümpfe gucken. Macht…ca. ne Stunde am Tag. Am Wochenende sogar noch mehr. DVD oder Kika.
    Und ich finde das auch nicht schlimm. Ich (oder der Papa, oder Beide) bin immer dabei.
    Gefragt wurde ich beim Arzt noch nie…und lügen würde ich auch nicht. (Oh, hab ich jetzt den „Tolle- Eltern-Schnitt“ versaut?)

  3. Sozial erwünschtes Verhalten. *lach* Sie hat es schon verstanden ;). Darum ist das ja auch so eine Sache mit den Befragungen … Ist aber mal eine Herausforderung für einen Fragebogenentwickler das so zu verpacken, dass keiner merkt, was eigentlich genau gemessen werden soll.

  4. Hier mit 4 Jahren täglich Sandmännchen und aktuell danach noch Yakari, normalerweise aber nur Sandmännchen. Und am Wochenende bei Regen auch gerne mal eine DVD. Finden wir alle in Ordnung so.

  5. Als ich meinen Kindern gestern das Mittagessen hin stellte mit den Worten: „ihr dürft nebenher Fernsehen“ sind sie fast vom Stuhl gefallen und ich hatte das Gefühl, dass die Sache mit dem Fernseherr bei uns ganz gut läuft, wenn sie sich über solch eine Ausnahme ( ich liege mit hohem Fieber, Kopfweh…) SO freuen!

  6. Ogottogottogott, ich bin ja noch schlimmer als andere Eltern hier! Und noch dazu völlig blauäugig!
    Die U7plus findet meines Wissens kurz vor dem 3. Geburtstag statt. Sorry, aber mir leuchtet gar nicht ein, was ein Kind in diesem Alter (!) regelmäßig (!) vor dem Fernseher macht. Klar, nichts gegen von mir aus am Wochenende abends dem Sandmännchen. Oder einer oder zwei Folgen wasauchimmer auf DVD, wenn das Kind krank ist. Aber ja, ich oute mich mal, wenn ein 2jähriges Kind 3 Stunden jeden Tag fernsieht, dann finde ich das keineswegs normal. Und ich fühle mich deswegen nicht besser als andere Eltern, ich bin so weltfremd, dass ich bisher davon ausgegangen bin, dass die meisten Kinder in dem Alter gar nicht fernsehen!

    1. Moment, du vermischst da zwei Dinge! Dass ich über die Eltern schmunzeln muss, die sich hier wie auf Knopfdruck mit Fernsehzeiten unterbieten müssen, sagt nichts darüber aus, ob ich das Vorgehen der oben beschriebenen Mutter gutheiße; tue ich nämlich nicht. Denn daraus lässt sich ja a) folgern, dass ihr Dreijähriger täglich mehr als eine Stunde fernsieht, was in meinen Augen auch zuviel ist, und b) dass sie denn Sinn dieser Fragebögen leider nicht verstanden hat und ad absurdum führt.

  7. Tja also, irgendwie zumindest nachvollziehbar. Wer gibt schon zu, dass der Nachwuchs die empfohlene Fernsehzeit massiv überschreitet?

    Meine Kinder haben eine ausgefüllte, mit vielerlei Aktivitäten ausgefüllte Woche und dürfen dann auch mal TV schauen, mal mehr, mal weniger. In der Woche läuft der Fernseher tagsüber oft gar nicht, höchstens mal zum Sandmann. Am Wochenende dürfen die Minis (6 und 8) auch schonmal länger schauen.
    Wenn es dauerregnet oder sie krank sind wird es auch mehr, aber bis jetzt habe ich aufgeweckte, kluge Kinder, die nirgendwo hinterher hinken und gern spielen, turnen, Bücher lesen (vorgelesen bekommen) oder sich mit Freunden verabreden.

    Nur mein Großer macht mir manchmal etwas Sorgen, wenn er kein Ende beim Wii spielen findet. Da muss ich dann doch mit festen Zeiten reglementieren, damit er mir nicht zum Stubenhocker(zocker) mutiert.

    Solche Fragebögen könnte ich gar nicht ehrlich beantworten, weil der TV Konsum dermaßen schwankt, und ich keine Statistik führe…

  8. Ich bin da ein wenig hin- und hergerissen. Sicher sollten Kinder nicht vom Fernseher erzogen und gebildet werden. Aber ich denke, dass man nicht pauschal sagen kann, nur weil ein Kind mehr als so und so viele Minuten/Stunden fernsieht, dass das automatisch schädlich ist. Ich denke, dass hier die Qualität entscheidend ist. Und auch, ob das Gleichgewicht zu anderen Aktivitäten stimmt.
    Unser Lütter darf DVDs gucken, und am Sonntag Sendung mit der Maus. Auch weiß er, dass man am Computer Filme über Y****be gucken kann. Und er ist gerade soo im Dino-Fieber, da finde ich es ganz nett, den ein oder andern Erklär-Film zusammen zuschauen.
    Ich finde es gar nicht so schlecht zu sehen, dass er sich auf einen langen Film konzentrieren kann, denn ich merke, dass er diese Konzentration auch für andere Dinge hat, wenn er sich über längere Zeit in seinem Zimmer beschäftigen kann oder bevorzugt nur die langen Geschichten vorgelesen haben möchten.
    Wichtig ist doch letztlich, welchen Eindruck das Kind macht. Und ich glaube, dass ein erfahrener Kinderarzt oder auch die Erzieherinnen im Kindergaten sehr gut erkennen können, wie ein Kind Fernsehen konsumiert.

  9. …und ich glaube bis zum heutigen Tage immer noch, dass Fernsehen dumme Kinder dümmer und kluge Kinder klüger macht. Genau wie lesen, Internet und der ganze andere Medien-Kram. Aufgrund der herrschenden Dogmen in unserer Gesellschaft (mit den Medien als Aggregatoren) ist jetzt die Internet-Sucht ja ganz groß in Mode und die Fernseh-Sucht nicht mehr so viel thematisiert. Hat natürlich seine Gründe, die jeder der 1+1 zusammenrechnen kann auch weiß.
    Kinder die nie oder nur restriktiv kontrolliert TV schauen dürfen benehmen sich genau so peinlich wie Kinder die Süßigkeiten bekommen und dann total durchdrehen wenn sie woanders welche sehen.
    Kinder müssen zwingend TV sehen und lernen es kritisch zu betrachten. Ich erkläre meiner kleinen schon sehr genau, wie die Medien uns systematisch belügen.

      1. Nun ja. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen dass ein verkrampfter Umgang damit besser ist. Wenn ich die Nachrichten schaue mache ich sie nicht aus wenn das Kind rein kommt.
        Ich hatte meine ganze Hoffnung ja dahin gesetzt, dass das TV wenn meine volljährig ist schon keine Rolle mehr spielt. Die Hoffnung habe ich aufgegeben, weil die Internet-Generation im vollen Gange dabei ist sich wieder zurück zu entwickeln zur passiv-konsumierenden Handy-Generation, die wieder gefangen ist in ihren Apps und weiter die Produkte der großen Medienkonzerne rezipiert. Machen die Konzerne schon sehr gut, trotzdem haben sie weiter Angst vorm Net. zu Recht. Denn das Fernsehen ist noch lange nicht in der Bedeutungslosigkeit gelandet, wo es eigentlich hingehört.

        1. Wenn das Kind alt genug ist, alleine reinzukommen während Du Nachrichten guckst (um 20 Uhr?), dann ist das auch kein Problem mehr.

          Es gibt aber genug Leute die schon Säuglinge und Kleinstkinder stundenlang berieseln lassen, und das ist definitiv der Entwicklung nicht förderlich.

      2. Wenn im Fernsehen die Teletubbies durchs Bild hüpfen, bekommst man mit Zwangskonsum dieser Sendung jede vernunftbegabte Lebensform dümmer… Immerhin haben das letztendlich sogar die öffentlich-rechtlichen eingesehen und den Mist abgesetzt…

    1. Ja, da bin ich völlig deiner Meinung. Meine 6-jährige Tochter überrascht mich da immer. Sie liest sehr gerne, weiß aber auch viel aus TV. Sie liebt Willi, Checker Chan, pur +… jedoch genau so wir Yakari, Wicki und die kleine Prinzessin. Also soll sie – zumindest im Winter – abends ihre Stunde kucken, ist viel, ich weiß. Trotzdem bin ich überzeugt, dass sie auch was lernt.

  10. Ich würde mein Kind ja gelegentlich gern mal vor den Fernseher setzen (gerade an laaangen verregneten Wochenenden wäre es nett) – aber mein Kind will einfach nicht. Gar nicht. Es interessiert sie maximal 5 Minuten, dann macht sie was anderes. Keine Ahnung, ob das glaubwürdig ist, wenn ich sage, sie guckt im Vierteljahr vielleicht 15 Minuten.

  11. Ich kann diese Verteufelung des Fernsehens nicht verstehen. Es kommt doch auf die Dauer des „Konsums“ und die Qualität der Sendungen an. Ich warte immer noch auf die Eltern, die im überheblichen Ton konstatieren, daß ihnen keine Bücher ins Haus kämen, die jungen Seelen könnten Schaden nehmen. (Schließlich gibt es ja Lore-Romane und Jerry-Cotton-Heftchen…)

  12. Hach, diese ganzem guten Eltern… Hut ab! Ich erblasse vor Neid! Kein Fernsehen, dafür Bücher, Gummibärchen vermutlich nur abgezählt in einstelligen Mengen.
    Aber irgendwann werden Kinder älter und entscheiden selbst. Wie neulich, als mein Sohn ein Geschenk für einen Kindergeburtstag besorgen musste:
    „Kein Buch. Sie hat gesagt: Alles, aber bitte kein Buch!“

    Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass es sich um ein sehr bildungsnahes und daher fernsehfernes Elternhaus handelt.

  13. Hach, diese ganzem guten Eltern… Hut ab! Ich erblasse vor Neid! Kein Fernsehen, dafür Bücher, Gummibärchen vermutlich nur abgezählt in einstelligen Mengen.
    Aber irgendwann werden Kinder älter und entscheiden selbst. Wie neulich, als mein Sohn ein Geschenk für einen Kindergeburtstag besorgen musste:
    „Kein Buch. Sie hat gesagt: Alles, aber bitte kein Buch!“

    Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass es sich um ein sehr bildungsnahes und daher fernsehfernes Elternhaus handelt.

    1. Interessant ist immer, was verboten ist. Der Trick ist, nichts zu verbieten. Wenn mein Kind fragt, dann darf er schauen, aber ich sage, wann wieder gut ist. Meistens fragt er aber gar nicht, und wenn ihm langweilig ist schlage ich andere Aktivitäten vor. Meine Kinder kriegen auch Bobons und Gummibärchen wenn sie danach fragen, nur steigt dann eben die Wahrscheinlichkeit, dass ich beim 3. oder 4. Mal am Tag Nein sage. Ändert nichts daran, dass der Große vom letzten Kindergeburtstag noch Gummibärchen in seiner Schublade hat, einen Weihnachtsmann im Kühlschrank und ich glaube, hier liegt sogar noch Zeug vom letzten Fasching rum. So lange es nicht in ihrem Blickfeld ist oder etwas, worum man kämpfen muss, ist es uninteressant.

  14. Ich frage einfach immer die Kinder was sie denn am liebsten im Fernsehen schauen. Da bekommt man anhand der Art der Antworten ganz gut mit wieviel und vor allem auf welche Art und Weise geschaut wird 😉

    1. Da hättest du bei uns tatsächlich Pech, weil mein Sohn mit dieser Frage nichts anzufangen wüsste. Wenn du ihn dagegen fragen würdest, was seine liebsten I-Pad-Spiele sind, würden ihm schon eines oder zwei einfallen. Und letztlich ist es ja egal, ob das Kind nur auf den Bildschirm guckt oder ihn auch streichelt – außer dass die Reizüberflutung bei Letzterem vermutlich geringer ist.

      1. Interessante Fragestellung: Ich bin mir nicht sicher, bei welchem Medium die Gefahr der Reizüberflutung höher ist.
        Mein Sohn ist fünf und hat sowohl Fernseh/Video/Filmchen-Erfahrung als auch I-Pad-Spiel-Erfahrung. Freiwillig aus macht er nur den Fernseher. Nie im Leben würde er ein Computerspiel freiwillig beenden! Ich schätze die Suchtgefahr ist beim Spielen dafür höher!
        Teufelszeug 😉

        1. Es stimmt sicher, dass Fernsehen schneller uninteressant wird als Spielchen und dass in der Summe dann das Pad ein höheres Reiz-Potential hat.
          Mit „Reizüberflutung“ meinte ich aber eher die Bildmächtigkeit, die Geschwindigkeit der Schnitte, die akustischen Effekte, die auf ein Kind in einer bestimmten, begrenzten Zeit einprasseln und mit denen es nicht umgehen kann. Die Sendung mit der Maus kann bei uns Nachschreck bedeuten, wir haben das mal ausprobiert. Poolbillard auf dem Pad tut ihm in der Hinsicht dagegen gar nichts. Es hält ihn nur davon ab, etwas Sinnvolleres zu tun…

          1. Reizüberflutung hast du ja nur, wenn da mehr passiert als dein Kind verarbeiten kann. Die meisten (kindergeeigneten) Spiele passen sich dem Tempo des Spielers an, nur wenn der eine Aktion macht, passiert auch etwas. Von daher nehme ich an, ist ein Spiel aufgrund seiner Interaktivität einfacher zu verarbeiten als z.B. ein Trickfilm, der „ungebremst“ auf das Kind einströmt und weiterläuft, selbst wenn das Kind gedanklich noch an einem Punkt hängenbleibt. Bei einem Spiel würde es einfach innehalten, bis es den Punkt verarbeitet hat.

  15. So eine Frage ist genauso blöd wie die Frage „Sind sie ein Terrorist?“, oder „Haben sie vor den Obama umzubringen?“, die man bei der Einreise in die USA beantworten muß. Wer antwortet denn da mit „Ja!!!! Sicher!!!“ Keine Mutter würde zugeben, daß sie das Kind den ganzen Tag vor die Glotze setzt.

  16. P.S.: Ich habe früher mal auf Kinder aufgepasst, die weder Fernsehen durften noch Süßigkeiten essen. Die kleinen Biester haben alles versucht, um an beides zu gelangen inkl. Erpressung mit gerade mal 5 und 7 Jahren („Wenn du uns keine Süßigkeiten gibst, sagen wir Papa, das du uns geschlagen hast!“).
    Die Mutter schaut heute noch kritisch, wenn sie meine Kinder vor dem Fernseher antrifft, bessere oder intelligentere Menschen sind ihre Kinder aber auch nicht geworden *g*.

  17. Meine Kinder können frei entscheiden ob und wie lange sie TV schauen möchten, aber sie gehen lieber bei wind und wetter raus spielen mit Freunden.

  18. Och, meine Kinder schauen gelegentlich sogar bis zu 2 Stunden Fernsehen, ich geb es ehrlich zu und hab es auch beim Kinderarzt angekreuzt. So what? Solange der Ausgleich stimmt … Beide sind weder übergewichtig (die Große eher im Gegenteil), noch dumm (die Kleine ist ja noch im Kiga, aber die Große bringt ihr erstes Zeugnis mit Noten nach Hause und hat bis jetzt nur Einsen und Zweien). Oh ja, und ich Rabenmutter lasse sie sogar i-Pod und co. spielen 😉 .

  19. Das ist recht normal. Ich kenne so einige Mütter die auf dem Fragebogen nicht die Wahrheit sagen. Auch zur Schuluntersuchung!
    Aber was ich interessant finde: hier antworten nur Leute, deren Kinder natürlich GARNICHT schauen, oder die keine Fernseher haben…. 😉

    1. wir haben einen fernseher, der tagsüber nicht läuft.

      unsere 7 jahre alte tochter darf seit 2 jahren ab und zu mal was gucken, anfangs je eine folge puppenkiste.
      pi x daumen guckt sie im monat vielleicht 10x eine folge bibi blocksberg, aber das ist schon großzügig aufgerundet 😉

      ich sehe auch keinen sinn darin, kleine kinder schon vor der glotze zu parken, wenn sie noch nicht mal sprechen können, geschweige denn das verstehen, was sie da überhaupt gucken.

      dafür haben meine kinder bücher. ganz viele.

    2. Jaaaa, das war so klar ;). Natürlich traut sich jetzt kaum einer zu schreiben, dass sein Kind regelmäßig fernsieht. Doch, ich: Meine Kinder schauen jedes täglich ca. eine halbe Stunde, am Wochenende auch mal einen Film und bei Krankheit quasi unbegrenzt.

      Das Irre ist: Wir haben auch ganz viele Bücher ! Und lesen sogar darin! Jeden Abend! Das geht beides, ehrlich.

      1. wieso war das „so klar“?
        ich muss mein kleinkind hier nicht berieseln lassen, nur weil das große kind nachmittags fernseh gucken möchte.

        außerdem kommt doch eh nur noch schrott – die serien von früher waren besser und von spongebob kriege ich ohrenkrebs.

        freunde schicken ihre kinder in die zimmer, wenn der fernseher läuft. da darf selbst die 15 jahre alte tochter mal ne halbe stunde gucken. märchen sind den kindern unbekannt, pc gibt’s auch nur, wenn für die schule was gesucht werden muss.
        DAS finde ich bedenklich, wenn kinder von sämtlichen medien ferngehalten werden. da läuft noch nicht mal ein radio.

        ich kann es da schon vertreten, wenn hier tagsüber nichts geguckt wird und abends selten. und dazu stehe ich!

        1. Wow, welch ein Statement („dazu stehe ich!“) *lach*

          Warum das so klar war? Weil sich auf solche Beiträge immer alle Muttis berufen fühlen zu schreiben, wie oft ihr Nachwuchs vor dem Fernseher sitzt; und dabei muss man sich selbstverständlich gegenseitig unterbieten: „Die Luise schaut höchstens eine halbe Stunde die Woche.“ „Mein Roman maximal 10 Sekunden im Jahr (den Neujahrscountdown)!“

          Aber am besten fand ich „Wir haben stattdessen Bücher.“ Als ob sich Fernsehkonsum und Lesen gegenseitig ausschlössen!

          1. Das gleiche hab ich auch gedacht. Ich versteh auch das Problem mit dem Gejammer über die Qualität der Sendungen nicht. Wir nutzen für den Konsum unserer Kinder verrückte neumodische TV-Zusatzgeräte die uns selbst entscheiden lassen was wir gucken.

          2. wenn jemand sein kind 6 stunden am tag vorm fernseher parkt, ist mir das schnurz.
            aber die leidtragenden sind dann in dem fall die kinder.
            immerhin können die eltern in ruhe käffchen trinken 😉

            und ich brauche hier niemanden mit fernsehzeiten zu unterbieten – fernsehverzicht ist bei uns auch eine konsequenz, z.b. für schlampig hingekrakelte hausaufgaben.

            und ich bekomme große augen, wenn ich irgendwo lese oder höre, dass manche 2jährige schon fernsehverbot wegen trotzanfällen bekommen.

          3. Bezüglich Qualität der Sendungen: Völlige Übereinstimmung. Aus dem laufenden Programm schauen die Jungs nur die Sendung mit der Maus, ansonsten verfügen auch wir über das „moderne Zusatzgerät“ ;).

            Bezüglich Fernsehverbot für Zweijährige: Das ist nun wirklich Schwachsinn!

          4. Hehe .. Fernsehverbot für unseren 2Jährigen würde bedeuten, dass er nicht mehr auf die Fernbedienung und die Knöpfe am Fernseher drücken darf. Oder dass er nicht mehr auf der Scheibe klopfen darf – wobei, dass verbieten wir ihm eigentlich öfter ;).

    3. Dass ist doch das schöne beim Kinderdoc.. in den Kommentaren kann man sich endlich mal selbst feiern, weil man nicht so doof ist wie die Eltern im Text. Gut für´s Eltern-Ego ;-)!

  20. Junior guckt aufgrund seiner schnellen Reizüberflutung nur DVDs, die ich vorher gesehen habe und ihm beim Gucken erklären kann, er ist jetzt mit 6 Jahren bei Bob, Thomas und Pauli, dem Maulwurf gelandet und das reicht völlig. Er wird im Kindergarten regelrecht ausgelacht, weil er Cars und Co nicht kennt. Die Kleine ist mit 2 Jahren noch zu klein. Wir gucken auch nie tagsüber fern, wenn die Kinder wach sind, Junior kam mal mit 4 Jahren nachts um 10 aus irgendwelchen Gründen ins Wohnzimmer und war total erschrocken, dass es auch anderes in dem Kasten außer Bob gibt 🙂 Was mir allerdings auffällt, ist, dass wirklich die Mütter, bei denen nachweislich den ganzen Tag der Fernseher läuft, das nie zugeben würden und immer eine Ausrede parat haben. Junior würde sicher mehr gucken dürfen, wenn er es vertragen würde – wenn schon, dann dazu stehen, Fernsehkonsum in Maßen ist ja auch völlig in Ordnung.

  21. Wir werden auch laufend wegen des TV-Konsums unserer Kinder angesprochen, aber eher in der Form: „Wie, eure Kinder dürfen nicht fernsehen? Da können sie doch gar nicht mitreden!!!“ (Es geht gar nicht ums Dürfen, wir haben keinen Fernseher und ich halte es aktuell – die Kinder sind 1,5 J., 3 J. und 4. J – auch nicht für notwendig).

    Unser Kinderarzt fragte auch bzw. stand es auf einem Fragebogen zu irgendeiner U.

  22. Analogie:
    Mutter 1: Und was hast Du gesagt, als er Dich fragte, ob es wirklich seines sei?
    Mutter 2: Was denn wohl?! Das es natürlich seines sei, keine Frage, sonst hätte ich noch stundenlang mit ihm herumdiskutieren müssen…

  23. Das wurde ich beim Kinderarzt noch nie gefragt.
    Die Logopädin hat aber bei der Anamnese gefragt ob meine Tochter fernsehen darf und ich sagte „Ja, klar“, woraufhin sie lachte und mir erzählte dass 90% aller Eltern die zu ihr kämen behaupten würden, ihre Kinder würden „Nie!“ oder „Fast nie!“ fernsehen dürfen und sie das inzwischen keinem mehr abnimmt. Fand ich witzig 🙂

    1. Da frage ich mich jetzt wie mein Aussage, mein Sohn dürfe ab und zu DVDs gucken, aufgenommen wird. Heißt das übersetzt, er glotzt den ganzen Tag? Hilfe, ich wusste nicht, dass es da einen Code gibt!

      1. Ich kann sie ja mal fragen. Wichtig wäre ja auch zu wissen, ab wievielen angegebenen Minuten täglichem Konsum man glaubwürdig ist 😉

      2. Durchschnittliche Wochenfernsehzeit / 7 … eigentlich nicht so schwer?
        Meine Tochter darf am Wochenende morgens mit dem Papa fernsehen, manchmal auch länger, als mir lieb wäre (bis zu 2 Stunden). Dafür guckt sie unter der Woche gar nicht, so gleicht sich das wieder aus. Der durchschnittliche Fernsehkonsum liegt damit bei 4/7h pro Tag …

        1. Das war ein Scherz. Eigentlich auch nicht so schwer, aber diesmal lieber mit zwei 😉 😉 um das ganze optisch noch mehr zu unterstreichen.

        2. Wir gucken aber nichtmal wöchentlich regelmäßig. Es kann durchaus vorkommen, dass 1-2 Monate gar nix geguckt wird, und dann wieder eine Weile jeden Tag zwei oder drei Folgen Shaun das Schaf oder vor kurzem jeden Tag ein kurzer Disneyfilm bei Krankheit. Soll ich jetzt ein Jahresmittel berechnen? Ich hab halt meistens auf die Frage nach regelmäßigen Fernsehkonsum gesagt „gar nicht, nur ab und zu DVDs“. Stimmt ja auch, nur wenn das auch Leute sagen, deren Kind jeden Tag 3 Stunden DVDs reinzieht verzerrt das das Bild doch etwas.

  24. Kenn ich. Meine Jungs wirkten immer etwas weltfremd, wenn sie sich in der Kinderschuhabteilung vor Begeisterung immer so nah an den Fernseher heranstellten, dass die Mattscheibe beschlug.

  25. Oh ja, die Blicke kenne ich auch. Wir hatten jetzt 10 Jahre lang aus Überzeugung keinen Fernseher. Nachdem unsere beiden Großen (fast 5 und fast 6 Jahre) aber, sobald sie irgendwo in die Nähe eines Fernsehers kamen, immer wie gebannt davor standen und völlig davon eingenommen waren, haben wir uns jetzt doch einen zugelegt. Den richtigen Umgang mit den Medien müssen die Kinder eben auch lernen.

  26. aha! also weiß die dame schon, dass es nicht soooo toll ist – aber einfach mal den TV konsum zu ändern/minimieren statt das kreuz falsch zu setzen (ich will jetzt ja kein schwindeln/lügen unterstellen), darauf kommt man nicht?!
    okay, ich werde meist sehr merkwürdig angeguckt, wenn mein 5jähriger sohn eher nur so 1-3x im monat TV bzw. dvd gucken darf (gern auch „nur“ mal was kurzes von 10-20 minuten länge)… ich rege mich darüber nicht auf… 😉

    1. Nee. Sie weiß, daß das nicht dem allgemein erwarteten Standard entspricht. Aber das Wissen „die anderen erwarten, daß ich x tu“ heißt noch nicht (und darf auch nicht heißen), daß automatisch damit verbunden wird, „x ist gut“.

      Wir haben mit unserer Kinderärztin jetzt auch nicht diskutiert, als sie sagte, „mit 4 Monaten Beikost anfangen, auch wenn das Kind die erst mal ausspuckt“ – und das begründete, daß frühe Beikost weniger Allergie bedeutet. Unser Kind wird voll gestillt und ißt somit von allen Mahlzeiten mit – anders als die hier leider ab sechs Wochen nach Geburt völlig üblichen Flaschenkinder. Wenn Mama Zwiebeln ißt, pupst hier eben auch das Kind.

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