Paul ruft auf

Paul in Rettung hat auf seinem Blog eine gute Aktion gestartet: Leute, berichtet von Euren kleinen oder großen Erste-Hilfe-Einsätzen. Es muss nichts Spektakuläres sein, aber es soll den Lesern demonstrieren, dass *Jeder* in der Lage ist, zu helfen. Wer etwas tut, hilft bereits. Wer nur glotzt, behindert.

Ich bastle auch schon an meinen Erlebnissen außerhalb der Klinik und der Praxis, da war doch dieser Unfall vor gefühlten Jahrzehnten in den USA, sechs Autos, ich als Student und Ersthelfer vor Ort – auweia – oder ein paar Jahre später, als es den Wohnwagen am Auto vor mir von der Strasse gehagelt hat. Oder schlichtweg der alte Baseballmützenträger, den wir zu dritt davon abbrachten, auf die befahrene Bundesstrasse zuzutorkeln und den wir zuletzt aus dem Strassengraben in den RTW beförderten.

Erzählt Eure Geschichte: Prüfen! Rufen! Drücken … und schreibt Eure Stories an Paul ( alltagimrettungsdienst (at) gmx.de )

7 Antworten auf „Paul ruft auf“

  1. mein ex-freund hatte ’ne überdosis tabletten genommen bzw. als ich ihn fand, war er gerade dabei, sich das zeug einzuverleiben. also erstmal sämtliche tabletten aus seiner reichweitwe entfernt. da er schon ziemlich benommen war und ich anhand der leeren blister sah, dass er schon einige tabletten intus hatte, habe ich den rettungsdienst angerufen. während des telefonats ist mein ex bewusstlos geworden – telefonat unterbrochen, stabile seitenlage etc., dann zu ende telefonieren. auf den rettungsdienst gewartet (die minuten waren so lang wie stunden!) und währenddessen auf atmung und puls vom ex geachtet. paar minuten später war dann glücklicherweise der notarzt da.

    1. Das natürlich echt heftig ;( Gut das du zur rechten Zeit da warst.
      Hoffe ihm konnte vor allem psychologisch erfolgreich geholfen, werden das er soetwas nicht nochmal versucht hat.

      1. ohne hilfe hätte er diese aktion vermutlich nicht überlebt. ob er das bedauert oder mittlerweile froh darüber ist, gerettet worden zu sein, weiß ich nicht – kurz nach dieser sache ging unsere beziehung in die brüche (nicht wegen dem suizidversuch!) und wir haben keinen kontakt mehr. und auch wenn ich nicht mehr allzu viele positive gefühle für ihn habe, hoffe ich doch, dass es ihm inzwischen besser geht und er das nicht nochmal machen wird.

  2. offensichtlich bin ich in der arbeit so eingesetzt, dass mir privat kaum erste-hilfe-einsätze unterkommen. einmal eine krampfende dame am zebrastreifen vorm überfahren gerettet, und das war’s dann auch schon wieder.
    mein damals sechsjähriger wusste aber spannendes vom urlaub mit papa zu berichten:
    „…und dann ist was schreckliches passiert: ist ein mann aus dem meer raugekommen und ist umgefallen wie ein stein. da ist der papa hingelaufen und hat da gedrückt!“ (zeigt auf seinen brustkorb)
    ich: „und dann?“
    er: „und eine frau hat luft in den mund reingeblasen. dann ist die rettung gekommen und hat den mann mitgenommen. jetzt ist er wieder gesund.“
    das war offensichtlich so spannend für meinen sohn, dass er jetzt auch schon einen erste-hilfe-kurs hinter sich hat.
    (der mann hat seinen kreislaufstillstand übrigens eher nicht überlebt. das ganze passierte in griechenland und im rettungswagen befand sich angeblich nicht mal ein ambu, geschweige denn ein defi oder medikamente.)

  3. Vespafahrerin fährt auf einer vielbefahrenen Kreuzung in einen Fußgänger, der bei rot über die Ampel geht, Knöpfe in den Ohren. Lauter Knall, er mit dem Kopf auf den Boden, reglos. Sie fällt, schlittert, unter dem Roller begraben, 10 m auf der Straße. Mehrere Autos krachen beim Bremsen ineinander. Ich: Krankenwagen gerufen. Passanten: sperren die Kreuzung, bringen den Fußgänger in Seitenlage. Ich gehe zu der schreienden Rollerfahrerin, beruhige sie, rufe über Handy ihren Freund an, halte ihre Hand, bis der RTW kommt. Später stellt sich raus, dass sie eine ehemalige Schülerin von mir ist. Für mich am überraschendsten: ich kann ruhig bleiben und funktionieren in einer Chaos- und Notsituation.

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