Canidae

Das Erste, was ich höre, ist Moni – eine meiner fMFA – die lautstark ruft: „Nein, das geht einfach nicht, bitte gehen Sie!“
Wenn meine fMFA schon so deutlich wird, muß ich mal um die Ecke schauen und sehen, was Sache ist. Soviel Neugierde darf sein. Achja: Ist ja meine Praxis. Ich verabschiede mich also etwas überstürzt von Frau Lämmers und der viermonatigen Tochter und öffne die Tür zum Flur.

Woahwoahwoah – würde meine Tochter sagen – ich befinde mich sofort Auge in Auge mit einem ausgewachsenen … Deutschen Schäferhund, der mich von unten herauf aus wachsamen Augen ansah. Dabei sofort den Schweif hebt, nein, nicht wedelt, die Ohren aufstellt und verdächtig wachsam den Kopf hin und her wiegt.
Am anderen Ende der Leine (hurra, eine Leine!) findet sich ein älterer Herr, schütteres Haar, sicher eher ein Opa als ein Vater, der sofort den klassischen Satz aller Hundebesitzer von sich gibt: „Der tut nichts!“ Manchmal denke ich, ich befinde mich in Realsatire bei Vicco von Bülow.

„Aber ich tue gleich was“, gebe ich zurück und halte dem Hund meine umgedreht offene Hand entgegen, die er interessiert beschnuppert. „Was soll der hier?“
Der Herr redet gleich drauflos, er begleite seine Tochter mit der Enkelin, die sei ja so krank, mit Fieber und Husten und überhaupt und generell.
„Und was macht der Hund hier?“, wiederhole ich meine Frage. Als habe sich Moni noch nicht mit ihm über das Sujet „Hund in Praxis“, falsch: „Hund in Kinderarztpraxis“ auseinandergesetzt.

Der Hund könne nicht im Auto bleiben. Der Hund könne nicht angebunden vor der Tür bleiben. Er könne nicht mit dem Hund solange spaziergehen, bis die Tochter fertig sei. „Warum?“ – „Ja weil.“ Die Antworten waren der Frage nicht wert. Hund belle, Hund jaule, Opa müsse doch seiner Tochter beistehen.
Es entwickelt sich ein munteres Streitgespräch, an dem am Ende ein kurzer Beller des Hundes steht – und ein ebenso lautstarkes „Raus!“ durch mich.

Warum keine Tiere in der Praxis (es soll ja Kollegen geben, die für die gemütlichheimelige Athmo ihren Pinscher durch die Räume wuseln lassen)? Kinder haben Angst vor Hunden und oft Angst vor Kinderärzten, da muss nicht beides aufeinandertreffen. Kinder haben übrigens mitunter Allergien gegen Tiere, deswegen gehen sie manchmal zum Arzt – und müssen da nicht gerade auf ihr Allergen treffen. Hunde schnuppern, das mag nicht jeder, und Hunde bellen, das mögen viele noch weniger.

„Sie mögen wohl keine Tiere?“, blafft es am Ende aus Richtung Ausgang. „Sie sind mir ja ein toller Arzt.“ Ich weiß nicht, ob es der Opa ist oder sein Schäferhund, der da bellt.

125 Antworten auf „Canidae“

  1. Also ich liebe ja Tiere und vor allem Hunde – sonst würde ich auch nicht in einer Tierarzt Praxis arbeiten. Aber ich teile in jeder Hinsicht die Ansicht, dass Hunde nicht in andere Arztpraxen mitgenommen werden dürfen. Argumente wurden hier ja bereits genug genannt.

  2. Ich hab candidae gelesen, im Feedreader… und schon vor dem ersten Kommentar einen Shitstorm angenommen. Der letzte Zweig über meinem zumindest hat es bestätigt.

    Zum Kinderarzt ist unsere Hündin nie mitgegangen, obwohl sie ihn kannte – er war Nachbar und hatte auch einen Hund. Im Kindergarten war sie gern gesehener Gast, mit Zustimmung der Leitung – und unter bestimmten Regeln. So haben einige Kinder die Angst vor Hunden verloren… und Respekt gewonnen. Auch und gerade Kinder aus Kulturkreisen, wo Hunde keine Haustiere sind.

  3. Soso, auf freiem Feld ist das nebensächlich. Dann frag mal nen Bauern was er davon hält wenn seine Produkte vollgeschissen werden. Und das Wildtiere von dem Geruch nicht angetan sind kann dir ein Förster oder ein Jäger sagen. Leute gibt’s.

    1. Das sind doch jetzt wirklich nur noch Einwände einfach nur um dagegen zu sein. Bauern beodeln ihre Felder doch selber ständig. Viellicht wird die Kuhscheiße ja vorher extra untersucht und ist viel besser als die von Hunden, alle Hundehaufen die in einer Stadt anfallen auf einem Haufen würden aber wahrscheinlich nicht so weitreichend stinken wie geodelte Felder. Sich also jetzt die armen Wildtiere (die meisten Förster die ich kenne haben eh nicht viel für Rehe übrig, weil die die Wälder eher zerstören) zu suchen um von Hundehalter noch zu verlangen, dass sie tief ins Unterholz kriechen um die Haufen ihrer Tiere aufzusammeln ist wirklich kindisch und kleinkariert.

    2. Ährm… Kot besteht in der Regel aus Zeug, dass komplett zersetzt wird. Lässt man es lange genug liegen, wird es zu Bestandteilen der Erde. Und zwischendurch dient sie gerne noch als Brutstätte für diverse Insekten.

      In der Stadt und Dorf stört sich einzig und allein der Mensch sich daran, weil das zeug so am Schuh klebt und gerne in die Wohnung/Haus getragen wird. In der Wohnung/Haus ist es schlecht mit dem verrotten.
      Hunde, Katzen und anderes Getier jeder Größe finden Kot dagegen sogar interessant. Die einen legen ihre Brut rein, die anderen nutzen es um Beute zu finden, die nächsten wissen, dass dort gefährliche Tiere hausen, die nächsten wieder wollen vielleicht nur wissen, was Herr Maier dem Fiffy denn auftischt und wie gut man es als Prinz bei Frau Krüger hat.

      Das Rehe durch Hundekot nervös werden – stimmt.
      Aber was solls? Wir haben in Deutschland allgemein ein Rehproblem, da die Viecher kaum natürliche Feinde haben. Und die (inzwischen wieder anwesenden) Feinde, die sie haben, sind momentan noch lokal begrenzt (ja, ich rede von den Wölfen – aber auch die wieder angesiedelten Luchse im Harz und ab und zu ein Bär).
      Wenn Hundescheiße die Tiere dann davon abhält überall hin zu gehen, soll es mir nur Recht sein. Nicht das mir die Tiere nicht Leid täten – aber Bauern und Wälder freuen sich.
      BTW – wer läuft eigentlich in den Wald und sammelt die Hinterlassenschaften von eben jenen Tieren auf, die NICHT in Menschenhand sind? Als Wölfe, Luchse, Rehe, Wildschweine, Vögel, Füchse, Wildkatzen, …?

      Und was ist, wenn dein Kind (zukünftiges, aktuelles, was auch immer) mitten im Wald mal groß muss und der Weg zur nächsten Toillette zu lang ist? Das Zeug auch mit nach Hause nehmen?

      Und was das an den haaren herbeigezogene Argument mit den versifften Feldern angeht:
      Bauern tragen in der Regel Kleidung, die zum dreckig machen da ist. Gummistiefel, Blaumänner, olle Hosen und Hemden oder Pullover. Die meisten Felder werden zu dem heute mit Maschinen bearbeitet (umpflügen, ausgraben, abmähen, einsammeln, giften – gibt für alles irgendein großes Maschinchen). Da gehen dann nicht nur die Hinterlassenschaften unserer Hunde mit rein, sondern auch Spinnen, Insekten, Käfer, Mäuse, Dreck, Hinterlassenschaften wilder Tiere, etc. pp.

      BTW; Landwirte, Gärtner, Hobbypflanzer… düngen. Einige machen es mit organischen Dünger. Organischer Dünger wird u.a. aus Gülle hergestellt. Gülle ist ein Mischmasch aus Urin und Kot. Häufig sieht man auch Mist. Der auch wiederum mit Kot versetzt ist – sonst wäre es ja kein Mist.
      Wenn Hunde also vollscheißen, ist das wie kostenloser Dünger. Wüsste jetzt nicht, was Bauern dagegen haben sollten.

      Nebenbei: ich komme aus einer landwirtschaftlichen Familie. Glaub mir… Rehe sind ein deutlich größeres Übel als Hundekot.

      1. Was normale Felder betrifft kann ich nicht mitreden, die gibts bei uns auf 850 m Höhe nicht. Beim Grünland hat der Bauer aber gute Gründe. Der Hund als Endwirt für den Parasiten „Neospora caninum“ kann Dauerstadien dieses Einzellers im Kot ausscheiden. Diese widerum befallen dann die Rinder die dort weiden / das Heu freussen was bei den Tieren zu Totgeburten führen kann.
        Trotz der statistisch gesehen eher geringen Wahrscheinlichkeit daß a) ein Futtertier infiziert ist (aufnahme erfolgt über Frischfleisch), b) der Hund Ausscheider ist und c) auch noch eine im kritischen Stadium trächtige Kuh dadurch infiziert wird wird hier in der Gegend ein Riesenaufstand drum gemacht – unabhängig davon wieviel Mist und Gülle der Bauer auf seine Flächen fährt. Also machen wir die Haufen auch auf den weitläufigen allgäuer Wiesen brav weg – um des lieben Friedens willen.

        Dies nur der Vollständigkeit halber, mir ist bewußt das da mit dem eigentlichen Thema nicht das Geringste zu tun hat *gg*

        Ind Unterholz zwecks Waldreinigung krabbel ich übrigens auch nicht 😎

        1. Oh das ist einfach!
          Alle Hundehalter haben gefälligst mit Tüten rum zu latschen und Scheiße wieder aufzulesen. Zumindest so lange die Teile Tretmienen für die Menschen darstellen. Auf freien Feld und Wald ist das eher nebensächlich (oder meint ihr, die Rehe und Füchse und Hasen und was sonst noch zu keucht und fleucht, sammeln ihr Kot auch auf? :D) – solange es keine viel besuchten Wanderwege sind.

  4. Die Katastrophenhundehalter mag ich ja selbst nicht besonders. Und meine Hunde kommen normalerweise nicht auf die Idee, fremde Menschen zu belästigen, beschnuppern ist schon das Höchste, was da kommt. Und selbst das lasse ich nicht zu, wenn ich sehe, dass sich jemand ganz offensichtlich unwohl fühlt, weil der Hund da ist. Radfahrer halte ich aus Gründen für eine Landplage, die mit Hunden nichts zu tun haben, da bin ich nicht objektiv…

    Ich hatte allerdings schon Erlebnisse mit Hunde-Nichtmögern, die heute noch meinen Blutdruck steigen lassen. Z.B. unbeaufsichtigte Kleinkinder in einem Café (im Außenbereich!!!), die meinen Großen plötzlich und unerwartet mit einer (ledergebundenen schweren) Speisekarte bewerfen. Und der zugehörigen Mutter, die MICH meint, ankeifen zu müssen, weil meine Reaktion sehr, sehr deutlich und laut ausgefallen ist. Oder die Dame im Bus, die die gesamte Strecke lang schrill gezetert hat, dass es viiiel zu gefährlich ist, wenn ich mit einem Hund es wage, mich in ihre entfernte Nähe zu setzen (meine Kleine, recht junge französische Bulldogge, 8 Kilo, auf dem Schoß, trotzdem angeleint, Entfernung 4 oder 5 Sitzreihen).

    Wenn ich dann Diskussionen wie die hierige lese, insbesondere das Gewäsch zum Thema Hunde und Kinder, kommt mir deshalb immer etwas die Galle hoch. Wie gesagt, es wäre schön, wenn alle Hundehalter ein gewisses Mindestgehirn beweisen würden. Aber selbst wer Hunde nicht mag, kann ihnen und ihren Haltern ebensoviel Rücksichtnahme entgegenbringen wie er von diesen einfordert.

    Ich selbst bin übrigens Pädagoge – und liebe meinen Beruf. Bin also kein verbohrter Kinderhasser 🙂

    1. Hm, ein Café ist ein von Menschen für Menschen geschaffenes Areal, ja, auch der Außenbereich! Dort würde ich jederzeit mit Kindern rechnen und Hunde gehören dort nunmal an die Leine und eng an die Seite des Besitzers! (Wobei imho ein gut erzogener Hund dort keineswegs stört.)

      Dass auch Kinder in der Öffentlichkeit Regeln zu folgen haben, bleibt davon unbenommen! Die dürfen gerne frei Spielen, aber eben keine anderen Gäste (mit Hund/Kind oder ohne) belästigen. Und Bewerfen von Lebewesen ist ohnehin schlicht ein no-go, völlig egal, ob Hund oder anderer Mensch.

      Leuchtet Ihnen dabei ein, dass das Beschimpfen Ihres Hundes im Bus für Sie zwar unangenehm war, aber völlig folgenlos für Hund und Sie blieb? Und dass das für z.B. Kleinkinder bei einer Begegnung mit einem Hund, der an ihm hochspringt oder ähnliches (vom Beißen will ich jetzt gar nicht erst anfangen) eben anders aussieht? Aber das ist für Sie ja nur „Gewäsch“! *kopfschüttel* Genau mit einer solchen Einstellung beginnen nämlich leider häufig die Schwierigkeiten.

  5. Tja, dann meinen wir fast alle doch das gleiche (bis auf dem Radler, aber dazu unten mehr):

    Wenn jemand ausdrücklich („Bitte nehmen sie den Hund weg!“) keinen Kontakt zu dem Hund wünscht, dann muss der Hundehalter dem statt zu geben und niemals mit irgendwelchen Phrasen zu kontern.
    Wenn man keinen Kontakt zu Hunden wünscht, dies aber nicht deutliche kennzeichnet, muss man damit Leben, dass man auch mal mit dem Hund in Berührung kommt. Und sei es nur ein leichtes Streifen mit irgendeinen beliebigen Körperteil beim vorbei laufen.
    Wenn der Hund wildfremde Menschen anspringt, leckt oder gar besteigt, hat der Besitzer IMMER einzugreifen. Außer man kennt den anderen Menschen und der findet das okay. Wobei anspringen und besteigen bei jedem Hund ein absolutes Tabu ist (ja, auch das „Hallo, du bist da, schau mal ich auch!“-Begrüßungsanspringen – ja, das abgewöhnen ist durch aus nicht einfach, aber es gibt tierfreundliche Mittel und Wege!).

    An sich sollte man sein Tier auch immer an den Maulkorb gewöhnen. In viele öffentliche Verkehrsmittel (die Bahn in allen Zügen, die privaten zeigen das durch entsprechende Schilder) herrscht eine Maulkorn- und Leinenpflicht. Damit gibt es keine stressinduzierten Schnapper (und da von Beißen zu reden ist oftmals übertrieben. Schnappen ist ein kurzes Zubeißen ohne Druck, der Hund lässt sofort wieder los, man hat maximal die Wunden der Eckzähne – bedenklich nur wegen der massiven Infektionsgefahr. Beißen bedeutet der Hund beißt zu, lässt nicht mehr los und versucht Fleisch vom Knochen zu bekommen).
    Kleine Hunde gehören dort in Hundetaschen (wenn auch sonst nicht!).

    Absolute Ausnahme: junge Welpen. Aber die gehören dann auch auf den Schoß.

    Was den Radfahrer angeht:

    Hundehalter haben dafür zu sorgen, dass ihre Hunde nicht ins Rad rennt. So weit sind wir uns einig.

    Gleichzeitig haben die Radfahrer auch von sich aus einen gesunden Abstand* zum Hund zu halten. Wir reden hier nicht unbedingt von der anderen Straßenseite – aber eben auch nicht davon, dass man max. 1 Meter am Tier vorbei fährt.
    insbesondere NICHT von hinten. Und OHNE zu klingeln – was ich oft genug gesehen habe:
    Radfahrer fährt 2 Meter mit affenzahn und ohne Klingeln am Hund vorbei. Hund läuft eigentlich brav bei Fuß. Hund erschreckt sich aber und jagt hinter Rad her, um Rad die Meinung zu geigen (bis die bis dahin lockere Leine ihm Einhalt gebietet).
    Wer ist Schuld? Der Radfahrer!
    Das gleiche gilt auch, wenn der Radfahrer so und nicht anders an Erwachsenen, Kindern und co vorbei fährt. Jeglicher Schaden ist seine Schuld.

    *=sollte immer dann vorhanden sein, wenn der Fuß- und Radweg breit genug ist, der Radfahrer auf einem Radweg oder der Straße fährt und der Besitzer samt Hund immer auf dem Fußweg mit Tier auf der Straßenabgewendeten Seite.

    1. Es geht darum, Sicherheit herzustellen, und das geht mit der vorsichtigen Annahme: Alle anderen wollen von meinem Hund nicht berührt werden. Und andersherum kann doch jeder, der den Hund berühren will, auf den Hund zugehen, seine Hand hinhalten, sich runterbeugen, was auch immer. Ein Mensch, der nichts davon macht, will höchstwahrscheinlich nichts mit dem Hund anfangen.

      Ich sehe nicht, wieso ich eine Straße mit Autos drauf überqueren sollte, um einem Hund auszuweichen. Wenn ich an den einen Wegesrand gehe, muß das reichen. Dann muß der Hund eben auch ausweichen. Und bei dichtem Gedränge mache sogar ich mir mehr Sorgen, daß ich einem Hund auf die Pfote treten könnte, ich zähle da einfach auf die Tierliebe der anderen, daß sie ihren Hund gar nicht in eine solche Lage bringen.

      Dafür, von hinten ohne Klingeln schnell an einem Hund vorbeizufahren, gibt es gute Gründe:
      1) Wenn ich nicht klingle, bemerkt mich der Hund hoffentlich nicht
      2) Je schneller ich fahre, desto schneller bin ich vorbei

      Die Alternative, die ich im Fall des Falls nutze: Gaaanz weit vorher klingeln… und dann sehen, ob der Hundehalter ein vernünftiger Mensch ist oder ein Vollpfosten.

      1. „Je schneller ich fahre, desto schneller bin ich vorbei.“ Ja und krieg dann nichts mehr davon mit wie der Hund erschrickt und – aus Schreck nicht weil er nicht erzogen ist – bellt, an der Leine zieht etc. und seinem Herrchen oder allen anderen Passanten die möglicherweise noch da sind zumindest mal auf die Nerven geht oder vielleicht auch Probleme macht, wundervoll so viel zur gegenseitigen Rücksicht, Hauptsache man ist schnell wieder weg.
        „Wenn ich nicht klingle, bemerkt mich der Hund hoffentlich nicht.“ Ich habe selten dümmeres gehört, natürlich bemerkt der Hund einen und erschrickt dann erst recht.
        Aber das sind ja alles nur wieder Zeichen von der „Gegenseitige Rücksicht heißt für mich, dass alle auf mich Rücksicht nehmen!“-Einstellung, die hier ganz deutlich wird.
        mei nWeg zur Uni führt durch einen kleinen Park, in dem auch oft unangeleinte Hunde sind (an der Leine ist Stöckchenholen ja auch mehr als bescheuert), wenn ich da durch fahre, brettere ich nicht drauf los und drohe dann jedem Halter mit einer Klage wenn sein Hund mein Rad zerkratz hat als ich ihn überfahren habe, sondern ich fahre langsam und klingele eben rechtzeitig damit die Halter eine Chance haben zu reagieren (z.B. wenn die Leine einmal quer über den Weg spannt (und nein das kann man nicht generell verhindern, Hunde schnuppern nunmal eben auf der dann auf der anderen Seite aber genau dafür haben wir Menschen ja so wudnerbar viele Wege der Kommunikation für uns entdeckt)).

        1. “Je schneller ich fahre, desto schneller bin ich vorbei.” Ja und krieg dann nichts mehr davon mit wie der Hund erschrickt und – aus Schreck nicht weil er nicht erzogen ist – bellt, an der Leine zieht etc. und seinem Herrchen oder allen anderen Passanten die möglicherweise noch da sind zumindest mal auf die Nerven geht oder vielleicht auch Probleme macht, wundervoll so viel zur gegenseitigen Rücksicht, Hauptsache man ist schnell wieder weg. –> Bellen und an der Leine ziehen tut keinem weh. Fahre ich zu langsam und der Hund erwischt mich, tut das mir weh und dem Hund weh. Außerdem wollte ich nur auf den simplen Zusammenhang hinweisen, wer schneller ist, ist auch schneller vorbei.

          “Wenn ich nicht klingle, bemerkt mich der Hund hoffentlich nicht.” Ich habe selten dümmeres gehört, natürlich bemerkt der Hund einen und erschrickt dann erst recht. –> Ja, hinterher, aber dann bin ich weg und außer Gefahr. Außerdem: Woher weiß ich, daß nicht das Klingeln selbst das Tier erschreckt? Für mich ist das schlicht nicht berechenbar. Solange sich nur ein Tier erschreckt und ich nicht stürze, ist aus meiner Sicht gar nichts passiert.

          Und in vielen Parkanlagen ist das Führen an der Leine ohnehin vorgeschrieben, also nichts mit „Stöckchen holen“, wobei es hier wieder in die gleiche Richtung geht: Ich will einfach nicht, daß so ein Tier auf mich zu rennt.

          1. „Solange sich nur ein Tier erschreckt und ich nicht stürze, ist aus meiner Sicht gar nichts passiert.“ Solange mir nichts passiert, ist alles super, wie ich solche Leute hasse.
            „Bellen und an der Leine ziehen tut keinem weh.“
            Ich denke es geht hier nicht nur ums „weh tun“, es „tut auch niemandem weh“ wenn er von einem Hund angesabbert wird trotzdem mögen das scheinbar viele Leute nicht so aber die Halter die das vollkommen ignorieren denken sich dann wahrscheinlich auch, dass ihnen selber ja nichts passiert. Viele Leute finden es vielleicht nicht toll ihren Hund erstmal beruhigen zu müssen, weil irgendein Arschloch sich vollkommen rücksichtslos verhalten hat.

          2. „An der Leine ziehen tut niemanden weh“?
            Meine Eltern haben einen JackRusselTerrier. So etwas fällt bei Hundenichtmögern in der Regel unter Fußhupe, weil sie recht klein sind. Wenn dieser Hund aber mit Kraft in die Leine springt (also die Leine unerwartet von locker auf zerren wechselt), kann er dir den Arm auskugeln. Und ja, meiner Mutter ist genau das mit genau diesem Hund in einer ähnlichen Situation passiert.

            „Woher weiß ich, daß nicht das Klingeln selbst das Tier erschreckt?“
            Wird es. Genauso wie wir uns erschrecken. Deswegen klingelt ein normaler Mensch auch schon etliche Meter vorher, damit der Fußgänger (ob mit oder ohne Tier) sich umdrehen, die Gefahr erkennen und zur Seite gehen kann.
            Für den Hund bedeutet das, er erschreckt sie, dreht sich um und sieht erst mal etwas auf sich zu kommen (als weg – womit der Jagtintinkt nicht angesprochen wird). Der Großteil der Hunde wird in so einen Fall nicht auf Attacke gehen. Die, die es doch tun, sind falsch sozialisiert (bedeutet, sie haben in der Regel mit Fahrrädern sehr schlechte Erfahrungen gemacht – wobei dann je nach Charakter einige Hunde eher hinter den Menschen gehen („hilf mir!“) und andere attackieren („lass mich in Ruhe!“) und die Besitzer WISSEN wir ihr Hund in solchen Fällen reagiert – sollte das auch nicht tragisch sein. Zumal solche Hunde wirklich sehr, sehr, sehr selten sind).
            Aber was in dem Falle wichtig ist: der Mensch hat die Möglichkeit das Tier an die kurze Leine zu nehmen, ihn abzulenken, ihn aus dem Angriffsmodus zu bekommen BEVOR das Tier zum Angriff kommt und allgemein Hund, sich selbst und den Fahrradfahrer zu schützen.

            Klingelst du nicht und fährst stur gerade vorbei, wird viel mehr Hunde in den Angriff geraten (wieder vom Charakter abhängig – aber auch ohne die falsche Sozialisation) – nur das der Mensch hier keine Möglichkeit mehr hat schneller zu reagieren als der Hund.

            Und was die Parkanlagen angeht:
            Es gibt Parkanlagen, die als Hundefreilaufflächen angelegt sind. Also die gezielt dafür gemacht wurden, damit Stadthunde ihren nötigen (!) Freilauf bekommen.

  6. Wenn ich mir das alles so durchlese, bin ich direkt froh, in einer Gegend zu leben, in der der Hundefreundanteil etwas höher ist und die Eltern im Allgemeinen nicht gleich hypertroph werden, sobald sie einen sehen. Fairerweise muss ich aber dazusagen, dass auch der Anteil an leicht gestörten Hundebesitzern recht gering ist und ich niemanden kenne, der seinen Hund in eine Kinderarztpraxis mitschleifen würde 😉

    Im Straßenverkehr geht ihr ja auch davon aus, dass Autofahrer im Allgemeinen wissen, was sie tun. Hundehalter scheinen da sehr viel weniger Vertrauen zu genießen. Sehr schade.

    Vollständigkeitshalber positioniere ich mich mal zu den anderen beiden großen Streitthemen in diesem Blog: Stark ablehnend gegenüber beidem.

    1. Hey, der 100. Kommentar zum Thema „Hund“ ;-)! Nur der Vollständigkeit halber: Ooooooh doch, auch im Straßenverkehr gehe ich erstmal davon aus, dass viele Autofahrer nicht wissen, was sie tun. Ich gebe immer, immer, immer selbst auf mich Acht und denke nie „Ach, der wird mich schon gesehen haben.“ Allzuoft war das nämlich nicht der Fall.

      Autofahrern misstraue ich sogar noch viel mehr als Hundehaltern ;-).

    2. Ich frage mich, warum man in den Augen von Hundebesitzern immer gleich kein Hundefreund ist, wenn man es wagt, einen nunmal ziemlich deutlich zu Tage tretenden Anteil von Hundebesitzern zu kritisieren? Mag sein, dass man, wenn man selbst Hundebesitzer ist (vor allem von großen Hunden), manche Hundebesitzer mit schlecht erzogenen Hunden gar nicht erst auffallen. Weil diese ihre Hunde quasi als Selbstschutz in einer „anderer Hund Situation“ bei sich behalten.
      Aber die meisten hier wettern keinesfalls gegen Hunde an und für sich. Sondern eben gegen die Besitzer, die meinen, man habe als Nicht-Hundebesitzer bitte ihren Hund zu verstehen und auf dessen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen.

  7. @Nania (da ich beim eigentlichen Post nicht weiter antworten kann):
    Sie sind vermutlich noch nie in die Situation gekommen, einen der Hundebesitzer, die ihren Hund eben nicht gut erzogen haben, zu bitten, den Hund zu entfernen oder fern zu halten. Da kann man noch so höflich in den Wald rufen, die Reaktion ist in solchen Fällen Unverständnis, reicht über Sprüche, die die Welt nicht braucht („Der tut doch nichts“ – doch, mich gerade anspringen/vollsabbern etc., „Der will doch nur spielen“ – ja, aber ich oder mein Kleinkind wollen das nicht, auch hinterher gerne genommen „Das hat er noch nie gemacht“, ja, nee, is klar…) über ein herablassendes „Nun stellen Sie sich doch nicht so an!“ bis hin zu dem üblichen „Immer diese Hundehasser!“.
    Mal abgesehen davon, dass mein Kleinkind mittlerweile dank eines solchen unerzogenen Hundes Angst vor allen Hunden hat, durfte ich schon eine (übrigens teure) helle Leinenhose entsorgen, weil die Matschpfotenflecken eines mir unbekannten Hundes nicht wieder raus gingen, und bin schon in die Motorradlederhose gebissen worden, weil ich es gewagt habe, auf meinem eigenen Parkplatz vom Motorrad zu steigen und ich „Hundi mit meinem seltsamen Aufzug (=Motorradkleidung) einen Schrecken eingejagt habe“. Äh, und da rennt der auf das Objekt des Schreckens zu und beißt rein? Wie beruhigend!
    Verständnis der Hundebesitzer gleich Null!
    Ich mag Hunde immer noch, aber solche Hundebesitzer sind normalerweise völlig resistent gegen höfliche Aufforderungen, weil Hundi/deren Besitzer doch nunmal der Nabel der Welt sind.
    Klar ist das blöd für die Hundebesitzer, die nicht so sind. Aber komischerweise kritisieren die auch nur angebliche Hundehasser und nur ganz selten mal andere Hundebesitzer.

  8. Ich persönlich habe nichts gegen Hunde. Nur gegen einen (imho immer größer werdenden) Teil von Hundebesitzern. Die eben glauben, alle müssten Ihren Hund genauso toll finden, wie sie selbst. Und das bitte auch alle die Eigenheiten von Hunden allgemein und ihrem im Besonderen zu tolerieren haben. So wie im Beispiel vom Kinderdoc der Oppa mit seinem Hund. Der nunmal in einer Arztpraxis nichts zu suchen hat.

    Mein Kinderarzt hat übrigens zwei große Mischlingshunde, die seiner Aussage nach die Praxis noch nie betreten haben, und er lässt in seiner Praxis auch keine Hunde im Wartezimmer zu. Sozusagen vorsorglich. Eben weil er nicht einschätzen kann, wie (bzw. ob) jeweils andere Hunde sozialisiert und erzogen sind.

    Problematisch sind doch nicht die Hundebesitzer, die ihren gut erzogenen Hund in der Nähe anderer Menschen an der Leine halten. So jemand darf sich gerne auch in öffentlichen Verkehrsmitteln neben mich setzen und Hund und Mensch bekommen ein freundlich-höfliches Lächeln. Nein, ich möchte nicht vollgesabbert werden (urgs…ekel…), aber in so einem Fall stört mich auch eine Schnüffelnase am Hosenbein nicht. Ok, der Geruch, aber das nehme ich eben genauso hin, wie penetrantes Rasierwasser. Allerdings machen sich viele Hundebesitzer eben nicht klar, wie ihr Hund auf andere wirkt. Mein Sohn hatte zum Beispiel bisher immer ein entspannt-distanziertes Verhältnis zu Hunden. Tu Du mir nichts, dann tu ich Dir nichts. Bis wir neulich auf einer Veranstaltung waren, wo jemand meinte, trotz spielender Kleinkinder seinen jungen Mischlingshund ohne Leine rumrennen lassen zu müssen. „Der will doch nur spielen“ (wie ich diesen Satz hasse). Ja, der Hund wollte wirklich nur spielen, soweit konnte ich das auch erkennen. Nur dass er meinem zweijährigen Sohn größentechnisch direkt ins Auge schauen konnte und nichts besseres zu tun hatte, als plötzlich, ohne jede Vorwarnung (von der abgewandten Seite kommend) an meinem Sohn hochzuspringen, der einen furchtbaren Schreck bekam (Bitte mal an die Größenverhältnisse denken!), umfiel und gegen den Tisch knallte. Aus den Augen der ach so tollen Hundebesitzer ist doch nichts passiert. Ich bin sofort dazwischen, weil man eben nicht so leicht einschätzen kann, wie ein eben noch freundlicher Hund auf ein plötzlich am Boden liegendes, schreiendes Menschenkind reagiert. Und mein Sohn ist jetzt völlig panisch, wenn er auch nur in die Nähe eines Hundes muss. Selbst eine Autofahrt im Auto einer Freundin mit Hund ist aufgrund seiner panischen Angst jetzt unmöglich geworden. Danke dann auch! Aber laut Hundebesitzer ist ja nichts passiert… .

    1. Danke, exakt genau so geht’s mir auch.

      „Der will doch nur spielen!“ – kann sein. Aber ich bin kein Hundespielzeug. Und meine Kinder auch nicht. Mein Recht auf Selbstbestimmung und das meiner Kinder rangiert jederzeit über dem Spielwunsch eines wie auch immer gearteten Tieres. Jede gegenteilige Annahme ist übergriffig.

  9. Eins ist klar: Wichtigste Streitthemen in meinem Blog: Beschneidung, Homöopathie und Hunde. 😉
    ich finds lustig. Nebenbei bin ich wirklich ein Hundefreund und kann an keinem vorbei, ohne zu streicheln (nach Erlaubnis des Herr/Frauchens) –
    aber Praxis ist einfach Tabu.

    Der Kollege, der seinen Hund in der Praxis hat – hat auch echten Charme, finden viele Kinder sicher auch nett, vor allem, wenns ein Basset ist – aber das käme für mich nicht in Frage, zuviele „Risiken“

    1. Risiken: Da ist immer der Halter (ich) in der Pflicht.
      Regelmässige Impfung und Entwurmung sind selbstverständlich, dazu natürlich eine Leine. Auch wenn’s ein Basset ist und sie das mit dem Ding an ihrem Hals nicht so ganz begreift.
      Ganz unbeleckt bin ich im Umgang mit Hunden auch nicht, denn „eigentlich“ bin ich Tierärztin – aber das war vor dem Zusammenleben mit einem selbstständigen Kinderarzt… Und schon immer war mein großes Hobby (und die Wunschdoktorarbeit) die Verhaltensforschung.
      Arbeite ich mit Patientenkontakt, ist der Wau übrigens daheim, denn dann kann ich sie nicht beaufsichtigen. Ein einziges Mal hatte ich sie in Absprache mit der Mutter bei einem Kind dabei, an das ich so gar nicht rankam. Mit dem Hund zu Füßen klappte dann der Entwicklungstest.
      Ich bedauere es zutiefst, dass dieser unglaublich einfühlsame Hund leider niemals die Ausbildung zum Therapiehund schaffen wird (völlige Abwesenheit von Grundgehorsam).
      Aber abends, wenn „nur“ die Putzfrau da ist, darf sie richtig bei der Arbeit helfen – und wird aus jedem gereinigten Raum konsequent ausgesperrt.

      ====

      Die Bundestierärztekammer empfiehlt übrigens die Anschaffung eines Hundes als Familienmitglied erst nach abgeschlosener Familienplanung und wenn das jüngste Kind mindestens sieben Jahre alt ist. Aus gutem Grund.

    2. Risiken: Da ist immer der Halter (ich) in der Pflicht.
      Regelmässige Impfung und Entwurmung sind selbstverständlich, dazu natürlich eine Leine. Auch wenn’s ein Basset ist und sie das mit dem Ding an ihrem Hals nicht so ganz begreift.
      Und die wenigsten Patienten bekommen den Hund zu Gesicht, da sie sich während der Sprechzeiten mitnichten frei in der Praxis bewegen darf.
      Ganz unbeleckt bin ich im Umgang mit Hunden auch nicht, denn „eigentlich“ bin ich Tierärztin – aber das war vor dem Zusammenleben mit einem selbstständigen Kinderarzt… Und schon immer war mein großes Hobby (und die Wunschdoktorarbeit) die Verhaltensforschung.
      Arbeite ich mit Patientenkontakt, ist der Wau übrigens daheim, denn dann kann ich sie nicht beaufsichtigen. Ein einziges Mal hatte ich sie in Absprache mit der Mutter bei einem Kind dabei, an das ich so gar nicht rankam. Mit dem Hund zu Füßen klappte dann der Entwicklungstest.
      Ich bedauere es zutiefst, dass dieser Hund leider niemals die Ausbildung zum Therapiehund schaffen wird (völlige Abwesenheit von Grundgehorsam).
      Aber abends, wenn „nur“ die Putzfrau da ist, darf sie richtig bei der Arbeit helfen – und wird aus jedem gereinigten Raum konsequent ausgesperrt.

  10. Der „Verursacher“ mit seinem Hund, wenn er Ihnen begegnet, hat von vornherein noch gar nichts verursacht, höchstens Ängste bei Ihnen hervorgerufen, für die er persönlich nichts kann.
    Mit einer Anzeige, weil ein Hund Sie bei einer Begegnung mal angebellt hat, täten Sie sich auch richtig schwer 😉

    1. Er hat den Hund. Also ist – genau wie ein Waffenträger oder Autofahrer – vorrangig er zur Rück- und Umsicht angehalten. Nicht der Passant.

      Ich bedanke mich bei aller Verwunderung jedoch für den Einblick, welche Denkweise dazu führt, dass das im Alltag so oft nicht klappt.

      1. Ja, ich wundere mich auch immer wieder über die Denkweise. Schuld sind immer alle anderen. (Speziell Radfahrer. Danke)

      2. Nach nunmehr 17 Beiträgen von Ihnen kann auch ich mir einen Einblick in Ihre Denkweise machen, an der nicht zu rütteln und auf die einzuwirken nicht möglich ist, obwohl hier jeder Hundebesitzer/Liebhaber versöhnlich und freundlich geschrieben hat. Sie haben einfach Angst und verschleiern das mit immer wiederholten Behauptungen, Unterstellungen und Forderungen.
        Ich bin sicher, wenn Sie Haustiere haben, dann sind es Fische, die weder bellen, miauen, schreien, beschallen, schnappen, beißen, kratzen, lecken noch schnuppern oder rempeln…aus Gründen der gegenseitigen Akzeptanz empfehle ich eine humorlose Gattung.
        Und das mit dem Verursacherprinzip haben Sie auch nicht verstanden.

        1. Wenn Sie glauben, dass Fische nicht beißen können, dann unterliegen Sie aber einem fundamentalen Irrtum. ^^

          Ich habe übrigens pauschal keine Angst vor Hunden, sonst hätte ich denjenigen, der meinen Sohn umschmiss, nicht überwältigt. Meine Kinder waren sogar bei Tagesmüttern mit Hunden und Katzen, stellen Sie sich das mal vor. ^^

          Nach Ihrem überaus erheiterndem Verständnis des Verursacherprinzips bin wahrscheinlich auch ich Schuld, wenn mir ein Graffiti-Sprayer mein Haus verunstaltet. Was steht das dumme Ding aber auch genau da, wo der seinen Tag anbringen will, nicht wahr? Ergo muss selbstverständlich auch ich für die Reinigung aufkommen. Am besten entschuldige ich mich auch noch beim Tagger für meine Dreistigkeit, da mein Haus stehen zu haben.

          Schon mal überlegt, warum nicht meine, sondern die Versicherung des Hundehalters zahlen muss, wenn mir ein Hund die Hose kaputtmacht? Da haben Sie den wahren Verursacher. Ist es Ihnen so nun endlich verständlich? Super!

          Da Ihnen aber außer persönlichen Angriffen (versöhnlich & freundlich Humorlosigkeit und Verschleierung vorwerfen – klar! *g*) nichts weiter einzufallen scheint, um meine Argumente zu entkräften, verabschiede ich mich von Ihnen mit einem herzlichen „Plonk“.

          1. Ich wußte nicht, daß Sie Piranhas halten.
            Im übrigen kann mir hier höchstens der Kinderdok „Plonk“ sagen, Sie nicht!
            Und das Verursacherprinzip auf einen entgegenkommenden Hund, der noch gar nichts getan hat, anzuwenden, ist eben nicht korrekt, auch wenn Sie das erheitert.
            Wenn der Hund etwas kaputt oder schmutzig macht, muß das natürlich der Hundehalter zahlen, aber so hatten Sie das in dem Beitrag, auf den ich geantwortet habe, nicht geschrieben.´: „Der Verursacher hat zumindest Vorsicht walten zu lassen…“ Also ist in diesem Fall noch nichts geschehen, sonst käme die Vorsicht ja zu spät.

        2. Ich persönlich finde die Argumente von Terrorzicke ziemlich schlüssig.
          Aber selbst wenn sie Angst haben sollte: äh, warum genau haben Menschen mit Angst/Allergien/Ekel vor Hunden sich den Ansprüchen von Hunden unterzuordnen? Ja, ich weiß, auch Sie reden von gegenseitiger Rücksichtnahme. Aber wo bleibt denn die Rücksichtnahme von Hundebesitzern, wenn jemand wirklich keinen Kontakt wünscht. Ja, man soll nicht vor einem Hund wegrennen, um nicht den Spiel- oder gar Jagdtrieb auszulösen. Aber wie soll das ein Mensch, vielleicht sogar ein Kind, mit Angst befolgen?
          Von Tierquälern mal abgesehen (die sehr gerne härter bestraft gehören, aber das ist ein anderes Thema), geht eine potentielle Gefahr doch immer eher vom Hund aus als umgekehrt. Daher hat der Hundebesitzer Sorge zu tragen, dass der Hund nicht den Menschen belästigt, nicht umgekehrt.

          1. Ganz einfach: Woher soll der Hundebesitzer denn wissen, dass Sie, die Sie ihm auf dem Bürgersteig in der Stadt entgegen kommen, Angst vor dem Hund haben? Ja, es gibt Leute mit Angst vor Hunden. Aber dem Hundehalter werden vermutlich mehr Menschen begegnen, die keine Angst vor Hunden haben, als solche, die Angst haben – und zwar solche Angst, dass sie dem Hund partou nicht zu nahe kommen wollen. Der Hundehalter kann in der Situation nur schwer auf Sie Rücksicht nehmen, weil er nicht weiß, dass Sie einer besonderen Rücksichtsnahme bedürfen.
            Es geht hier nicht um den freilaufenden Hund, der bellend auf Sie zugerannt kommt. In der Hinsicht scheinen wir uns doch alle einig zu sein. Es geht um angeleinte Hunde (1) und wie ich in meinen Beiträgen versucht habe zu betonen, an „normallangen“ Leinen (2), die Hunde benötigen, um überhaupt mal ein bisschen Auslauf bekommen zu können.

            Und ich bleibe bei Folgendem: Als Mensch bin ich in der Lage, wenn ich derjenige bin, auf den Rücksicht genommen werden soll, dem, was mir da entgegen kommt, auszuweichen. Entweder in dem ich stehen bleibe, oder meinen Mund aufmache und um Rücksichtnahme bitte. Dazu bin ich als Mensch durchaus in der Lage, nicht aber, zu erkennen, dass mein Gegenüber vielleicht Angst vor meinem Hund hat.

            Womit wir wieder beim ursprünglichen Punkt sind: Kommunikation und GEGENSEITIGE Rücksichtnahme, was auch heißt, dass man mal seinen Mund aufmacht.

            PS: Ich rede nicht von Hunden an Orten, wo sie nur bedingt hingehören. Also z.B. Mutter, die mit Kind und Hund auf Spielplatz ist [hier gehört der Hund an eine kurze Leine, gut festgehalten], oder Hund in der Großstadt im Einkaufszentrum [auch hier: kurze Leine]. Auf dem normalen, handelsüblichen Gehweg, der nicht total überfüllt ist, ist es aber nicht unbedingt nötig.

            Und bei aller liebe: So schrecklich, wie die Hundehalter hier z.T. beschrieben werden, sind die allermeisten gar nicht. Die nehmen ihren Hund beiseite, wenn man darum bittet und die laufen auch mit ihrem Hund so, dass dieser einfach zu passieren ist, bzw. sich gar nicht erst für Sie interessiert.

          2. @Nania Das ist doch gerade das Ärgernis, dass der Wunsch in Ruhe gelassen zu werden von vielen Haltern als kommunizierpflichtige Ausnahme betrachtet wird, obwohl er aber vielmehr der Standard ist.

  11. Also hat der Hundehalter, wenn Sie kommen, den Hund am Besten auf den Arm zu nehmen, damit ja nicht die Gefahr besteht, dass er sich auf 10cm an Sie annähert? Ich kann verstehen, dass Sie keinen Kontakt mit dem Hund wollen, aber auf den wenigsten Waldwegen – auch bei langer Leine und den allerwenigsten Fußwegen gibt es überhaupt keine Möglichkeit, dem Hund auszuweichen. Sie als Mensch sind doch dazu in der Lage, das frühzeitig einschätzen zu können.

    Deshalb sage ich doch – und einige andere auch – dass beide Seiten Respekt und Toleranz zeigen müssen. Es hilft nicht, wenn dieser stets nur einseitig gefordert wird, dann fühlt sich die Gegenseite nämlich unrechtmäßig in die Defensive gedrängt.

    Und um mal was zu Hund und Gehweg zu sagen: Ich habe 20 Jahre meines Lebens auf dem Land gewohnt und wohne seit 3 Jahren in der Stadt. In keinem von beiden Fällen ist mir mal ein Hund begegnet, dem ich nicht ausweichen konnte.
    Nein, es muss nicht sein, dass der Hund auf Sie zuläuft und Sie beschnüffelt. Aber wenn Sie am Hund vorbeilaufen und der stößt Sie an, ohne es auf Sie abgesehen zu haben – sorry, dann sehe ich da mehr Verantwortung bei Ihnen, Abstand von dem Hund zu halten, als bei dem Hundehalter, der Ihnen nicht in den Kopf schauen kann. Der weiß nicht, dass Sie vielleicht unter keinen Umständen von dem Hund berührt werden wollen.

    Und was Kinder und Busse angeht: Ich finde, das Verhalten hinkt keineswegs. Nur weil Kinder akkustisch belästigen (können), heißt das nicht, dass ich es „ertragen“ muss, stundenlang mit schreienden Kleinkindern in einem Zug zu sitzen. Und das ist mir mehr als einmal passiert. Aber ich weiß: Genauso wie der Hundhalter im engen Bus nichts daran ändern kann, dass sein Hund mich vielleicht mal anstößt, kann die Mutter/der Vater es nicht verhindern, dass der Säugling oder das Kleinkind schreit. Sorry, ich sehe da keinen eklatanten Unterschied, was den „Grad“ der Belästigung angeht. Sie können das natürlich anders sehen.

    1. Wo habe ich denn von Waldwegen gesprochen?

      Und nochmal: Säuglinge schreien vielleicht nervtötend, aber man kann doch im allgmeinen ziemlich sicher sein, dass sie einen nicht beißen oder sonstwie verletzen werden. Bei einem Hund hingegen ist dieses Risiko _immer_ da. Auch und gerade im Bus, wenn er sich in seiner Bedrängnis vielleicht unverhofft auf diese Art „verteidigt“. Erst ist es nur Schnuppern, aber weiß ich, was da vielleicht als nächstes kommt? Das weiß ja nicht mal jeder Hundehalter von den Fifis der anderen.

      Da liegt der Hase im Pfeffer, die potenzielle Bedrohung ist der eklatante Unterschied. Nein, ich verlange nicht, dass jeder seinen 70-Kilo-Berhardiner auf den Arm nimmt. Aber ich verlange Verständnis seitens des Hundehalters für das Unbehagen anderer, und ich verlange sein Bemühen, dieses Unbehagen so weit wie jeweils machbar für die anderen zu reduzieren.

      Und nochmal: Eben gerade _weil_ man den anderen Passanten nicht in den Kopf schauen kann, ist es angebracht, vorsichtshalber davon auszugehen, sie keinen Kontakt wollen. Hundekontakt sollte wie bei Mailinglisten, Werbeanrufen und Newslettern grundsätzlich Opt-In sein, nicht Opt-Out. Ich drehe ja auch nicht meine Stereoanlage auf volle Lautstärke, beschalle die Nachbarschaft und sage dann: „Wen’s stört, der kann sich ja melden. Könnte ja sein, dass die anderen die Musik auch mögen, kann ich doch nicht wissen!“

      Wenn’s mal versehentlich und trotz aller Bemühungen passiert – OK, dumm gelaufen. Ich bin weit davon entfernt, jeden anzuzeigen, dessen Hund mich spontan beschlabbert (oder der mich mal mit seiner Anlage beschallt). Aber grundsätzlich gilt erstmal das Verursacherprinzip, und der Verursacher hat zumindest Vorsicht walten zu lassen, statt Sorglosigkeit.

      Solange ich da wenigstens Bemühen erkenne, ist alles paletti. Wenn ich aber merke, Herrchen belächelt das Unbehagen seines Umfeldes und/oder lässt Fifi einfach gewähren, dann hat meine Toleranz und Rücksicht auch ihr Ende.

    2. Sorry, aber ich sehe immer noch einen Unterschied zwischen Mensch und Tier! Nein, der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung und ich habe auch nichts gegen Hunde. Aber ein menschliches Baby und ein Hund… sorry, das ist nicht das gleiche. Auch wenn viele Hundebesitzer das so sehen… .

  12. Ich liebe Hunde. Meine Schwester hat einen riesigen Doggen-Labradormischling – und eine 1,5 Jahre alte Tochter. Klappt super zusammen, das Monster ist lammfromm und sieht die Kleine als seine Schwester. Er war aber auch zuerst da – und hat quasi von Geburt an eine Hundeschule durchlaufen.

    Nichtsdestotrotz: In einer Kinderarztpraxis haben Hunde – egal welcher Größe – finde ich nichts zu suchen. Einfach schon aus hygienischen Gründen. Da finde ich, muss man gar keine weiteren Begründungen suchen.

  13. @Schlappohr:

    Yeah! 😀 Kugelschreiberklauer… allgemein… „Dinge die ich gerade brauche“-Klauer sind immer wieder toll – solange man es mit Humor nehmen kann 😀

    @Anti/Pro-Hund-Diskussion:

    Ich denke mal, wir alle meinen und wollen das gleiche:
    Rücksichtsnahme von anderen für uns. Aber mal ehrlich? Kann ein Hundehalter einen Nichthundehalter in den Kopf sehen, um zu schauen, was der gerade nicht vom Hund will? Kann ein Mensch, der mich nach dem Weg fragt, sehen, dass ich gerade panische Angst vor ihm habe? Sehen wir bei unseren Mitmenschen sofort, was er denkt, will, fühlt und macht?

    Wer das kann: Respekt!
    Ich kanns nicht.

    Daher gilt:
    Hunde, deren Besitzer und alle Menschen drum rum haben gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Warum soll der Besitzer samt Hund die Straße wechseln, nur weil da gerade jemand läuft, der es eventuell nicht mag, wenn der Hund beim vorbei gehen eben mal die Note des Häufchens aufnimmt, in den der Passant gerade unbemerkt getreten ist? Würden das die Hundebesitzer wirklich machen, würden sie vor lauter Straßewechslerei gar nicht mehr vorwärts kommen.
    Warum soll der Hundeführer den Hund auf die falsche Seite nehmen (ja, laut Begleithundeprüfung gibt es eine richtige Seite, auf die der Hund gehen >muss<, weswegen man Hund auch immer auf der linken Seite behält), wenn da jemand kommt, der eventuell Angst vorm Tier haben könnte?

    Einfachster Weg für alle:
    Solange Platz genug ist und man einem Hund entgegen kommt, dann geht man links am Herrchen vorbei. Überholt man einen Hund, dann tut man das rechts. Ist der Platz zu eng und mag wirklich absolut keinen Kontakt mit dem Viech haben, dann wechselt man selbst.

    Grund:
    Als Nichthundehaber trifft man insgesamt weniger Hundehalter als ein Hundehalter auf ein Nichthundehaber. Hier gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern das, was vorm arbeitsaufwand für alle Beteiligten am sinnvollsten ist.

    Für Hundebesitzer heißt das aber auch:
    Den Hund zu erziehen, ihn bei Fuß zu halten und keine "der will nur spielen"-Situationen herauf zu beschwören. Sprich man geht normal an Passanten vorbei und bleibt nicht noch stehen, damit der einen Zug nehmen kann. Man lässt nicht zu, dass er einem fahrenden Was-Auch-Immer (Fahrrad, Liegerad, Auto, Panzer, U-Boot hinter her rennt.
    Wenn jemand sagt „nimm ihn weg“, dann nimmt man ihn weg, sofern das nicht gerade anderweitig nicht möglich ist (Stichwort Gang im IC, wenn mal wieder nichts vor oder zurück geht). Muss man Hund anbinden, dann dort, wo er Passanten nicht stören kann.

    Für alle Nichthundehalter gilt:
    Hund nicht beachten (im Ernst! Das bringt oft mehr als anschauen und irgendwas sagen), solange es keine gefährliche Situation gibt. Rücksicht auf Hund und Halter nehmen (sorry – aber wer anstatt einen kleinen Schlenker zu machen direkt am Hund vorbei fährt – womöglich noch überholt – der ist schon selber Schuld, wenn der Jagdinstinkt geweckt wird – und ja, solche Leute gibts). Kinder nicht mit fremden hunden spielen lassen.

    Oder kurz gesagt:
    Nehmen wir doch einfach ALLE Rücksicht auf die anderen. Dann sind wir alle glücklich!

    1. @Wolfy

      Ach, das mit der Rücksichtnahme ist einfach nicht mehr „in“.
      Ich gebe zu, dass ich durch inzwischen Basset Nr. 4 erziehungstechnisch so ziemlich alles verkehrt mache, was nur geht, da diese Hunde dennoch bei 99% der Mitmenschen statt Abneigung ein Lächeln hervorrufen – trotz starken Eigengeruch, und großzügig verteilter Haare. Aber auch für mich als absoluter Hundenärrin steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen deutlich über dem Hund. Und auch wenn ich es bedauere, den Hund nicht mit auf den Spielplatz nehmen zu können, so sehe ich es doch ein, denn es ist ein KINDERspielplatz. Von Häufchen (eher Haufen…) will ich gar nicht reden – in jeder Jacke und Hose habe ich Tüten einstecken. Aber wir fahren Bus und Bahn, gehen zum Osterfeuer etc. und natürlich muß (!) der Hund mit auf die Klassenwanderungen. Das geht alles, wenn man etwas Rücksicht nimmt. Bestes Beispiel sind die positiven Reaktionen der türkischen Eltern.

      In meiner Studentenzeit hatte ich einen Schäferhund. Er war eher ein Kumpel und mein Schatten, als ein gemeiner Köter. Und obwohl er (nahezu) 100%ig gehorchte, nie aggressiv gegenüber Menschen oder Tieren, von jagdlichen Ambitionen stets abrufbar war usw. usw. habe ich ihn dennoch in Anwesenheit fremder Menschen (also auch in der Stadt) angeleint. Schlicht, weil die Anderen nicht wissen konnten, was für ein Prachtkerl er war. Natürlich kam er mit auf alle geeigneten Veranstaltungen und in die Kneipe. Dabei rief er in der Regel nichts ausser Erstaunen hervor, wenn wir nach Hause gingen, weil er sich so unauffällig verhielt.
      Leider beeinflusst die Optik sehr stark die Meinung. Mein Schäferhund mußte stets erst bekannt werden, damit die Angst vor ihm abgelegt wurde. Er hat dann vielen Kindern meiner Freunde und Bekannten als Lauflernhilfe gedient und war in meinem Umfeld sehr beliebt. Mein Bruder dagegen hatte einen bildschönen Collie, mit dem er stets Begeisterung bei Passanten hervorrief. Die konnten auch nichts von den Beissvorfällen ahnen, denn der Hund sah aus wie Lassie in wunderschön, war aber extrem gestört…

      Ich hätte gerne wieder einen „richtigen“ Hund (z.B. Schäferhund), aber ob das in der Praxis gut ankäme? Zwar ist das „andere Ende der Leine“ ausschlaggebend für das Verhalten des Hundes – in meinem Fall also kommunikativ, aufgeschlossen und meist rücksichtsvoll. Aber wenn der Hund durch seinen Anblick bereits Ängste weckt, wie es gerade bei kleinen Kindern sein kann, ist ein Schäferhund oder ein großer, schwarzer Hund eine schlechte Wahl als Bürohund mit Kundenkontakt.

      Für mich gilt zum Glück: Meine Praxis, mein Hund.
      Naja, Praxis meines Mannes, Familienhund. Den Segen der Hygienefachfrau habe ich mehrfach erhalten. Wem der reine Anblick eines Hundes beim Kinderarzt nicht passt, möge bitte ca. 15 km zum nächsten wechseln. Dafür hat der Hund – außer auf ausdrücklichen Wunsch – keinen Patientenkontakt und fällt auch akustisch nicht auf. Die Sache mit der Allergie ist stark übertrieben, zumal es sich meist um eine allergische Reaktion auf den Speichel (der an den Haaren klebt) handelt. Von den Eltern wegen Allergie behandelter Kinder kamen bislang auch nur positive Rückmeldungen. Und ein Raum war bis vor kurzem komplett Hundefrei, damit unsere türkische MFA beten konnte…

      Ein friedliches Miteinander von Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern ist wünschenswert, wird aber leider ein Traum bleiben.
      Unser Hund versteht das nicht. Sie hält sich auf eine als witzig empfundene Weise für den Nabel der Welt und alle Menschen, v.a.die kleinen, sind ihrer Meinung nach (trotz vieler schmerzhafter Erlebnisse) nur lieb und gut.
      Manchmal beneide ich sie um ihre Lebenseinstellung.

      Liebe Grüße an alle Mitleser, egal ob mit oder ohne Hund,
      Das Schlappohr.

      1. P.S.
        Um das klarzustellen:
        Ich würde meinen Hund niemals in eine fremde Arztpraxis mitnehmen!
        Auch nicht in Lebensmittelgeschäfte, Supermärkte o.ä.
        In Lokalen (Kneipe, Restaurant, Eisdiele) wird vorher gefragt.
        Ich sehe darin kein Problem oder gar eine Einschränkung meiner Freiheit, denn ich weiß das ja vorher

        1. Schlappohr, vollkommen einverstanden, nur gibt es halt auch Zeitgenossen (mit Hund), die ein – in ihren Augen – stichhaltiges Argument zu haben glauben: ICH ZAHLE JA SCHLIESSLICH HUNDESTEUER ..!
          Das sind mir die Liebsten und die sind es auch, die überwiegend für die schlechte Stimmung Hunden gegenüber verantwortlich sind.

  14. Das ganze Thema ist – wie immer, wenn es um Hunde geht – viel zu emotional, als das ich mich auch noch einmischen will. Aber eines muß ich richtig stellen: Hygienisch ist ein Hund in einer Arztpraxis kein Problem. Ich habe bei der ersten Hygienebegehung nach Praxisübernahme extra gefragt und mir das o.k. vom Gesundheitsamt geben lassen, da ich meinen Hund abends zur Büroarbeit mitgenommen hatte.
    Inzwischen kommt der Nachfolger auch während der Sprechzeiten öfter mal mit und dackelt dann an der Anmeldung vorbei ins „Kämmerchen“, wo mein Schreibtisch steht. Beschwert hat sich noch nie ein Patient, was weniger an der Erziehung (hat sich als resistent erwiesen), als viel mehr an der Rasse liegt: Kaum ein Kind (selbst die kleinen türkischen Mädels) hat Angst vor einem Basset mit seinen überlangen Ohren und dem traurigen Blick. Außerdem ist sie (fast) stadtbekannt als Kindergarten- und Schulhof-Hund.
    Beschwerden kamen bisher nur vom Personal, da sie mit Vorliebe im Weg liegt, etwas „anrüchig“ ist und Kugelschreiber klaut…

  15. @Gedankenknick: Okay, da scheint das übliche grundlegende Verständnisproblem zu herrschein zwischen Hundehalter und nicht-belästigt-werden-Wollender. Ich mag keine Hunde. Ich will nicht besabbert, beschnüffelt, berührt oder sonstwie mit Hunden in Kontakt kommen. Das ist einfach alles. Ein Hund ist etwas anderes als ein Mensch. Ein Hund setzt einen Hundehalter voraus, der Rücksicht gegenüber Menschen wie mir walten lässt, und sich mit seinem Hund nicht in solche Situationen bringt. Punkt.

    Bei einem Liegerad habe ich eine Hundeschnauze nicht am Bein, sondern im Gesicht. Ich will das nicht! Auch nicht am Bein, aber im Gesicht ist es noch unangenehmer. Ein Liegerad ist einfach noch mehr ein Eyecatcher als ein normales Rad, daß auch schon den Jagdinstinkt im Hund weckt. Das will ich auch nicht. Ich will auch nicht einen ABflug von meinem Normalrad machen weil ein Hund seine Schnauze in die Speichen meines Vorderrads steckt. Punkt.

    Aber ich habe mal wieder gelernt: es gibt Hundehalter die das nicht verstehen wollen. Zum Glück gibt es auch andere Hundehalter.

    Und von Radwegen habe ich nicht geschrieben, daß ist auch so ein Thema.

    1. mhh, jetzt koennte man auch noch was zum thema radfahrer und ruecksichtnahme auf fussgaenger, die vielleicht ausversehen oder in unkenntniss der lokalen gegebenheiten oder weil sie einfach noch zu klein sind auf dem radweg sind…. aber das fuehrt zuweit, solange die fahrraeder nicht auch noch in der kinderarztpraxis sind… etwas mehr ruecksichtnahme und verstaendnis von allen seiten fuer vielleicht auch die „gegen“-seite waere wirklich manchmal schoen, auch jenseits der gesetzlichen bestimmungen….

    2. Nun sind Sie doch dummerweise genau auf der Höhe des Hundes. Da kann der Hund zufällig vorbei kommen, an einer Leinen, die die normale Länge für eine Hundeleine hat.
      Ich sehe hier in der ganzen Diskussion einen ganz großes Diskrepanz: Auf der einen Seite fordern Leute, dass man den Hund immer und überall unter voller Kontrolle halten muss, auf der anderen Seite fordern Leute, das immer und überall auf den Hund Rücksicht genommen werden muss.
      Und beides ist schlicht und ergreifend nicht machbar – beides nicht.

      Beide Seiten müssen meines Erachtens mehr Respekt und Toleranz für die andere Seite haben – wobei ich auch noch anführen möchte: Der Hund ist ein Tier und verfügt seinem Wesen nach nur über eine begrenzte Intelligenz. Soll heißen: Wenn ich mit meinem Fahrrad oder zu Fuß einem (angeleinten) Hund begegne und dieser Hund kommt mit einer normallangen Leine gesichert auf mich zu habe ich die Intelligenz mir zu sagen, dass ich dem Hund ausweichen kann und das auch tue, wenn ich will. Der Hundehalter kann natürlich den Hund zurücknehmen, aber Hundehalter sind keine Alleswisser. Soll heißen: Man muss auch dem Halter des Hundes sagen, was man möchte. Man kann darum bitten, den Hund kurz festzuhalten.
      Der Punkt ist: Dem Hundehalter begegnen vermutlich weniger Menschen, die dem Hund unbedingt ausweichen wollen, als denen, denen der Hund völlig egal ist und die einfach so passieren und es tolerieren, wenn der Hund mal eben schnüffelt. Dann mache ich mich weiter auf meinen Weg, der Hund auf seinen und alle sind glücklich.

      Es gibt natürlich Situationen, die sind dem Hundehalter anzulasten, wenn man zum Beispiel in der Lage ist, den Hund vollständig zu kontrollieren. Soll heißen, dass man ihn auf der angesprochenen Parkbank an seiner Seite hält und das man ihn davon abhält, sich zu nähern, wenn die anderen Menschen das nicht wollen – auch hier das Stichwort: Kommunikation zwischen den Menschen.
      Bleiben wir mal bei der Parkbank: wenn ich mich als Mensch, der Hunde nicht mag, auf eine Parkbank sitze, bei der ein Hund sitzt: Wäre es dann nicht logischer und dem Zusammenleben förderlicher, ich suche mir einen andere Bank?

      Ich kann es übrigens gar nicht leiden, wenn Kinder in der Bahn laut herumschreien oder Säuglinge ewig lange im Kinderwagen liegen und schreien. Aber ich toleriere das, weil ich weiß, dass da im Zweifelsfalle nichts zu machen ist. Und deshalb würde ich es auch im Bus tolerieren, wenn da eine nasse Hundeschnauze gegen mich stößt, weil wieder alles viel zu eng ist – und ich fahre regelmäßig mit Bussen, in denen auch Hunde sind. Die sind meistens freundlicher als die Menschen sonst im Bus.

      1. Zitat: „Der Hundehalter kann natürlich den Hund zurücknehmen, aber Hundehalter sind keine Alleswisser. Soll heißen: Man muss auch dem Halter des Hundes sagen, was man möchte. Man kann darum bitten, den Hund kurz festzuhalten.“

        Ich finde, ein Hundehalter sollte bis auf weiteres erstmal davon ausgehen, dass grundsätzlich _niemand_ mit seinem Hund (Körper)Kontakt möchte. Genauso wie ich als Mutter davon ausgehe, dass niemand von meinen Kindern begrabbelt oder stundenlang vollgelabert werden will. Mit dieser Annahme ersparen sich alle Beteiligten eine Menge Palaver und Ärger.

        Sollte wider Erwarten mal das Gegenteil zutreffen, wird der Passant schon selbst die Initiative ergreifen. („Das ist aber ein Süßer! Darf ich den mal streicheln?“)

      2. PS: Der Vergleich mit den Säuglingen hinkt. Der mit dem engen Bus auch. Ein Säugling wird von niemandem als Bedrohung gesehen und sabbert auch niemanden voll. Er ist höchstens eine akustische Belästigung. (Die bei Hunden ggf. auch noch dazu kommt.)

        Und von einem engen Bus war in den bisherigen Beispielen auch nicht die Rede, sondern von normalem Passieren auf Gehwegen etc. Da gibt’s genug Hundehalter, die ihren Hund die Leine so lang ziehen lassen wie’s nur geht, statt ihn von den Passanten fern zu halten. Da hat man teilweise nicht mal auf zwei, drei Meter Entfernung eine Chance, unbehelligt an dem Hund vorbeizu kommen. Und sowas muss nun wirklich nicht sein, finde ich.

    3. @Nania: Genau meine Worte. Danke.

      @MartinTriker: Ich weiß jetzt nicht genau, wie ich es sagen soll:
      ICH rede von gegenseitiger Rücksichtnahme, was mich selber mit einschließt (egal ob ich gerade einen Hund dabei habe oder nicht).
      SIE reden von IHREN RECHTEN und den PFLICHTEN ANDERER. Ihnen ist noch nie ein Fehler unterlaufen? SIe haben noch nie auch nur eine Verkehrsregel übertreten auf den Liegerad? Sie haben noch nie durch die Rücksichnahme anderer „profitiert“? (Die Bibel würde jetzt sagen: „Wer von uns ohne Schuld ist, befehle als erster dem Hund Fass!.“ Aber die Bibel ist ja auch nur Opium fürs RECHTschaffende Volk…)

      Ich will noch einmal betonen: Ich kenne beide Seiten – bzw. viele mehr. Mich als Hundealter – und mich als „Hundebedrängter“. (Ich wurde auch schon von Hunden so gebissen, dass mir das Blut die Hose versaute. Fand ich auch nicht Klasse.) Ich kenne mich als Fahrradfahrer (mit und ohne Hund) – und ich kenne mich als Fußgänger (mit und ohne Hund) in der Nähe von Fahrradfahrern (mit und ohne Hund).

      Ich plädiere für Toleranz im Miteinander. Und ich plädiere für den Zwang zu einer Hundehaftpflicht-Versicherung. Und ich träume von einer Mentalität, wo ein hingefallener Deutscher zuerst einfach wieder aufsteht, statt sofort nach einem haftpflichtigem Mitbüger zu suchen, dem man mit einer Schadenersatzklage drohen kann, bevor er überhaupt kontrolliert hat, ob er sich beim Sturz verletzte. Aber ich träume halt…

      1. Ich dachte bisher, so etwas selbstverständliches wie eine Haftpflicht für den Hund sei bereits Pflicht. Habe mich durch Google eben eines besseren belehren lassen.
        *kopfschüttel*
        Aber auch hierbei gibt es natürlich Idioten, die glauben, „einmal beißen ist frei“ und die Verantwortng als Halter auf die Versicherung abwälzen.

  16. Das ist ja wirklich erstaunlich. Bei manchen Dingen… gehe ich einfach grundsätzlich davon aus, dass Mensch gar nicht erst auf so eine Idee kommen könnte (mich eingeschlossen) – „Hund in Arztpraxis mit nehmen“ ist solch ein „Ding“. oO

  17. Die einzigen Hunde die ich notfalls noch in einer Praxis akzeptiere sind Arbeitstiere. Sprich: Blindenhunde oder anderweitig speziell ausgebildete Servicetiere die in dem Moment ihren Job machen und gebraucht werden. Aber auch da fände ich es besser wenn das vorher mit der Praxis kommuniziert wird wie das gehandhabt werden soll.

    1. Um mein Beispiel zu konkretisieren: Wenn ich in einer Kassenschlange zu einem Park stehe und vor oder hinter mir ein Paar mit Hund steht und dieser ständig schnüffelt. Anstatt, dass sich einer des Paares mit dem Hund wenige Meter aus der Schlange entfernt, darf der Hund seine Haare und Sabber überall verteilen. Oder auf einem etwas schmaleren Weg das Herrchen am Rand läuft und der Hund in der Wegmitte genau daneben und ich den Hund beim Vorbeilaufen zwangsläufig streife … Der Hundehalter aber den Hund mit der Leine einige cm von sich entfernt hält.
      Wenn ich mit meiner wundervollen Frau auf einer Bank sitze und wir vespern, sich ein Ehepaar mit Hund ebenfalls dorthin setzt und der Hund mich plötzlich zwischen meinen Beinen bettelnd anschaut. Anstatt dass der Hund auf Nachfrage einfach weggenommen wird kommt ein Kommentar: der will nur schnüffeln. grml
      Ich möchte mit Hunden nichts zu tun haben und auch nicht darum bitten müssen, dass ein Hund von mir fern gehalten wird. Ich erachte es als selbstverständlich, dass der Halter den Hund von allen fremden Menschen fernhält und nur bei Anzeichen von Interesse der anderen den Hund auf die anderen Leute zugehen lässt. Glücklicherweise denken viele Hundehalter genau so aber bei weitem nicht alle.
      Im Gegensatz zu den Brüsten einer Frau in meinem Rücken bei einem bremsenden Bus kann der Hundehalter das Verhalten des Hundes entweder durch Worte oder, wenn das nicht funktioniert, durch eine Leine beeinflussen.
      Mit Hundehaltern, denen bewusst ist, dass nicht jeder mit Hunden etwas anzufangen weiß, und dem Hund deutlich klar machen können, dass sie mich nicht beschnüffeln sollen, komme ich prima zurecht. Wenn der Hund das kann, entscheide ich irgendwann, ob ich den Hund mal kraule oder den Ball werfe – vorausgesetzt der Hund will das auch. Im Bekanntenkreis sind die meisten Halter genau so gepolt. Es gibt aber auch die „der will doch nur spielen/schnüffeln/fressen“-Sager im Bekanntenkreis, die wir aus genau dem Grund nicht mehr besuchen weil es widerlich ist, wenn der Hund ständig mit der nassen Schnauze an einem hängt. (und während dem Kuchenbacken gekrault wird und ohne sich die Hände zu waschen der Teig weiter geknetet wird, aber das ist ja wieder was anderes. *ekel*)

      1. @dancingman:
        Eigentlich sind wir verdammt Dicht beieinander mit unseren Ansichten. Ob das Kassenschlangenbeispiel immer so umzusetzen ist, hängt sicher von der Situation ab. Das Parkbank-Beispiel ist schon krass, und dem Hunde(leinen)halter gehört da meiner Meinung was hinter die Ohren gewatscht.
        Als Hundehalter versuche ich immer, möglichst vorausschauend zu reagieren, um andere nicht zu belästigen. Als Hundebelästigter weiß ich, dass das ohne Glaskugel manchmal für den Hundehalter auch nicht möglich ist.

        Mit Freundlichkeit und Toleranz von beiden Seiten sollten sich die allermeisten Probleme ohne Konflikt lösen lassen… denke ich.

  18. Hunde gehören nicht in Praxen ebenso wie in Geschäfte, das gilt für kl. Dackel/“Rucksackhunden“ als auch für Schäferhunden/Doggen. Wenn mir ein Hund auf der Straßenseite entgegen kommt, wechsel ich meist freiwillig die Straßenseite. Ich kann die Viecher nicht ausstehn. In der Firma hatten wir einen Blinden samt Hund, der was ganz anderes Kaliber als alle anderen Hunde. Wenn er einen eines Blickes gewürdigt hat, war es schon viel 😉 Der macht einfach gar nichts. Alle anderen Hunde, die mir bis jetzt begegnet sind, laufen auf Leute zu, Schnuppern (ja, manche mögen das einfach nicht!) oder reagieren nicht auf Herrchen/Frauchen. Ich seh einem Hund nicht an, ob er gut, sehr gut oder schlecht erzogen ist, wenn er mir entgegen kommt, möglichst noch ohne Leine. Und nein, ich lern keine Hundesprache exakt auswendig um zu wissen ob der jetzt spielen will, neugierig ist oder nicht, wenn ich mit dem Fahrrad/Inliner an ihm vorbeifahren will.

    1. Meine Kinder haben gelernt: Erstmal Abstand halten, nicht direkt in die Augen gucken, nicht anfassen, ohne den Halter zu fragen. Ich wünschte nur, sämtliche Halter würden dies samt Hund auch bei meinen Kindern und mir einhalten!

      In einem Fall habe ich es dem Hund selbst beigebracht. Es muss so eine Art Foxterrier gewesen sein, also nicht ganz klein. Der sprang meinen damals zweijährigen Sohn im Schnee um, stellte ihm die Vorderpfoten auf die Brust und bleckte die Zähne. Der Halter näherte sich gemächlichen Schrittes, schweigend und völlig ohne Eile. Bis er jedoch ankam, lag sein Hund schon mit meinem Unterschenkel und Knie festgepinnt am Boden, hatte meine Faust mit Skihandschuh bis zum Anschlag im Rachen stecken und röchelte geplättet. Da kannte ich gar nichts; ich war so sauer, ich glaube, ich hätte mit dieser Wut sogar eine Dogge überwältigt. Der Handschuh war zwar anschließend hin (beim Rausziehen an den Zähnen entlanggeratscht), aber der Hund hat nur noch mit eingeklemmtem Schwanz winselnd das Weite gesucht. Zum Glück war der Halter wenigstens klug genug, nach meiner Gardinenpredigt die Klappe zu halten und mitsamt seiner Töle eiligst zu verschwinden. Wenn der Halter sein Tier nicht im Griff hat und erzieht, übernimmt es halt im Notfall jemand anders. Und halt mit Ski-, statt mit Samthandschuhen. Such is life.

    2. Abgesehen vom „die laufen auf einem zu“ – ich hoffe du meinst nicht, dass die beim schlichten vorbei laufen mal neugierig für den Zeitraum einer oder zwei Sekunden an dir schnuppern und dann weiter gehen. So etwas kann man als Herrchen/Frauchen nicht allzu leicht verhindern (außer einen großen Bogen zu schlagen, was aber nicht immer möglich ist – beispielsweise im ICE).
      Ein Hund schnüffelt eben an etwas, was für einen Augenblick seine Aufmerksamkeit erregt. Das ist der hundische Ersatz für unser „kurz hinsehen“.

      Wohl gemerkt: ich rede vom angeleinten, nah beim Besitzer bleibenden Tier. Nicht vom aufgeregt hopsenden, schon fast auf einem stehenden Hund. 😉

      1. Ich zumindest rede natürlich nicht vom friedlichen, harmlosen Schnuppern eines angeleinten Tieres an mir oder meinen Kindern! Ja, es kommt bisweilen sogar vor, dass ich dann mild lächle, ich alter Hundefeind ;). Was meinen Blutdruck regelmäßig in die Höhe treibt, sind ausschließlich Hunde, die ohne Angabe von Gründen laut kläffend auf uns, die wir friedlich die Straße entlanggehen, zustürmt. In der Regel ist erstmal kein Herrchen in Sicht. Irgendwann taucht es dann auf und ruft hilflos: „Hasso, hierher!“ oder noch schlimmer „Der tut nix.“ Ja, vielen Dank, sehr beruhigend.

          1. Nein, natürlich nicht. Ich mußte nur über das „ohne Angabe von Gründen…“ lachen. Wie sollte der Hund das denn machen, so daß ein Mensch ihn versteht?
            Mir ist allerdings auch noch nie ein Hund böse bellend entgegengekommen. Liegt vielleicht an meinem Begleithund…mit Begleithundeprüfung?

      2. Naja, nur halt mit dem Unterschied, dass „nur mal kurz hinsehen“ beim Angeschauten keine nassen Hände oder sonstige körperliche Eindrücke hinterlässt. Pardon, aber ich persönlich finde es widerlich, eine kalte, feuchte Hundenase oder gar -zunge an mir zu haben. Und noch viel widerlicher finde ich es, wenn entsprechend große Hunde in jedermanns Genital-. und Analbereich rumschnüffeln, wie ich es auch schon des öfteren erlebt habe. Bah, pfui Deibel! Bei kleinen Hunden, die bestenfalls ans Knie ranreichen, mag das Schnüffeln ja noch angehen. Aber größere gehen eben meistens direkt an die Hände, und da ekelt’s mich einfach.

        Ein Hundebesitzer, der davon ausgeht, andere Lebewesen müssten das einfach hinnehmen, weil Hunde eben nun mal so sind, der sieht was falsch, finde ich. Immerhin erlaubt man Kindern ja auch nicht, alles und jeden anzufassen, sondern erzieht sie dahingehend, dass sie das bleiben lassen. Oder man zieht sie weg, bevor sie Schaden oder Ärger verursachen können. Ich denke schon, dass man auch einen Hund an die kurze Leine nehmen kann, damit er Passanten weitgehend in Ruhe lässt.

        1. Ein Hund schnüffelt im Schritt (auch bei Artgenossen), weil dort für sie wichtige Informationen sind. Dort erkennen sie „weiblich, männlich, geschlechtsreif, Arschloch“. 😉
          Aber ja es IST unangenehm. Besser sind da die Hände – wobei ich mich frage, was an einer einen Hundenase (über die Zunge streiten wir mal nicht) so schlimm sein soll, wenn es sich absolut gar nicht vermeiden lässt.

          Ich nehme da wieder mal Beispiel IC:
          Die Gänge zwischen den Sitzen sind so schmal, dass ein großer Hund hinter dem Besitzer laufen muss. Da im Zug Maulkorb- oder Taschenpflicht (je nach Hundeportion) herrscht, ergibt das kein Problem. Aber der Besitzer kann beim Gang zu den beiden reservierten Plätzen (i.d.R zwei – einen um den Hund Platz auf dem Fußboden zu bieten, ohne dass er im Weg liegt) den Hund nicht wirklich kontrollieren. Klar – kurze Leine, schnell durch den Gang (sofern der nicht voller Koffer und Menschen ist) – aber der Hund nutzt trotzdem jede Gelegenheit sich mit der fremden Umgebung vertraut zu machen. Da erwischt er durch aus schon mal eine fremde Hand mit der Nase.

          1. Wie an anderer Stelle schon gesagt: Es geht nicht um Extremsituationen auf engstem Raum. Es geht um normalen Alltag. Vielen Hunden kann man nicht ausweichen, selbst wenn man möchte, weil der Halter gar nicht erst auf die Idee kommt, die Leine mal etwas einzuziehen, sondern dem Hund die volle Leinenlänge Auslauf gestattet. Es kann doch nicht sein, dass ich dann die Straßenseite wechseln oder warten muss, bis Herrechen irgendwo abbiegt, wenn es ohne großen Aufwand möglich wäre, stattdessen mal den Hund eben „einzuziehen“.

            Die nasse Nase finde ich übrigens eklig, weil sie kalt und feucht ist und vorher vielleicht auch schon abgeleckt wurde. Menschliche Triefnasen in meiner Handfläche könnte ich genausowenig ab.

            Verstehen, warum ein Hund etwas macht, heißt in der Konsequenz noch lange nicht, dass ich verpflichtet bin, es zu ertragen.

      3. Aber auch das „nur mal eben kurz an einem schnüffeln“ ist mir teilweise schon zu viel, auch wenn der Hund angeleint ist. Zugegeben: Ich bin in dieser Richtung ein bisschen empfindlicher als einige andere und bin mir dessen auch bewusst.
        Ich will einfach nicht, dass an mir geschnuppert wird und dabei die manchmal sabbernde Schnauze an meinem Hosenbein abgewischt wird! Ich sehe mich aber auch nicht in der Pflicht, die Straßenseite zu wechseln oder mich in einer Warteschlange weiter hinten anzustellen. Weshalb sollte ich dem Hund aus dem Weg gehen. In meinen Augen hat der Hundebesitzer darauf zu achten, dass der Hund auf der von mir abgewandten Seite läuft und seine Schnauze nicht an mich bringt.
        Oftmals kommt nur „Der will doch nur schnüfflen.“. Ich will das aber nicht!!! Ich bitte den Halter dann darum, dem Hund weiterzugeben, dass ich das nicht will und er das lassen soll. Keine Ahnung wie ich dem Hund das sagen soll … Manchmal wird der Hund weggenommen, manchmal bekomme ich zu hören, dass ich mich nicht so anstellen soll.
        Ich frage mich: Warum von den Hundehaltern häufig davon ausgegangen wird, dass jeder Mitbürger bereit ist, sich beschnüffeln zu lassen. Ich lasse meine Finger auch bei mir und erwarte von Hundehaltern, dass sie ihre Hunde auch von Leuten fernhalten, weil eben nicht jeder bereit ist, sich beschnüffeln zu lassen.

      4. Ich will auch keinen Hund der nur kurz an mir schnüffelt. Das will ich auch nicht hinnehmen müssen. Der Hundehalter muss dafür sorgen dass das nicht passiert, nicht ich als Belästigter.

        1. Ich denke, @MartinTriker und @dancingman machen es sich jetzt aber zu leicht.

          Es gibt durchaus Situationen, wo es einem Hundebesitzer nicht möglich ist, dieser Forderung nachzukommen. Ich will mich auch nicht in eine S-Bahn, einen Bus oder einen Fahrstuhl drängen müssen, und 4 Ellenbogen in verschiedenen Körperteilen haben. Ich möchte nicht, dass fremde ältere Damen bei Bremsmanövern aufgrund Gleichgewichtsverlusts ihren Busen an mich pressen um dann ganz erzürnt, entrüstet und beleidigt festzustellen, ICH solle nicht so stürmisch schein! [selbst erlebt] Ich würde dann auch gerne zu allen anderen Menschen sagen: „Drängeln Sie sich bitte dahinten, ich möchte hier 30cm um mich rum Freiluft!“ Diesem Ansinnen können die anderen Menschen nicht nachkommen, selbst wenn sie wollten und/oder ich unter einer passenden Angststörung leiden würde. Genau so dürfte sich ein Hundebesitzer fühlen, wenn er durch eine Menschenmenge muss / sich in selbiger befindet. Auf irgendeiner Seite von ihm muss der Hund dann ja sein. Und leider lassen sich nicht immer alle Situationen von vornherein ausschließen oder umschiffen.

          Ein wenig gegenseitiges Verständnis würde helfen – angelehnt an den §1 StVO: „gegenseitige Rücksichtnahme“ und „vorsichtiges Verhalten aller Beteiligten“. Aber ich träume wieder, wir sind ja in Deutschland…

          Dass ich der Ansicht bin, dass Hunde nur in Sonderfällen (Blindenhunde, Epilepsie“warn“hunde, Hilfshunde) zur Arztpraxis mitgebracht werden sollten – oder unter Sonderfällen in Arztpraxen sein sollten (es gibt Hunde, die Hautkrebs „erschnüffeln“ können), wird von den obigen Sätzen nicht tangiert.

          1. Naja, wenn ich mir es angeblich zu leicht mache, mal ein konkretes Beispiel. Ich fahre Liegerad. Also ein etwas ungewöhnliches Gefährt, zumal für einen Hund. Und ich will fahren ohne das mir irgendein Hund nachläuft, mich anschnüffelt und damit nass macht, oder den Weg blockiert. Das sind beileibe keine Menschenmengen!

            Außerdem, zum Glück sind die meisten Hundebesitzer so schlau mit ihren Hunden nicht gerade zur Rushhour mit dem ÖPNV zu fahren oder sonstige Menschenansammlungen zu meiden. Ausnahmen bestätigen die Regel.

            1. Ohne Ihnen Nahe treten zu wollen, war Ihr und des @dancingmans Beispiel vorher sehr unkonkret, und meine Antwort bezog sich auf diese unkonkrete und ausgesprochen pauschalen Aussagen – und meines sehr konkret, denn ich habe nicht von (m)einem Hund gesprochen, sondern von mir selber und meinen Mitmenschen. Davon abgesehen, dass es mir persönlich herzlich egal sein kann, ob ich auf einem Liege-, Renn-, Trecking- oder Hollandrad sitze, wenn der Hund mir am Bein schnüffelt.

              Ärgert es sie eigentlich auch, wenn ein Kind mit dem Finger auf Sie zeigt, Sie von andere Menschen (mit Liegerad-Unkenntnis) angestarrt werden, oder die Polizei dem Liegerad eine ausführlichere technische Begutachtung zukommen läßt (aus reiner Neugier)? Ich kenne da die meisten Liegeradfahrer so, dass sich deren Brust stolz schwillt, weil Liegeradfahrer doch (noch) ein sehr indiviuelles Völkchen sind. (Und das ist jetzt völlig wertungsfrei gemeint.)

              Ein Hund, der seine Nase 5cm von meinem Bein entfernt in meine Richtung dreht, ist für mich einfach etwas anderes, als ein Hund, der mir an selbiges Bein sabbert.

              Ich lasse mich übrigens auch ungern von meinem eigenen Hund ansabbern, weswegen ich anderen Menschen das auch nicht zumute. Aber dass ein Hund in einer größeren Menschenmenge mal in die eine oder andere Richtung schüffelt (und nicht etwa rumsabbert) ist durch den Hundehalter genauso wenig zu kontrollieren, wie ich die Frau kontrollieren kann, die im bremsenden Bus auf mich fällt (und mir danach eine unsittliche Annäherung unterstellt).

              Und nur am Rande – Hunde müssen das „anzuschnüffelnde Objekt“ nicht zwangsläufig (mit der Nase) berühren.

              Ich bitte mich einfach nur so zu verstehen: Ich will Hundehalter nicht pauschal beschützen oder verteufeln. Und genausowenig „Hundebelästigte“. Ich plädiere einfach für einen menschlichen und verständnisvollen Umgang beider Seiten miteinander.

              (Und wenn Sie mal Fahrradwege in der Hauptstadt fahren, werden Sie schnell feststellen, dass es keine Hunde braucht, um den Fahrradweg zu blockieren. Geparkte Autos, Spaziergänger und Bauzäune reichen völlig… Ich spreche aus Erfahrung.)

      5. „zulaufen“ war in etwa so gemeint: ich lauf/fahr auf einem Radweg/Feldweg und ein Hund (nicht angeleint, was hier schon fast Standard ist) läuft zügig/rennt auf mich zu, der Halter entsprechend 100m weg. Ich bleib meistens erst mal stehn. Aber unangeleinte, unbekannt Hunde sollen gefälligst 1m Abstand halten. Hochspringen, zwischen die Beine gehn, aufdringlich schnuppern etc kann ich nicht haben. Solange mein Freund dabei ist, ist es noch halbwegs ok, der versucht ihn dann von mir fern zu halten, ich schrei meistens erst mal den Besitzer an, dass er den gefälligst weg tun soll. Es gibt auch gut erzogenen, erst gestern gesehn. laufen spazieren, wir sind noch so 150m weg, pfeift der Mann seinen Hund her und lässt ihn „Sitz“ machen, der bewergte sich keinen Milimeter. Es gibt im Nachbardorf ein Hund, der oft auf Fahrradwegen ausgeführt wird, wenn der Besitzer pfeift/ruft, lässt sich der Hund an ort und Stelle hinfallen und macht keinen Mucks mehr. Muss man wissen, der macht das auch 10m vorm eigenen Fahrrad, reagieren sollte man entsprechend schnell.
        Angeleint sind die meisten ganz ok, wobei ich mich manchmal frage, ob ein altes gebrechliches Herrchen oder ein 10 jähriger Junge einen Schäferhund halten kann bzw, wer da mit wem Spazieren läuft…

  19. „Kinder haben Angst vor Hunden“
    ???
    wenn ich meine Enkelin (heute 6 Lenze) in zartem Alter von 2 Jahren betrachte, dann sah das gaaaaanz anders aus
    .. da musste man sie förmlich am „Halfter“ bändigen, denn auf alles was auf vier Beinen bellt, ist die liebe Kleine losgerannt: „Hundi, Hundi“
    glücklichereise hatte sie dabei keine Negativ-Erfahrungen gemacht, aber es hat schon einige Zeit (und Nerven) gebraucht, um sie zu – na schreiben wir mal – überzeugen, dass ein OK von Herrchen oder Frauchen schon sinnvoll sei 😉
    Ansonsten stimme ich Dir zu: Hunde gehören in keine (Menschen-) Arzt-Praxis und ein gut erzogener Hund wird auch vor der Praxis warten, ob im Auto (bei Hitze auf Lüftung und ausreichend Wasser achten) oder am „Hunde-Abstellplatz“ (den es hoffentlich bei Dir gibt, ansonsten hättest Du schlechte Argumente).

    1. ich hoffe, die forderung nach einem hunde-abstellplatz vor der tür war ironisch gemeint! 🙂

      wenn nicht, dann schreien wir doch bitte gleich nach durchnummerierten katzenkörbchen, ein paar volieren und terrarien vor der kinderarztpraxis … sowas gehört ja auch zur pflicht des kinderarztes … *hüstel*

      1. Mia, das war überhaupt nicht ironisch gemeint (gut, vielleicht der Begriff an sich, deshalb die “ “ 😉 )
        und was die Katzen betrifft: die Tiger, die ich so zu kennen glaube (!!!), legen absolut keinen Wert auf „Ausflüge“ mit ihrem Dosenöffner
        .. von Fischen ganz zu schweigen 😀

      2. Nachtrag:
        ach ja, und was die gefiederten „Freunde“ (m/w) betrifft, so empfehle ich einen Besuch auf den Seiten von Spottdrossel 😀

    2. @hajo: Das ist ein Einzelbeispiel, Kinder können sehr wohl Angst vor Tieren haben, auch wenn sie mit ihnen aufwachsen. Meine Kinder wachsen mit einem Hund auf (Jagdhund von Opa). Meine Tochter liebt Tiere, der musste man auch beibringen, dass nicht alle Hunde so umgänglich wie der von Opa sind. Mein Sohn (mittlerweile 4) hat von Geburt an Angst vor allen Tieren. Er akzeptiert mittlerweile den „Familienhund“, Freunde werden sie keine mehr, aber bei fremden Tieren war / ist er immer noch fast panisch. Wenn dann von den ganzen Hundebesitzer Kommentare kommen: „Der tut nichts“, „Müssen sie halt ihr Kind an Tiere gewöhnen“, „der will nur spielen“… Das ist nicht relevant, mein Sohn hat Angst und das sollten die Tierbesitzer gefälligst respektieren.

    3. Es gibt immer solche und solche Kinder, und ich hab von jeder Sorte eins. Den einen muss man bremsen, damit er nicht zu jedem Hund hinrennt, den anderen kannst du von meinen Schultern pflücken wenn den ein Hund zu intensiv mustert. Das hat dann offensichtlich mit Erziehung nicht viel zu tun, denn die hab ich beide erzogen.
      Was ich tun kann ist dem Kleinen zu sagen, dass er Hunde nicht einfach streicheln darf, dass man fragen muss, dass der Hund das vielleicht nicht möchte. Was ich nicht tun kann, ist dem Großen seine Angst abzuerziehen. Ich kann ihm sagen, dass er lieber ruhig stehenbleiben soll statt wegzurennen, aber wer wirklich Angst hat, hält sich nicht an Regeln sondern an Instinkte. Und dann erwarte ich, dass der Hundehalter (zumal neben einem Kindergarten zur Abholzeit) seinen Hund an der Leine hat oder zurückpfeift, und nicht mit anderen ein Schwätzchen hält währens sein Hund Kinder anschnüffelt die grad mal so groß sind wie er.

      1. Sicherlich gibt es Kinder, die aus irgendwelchen Gründen (von „angeboren“ zu sprechen halte ich hier nicht für zielführend) Angst vor Hunden haben. Und auch wenn ich keine Kinder habe, bin ich selbst mal eines gewesen mit Freunden, die Angst vor Hunden hatten – und ich habe selbst Kinder erlebt, die Angst vor Hunden hatten.
        Weder halte ich es für sinnvoll, die Angst, die das Kind hat, zu negieren noch, sie zu verstärken. Soll heißen: Wenn dem Kind ein Hund begegnet ist es besser, dem Kind zu erklären, wie es sich verhalten soll, anstelle es hoch zu nehmen und zu sagen, dass es gleich vorbei ist und der böse Hund gleich weg ist. Es soll aber auch nicht heißen, dass man hingeht und dem Kind sagt: Stelle dich nicht so an.
        Ängste müssen nicht rational sein – ich habe Flugangst – aber ein guter Umgang seitens der anderen hilft, damit umgehen zu können und sich eben nicht umzudrehen, wenn man auf das Rollfeld kommt, sondern in den Flieger einzusteigen und zu lernen, mit der Angst umzugehen. Das heißt nicht, dass man sie ablegen muss, sondern lediglich, dass man lernt, vernünftig damit umzugehen.
        Das gilt meines Erachtens auch bei Kindern und Hunden, oder Kindern und Katzen (auch erlebt) oder Kindern und geworfenen Böllen.

        1. Ich habe durchaus versucht, meinem Großen (der übrigens vor vielem Angst hat, auch ohne schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, er ist einfach ein ängstliches Kind) die Angst vor Hunden zu nehmen. Das haben wir aber bei Hunden gemacht die ich kannte, die entspannt waren, wo wir uns Zeit dafür nehmen konnten und wo mein Sohn eine Wahl hatte zu sagen „näher will ich nicht“. Das ist eine ganz andere Situation als wenn ein großer Hund auf ihn zukommt während er im Park unterwegs ist, und ihn ansnüffelt, ob er will oder nicht. Und ich habe ihn nicht hochgenommen, sondern er ist auf meine Schultern geklettert. Unter den Umständen kannst du dir jegliche Erklärung in die Haare schmieren, davon kommt dann nix bei ihm an.
          Natürlich sag ich in einer solchen Situation „hab keine Angst, der tut dir nichts“ – aber ganz ehrlich, kann ich das wissen? Ich kenne den Hund nicht, ich weiß nicht wie gut er erzogen ist, wie er darauf reagiert wenn er Angst riecht und was Kleines vor ihm flieht. Ich weiß in dem Moment nur, dass der Halter verdammt nochmal nicht da ist wo er zu sein hat, nämlich am anderen Ende einer sehr kurzen Leine.

  20. Kind und Hund… wir wohnen auf dem Land. Nettes kleines Dorf, super Nachbarschaft, wir feiern auch gern alle zusammen. Die Kinder wachsen mit Hühnern, Dackeln, Pferden, Ziegen, Schafen, Katzen und Waldtieren auf. Auch mein Jüngster (letztes Jahr zum Zeitpunkt des Geschehens grad vier, 1,07 cm groß) voltigierte schon, passte auf die Gänse auf, und wusste genau, was er bei Tieren darf und was nicht. Hat auch schon eins von der Katze gewischt bekommen, wenn er ihr zu sehr auf die Pelle rückte, alles ganz normal.

    Dann gabs eine der Sommerfeiern, es war genug Holz zusammengekommen, also gabs ein großes Sommerfeuer auf der Weide, mit Würstchen und Freunden und Nachbarn, alles schön. Die 10 Kinder der Dorfgemeinschaft wuselten durcheinander, alles sehr harmonisch. Auch der Förster kam mit seinem gerade 9 Monate alten Berner Sennenhund/Schäferhund/und sonstiges Gemixe-Tierchen, von der Größe her überragte das Tierchen meinen Sohn um ein paar Zentimeter.

    Ich hatte den zuerst gar nicht bemerkt, hatte genug damit zu tun, die Kinder im Auge zu behalten. Plötzlich rast ein schwarzer Schatten an mir vorbei und auf meinen Sohn zu, der gedankenverloren in einiger Entfernung sein Brötchen mümmelt und schon müde wurde – er drehte sich um, sah den Hund und rannte los.

    Um mich rum lauter Erwachsene, sahen die Szene, fangen an zu lachen, och, der will ja mit den Kinder spielen. Ich rannte zu meinem Sohn, brüllte währenddessen nicht rennen, nicht rennen – da war der Hund schon beim brüllenden Kind und schmiss ihn um. Dann war ich da, riss meinen Zwerg auf den Arm, versuchte ihn zu beruhigen i“ch halt dich, ich pass auf, der Hund geht jetzt weg“ – Hund hopste (der kam problemlos bis an mein Gesicht) Sohn brüllte, ich brüllte Platz, Hund hopste weiter, und endlich kam der Förster angerannt und leinte das Tier an.

    Der wollte wirklich nur spielen- aber mein Sohn hatte durch dieses Ungetüm einfach nur Panik. Und die ist auch jetzt noch da, alles über Katzengröße darf ihm nicht zu nahe kommen. Ich hab in dem Jahr alles an Wiedergewöhnung und Desensibilisierung mit meinem Jungen durch, was man so machen kann. Und am Osterfeuer hat er dem Hund (diesmal angeleint) sogar ein Stück Würstchen freiwillig geben wollen.

    Aber ich bin immer noch ziemlich sauer, dass manche Erwachsene nicht für 2 Pfennig nachdenken. Ich würde auch Panik kriegen, wenn ein Tier, das größer ist als ich, auf mich zurennt und mich umschmeisst – und mein Sohn hat den garantiert nicht provoziert, er war ja in einer ganz anderen Ecke der Weide. Nicht das Tier kann was dafür. Aber der Halter sehr wohl. Und in Gegenwart von Kindern haben Hunde einfach angeleint zu sein, egal wie lieb die sind.

    1. @Mia: Oh ja, mir kommen die Tränen, genau das ist es! Ziemlich ähnlich ist uns das auch passiert! Und wie viele Hundehalter lesen das? Wie viele Hundehalter wollen das verstehen??? Das macht mich schon wütend und verzweifelt. Denn in unsererm Fall war der Halter einfach verschwunden, es waren viele Leute unterwegs und keiner meldete sich!!

  21. Tja… die Leute machen sich eben keine Gedanken…
    Abgesehen vom hygienischen und kindgefährdenten Aspekt – nehmen wir mal an, die Praxis ist so richtig voll. Grippesaison, Novo, was auch immer gerade mal wieder umgehen mag.
    Da sind die Warteräume voll und laut. Kinder die spielen, Kinder die weinen, Kinder die kreischen, Kinder, die den Hund unbedingt streichen (an ihm zerren, auf ihn reiten, etc) wollen, Kinder die überdreht durch die Räume rennen…

    Für das Tier ist das Stress. Ein gut sozialisiertes Tier (mit einer Engelsgeduld, wohnt eventuell genau neben einen großen Kindergarten, Therapiebegleithundausbildung, Herdenschutzhund der Kinde rals Herde ansieht, etc) mag das noch auszuhalten sein – aber für die meisten Hunde ist das eine unangenehme Situation. Und da Kinder (die meisten Erwachsene und etliche Hundebesitzer) die stillen Beschwichtigungszeichen der Tiere nicht erkennen, muss sich der Hund eben selber helfen. Im schlimmsten Fall schnappt er dann zu,

    Was passiert dann? Hund muss als gefährliche Bestie eingeschläfert werden, Kind hat einen Schreck, Eltern einen hysterischen Anfall (schnappen =/= beißen – also minimale Wunden, kein „Kampfhund“-zerfleischen), Doktor muss öfter piecksen und alle anwesenden Kleinkinder sind traumatisiert.

    Abgesehen davon bin ich aber eine große Freundin von Tieren als positiver Therapieaspekt. Allerdings nicht jedes x-beliebiges Tier versteht sich. Ich gehe hier von speziell ausgebildeten Hunden/Pferde/Delphine/was auch immer aus.
    Andere Einrichtungen wie Altenheime, Psychatrien und ähnliches können auch andere Tiere haben, sollten diese dann aber so… ährm… platzieren, dass gewisse Patienten nicht davon gestört werden (ich erinnere mich dabei an das Nymphensittichpaar bei meinem psychiatrischen Aufenthalt – abgesehen vom viel zu kleinen Käfig – die Tiere hat man überall gehört. Absolut nervtötend.).

  22. Zitat „Zumal Leute – wie o.g. Oppa -, die ihre Biester dahinmitnehmen, in der Regel wenig Zeit in die Erziehung ihres Schätzchens investiert haben…“

    Ehrlich gesagt ist mir die Erziehung herzlich egal. Selbst der besterzogenste Hund gehört nicht in eine Arztpraxis und grad dreimal nicht in eine Kinderarztpraxis. Nun nimmt so ein Deutscher Schäferhund ja auch noch ne Menge Platz weg und stört umso mehr, aber auch ein Pinscher hätte in der Praxis nix verloren.
    Unglaublich, auf was für Ideen manche Leute kommen…
    Ich arbeite in einem Reitstall – quasi „natürlicher“ Lebensraum von allen möglichen Tieren inkl. Hund und Katz. Dank Kinderreitschule aber auch ein Ort, an dem viele Kinder frei rumlaufen. Und damit ein Ort, an dem mein eigener Hund niemals unbeaufsichtigt frei herumläuft und die stürmischeren, größeren (und schlechter erzogenen) Hunde meiner Mitarbeiterinnen und generell alle Besucherhunde überhaupt nicht frei laufen dürfen. Findet manch einer auch doof und übertrieben. Aber ich erwarte nicht von anderen Menschen, daß sie ihre Kinder auf Begegnungen mit meinem Hund vorbereiten. Bei Bedarf erkläre ich gerne wie man sich Hunden richtig nähert. Aber wer sich den Hunden nicht nähern will muss das auch nicht tun und kann sich drauf verlassen daß ihm dann auch kein Hund näher kommt als er selbst das will…

  23. Na, das hätte mir ja Spaß gemacht. Ich mag ohnehin keine Hunde – ausgewählte Exemplare mal außen vor gelassen – und bin der Meinung, dass sie weder in Restaurants noch in Kinderarztpraxen noch unangeleint auf Spielplätzen irgendwas zu suchen haben. Zumal Leute – wie o.g. Oppa -, die ihre Biester dahinmitnehmen, in der Regel wenig Zeit in die Erziehung ihres Schätzchens investiert haben…

  24. ich denke schon, dass hunde nun mal zu unserem gesellschaftsleben einfach dazugehoeren. autos sind deutlich toedlicher, aber da haben sich bitteschoen alle an die autos anzupassen und zu lernen, wie man die strasse zu ueberqueren hat. ja, autos muessen sich an regeln halten, hunde sollten sich auch an regeln halten. es kann aber ueberhaupt nicht schaden, wenn kinder einen souveraenen umgang mit hunden lernen. aber wie gesagt, es gibt viele orte, da haben hunde nichts verloren.

    1. Stellen wir den Autovergleich mal vom Kopf auf die Füße:

      1. Um ein Auto fahren zu dürfen, muss man erstmal einen Führerschein machen. Fifi gibt’s in den allermeisten Fällen auch ohne. Leider kriegen unbeteiligte Dritte das reichlich oft zu spüren.

      2. In vielen Zonen haben sich eben nicht die Passanten anzupassen, sondern die Autofahrer. Das Schöne: Im Straßenverkehr ist klar geregelt, wer wo Vorrang hat. Hundehalter scheinen aber oft zu denken, ihr Fifi sei ja so toll, dass er überall Narrenfreiheit genießt. Da meinen allzuviele, selbst entscheiden zu dürfen, wieviel Hund sie wo und wann wem zumuten dürfen. Wo Autofahrer längst Punkte in Flensburg hätten, springt Fifi immer noch fröhlich Passanten an.

      3. Autos haben Nummernschilder, die man problemlos ablesen kann. An Fifis Marke ranzukommen, um ggf. den Halter für den verdreckten Anzug oder die Artzrechnung heranzuziehen, ist schon deutlich schwieriger.

      Um das mal klar zu stellen: Die Mitbürger, die nicht an Hunde gewöhnt sind, sind nicht das Problem. Das Problem sind die Hundehalter, die aus ihrer eigenen Rücksichts-Bringschuld gegenüber der Gesellschaft eine Vorbereitungs-Holschuld der Gesellschaft gegenüber dem Hund zu machen versuchen.

      Hunde sind keine Mitglieder der Gesellschaft – völlig egal, ob sie ihrem Halter als Kinder- oder Partnerersatz dienen und er sie vergöttert. Da reicht ein Blick ins BGB und StGB.

      1. mhhh, seit wann hat denn sich denn der hund dem menschen angeschlossen oder umgekehrt. die koexistenz zwischen mensch und hund auf der grundlage eines gegenseitigen nutzengewinns gibts auf jeden fall laenger als gut 100 jahre, nun ja, wahrscheinlich auch deutlich laenger als tausend jahre, sogar noch laenger. mit ziemlicher sicherheit.
        ich sage mitnichten, dass hunde schlecht erzogen sein sollen, aber die symbiose mensch/hund ist auch etwas ganz tolles und es kann einfach nicht schaden, kindern beizubringen, wie sie mit hunden umzugehen haben. und es gibt grenzen fuer alles, aber wenn man mal sieht, wir wir unser leben dem auto angepasst haben, die freiheit unserer kinder in vielen bereichen dem auto geopfert haben, dann kann man da durchaus mal drueber diskutieren und durchaus auch mal vergleichen.
        und wie gesagt, es gibt ganz viele tabu zonen fuer hunde und das voellig zu recht. aber das hindert keinen daran, dem kind einen vernuenftigen umgang mit dem hund beizubringen. und wenn ich sehe, wie gut meinem kind unsere hunde tun… aber das ist ein anderes thema und sollte auch hier garnicht eroertert werden…..

        1. Der Hund hat sich dem Menschen angeschlossen und dieser hat ihn domestiziert, als es noch keine Städte und Gehwege gab. Diese Fifis schliefen auch nicht auf Herrchens Kopfkissen oder wurden sonstwie betüddelt. Nur mal so nebenbei. Inzwischen leben wir alle in einem ganz anderen Umfeld und brauchen daher auch andere Regeln für den Umgang mit Hunde(besitzer)n.

          Und auch wenn der Hund seit Jahrhunderten mit Menschen zusammen lebt, ist er dennoch kein Mitglied unserer Gesellschaft. Bis auf die echten Arbeitstiere wie Schäfer-, Führ-, Drogensuchhund etc. sind sämtliche Fifis doch objektiv betrachtet nur ein Hobby und im Prinzip völlig verzichtbar.

          1. #“nur ein Hobby und im Prinzip völlig verzichtbar“#

            Auweia, das gibt Ärger ;-). (Ich seh’s ähnlich. Besonders in Großstädten, wo Hundehaltung oftmals alles ist, aber gewiss nicht artgerecht.)

    2. Nicht Autos sind tödlich. Autos sind Gegenstände, die von Menschen gefahren werden. Menschen, die dafür eine Ausbildung gemacht haben.

  25. Zu 99% sind dies eben jene selbsternannte „Tierfreunde“, die keinen blassen Schimmer vom Hund als Wesen haben und deren eigene Definition von „Tierfreund“ es ist, dass man halt den dahergelaufenen Köter sofort zu tolerieren hat. Alle die das nicht machen sind eben keine „Tierfreunde“.
    Übrigens der Grund für mich, mich selbst schon lange nicht mehr als „Tierfreund“ zu bezeichnen. Ich interessiere mich nämlich tatsächlich für viele Arten, lese über sie und halte sie auch möglichst ihrer Art entsprechend. All das machen „Tierfreunde“ in der Regel nicht.

  26. Oder drücken wir’s kürzer aus:

    Hundehalter haben kein Anrecht darauf, dass Hinz & Kunz lernen, mit Hunden umzugehen.

    Umgekehrt haben aber Hinz & Kunz hingegen sehr wohl ein Recht darauf, von/mit den Hunden ihrer Mitbürger in Ruhe gelassen zu werden.

    Daraus ergibt sich, dass der Lernbedarf grundsätzlich bei den Hundehaltern und deren Tieren liegt. Nicht bei den Mitbürgern. Deren „Leistungen“ auf diesem Sektor sind wohlwollend als freiwillig zu betrachten. Einfordern kann man sie nicht.

    1. Hinz und Kunz haben schon deshalb die Pflicht ihren Kindern beizubringen, wie man mit Hunden umgeht, weil nicht alle Hunde einfache Haustiere sind. Anders als Krokodile (darf man die in Deutschland überhaupt halten?!) werden Hunde auch als vielseitige Arbeitstiere eingesetzt. Es ist essenziell (und keineswegs zuviel verlangt) dass ein Kind weiß, dass es nicht jeden Hund einfach streicheln darf und Rücksicht auf die Tiere nehmen muss, ein Blinder z.B. bedankt sich sicher, wenn irgendwer seinen Hund von der Arbeit ablenkt und von einem Schäfer kann man schlecht erwarten, dass der Hund aber an der Leihen Schafe zusammentreiben muss.
      Genauso wie Kinder das Verhalten im Verkehr – unabhängig davon ob die Familie ein Auto hat oder nicht – lernen müssen müssen sie auch lernen wie man sich Hunden gegenüber verhält.

      1. Wie ich oben schon schrieb: Grundregeln lernen, ja. Also bitte nicht unterschlagen.

        Aber wenn was passiert, ist in 99% der Fälle der Hundehalter dran, nicht der Passant, das Kind, oder dessen Eltern. Das Argument „der Geschädigte hätte wissen/lernen müssen, dass der Hund dies und das nicht mag“ zieht da nur in ganz seltenen Fällen. Da setzt der Gesetzgeber klare Prioritäten.

        Zudem sind Helfertiere noch mal ein ganz anderes Kaliber mit straffer Ausbildung und Eignungszeugnis. Mit einem ausgewiesenen Führhund darf man sogar in Lebensmittelgeschäfte und Arztpraxen rein. Die suchen auch von sich aus keinen Kontakt zu Fremden und sind wesentlich berechenbarer als der schlecht erzogene Fifi, den Nachbars sich aus einer Laune heraus mal eben im „Fressnapf“ gekauft haben. Von Hunden als Arbeitstier geht noch die geringste Gefahr für die Umwelt aus.

      2. Hm. Da stimme ich im Großen und Ganzen zu. Ich finde aber nicht, dass mein Kind auf Kommando entspannt zu bleiben hat, wenn mal wieder ein unangeleinter Hund laut bellend mitten auf der Straße auf uns zu rennt. Ja, es wäre gut, dann im Umgang mit Hunden geübt zu sein, aber jeder Hundebesitzer muss m.E. darauf achten, dass sowas nicht passiert.

      3. @Viertelgott: Meine Erfahrung ist aber, dass eigentlich nie die Hunde das Problem sind, die eine Aufgabe haben – Blindenhunde, Polizeihunde u.ä., denn diese sind wohlerzogen und völlig auf Ihren Halter bezogen. Die rennen nicht auf andere Leute in Affenzahn zu und wollen mit denen „Spielen“ und schnuppern nicht an Schuhen, Hosen, Taschen, Kinderhaaren … rum und unterschreiten völlig die Individualdistanz von anderen Menschen. Die hören auf EIN leise gesprochenes Wort SOFORT und KORREKT.

        Das Problem sind immer die Hunde von Haltern die nicht die Zeit und unendliche Mühe investieren, ihr Tier zu erziehen (ebenso wie das wohl auch für Kinder gilt 😉 ). Das sind die Hunde, hinter denen verzweifelt hergerufen wird „Fiffi, komm – Fiiiifffiiii, komm doch endlich – Fiffi! Du sollst kommen, sag ich – ….“ ohne dass das einen Einfluß auf die Hunde hat. Und leider sind diese Halter dermaßen uneinsichtig und in der Überzahl, dass ich als Hundemöger schon zum Hundehalterhasser geworden bin. Leider.

      1. Klar. Aber der Hund eben nicht. Ebensowenig wie Wellensittiche, Bartagamen, Vogelspinnen, Goldfische oder Kaninchen. Problematisch ist diese zunehmende Verklärung von Haustieren als Menschenersatz. Da kommen die Besitzer dann schnell mal auf die Idee, Fifi müßte die selben Rechte wie ein Mensch genießen, nur weil er ihn aus Einsamkeit wie einen betrachtet. Das haut nicht hin.

      2. Klar sind Hundehalter auch Mitbürger. Aber der Hund eben nicht. Ebensowenig wie Wellensittiche, Bartagamen, Vogelspinnen, Goldfische oder Kaninchen. Tiere haben nun mal keine sog. Menschenrechte.

        Problematisch ist diese zunehmende Verklärung von Haustieren als Menschenersatz. Da kommen die Besitzer dann schnell mal auf die Idee, Fifi müßte die selben Rechte wie ein Mensch genießen, nur weil .er. ihn aus Einsamkeit wie einen Menschen betrachtet. Das haut nicht hin.

      3. @Terrorzicke: Ich habe deswegen so gefragt, weil Sie schreiben:“ …bei den Hundehaltern…nicht bei den Mitbürgern…“

        Ich habe mir schon gedacht, daß Sie ein persönliches unangenehmes Erlebnis hatten, weil Sie dieser Beitrag so sehr betroffen macht. Aber bitte scheren Sie nicht alle Hundebesitzer und Hunde über einen Kamm!

        Unsere Hunde (alle um die 70 Kilo) waren, bis auf den ersten, weil das damals noch nicht so üblich war, in der Hundeschule, haben eine Prüfung abgelegt und sind friedlich und umgänglich, besonders bei Kindern, auch zu unseren Katzen.
        Der erste, ein Berner Sennenhund, der „von allein“ wohlerzogen war, machte sogar für Heimat- Sachkunde einen Besuch in der Schule meines Sohnes, wo eingehend besprochen wurde, wie ein Hund reagiert, wie man sich ihm nähert, daß man ihm nicht einfach so auf den Kopf tatscht, daß man ihm die Hand zum Schnuppern hinhält…Wenn wir beim Gassigehen eine Schulklasse treffen, läuft das auch so ab: erst fragen, dann kennenlernen, danach streicheln. Keins der Kinder hat dann noch Angst, aber doch vernünftige Zurückhaltung.

        Es wäre mir im Traum niemals eingefallen, einen meiner Hunde in eine Kinderarztpraxis mitzunehmen, dazu besteht nicht die geringste Notwendigkeit.
        Unsere Hunde bleiben/blieben auch allein zu Hause, zusammen mit den Katzen.

        Das mit der zunehmenden Verklärung von Haustieren als Menschenersatz kann ich aus eigener Anschauung nicht bestätigen, soweit es das „zunehmend“ betrifft.
        Ja, ich kenne auch eine Frau, wo der Hund „zu Mutti“ kommen soll…das ist für den Hund vermutlich äußerst stressig und für die Frau unendlich traurig, denn in einem solchen Fall gibt es normalerweise keine echten Kinder. Das Problem liegt hier ganz woanders.

        Und, liebe Terrorzicke, wenn ich mit einem skeptischen Satz zum Ende kommen darf: Auch Kinder, selbst wenn sie gut erzogen sind, machen doch ab und zu mal was eher Unangenehmes, zum Beispiel der kleine Junge, der mit seinem Schokoladenhändchen auf unsere frisch gestrichene Wand patschte…
        😉

  27. Zum Thema: Eltern und Hunde:

    Ich hatte das „Glück“, dass meine Großeltern einen großen und auch noch schwarzen Hund namens „Blacky“ (sehr einfallsreich) besaßen. Der Hund war im Grunde eine Seele von Tier, nur zwei Dinge durfte man partou nicht machen: a) seinen Napf wegnehmen und b) ihm am Schwanz ziehen.
    Das haben meine Eltern (und meine Mutter mag Hunde nur sehr partiell) und meine Großeltern auch, mir und meiner Schwester von Anfang an beigebracht. Dazu ein paar Hundegrundregeln (schnüffeln lassen, fragen ob man ihn streicheln kann, nicht am Schwanz ziehen, keine bedrohlichen Gesten machen und wenn er bellt am Besten nicht weglaufen usw.) und ich hatte nie Angst vor Hunden, bin nie von einem gebissen worden und bis heute eher aufgeschossen, was die Tiere angeht.
    Das erleichtert ungemein das Leben für Kind und Hund. So haben die Eltern meines Freundes einen kleinen „Jagd“hund. Der bellt gerne, ist aber ansonsten ein Angsthase und läuft lieber weg. Die Nachbarn haben zwei kleine Kinder und haben denen schon früh erzählt, dass man besser wegläuft. Und der Hund denkt, die wollen spielen und läuft dann gerne hinterher (oder versucht es). Auch hier muss ich leider sagen, dass ich hier das Problem beim Menschen – und nicht beim Hund – sehe. Denn wenn Kinder nicht lernen, mit Hunden umzugehen, dann werden sie damit auch später ein Problem haben und das auch wieder weitergeben.
    Die einfachen Zeichen eines Hundes zu erkennen, bedarf keines Studiums, sondern lässt sich relativ leicht erlernen.
    Wer mal gebissen worden ist, hat dazu vielleicht eine andere Auffassung, aber die meisten „lauf-weg-vor-dem-Hund“-Eltern sind meiner Ansicht nach noch nie wirklich gebissen worden.

    Was eine Kinderarztpraxis anbelangt: Da hat ein Hund einfach nichts zu suchen. Aus hygienischen Gründe nicht, aus menschlichen Gründen auch nicht. Der Hund fühlt sich da sicherlich auch nicht besonders wohl und da braucht Opa gar nicht schimpfen.

    1. „Denn wenn Kinder nicht lernen, mit Hunden umzugehen, dann werden sie damit auch später ein Problem haben und das auch wieder weitergeben.“

      Mag sein. Aber Fakt ist nun mal: Der Hundehalter dringt mit seinem Tier/Hobby in den Lebensraum seiner Mitmenschen ein und hat sich nach deren Bedürfnissen und Ängsten zu richten. Es ist jedermanns gutes Recht, nicht an Hunde gewöhnt zu sein und/oder den Kontakt zu ihnen abzulehnen. Und dieses Recht steht über dem des Hundehalters bzw. dem des Tieres. Das scheinen viele Halter partout nicht zu begreifen.

      Dass man jedem Kind für alle Notfälle frühestmöglich die Grundregeln für den Umgang vermittelt, ist eine Sache. Laufen ja auch genug Hunde ohne Leine herum. Aber anzupassen hat sich grundsätzlich der Hundehalter samt Hund an denjenigen, der Angst hat. Nicht umgekehrt.

      Stellen wir uns der Anschaulichkeit halber einfach vor, das Tier im Bericht des Kinderdoc sei ein Alligator gewesen. (Soll ja Leute geben, die auch damit spazieren laufen.) Dann wird vielleicht auch jedem Hundehalter endgültig klar, wo auch außerhalb von Arztpraxen das Problem liegt.

        1. Wo ist für den jeweiligen Bürger, der von beiden nichts wissen will, der Unterschied? Beides potentiell tödliche Tiere. Nur dass man beim Krokodil noch nicht über Generationen gezielt Verkrüppelungen für die Weiterzucht heraus selektiert hat.
          Hoho, ich mache mir Freunde bei den „Tierfreunden“.

          1. 1. Krokodile ernähren sich von Menschen, Hunde von Trockenfutter.
            2. Hunde wurden nicht nur „verkrüppelt“ gezüchtet sondern auch in Hinsicht auf Charaktereigenschaften.
            3. Hunde übernehmen in unserer Gesellschaft auch Aufgaben, sind also unumgänglich.

          2. Unabhängig davon, dass ein Hund in einer Arztpraxis nichts verloren hat, genausowenig wie in einem Supermarkt, finde ich den Vergleich mit dem Krokodil oder den meisten anderen Tieren extrem unangebracht.
            Krokodile sind Einzelgänger und keine sozialen Wesen, die fast 20000 Jahre Domestikation durchlaufen haben. Hunde sind erst durch den Mensch zu Hunden geworden. Davor hießen sie Wolf! Es ist also ein genuin „menschliches“ Tier, dass so stark auf uns geprägt ist, dass es tatsächlich Worte und Gesten von Menschen verstehen kann und wir nicht wie bei Pferden oder Katzen uns viel stärker auf diese einstellen müssen. (Hunde sind außer Menschen die einzigen Säugetiere die die Geste des Fingerzeigens, als Teilen der gemeinsamen Aufmerksamkeit verstehen! Katzen glotzen nur den Finger an, Hunde schauen in die gezeigte Richtung.)
            Trotzdem gehören Hunde in der Stadt angeleint und dürfen nicht einfach so auf Fremde zustürmen. Aber das Problem liegt in der Regel nicht beim Hund, sondern an der anderen Ende der Leine!

        1. @Viertelgott
          Wenn wir heute mal nicht die hunderte Jahre Domestikation des Wolfes zum Handtaschenhund durchlebt hätten, sondern ich plötzlich als guter Züchter aus meinen Wölfen einen Terrier gemacht hätte, was wäre dann für ein Aufschrei?
          Sowas sehen wir heute übrigens auch – wie viele Qualzuchten es gibt: Fische die im dunklen Leuchten, Schlangen als siamesische Zwillinge die sogar mit zwei Köpfen gezielt so verkauft werden, Perserkatzen die nur noch mit Schnauben atmen können, Goldfische mit deformierten Augen die nach Oben schauen….
          Der Hund ist eine aus Inzucht und Degeneration hervorgetriebene menschliche Erfindung.
          Böse? Klar, ist aber so.
          Ich mag einige Hunde. Finde Möpse und französische Bulldoggen sehr cool. Werde ich mir, wenn es die Zeit erlaubt, sicher auch mal holen.
          Ich mag aber auch Realität.Und „Tierfreunde“, eben jene wie ich sie unten beschrieben habe, richten weit mehr Unheil an als Tierhasser. Denn Tierhasser sind Tiere egal und darum holen sie sich die erst gar nicht. Aber Tierfreunde wollen die Tiere zuhause haben… und dann geht das Unheil los.

      1. Nun gibts aber auch genug Leute die mit Kindern nix anzufangen wissen, dann sind es die Eltern die mit ihren Blagen in den Lebensraum der Mitmenschen eindringen. Und ja, ich stehe absolut nicht drauf wenn so ein Blag im Vorbeigehen nach meinen Hunden tritt!
        Im Endeffekt ist es doch ganz einfach: Eltern, erzieht eure Kinder.
        Hundehalter, erzieht eure Hunde.
        Unfälle passieren, Kinder wie Hunde sind keine Maschinen.
        Aber mir laufen viel öfter Kinder über den Weg die gezielt versuchen die Hunde zu schlagen/treten/mit Steinen zu bewerfen als das ich Hunde treffe die versuchen Kinder zu beißen… (Und zu deinem letzten Kommentar: Ich wünschte ich dürfte den Blagen auch mal eine scheuern. Aber das ist ja nicht erlaubt.
        Das Verhalten von Hund und Halter was du da beschreibst ist aber natürlich unter aller Sau und solche Hundehalter bringen halt allen den schlechten Ruf.)

        Davon ab: Ich hab ein Kind und 2 Hunde. Niemals käme ich auf die Idee die beiden mit zum Kinderarzt zu nehmen! Oder generell zum Arzt.
        Da haben Hunde nix zu suchen, das ist eine spezielle Umgebung und die ist einfach tabu für Tiere.
        Das man über sowas diskutieren muss zeigt doch nur das die Gesellschaft langsam echt am Rad dreht.

    2. Und ich hatte kein Glück, denn ich bin dem Blacky meiner Großeltern (hieß echt so) einmal beim Fressen zu nahe gekommen und wurde gebissen. Ergebnis: 15 Jahre massiver Schiss vor Hunden.

  28. Janz schön frech! bin auf den Bericht gespannt, wenn andere Leute dem Beispiel folgen und Vogelspinne „Mariechen“ oder Bartagamdame „Bertha“ partout nicht zu Hause bleiben können, während Mama mit dem Tochterkind zum Kinderarzt muss. Das Mariechen tut echt nix! Und streicheln kann man sie auch 😉 Lieben Gruß in die Praxis!

  29. Ein Hund hat schon alleine aus hygienischen Gründen in einer Arztpraxis nichts zu suchen. (Von den Argumenten des Kinderdoks einmal ganz abgesehen).
    Die Leute immer mit ihren Nullargumenten – „Sie mögen wohl keine Tiere“.
    Wer mir so kommt, bekommt als Antwort: „Doch sehr gerne sogar. Medium gebraten mit kleinem Salat.“

  30. (Es wird sicher nicht lange dauern, bis der Erste schreibt, dass Kinder ja keine Angst hätten, wenn man sie quasi direkt von Hunden aufziehen ließe. Oder anders gesagt: „Was kann mein armer Hund dafür, dass das dumme Kind mit den dummen Eltern Angst hat?“ Demjenigen sei gesagt: Das Erziehungsrecht samt Prioritätensetzung liegt bei den Eltern des Kindes. Im Zweifelsfall haben die Interessen des Hundes zurückzustehen, weil er der Allerletzte in der Rangordung ist. Schon erst recht in Anwesenheit von kranken(!) Kindern, denn zum Spaß setzt sich niemand in eine Arztpraxis.

  31. Ja aber Kinder und Tiere!!! Das ist doch so toll und wertvoll!!! Und deswegen müssen alle anderen mein eigenes Tier auch ganz toll für ihre eigenen Kinder finden!!!eins!Elf

    Als Arzt hat man wenigstens noch eine Handhabe gegen solche Typen. Als Eltern auf dem Spielplatz bleibt nur Hoffen und Bangen, dass das gut geht. Und scharfe Blicke in Richtung Hundehalter, damit der sich nicht zu wohl dort fühlt.

  32. da das alles nicht in einer tierarztpraxis stattfand, bin ich, und das als bekennende tierliebhaberin und halterin auch grosser hunde, die alle nichts tun, wirklich!, der ansicht, dass keinerlei tiere in einer arztpraxis, ausnahme siehe oben, etwas zu suchen haben. punkt, keine diskussion. mein haus, meine regeln…..

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Kinderdok.blog

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen