Goldener Windbeutel

Ich darf gerne auf folgenden Link verweisen:
Goldener Windbeutel 2013
Hier werden alljährlich Produkte prämiert, die sich in unvergleichlicher Art der Zielgruppe „Kinder“ widmen. Auch „kids and me“ hatte vor zwei Jahren mal berichtet. Damals war´s die beliebte Milchschnitte, die den Preis bekam.

Hier gehts gar nicht mal um Süßigkeiten an sich – da hat sich herumgesprochen, dass diese in grossen Mengen nicht gesund sind – sondern um die Botschaft, das jeweilige Produkt sei wirklich gesund. Die Extraportion Veräppelung. Es sind die üblichen Verdächtigen: Capri-Sonne, Dr Oetker und Co., meine hauseigene Zielgruppe lässt sich gerne von den Werbeversprechungen ansprechen – viele Eltern werden diese Erfahrung gemacht haben. In der Praxis vergeht kein Gespräch zur Ernährung oder Adipositas, in dem nicht die Bemerkung fällt „Der Bradley isst gar nicht soooviel, morgens sogar nur eine Milchschnitte und in der Schule nur eine Capri-Sonne.“

45 Antworten auf „Goldener Windbeutel“

  1. Es geht doch darum, dass den Konsumenten durch die Werbung ein positives Produkt suggeriert wird. Und das die KINDER zum Kauf verführt werden sollen.

    Ich kann das ganze Gequatsche von den angeblich so dummen Eltern-Deppen, die zu blöd sein sollen, ihre Kinder gesund zu ernähren, langsam nicht mehr hören/lesen. So eine Arroganz.
    Wie lange beeinflusse ich denn die Ernährung tatsächlich? Was mache ich denn, wenn mein Kind sein gesundes Frühstück wieder mit nach Hause bringt (oder nach mehrmaligen Meckern verschwinden läßt), weil es sich von seinem Taschengeld lieber Paula Pudding oder Pombär kauft?
    Jeder, der in der Nähe von Schule, Bahnhof oder ZOB wohnt, kann sich ansehen, wo Schüler ihr Frühstück kaufen und woraus das besteht. Und der Grund dafür ist nicht, dass sie Zu Hause kein Frühstück bekommen könnten.

    1. Ich weiß ja nicht, ab wann Ihre Kinder in der Lage waren, selbst Süßigkeiten einkaufen zu gehen. Ich war neun oder zehn und ganz ehrlich? Da wusste ich auch schon zu Hause, wie ich an Papas Schokolade komme und wie ich die Bonbondose plündern kann. Und ich wusste auch, dass Süßigkeiten nicht unbedingt gesund sind.
      Interessieren tat es mich damals aber überhaupt nicht.
      Maßhalten ist etwas, dass Kindern m.E. dann beigebracht werden kann, wenn man es a) selbst vorlebt und b) den Kindern einen guten Umgang mit Süßigkeiten vermittelt, also nicht alles an Süßigkeiten ablehnt und bis das Kind neun Jahre alt ist, solche nur an besonderen Feiertagen herauszugeben – dann aber bis man platzt. Was ich sagen möchte: wer lernt, dass Süßigkeiten in Maßen okay sind, der wird denke ich weniger schnell später dazu verleitet werden, welche zu kaufen, als diejenigen, für die Süßigkeiten eine Art von „Verbot“ darstellen.

  2. Noch schimmer wirds wenn die Leute nach dem Zucker so antanzen „ja, und wenn die Kuh ein Mais frisst, der neben einem Gentechnikgezüchteten Getreide gewachsen ist, dann ist das Fleisch der Kuh nimmer Gen.. eh.. Gentechnikfrei!!!!“
    Jede verdammte Banane ist glykämisch gesehen der pure Horror, aber wo will man auf die die Lebensmittelampel draufpappen? Was passiert mit den Fruchtsäften? Avocados sind übrigens auch SO fettig!!! Was ist mit Vollmilch, mit Vollmilchjoghurts, mit nicht-fettarmen Quark? Kämpft man nicht eigentlich eben GEGEN diese Light-Hysterie an, damit die Menschen endlich hochwertigeres (was auch immer darunter verstanden wird) und nicht versüßstofftes essen? (ich mag süßstoffe *hust*)
    Eben so eine Lebensmittelampel macht einem genau das madig was eigentlich angeblich zu einer ausgewogenen Ernährung gehört: Vollmilchprodukte in Maßen anstatt Lightjoghurt in Massen.

    Nüsse sind übrigens auch fettig!!! So eine Lüge, vonwegen gesund! Gesund sind nur eh.. Reiscracker, Wasser und Gurken! 😛

    1. Meine persönliche Theorie ist, dass gerade diese Reiswaffeln ein nicht unerheblicher Faktor für späteres Übergewicht sind. Warum? Weil die Kinder überall und ständig einen in die Pfote gedrückt kriegen und sich so die Dauerfutterei erst angewöhnen. Später, wenn es sich selbst Nahrungsmittel besorgen kann wird das Kind dann nämlich nicht mehr zur Reiswaffel greifen sondern zur Gummibärchentüte, um die orale Dauerbefriedigung zu erreichen. Und dann werden sich die Eltern der deutschen Picknickkultur auf Spielplätzen plötzlich wundern, warum das Bobele plötzlich so auseinandergeht, schließlich hat man es immer nur mit leeren Kalorien gefüttert.
      Gesund sind vollwertige Mahlzeiten zu den Mahlzeiten und dazwischen lernen, Pause zu machen und Hunger zu kriegen.

      1. Wenns überhaupt ne gemeinsame Mahlzeit gibt und das Kind nicht aus Zeitdruck irgend etwas reinschiebt. Die Gesellschaft macht es Eltern auch nicht leicht und in den wenigsten Familien wird richtig gekocht sondern nur Packungen geöffnet. Wir waren selber so bis ich angefangen hab für meinen Sohn zu kochen und mich mit dem Thema zu beschäftigen und mir auch die Zeit dafür zu nehmen. Wenn man natürlich nach kurzer Zeit wieder arbeiten gehe um das neue Auto und den Urlaub sowie das neuste IPhone zu finanzieren hat man die Zeit nicht. Bevor es klagen gibt, ich rede hier nicht von Leuten, die sich gerade so über Wasser halten.

        1. So ein Schwachsinn. Wie kann man so viele Pauschalurteile in einem Kommentar unterbringen? Ich bin sicher, dass nicht in „den wenigsten“ Familien richtig gekocht wird. Es ist die Mehrheit. Gab’s doch grad wieder irgendeine Statistik zu.

          Von dem Seitenhieb „arbeitengehen, um das neueste iPhone zu finanzieren“ rede ich lieber gar nicht erst. Das macht auch der schwache Nachsatz nicht besser.

          1. In meinem Bekanntenkreis spiegelt sich oft das Gegenteil wieder, wenn die Kids bei uns Gemüse sehen oder selbst gemachte Reibekuchen gucken die immer blöd und fragen was das ist! Was das daheim bleiben angeht, rede ich von Leuten, die ein Kind bekommen und es direkt nach der Mutterschutzzeit oder drei-vier Monaten zu einer Tagesmutter abschieben mit der Begründung: Sie können es sich nicht leisten, daheim zu bleiben! oder noch besser: Ihnen ist langweilig daheim. Kommt öfter vor als man denkt. Die Kinder werden irgendwie in den Zeitplan der Eltern geschoben. Kindgerecht ist für mich was anderes und so Aussagen schwachsinnig.

          2. Klar es ist ja auch vollkommen unverständlich, dass es einem gebildeten Erwachsenen langweilig werden könnte tagein tagaus zuhause zu hocken und weder mit anderen Erwachsenen über etwas anderes als Kinder zu reden noch beruflich/ intellektuell gefordert zu werden.

        2. Ja genau, weil Leute nur Arbeiten um iPhones zu kaufen. Nicht vielleicht weil sie ihren Beruf mögen. Weil ihr Beruf wichtig ist (auch für andere: Gesundheitssystem, Polizei, Feuerwehr, Lehrer, Müllabfuhr ach ja und so ziemlich halle anderen Jobs auch sonst würde ja auch keiner dafür bezahlt werden sie zu tun). Weil auch Abwechslung wichtig ist.
          Und natürlich sieht man, dass Gesellschaften, in denen viele Frauen früh wieder arbeiten gehen, nur von fast food essen und gutes Essen nebensächlich ist. Wer mag schon die französische Küche?

          1. Ihr solltet alles lesen und nicht nur Bruchstücke. Ich sage nicht dass jemand der früh wieder arbeiten geht, sich nicht um sein Kind kümmert. Wie kommt denn das Milchschnitte-Frühstück zu Stande, weil die Eltern morgens keine Zeit haben und das Kind zu müde ist. Wir sehen so etwas oft im Bekanntenkreis. Sicherlich gibt es auch viele, die das hin bekommen. Wenn ich von Kollegen höre, dass Kind muss morgens funktionieren, ich hab keine Zeit. Da kommts mir hoch.

        3. Meiner Beobachtung nach sind das aber eher die „wir wollen alles richtig machen“ Mütter die mit Tupperdosen voll Obst und eben Reiswaffeln (und bloß keine Kekse! Außer selbstgebackene mit Dinkel) für eine Stunde auf dem Spielplatz anrücken. Ich bin sicher, da wird auch daheim vollwertig gekocht. Nur dass ein Kind auch mal gut ein paar Stunden ohne Essen aushält, das trauen sie dem Nachwuchs irgendwie nicht zu.
          Übrigens bin ich nicht berufstätig, koche jeden Tag und hab trotzdem ein iPhone 😉

          1. 🙂

            man kanns natürlich übertrieben mit dem Vollwert. Die ständige Esserei geht mir auch auf die Nerven. Hab die Krabbelgruppe deshalb nicht mehr besucht, weil ständig für eine Stunde was zu Essen ausgepackt wurde.

    2. Das sehe ich alles genauso (besonders die Light-Hysterie, wobei ich den Eindruck habe, dass sie langsam durch die Kohlenhydrathysterie abgelöst wird), aber nochmal: Ich dachte, hier geht es jetzt explizit nicht um die Produkte selbst, sondern um ihre Deklaration als gesunder Snack, leichte Zwischenmahlzeit etc. Und ich finde es nicht schlecht, wenn das nochmal ganz deutlich als Lüge aufgedeckt wird. Mich ärgert diese dämliche Arroganz („Wenn die ganzen Deppen nicht selbst wissen, dass gewisse Dinge ungesund sind, haben sie eben Pech gehabt.“). Ja, ich selbst kann das erkennen, manche aber nicht und es tut mit nicht weh, wenn es für diese Leute dann leichter ersichtlich ist. Da fühle ich mich nicht gleich entmündigt.

      1. Nun ja, beim Großteil der kandidaten geht es doch aber gar nicht um die deklaration, sondern darum, dass die Hersteller ein erfolgreiches Marketing machen. CS sponsert Sport, Ehrmann erhebt den joghurt zum Spaßfaktor, Pom Bär macht lustige Chipse, und Paula wird mit Anreizen für nutzlosen krimskrams der Spaß macht verkauft. Die Nestle Geschichte ist der einzige Fall, bei dem man sagen kann, dass die Angaben grenzwertig sind.
        Die Ampel entmündigt nicht, sie führt meiner Meinung dazu, dass die Leute noch weniger nachdenken.
        Die ganzen lightprodukte bekommen bei der Ampel doch ein Grün, weil sie wenig Zucker und Fett haben. Und genau die Pesronengruppe, denen du damit helfen willst kauft den Kram dann ohne darauf zu achten warum das zuckerfreie Zeug trotzdem süß ist oder ohne Fett cremig schmeckt. Ist doch grün und grün ist gut.

        1. Damit hast du vollkommen recht. Light-Produkte sind überhaupt die allergrößte Augenwischerei und sollten keinesfalls irgendwie positiv deklariert werden. Aber ich glaube, die haben sogar noch einen wesentlich größeren Absatz als Milchschnitte und Co.

    3. > Jede verdammte Banane ist glykämisch …

      … immer noch eher unproblematisch. Ich hab vor einer Weile einen empfehlenswerten englischen Beitrag über Zucker entdeckt, der dazu bemerkt:
      „Als Gott das Gift macht, verpackte er es mit dem Gegenmittel.“ (Ballaststoffe)

      Der Mann lässt sich auch über die Art und Weise der Light-Historie und die fatalen Konsequenzen aus. Der dabei zugefügte reine Zucker spielt bei Light nämlich leider eine wichtige Rolle.

      https://www.youtube.com/watch?v=dBnniua6-oM

      (Der Unterschied der Verarbeitung von Zucker=Glucose+Fructose versus Stärke ist in einer Lebensmittelampel IMHO nicht darstellbar.)

  3. Organisationen wie foodwatch sind unnötig wie ein Kropf. Der Vorstand („Kernteam“) besteht mit einer Ausnahme aus Leuten, die „irgendwas mit Medien“ gemacht oder sonstige weiche Fächer studiert haben. Keine Naturwissenschaftler, Chemiker oder Ernährungsberater, die erwiesene Kompetenz im Bereich Ernährung haben. Deswegen gehen die Kampagnen von foodwatch auch kaum über das Niveau „zuckerhaltige Lebensmittel haben zu viel Zucker“ hinaus. Was für eine Erkenntnis! Das Marketing dabei ist allerdings erste Sahne – hätte ich von Medienprofis aber auch nicht anders erwartet. 😉 Wahrscheinlich ist es gar keine schlechte Idee, so eine NGO zu gründen, um sich selbst zu bereichern…

  4. mal so halb off-topic/on-topic: unser Kleiner (6 Monate) bekommt seit ein paar Wochen abends Brei (Bio-Gedöns, Demeter, „ungesüsst“, usw.) und als ich letzte Woche auf die Nährwerttabelle geguckt habe, hat es mich aus den Latschen gehauen: 20-30% Zucker! Sind dann auf ein anderes Produkt umgestiegen, welches wir aber mit Pre-Milch anrühren, die auch Maltodextrin u.ä. enthält. Ich finde, es schmeckt nach wie vor zu süß und werde jetzt nochmal nach Alternativen suchen.

    Meine Frau und ich geben uns echt Mühe, was die Ernährung unseres Kindes angeht (Gemüsebrei machen wir ausschließlich selbst); aber ich finde es echt schwer, ohne ernährungswissenschaftliches Studium und zeitaufwändiger Kontrolle im Alltag nicht in Fettnäpfchen zu treten. Und das „Marketing“ der Lebensmittelindustrie (und ja, da beziehe ich die Nestles genauso ein, wie die Alnaturas und wie sie alle heißen) haut einem weiter Knüppel zwischen die Beine. Schade, dass die Ampelkennzeichnung von der Lobby abgeschossen wurde.

    insofern: Danke Foodwatch – leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

    1. Zucker ist doch kein Gift. Die Dosis muss passen.
      Wenn ihr Karottenbrei oder Bananenbrei macht, informiert euch mal, wie viel Zucker da drin ist. Von Äpfeln ganz zu schwiegen. Ganz von Natur aus. Und der hat genau die gleiche Wirkung wie Industriezucker. Honig ist im übrigens auch purer Zucker mit ein bissl Geschmack.
      Zurück zum Thema.
      Mit der Lebensmittelampel muss auch Apfelsaft tiefrot werden. kaufst du den dann nicht mehr?
      Es ist doch auch so, dass die Eltern, die ihre Kinder mit Milchschnitte, Knisterjoghurt oder Limo vollstopfen sowieso nicht die Foodwatch Hefte lesen.
      Die machen doch auch nur Gewissensberuhigung für die Eltern, die meinen Gentechnik, Chemie und vor allem Zucker sei das schlimmste auf der Welt.
      In meinem Bekanntenkreis gibt es auch Eltern, die echte Zuckerparanoia haben. Da schmeckt kein Kuchen.
      Und wenn die Kids bei uns sind „fressen“ (sorry ist tatsächlich so) die den letzten Krümel von der Kuchenplatte.
      Den einen Jungen habe ich neulich erwischt, wie er sich hinter der Couch versteckt hat und die Süßlis für den Kaffee direkt aus dem Spender verzehrte.
      Alles in Maßen, dann passt auch Capri Sonne und Knisterjoghurt mal zwischendurch.

      1. Es ging glaube ich um die Zuckermenge: 20-30% ist schon ordentlich und in Gemüse-und Obstgläschen brauch man kein extra Zucker, wie du schreibst, ist ja von Natur aus Zucker drin. Mal davon abgesehen, dass bei Babynahrung mit Maltodextrin, Isomaltose, Honig und Co Zuckerfreiheit vorgetäuscht wird.

        1. Ich habe es so verstanden, dass 20-30% Zucker enthalten sind. Das kann aber durchaus fruchteigener Zucker sein bei einem reinen Obstbrei.
          Fruchtsäfte, ach so gesund, sind auch der pure Zucker, auch ohne zusätzlich hinzugefügten Zucker.
          Honig in Babygläschen? Ich dachte, Honig unter 12 Monaten sei tabu? Das weiss doch sogar ich als Nichtmutter.

          1. meist ist ja der Milchbrei im Glas voller Zucker und Schokomilchbrei, Stratiatella, Babykeks und Honiggeschmack brauch kein Baby mit 6 Monaten. Honig ist oft in den Babykeksen und viele wissen dies eben nicht. Laut unserem KiA sogar bis zum 2. Lj kein Honig. Problematisch ist das Demeter und Alnatura als Öko, Natur und gesund beworben werden und trotzdem ist Zuckerzusatz drin der nicht nötig ist.

    2. Ja, dass Problem hatten wir bei der Beikost auch. Wir haben im 6-Monatsgläschen Salz entdeckt, nachdem ich es probiert und geschmeckt hatte! Tee, Kinderkekse und Kleinkindmilch sollte man auch unter die Lupe nehmen. Eine Lebensmittelampel würde helfen. Ich persönlich finde die Corneflakes-Vollkorn-Lüge hätte Nummer 1 werden sollen.

  5. Was jetzt speziell die im Film vorgestellten Produkte betrifft:

    Caprisonne wirbt mit Sport. Und genau das finde ich auch ok. Caprisonne als Getränkt beim Sport gibts bei uns auch. Problematisch ist nur das Eltern ihren Kindern das Zeug als normales Getränk den ganzen Tag lang anbieten.
    Wie gesagt gibt es zum Sport 1-2 Caprisonne und wenn noch mehr Durst besteht Wasser oder selbst gemischte Fruchtschorle.

    Monsterbacke: Völlig unnötig. Kein Joghurt braucht grellbunt sind und knistern! Käme mir nicht ins Haus!

    Pombär als kindgerechter Snack. Naja als SNACK … wie es in der Werbung gezeigt wird. Beim Spiel und Sport mal ein paar knabbern mit den Freunden.
    Keiner sagt den Eltern sie sollen ihre Kids mit ner vollen Tüte vor dem TV parken.

    Extremsüße Kornflakes als gutes Frühstück zu verkaufen finde ich total daneben.

    Paulapudding: Abgesehen davon das er nicht schmeckt (meinen Kids auch nicht) ist das genauso wie jeder andere Pudding. Darum muss man den nicht in Massen essen sondern es ist ein Nachtisch.

    Zusammengefasst und kurz: Ich finde es albern die Ernährungs und Erziehungsfehler der Elten auf die Werbeindustrie zu schieben.
    Meine Kinder essen auch süßes, meine Kinder essen auch mal Chips und müssen auf nichts verzichten. Aber sie sind nicht Markenfixiert und sind beide sehr schlank und sportlich.
    Die Eltern sollten einfach mal nachdenken und nicht den schwarzen Peter anderen in die Schuhe zu schieben. Werbung für Kinder um ihnen irgendwelche Lebensmittel auf-zu-quatschen gabs schon in meiner Kindheit. Das ist keine neue Erfindung.

    Mein persönlicher Windbeutel geht bei der Auswahl an die Cornflakes die mit der Vollkornangabe gesundes Essen vorgaukeln.

  6. Vielleicht sollte man die Ursache bekämpfen, nämlich, dass man die Menschen besser bildet.
    Ich habe keinen Bock auf amerikanische Verhältnisse mit Hinweisen, dass Kaffee heiß sein kann, Tiere nicht in der Mikrowelle getrocknet werden dürfen…

    1. Ähm, es geht hier nicht um Warnhinweise, sondern um vorsätzliche Irreführung des Verbrauchers. Das ist ein ganz anderes Thema.

      Und weil diese bessere Bildung ein komplexes Thema ist und nicht von heute auf morgen zu erreichen ist, schadet es nichts, bis dahin schon mal Werbelügen aufzudecken.

      1. Hmm, wenn ich mir die Kandidaten so ansehe, wird da nur aggressiv geworben. Von lügen keine Rede.
        Knickeckenjoghurt zu bunt und als Spielzeug vermarktet. Was spricht dagegen?
        Meine Kids mögen auch gerne Knickeckenjoghurts und Capri Sonne. Die gibt es beide ab und zu als Belohnung.
        Willst du das verbieten. Wenn CS Sportveranstaltungen sponsort ist das meiner Meinung nach nicht schlecht. Dass die keine Schilder aufstellen auf denen steht, dass CS in Massen genossen dick macht verstehe ich.

    2. In unserer Mensa gibts ein Smiley-System: jedes Menu kriegt ein Smiley. Ein grünes heisst, kalorien/fettarm und gesund. Orang heisst, sollte man in Massen essen. Rot heisst, nur als Ausnahme. Da ist es kinderleicht, etwas passendes auszusuchen. Und ich mags halt, wenn ichs einfach habe und nicht erst die winzigkleinen Nährwertangaben entziffern muss. So ein System wurde letztes Jahr in der CH diskutiert, dann aber verworfen – die Foodlobby ist halt schon sehr stark.

      1. Naja, aber das Milchschnitte als Süßigkeit wohl nicht zu den gesunden Lebensmitteln zu zählen ist, ist doch eigentlich offensichtlich, oder? Auch ohne Entzifferung der winzigen Kalorienangaben.

        Ich finde zwar, dass solche Aktionen nicht ganz sinnfrei sind, aber an mancher Stelle schüttele ich den Kopf und frage mich, was man den Leuten heutzutage überhaupt zutrauen darf.

        1. Offenbar darf man manchen nicht zu viel zutrauen, wenn Eltern wie der Kinderdoc schreibt Milchschnitte zum Frühstück reichen. Und genau als das (leichte Mahlzeit zwischendurch) wird es auch beworben. Man sollte nicht davon ausgehen, dass sich alle Eltern aus verschiedenen Quellen informieren oder eine Ahnung haben über Kalorienwerte. Wieviel braucht denn ein Sechsjähriger? Wie sollte sich das zusammensetzen? Woher sollen sie das wissen?

      2. Das entspricht auch der Idee Lebensmittelampel, die Foodwatch auf jedes Lebensmittel kleben wollte. Die Lebensmittellobby hat’s verhindert.
        Ich hab inzwischen eine App zum Scannen des Barcodes, die mir die Lebensmittelampel (& noch ein paar mehr Infos zu Produkt & Hersteller) zeigt.

      3. Paßt zwar nicht ganz zum Thema, aber hier sieht man ganz deutlich den Fluch der bösen Tat, nämlich der sogenannten Rechtschreibreform…
        Soll man das Essen mit dem orangefarbenen Smiley nun in rauhen Mengen essen, in „Massen“ eben, oder soll man es wohldosiert in kleinen Mengen, also in „Maßen“, zu sich nehmen? 😉

  7. Ich finde da wird sich an der falschen Stelle aufgeregt.
    Glaubt ihr wirklich die Eltern, die den Kids täglich Milchschnitte zum Frühstück geben tun das nicht mehr, wenn da nicht „gesund“ drauf steht.
    Sorry, dass ich das so sage, aber die sind einfach ungebildet oder gar dumm. Die Kalorienangaben und Zutatenlisten auf den Produkten sind korrekt.
    Damit kann ich eine Entscheidung treffen.
    Vielleicht ist es in darwins Sinn, dass die Dummen durch frühe Herzinfarkte langsam wegevolutioniert werden.
    BTW, warum vergibt man den goldenen windbeutel nicht für Homöopathische Mittel. Die werben auch für eine wirkung, die nicht da ist. Aber damit würde sich Foodwatch wahrscheinlich seine esoterische Kundschaft vergraulen.

    1. Und alle dummen und ungebildeten Menschen sind selbst schuld an ihrer Misere? Und ihre Kinder gleich mit?

      Meiner Meinung nach müssen auch und gerade diese „Dummen“ vor dreister Augenwischerei geschützt werden. Die ach so Klugen können sich ja dann freuen, dass sie so clever und lebenstüchtig sind und jede Werbelüge sofort durchschauen.

  8. Sehr interessante Produkte dabei..
    Allerdings sind sie meiner Meinung nach (obwohl denk ich jedem klar is dass keines davon wertvoll ist, soviel voraus) ganz unterschiedlich „gefährlich“. Während wohl fast jedem klar ist, dass Chips und Pudding Süßigkeiten sind, die man sicher MAL häppchenweise haben darf, aber eben nicht regelmäßig – können Produkte, die Eltern+Kindern vorlügen bei der täglichen Ernährung einen Platz haben zu dürfen/sollen, viel mehr Schaden anrichten. Ich glaube nicht, dass viele Kinder täglich Pombären essen, aber es gibt bestimmt viele die täglich Zuckerzerealien frühstücken oder Zuckersaft (Fruchtsaft ist ja total gesund, ne?) trinken. Insofern fällt so eine „Mogelpackung“ die auch noch damit wirbt, gesund zu sein, viel mehr ins Gewicht… (im wahrsten Sinne)
    Gleich mal abstimmen gehen…

    1. Das ist ja gerade das Problem. Diese Produkte, die sicher „mal zwischendurch“ okay sind, werden beworben wie Grundnahrungsmittel bzw speziell für Kinder gesund, so dass Leute die nicht auf die Inhaltsstoffe gucken verführt sind, das ihren Kindern ohne bedenken öfter vorzusetzen. Und wenn die Eltern nach der Werbung glauben, dass so ne Tüte Pombären auch nix anderes ist als ne Stulle Brot zwischendurch, dann futtert Bobele das eben täglich.

  9. Jaja, „gesunde Vitamine naschen“, und wenn`s dann noch „zuckerreduziert“ (also x,y% im Vergleich zur herstellergleichen anderen Mega-Zuckerbombe) ist, dann ist doch alles okay, oder? Steht doch drauf!
    Ja, ich ärgere mich auch immer wieder über solche dreiste Werbung, vor allem, wenn sie dann auch noch eventmäßig extra auf Kinder zugeschnitten ist (sowas gehört imho sowieso verboten). Trotzdem: so ein kleines bisschen eigenes Mitdenken muss doch auch bei den Eltern drin sein, oder?

    Woher kommt das, dass (im europäischen Vergleich) gerade wir Deutschen so wenig auf die Qualität der Speisen achten, dafür viel mehr auf den Preis? Aber das sprengt dann schon den Rahmen des Themas.

    1. nix gegen nimm 2, ich weiss, es sind suessigkeite, zuckerbonbons, aber ich lieeebe sie, erst etwas lutschen, damit es ein loch gibt, dann die creme raussaugen, dannd en rest lutschen. und dann den naechsten bonbon. und irgendwann ist der gesamte gaumen schmerzhaft gereizt. aber das war es wert…. ja, ungesund. aber ich weiss es. genau wie alle diese unsaeglichen kinderprodukte…. aber it always takes two to tango…..

      1. Hihi, das kenne ich aus Kindheitstagen auch noch. 🙂
        Es geht ja auch nicht darum, gegen Süßigkeiten zu wettern. In Maßen genossen (genau das: genießen) ist das völlig ok. Aber: „gesunde Vitamine“ nimmt man so eben nicht zu sich. Die stecken nunmal in Obst, Gemüse und Co.

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