Richtigstellung

Nein, nein, Frau Rutzki, das haben Sie falsch verstanden: Wenn ich auf das Rezept schreibe „Vit-D-Tabletten 90 Stck, bis zum 2.Geburtstag geben“, dann heisst das nicht, dass Sie die 90 Tabletten ab heute über den Zeitraum bis zum 2.Geburtstag verteilen sollen. Ihr Kind ist ja erst zehn Monate alt…
Ok, ich hätte auch „1 Tablette tgl, bitte Folgerezepte holen“ draufschreiben können. Mein Fehler.

Aber wie meine Lektorin immer sagt: „Beleidige nicht den Leser: Wenn er sich seine eigenen Gedanken machen kann, musst Du nicht alles schreiben.“

39 Antworten auf „Richtigstellung“

  1. Kinderdoc, warum gebt ihr das Vit.D eigentlich a) als Tablette und b) täglich?
    Ich wäre da eher versucht, das als Megabolus reinzudrücken oder wenigstens die Tabletten auf 1xwöchentlich bzw. seltener zu dosieren (entsprechend höhere Dosen).

    Gerade bei Gabe per Injektion kann zumindest der Patient nix mehr falsch machen. Und hat bis zum nächsten Besuch (statt nach 90 Tagen nur wegen des Rezeptes aufzuschlagen) nix zu beachten.
    Außerdem würde im Laufe der Zeit das nervige Gezicke wegen ‚OGOTT; ER HAT MIT SOOOO EINE KANÜLE REINGEJAGT!!einself“ zurückgehen. 😀

  2. Für die 9,95 € eines Buches kann der Leser verlangen, dass sich der Autor die notwendigen Gedanken gemacht hat.

    Der Leser soll nur noch, ach, lesen.

    1. Naja. Das dürften sehr langweilige Bücher sein. Bücher leben davon, dass man während des Lesens denkt und Bilder malt und nicht, dass der Autor alles vorkaut und wir nur noch schlucken müssen.

    1. Ich hoffe der Kinderdoc empfindet die Kritik nicht als „mies machen“ sondern als das was es ist: Kritik aus der Sichtweise der Eltern. Diese kann ja auch hilfreich sein.

  3. Hm, zähle mich auch zu den helleren Kerzen auf der Torte, steh aber zugegebenermassen auch schon mal mal aufm Schlauch. Diese 90 Tabl. hätten mich vllt auch verwirrt.
    Gut, geben wir in der CH Tropfen, täglich 1 (oder 4, je nach Marke), das ist einfacher. Und das aber auch unterschiedlich lange. Es hiess mal, das ganze 1. Jahr. Und weil der „Winter“ dieses Jahr so lange dauerte, wurde es teilweise „verlängert“, bis zum Alter von 3!

  4. Dazu fällt mir eigentlich nur eins meiner Lieblings-Scrubs-Zitate ein.

    Turk zum Patienten, bei dem das Schmerzmittel nicht wirkt: „Das ist ein Anal-GE-tikum. Nicht ein „ANAL-getikum“

    Aber sit ich Pharmamas Post zu dem Mädchen, das seinen Nuva-Ring ums Handgelenk trägt, gelesen habe, verwundert mich sowieso nichts mehr.

  5. Die Angabe „bis 2 Jahre einnehmen“ finde ich auch sehr seltsam. o.O
    Wir (Orthopäden) verschreiben unseren Kunden ja auch Actonel+Calc+VitD3 bei Osteopenie/Osteoporose und da schreiben wir auch nicht „bis zur nächsten Knochendichtemessung“. Nein, da steht einfach nur „nach Vorschrift“ (inklusive Handzettel, wie die Vorschrift aussieht 😉 ) und alle viertel Jahr wird ein Termin ausgemacht.

    Aber gut. Unsere Patienten sollten auch um einiges älter sein als die Eltern von Kinderdoks Kundschaft. *hust hust*

    Trotzdem hätte ich es anders gemacht:
    VitD3 aufschreiben, Dosieranleitung angeben und der Dame gleich einen Termin geben lassen oder im (hoffentlich genutzten) Recall-Service einpflegen. Dann kommt eben alle… öhm… 60 Tage nach letzten Besuch ein(e) Brief/SmS/Mail ins Haus, dass es wieder Zeit wäre, ein Termin auszumachen, weil das Kind ja noch die Tabletten braucht.

    1. Och du je, hier geht`s ja ab…. Diese Tabletten kriegt man EIGENTLICH das erste Mal schon im KH mit, inkl. Anleitung. Und meistens sind auf der Rückseite auch noch die Wochentage aufgeschrieben (Mo, Di usw.), also EIGENTLICH klar….
      Aber gut, sowas passiert und ich denke nicht, dass Herr Kindrdoc das hier irgendwie herablassend gemeint hat, sondern höchstens ein bisschen genervt-amüsiert…..So, wie wir alle es eben manchmal sind!

  6. Und wenn mal nicht die Mutter die Tabletten gibt, sondern eine Person, die nicht mit dem Kind in der Praxis war und die Mutter grade nicht gefragt werden kann? So sehr ich sonst dein Blog schätze, ich finde es auch selbstverständlich, dass die Dosierung angegeben wird. Ich hätte das nämlich auch missverstanden, dann im Beipackzettel eine andere Angabe gefunden und deshalb nachgefragt.
    Dass eine Mutter eines Kindes unter 2 auch mal kurz abgelenkt sein kann oder auf dem Weg von der Praxis nach Hause die Dosierungsanleitung wieder vergisst, finde ich einfach menschlich.
    Immerhin HAT sie nachgefragt.

  7. solche Posts finde ich überheblich.
    Eine Dosierungsanleitung ist nichts „was man sich denken kann“. Und einige Menschen auf dieser Welt denken nun mal auch in anderen Wegen als unsereins das tut.
    Wenn da was steht von 90 Stück bis zum zweiten Geburtstag, dann ist die Schlussvolgerung von der Dame
    objektiv betrachtet nicht ganz weit her geholt.

    Wenn Sie wüssten, wie herrlich sich z.B. Statistiker über Ärzte amüsieren können, würden Sie nachfühlen können wie sich oben genannte Dame nach einem solch herablassenden Post fühlen würde.

    1. Entschuldigung, aber das hinterlässt bei mir nur ein müdes Gähnen, implizierst Du doch automatisch, dass ich mit meinen Eltern nicht redete.
      Ich erläutere jedes Medikament genau, und klar: fand an diesem Tag auch die Erläuterung über das Für und Wider von Vit D statt, wie hier auch schon diskutiert. Und klar: gab es auch eine klare mündliche Ansage, wie die Tabletten zu geben seien.

      Es ist wohl eher ein Problem wie manche Eltern zuhören.

      1. auch dazu gibt es studien. das ist nicht mal unbedingt ein problem des zuhoerens, sondern des verarbeiten koennens. und daran ist niemand schuld, aber klare anweisungen waeren dann halt schon vorteilhaft, vor allem auch noch mal schriftlich.

      2. Versuchen sie mal bei der U2 alles aufzunehmen was Ihnen alles gesagt wird. Das fällt schon schwer, wobei man ja noch mal die Packungsbeilage nochmal lesen kann. Ich finde die Anweisung kann wirklich zu Mißverständnissen führen.

        1. Fine ich auch!
          Aber: hauptsächlich mal wieder die Eltern schlecht gemacht. Du weißt schon dass du von deinen Kunden lebst?
          Sorry, manchmal ist es echt zu viel. Es ist eben dein Bereich, da kennst du dich aus. Wo arbeitet die Mutter? Hier kannst du ih bestimmt NICHT das Wasser reichen.
          (echt nimmer schön hier)

  8. Nicht für ungut, aber die Dosierung anzugeben, dass müsste doch selbstverständlich sein? Ich an Stelle der Frau Rutzki hätte wohl eher nachgefragt, aber dass sie Ihre Absichten falsch verstanden hat, war wohl eigentlich zu erwarten.

    (Die Aussage Ihrer Lektorin stimme ich eigentlich zu, nur ist sie aus meiner Sicht nicht in diesem Fall zutreffend—es sei denn, es fehlt oben einige relevante Information zu dem Detailablauf.)

    1. wenn Du noch nicht die Zähne mit Fluorzahnpasta putzt, weil zB Dein Kind diese nur runterschluckt und nicht ausspuckt – dann ist das Fluor in den Tabletten völlig ok.

    1. Die Aufnahme von Vit D ist nach Meinung vieler Fachleute, Studien und Messungen in unseren Breiten absolut insuffizient. Dazu kommt noch die mangelnde Sonneneinstrahlung in Mittel- und Nordeuropa, die man braucht, um das Vit D im Körper zu aktivieren. Insbesondere Kinder bis 2 Jahre haben zudem einen erhöhten Bedarf an Vit D.
      Daher wurde die Empfehlung vor ca 2 Jahren neu definiert: mind 500 IE Vit D pro Tag in Form von Tabletten bis zum 2.Geburtstag zuführen. Manchen Experten war das noch zu wenig.
      Viele Müdigkeitszustände, auch Infektanfälligkeit in der kalten Jahreszeit und einem nassen Frühling, wie dieses Jahr, rühren evtl. von einem latenten Vit D Mangel her.

      1. Wieder nur die Laienantwort: Ja aber lässt sich das nicht durch eine vernünftige Ernährung regeln? Das soll jetzt nicht so öko-muttihaft rüberkommen, aber das man einem Kleinkind solche Obst- und Gemüseergänzungsmittel gibt, finde ich doch nicht in Ordnung? Oder hat Vitamin D eine Art Sonderstellung und ist weniger bedenklich (ich vergleiche das jetzt mit den ganzen Vitamin A und C und B und was weiß ich für Präparaten, davon wird ja auch gesagt, dass man mit einer vernünftigen Ernährung keine dieser Ergänzungsmittel schlucken muss.)

        1. Leider lässt sich die Vitamin D Versorgung kaum über die Ernährung regeln….. jedenfalls nicht wenn man nicht reichlich Fisch isst. In Obst/Gemüse ist bis auf Pilze und Avocado kaum Vitamin D (Vorstufen) enthalten. Der Großteil wird durch Sonnenbestrahlung im Körper gebildet.
          Die mitteleuropäische Bevölkerung ist nach den neuen Empfehlungen jedenfalls im Winter größtenteils unterversorgt.
          Ausserdem…. Vitamin D wird niemals als aktives Vitamin aufgenommen (egal wie man es macht) sondern als Vitamin-Vorstufe die, wenn nicht gebraucht nicht aktiviert wird.

          1. Wenn wir das früher gewusst hätten dass wir das brauchen, wären wir jetzt schon tot! Wir haben damals ja gar keine Nahrungsergänzungmittel zu uns genommen.
            Wür wörden ollö schdörben!!1

          2. @Nadar: Sagt Ihnen die Krankheit „Rachitis“ noch etwas? Nein? Tja, Ihren Eltern/Großeltern garantiert noch!
            Früher war nunmal nicht alles besser… .

  9. Oh, sollte die Vitamin D Tabletten bis zum zweiten Geburtstag gegeben werden?
    Unser KiA sagte bei der U6, dass sie nun nicht mehr nötig seien?!

  10. anne backe, es war etwas ganz harmloses. könnte sogar meditonsin gewesen sein 😉

    aber es ist sehr goldig, wie ältere patienten auf den „gott in weiß“ hören und alles wirklich so befolgen, wie sie es gesagt bekommen.

  11. Also……
    Baby damals Nagelhaut eingerissen, Fu.si.cu.tan-Salbe vom Kinderarzt bekommen, O-Ton Beispackzettel: „…Ein Kontakt des Säuglings mit der behandelten Körperstelle ist unbedingt zu vermeiden.“
    ?????
    Da hab ich aber auch erst mal nachgefragt. Des Rätsels Lösung: Wenn Mami sich das Zeug draufschmiert, soll es Baby nicht abschlecken, sprich: der ORALE Kontakt ist unbedingt zu vermeiden…..
    Hätte man sich das denken können? Weiß ich nicht, hab ich nicht 😉
    Ich hab lieber nachgefragt und bin wieder etwas schlauer geworden…..

  12. doc: „nehmen sie die tropfen bitte alle x stunden ein.“

    ein paar tage später…

    patient an anmeldung: „ach frollein, ich bin so müde, seitdem ich die tropfen nehmen muss.“

    mfa: „das kann aber eigentlich nicht sein, die machen nicht müde.“

    patient: „aber nachts geht ein paar mal der wecker, weil ich die doch alle x stunden nehmen soll!“

    das sind die momente, wo man am liebsten vor lachen zusammenbrechen möchte und dann doch eher zum lachen in den keller geht, damit es niemand hört 😉

    1. Da versteh ich den Witz nicht. Musste neulich ein Antibiotikum gegen Zahnweh schlucken, 4x tgl. eine Tablette, also alle 8 Stunden, und das hab ich auch brav eine Woche lang gemacht. Ja, auch nachts um 2. Zahnweh motiviert ungemein.

      1. Nicht böse sein: 4x tgl = alle 6 Stunden; 3x tgl. = alle 8 Stunden. Bei letzterem schlage ich immer 6 – 14 – 22 Uhr vor, so liegt es halbwegs im normalen Lebensrhythmus.

        Bei den Tropfen hat es sich vermutlich um ein Schmerzmittel gehandelt – und da ist des Wecker stellen nicht unbedingt obligatorisch…

          1. Nein, da habe ich leider keinen. Wer um Mitternacht in die Falle fällt und um 6:00 den Wecker ausdrücken muss, kann die restlichen beiden auf 12:00 und 18:00 Uhr verteilen. (Kommt aber zusätzlich noch darauf an, ob man bei fraglichem Antibiotikum einen Essens-Abstand einhalten muss oder nicht; und wann die persönlichen Mahlzeiten so eingenommen werden.) Aber ansonsten muss man in den sauren Apfel beißen respektive das (zumeist bittere) Antibiotikum herunterwürgen zur passenden Zeit…

    2. Genau in so einem fall würde ich vom Arzt schon eine Ansage zur Nacht erwarten – weil es nämlich da anders oder eben genau so sein kann.

      Aber das weiß ich als Laie nicht – und dafür will ich die Erklärung haben. Und bitte idealerweise direkt (meistens denke ich ja ans Fragen, aber halt nich immer …)

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