Maja und ihre Schwestern

Maja ist die Älteste der vier Mädchen. Ihre Eltern sind taubstummgehörlos. Aber das weiß Maja nicht, zumindest nicht am Anfang, als die anderen Schwestern noch nicht geboren sind. Da ist sie nur die Tochter von zwei Eltern. Zum ersten Mal bewusst wurde ihr die Tatsache, dass Mama und Papa nicht hören können, als Svenja geboren wird. Da ist Maja vier Jahre alt. Die zwei Kleinen kamen dann noch ein Jahr später auf die Welt. Wieder Mädchen, diesmal Zwillinge. Mittlerweile sind sie fünf. Als Maja acht wurde, kam noch Niklas. Er ist jetzt der Kleinste.

Maja hat früh gelernt, mit Gebärden zu sprechen, nicht den professionellen, den die Sozialarbeiterin versuchte, ihr beizubringen, später, als sie in die Schule kam. Maja und ihre Familie haben ihre eigenen Gebärden, denn das entwickelt sie so. Schließlich hat die Mama auch nie das Gebärden gelernt. Und Vater kann immerhin laute Töne hören und spricht auch – wenn auch so laut, wie er hört. Maja konnte schon mit einem Jahr Gebärden für Essen und Trinken und Spielen. Und für ihre Spielzeugplüschgiraffe. Die nannte sie immer Mojo, wobei die Sozialarbeiterin nicht genau wusste, ob sie sie nur so nannte, weil sie ihren eigenen Namen nicht richtig sprechen konnte. Und auf den Tisch oder den Boden schlagen, das konnte sie auch von Anfang an. Nur dann hat Mama zu ihr hingeschaut.

Maja muss viel selber machen. Sie bedient das Telefon, wenn Oma nicht da ist. Oder das Faxgerät. Vom Amt kam mal jemand, um den Eltern einen Computer einzurichten, mit E-Mail und so, aber der Telefonanschluss mit Internet war zu teuer. Das Spezialtelefon mit Lichtalarm und Kurztext kostete bereits genug. Majas Traum ist, dass Mama und Papa einmal hören können und vielleicht sprechen. Am liebsten mag sie es, wenn Oma ihr vorliest. Nur, um ihre Stimme zu hören. Mama versucht das zwar auch, aber aus ihrem Mund kommen Laute, die so ganz anders klingen. Maja versteht sie trotzdem. Stimmlagen, Zorn und Müdigkeit, all das kann Mamas Stimme trotzdem transportieren.

Maja kümmert sich um ihre Schwestern. Nicolas ist noch klein, das macht die Mama. Aber die Svenja und die Zwillinge gehen noch zum Kindergarten, das macht Maja, bevor sie selbst zur Schule geht. Sie beantwortet artig jeden Morgen die Fragen der Erzieherinnen im Hort, ob es der Mama gut gehe und wie dem Vater. Maja nickt immer und wackelt mit dem Schulranzen, während sich ihre Schwestern die Hortschuhe anziehen. Alles bestens. Wenn es Nicolas gut geht. Und Vater arbeitet.

Maja freute sich früher sehr auf die Wochenenden. Dann kam immer Oma zu Besuch. Und Papa war da. Jedenfalls am Samstag. Am Sonntag musste er immer schon mittags wieder weg. Wegen Schicht, hat Oma gesagt. Inzwischen sind die Wochenenden nicht mehr so toll, seitdem Maja in der Fünften ist. Oma kommt nicht mehr so oft, schließlich ist Maja ja nun älter. Nicolas heult den ganzen Tag. Papa fährt immer noch am Sonntag Mittag auf Schicht, aber am Samstag sitzt er meist auf dem Dachboden in der Büroecke und hat den Computer an. Da spielt er dann mit anderen. Von Morgens bis abends. Inzwischen reicht das Geld wohl für das Internet. Da liest Papa dann immer die Sachen auf dem Bildschirm und lässt seinen roten Ritter durch irgendwelche Landschaften laufen.

Maja wäre auch gerne ein Ritter. Groß und stark. Im Moment macht sie der Samstag klein und kraftlos. Nicolas heult, sie bringt ihn zur Mama, die Zwillinge und Svenja machen Blödsinn hinter ihrem Rücken und Maja wird dann bestraft. Neulich kam Mama vom Dachboden herunter, das Baby auf dem Arm. Ihre Augen sahen traurig aus. Vorher hatten sich Mama und Papa laut angebrüllt. Maja kennt dieses Brüllen, sie kennt es seit Geburt. Zwischendrin, als sie im Kindergarten war, fand sie das Brüllen manchmal ganz lustig, wenn beide Eltern nach Worten suchten, die sie nicht aussprechen konnten. Inzwischen kann Maja das nicht mehr hören. Aber sie kann nicht vermitteln, kann nicht übersetzen, das hat sie nur einmal versucht. Niemals wieder.

Maja hat sich versteckt. Draußen im Wäldchen. Nach der Schule hat sie die Schwestern im Hort abgeholt, Svenja den Schlüssel in die Hand gedrückt und ihr erklärt, wie man die Tür aufmacht. Das wenigstens wird sie doch wohl hinbekommen. Dann ist Maja zum Wäldchen gelaufen, so schnell sie nur konnte, aus Angst, es könne plötzlich nicht mehr da sein. Sie hat sich ihren Platz gesucht, ganz am Rand, hinter dem dichten Brombeergebüsch, wo ihre Höhle ist. Da hat sie in einer Tupperdose zwei Bücher vergraben und eine Taschenlampe. Man kann nie wissen. Im Sommer ist es hier schön trocken. Jetzt im Kalten nur klamm und die Sträucher noch dorniger als sonst. Trotzdem reicht ihr das, was sie hier hat: Der Blick auf die zwei Häuser am Rande der Siedlung. In einem wohnen die Reicherts mit dem Jungen aus der Klasse unter ihr und dem kleinen Mädchen mit den blonden Zöpfen. Manchmal, wenn Maja Glück hat, sind die Eltern auch mit im Garten. So wie heute. Dann singen die vier ganz viel, oder lachen. Oder schreien und verstecken sich.

Aber das meiste sieht Maja, wenn das kleine Mädchen ruft, sei es, weil sie sich wehgetan hat, oder weil sie ihrer Mutter etwas im Garten zeigen will. Oder einfach nur so. Sie ruft nur ein oder zweimal. Sie hat eine klare schöne Stimme, gar nicht laut, wie bei Majas Schwestern. Und dann kommt ihre Mutter.

120 Antworten auf „Maja und ihre Schwestern“

  1. Interessant, wie sich hier Leute anmassen, eine Situation beurteilen zu können, die sie nicht mal kennen!
    Ich finde die Geschichte gut. Der eigentliche Focus liegt meiner Meinung nach auch nicht darauf, dass die Eltern behindert sind, sondern darauf, dass sie sich nicht in ausreichender Form um ihre Kinder kümmern – warum auch immer! Ich bin absolut überzeugt davon, dass Gehörlosigkeit kein Ausschlusskriterium für gutes Elternsein ist! Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man Probleme aus Gründen der political correctness nicht beim namen nennen sollte! Auch behinderte schwarze Leben können schlechte Eltern sein! (und natürlich auch supergute).
    Ich denke nicht, dass der Kinderdoc irgendjemandem zu nahe treten wollte damit.

  2. Also mal ehrlich, wo hier einige rein lesen, dass gehörlose diskriminiert werden ist mir echt ein Rätsel. Bei der Geschichte ging es doch um ein kleines ( na ja nicht mehr so kleines) Mädchen, das einfach zu viel Verantwortung hat.
    @kinderdock: Bin heute zufällig auf den Blog hier gestoßen und muss schon mal ein großes Lob aussprechen, vor allem wie sie mit solchen Beleidigungen umgehen, da kann ich ja nur ( meinen nicht vorhandenen) Hut ziehen.

  3. In meinen Augen wurde hier nicht eine Gruppe von Behinderten angeprangert, sondern die schwierige Kindheit eines kleinen Mädchens. Ich denke, dass Leser eines Blogs da gut differenzieren können. Allerdings haben es manche Kommentatoren erfolgreich geschafft Taubstumme in ein schlechtes Licht zu rücken.
    Dies geschieht übrigens nicht nur durch die Wortwahl, sodern auch durch das z.T. schwer verstädliche Geschreibsel insbesondere des Geschreibsels eines Stefan Walker.
    Menschen die nicht hören oder nicht sprechen können, oder beides (taubstumm- sie sind taub und sie sind stumm), können für gewöhnlich dennoch verständlich und fehlerfrei schreiben (wie ich aus dem Bekanntenkreis weiß).

    Political correctness ist in manchen Bereichen wichtig, sie sollte allerdings nicht als Rechtfertigung missbraucht werden anderen Menschen Vorhaltungen machen zu dürfen und sie sogar zu beschimpfen.

  4. auch wenn ich jetzt mal nen troll füttere, für mich als laien ist das wort „taubstumm“ in keiner weise negativ behaftet. Es stellt für mich einfach eine „zustandsbeschreibung“ dar. für mich persönlich drückt es einfach aus: jemand, der mich nicht hören kann und auf grund dessen (möglicherweise) auch nicht in lautsprache mit mir kommunizieren wird. nicht mehr und nicht weniger. es enthält keinerlei rückschlüsse auf die intelligenz, engagiertheit oder sonstige eigenschaften der person. und für viele ist es wahrscheinlich ausreichend, um eine (grobe) beschreibung einer situation zu erstellen. – man kann übrigens auch in bester absicht übertreiben.

    und zu den errungenschaften des internet: es ist toll, dass das internet für gehörlose menschen mehr möglichkeiten eröffnet, am sozialen leben teilzunehmen, aber es eröffnet uns allen (ausdrücklich nicht nur gehörlosen) leider auch mehr möglichkeiten, vor dem realen leben zu fliehen. und somit auch, unsere sozialen aufgaben des tgl. realen lebens zu vernachlässigen. (und ich spreche damit durchaus aus erfahrung, mein letzter partner war „internetsüchtig“ und hat dabei völlig vergessen, dass er eine familie hat. hauptsache internet geht, wie das essen auf den tisch kommt – egal).

    1. ‚Mongoloid‘ ist ja auch nicht im
      Wortsinn beleidigend.
      Kinder mit Trisomie 21 sehen Menschen aus der
      Mongolai nunmal ein
      wenig ähnlich. Und das ist ja nichts schlimmes auszusehen wie ein Mongole. Und trotzdem benutzt man dieses Wort nicht (mehr).
      Mit taubstumm ist es vielleicht ähnlich. Wobei hier halt einfach der Wortsinn falsch ist. Die Menschen sind taub, aber (in der Regel) nicht stumm.
      Auch wenn sich ihre Lautsprache auf Grund der Taubheit anders anhört: mindestens einfache Worte wie z.B. „hallo“ versteht man in der Regel recht gut, wenn man ihnen denn zuhört.

  5. Ganz gleich, ob in Gebärden- oder Lautsprache … es sollte stets möglich sein, ein Mindestmaß an Umgangsformen und respekvollen Formulierungen zu benutzen.
    Bei allem Verständnis für leichter erregbare Gemüter empfinde ich Beleidigungen wie „Sch… Kinderdoc“ und ähnliches als absolut überflüssig.

    Sicherlich kann man auch in Gebärdensprache sachlich diskutieren und auf eine evtl. vorhandene abweichende Meinung hinweisen.

    @ Herr Stefan Welker:
    Schade, dass Sie sich mit Ihrer Wortwahl selbst disqualifiziert haben.
    Sie hätten sicherlich ein positiveres Bild vermitteln können, als dies durch Ihre Kommentare geschehen ist.

  6. Was ist denn hier los ? Die Diskussion ist unglaublich….

    Ich lese aus dem Post keine Diskriminierung gehoerloser Eltern heraus, lediglich das traurige Bild eines kleinen Maedchens, dass zu frueh zu viel Verantwortung uebernehmen muss, weil die Eltern es aufgrund Schichtarbeit, mehrerer Kinder und Ueberforderung usw. nicht koennen, NICHT aufgrund der Gehoerlosigkeit – diese macht es fuer das kleine Maedchen nur noch etwas schwieriger.
    Majas gibt es leider sicher auch in Familien ohne Handicaps.
    Und ob ich bei einer derartigen Ueberforderung 5 Kinder in die Welt setzen muss, ist wirklich fraglich – unabhaengig vom Handicap.
    Ein Kind muss nicht dafuer verantwortlich sein, seine juengeren Geschwister im Hort ab zu geben…
    Und es ist die Aufgabe eine guten Arztes auch hinter die Kulissen seiner kleinen Patienten zu schauen und ggf. zu unterstuetzen. Ich hoffe, es gibt fuer Maja die Moeglichkeit, auch einmal unbeschwert Kind zu sein, und sei es nur fuer eine kurze Zeit.
    Ich verstehe auch, dass man als Arzt eine solche Geschichte nicht nach Feierabend an der Tuerklinke abgibt, sondern mit nach Hause nimmt. Empathie zeichnet einen guten Arzt aus.

    Was hier dem Kinderdok unterstellt wird, ist schon arg – und der Umgangston auch.
    Dafuer, dass sich die Gehoerlosenlobby durch diesen Post so angegriffen fuehlt, fehlt mir jedes Verstaendnis.
    Und sicher ist es fuer hoerende Kinder schwer, Eltern zu haben, die nicht hoeren oder sehr schlecht sprechen koennen. Warum sonst Hilfe durch das Sozialamt ?
    Und nicht jeder Mensch mit einem Handicap hat das neueste technische Gadget ( ich spreche aus Erfahrung, nicht dass mir noch Fiktion unterstellt wird ), kann also durchaus sein mit dem Telefon und Fax….

    @kinderdoc: Ich waere froh, fuer meine Kinder einen Kinderarzt wie Dich zu haben – auch wenn ich mich in manchen hysterischen Muettern durchaus wiedererkenne.
    Gut, dann jemanden zu haben, der einen wieder auf den Boden der Realitaet zurueckholt. ( gibt es hier in NL nicht in dieser Form )

    @Stefan Welker: Wenn Du auch irl so diskutierst, bin ich froh, dass ich Dich nicht persoenlich kenne…

    Katrin

  7. Ich sage mal voraus, dass der Duktus der Kommentare einer Julia Probst (hier und auf Facebook: „Scheiß-Kinderdok“) und die Pöbeleien und Beleidigungen eines Stefan Welker bei nicht-genehmen Beschreibungen und Meinungen das Bild der Leser von Gehörlosen mehr prägen wird, als es der kleine Post über „Maja“ auf einem Blog jemals hätte tun können…

  8. Meine Vermutung: Es handelt sich bei Majas Familie um eine nicht besonders gut integrierte Zuwandererfamilie und der Kinderdok hat nun versucht diesen Umstand mit einer Analogie zu verschleiern. Auch wenn ich das Anliegen, dem Kind eine Stimme zu geben, verstehen kann, bleibt die Geschichte trotzdem ein Fehlgriff, da uninformiert und gegenüber der Gehörlosencommunity schlicht unfair. Als hätte sie sich mit dem Dok abgesprochen, brachte die „Bild der Frau“ grade auch so’ne Geschichte: http://www.taubenschlag.de/meldung/9148

      1. Du liegst halt voll im Trend. 🙂 Wenn Maja vernachlässtig wird, müsste man nicht eigentlich das Jugendamt verständigen? Oder werden Hilfen zur Erziehung bereits geleistet?

  9. Oh mein Gott, hier geht ja was ab…

    Wenn mich mein Verständnis nicht vollständig trübt, dann wollte Kinderdoc mit diesem Post auf das Problem (nein, damit ist nicht die Gehörlosigkeit der Eltern gemeint) aufmerksam machen, Menschen, die hinter einer „heile Welt- Fassade“ leben die Augen öffnen und vielleicht auch zur Selbstreflektion anregen.

    Die Behindeung der Eltern macht es ihnen sicherlich nicht einfacher und meines Erachtens sollten solche Menschen sich auch gut überlegen, ob sie in der Lage sind, fünf Kinder großzuziehen, was ja schon für gesunde Eltern wirklich fordernd ist. Sie setzten die Kinder ja nicht böswillig in die Welt, sondern scheinen in diesem Beispiel hauptsächlich überfordert, was vielleicht hätte vermieden werden können. Natürlich gibt es viele positive Beispiele, doch es ist eben nicht jeder in der Lage, mehreren Kindern alles zu geben, was sie brauchen, vor allem wenn man es selbst schon schwer im Leben hat.

    Für mich ist allerdings überhaupt nicht nachvollziehbar, warum sich manche Leute hier an solchen Kleinigkeiten wie dem Telefon und Faxgerät „festkrallen“ um die Kompetenz von Herrn Kinderdoc infrage zu stelen, obwohl sie nicht einmal wissen, ob dieses Detail nicht eines der veränderten Eckdaten ist und statdessen einfach mal den gesamten Text für erfunden darstellen. Ich wüsste auch gerne mal, wo genau in dem Text steht, dass Eltern mit Behinderung oder chronischer Krankheit generell schlecht seien. Fakt ist doch, dass es solche Majas gibt und dass man diese für ihre Kraft bewundern sollte! Hoffentlich geht ihnen diese Kraft nicht verloren!

  10. Als Maja acht wurde, kam noch Niklas.
    Wenn es Nicolas gut geht.
    Korrektur? 😉

    Es tut mir sehr leid mit meiner Emontionen und Verhalten!

    Ich bin gehörlos, na und!
    Meine Tochter ist nun 19 Jahre alt und war die „Maja“.
    Ihrer Halbbruder ist Sohn von meiner Ex-Freundin.

  11. Ach Du meine Güte! Da liest man mal ein paar Tage nicht, und dann sowas hier!
    1. Die Äußerungen dieses „Herrn“ Welker sind wirklich unter jedem Niveau! Sie sind unfair, verletzend und gemein! So etwas schreibt man nicht, man kann seine (auch abweichende) Meinung auch anders ausdrücken! Das ist wirklich allerunterste Schublade und zeugt von keinerlei Benehmen!
    2. Wenn hier einige ja so davon überzeugt sind, dass der liebe Herr Kinderdok immer nur Quatsch schreibt und Geschichten erfindet – warum lest Ihr dieses Blog dann überhaupt?
    3. Lieber Kinderdok! Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie Du solche Anfeindungen aushälst und ich will auch gar nicht wissen, wie Du Dich dabei fühlen musst… Aber: Du hast so viele treue Leser, die Dich und Deine Geschichten toll finden! Und mit Sicherheit hast Du auch viele viele dankbare Patienten, denen Du geholfen hast und weiterhin hilfst. Also lass Dich bitte nicht von diesen Pöblern fertig machen oder Dir den Spaß am bloggen verderben, ja?

    1. @Anette:
      In realer Welt verhalte ich mich nicht anders
      als hier! Bin weder ein Heiliger noch Neonazi!
      Ich war am Anfang stinksauer!
      Was war das Ziel von kinderdok?
      Nur Aufregungen und Mitleiden!
      Die hörende Gesellschaft braucht Klarheit, weil
      wir Gehörlosen unsichtbare Behinderungen haben und in der Mitte der Gesellschaft sind.
      Danke für Frau Julia Probst von der Ablesenservice und
      Herrn Daniel Büter als Landesgeschäftsführer des Gehörlosenverbandes Baden Württemberg.
      Also STOP mit der Diskriminierung der gehörlosen Eltern!
      Es ist wunderbar, dass sie gesunde Kinder haben.
      Gehörloser Vater hat Arbeit im Schicht.
      Wie eine Bloggerin vermute ich, dass diese Geschichte frei erfunden ist.
      Es stimmt aber auch im Extremfall.
      Ich sehe also, dass Maja keine schwierige Kindheit hat!
      Nur bin ich sprachlos, dass kinderdok Majas Geheimnis mit Tuperware kennt.

      Kenne eine gl Familie mit 6 Kinder.
      Nun habe ich Ruhe:
      Die klare Antwort:
      Die HÖRENDE Gesellschaft hat Mitverantwortung für Maja.
      Wichtig ist

  12. @ Stefan Welker
    Wirfst du im realen Leben auch mit Beleidigungen um dich oder traust du dich nur im Internet wo man dich nicht kennt ?
    @ Pinto
    Wieso sagst du, solche Eltern gibt es nicht ?

    Gewiss sind nicht alle gehörlosen Eltern so. Bestimmt nur ganz wenige. Aber es gibt solche – genauso wie auch nichtbehinderte Eltern ihre Kinder vernachlässigen können oder wo die ältere Schwester viele Aufgaben erledigen muss.
    Zugegeben, welche technischen Apparate die Kassen zahlen, wusste ich jetzt auch nicht. Aber ich weiß dass viele Krankenkassen erstmal „nö“ sagen auch wenn sie was zahlen müssen. Und manche Leute dann gar nicht erst weiter Anträge stellen. Vielleicht gehören Majas Eltern dazu.

    Chapeau übrigens an Kinderdok der diese Beleidigungen stehen lässt und NICHT löscht ! Konstruktive Kritik ist immer ok, Beleidigungen und Unterstellungen nicht.

    1. ich sag ja gar nicht, dass es solche Eltern nicht gibt. Die gibt’s sicher. Immer wieder und überall in der Gesellschaft.
      Aber für mich liest sich die Geschicht halt so, dass hier extrem der Zusammenhang zur Behinderung der Eltern dargestellt wird. Und dagegen protestiere ich. Kinder gehörloser Eltern haben keine schlechtere oder schönere Kindheit als andere Kinder auch. ‚Normale‘ gehörlose Eltern verhalten sich nicht so, wie die Eltern von Maja.
      Hätte Maja nicht gehörlose, sondern homosexuelle (oder braunhaarige, oder arbeitslose, oder islamische,…) Eltern, und hätte der Kinderdoc den Zusammenhang zwischen der Vernachläasigung des Kindes und eben jener Eigenschaft der Eltern auch in dem extremen Maße hergestellt, wie er es hier getan hat, hätten vielleicht mehr Leute verstanden, wie offensichtlich absurd es ist hier eine Kausalität herzustellen.
      Mit dem Leben Gehörloser haben die meisten Menschen jedoch keinen Kontakt (und das ist schon historisch so bedingt…) und nehmen dem Blogger hier deswegen ab, dass Maja
      irgendwie unter der Behinderung der Eltern zu leiden hat. Hat sie aber
      nicht. Sondern unter Vernachlässigung wie leider Millionen andere Kinder auch. Die Hörbehinderung der Eltern ist so unrelevant wie deren Schuhgröße.

    1. Oh, super, ist heute wieder Welt-Rumpöpel-Tag?! Oder darf man heute nur unter dem Deckmäntelchen des „politisch korrekten“ mal so richtig die Sau raus lassen?!

      Tief Durchatmen hilft manchmal.

      Unter allen Eltern gibt es gute und weniger gute. Auch unter Gehörlosen. Solche Fälle totzuschweigen, nach dem Motto „weil nicht sein kann, was nicht sein darf“ ist für niemanden hilfreich, besonders nicht für die betroffenen Kinder.

      Und nein, dadurch sind nicht alle Menschen mit Behinderungen automatisch schlechte Eltern. Das hat hier übrigens auch niemand behauptet!

    1. @Daniel:
      Er ist erst durch deiner Link schlauer geworden!
      Er weiss gar nichts!

      Wer hat dem kinderdok erzählt, dass diesen Eltern Spezialtelefon hat?
      Wie schaut es mit der Terminabsprache mit dem kinderdok aus?

      Kennen diese Eltern U

  13. Wir empfehlen Ihnen, einige folgende Internetseiten zu lesen:
    http://www.gehoerlosen-bund.de/dgb/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=83&Itemid=129&lang=de
    http://kestner.de/n/elternhilfe/elternhilfe-einfuehrung.htm
    http://kestner.de/n/elternhilfe/elternhilfe-elternberichte.htm
    http://kestner.de/n/elternhilfe/elternhilfe-literatur.htm

    Lieber Kinderdok, es wäre nett von Ihnen, wenn Sie diese Internetseiten lesen und den gehörlosen Eltern mehr Information und Empowerment weitergeben könnten.
    Sei ein guter Kinderdoktor!

    Mit freundlichen Grüßen
    Daniel Büter

    1. Vielen Dank für diese Seiten als Ergänzung für andere Leser.
      Ich kenne die Broschüren, und auch die Seiten von Frau Kestner. So uninformiert sind wir Ärzte nicht. Warum ich diese Seiten allerdings den Eltern weitergeben soll, erschließt sich mir nicht.

      1. @kinderdoc: Ja bist du! Und unterstehe dich, dir etwas anderes einreden zu lassen! 😉 Und ich finde die Geschichte immer noch gut!

      2. Folge Ihren Blog nun schon 2 Jahre und kann nur bestätigen Ja Sie sind ein guter Kinderarzt. Lassen Sie sich von solchen nicht unterkriegen. Mir persönlich hat die Geschichte sehr gut gefallen top geschrieben und Leute mit Verstand werden daraus nicht schließen das gehörlose schlechte Eltern sind. Leider sind wir hier nur mal im Internet und wenn man sich da paar Kommentare mal durchliest bleibt der Verstand oft auf der Stecke.

    2. Infolinks: Sind alle am Thema vorbei. Es geht in kinderdoc’s Geschichte um ein hörendes Kind mit gehörlosen Eltern. Ihre Links richten sich an hörende Eltern mit gehörlosen Kindern.
      Passend wären entweder Material für gehörlose Eltern mit hörenden Kindern oder Material, welches sich direkt an die hörenden Kinder richtet.

  14. Du bist nicht Kinderdok, sondern der dümmster Arzt aller Zeiten!
    CI ist noch teurer als alle technische Hilfsmitteln!
    CI kann nicht alle Tauben, Spätertauben und so weiter…
    Bitte respektieren Sie gehörlosen Eltern, die hörenden Kinder zur Welt gebracht hatten!
    Weil Sie null Ahnung über die Gehörlosenwelt haben und über dieser Eltern schlecht geschrieben hatten, erstatte ich Strafanzeige gegen Sie!
    Amen!
    Sind Sie wirklich Kinderarzt oder nur ein Internetkasperl!?

    1. @Stefan Welker, haben sie einen schlechten Tag gehabt?
      Anfang eines neuen Jahres und schon so viele Aggressionen, da waren die Feiertage zu anstrengend?

      1. Nicht mein Problem!
        Ich kämpfe gegen Diskimisierung der gl Eltern!
        Das ist die Sache für Jugendamt.
        Es wird keine Kinder entzogen.
        Ich sehe keine Verfehlungen der gl Eltern.
        Nur kinderdok macht diese Dummheit!
        Es hilft nicht anderen Kinderärzte Amen!

        1. Also nachdem ich jetzt so viel von Ihnen gelesen habe möchte ich mich dazu auch äußern… Meine beste Freundin hat gehörlose Eltern (Papa im Kindesalter gehörlos geworden, kann also auch sprechen. Mama von Geburt an) und ist genau in der Zeit aufgewachsen, in der es Bildtelefone gab, einen Pc nicht jeder hatte, geschweige denn Internet, Maja könnte 1:1 sie sein. Es geht nicht darum Eltern bloß zu stellen, sondern sich in die Lage des Kindes zu versetzen! Und auch wenn meine Freundin ihre Eltern über alles liebt und sie ein super Verhältnis haben musste sie früher die meisten Dinge übernehmen und mit früher meine ich vor 10 Jahren. Also auch nicht gerade lange her und da war sie selbst erst 10. Ihre kleine Schwester konnte sich nicht so gut mit ihren Eltern unterhalten weil die Große immer der Dolmetscher war. Und ich kann mich an einen Unfall erinnern, bei dem etwas genäht werden musste und sie war da auch schon 14, hat aber meine Mutter gebeten mit ihr ins Krankenhaus zu fahren weil es ihr einfach zu viel war alles selbst machen zu müssen, da ihr ihre Mutter in dieser Situation nicht helfen konnte. Ich finde die Geschichte stellt alles etwas trauriger dar als es ist, da Kinder sich gut mit solchen Situationen arrangieren können aber es gibt auch Zeiten, in denen diese Kinder sich einfach wünschen hörende Eltern zu haben. Solch eine Sehnsucht ist doch ganz normal und wertet doch nicht ab! Sie scheinen mit sich selbst ein Problem zu haben, da Sie sie so massiv angegriffen fühlen… Außerdem sprechen Sie den meisten Lesern hier ihre Intelligenz ab. Es ist hier vielleicht etwas überspitzt dargestellt aber man merkt doch worauf Kinderdoc hinaus möchte! Auch kenne ich mehr Hörende, die sich über das Wort „taubstumm“ aufregen als Gehörlose und ich war oft auch mit im Gehörlosenverein bei ihren Treffen, sie sind sich dieser Last bewusst, die ihre Kinder haben und versuchen sie für das Leben zu stärken aber es ist eben doch etwas anderes, wenn man hörende Eltern hat. Und diese Unterschiede aufzuzeigen finde ich nicht diskriminieren sondern es ist einfach ein vorhandener Zustand. Es IST anders als Kind aufzuwachsen mit gehörlosen Eltern im Vergleich zu hörenden und das ist einfach Fakt!

  15. Wenn Sie wirklich der Arzt des Mädchens sind, finde ich das hier leicht skandalös. Unterstützen Sie doch bitte die Eltern bzw. die Familie, wenns so schlimm ist und verwursten nicht die Probleme des Kindes in einer schwülstigen Geschichte. Das ist ja schlimm.
    Schlimm genug, dass Gehörlose in den Verdacht geraten, schlechte Eltern zu sein. Ich finde, das macht man nicht, Probleme, die Kinder einem womöglich anvertraut haben, zu veröffentlichen. Aber egal. Vll. ist auch alles erfunden. Ich traue Ärzten viel zu, auch das hier. Ich weiß aber auch, dass man im Internet nix glauben darf. 😉

    1. Ich veröffentliche nichts, was Rückschlüsse auf meine Patienten zulässt. Sie müssen tatsächlich traumatische Erfahrungen mit Ärzten gemacht haben, wenn Sie sich so äußern. Das tut mir sehr leid.

      Die betroffene Familie, die vielleicht auch nur zwei Söhne hat und nur noch einen Opa, oder die vielleicht so ganz anders aussieht, als hier geschildert, und eventuell auch noch ganz andere Probleme hat, als die hier geschilderten, und die über das hinausgehen, was das Wort t… in manchen hier auslöst, wendet sich seit Jahren vertrauensvoll an ihren kinderdok und erhält von mir alle Unterstützung, die ich aus der Praxis heraus geben kann.

      Dies ist mein Blog. Ich darf hier meine Erlebnisse verarbeiten. Das hilft mir. Anderen hilft, sich in Kommentaren zu äußern, auch das ist legitim. Es liegt mir fern, irgendjemand anzugreifen oder zu beleidigen.

        1. Lesen Sie bitte nochmal den Kommentar von B. daraufhin dann den Kommentar vom Kinderdoc und dann lesen Sie nochmal Ihren Kommentar vielleicht finden Sie dann Ihren Fehler.

        2. Auch wenn sie es wohl nicht lesen werden, aber es ging darum, dass SIE wohl traumatische Erfahrungen mit Ärzten gemacht haben, da Sie so heftig reagieren. Verstehen Sie das jetzt?

  16. Warum denken eigentlich hier alle, sie kennen die Familie besser als der kinderdok? Er hat doch die Geschichte erzählt, also wird er die Fakten in der Familie am besten kennen. Ob sie nun nur ein Faxgerät haben oder nicht, ob sie Hilfe von außen bekommen oder nicht. Ob die Eltern nun gebärden oder nicht.

    Klar ist die Welt heute für Gehörlose anders als noch vor Jahren. Aber schützt das wirklich jede Familie vor Vereinsamung. Vielleicht sind eben genau diese da oben durch das hier so gepriesene Sozialnetz durchgerutscht?

    Die Gehörlosigkeit ist ein Aufhänger, keine Frage. Aber ich hatte nicht den Eindruck, als wolle kinderdok alle Gehörlose Eltern zu Rabeneltern verdammen, noch das man alle Gehörlose Eltern zu Engeln machen kann. Sie bleiben Eltern, mit all ihren Defiziten und Unzulänglichkeiten. Auch hörende Eltern vernachlässigen ihre Kinder. Die Gehörlosigkeit macht es aber im speziellen Fall für Maja nicht einfacher. Das lese ich aus der Geschichte heraus.

    1. Das ist uralte Geschichte!
      So etwa zwischen 1980 und 1995.
      Teilgeschichte mit dem Internetanschluss hat der Kinderdok dazu erfunden!
      Kinderdok ist die grösste Pappnase aller Zeiten!
      So ein dümmster Kinderarzt habe ich noch nie in der Bundesrepublik erlebt!

  17. Was ist Spezialtelefon? Schreibtelefon oder was?
    Das ist schon lange out!
    Dieser Schreiber hat keine Ahnung und hat diese Geschichte FREI erfunden!
    Was will dieser oller Kinderarzt damit sagen?
    Gehörlose Eltern können alles ausser hören.
    Nichts anders als hörenden Eltern.

  18. ich bin selbst ein kind von tauben eltern. und ich kann sehr gut nachvollziehen, was der autor meint mit dem erzählung und aus der perspektive von maja. meiner erfahrungen, habe ich auch eine zeitlang geglaubt, dass es an meinen tauben eltern läge und sie schlichtweg zu faul sind besser zu gebärden oder zu sprechen.

    aber nachdem ich über den hintergrund und ursachen erfahren habe, warum sie oft meine hilfe brauchten, oder abhängig von hörenden sind, wie meinem hörenden bruder. alles was dieser arzt geschrieben hat, schlichtweg, warum meine eltern so eine schlechte bildung haben.

    da habe ich dann alles anders gedacht. meine eltern sind opfer eines falschen unterrichtsmethode (verbot der gebärdensprache), opfer des staates die zu lange das thema taubheit vernachlässigt hat, und vor allem an allen ecken an uns gespart haben (wenig dolmetscher, unprofessionellen dolmetschausbildung, unklare kostenübernahme für dgs dolmis, keine ), = keinen zugang auf ÜBERHAUPT irgendwas. hörende ärzte, lehrer, verwandte, kaufberatungen, vhs, und gar juristische beratung.

    meinen eltern wurden also bildung, sprache, freiheit, persönliche entfaltung, selbstbestimmtheit und auch zugang und ausübung des eigenen rechts verwehrt. . deshalb sind sie so. es ist nur die frage des zeits, und willen, dass deutschland eine klage zu dieser menschenrechtsverletzung erhält.

    man sollte tunlichst beide seiten zu einem sachverhalt betrachten, auch wenn der andere seite einem unbekannt und unzugänglich vorkommt. und das hat der arzt hier einfach nicht gemacht.

  19. P.S. Es hat sich ein kleiner Fehler in der Rage eingeschlichen in meinem Text an dieser Stelle: „Ich kenne viele gehörlose Eltern, die selbst auch hörende Eltern haben und den Kindern fehlt es an absolut nichts. Das sind ganz normale Kinder, die mit zwei Sprachen aufwachsen und stolz darauf sind.“

    Korrekterweise lautet der Satz so: Ich kenne viele gehörlose Eltern, die selbst auch gehörlose Kinder haben und den Kindern fehlt es an absolut nichts. Das sind ganz normale Kinder, die mit zwei Sprachen (Gebärdensprache und Lautsprache) aufwachsen und stolz darauf sind.

  20. Der Text ist furchtbar. Warum? Weil er billige Effekthascherei verwendet, um bei Lesern Tränen hervorzulocken. Oh meine Güte, das arme Kind! Es ist ja so arm! Mit den behinderten Eltern! Was für ein Schicksal!

    Ja, so etwas lesen Leute gerne. Leute schauen auch gerne RTL. Das Problem ist, dass Leute so etwas für wahr halten. Aber das ist es nicht.

    Dieser Text ist Produkt Ihrer Phantasie, auch wenn er im Kern wahre Tatsachen enthalten sollte. Aber diese Tatsachen haben sie mit Effekten ausgeschmückt, damit hier und da noch eine Träne mehr rauskommt beim Leser. Das ist billig.

    Viel beser wäre es gewesen, die Effekte wegzulassen und einen ordentlichen, nur halb so emotionalen, dafür aber sachlich richtigen Text zu schreiben.

    Wo die Fehler im Text liegen, hat Ihnen Julia Probst sehr sauber aufgezeigt. Dem schließe ich mich an.

    Sie schreiben, sie haben versucht, sich in die Welt ihrer kleinen Patientin hinenzuversetzen. Das ist Ihnen, meiner Meinung nach, ganz offensichtlich nicht gelungen.

  21. Ich bin entsetzt. Mehr als entsetzt, denn der Schilderung wimmelt nur so von Fehlern.

    1. Es heißt nicht taubstumm. Das kann man sogar im Duden nachlesen. Taubstumm ist deswegen ein unzutreffender Begriff, da Gehörlose in der Regel sprechen können, es hört sich einfach nur anders an als gewohnt. Der Begriff suggestiert also, dass jemand der nicht hören kann, nicht sprechen kann, was einfach nicht stimmt.

    2. „Das Spezialtelefon mit Lichtalarm und Kurztext kostete bereits genug. “ Das ist falsch. Schreibtelefone sind seit langem ausgestorben, niemand mehr benützt Schreibtelefone – das gleiche gilt auch für Faxgeräte. Die Gehörlosen von heute benützen Skype, Smartphones und SMS. Außerdem übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Blitzlichtanlagen.

    3. „Vom Amt kam mal jemand, um den Eltern einen Computer einzurichten, mit E-Mail und so, aber der Telefonanschluss mit Internet war zu teuer.“ Das ist erst recht kompletter Schmarrn. Es gibt heute wirklich absolut keinen Gehörlosen, DER keinen Internetanschluss hat, da das Internet den Gehörlosen wie bereits oben geschildert, das Leben deutlich barrierefreier macht durch Skype, E-Mail usw.

    Und es gibt den Sozialtarif der Telekom: http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/3378/faq-1001867, womit das Kostenargument hinfällig wäre.

    4. „Maja hat früh gelernt, mit Gebärden zu sprechen, nicht den professionellen, den die Sozialarbeiterin versuchte, ihr beizubringen, später, als sie in die Schule kam. Maja und ihre Familie haben ihre eigenen Gebärden, denn das entwickelt sie so. Schließlich hat die Mama auch nie das Gebärden gelernt.“

    Selbst, wenn Majas Eltern angeblich keine richtige Gebärdensprache können wie es im Text behauptet wird, werden diese wohl Kontakt haben mit anderen Gehörlosen bzw. Gleichgesinnten und so die offizielle Gebärdensprache gelernt haben. Früher war die Gebärdensprache zwar an Gehörlosenschulen verboten, aber die Kinder haben sie trotzdem heimlich gesprochen.

    4. „Maja muss viel selber machen. Sie bedient das Telefon, wenn Oma nicht da ist. Oder das Faxgerät.“

    Das ist sowas von Quatsch, als ob Gehörlose das Faxgerät nicht bedienen könnten. Die Eltern hier werden sowas von unselbständig dargestellt, obwohl der Vater laut Text arbeiten geht.

    Maja und ihre Geschwister sind CODAS, was für „Children of Deaf Adults“ steht, also (hörende) Kinder mit gehörlosen Eltern. Aber das bedeutet nicht, dass die Kinder die Aufgaben des Dolmetschers für ihre Eltern übernehmen müssen bzw. sollen. Bis in die 90er Jahren hinein war das so, dass die Kinder diese Aufgaben tatsächlich übernehmen mussten, weil es einen akuten Mangel an Gebärdensprachdolmetschern gab, was man auch gut im Film „Jenseits der Stille“ sehen kann.

    Aber heute ist es so, dass gehörlose Eltern nicht wollen, dass ihre (hörenden) Kinder für sie telefonieren müssen, weil sie deren Kindheit so unbeschwert lassen wollen wie möglich.

    Es gibt heute Telefonvermittlungsdienste für Gehörlose in Gebärdensprache und Schrift. Es gibt Chat. Und heute ist der Mangel an Gebärdensprachdolmetschern nicht mehr so akut wie damals. Die Situation ist heute nämlich deutlich besser DANK INTERNET!

    ALLES was in dem Text da geschildert wird, ist sowas von an den Haaren herbeigezogen und schadet dem Ansehen von Gehörlosen eindeutig. Hier wurde über Gehörlose berichtet ohne großartige Kenntnisse und mal ordentlich auf die Tränendüse gedrückt und außerdem der Eindruck geweckt, dass Gehörlose schlechte Eltern sind, weil sie nicht hören können und sich deshalb nicht um ihre Kinder kümmern können, WAS wirklich absoluter Quatsch ist.

    Ich kenne viele gehörlose Eltern, die selbst auch hörende Eltern haben und den Kindern fehlt es an absolut nichts. Das sind ganz normale Kinder, die mit zwei Sprachen aufwachsen und stolz darauf sind.

    Was mich noch viel mehr erschreckt am Text ist: Das wird offenbar von einem Kinderarzt geschrieben, der absolut keine Ahnung hat von Gehörlosigkeit und der Lebenssituation von Gehörlosen und es offenbar in Ordnung findet, dass man taubstumm sagt. „Maja kennt nur diesen Begriff.“ Und? Das bedeutet nicht, dass dieser abwertende Begriff in Ordnung ist. Allein schon die Verwendung des abwertenden Begriffs „taubstumm“ macht klar, dass es im ganzen Text darum geht, die Eltern abzuwerten als Eltern!

    Das ist wirklich absolut nicht in Ordnung.

    Und ja, ich kann mitreden: Ich bin selbst gehörlos und kenne mich also ausgezeichnet in der Materie aus.

    Vielleicht wäre es ja mal eine ausgezeichnete Idee, wenn man allen Ärzten und Sozialarbeitern mal ein verpflichtendes Seminar zu „Menschen mit Behinderungen“ vorschreibt, damit diese mal korrekt und angemessen mit ihren Patienten umgehen.

  22. Ja, ich finde die Geschichte auch sehr traurig und mir tut Maja unendlich leid!
    Die anderen Geschwister auch, denn auch die brauchen liebevolle Eltern und keine Schwester, die sich um alles kümmert.
    Besucht sie auch schon die Elternabende in der Schule und im Kindergarten?
    Gehörlos hin oder her, wer es nicht gebacken kriegt, sich vernünftig um seine Kinder zu kümmern, soll nicht 5 Kinder in die Welt setzen!

    1. Diese Eltern haben richtig getan, alle Kids zu Kindergarten und Schule zu schicken.
      Elternabend: Majas Lehrer/in bzw. Schulleitung muss wissen, dass ihre Eltern ein(e) Gebärdensprachdolmetscher(in) brauchen.

      1. Woher wollen sie wissen, dass es den Kindern an nichts fehlt? Ist wohl dann auch viel Wunschdenken bei ihnen dabei, weil nicht sein kann, was nicht sein darf, was?

    2. Ist diese Eltern schlecht und böse?
      Wer sagt, dass die gl Eltern keine Kinder kriegen dürften?
      In dieser Geschichte hat ein gl Vater ein Haus gekauft oder gemietet!
      Genug Platz für Maja und ihren Geschwistern!

      1. Och. Da gibt es auch Beispiele von Eltern, die große Häuser und Villen besitzen und die Kinder sind emotional arm und vernachlässigt. Ein Haus allein sagt nichts aus.

  23. Hm. Na ja: Eine Geschichte ist eine Geschichte. Und wenn es so war – natürlich abzüglich der üblichen „Verfremdung“ – warum dann die Geschichte nicht erzählen? Da könnte man dem Kinderdok doch genauso gut einen Vorwurf machen, wenn er zB 20 mal was Lustiges über Frauen schriebe und nur 1 mal was Lustiges über Männer! Wäre das dann frauenfeindlich? Wohl kaum!
    Die Geschichte ist traurig und macht nachdenklich – und regt an, es besser zu machen. Auf sich selbst im Umgang mit den eigenen Kindern mehr zu achten etc. So zumindest geht es mir, und ich bin nicht gehörlos.
    Gut, vielleicht wurde hier bei dem ein oder anderen Leser ein Nerv getroffen. Aber ich kann nur aus meiner Sicht sagen, dass das mit Sicherhti vom Kinderdok nicht irgendwie so gedacht war, gehörlose Eltern zu verunglimpfen! Genau genommen war MEIN erster Eindruck beim Lesen auch eher der: Das muss doch nicht sein? Ich persönlich habe die Geschichte zB nie so wahrgenommen, dass die Behinderung der Eltern das eigentliche Problem ist, sondern… Der Umgang mit den Kindern und vor Allem der ältesten Tochter, dass der Vater die Samstage nur noch am PC verbringt, dass die Oma nicht mehr kommt etc. So ein Verhalten gibt es (siehe mein früherer Kommentar) auch in Familien, in denen die Eltern nicht gehörlos sind.
    Das ist traurig.
    Und nochmal an alle, die hier biestig werden ob der scheinbaren Verunglimpfung gehörloser Menschen. Da könnte ich genauso gut argumentieren: Lohnt es sich nicht, Majas Geschichte zu erzählen, nur, weil ihre Eltern gehörlos sind?

  24. Es lag mir fern, Gehörlose und ihre Kinder oder den Umgang zu verunglimpfen. Maja hat viel Verantwortung zu tragen, zuviel für ihr Alter, und diese Situation kommt in vielen Familien vor, egal, ob sie gehörlos sind. Nur macht es die … ohje schin wieder so ein Wort … Behinderung ihrer Eltern für Maja nicht einfacher. Den Eltern ist der Umstand ihrer Tochter vielleicht auch gar nicht so bewusst.
    Ich kenne die Familie schon lange und es hat schon viele Hilfen, Gespräche und Stütze gegeben. Und trotzdem geht es Maja so, wie es hier geht.

    Ich finde es erschreckend, wie schnell hier in den Kommentaren verallgemeinert wird. Vor allem von Lesern, die das Verallgemeinern anderen vorwerfen.

    Da ich selbst nicht gehörlos bin, maße ich mir nicht an, die Eltern zu beurteilen. Aber ich bin der Arzt ihrer Tochter und darf versuchen, mich in sie hineinzudenken.

    1. Das ist doch gut, dass du gl Familie kennst.
      Diese Familie bekommt alle Hilfe von dir und Ämter.
      Die Gespräche waren nicht positiv oder…
      Aber WARUM schreibst du hier öffentlich?
      Laien, wie Daniela, Claudia Overmann, Sina, oberschwesterhildegarde, EineMutter und andere kennen solchen Stituationen nicht!

  25. Ich fahre Auto, bringe meine Kinder selbst in den Kindergarten und habe keine Sozialarbeiterin im Haus, nur einmal die Woche eine Heilpädagogin weil mein vierjähriger Sohn Autist ist.

    Trotz Merkzeichen GL und GdB 100 und damit auch Anspruch auf externe Dolmetscher.

    Das Problem ist nicht die Hörminderung der Eltern. Das liegt ganz woanders. Oma kommt nicht mehr so oft weil Maja nun älter ist? Lässt auch für die Erziehung bei ihren eigenen Kindern tief blicken. Mama hat keine Gebärden gelernt? Ist sie älter als ich (40)? Gehörlosenschulen haben zwar Lautsprache propagiert, die Gebärdensprache wurde aber in den sozialen Kontakten trotzdem gelernt … und heute weiß man sogar, dass die zu können dem Lautspracherwerb nicht abträglich ist.

    Die einzigen Kontakte mit Hörenden sind die Oma und der Unterricht? Ganz schlecht. Zeit für hörende Freunde sollte da sein, wenns Geld für Vereine schon nicht reicht, und Kinder kann man auch ohne Gehör ganz gut beaufsichtigen, bekomme ich ja auch hin. Auch wenns „nur“ drei hörende sind … und eins besonders viel Schmarrn macht.

    Klassiker der unter hörenden Eltern genauso vorkommt, in sicher demselben Verhältnis wie bei Gehörlosen. So wie es blonde und schwarzhaarige Brillenträger gibt.

    Martina

  26. Was Sie hier schreiben, Herr Kinderdoc, ist verantwortungslos. Sie sollten wissen, wie schnell die Leute generalisieren. Ich will nicht wissen wie viele Ihrer Leser nun denken Kinder mit gehörlosen Eltern würde alle so aufwachsen. Das, was Sie tun, ist kontraproduktiv für alle Integrationsbemühungen.

    1. Ich muss ihnen in zwei Punkten widersprechen. 1. Es ist in höchstem Maße verantwortungsvoll. 2. Es ist produktiv für alle Integrationsbemühungen.
      Ich denke, ein Arzt, ob ein allgemeiner oder ein Kinderarzt, hat aufgrund seiner professionellen Position, die Nähe und gleichzeitig die nötige Distanz um solche familären Problemen beurteilen zu können.

    2. Also es ist nicht okay, von einem traurigen Schicksal zu erzählen, nur weil viele andere Kinder in ähnlichen Umständen es besser haben? Das scheint mir sehr unsinnig. Ich möchte das vergleichen mit einem Kind, dessen Mutter arbeitet und es deshalb völlig vernachlässigt. Darf man dann von diesem einen Kind nicht erzählen, nur weil es abertausende Mütter gibt, die sowohl arbeiten als auch sich ganz hervorragend um ihr Kind kümmern können? Das wäre ganz schön gemein diesem Kind gegenüber. Naja vielleicht hinkt der Vergleich aber auch, ich weiss nicht, ist nur das Erste, das mir in den Sinn kam.

      Mal abgesehen davon, dass ich es als ziemliche Beleidigung empfinde, dass du uns anderen Lesern unterstellst, wir könnten nicht zwischen einem Einzelschicksal und einer ganzen Gruppe Menschen unterscheiden. Erwartest du, dass wir nach einem einzigen Blogeintrag von nun an von allen Menschen mit Behinderung denken, sie seien schlechte Eltern? Das fände ich schon ziemlich übertrieben.

      Und dann noch: Wieso denn Integrationsbemühungen? Verstehe ich nicht. Hier geht es um ein kleines Mädchen, dessen Lebensumstände sehr traurig sind. Man könnte ja auch einfach nur ein bisschen Mitleid haben und an all die kleinen Majas denken, die in ungünstige Familienkonstellationen hineingeboren wurden. Und ein bisschen dankbar sein für die eigene Kindheit, sofern das angemessen ist.

      1. Diese ganze Geschichte könnte von mir aus so erzählt werden, wenn sie nicht ao abartig auf die Behinderung der Eltern abgestellt wäre. Denn die hat damit nicht wirklich was zu tun. Sollte diese Geschichte irgendeine wahre Grundlage haben, so wären das Problem schlicht Eltern, die sich nicht kümmern. Gehörlos hin oder her. Keine gehörlosen Eltern, die sich kümmern, würden das Hörvermögen ihrer Kinder auf die Art missbrauchen.
        So wie der Kinderdoc die Geschichte geschrieben hat, stellt er aber die Gehörlosigkeit der Eltern als das ursächliche Problem dar. Und das ist nicht in Ordnung. Denn, wie man an den Kommentaren hier teilweise auch erkennt, haben nun viele Leute Mitleid mit dem Kind, weil es ‚besondere‘ Eltern hat und das scheinbar der Grund für die Tragik ist. Ist es aber
        nicht. Kinder gehörloser Eltern wachsen genauso glücklicj oder unglücklich auch wie andere Kinder auch.
        Die Geschichte hier ist wie wenn er erzählt hätte, dass er ein Kind aus dem Wald kennt, dessen Eltern sich nur mit Grunzlauten unterhalten. Absolut unglaubwürdig. Die gehörlosen Eltern werden hier irgendwie , insbesondere durch die Art, wie ihre Kommunikation beschrieben wire, als… ich finde gar kein geeignetes Wort… vielleicht affenartig (?) dargestellt. Das geht gar nicht.

        Gehörlose kämpfen derzeit ganz aktiv dafür, dass ihre Kultur und ihre Sprache Navi sagt ich sei um 22:29 zu Hause in Deutschland endlich als vollwertig anerkannt wird. Solche Posts hier torpedieren diese Bemühungen.

        1. Ich muss mich mal outen, ein Teil der anonymen Kommentare kam von mir oben.
          Mein erster Eindruck war ehrlich gesagt nicht, dass die Ursache von Majas Schwierigkeiten die Gehörlosigkeit der Eltern ist. Die mag vielleicht ein Faktor sein, der hinzukommt, bei Eltern, die sich offensichtlich nicht so richtig kümmern können. Das Nicht-Kümmern erschien mir als ein emotionales Problem seitens der Eltern, was halt bei Gehörlosen sich anders ausdrückt als bei Hörenden, weil halt Kommunikation anders abläuft. Wenn sie schon mit „Affenlauten“ anfangen wollen, manche Kommunikationen, die im Reality-TV auf RTL2 in Familien (jaja, ich weiß) gezeigt wird, kommt dem schon ganz nah. Auch in nicht-hörenden Familien kann es eben zu emotionaler Vernachlässigung kommen, und eine Beeinträchtigung der Eltern, sei sie psychisch oder physisch, wirkt sich halt auf Kinder aus. Und leider in den meisten Fällen eher negativ, weil eben als Kind oft zu schnell zu viel Verantwortung übernommen werden muss.
          Ich kenne das sowohl von einer Freundin, deren Mutter stark sehbehindert ist und für die sie oft Dinge erledigen musste und im Haushalt helfen musste sowie von mir (meine Eltern waren psychisch krank). Das muss man schon auch als Faktor sehen.

        2. Vielleicht kann man mal die Kirche im Dorf lassen. Hier wird von den Lebensumständen eines Mädchens erzählt und nicht generalisiert. Auch werden hier keine Integrationsbemühungen torpediert. Wir sprechen hier von einem Blogpost eines Kinderarztes, der bewusst in einem Einzelfall die Perspektive des Kindes einnimmt und genau das ist sein Job als Kinderarzt. Und offen gestanden beleidigt es meine Intelligenz zu unterstellen, man könne nicht von einem Einzelfall abstrahieren.

          Generalisiert wird hingegen von einigen der Kommentatoren und so ziemlich nach dem Motto: Weil Menschen mit Behinderungen (hier Gehörlose) oft benachteiligt werden, darf nichts veröffentlicht werden, was in Richtung Kritik gehen könnte. Nur gehört eben das auch dazu.

          Wie bei anderen Kommentatoren, war es auch bei mir so, dass ein Elternteil behindert war. Auch ich musste sehr früh mehr Verantwortung übernehmen, als andere Kinder in meinem Alter. Sicher. Im Nachhinein verstehe ich das alles besser, als ich das als Kind verstanden habe. Dennoch: Die Zeit ist unwiderbringlich vorbei. Manche Kinder von behinderten, chronisch kranken oder psychisch kranken Elternteilen werden regelrecht parentifiziert. Dies war bei mir nicht so. In meinem Bekanntenkreis gibt es Menschen, die da weniger Glück hatten.

          Trotz aller Integrationsbemühungen usw. muss auch über diese Dinge gesprochen werden. Das ist heute, wo es eine bessere Angehörigenbetreuung gibt einfacher, als es früher war. Weder sind Menschen mit Behinderung per se schlechte Eltern, noch sind sie per se gute Eltern und das wird auch in dem Blogpost nicht thematisiert. Nur: Auch über diese Kinder muss bei allen Kämpfen gegen Diskriminierung gesprochen werden und sollte nicht mit Verweis auf Diskriminierung, Ungleichbehandlung usw. verschwiegen werden oder – und das ist mein Eindruck von einigen Kommentaren – gar mit Verweis darauf zu einem Tabu deklariert werden.

          Deswegen: Danke an den Kinderdok für dieses zarte Pflänzchen einer Auseinandersetzung mit diesem heiklen Thema.

    3. @Pinto: Ich glaube der kinderdok hat zu recht mehr Zutrauen zu seiner Leserschaft als Sie und weiß, daß hier jetzt niemand losrennt und auf „die bösen Taubstummen „schimpft.
      Zum Glück wird die gleiche Leserschaft aber nun aufgrund Deines Kommentars nicht beginnen zu generalisieren und fortan denken, daß ein derart trauriges Kinderleben wie das beschriebene zur „Gehörlosenkultur“ gehört.

      Wären die Eltern blind und kinderdok hätte das geschrieben wäre die Erzählung „politisch korrekt“, nur weil es dafür kein hübscheres Wort gibt…
      Wären sie Alkoholiker könnte man sogar prima und politisch korrekt auf die Eltern schimpfen.
      Aber gibt viel zu viele Majas und dabei ist es vollkommen egal, woran ihre Eltern leiden, traurig ist so einen Kindheit immer. Und sie prägt fürs Leben.
      Und noch trauriger ist es, wenn es für solche Kinder dann keine Hilfe sondern nur immer wieder Erwachsene gibt, die diese Kindheit lieber als selbstverständlichen Teil der durch die Behinderung / Erkrankung ihrer Eltern entstehenden „Aufgaben“ (bzw. der entsprechenden „Kultur“) sehen als sich Gedanken zu machen, daß Kinder niemalsnicht gezwungen sein sollten, die Verantwortung für ihre / die Rolle ihrer Eltern zu übernehmen.

      1. Ohjeh. Ich wollte noch korrigieren bevor ich abschicke, nun ist es zu spät…
        Bitte denkt Euch meinen Kommentar einfach mit mindestes 10 Fehlern weniger…

      2. Hübsches Wort? Man sagt ja auch nicht ‚mongoloid‘ sondern ‚Trisomie 21′. Das hat nichts mit ’schönem Wort‘ zu tun, sondern mit Respekt. Wie der kinderdoc ja selber so schön beschrieb, sind die Eltern nicht stumm.

        Und das ist ja eben das schlimme: so viele glauben, dass hörende Kinder irgendwelche Aufgaben der gehörlosen Eltern übernehmen müssten, weil sie das in ‚Jenseits der Stille‘ -oder eben beim kinderdoc- so vermittelt bekommen haben. Aber wenn man keine Ahnung hat, sollte man einfach mal still sein (welch schöne Doppelbedeutung in diesem
        Zusammenhang…).
        Und: ‚Gehörlosenkultur‘ ist es etwas ganz anderes, als Sie offensichtlich denken. Es ist eine Art Parallelkultur zu der hörenden. Eine Welt, die ohne Hören auskommt, und so auch keine Defizite aufweist. Was sich Hörende so selten vorstellen können…

        1. Die Gehörlosenkultur ist ja so eine Sache an der sich auch die Geister scheiden. Da ist die Kultur, die sich an vielen Stellen nicht integrieren will da sie eine eigene parallele Kultur ist und sehr lautstark gegen Hörhilfen (CochleaImplantate) kämpft, selbst wenn von anderen Gehörlosen eben diese Hilfen gewünscht werden.

          „Eine Welt, die ohne Hören auskommt, und so auch keine Defizite aufweist.“ zeigt sehr genau dass die oben genannte Integration von vielen (nicht allen!) gar nicht erwünscht ist.

          Der Eintrag heißt nicht Maja und ihre gehörlosen Eltern sondern Maja und ihre Schwestern. Ich lese aus dem Eintrag auch nicht heraus, dass die Gehörlosigkeit der Grund für Majas schwere Kindheit ist. Aber sie ist natürlich ein prägendes Erleben für Maja und ihre Kindheit.

          1. Kann man natürlich kritisieren, dass sich nach über 100 Jahren Diskriminierung, Gebärdenverboten und lautsprachlicher Beschulung eine Parallelkultur entwickelt hat. Muß man aber nicht. Man könnte auch einfach Ursache und Wirkung verstehen.

            1. Zunächst mal ist es keine Kritik, sondern eine Feststellung, daß damit Parallelwelten entstehen: die Welt der Hörenden und die Welt der Nichthörenden, die nicht untereinander kommunizieren (können). So faszinierend ich Gebärdensprachen*) finde, ich beherrsche keine und bin in 40 Lebens- und sämtlichen Dienstjahren nicht mal einem halben Dutzend gehörlosen Menschen begegnet: genau einem, und das war ein Säugling, dessen Gehörlosigkeit erst ein halbes Jahr später festgestellt wurde… und der seit seinem ersten Geburtstag mit Cochlea-Prothese lebt.
              Nun zur Kritik: Angesichts der äußerst geringen Zahl Menschen, die eine Gebärdensprache sprechen (in Deutschland etwa ein Mensch von 1025), halte ich die Ausgrenzung der Nichthörenden durch die Ablehnung der Lautkommunikation, die einige Verbände propagieren, für sozial äußerst problematisch. Hier findet faktisch eine Ghettoisierung statt, die ähnlich ist wie die der nicht der deutschen Sprache mächtigen ausländischen Eltern.
              Integration ist was anderes – aber Integration kann nun mal nicht bedeuten, daß 99,9% der Bevölkerung eine Fremdsprache lernt, weil 0,09% der Bevölkerung aus ideologischen Gründen die lautsprachliche Kommunikation ablehnt.

              *) Ich empfinde als weiteres Dilemma, daß in jedem Land eine eigene Gebärdensprache existiert – soweit ich weiß, gibt es sogar mehr verschiedene Gebärdensprachen in Europa als offizielle Landessprachen. Dadurch ist nicht einmal international eine breite Basis gegeben, auf der GS-Kultur stattfinden könnte.

  27. also das halte ich nun wirklich für in großen Teilen ausgedacht.
    Ich kenne keine Familie mit gehörlosen Eltern, in der es so läuft. und ich kenne einige.
    Sehr wohl kenne ich aber vermeintliche Fachleute, die nicht verstehen, was eine Gehörlosenkultur ist und bedeutet. Und ein Arzt, der das Wort ‚taubstumm‘ verwendet, diaqualifiziert sich selber.

  28. Man kann vielleicht zeitweise Kindheit später simulieren. Aber nachholen können, die Entwicklung, die geraubte Kindlichkeit wiederholen, das wird man nicht können. Da geht etwas unwiderbringlich verloren, mit allen negativen Konsequenzen, die das für eine Psyche so hat.

  29. Und wenn man das später „nachholt“ ist man die faule Sau die auf Hartz 4 abhängt, undankbar gegenüber Eltern und ähnliches..
    Oder man wird gleich depressiv, entwickelt Selbsthass und weiß nie ob man nicht doch normal werden kann..
    Nein, das ist eigentlich Vernachlässigung. Und nichts sonst. Die Folgen auf die Psyche sind überhaupt nicht einzuschätzen, und ausbaden dürfen das in den meisten Fällen nicht die Eltern sondern das ehmalige Kind und sein Umfeld.

  30. Jetzt habe ich Tränen in den Augen…
    Soooo viel Verantwortung für ein Mädchen, das eigentlich doch selbst noch Kind ist. Oder zumindest sein sollte.
    Und ich schau meine Kinder an und bin froh, dass wir ihnen (hoffentlich) ermöglichen können in ihrem eigenen Tempo erwachsen zu werden.
    Leider weiß man ja nie wie es im Leben kommt. Manchmal machen plötzliche Ereignisse ein schnelles erwachsen werden nötig. Auch wenn man es niemandem wünscht.
    Dein Eintrag macht mich nachdenklich…

  31. Schlimm, wenn Kinder schon so früh „vernünftig“ und „erwachsen“ (für andere Kinder bzw. Geschwister!) sein müssen. Ich hoffe sehr, Maja erhält dafür im (zu spät/eren?!) Leben einen grossartigen Ausgleich dafür, was sie jetzt als Kind so leisten „muss“… ich wünsche dir nur das Beste dafür, Maja!

    1. Nein, dafür gibt es keinen „großartigen Ausgleich im späteren Leben“. Wie sollte der auch aussehen? Kind sein kann man nur einmal.
      (Ich musste auch so eine Maja sein.)

    2. Im Leben gibt es in der Hinsicht keine Gerechtigkeit, so sehr man sich das auch wünschen mag. Oder gibt es für Menschen mit einer glücklicken Kindheit auch eine entsprechende Gerechtigkeit, dass es später im Leben schwer und anstrengend wird? Wäre doch nur fair, oder?

      Nein, die Realität sieht eher so aus, dass die, die das Rüstzeug für ein gutes Leben in der Kindheit durch Fürsorge erhalten haben, in der Mehrzahl ihr Leben später ohne Beeinträchtigungen, psychische Erkrankungen wie Depression oder Borderline meistern und besser mit den Anforderungen der Welt zurande kommen als die, die schon als Kinder überfordert wurden.

  32. Das klingt ja traurig. So viel Verantwortung auf so jungen, zarten Kinderschultern…
    Leider gibt es viele Majas… Da gibt es Eltern, bei denen einer alkohol- oder drogenabhängig ist, spielsüchtig, kaufsüchtig oder sonstwas (wobei ich das jetzt natürlich keineswegs mit einer Behinderung, für die keiner was kann, gleichsetzten möchte!!!). Und wo ein Kind dann eben die Verantwortung für jüngere Geschwister übernehmen muss… Jedes Kind sollte eine Kindheit haben! Ich wünsche Maja alles Gute!

    1. Und um ein Kind emotional zu vernachlässigen, braucht es noch nicht mal besondere Eltern. Das können die ganz normalen, die von niemandem als schwierig wahrgenommen werden.

    2. Nein, kann ich nicht. Aber generell benutze ich Sprachen nicht, die ich nicht angemessen beherrsche. Oder ich lasse Korrektur lesen, bevor ich mich beim Toben lächerlich mache. 😉

      1. wie menschenverachtend! Lästern Sie auch über gehbehinderte Menschen so rum, weil sie nicht so schnell laufen können wie Sie?
        Man meinen Sie Schlaumeier denn woher Gehörlose die (Laut-) Sprache perfekt können sollten?
        Einmal nachdenken…

        1. Wer Respekt will sollte diesen erst mal anderen entgegen bringen, wer pöbelt und schimpft und angreift muss mit der entsprechenden Antwort rechnen.

        2. @Pinto: Danke für tolle Argumente bzw. Verteidigungen!
          Meiner gehörlose Bekannter mit seiner Familie muss leiden, wie scheisse das Bild der Frau über hd Kinder der gl Eltern geschrieben hat.
          Wir leben in der 21. Jahrhundert und trotzdem viele denken Hörenden wie im Mittelalter!

    3. Nun. Auf schlechtem Deutsch herumzureiten finde ich nicht gut und eben so wenig, dass Herr Stefan Welker im Verlauf dieser Diskussion so ziemlich jeden mit anderer Meinung beleidigt hat.

      1. Du bist nicht Kinderdok, sondern der dümmster Arzt aller Zeiten!
        CI ist noch teurer als alle technische Hilfsmitteln!
        CI kann nicht alle Tauben, Spätertauben und so weiter…
        Bitte respektieren Sie gehörlosen Eltern, die hörenden Kinder zur Welt gebracht hatten!
        Weil Sie null Ahnung über die Gehörlosenwelt haben und über dieser Eltern schlecht geschrieben hatten, erstatte ich Strafanzeige gegen Sie!
        Amen!
        Sind Sie wirklich Kinderarzt oder nur ein Internetkasperl!?

            1. Kannst DGS verstehen? 😉
              Das ist meine Erstsprache bzw. Muttersprache!
              Deutsche Sprache ist für Gehörlosen im Allgemein sehr schwer!
              Damals habe ich geglaubt, dass nur Gl und Ausländer kein gutes Deutsch beherrschten.

              Maja und ihren Schwestern und Bruder, also Geschwistern bekommen sicher Frühförderung von der Gehörlosenschule bzw. Beratungstelle.
              Somit ist dieses Thema erledigt!
              Hab kein Mitleid mit uns, weder zu Maja noch ihre Eltern!
              @kinderdok:
              Deine Stellungsnahme, bitte
              Wie geht diese Geschichte weiter?

            2. Nein, kann ich nicht. Aber generell benutze ich Sprachen nicht, die ich nicht angemessen beherrsche. Oder ich lasse Korrektur lesen, bevor ich mich beim Toben lächerlich mache. 😉

            3. wie menschenverachtend! Lästern Sie auch über gehbehinderte Menschen so rum, weil sie nicht so schnell laufen können wie Sie?
              Man meinen Sie Schlaumeier denn woher Gehörlose die (Laut-) Sprache perfekt können sollten?

            4. @pinto: Höflichkeit ist keine Frage der Sprache – und ausfällig geworden ist hier Stefan Welker.
              Sie verteidigen gerade das falsche Opfer, glaube ich.

  33. Es ist so traurig wie viel Verantwortung dieses Mädchen tragen muss. 🙁 Ich wünsche dieser kleinen Heldin jemand, der sie als Kind sieht und sie Kind sein lässt.
    Diese Geschichte macht mich traurig.

    1. Und ich frage mich, ob man dann wirklich so viele Kinder in so geringe Abstand haben „muss“. Das ist schon für „nichtbehinderte“ Menschen eine große Herausforderung und bedeutet großes Organisationstalent für beide Elternteile. Das hier scheint zu Lasten der großen Kinder zu gehen. Traurig, ganz traurig. Dem Kind wird ein Stück Kindheit genommen – sofern es sich wirklich so abspielt.

      1. Ach was, Kinder? Wer Sex haben kann kann doch auch die Konsequenzen daraus tragen, oder? Und in Deutschland werden doch eh viel zu wenig Kinder geboren … die Emanzipation der Frauen ruiniert noch den Fortbestand unseres Volkes…

        Falls es nicht rüberkam, das war Sarkasmus, der daraus resultiert, was mir, mit einer ähnlichen Kindheit ausgestattet, an Antworten auf meinen daraus begründeten Nicht-Kinder-Wunsch entgegenschlägt.

        1. Dieses „Nicht-Einmischen“ fand ich als Kind überforderter psychisch kranker Eltern übrigens besonders toll. Die ach so heilige Familie und das Recht aller möglichen Menschen auf eigenen biologischen Nachwuchs, ganz toll verwurzelt in der Gesellschaft. Ich hätte mich über mehr einmischen und Hilfe durch die Umwelt gefreut.
          Und ja, manche Leute sollten besser keine Kinder in die Welt setzen, weil vorauszusehen ist, dass es für die Kinder sehr schwer wird. Manchmal wünscht man sich echt, dass es mit der Unfruchtbarkeit die richtigen trifft.

    2. Mich auch. Kinder passen sich an die schwierigsten Situationen an, um zu überleben. Der Preis … der wird dann später, wenn sie auch offiziell erwachsen sein sollen, bezahlt. Von ihnen. Nicht von denen, die das verursacht haben.

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