Terminquickie

Termin zur U6, 11 Uhr.
Mutter am Telefon: „…ja, wollte ich anrufen wegen meinem Termin jetzt.“
fMFA: „Ja, genau, jetzt um 11 Uhr.“
Mutter: „Richtig, wollte nur sagen, wir kommen eine Stunde später, is´ ok?“
fMFA: „Das ist nett, dass Sie anrufen, aber da geht es leider nicht.“
Mutter: „Wieso? Da kann aber erst mein Mann, hat Schicht bis zehn vor.“
fMFA: „Schon, nur Ihr Termin ist ja jetzt.“
Mutter: „Geht jetzt nicht.“
fMFA: „Um 12 Uhr ist der Doktor in der Mittagspause.“
Mutter: „Kann man verschieben?“
fMFA: „Den Termin? Ja, sicher, müssen wir wohl …“
Mutter: „Nein, die Mittagspause?“
fMFA: „Äh… ich gebe einen neuen Termin, ok?“

26 Antworten auf „Terminquickie“

  1. Tja alpha, der Ton macht eben die Musik – und zwischen „nö, wir wollen eine Stunde später kommen, verschieben Sie doch bitte Ihre Pause“ und „Entschuldigung(!) wir stehen im Stau, können wir trotzdem heute noch drankommen?“ liegen seehr viele Halbtöne 😉

  2. Ich finde das Verhalten der Eltern in dem Fall unverschämt!

    Allerdings haben wir auch schon unseren Kinderarzt angerufen mit „wir sind unterwegs, stehen im Stau – hier gehts nichts mehr. Wir kommen leider später.“
    Da war ich sehr froh, dass die uns kulant noch in den Tag untergebracht haben …

  3. Unglaublich! Service-Wüste Deutschland! Da ist dem Arzt doch TATSÄCHLICH seine Mittagspause lieber als eine Patientenmutter, die NUR eine Stunde später kommt! Tztztz. 😉

  4. Mich persönlich nerven ja viele Fachärzte: Auf einen Termin muss man 2-3 Monate warten, „Aber Sie können ja auch gerne in die offene Sprechstunde kommen!“ und da sitzt man dann seine 2 Stunden… Warum nicht einfach mehr Termine vergeben?
    Spart dem Patienten Zeit und der Arzt hat’s nicht immer nur mit genervten Leuten zu tun…

    1. Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine solche offene Sprechstunde mal irgendwann irgendwo vorgeschrieben wurde. Ich kenne zumindest keinen Facharzt, der sowas nicht hätte. Ist aber nur eine Vermutung.

      (Da spielt halt auch wieder mit rein, dass Fachärzte nur zu einer bestimmten Anzahl in einem Gebiet „gestattet“ werden, so hat man mir das zumindest mal gesagt. Da das i.d.R. zu wenige für zu viele Patienten sind, hat man eben solche Wartezeiten. Wobei 2-3 Monate noch geht. Auf einen Termin beim Psychologen wartet man hier 6 Monate mindestens.)

    2. Also ich finde 2h warten in der offenen Sprechstunde schon viel besser als zwei Monate auf einen Termin zu warten! Die Kombi gefällt mir eigentlich ganz gut. Bei meinem Orthopäden ist es so, daß er leider nur offene Sprechstunden und gar keine Termine hat, das ist auch nicht optimal aber dafür kann man sicher sein, am Tag dranzukommen, an dem man sein Problem hat (bei chiropraktischem Lösungsbedarf eines akuten Problems nützt mir ein Termin in zwei Monaten nämlich nichts).

  5. Und dann gibt es da auch noch die Ärzte, die absichtlich dafür sorgen, dass sie ein volles Wartezimmer haben, da das suggeriert, sie wären von Patienten so gefragt dass sie sich vor diesen kaum retten können.
    Und es gibt sie ja auch tatsächlich – die Patienten, die meinen ein leeres Wartezimmer heißt ein ungefragter und somit schlechter Arzt…

  6. Bei meinem Schulzahnarzt hatte ich mehrere Male einen Termin, bei dem ich an der Tür ein Schild mit der Aufschrift „Wegen Urlaub geschlossen bis soundso“ vorgefunden habe. Tja diese last-minute-Angebote…. 🙂

  7. Wartezeiten beim Doc sind ein schwieriges Thema, für Patienten wie auch das Praxisteam. Bei Übernahme unserer Praxis galt als „Termin“ die Auskunft: „Kommen Sie zwischen 14 und 16 Uhr.“ Notiert wurden diese Termin ohne erkennbares System oder Anliegen gleichmäßig über mehrere Spalten des handschriftlich geführten Terminbuches. Enorme Wartezeiten waren die Folge, die meist klaglos akzeptiert wurden. Das waren schon mal an die drei (!) Stunden, neutral ermittelt durch eine gründliche Zeitanalyse über zwei Wochen.

    Interessant fand ich, dass sowohl Patienten als auch Personal das vollkommen normal fanden.

    Der Chef fand es jedenfalls gar nicht in Ordnung und so wurde – anfangs gegen erheblichen Widerstand seitens des Personals – ein elektronischer Terminkalender eingeführt. Nach mehreren Anläufen haben wir jetzt eine übersichtliche Software für die Terminplanung, die beinahe narrensicher zu bedienen ist.

    Sechs Jahre nach Übernahme der Praxis plane ich nun eine Neuauflage der Zeitanalyse, weil mir zunehmend folgende Dinge auffallen:

    Patienten:
    – erscheinen unpünktlich (eher die Ausnahme)
    – bringen Geschwisterkinder mit (regelmäßig! Wird inzwischen relativ konsequent abgelehnt und Extratermin vergeben)
    – haben Anliegen nicht korrekt formuliert: Aus Schnupfen wird Vorsorge incl. reisemedizinischer Beratung (wird von MfA je nach Selbstbewußtsein im Sprechzimmer abgeblockt)
    – Privatpatienten fordern terminplansprengende Privilegien: Kommt bei uns nicht vor.

    MfA:
    – tragen Termin falsch ein (Zeitbedarf falsch kalkuliert, Personalaufwand, Raumbelegung)
    – arbeiten dem Chef nicht gleichmäßig zu bzw hinterher (meiner Meinung nach ein großes Problem)
    – haben nicht alle den Überblick. Organisation liegt halt nicht jedem und das wiederum wird nicht von jedem (jeder) akzeptiert. Folge ist zeitraubende Stutenbeißerei im Team. Seufz.

    Chef:
    – erscheint unpünklich
    – hat zwischendurch ungeplante bzw nicht dem Personal kommunizierte Termine, überwiegend in Zusammenhang mit der Technik (PC, Geräte) oder für den Berufsverband
    – überzieht die dem Patienten zustehende Zeit (muß aktiv von der MfA gesteuert werden, was leider nicht gut funktioniert)

    Nun ist es aus der Chefposition sicherlich einfacher, beim Personal anzusetzen, um die Organisation reibungsloser zu machen und so die Wartezeiten zu optimieren. Ich befürchte jedoch, dass die Vorbildfunktion des Chefs zu wichtig für das Ganze ist, so dass ich zunächst hier beginnen muß. Die Patienten jedenfalls sind (klar, gibt immer mal Ausnahmen) in unserer Praxis nicht die Ursache für Organisationsprobleme. Sie lassen sich gut „steuern“ und nehmen bei freundlicher und kompetenter Ansage Hinweise in Bezug auf Termin und Wartezeiten dankbar an.
    Ebenso ist der Chef angewiesen (und sehr dankbar) für eine äußere, durch die MfAs vorgegebene Struktur. Das ist eine enorm wichtige Ausgabe der MfAs, die trotz Fortbildungen etc. nicht jede erfüllen kann. Das zu erkennen und im Team entsprechend umzusetzen ist eine große Herausforderung.

    Ich bin gespannt, wie lange es dauert, meine Vorstellungen dem Personal schmackhaft zu machen. Mein Hauptziel ist das effektivere Arbeiten. Vom Personal als „mehr in weniger Zeit schaffen“ fehlinterpretiert, soll es für Patienten und Personal tatsächlich den in der Praxis verbrachten Zeitraum verkürzen, dabei aber wesentlich bessere Arbeitsergebnisse mit einem guten „Nachgeschmack“ ermöglichen.
    Ich hoffe, meine Ziele sind nicht zu hoch gesteckt – und die Geduld für diesen langwierigen Prozeß reicht aus. Schließlich muß ich noch die nächsten 20 Jahre (oder mehr) zur Arbeit gehen und möchte das gerne tun. Zufriedene Patienten und Angestellte tragen zum Wohlfühlen bei.

    1. Wow. Da ist jemand sehr engagiert. Du bist eingestellt – ach, warst Du nicht die Frau vom Chef?
      Deine Punkte sind alle richtig und gut herausgearbeitet. Ich persönlich bin immer pünktlich 🙂 und zumindest im BV nicht so eingespannt wie andere. Die EDV reißt ab und zu Lücken, aber das sind eher Ausnahmen.
      Eine solche Analyse haben wir auch vor Jahren gemacht und konnten so die Wartezeiten auf maximal 1/2 Std. begrenzen (Schnitt 10 Minuten).
      Es bleiben die Geschwisterkinder übrig und die „was ich noch fragen wollte“, deshalb mein Kommentar weiter oben. Das Personal und den Chef kann man trainieren, die Patienteneltern wechseln nun mal immer generationsweise.

      1. he – eine halbe Stunde ist doch gut! Da würde ich nicht reklamieren.
        Nur eben, das letzte Mal, das ich beim Arzt war, (mit telefonischer Voranmeldung und einigermassen dringendem Problem) sass ich 3 Stunden im Vorzimmer. Das vorletzte Mal war vor 15 Jahren, da weiss ich es nicht mehr …

      2. …wenn’s mal wieder kriselt – wohl eher beruflich denn privat -, komme ich gerne auf das Angebot zurück!
        Bin allerdings nur samt Gelegenheits-Büro-Hund, häufigen Temperamentsausbrüchen und unglaublicher Organisierwut (Berufskrankheit) zu haben. Endgültig scheitern dürfte der neue Job an den Fahrtkosten … da wir „unser“ Haus nach sechs Jahren Miete endlich gekauft haben, werde ich nicht mehr umziehen.
        Trotzdem danke! Tut echt gut, wenn man merkt, dass man sich immer noch gut verkaufen kann…

  8. Okay. Sicher *könnte* man in so einem Fall eventuell mal spontan die Mittagspause verschieben, aber schon aus erzieherischen Gründen darf man solchen Patienten(eltern) das nict durchgehen lassen. Das mit der Schicht muß doch zumindest seit dem Vortag schon klar gewesen sein?!

  9. Erinnert mich an einen Termin, den ich mal bei der Agentur für Arbeit hatte:
    Termin um 8 Uhr, ich da um 08:01 Uhr, grooooßes Plakat: „Wenn Sie einen Termin haben, NICHT anklopfen, sondern im Wartezimmer Platz nehmen, Sie werden aufgerufen!“
    Gelesen – getan.
    Nach 1,5h wurd`s mir echt zu blöd, ich also doch Klopfen gegangen.
    Ich: „Wann komme ich denn endlich mal dran?“
    Dame (ganz erstaunt): „Ja, ich hab doch um 8 Uhr geguckt – Sie waren nicht da!???“
    Ahrg.

    1. Und was ist daran jetzt falsch?
      8.00 ist 8.00 und nicht 8.01
      Wenn man zu spät kommt – auch wenns nur ein bißchen ist – sollte man sich dann vielleicht doch bemerkbar machen 😉
      Okay, ich warte ein paar Minuten länger, bis ich meine Kunden „abschreibe“ – aber grundsätzlich kann ich verstehen, daß man irgendwann auf stur schaltet und von dem, der sich grad nicht korrekt verhält (= zu spät kommt) bissl Eigeninitiative erwartet. Doof halt für den, denn es dann trifft…

  10. Trödelnde und unpünktliche Patienten? Na klar. Vor allen in den Fällen, wo man einen Termin um 08:30 Uhr hat, der Arzt um 09:00 Uhr erst in der Praxis eintrifft, dann kommen noch zwei bis drei Mitglieder der Oberschicht spontan vorbei („Ich habe keinen Termin, können sie mich zwischendurch dran nehmen? Ich bin Privatpatient.“) und dann ist man schon um 10:30 Uhr dran. Und der Arzt wundert sich, dass man ihm die Meinung geigt.

      1. Kann mir nicht passieren, ich von schließlich Privatpatient der Oberklasse.

        Geschrieben aus der Praxis eines Orthopäden. Sitze im Wartezimmer und habe gerade Zeit…

    1. Ich nehme an, dass es solche und solche Ärzte gibt. Von dem, was kinderdoc bisher hier geschrieben hat, nehme ich an, dass seine Praxis gut läuft und solche von dir beschriebenen Fälle nicht eintreffen.

      Meine Kinder waren Patienten in zwei Arztpraxen. in beiden hieß es, man soll für einen Termin anrufen (auch und gerade bei akuten Sachen). In der ersten konnte man immer 1-2 Stunden warten, egal, ob man einen Termin hat (ausser, dieser war für die U3). Ich weiß nicht mehr, ob ich da dann oft angerufen habe, oder einfach hingegangen bin (eine Stunde warten war ja eh drin). In der zweiten Praxis ist das Wartezimmer meist nur von 1-3 Kindern mit Eltern besucht, dort kommt man auch zügig dran. Dort rufe ich immer an, wenn ich nicht direkt zur Anfangszeit der Sprechstunde komme (falls ich direkt morgens komme, ist es schwerer, telefonisch dranzukommen und ich sage dann auch, dass ich bereit bin, nochmal heim zu gehen (wir wohnen sehr nah an der Praxis).

      Ich denke, jeder hat das Recht, sich über nicht rücksichtsvolle Mitmenschen aufzuregen. Dir kann ich raten, entweder einen anderen Arzt zu suchen (einen Termin zu vergeben, zu einer Zeit, wo der Arzt noch nicht da ist, empfinde ich von Seiten des Praxisteams als rücksichtslos, falls da kein Notfall dazwischenkam) oder dies in der Praxis anzusprechen, sodass gegen die Wartezeit gegengesteuert werden kann.

  11. Okay, Temazepam gegen dieses Problemchen, Piroxicam gegen das andere, aber wie behandelt man jetzt diese komplizierte Fraktur im Raum-Zeit-Gefüge?

  12. 🙂

    Du hast noch vergessen: „Aber selbst wenn ich jetzt bei ihnen wäre, hätte ich noch warten müssen, das muss ich immer!“
    (Okay – vielleicht muss man das bei Dir wirklich nicht, aber ich habe das Gefühl, ich warte immer – also die paar Mal, wenn ich zum Arzt muss. Lange.)

    1. Achtung! Das ist eine Sache der Perspektive. Du wartest nicht auf den trödelnden Doc, sondern Du wartest auf den Doc, der trödelnde, unpünktliche oder hoch anspruchsvolle Patienten länger versorgen musste.

      1. es gibt aber auch aerzte, die koennen sich einfach nicht organisieren. wenn wirklich jedesmal die sprechstunde deutlich aus dem ruder laeuft, ich rede nicht von minuten sondern eher von stunden, dann liegt es an der organisation, denn die ist eher immer gleich als die patienten. es gibt naemlich erstaunlicherweise diverse praxen, die so gut wie keine wartezeiten haben. und nicht jeder schafft es organisatorisch zum ersten termin morgens zu erscheinen.

    2. Bei mir kommt es tatsächlich auf den Arzt an. Bei meinem Frauenarzt hab ich früher beim Vorsorgetermin – den man mind. 6 Monate im Vorraus machen muss!! – oft stundenlang gewartet… Die letzten paar Jährchen ging es dann aber echt fix (10-15 min).
      Richtig frech fand ich aber, als ich einen Termin wegen eines Rezepts mit Bescheinigung für mein Dauermedikament für mein Auslandssemester beim Allgemeinarzt machen wollte. Da wurde mir erst für 2 Monate später ein Termin gegeben „gleich morgens um 8“, ich war Punkt 8 da (und da macht die Praxis auch offiziell erst auf) und es saßen schon 5 Leute (!!) im Wartezimmer und ich musste über 1 Stunde warten!

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