Bärli Pupsi Globli

Liebe Firma He.el,
ich weiss nicht, was das nun wieder soll, aber Deine neue Reihe „Kinderarznei“ ist ja nun werbetechnisch ganz unterste Schublade. Wir sprechen noch nicht einmal vom Inhalt der Schachteln (deren medizinische Wertigkeit gegen Null tendiert, aber das wurde schon an anderer Stelle ausreichend beschrieben), sondern von Aufmachung und Wortwahl.20140209-183332.jpg

„Kinderarznei“. Ok, das klingt zuerst einmal nach Wilhelm Busch oder nach einem Mittelchen, was der gute Onkel Doktor in Lindgrenschen Büchern verabreicht. Ist eine solch putzige Sprache jetzt ein geschickter Schachzug, oder triffst Du da auf die Bestimmungen der Pharmaindustrie, irgendwelche unbedeutenden Substanzen nicht als Medikamente bezeichnen zu dürfen?

Und dann die Einzelmittel: „Flatulini“, „Cutacalmi“, „Lunafini“ und „Bronchobini„.20140209-183410.jpg
Ja, Himmel, geht’s noch? Da wären Pupsi, Skinni, Schlummerli und Schnauferli wesentlich einleuchtender gewesen, ne‘ wahr? Dieses Einmischen von Pseudolatein ist nun wirklich einer Weltfirma von Rang nicht würdig. Das könnt Ihr doch besser! Außerdem: Wo bleibt denn da der schöne Firmenname, den Du sonst so geschickt einbaust? Früher gab’s doch so Sachen wie „Angin-He.el“ oder „Traum.eel“. Viel einleuchtender, much more sophisticated, das Zeug klang allerliebst nach „heal“, wenn’s auch sonst nicht half.

Und dann dieses Bärli. Ein roter Fuß, ein grüner Fuß, ein Stethoskop, fertig ist der Gesundmachbär. Was ich bloß nicht verstehe: Warum trägt der Bär einen Koffer aus der Schweiz mit sich herum und trägt eine Eismann-Mütze? Oder ist das die Assoziation Bambini -> Italien -> Eis? Erklärungen bitte.

Aus dem Kleingedruckten zitiere ich noch schnell, darf ich? Ja? Danke.
„Zur Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren liegen keine ausreichend dok. Erfahrungen vor. Es soll deshalb bei Kindern unter 6 Jahren nur nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.“ Das liest sich recht optimistisch, dafür, dass der Erklärbär behauptet, die „Kinderarznei“ sei zugelassen ab 0 bzw. 6 Monaten.

Hiermit erfolge also die Rücksprache mit dem kinderdok:
Finger weg von dem Zeug, spart Euch das Geld und die Möglichkeit einer Aspiration von unnützen und unwirksamen „Streukügelchen“! (Ist eigentlich der Begriff Glaubuli durch die DHU geschützt worden oder ist er inzwischen sooo negativ besetzt?)

[Nein, ich habe weißgott keine Sponsorenverträge mit He.el]

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66 Antworten auf „Bärli Pupsi Globli“

  1. Und Kinderärzte sind reine Sklaven der Pharmaindustrie! Ohne Ärzte keine Medikamente an den Patienten, n paar Globulis….ja was ist das für’n Mist wenn man schon schön viel teurere Sachen in die Kinder stopfen kann, die zeitgleich ne Menge im Körper kaputt machen können! Was wir unseren Kindern mit der ganzen Chemie antun kann doch jetzt hier keiner sagen. Das werden wir erst viel später sehen….und es wird erschreckend!!!!!

    1. Träume weiter Deinen Traum von den braven aufopfernden Homöopathen, die nur zur Rettung und nicht zum Geldverdienen antreten. Oder denkst, die Heilpraktikanten und Glaubuli-Gläubiger machen keine Kohle??

      Unser KiA verschreibt nur Medis, wenn nötig, und gestopft hat er noch nie.
      Aber gib nur weiter Deine Kügelchen, dann erziehst Du Deine Kinder auch zum Medikamenteschlucken.

  2. Also die Seite hier stinkt mich an! Alle hetzen gegen etwas, haben es aber noch nicht einmal probiert?! Das sagt alles! Nämlich nichts! Was für eine Zeitverschwendung wenn man wirklich ernsthafte Infos möchte.

    1. Wie bist du denn drauf?
      Wenn ich als Vegetarier auf einen Nahrungsmittelblog gehe muss ich doch auch damit rechnen dass dieser evtl. von einem Fleischesser verfasst wurde. Natürlich steht dann da sowas wie „fleisch ist wichtig“ und „esst meinem schnitzel nicht das futter weg“.
      Man sollte doch jedem seine eigene Meinung zugestehen.
      Und schliesslich ist das ein BLOG!!!
      Boah jetzt bin ich mir schon fast peinlich für diesen Lehrerhaften Ton, aber mir ist leider nichts besseres eingefallen. Ich musste zu deinem Schmarrn einfach was schreiben damit mein Puls wieder sinkt.

  3. Ich bin wg. den BärliPupsiGlobulis auf diesen Block gestoßen und konnte mich nicht mehr trennen. Ich bekenne mich schuldig, zur Gegenfraktion zu gehören, allerdings nicht zu der so trefflich geschilderten Sorte. Ich verkaufe kein mit Sauerstoff angereichertes Pazifiktiefenwasser zur besseren Zellversorgung mit Sauerstoff noch bioenergetisiere ich. Ich habe zwar auch Homöopathie nach Hahnemann gelernt, wende sie aber nicht an, da ich nicht der Überzeugung bin, ALLES zu erfahren, um das passende Mittel herauszubekommen. Hahnemann legte i.ü. sehr Wert auf eine gesunde Lebensweise. Mal abgesehen davon, ob es wirklich nur Glaubulis sind.
    Ich finde es nur bedauerlich, dass so oft nur entweder/oder gedacht wird. Um unsere Gesundheit stände es erbärmlich, hätten wir nicht die Erfolge, die die Schulmedizin im Laufe der Jahrzehnte geschafft hat. Allerdings hat die Naturheilkunde weitaus mehr zu bieten als obskure Therapien. Unjd auch erfolgreich.
    Wünschenswert wäre eine Zusammenarbeit und auch ein gegenseitiger Respekt für das Wissen und die Fähigkeiten des „Anderen“ zugunsten der Patienten.

  4. Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt… Ich habe mir den kleinen Bären gekauft und seine Kügelchen auf meinen Kuchen gestreut – war richtig lecker und mir geht es danach auch schon viel besser. Meine beiden Töchter, beide u-6, durften aber leider nur zugucken, während ich aß. Der Doc hat es ja verboten. 😉

  5. Ich denke jetzt schon seit Tagen über diesen Post nach und bin immer noch nicht ganz schlau. Cutacalmi macht die Haut ruhig (logisch), Lunafini macht die Nacht gut (logisch) und Bronchobini macht irgendwas mit meinen Atemwegen (halbwegs logisch) – aber Flatulini? Soll das zu mehr oder zu weniger Pups führen? =)

    1. Ja das frag ich mich nun auch schon eine Weile. Ich bin auch noch nicht zu einer Lösung gekommen. Es könnte ja schließlich auch Sachen geben, da wären mehr Pupse besser als weniger.

  6. Der Gag ist doch auch, dass hier die Prinzipien der Homöopathie über den Haufen geworfen werden:
    – Komplexpräparate — ein klassischer H. würde darüber nur milde lächeln
    – Hier werden Phytopharmaka extrem verdünnt und dann gegeben – die Homöopathen geben aber „Gleiches mit Gleichem“ — d.h. bei Flatulini müssten eigentlich stark verdünnte Zwiebeln und Bohnen gegeben werden und nicht irgendwelche Magen/Darm-Tonika.

    Alles Geldmacherei und Volksverdummung!
    Lass wieder Vernunft einkehren!

    1. Nicht nur milde lächeln, Hahnemann selber hat alle Abweichler von seiner reinen Lehre massiv angegriffen und als Scharlatane bezeichnet. Zudem ist die Auswahl von Homöopathica nach einer Liste von Beschwerden eigentlich auch gegen die Lehre (und damit auch alle entsprechenden Ratgeber), da ein entsprechend geschulter Heilzauberer zunächst die Anamnese durchführen muss und dann auf Basis dieser und der Beschwerden die geeigneten Mittel auswählt. Und das müssen bei gleichen Beschwerden bei zwei Patienten nicht die gleichen sein. Das auswählen der Glaubuli nach einer Liste entspricht eigentlich eher der verteufelten Schulmedizin.

  7. Warum trägt der Bär einen Koffer aus der Schweiz …?

    Weil man nicht überall einfach ein Rotes Kreuz-Logo draufpeppen darf. Markenzeichen!
    Vielleicht bringt der Bär auch wirklich nur sein Geld in die Schweiz. Der Einwanderungsstopp gilt auch für Bären nicht aber für Geld. 😉

    1. Mist du bist mir zuvor gekommen. Das mit dem Roten Kreuz wollte ich auch gerade schreiben.
      aber du könntest Recht mit dem Geld haben.

  8. Worüber ich mich kürzlich mehrere Tage lang amüsieren konnte:
    Meine Mutter bestellt gerne bei einer gewissen Versandapotheke und da ihre Nachbarn kein Internet haben, bestellt sie für die immer mal mit. Seitdem sie das macht, treffen bei uns also Päckchen ein mit Globuli aller möglicher Potenzen, Bachblüten und Schüsslersalzen. Ausserdem bekommt meine Mutter dann immer noch hoch „wissenschaftliche“ Vorträge, wie toll Homöopathie & Co. doch seien.
    Kürzlich war ich bei meiner Mutter, als die Nachbarin klingelte und neben einer Tasse Kaffe auch wieder eine Bestellung aufgegeben haben wollte.
    Es entspann sich folgender Dialog:
    Nachbarin: „Bestell mir bitte die Schlagmichtot-Globuli D30, die Bachblütenmischung 08/15 und die Schüßler-Salze Nr. Trölf“
    Meine Mutter: „Hm.“
    Nachbarin: „Ach ja, und dann bestell mir bitte noch zwei Packungen Ibuprofen mit.“
    Ich: „Hä? Wozu brauchst Du die denn? Warum nimmst Du denn nicht Nux Vomica? Das soll doch so toll helfen gegen Kopfschmerzen.“
    Nachbarin: „Naja, die helfen halt schneller…“
    Ich: „Na aber die Glaubuli sind doch so körperverträglicher, kannst Du Deinem Körper die böse Chemie zumuten?“
    Nachbarin: „Ähmpflggrmpf.“
    Ich: „Jaja, wegen ein bißchen Kopfweh werden sämtliche Prinzipien über Bord geworfen.“
    Nachbarin: geht mit hochrotem Kopf ab, schlägt die Tür.
    Und wer war wieder der Böse und wurde von der Mama geschimpft? Richtig – ich. Aber das war es wert 😉

  9. War da nicht auch mal was, daß die Niedrigpotenzen (so ca. bis D6) durchaus noch wirksame Mengen der diversen Stoffe enthalten? Da scheint mir sowas wie „Psychotria ipecacuanha D3“ z.B. aber schon riskant, wenn die lieben Eltern das reichlich anwenden.
    Obwohl, ist ja nicht chemisch, also kanns nicht gefährlich sein.

      1. Naja. D3 bedeutet 1:1000 verdünnt, also zB 1ml auf 1000ml – und dann noch in Zucker gewälzt – wieviel Mikroliter auf ein Glaubuli geht, weiß ich nicht – viel bleibt da auch nicht übrig.

        1. Das stimmt schon. Da es aber meines Wissens bei der Herstellung von Homöopathika keine Vorschrift gibt, wie die Ursubstanz zubereitet wird (also ob man jetzt eine Spatelspitze voll davon nimmt oder eher ein halbes Kilo), wäre ich da trotzdem einigermassen vorsichtig. Gerade bei Stoffen, die noch in geringen Konzentrationen pharmakologisch wirksam sein können.

  10. Der Schweizer Koffer *pruuust* – aber das passiert schneller, als man denkt. Ist in meiner Ausbildungszeit auch mal passiert – ich geh in die Buchbinderei und sage im Vorbeigehen „oh, nettes Rotkreuz-Plakat habt ihr gestaltet“ entsetzter Blick und „sch…., das Thema sollte doch Schweiz sein!“

    1. @Aponette: Arsenicum, wenn mich mein Chemiewissen gerade nicht im Stich lässt, ist das doch der (küchen-?)lateinische Name von Arsen. Na da ist es doch gut das die das zigfach verdünnen.

  11. Das Problem ist, daß SEHR viele „was homöopathisches“ wollen und nicht mal wirklich wissen, was sie da meinen. Das kann dann pflanzlich sein oder ein anthroposophisches Mittel aber eben nie nicht jemals „was chemisches“!
    Irgendwann gibst Du auf! Bisweilen entschlüpft mir noch, daß man sich auch gaaaanz natürlich und sehr gründlich mit Aconitum napellus umbringen kann…..so toll ich auch die Umweltschützer aus den Achtzigern finde und so dankbar ich ihnen auch bin, daß man heute wieder im Rhein schwimmen kann, das Misstrauen gegen „die Chemie“ ist schon hahnebüchen.
    Ich bin sehr dankbar, wenn mir die Kunden gleich sagen, in welche Richtung die tendieren, dementsprechend werde ich meine Empfehlung ausrichten. Aber Tatsache ist, daß in acht von zehn Fällen „das ist was homöopathisches(pflanzliches)“ eine Empfehlung für die Leute ist und nicht ein Ablehnungsgrund.

    1. Mal vielleicht blöd gefragt: Pflanzlich ist doch nicht gleich homöopathisch oder irre ich mich da gerade? Außerdem war es nicht so das auch Medikamente aus Pflanzen entwickelt wurden? War das nicht sogar bei Aspirin so?
      Nun noch zum Thema Chemie: Ich frag mich ja immer wie die Leute darauf kommen das Chemie so schlecht ist. Auch was Pflanzen „herstellen“ basiert auf chemischen Prozessen, ja sogar unser ganzer Körper funktioniert nur weil chemische Reaktionen ablaufen. Viele Chemikalien, die wir heute als reines Produkt kennen, wurden mal anfangs aus Pflanzen extrahiert, oder aus Schlangengiften oder anderen Sachen.

      1. Nein. pflanzlich und homöopathisch ist nicht das Gleiche. Wenn Sie ihre Füße in Kamillentee halten (so als Beispiel) ist das was anderes, als wenn Sie es in aufgelöstes homöopathisches Mittel Mustermittel C25 halten 😉
        Die Kamille kann vielleicht helfen 😉

        1. Gut ich hatte nach Aponettes Beitrag schon an meiner Intelligenz gezweifelt. Denn in dem Beitrag klang es ja so als wäre das, das Gleiche.
          Ja, das Konzept des Wassergedächtnisses bei diesem Zeugs ist schon echt komisch. Wenn Wasser wirklich ein Gedächtnis hätte, würden wir ja ständig nein ich schreib jetzt doch nicht weiter, die Vorstellung ist einfach zu eklig.

          1. Nein schon richtig, homöopathisch ist natürlich nicht gleich pflanzlich, nur ist das vielen meiner Kunden nicht klar. Phytopharmaca sind aber zum Teil ebenso Humbug wie Arsenicum Album c200 ( aber gaaaanz natürlich versteht sich! )

            1. na ja, aber das eine oder ander pflanzliche ganz schon ganz gut wirken: der fliegenpilz, opium…… aber in den koepfen von vielen heisst es immer pflanzlich=gut und natuerlich und irgendwie harmlos….

  12. Was mich bei diesem Zeugs so dermaßen ank***t ist ja nicht unbedingt das Zeugs an sich – das Allgemeinthema „Glaubuli“ spar ich hier jetzt mal aus! – sondern der Eindruck, der hier suggeriert wird!
    Mal Hand aufs Herz: Wäre ich in einer Apotheke und würde das Zeugs da so rumstehen sehen, ich würd´s für „echte“ Medizin halten! Und DAS geht echt gar nicht! Da kann man ja nur auf vernünftige und aggressiv-auskunftsfreudige Apotheker hoffen…
    So wie damals im KKH nach der Geburt unseres jüngsten Kindes: Gab mir die Kinderkrankenhschwester da ein Plastik-Pinnchen mit Kügelchen mit den Worten: „Nehmen Sie davon 2×3 am Tag, das fördert den Milchfluß!“ – Und KEIN Wort – nicht ein Einziges! – dass das Glo.buli sind!
    Sorry: Wenn mir ein „medizinischer Mensch“ – noch dazu in einem KKH! – was gibt für dies und das, gehe ich doch erstmal ganz naiv davon aus, dass das auch so seine Ordnung hat und eben „richtige“ Medizin ist????
    Nee, also DIE Story regt mich immer noch auf… Mal schaun, ob ich die ***** *** beim nächsten Kind wieder treffe… 😉

    1. Hatte ganz aktuell auch das Problem, als ich in der Apotheke fürn Mann was besorgen wollte. Ohne die „Potenzen“ dahinter ist manches homöopathische Präparat eigentlich nur noch am Preis zu erkennen. Dazugesagt wirds kaum bis gar nicht, sondern in einer Linie mit den echten Medikamenten präsentiert. Habe mir angewöhnt, extra dazuzusagen „nichts Homöopathisches“, bringt einem zwar oft irritierte bis abschätzige Blicke ein (wenn du nicht für Globuli bist, dann bist du ein Ketzer, hab ich den Eindruck), aber anders gehts nicht…

      1. Ich musste mich neulich mit Händen und Füßen gegen eine PTA wehren (nichts gegen PTAs), die mir unbedingt ein homöopathisches Mittel verkaufen wollte. Erst frage sie nach meinen Symptomen und meinte dann: Da gibt es etwas ganz Neues, das hilft super. Ist auch homöopathisch. Unterstreichen Sie in Gedanken das auch. Ich habe in dieser Apotheke noch nie (überhaupt noch nie bewusst) etwas Homöopathisches gekauft. Nun denn, als ich versucht habe, ihr zu erklären, dass ich nicht daran glaube, dass das hilft und dass es keine Beweise dafür gibt, dass Homöopathie es über den Placeboeffekt hinaus tutn, war dann endlich Ruhe. Aber das hat echt gedauert. Und ständig die Frage: Wollen Sie es denn nicht einmal ausprobieren? NEIN. Will ich nicht.

  13. Wenn es nicht um junge, oft verunsicherte Eltern ginge wäre es ja lustig. So von wegen, mit was man alles Geld verdienen kann! Aber so etwas ist echt daneben! Schön dass der Kinderdoc dagegen hält!

  14. Diese Werbung ist bei uns in der Apotheke auch eingetrudelt.
    Unsere Gesichter dürften in etwa so ausgesehen haben -> ô.o
    Danach ist das Zettelchen mit einem Kopfschütteln und einem Grinsen im Müll gelandet.

  15. Ich sags euch: da haben Heel und die DHU eine Wette abgeschlossen, wer den größeren Mist auf den Markt bringt UND verkauft. Heel hat nun ordentlich vorgelegt, lasst uns gespannt auf die Antwort der DHU warten. Ich tippe auf Haustier-Globui: Ctenocephalides felis C42 in hübschen wertigen Porzellandöschen, die ein liebliches Liedchen spielt, wenn Frauchen sie öffnet.

  16. Haste wieder herrlich aufgeschrieben, lieber Kinderdok. Ich finde die Werbestrategie hinter dieser „Arznei“ richtig abstoßend. Als Mama einer 21 Monate alten Tochter bemerke ich mit Schrecken, dass die kleinen Kumpels vom Mäusle ständig mit Globuli vollgestopft werden. Ganz abgesehen von der nicht vorhandenen Wirkung werden damit falsche Zeichen gesetzt. Den Kindern wird beigebracht: Beim kleinsten Huster oder Wehwehchen gibt’s sofort Arznei… Dabei schafft der kleine (und große!) Körper soviel von allein. Da brauche ich nicht die Selbstheilungskräfte aktivieren – die sind aktiviert …

  17. 0-6 Monate? Gefährlich mit den kleinen Kügelchen…

    Gibt es eigentlich dokumentierte Unfälle, bei denen die Zuckerkügelchen in der falschen Röhre (d.h. Luftröhre) gelandet sind? Kann mir nocht vorstellen, dass das noch nie vorgekommen ist…

    Das ist für mich mehr als nur fahrlässig… Selbst wenn man von den ganzen Heilsversprechen absieht. Allein die Kugelform in dem Alter…

  18. Nix gegen Globuli, nix gegen Homöopathie – ich habe beides zu rechter Zeit schätzen gelernt. Lasse da aber jedem seine eigenen Meinung. Aber das gruselt selbst mich. Der Bär ist furchtbar und das ganze allgemein irgendwie … *schüttel* das käme mir nie ins Haus geschweige denn ins Kind.

  19. Also als ich die Werbung in unsern Fachzeitschriften gesehen habe wurde mir auch schlecht, und dabei bin ich bekennende Freundin von Traumeel Salbe (schlagt mich, aber IMHO ist das eine super Heilsalbe, besser als Bepanthen, und Neurexan hilft echt, aber das mag jeder für sich selber entscheiden – ich bin keine Missionarin). Ich hoffe inständig, daß diesem Quatsch das selbe Schicksal beschieden ist, wie so manch anderem Schwachfug, den ich zwanzig Jahren Apotheke schon erleben/leiden durfte. Und da sind nicht nur Apfeleesigkapseln, Kohlsuppenkapseln, Ester C und derartiges gewesen. Manche Sachen überleben leider, wie Grippostad Heißgetränk ….. Schweineteures Paracetamol zum auflösen…
    Wie heißt es so schön : jeden Tag stehen hunderttausend Dumme auf, die betrogen werden wollen. 🙁

  20. mhh, solange die eltern ja immer gerne von paempi, schlafi, kindi, spaeter dann von hausi, gymmi und aehnlichem reden, wird die ansprache der firma heel sicher zielgruppengerecht ankommen… tschaui….

    1. Boah, da bekomme ich auch zuviel. Schön war die Situation neulich in der Kita, als eine andere Mutter fragte: Na Bobeli, magst du noch ein Keksi? Und mein Sohn nur trocken fragte: Warum redet die so komisch mit ihrem Kind? Die wurde knallrot, ich musste mir das lachen verkneifen und einige andere haben sehr amüsiert geschaut.

  21. Hm. Vielleicht will der Bär ja andeuten, dass er demnächst auch „Käsefufeinini“nehmen will, oder auch „Saubermachbini“ (das Kügelchen, die ins Wasser gestreut werden; sie enthalten zu 0,00000000001% Seife!)?

  22. Der Bär sieht gruselig aus und der Name „Flatulini“ gibt dem ganzen den Rest. Hätten sie es doch lieber Liilifees Feenstaub-Pupsi-Bällchen genannt. Die hat doch sogar einen Freund (Schweinchen?) namens Pupsi, oder? So genau kenne ich mich da zum Glück nicht aus.

    1. Viel schlimmer: was da wohl „drin“ ist. (Ich meine, jeder weiß dass nichts drin ist, aber das ist ja ein anderes Thema.) Furzen da Kinder in eine Packung Zucker? Ein Kind auf 100g ist dann C1, usw…

  23. Ich finde ja am schlimmsten das mit der Zulassung ab 0 bzw 6 Monaten geworben wird, und dann doch keine Erkenntnisse vorhanden sind. Wir denn auf gut Glück zugelassen?
    Ansonsten lebe ich nach dem Motto: Wer heilt hat Recht.

    1. Zulassung bei Homöopathika läuft anders ab als bei richtigen Arzneimitteln – die werden nur registriert und nicht regulär zugelassen, müssen also Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nicht nachweisen. Könnte sonst auch schwierig werden, zumindest das mit der Wirksamkeit gegen Standard oder Placebo.
      Das ist nur eine rechtliche Formulierung, die u.a. auch deswegen nötig ist, weil kleine Kinder nichts in der Selbstmedikation verloren haben. Man stelle sich vor, die Eltern als medizinische Laien lassen sich Fieberzäpfchen und Homöopathie verkaufen, das Kind hat aber eine bakterielle Infektion, die dann erst spät erkannt und behandelt wird.

      1. Habe (passend dazu) in einer Doku eine Homöopathie-befürwortende Mutter sagen hören: Es sei doch so beruhigend, wenn es auch mal nicht schlimm sei, wenn man dem Kind das falsche Mittel gäbe…

        Das war ein Pro-Argument.

        Sagt viel über den Umgang mit dem Zeug aus.

  24. Ich habe das Zeugs nicht ans Lager genommen. Rein aus medizinischen Gründen.

    Das Eishäubchen deutet an, dass der Hersteller Kinder so mag wie italienische Matronen. Und der schweizer Koffer steht für gewisse Steuersparmodelle für Firmen, könnte ich mir vorstellen. Nur mit den rot-grünen Füssen komme ich nicht klar – wir haben doch die GroKo…

  25. aaaaaah.. der erste, der mir das reicht, wird mit bösen Blicken beworfen.. Und das nicht nur…*grummel*
    Streukügelchen…nee, oder? Des is für mich das, was auf Plätzchen obendrauf kommt. Obwohl, Zucker ist Zucker, nech? 😉 Wär hier halt nur ein teurer Zucker..

  26. Seit ich weiß dass Heel einem Quandt-Erben gehört, finde ich sie noch schlimmer. Da ist der Hustinetten, äh Glaubulini-Bär ja noch vergleichsweise harmlos.

  27. Zu den „Streukügelchen“:
    Ich denke wirklich, man will den Begriff „Globuli“ meiden. Zwecks Kundenstammerweiterung.

    Deshalb auch dieses gnadenlose Ranwanzen an die Eltern über die Instinktebene.

    Für mich wirkt der Bär btw ziemlich krank.
    Torso ein gesundes Bärenbraun, der eine Fuß offenbar mit Thrombose, jedenfalls total rot, der linke Fuß und der rechte Arm faulen offenbar schon vor sich hin… der braucht Hilfe. Hat wahrscheinlich zu viele Streukügelchen gegessen.

  28. Vielleicht wirkt das mit noch einer großen Portion rosafarbenem, kindergerechten Glitzerstaub noch besser? So in bunt und alles und mit Spielzeug, wie bei McDonalds? *ironieoff
    Ach, und ich finde den Bären verstörend 😀

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