Verzögerungserklärung

Als ich letztens im Notdienst den Vater fragte, warum er seine vierjährige Tochter erst jetzt um 21 Uhr in die Notfallambulanz bringt, obwohl sie nach seinen Aussagen schon seit morgens um zehn Uhr Ohrenschmerzen und Fieber habe:

„Wissense, das war ja ers’ma gar nicht so schlimm, und dann war sie auch noch im Kindergarten, und dann hatte meine Frau heute morgen auch kein Auto, und außerdem wollte sie ja noch zu ihrer Freundin spielen…,“ – die Tochter – „und später dann hatte der Kinderarzt keine Sprechstunde mehr, also um sieben abends, und außerdem wollte sie dann doch nicht schlafen, und weil doch heute aber Freitag ist, und ich am Wochenende nicht zu irgendeinem wildfremden Doktor gehen will…,“ – der ich nun aber auch bin –
„deswegen sind wir hier…“

„Ah, ok… und, haben Sie denn was gegen die Ohrenweh gegeben?“
„Nein, wieso?“

35 Antworten auf „Verzögerungserklärung“

    1. Das Wichtigste ist, dem armen Kind die Schmerzen zu nehmen, also Ibu oder Paracetamol zu geben. Vielleicht Nasentropfen, wenn die Nase dicht ist, das jat schon bei manchen Ohrenweh Wunder gewirkt.
      Kinder unter zwei Jahren sollte man schon am gleichen Tag in die Ohren schauen, bei Älteren, die kein Fieber haben, kann man sicher auch ein oder zwei Tage abwarten, ob die Ohrenweh wieder verschwinden.
      Die meisten Ohrenentzündungen sind viral oder vergehen von alleine.

  1. Wenn der Papa schon keine Zeit hat, bei nem Kind mit Ohrenschmerzen und Fieber beim Kinderarzt aufzutauchen, wäre es doch wenigstens ratsam gewesen, mal kurz mit der Kleinen eine Apotheke aufzusuchen. Kostet 5 Minuten seiner Zeit – ganz ohne Termin.
    Je nach Schwere der Erkrankung hätte man dort entweder Paracetamol/Ibuprofen und evtl. ein Nasenspray mitgegeben oder an den Arzt weiterverwiesen.

    Was ich sagen will: Ich versteh den Mann nicht. Wie niedrigschwellig muss fachliche Hilfe eigentlich noch sein, damit manche Leute sie wahrnehmen?

      1. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass viele Leute ihre Zeit nie gelernt haben in die Rechnung einzukalkulieren. 3 Euro für ein paar Zäpfchen gleich anstatt 30 Minuten beim Arzt ist doch ein no-brainer. (Andererseits, wie oben bereits gesagt, wäre ich mit Ohrenschmerzen schon früh eben doch beim Arzt aufgetaucht. Zu viele bakterielle Mittelohrenzündungen als Kind bei mir.)

        Anderes Beispiel: Mir schwärmen Bekannte davon vor, dass sie für ihre Kinder Brei einkochen, weil das so preiswert sei. Ich koche Brei vor, weil es dem Zwerg schmeckt, es mir Spass macht und wir wissen, was wir Leckeres reingetan haben und errechne bei einem kleinen Nettostundenlohn für die aufgewendete Zeit dann eben doch etwa gleichen Gläschenpreis wie im Einkauf.

  2. Also ich bin ja dafür, kranke Kinder zu Hause zu lassen… und von aufmerksamen Erziehern würde ich erwarten, daß sie zumindest Bescheid sagen, sobald das Kindlein Beschwerden hat! Wer kein Auto hat, nehme Bus oder Taxi, und wenn das Kind spielen will… entweder ist es zu krank (–> Kinderarzt) oder gesund (dann aber auch kein Kinderarzt danach). Die Eltern der Freundin hätten sich bestimmt auch gefreut, wenn sie etwas Ansteckendes mitgebracht hätte… :/

    Wir haben es nie geschafft, mit einer „echten“ Krankheit während normaler Öffnungzeiten zum Kinderarzt zu gehen. Die U-Us der ersten vier Jahre, sonst alles picobello unter der Woche. Ich mußte dann aber kürzlich ironischerweise auch gleich zweimal an zwei verschiedenen Samstagen in die Notaufnahme, weil einmal ein elendiger Hüftschnupfen von Freitag mittag auf Samstag Nachmittag zu Gehunfähigkeit führte (und wir ehrlich zu doof waren, Ibuprofen auszuprobieren… Paracetamol half natürlich nicht, aber da der Kleine nie schwerkrank ist, hatten wir vorher nichts anderes benutzt/vorrätig). Beim nächsten Mal waren wir nach Hüftschnupfenabheilung am Do. Mittag beim Kinerarzt, alles super, Freitag Mittag dann Halsweh, nachts die Kotzerei und hochrote Tonsillen… nee nee. Ich kam mir vor, wie der Simulant hoch dreißig. Und ja, ich war in der Woche jeweils zu Hause, also nichts mit „Kind eine Woche krank und nur nichts bemerkt, weil die Eltern bei der Arbeit waren“. Jedes Mal habe ich mich gefragt, warum das nicht an einem beliebigen anderen Wochentag hätte passieren können! (V.a. weil die Notaufnahme-Pädiaterin kein Hüftsono machen konnte… o_O)

      1. Bin zwar weder Blogchef noch gedankenknick, aber kraft meiner Mutterschaft ja ohnehin Expertin für alles ;); wir nehmen schon immer grundsätzlich lieber Ibuprofen, wirkt m.E. besser und wird bestens vertragen.

      2. Im Augenblick wird kritisch hinterfragt, ob Paracetamol eventuell eine Potenzierung von Allergie-Entwicklung verursacht. Es gibt die These, dass die geringere Allergie-Rate in der DDR im Verhältnis zur BRD auf den geringeren flächendeckenden Einsatz von Paracetamol bei der Kinderbehandlung zurückzuführen sei. Einen Beweis für oder gegen diese These habe ich bisher noch nirgendwo gefunden. Davon abgesehen ist Paracetamol ein Wirkstoff mit über 100-jährigem Erfahrungszeitraum und liegt auch für Säuglinge und Kleinkinder in der passenden Dosierung als zugelassenes Arzneimittel vor. Paracetamol hat aufgrund seiner anderen Struktur allerdings auch Vorteile gegenüber anderen NSAR, z.B. den geringen Einfluss auf die COX1. Damit hat Paracetamol einen wesentlich geringeren Einfluss auf z.B. Asthma-Anfälle und auf die Magenschleimhaut als andere NSAR. Alle Vor- und Nachteile von Paracetamol und Ibuprofen hier gegenüberzustellen würde jedoch wohl den Rahmen sprengen.

        Eher kritisch würde ich Acetylsalicylsäure bei Kindern <14 Jahren (ohne ständige begleitende ärztliche Betreuung) beurteilen. Stichwort ist hier das "Reye-Syndrom".

        1. Die geringere Allergie-Rate in der DDR im Verhältnis zur BRD rührt m.E. aus dem deutlich geringeren Plastik-Anteil in der Lebensmittelindustrie, wodurch deutlich weniger Weichmacher und Kunststoffteilchen aus erdölbasierter Herstellung über die Nahrung aufgenommen wurden. Kaum Plastikflaschen und auch keine folierte Wurst und Käse sehe ich als grundlegende Ursache für diese Allergie-Unterschiede, ohne diese jedoch wissenschaftlich fundiert belegen zu können.

          1. Es ist (auch) eine These. Dieser entgegen steht aber die wesentlich höhere Umweltverschmutzung in der DDR (Kohlekraftwerke und Müllverbrennungsanlagen ohne Abgasfilter, Flüsse wurden 2x die Woche chemisch gereinigt durch die Industrie usw.), welche offensichtlich keinen negativen Effekt auf die Allergierate hatte. Wie gesagt, alles Theorien, nichts wissenschaftlich untermauert. Leider. Ich wäre neugierig auf eine nachgewiesene Erklärung…

      3. Paracetamol ist generell aufgrund der potentiellen Lebertoxizität mit Vorsicht zu verwenden (auch bei Erwachsenen!), aber das war zumindest das MIttel (als Saft), das unser Kinderarzt im Babyalter für die Reiseapotheke empfohlen hat. Da wir im Schnitt einmal jährlich ein, zwei Dosen a 2,5ml (oder was auch immer per kg Körpergewicht als Einzeldosis gerade zutrifft) bei unserem Sohn verwenden (und dann die großen angebrochenen Flaschen immer wegwerfen müssen, weil sie kein Schwein mehr benutzt), sind wir überhaupt nicht auf die Idee gekommen, noch nachzusehen, was man alternativ geben könnte. Am besten ist es sicherlich, wenn man nichts benötigt.

  3. Erinnert mich daran, wie ich mit einem frisch verunfallt abgebrochenen Schneidezahn in eine Zahn-Notambulanz eines Klinikkonzerns nachts um 11Uhr aufgeschagen bin. Dort saßen dann mehrere Kandidaten und unterhielten sich angeregt, dass man ja schon seit Wochen und Monaten Zahnschmerzen habe, aber morgen fliege man in den Urlaub und deswegen sollte man doch heute nochmal dringend nachschauen lassen, was einem die Urlaubserhohlung denn da so vergällen könnte… Mit meiner blutenden Lippe und Gedanken über den (dann glücklicherweise nur teilweisen) Verlust eines Schneidezahns fand ich fraglichen Gesprächen zuhören zu müssen nicht besonders amüsant… Der fragliche Zahnarzt begrüßte mich beim Anblick meiner blutigen Lippe (und sicherlich auch meiner Bekleidung) mit den Worten: „Oh, mal ein richtiger Notfall.“

    Davon abgesehen denke ich, dass viele dieser (oben beschriebenen Kinderkrankheits-)-Pseudonotfall-Situationen auch daher rühren, dass es immer weniger „größere Familienstrukturen“ gibt – in der großen Stadt oft noch viel weniger als auf dem platten Land. Und auf den Erfahrungsschatz (und auch die „Behütungs-Arbeitskraft“) von Oma kann man halt schlecht zurückgreifen, wenn Oma 500km weiter am andere Ende des Landes lebt. Aber die „Go where the work is!“-Mentalität ist politisch ja gewollt, also was beklage ich sie (und mich)?

    1. Off-Topic: Dass die Migration zur Arbeit hin vor allem eine Folge der Spezialisierung ist, ist dir aber schon klar? Also mal ganz weit weg von ‚politischer Gewolltheit‘: meine Eltern, beides Akademiker, hätte sich an ihren Herkunftsorten weder kennengelernt noch eine Arbeitsstelle in ihrem Beruf gefunden. Nicht jeder wohnt mit Oma in einem Ballungsraum und bei 50% Studierendenquote unter den Schülern heute kannst du dir die Folgen ganz politikfrei ausrechnen.

      1. Das stimmt schon – aber meines Erachtens nach nur teilweise. Wenn ganze Regionen auf dieser Basis „entvölkert“ werden, weil für die „junge Generation“ keine Arbeitsplätze mer da sind (warum auch immer); wenn Rentner kaum mehr Rente bekommen, sich deswegen nichts mehr leisten können, und deswegen auch Handwerksbetriebe schlussendlich aufgeben in ebenjenen „zu entvölkernden“ Landstrichen; wenn Politiker laut(stark) darüber nachdenken, Menschen „zwangsumzusiedeln“, weil „Dörfer so viele Nachteile haben und die älteren Menschen in Altenheimen in einer Stadt so viel besser aufgehoben wären“, und weil dann durch die (zwangsenteigneten) Dörfer so viel Potential für die Landwirtschaft frei wird… (Ich habe gerade keinen Link, aber so eine Rede habe ich tatsächlich vor nicht ganz 2 Jahren irgendwo im Netz gefunden!)

        …dann wundern sich die Menschen, warum Kühe von Kindern nur noch lila gemalt werden und Fleisch in der Tiefkühltruhe des Supermarks wächst, während man Bonbons in Celophanpapier vom Verkaufsständer erntet? …und in der Uckermark als (entvölkertes) Bermuda-Dreieck Deutschlands das Verschwinden von Hochseeschiffen und Flugzeugen nicht mal bemerkt wird?

        Ich will nicht sagen, dass Spezialisierung unbedingt etwas schlechtes ist. Aber können Oma und Opa mit umziehen nach Großstadt und sich da eine angemessene Mietwohnung leisten? Wo sie das mühsam erarbeitete kleine Häuschen in Dunkeldorf nicht mal mit Verlust verkauft bekommen? Wollen sie das überhaupt?

        Dass mit der (rein geografischen) Trennung der Generationen auch ein Wissens-Transfer-Verlust einher geht [nicht nur für die Eltern, die eben nicht mehr auf das Wissen der Großeltern zur Kinderpflege und -erziehung zurückgreifen können; sondern auch für die (Enkel-)Kinder, denen Opa und Oma eben weniger Aufmerksamkeit und auch Erklärpotential rein zeittechnisch anbieten können], wird leider oft übersehen. Und das versuche ich gerate – im Gegensatz zu den bisherigen Absätzen – ganz wertungsfrei als These in den Raum zu stellen.

    1. Also da wäre z.B. das gute Alte Zwiebelsäckchen, oder simpler eine Wärmflasche aufs Ohr. Dann könnte man natürlich auf den „absurden“ Gedanken kommen gegen Schmerzen ein Schmerzmittel zu geben. Ohrentropfen bringen wohl eher wenig, aber hätten vielleicht einen Placeboeffekt.
      Ansonsten ist soweit ich weiß ein Antibiotikum bei Mittelohrentzündung nicht mehr mittel der Wahl.
      Mein Schwipschwager (auch Kinderarzt) kann auch derartige Geschichten erzählen, besonders häufig bei ihm wohl sind im Notdienst dann die Väter mit Migrationshintergrund, die energisch verlangen, daß jetzt endlich das Kind „richtig“ behandelt werden solle. Politisch nicht korrekt von mir, aber so ist es eben.

      1. Anekdotisch, ich weiß, aber: mich würde man mit Schmerzmittel da nicht glücklich machen. Ich habe als Kind und später häufig Mittelohrentzündungen gehabt und wurde einmal statt mit antibiotischen mit reinen Schmerzmittel-Ohrentropfen abgespeist. Sehr unangenehm, wenn die Wirkung wieder abklang, denn das Ohr heilte und heilte irgendwie nicht von allein aus …

        Aber wenn Mittelohrentzündungen heutzutage eher als von alleine ausheilbar angesehen werden … hätte ich wohl Freude mit noch einer.

      1. Ein Antibiotikum ist natürlich nur sinnvoll bei bakterieller Mittelohrentzündung. Da aber ist es ein Segen. Ich hatte mit einem halben Jahr eine Otitis media, Antibiotika standen nicht zur Verfügung (Jahrgang 1948), daher musste der bereits angegriffene Knochen gemeißelt werden. Sowas braucht doch heute kein Mensch. Früher starben ich weiß nicht wie viele Kinder an einer dadurch verursachten Hirnhautentzündung. Also bitte nicht generell die Antibiotika verteufeln!

  4. Pädiatrie halt … Was glaubt ihr was in der internistischen Notaufnahme so Usus ist… Beschwerden die seit Wochen bis Monaten bestehen sind da keine Seltenheit.

    1. und bei den tieraerzten ist es keinen deut anders, da humpelt der gaul schon seit tagen, aber samsatg abend soll dann bitte doch notfallmaessig gekommen werden…

    2. Ein weiterer Klassiker ist auch Orthopädie in der Notaufnahme… „der Knöchel ist seit drei Wochen verstaucht, aber heute (Freitag Nacht) ist er immer noch nicht wieder ganz okay!“ (War aber die Woche zuvor genauso und eben am Abheilen. Und „beim Niedergelassenen muß man ja immer so lange warten.“ Hrmpf.) Ich denke, das ist der Fluch der Notaufnahme (und der Fluch der dummen Menschen), egal in welcher Fachrichtung! Und die unauffälligen, zurückhaltenden, höflichsten sind oft die kränkesten (wie ein Ömchen mit HF zwischen 26 und 160, die so gut aussah, daß die Schwestern sie nicht einmal auf der Liege transportieren wollten „der geht’s doch gut!“.)

  5. Ich habe meinen Sohn mehrfach mit akuter Lungenentzündung zu Nachtzeiten in die Notaufnahme geschleppt und dort immerimmerimmer solche Leute getroffen. Selbst in der Nacht von 24. auf den 25. Dezember waren sie da: die ach so schwer kranken Kinder tobten herum und die aufnehmende Schwester nahm mit stoischer Gelassenheit die Zipperlein von Kevin-Marcel und Schosefine-Schantalle auf.

      1. Ich spreche nicht von Kleinkindern, die sich nicht rechtzeitig adäquat zu ihrem Befinden äußern können oder von Babys mit hypernervösen Eltern. Es gibt tatsächlich Eltern, die ein Schulkind, das Abend einmal erbrochen hat, in die Notaufnahme schleppen (ich weiß das so genau, weil ich deren Gesprächen lauschen durfte) und sich dann auch noch lautstark beschweren, dass sie so lange warten müssten. Und es gibt Eltern, die der irrigen Meinung sind, dass sie nach 22 Uhr in einer Klinik kaum Wartezeiten zu befürchten hätten, weil doch ganz sicher ein Kinderarzt nur für die Notaufnahme abgestellt sei – Pustekuchen.

    1. Meiner Meinung nach eine ignorante Aussage.
      Ich war mit meiner Tochter auch wegen einer Lungenentzündung in der Notaufnahme (vom Kinderarzt dorthin geschickt worden). Nachdem sie den Fiebersaft hatte spielte sie, bis auf den Husten, als wenn nichts wäre. Also da kann man, meiner Erfahrung nach, bei Kindern nichts drauf geben wie sie herumspielen und toben.
      Als Eltern ist man dann peinlich berührt wenn man da sitzt und wartet (auch weil man weiß, dass viele so denken). Aber was will man mit einem 18 Monate alten Kind machen, wenn man weiß, dass es krank ist, oder nach so einer schweren Vorerkrankung beim nächsten Mal Husten und Fieber unsicher ist. Sie ist halt hart im nehmen, hat immer Angst was zu verpassen. Ich kann sie ja nicht auf dem Stuhl festhalten. Aber wenn ich dann am Wochenende in die Notaufnahme muss, dann ist das so.

      1. Mal halblang: Bei Kindern kann man ziemlich viel darauf geben, wie sie sich verhalten.

        Es lohnt sich aber dringend, sich mit dem, was man seinen Kindern gibt, auch vertraut zu machen. Dieser lustige und leckere ‚Fiebersaft‘ ist überlicherweise Ibuprofen. Das ist … auch ein Schmerzmittel, nicht nur Fiebersenker. Damit hätte der obengenannte Mann auch super eine Ohrenentzündung abfedern können, bis die etwas stärker wird. Klar spielen die meisten Kinder dann glücklich weiter, Symptome überdeckt, alles klar, weiter im Text bis … zur Notfallpraxis.

        1. Ibuprofen ist bei Ohrenschmerzen und auch der nicht-eitrigen Mittelohrentzündung das Mittel der Wahl und ist nicht nur schmerzstillend sondern auch entzündungshemmend- also auch ursächlich wirkend.

  6. Und der Kindergarten hat dem nicht den Marsch geblasen? Also wenn ich Junior mit Fieber (und Ohrenschmerzen) in den Kindergarten / ins Tagi / in die Schule schicken würde, käme nach 10 Minuten der Telefonanruf, dass ich ihn gleich wieder abholen darf.
    Aber schon klar: sowas „passt“ halt nicht in den Tagesablauf. Also wird es erst am Abend akut. 🙁

  7. Wäre ja auch irgendwie blöd, seinen geplanten Tagesablauf nur wegen so einer dummen, ungünstig kommenden Krankheit des Kindes umzuschmeißen, oder?? ;-))

  8. Soooo seltsam. Erinnert mich dran, als wir freitag abend um 21:00 mit k2 (herzrhythmusstörungen) in der notfallabteilung des kinderspitals aufschlugen und alles voll war mit hustenschnupfenkindern, die sicher nicht erst genau jetzt spontan krank geworden waren…

    1. Die Geschichte oben kann ich so nicht nachvollziehen (weil Ohrenschmerzen im Spiel sind, wenn die nicht weggehen fallen halt Kindergarten, Spielen und KeinAutoAusrede zügig flach, so eine Ohrenentzündung geht man idealerweise schnell an).

      Dass Kinder erst am Abend als krank angesehen werden halte ich allerdings für normale Anfängerfehler: oft steigt die Temperatur bei intermittierendem Fieber erst gegen Abend nochmal kräftig an. Den Zusammenhang sehen viele Erwachsene schon bei sich nicht, warum sollten sie es bei ihren Kindern sehen. Wenn dann also das Thermometer zum Sandmann plötzlich > 39°C zeigt, geraten einige in Panik und rennen dann los, anstatt erstmal zu schauen, ob das Kind sonst einigermaßen gut drauf ist und schlafen gehen könnte.

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