HPV-Impfung mit freundlicherem Impfschema

Die Impfung gegen das Humane Papilloma Virus bei jungen Mädchen ist seit 2007 in Deutschland für alle 12jährigen (und Ältere) empfohlen. Bisher wurde diese dreimal verabreicht – In den Monaten 0, 2 und 6. Eine gute Zusammenfassung der Impfung bietet wie üblich Wikipedia.

Neu ist seit diesem Jahr: Beide zur Verfügung stehende Impfstoffe können nun
a) bereits ab 9 Jahren geimpft werden und
b) dann auch nur als Zwei-Dosis-Impfung (Monat 0 und Monat 6).
Dies gilt für alle begonnene Impfungen zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr. Jugendliche ab 15.Geburtstag werden weiterhin mit dem Drei-Dosis-Schema geimpft.

Aber Achtung: Die Krankenkassen bezahlen die Impfung nur, wenn die Jugendliche 12 Jahre alt ist, d.h. Die Impfung unter 12 Jahren ist zwar nett, aber die Eltern bleiben vermutlich auf den Kosten sitzen. Welchen Sinn das macht, erschließt sich mir nicht, die Praxis lehrt, dass dann niemand die Impfung durchführen lässt.
Bester Zeitpunkt also: Zwischen 12. und 15.Geburtstag mit der 1. Impfung beginnen, die zweite folgt ein halbes Jahr später, die Kasse zahlt – wunderbar.

18 Antworten auf „HPV-Impfung mit freundlicherem Impfschema“

  1. *seufz* HPV-Virus. Da krieg ich inzwischen Krätze.

    Ich zähle nicht mehr, wieviele mir schon gesagt haben? „Höh? Impfen? Kommt nicht in die Tüte. Der Junge soll sich beschneiden lassen, wenn er was mit meiner Tochter…“

    Alternativ: „Wir lassen ihn beschneiden, damit er kein HPV bekommt“

    Für HPV kann man auch frei nach Gutdünken einsetzen: HIV, Harnwegsinfektionen, Prostatakrebs (nein, ich scherze nicht, es gibt ne Studie dazu), Peniskrebs und jede andere Krankheit.

    Ich warte drauf, dass die Beschneidung Grippe kuriert.

  2. In Österreich wird neuerdings in der Schule gratis geimpft, auch die Buben.
    http://www.bmg.gv.at/home/Startseite/aktuelle_Meldungen/HPV_Impfung_gratis
    Allerdings wer der Volksschule entwachsen ist zahlt selber, bis zum 15.Geburtstag wird das in Wien noch von der Stadt Wien gefördert und danach zahlt man selber.
    Würde für meine Tochter heißen 3 Impfungen zu jeweils Euro 180,- das ist für mich leider nicht finanzierbar.:-(
    Zum Thema Jungfräulichkeit, ich habe schon einige Artikel gelesen in dem auch nach dem ersten Geschlechtsverkehr noch zum Impfen geraten wurde.Einerseits sind Männer und Burschen ja nicht grundsätzlich ansteckend und andererseits wäre es ja sowieso angeraten Kondome zu verwende, das würde dann auch das Ansteckungsrisiko für HPV verringern.

  3. Die HPV-Impfung IST seit 01.01.2014 auch für JUNGEN empfohlen (aus o.g. Gründen) und wird (vorerst nur von sächsischen Krankenkassen) erstattet.

  4. Heißt das, eine 14 jährige könnte noch mit 2 Dosen davon kommen? Ich glaube, das könnte mir die Impfung für meine Tochter schmackhaft machen.

  5. Sind Links zu amerikanischen Zeitungsartikeln hier erlaubt? Falls ja, hier ein interessanter Beitrag im „Atlantic“ zum Thema „HPV-Impfung für erwachsene Frauen“.

    http://www.theatlantic.com/health/archive/2012/06/left-out-why-is-it-so-hard-for-older-women-to-get-the-hpv-vaccine/258611/

    „What about the newly single 28-year-old who has had only two, long-term relationships? Or the 50-year-old divorcee who starts dating again after 20 years of marriage?“

  6. Meine Frauenärztin sagte mir vor ein paar Jahren, sie würde sogar einer Frau Anfang vierzig noch zur Impfung raten, sofern diese (die Aussicht auf) wechselnde Geschlechtspartner hat.
    Wie sieht es denn bei der Kostenübernahme aus, wenn Über-15jährige bislang nur mit Kondom verhütet haben? Oder noch gar keinen Sex hatten? Das zu beweisen ist zwar schwierig bis unmöglich, aber… Immerhin gibt es ja auch 12jährige Mütter, die würden also trotzdem die Impfungen anstandslos bezahlt bekommen?

    1. Ich finde den Artikel nicht mehr, aber es gab vor einigen Jahren in Hannover den Fall, wo eine 20jährige sich impfen lassen wollte, und der Sachbearbeiter vom Frauenarzt den Nachweis über die „Jungfräulichkeit“ der Versicherten haben wollte.
      Der Frauenarzt hat einen netten offenen Brief an die Kasse geschickt. 😉

  7. Was ich nicht verstehe ist, dass die Impfung nicht auch für Jungs empfohlen und bezahlt wird. Für Jungs gibt es doch auch einige Krankheiten, die durch HPV-Viren ausgelöst werden. Und das Thema Herdimmuninität bekommt man so dann auch nicht gut hin, oder?
    Kinderdoc, weißt Du, wo mein Denkfehler ist?

    1. es gibt keinen.

      Die Impfung ist zu teuer, um sie auch den Jungs zu geben, und die Eltern der Jungs würden die Impfung nicht durchführen wollen. Hat auch lange gedauert, bis die Rötelnimpfung für Jungs empfohlen wurde.

        1. Wenn ich mich recht erinnere habe ich vor geraumer Zeit meine Kasse gefragt, ob sie das übernehmen würden. Antwort kurz und knapp: Ist nicht STIKO-empfohlen, wird nicht bezahlt. Basta.

          Ich finde die Original-Mail leider nicht mehr und dachte, vielleicht hat sich daran inzwischen was geändert.

            1. Ja, das würde mich auch interessieren! Dachte bisher, die Impfung wäre nur bei Mädchen möglich bzw. ausreichend auf Erfolg erforscht.

    1. Oh, vielen Dank, sehr spannend. Klar wird die sehr teure Impfung mit zwei Dosen billiger. Die Barmer GEK listet weiterhin ihre umstrittene Broschüre auf der Website –
      so dramatisch finde ich die Aussagen dort aber nicht. Allerdings ist es immer eine Frage der Perspektive. Wenn ich die Broschüre lese, würde ich mein Kind trotzdem impfen lassen, wenn es jemand impfkritisches liest, sicherlich nicht.

      Hat nicht eine Krankenkasse einen Präventionsauftrag? Diesen zumindest erfüllt die Barmer mit ihrer Broschüre nicht.

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