Don´t pust

„Abschürfungen: Nicht in die Wunde pusten

Hat sich ein Kind eine Abschürfung zugezogen, sollten Eltern zur Beruhigung und Schmerzlinderung nicht in die Wunde pusten, denn das kann die Verbreitung von Bakterien fördern. Abschürfungen sind oberflächlich abgescheuerte Hautteile, die z.B. häufig bei leichten Fahrrad- oder Roller-Stürzen auftreten.

„Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Wunde nicht ausleckt – Speichel enthält zu viele Krankheitskeime. Halten Sie die Wunde zum Säubern unter kaltes Wasser – ohne zu reiben. Entfernen Sie mit gereinigten Händen oder einer Pinzette Dreck- oder Steinpartikel. Danach desinfizieren Sie die Wunde und versorgen Sie diese mit einem luftdurchlässigen Pflaster oder einer Mullbinde. Grundsätzlich sollten Sie bei der Erstversorgung einer Wunde keine Heil-Salben oder Sprühpflaster auftragen“, rät Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

Ist die Wunde größer, z.B. auf der Brust oder auf dem Rücken, oder erstreckt sich über einen ganzen Arm oder ein ganzes Bein, sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt. „Auch wenn die Schürfwunde sich in der Nähe eines Auges befindet oder im Gesicht mit Dreckpartikeln in der Wunde, sollte der Kinder- und Jugendarzt gleich aufgesucht werden. Denn eine verunreinigte Schürfwunde, aus der Dreck und Kiesel nicht vollständig beseitigt sind, kann sich leicht entzünden und später Narben bilden“, warnt Dr. Niehaus. Wärmeentwicklung, Rötung und Schwellung sind Anzeichen für eine Entzündung, die ebenso der Kinderarzt kontrollieren sollte.“

Quelle: Pressemitteilung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V.

Dem ist natürlich nichts hinzuzufügen. Allerdings pusten die Eltern nicht mehr auf Schürfwunden, sondern werfen mit Zuckerkügelchen. Ist vermutlich ungleich harmloser. Also, liebe Glaubuliphilen: Wieder mal alles richtig gemacht.

54 Antworten auf „Don´t pust“

  1. Das mit den Heilsalben deckt sich zwar mit meinem EH-Wissen, allerdings ist und war da auch gerade bei Kindern die Aussage „Hauptsache Psychologische Betreuung“.
    Meine Nichte und mein Neffe kommen jetzt in das Alter, wo sie sich bei Spielen leicht verletzen können. Meines Wissens war noch kein Pusten nötig, ich glaube aber nicht, dass sie aufs Pusten verzichten würden. Folgt man den Empfehlungen, dann müsste meine Schwester eigentlich auch immer Einmalhandschuhe da haben. Das fände ich dann aber wirklich übertrieben. Je nach Alter des Kindes ist es doch wichtig, im jeweiligen Moment Ablenkung vom Schmerz zu schaffen – und nicht zusätzliche Handlungen einzubauen.

    1. Nachtrag: ich bin mit 5 mal so blöd in den Sand gefallen, dass ich am Fuss tatsächlich desinfiziert werden musste. Nichts davor und danach hat so wehgetan.

  2. Der letzte Satz erinnert mich an einen Arbeitskollegen, der sofort losgelaufen ist um, nixdrin notfall Kügelchen zu holen, als eine Betreute in klebrigen Heissleim griff.
    Zum abkühlen im drei Meter entfernten Waschbecken hat er sie nicht gebracht, da Heissleim auch an der Luft abkühlt und weil die Kügelchen schlechter wirken, wenn sie nicht sofort genommen werden.

  3. Naaaaarf…
    Ich lese immer wieder „Don’t pups“ -.-

    @alpha

    Psychologischer Effekt. Pusten vermittelt Zuwendung und Trost an das Kind. Dadurch greift der allbekannte Placebo und das eben noch ganz schlimme Aua ist nun nicht mehr da.
    Kühlen tut es nicht wirklich (der Atem ist ja relativ warm), früher dachte man eventuell, dass man damit Dreck „rauspustet“ – aber auch das ist eigentlich Unsinn (abgesehen von oberflächlichen, eh losen Dreck).

    Auf geschlossene Wunden sollte Pusten nichts ausmachen. Das ist das selbe, als wenn du auf gesunde Haut pusten würdest.

    Alternative?
    Genau das was der Kinderdoc da oben schreit. Mit klaren Wasser ausspühlen. Bei einer Beule bringt Kühlen etwas.

    Wenn es nur um den Trost geht:
    Kind halt mal in den Arm nehmen 😉

    1. Atem und Kühlen: das bringt sehr wohl etwas. Puste dir mal sachte über den Arm.

      Der Punkt am Pusten auf irgendwas ist nämlich vor allem, dass du das ziemlich gut isolierende Luftpolster über dem Gegenstand aufreißt und so weitere kühle Umgebungsluft heranführst. Deine Atemluft ist ein paar Zentimeter vom Mund entfernt schon mit der Umgebungsluft stark vermischt (sonst müsste man zum Erwärmen irgendwelcher Sachen im Winter auch nicht immer so ausdauernd einen warmen Luftstrom aufbringen, auch als Hauchen bekannt) und erfüllt das hervorragend.

  4. Der Text kommt leider zu spät. Sohn kam mit Schürfwunde über dem Auge aus dem Kindergarten. Es sah sehr sauber aus, nässte aber ordentlich und Kind wollte immer drüber wischen. Ich habe ein Pflaster drauf geklebt. War aber schnell wieder ab. Da es sich nicht entzündete oder so aussah, bin ich auch nicht zum Kinderdoc gefahren. Letzten Sonntag ist die Kruste ohne probleme abgefallen, jetzt ist die Stelle nur noch rosarot. Erste Frage vom Sohn: „darf ich jetzt wieder anfassen?“

    PS. Besonders nervig war, dass jeder, aber auch wirklich jeder den Sohn gefragt hat, was passiert ist. Er schweigt nur noch dazu

  5. Vielleicht könnten Eltern sich als Kompromiss darauf einlassen, zukünftig nur durch einen Sterilfilter auf Schürfwunden zu pusten?

  6. Ich wusste nicht, welche Gefahren das Pusten haben kann – von daher danke.
    Drei Fragen ergeben sich mir nur:
    – Wozu pustet man denn? Geht es ums Kühlen oder nur um die Zuwendung?
    – Wenn die Wunde nicht offen ist (z.B. Beulen), ist da Pusten okay?
    – Und, abhängig von der ersten Frage, welche Alternativen gibt es?

    1. Pusten ist meist nur ein mögliches Tröste-Ritual, die Schmerzen werden sozusagen weggeblasen. Funktioniert bei kleineren Wehwehchen (siehe auch „Placebo-Effekt“). Bei Beulen weiterhin einsetzbar.
      Bei uns gilt die Steigerung „Pusten“, „Auf den Schoss nehmen“, „Auf den Schoss setzen mit Lieblingsstofftier“ und (bisher nicht nötig) „Arzt einschalten“. 😉

  7. Na, irgendwas muss der Berufsverband wieder vom stapel lassen, die PR-abteilung muss beschäftigt werden. Animiert, wie oben schon erwähnt, die Nur-sicherheitshalber-mal-vorm-Wochenende-Draufschau-Mütter zum Arztbesuch. Ich frag mich nun aber doch, ob ich mir einen neuen Kinderarzt suchen sollte. Unserer hat dem Kind zuletzt den Spitzer vom Finger entfernt (Finger steckte übelst im Schneidblatt fest – hatte leider keinen seitenschneider zur Hand, sonst hätt ich das selbst aufgeknipst das Drecksding) ohne anschließend irgendwas zu Desinfizieren. Finger ist prima verheilt, allerdingshab ich auch nicht gepustet…

    1. Ich hab zwar das medizinstudium sicherheitshalber gar nicht angefangen; aber bei ner glatten Schnittwunde, die ja typischerweise nachblutet stellt sich mir die Frage, wozu man da noch irgendwas draufsprühen/-tun sollte. Flüssige Desi wird sofort wieder ausgespült, die Wunde reinigt sich quais selbst. Und der Arzt hat ja anscheinend richtig gelegen, es gab ja keine Wundentzündung, richtig?

      Gruß, Jens

  8. Also, in meiner knapp 20jährigen Mutterschaft haben es bisher all meine Kinder überlebt, wenn ich gepustet habe. Ebenso ist noch kein Finger abgefault, weil ich ihn mir in den Mund gesteckt habe, nachdem ich mich geschnitten habe – an mehreren Stellen habe ich sogar gelesen, dass der eigene Speichel die Wundheilung fördern soll (die Bakterien in meinem Mund, die kennt mein Körper ja schon). Und das Kind, das sein aufgeschlagenes Knie ableckt, möchte ich erstmal sehen.
    Viel Vergnügen hatte ich hingegen mit den unzureichend versorgten Wunden, die ich aus dem Kindergarten mit heimbekommen habe, weil die Erzieherinnen Wunden nicht auswaschen oder desinfizieren dürfen. Sie dürfen nur ein Pflaster draufkleben – bis man zu Hause ist, ist das natürlich schon an die Wunde angetrocknet. Wenn man diese dann sichten möchte, beginnt das Drama – entweder man reißt gleich alles wieder auf, oder man versucht es vorsichtig abzuweichen, was selten gelingt. Das waren dann diejenigen, die sich entzündet haben.
    Ansonsten sind die Kinder da sehr resistent, und wir sind wirklich schon durch viele, viele Meter Pflaster, Verband und Leukoplast gegangen. Desinfektionsspray war immer gut und auch Betaisodona-Salbe (am besten in der Hosentasche meines Mannes, der sie dort vergessen hatte und sich dann drauf gesetzt hat!). Narben sind eigentlich nur dort entstanden, wo die Wunde jenseits von gut und böse war, und für einen Arztbesuch war mein Bauchgefühl auch stets hilfreich.

  9. Ich hatte im Alter von 14 Jahren so eine nette Schürfwunde. Mit Skatern gefallen, Bein von knapp oberhalb des Knies (kurze Hose) bis an den Schuh aufgeschürft. Bin damals aber nicht zum Arzt gefahren, sondern nach Hause. Sauber gewaschen, eingecremt, dann über Nacht mit einem Verband eingewickelt (weil das natürlich brannte wie die Hölle) und ruhen gelassen. Hat bei mir gereicht.

    Ich denke, eitern können auch die kleinen Wunden und das dann, wenn sie nicht „richtig“ versorgt werden. Meines Erachtens gehört dazu vor allem sauberes Wasser.
    Aber eine große Schürfwunde ist definitiv etwas anderes als die kleinen Abschürfungen am Knie, die man sich als Kind beim Spielen holt.

  10. haben sie zuwenige patienten? oder warum wollen sie plötzlich, dass alle eltern wegen stinknormalen schürfwunden zum arzt rennen? eh nur ganz sicherheitshalber zum draufschauen. heiliger… und noch schnell zum abschluss ein rundumschlag gegen globuli-schlucker. ja stimmt, zugegeben, hatten wir schon länger nicht mehr. sie waren auch schon mal origineller, wa?

    oder was schlagen sie den eltern für schürfwunden vor?
    den alten klassiker – also die ‚moderne‘ feuchte wundheilung? oder sind sie etwa noch bei der beta-spray-fraktion?

    1. Eine Schürfwunde über ein GANZES BEIN würde ich nicht als „stinknormal“ abwinken. Ich habe übrigens heute noch eine Narbe, weil die Ausrüstung unseres Erste-Hilfe-Kasten in der Schule aus einem Pflaster, einer toten Spinne und fünf Pfennig bestand. Kniefall aufs Aschefeld und eine kleine Schürfwunde, die normal verheilt wäre, eiterte und wurde dann prompt ein Fall für meinen Kinderdoc. Von daher verhindern oben genannte Ratschläge wohl mehr Patienten, als sie verursachen.

      1. im posting steht aber nix vom ‚ganzen bein‘.
        ich hab als kind bei einem fahrradsturz mit dem gesicht gebremst, sodass mein ganzes gesicht eine einzige schürfwunde war. die oma hat’s mit kamillentee betupft. hurra, ich lebe noch. ohne narbe btw.
        aber ich stell mir nur grade vor, wie die fraktion der übermütter bei jeder kleinen schürfwunde zum kiarzt rennt und die sämtliche kinderärzte sich jetzt wundern, warum die wegen so einem sch* daherkommen. aber gut, so verdient man auch…

        1. Im Posting steht aber auch nichts von „stinknormal“ oder „jeder“ Schürfwunde. Aber ich bin lieber still, sonst muß ich noch eine Rechnung schreiben wegen meiner Antwort.

        2. „Ist die Wunde größer […] oder erstreckt sich über einen ganzen Arm oder ein ganzes Bein, sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt.“

          Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

  11. „Allerdings pusten die Eltern nicht mehr auf Schürfwunden, sondern werfen mit Zuckerkügelchen.“

    Aber die Kügelchen jetzt nicht direkt auf die Schürfwunde werfen, oder…? ;D

  12. Da hab ich ja richtig Glück: Kind eins immer vorsichtig, kaum Verletzungen. Kind 2 immer mit „Bubenknie“, Schrammen, blauen Flecken und Dreck. Bei kleinen bis mittelschweren Auas wird der Dreck abgeklopft und auf die Frage: „Geht’s wieder?“ höre ich meist ein sich wieder schnell entfernendes: „Jaaaaa“, wenn ich schnell genug bin, dann gibt es noch einen kurzen Drücker. Meist bin ich aber zu langsam. Bei größeren Sachen (Gott sei Dank bis jetzt auch immer Bagatellsachen, die ohne Arzteinsatz zu bewerkstelligen sind) kommt erst Desispray drauf, wenn sich doch was entzündet hab ich eine „Zaubersalbe“, die die meisten Entzündungen über Nacht mildern oder ganz verschwinden lassen. Aber dazu ist kein Antibiotikum nötig. Arnikakügelchen hab ich aufgegeben, da würde mein kleiner Teufel wohl einen Zuckerschock oder Diabetes bekommen, so oft wie er sich aufschrammt 😉

  13. Öh – jetzt bin ich ehrlich gesagt etwas hin- und hergerissen und schwanke zwischen „Das macht Sinn!“ und „Geht’s noch?“
    Hm.
    Bei uns wird auch nach zB einem Bienenstich (Tierpickser, nicht Kuchen!) das Gift noch mündlich rausgesaugt… Oder darf man das jetzt auch nicht mehr?

    1. Völlig off topic, aber ich musste mich ans Sommercamp zurückerinnern, wo es eine Wespenplage gab und die Betreuer brav die Stiche aussaugten. Bis ein Kind am Hintern gestochen wurde.

    2. … gegen Stiche kann man sich einen Thermo-Stichheiler besorgen. Wirkungsweise und Wirksamkeit sind nachzuvollziehen. Allerdings muss der Zwerg natürlich die kurze Hitze tolerieren, sonst bringt das wenig.

  14. Grundsätzlich sehr vernünftig!
    Bisher war nur keine Schramme schlimm genug, dass ich mir das hysterische Schreien, das ein Pflaster leider hervorruft, antue.

    Medikamentengabe von Augentropfen bis Zäpchen? Kein Problem!
    Impfen? Kein Problem!
    Pflaster? Mord und Totschlag! :-/

    1. Könnte es vielleicht am Pflaster liegen? Ich habe als Kind Hansaplast gehasst wie die Pest, weil das Zeug beim Abmachen weh getan hat. Vielleicht hat das Kind Probleme mit dem Kleber und denkt bei Pflaster an Schmerzen?

      1. Dann schreit das Kind lauthals, weil man nicht die richtige Reihenfolge eingehalten hat 😀 ERST pusten. DANN Pflaster. Punkt. Sonst weint Kind nicht mehr wegen dem abgeschürften, sondern wegen falscher Reihenfolge 😉 Klingt komisch, ist aber leider so.

        1. Ha, ich wusste es ist eine gute Idee, meinem Kind beizubringen, das Aua (gespielt) abzumachen, draufzupusten (oder auch mal selber schnell pusten) und es wieder (gespielt) dran zu machen. wirkt genausogut. Ablenkung ist viel wert.

  15. Ich hab Neosporin (aus USA), was bei uns daheim inoffiziell Anti-Aua heisst und wirklich extrem nützt. Dort hat das jede Mutter in der Handtasche als Standard dabei. Ist für Europäer aber eher ein Schockmittel 😉

    1. Naklaar, immer schön druff mit dem Zeuch!
      ..äh, dann lieber Kügelchen, echtjetzt!

      Im Ernst, ich kannte das bisher nicht und es schockt mich tatsächlich etwas!

    2. Neosporin ist eine Kombination aus 3 anibiotisch aktiven Substanzen: Neomycin, Bacitracin & Polymyxin B. Alle 3 sind in Deutschland verschreibungspflichtig. Und in D sind solche Kombinationen sowieso schon lange als „des Teufels“ gebranntmarkt. Und so etwas schmiere ich auf jede potentielle Wunde drauf? Ich weiß ja nicht. MRSA ist auf dem Vormarsch, und dann züchtet man sich via selektivem Ausschalten der nicht resistenten Erreger die resistenten auch noch extra heran? Wenn das die Amis so im „Bibel-Belt“ machen, verstehe ich echt nicht, wie die da die Evolotionstheorie als Teufelswerk ablehnen können. So ein Verhalten ist „forcierte Evolution“ direkt vor den eigenen Augen. (Und was da noch fehlten würde wären 1 oder 2 Antimykotika, und schon wäre die „eine-hilft-gegen-alles-Salbe“ komplett.)

      Seit mir nicht böse, aber Neosporin auf jede Schürfverletzung zu schmieren, und das auch noch als „Anti-Aua“ zu bezeichnen, zumal ja gar kein anästhetisch wirksames Molekül enthalten ist, halte ich für ungefähr so kontraproduktiv wie (unkonbtrollierte) Antibiotika zur Tiermast. Sorry.

      Wer vor Ort desinfizieren will, nehme ein „schmerzfreies“ Desinfektionsmittel wie z.B. „Octenisept“. Gibt es auch in der „handtaschengerechten“ 50ml-Sprühflasche oder in einer ganz kleinen „immer dabei“ 15ml-Größe. Und dann beachte man die ausreichende Einwirkzeit, denn draufgesprüht und abgewischt kann man die Aktion auch bleiben lassen…

      1. Ich glaube die Amerikaner sind da einfach durch eine Generation von 2WK-Soldaten und dann folgenden 2WK-Soldatenfilmen geprägt. Da wurde halt auf jede Wunde Sulfonamid draufgeschüttet, dann macht man das eben 60 Jahre später immer noch so im Zivilleben. Was die Armee vormacht, kann ja nicht falsch sein …

        In deutschen Büchern werden halt nur die Zähne zusammengebissen, weil Jodtinktur draufkommt. Auch nicht ohne Nebenwirkungen.

        1. Aber auch Vereinte Amerikaner sollten doch lernfähig sein. Meine Eltern haben mir auch 3% H2O2 auf ne Wunde gekippt – die war danach sauber, desinfiziert, Blutung gestoppt – und es schäumte so schön wie es weh getan hat. Gab halt nicht viel anderes damals (im Sozialismus). Deswegen muss ich das jetzt ca. 35 Jahre später ja nicht mehr genau so mit meinem Kindelein machen… *seufz*

    3. Neosporin ist super. Ich bringe es immer mit aus den USA. Ich frage mich, warum das hier nicht gibt? Wir benutzen es nicht extrem, eine Tube hält schon sehr lange, aber wenn es nötig ist, wird es benutzt.

  16. Ein Bisschen begleitendes Voodoo hat noch nie geschadet, schliesslich waren während den letzten 35’000 Jahren Priester und Schamanen die wahren Doktoren und die Menschheit hat auch überlebt 😉

  17. Öhm… Mein Kind würde mir aber was erzählen, wenn ich nicht drauf pusten würde! Schließlich macht pusten das weh weg. 😀
    Wenn das unterwegs passiert, gibt es dann daheim Pflaster und gut. Allerdings muss ich gestehen, dass meine große auch ein sehr vorsichtiges Kind ist und wir deswegen nur Mini Schürfwunden vorweisen können 😉
    Keine Ahnung ob die Zwillinge das auch so machen 😉

    1. Dein Kind erwartet das Pusten ja auch schon, das zeigt wie tief dieses Ritual schon im Kopf des Kindes eingebrannt hat, und das perfekte Beispiel dafür wie der Placeboeffekt bei Kindern wirkt

    2. Bei uns ist es eher der Effekt vom Pflaster, der eine spontane Schmerztilgung und Wundheilung auslöst. Gerade erst vorgestern: Wenn Papa vor eine Woche sich mit dem Motorrad hinhaut muss es Junior (6 Jahre) ein paar Tage später mit dem Roller nachmachen – und unter anderem mit der Nase bremsen. Zuerst das große Wehklagen – kaum war das Pflaster über der Schürfwunde war alles wieder in Butter und man hat sich wieder den Roller geschnappt 🙂

        1. Dafür haben doch Frauen die riesige Handtasche und Männer die große Brieftasche?

          (Neulich in meinem großen Portemonaie tatsächlich das Heftchen mit den DRK-Pflastern entdeckt.)

  18. Muss ich mich jetzt als Rabenmutter fühlen wenn ich gar nix mache (außer trösten natürlich)? Wenn mein Kind vom Fahrrad fällt, dann oft weit weg von fließendem Wasser, Mullbinden und Desinfektionsmitteln, und nein, ich trage nicht überall eine Hausapotheke mit mir herum. Bis wir daheim sind ist die Wunde meist verschorft, da kratz ich dann auch nicht mehr dran rum um noch Sandkörnchen zu bergen. Bisher ist alles ohne Narben verheilt…

    1. Das ist ja interessant… ich hol mir gleich die Chlorbleiche und kipp die über meinen gerissenen Bauchmuskel! Gibt bestimmt nen tollen Farbeffekt bei meinem dunkelblauen Bauch…. Bei meinen chronischen Schmerzen vertrau ich ja auch auf naturheilkundliche Medikamente… die gibts sogar auf Rezept (BTM- Rezept).
      Verzweifelte Menschen versuchen alles… wenn es sein muss auch Voodoo,

      Natürlich hat man nicht immer die Möglichkeit, kleine Wunden optimal zu versorgen… aber Platz für ein jodfreies Desinfektionsmittel und 1, 2 Pflaster hat man doch immer in den Taschen.

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