Wenn ich dran bin, bin ich dran.

Die Mutter drängt sich nach vorne an der Anmeldung, während Moni sich mit einer anderen Patientenmutter unterhält und diese gerade bittet, ihr ins Untersuchungszimmer zu folgen.

Mutter: „Moooment… jetzt komme erstmal ich dran.“ Sie stellt sich vor Mutter No.2 und Moni, das greinende Kleinkind im Schlepptau.
Moni: „Oh, Frau Reisig, hallo.“
Mutter: „Jaja, hallo, aber ich bin jetzt erstmal dran.“
Moni: „Haben Sie denn einen Termin?“
Mutter: „Ja, sicher, ich habe doch heute morgen angerufen, halb drei sollte ich kommen, jetzt isses schon halb vier, ich bin noch immer nicht dran, und jetzt habe ich grade mitbekommen, wie sie hier weiter die Patienten reinrufen, und ich warte im Wartezimmer bis ich doof bin, oder was oder wie?“
Moni: „Ach, und Sie sind schon länger da?“
Mutter: „Ja, sicher, schon über eine Stunde.“
Mutter No.2 weicht etwas zurück, ihren Säugling beruhigend in der Babyschale schwenkend. Hier kommt sie jetzt nicht zum Zug.
Moni: „Haben Sie sich denn vorhin auch vorne angemeldet?“
Mutter: „Nein, wieso das denn? Ich habe doch einen Termin, da wissen Sie doch, dass ich komme, und jetzt warte ich schon …, Mensch. Wenn ich dran bin, bin ich dran! Das müssen Sie doch wissen!“

Es war viel los. Keine Frage.
Die Mutter ging aber wirklich davon aus, dass sie sich mit „ihrem Termin“ ins Wartezimmer setzt und dann aufgerufen wird. Die Frage ist nur, wie die fMFA wissen sollen, dass die Patienten überhaupt angekommen sind, wenn sie sich nicht an der Anmeldung … ja … anmelden?
Ob das bei anderen Ärzten anders läuft?

57 Antworten auf „Wenn ich dran bin, bin ich dran.“

  1. Bei meiner Hausarztpraxis kommt es dauernd vor, dass Personen aufgerufen werden, die nicht anwesend sind.
    Ja, die Empfangsmitarbeiter gucken wer da sein sollte und rufen diese Patienten dann auf. Dauert ca. 10 Sekunden.

    Verhindert auch solche Situationen, wo man sich als Patient zwar treu und brav angemeldet hat, aber der Vermerk, dass man da ist, verlorengeht…
    Ja, ist mir schon zwei mal passiert. War ja auch nicht schlimm, ich bringe immer genug Lesestoff für 2-3 Stunden mit, und hey, Fehler passieren.

  2. Gerade heute habe ich diesen Fall in einem Ärztehaus erlebt. Ich hatte einen Termin, watschelte in den Wartesaal, bediente mich zwei Stunden lang an der Kaffeemaschine, las auf dem Laptop einige Sachen für meine Arbeit, und WLAN ist schliesslich auch ganz fein.

    …und als ich dann mal frage, wann ich drankäme, bekomme ich die Antwort: „Wenn Sie sich gemeldet hätten, wären Sie schon längst drangekommen.“

    Wenn ich einen Termin habe, betrachte ich mich als angemeldet. Sie wissen, wann ich da bin. Ich rufe vorher an, falls ich verhindert bin. Komme ich zu spät, bin ich damit einverstanden, als letzter den Arzt sehen zu können.

    Vielleicht bin ich noch vom altem Schrot und Korn…

  3. @Muggel: Erbschaftsamt in Hannover ist genau umgekehrt: Mo-Fr 9-12 Uhr geöffnet, Termine werden keine vergeben, man muss warten, bis man drankommt (und wenn man sich im Gebäude nicht auskennt, stellt frau sich auch erst mal in der Schlange für die kleinen Gerichtsfälle oder wie das hiess an…)
    Für alte Leute wie meine Mutter echt ein Horror.

  4. Wer mal wirklich wissen will, was Anmeldung extrem bedeutet, möge bitte mal nach Berlin ziehen und einen Termin auf nem Amt zwecks Beglaubigung einer Urkunde oder einer anderen Kleinigkeit ausmachen.

    Während man in anderen Städten einfach auf das nächste Bürgeramt geht, eine Nummer zieht und nach 20 Minuten dran kommt, läuft das hier nämlich so:
    Man macht grundsätzlich einen Termin aus, auch wegen Kleinigkeiten. Damit das dann für ältere Leute nicht zu einfach ist, geht das ausschließlich online. Wenn man Glück hat, findet man dann in etwa drei Wochen mal einen freien Slot in den man sich eintragen kann (natürlich zu einer unmöglichen Tageszeit). Will man einen Termin morgens oder abends haben, sollte man eher sechs Wochen Vorlaufzeit einplanen.
    Benötigt man eine Beglaubigung/Urkunde zeitnah, dann gibt es ganz wenige Bürgerämter, bei denen man auch ohne Wartezeit vorbeikommen kann. Diese befinden sich eher in den Randgebieten von Berlin. Man sollte da dann aber etwa um 7 Uhr morgens an der Rezeption stehen. Um 9 Uhr hat man etwa 100 Wartende vor sich.

    Kinderdoc, das Modell wäre doch was für Dich, oder? Nach 6 Wochen Vorlaufzeit hat sich doch der Schnupfen der kleinen Marie-Luise von selbst erledigt. 🙂

    1. Gültig nur: für bestimmte Gebiete von Berlin.

      Nicht vergessen, das Berlin elf kleine Sch…dörfer ist, die mit langen Straßen zusammengewachsen sind. Das erzeugt einerseits viel grün, sorgt aber auch für die Abgeranztheit vieler Zwischengebiete. Berlin ist eine keine Hauptstadt.

      1. Berlin ist cool, aber ich empfinde es durchaus auch als etwas provinziell (der eingeborene Berliner würde mich für diesen Satz steinigen). Ich wohne seit 4 Jahren in Wilmersdorf. Ich habe das mit dem Amt echt noch nie anders erlebt. Und ich hab auch schon Ämter in Berlin der Reihe nach abgeklappert. Entweder Termin mit unglaublicher Vorlaufzeit über das Internet buchen oder bei kurzfristig notwendigem Termin am Amt einen Tag Urlaub einplanen, da man unangemeldet 6-8 Stunden Wartezeit einplanen muss. Irgendwie schafft es die Stadt auch nicht, abends bis etwa 20 Uhr Sprechstunden anzubieten, so dass man einfach nach seinem Feierabend noch schnell sein Anliegen erledigt.

        Vorher hatte ich schon in ein paar anderen Städten (etwa 100.000-300.000 Einwohnern) gewohnt. Man geht dort auf das Amt, zieht ne Nummer und ist nach ner halben Stunde Wartezeit dran.

        Falls Du nen Tipp hast, wo man in Berlin (gerne 15 km Umkreis um Wilmersdorf; ich hab ein Auto) mal unangemeldet um 18 Uhr auf ein Amt gehen kann, sich eine Nummer zieht und dann um 20 Uhr sein Anliegen erledigt hat, wäre ich Dir für einen Tipp wirklich schweinedankbar.

        1. Sehr off-topic: aber ich habe in Treptow Köpenick nie Probleme im Bürgeramt gehabt. Frühs um 8 Uhr rein, spätestens 9 Uhr fertig und raus. Die haben da sowohl eine persönliche Anmeldung (zum Filtern) als eben auch den berühmten Nummernautomaten.

          Um zum Thema zurückzufinden: beim Arzt möchte ich keine Nummer ziehen müssen. Hab ich mal bei einem an ein Krankenhaus angebundenen Chirurgen für Patienten ohne Termin erlebt … fand ich irgendwie arg unpersönlich.

  5. Hm, ich bin nur sehr selten beim Arzt, deshalb kenne ich die Gepflogenheiten anscheinend nicht, aber wenn ich irgendwo einen Termin habe, z.B. bei einem Amt (Arbeitsamt, Finanzamt, etc.), da gehe ich hin, setze mich ins Wartezimmer und warte bis ich Aufgerufen werde. Ich muss sagen dass ich schon davon ausgehe dass wenn man mir einen Termin gibt, dass man davon ausgeht dass ich da bin, was hätte der Termin sonst für eine Funktion?

    Viele schreiben hier dass man sich ja „bei der Anmeldung anmelden müsse“, ich würde ja fast sagen die frau hat das ja getan als sie sich den Termin geben lassen hat, wieso soll sie sich noch mal anmelden? Ich würde das eher anders herum verstehen, dass falls man nicht kommen kann, oder sich verspätet dass man anruft und bescheid gibt bei der Anmeldung, damit die das wissen.

    Wenn ich die Kommentare hier aber lese scheint sich das so keiner vorstellen zu können, was mich schon irgendwie wundert.

    1. Ich denke beim Arzt ist das schon etwas anderes, weil ja die Arzthelferinnen meist schon einiges abklären: Kärtchen einlesen, Impfpass einkassieren, Voruntersuchungen (messen, wiegen, blutabnehmen…), und das machen sie eben wenn du reinkommst und sie grad Zeit haben, damit das alles erledigt ist wenn das Zeitfenster für deinen *Arzt*termin dann kommt.

      Außerdem geht es bei manchen Ärzten eben nicht so reibungslos dass alle pünktlich zu ihrem Termin erscheinen. Was, wenn ein Patient 5 Minuten zu spät kommt? Der würde dann bis zum Ende des Tages unbehandelt im Wartezimmer verstauben weikl keiner mehr mit ihm rechnet. Das mag beim Arbeitsamt eine Erziehungsmaßnahme sein, bei Kranken ist das aber ein Problem.

    2. Tja – und ich war so selten auf solchen Ämtern, dass ich mich IMMER anmelde. Wie soll mein Bearbeiter denn sonst wissen, dass ich da bin und den Termin nicht… öh… vergessen habe zum Beispiel? 😉

      1. Da musst Du aber schon Glück haben, an der Info noch auf einen Menschen zu treffen.

        Ich musste mit dem Großen zum Informationsgespräch. 10 min früher da sein, habe ich mir angewöhnt. 10 min nach Terminbeginn kam dann endlich der Sachbearbeiter. Und nirgends war jemand, den man fragen konnte, ob der Sachbearbeiter überhaupt da ist.

        Und durch die „tolle“ Hotline-Rufnummer kann man noch nicht mal darüber abklären, ob mit dem Termin noch alles in Ordnung ist.

        Überhaupt kann man dort ja niemanden mehr erreichen, sondern muss sich immer durch die Hotline-„Freude“ quälen. Mal eben in das Job-Center rein und was fragen scheint „verboten“ zu sein.

        Das sind Zustände, die wünsche ich mir für Arztpraxen nun mal grad überhaupt nicht!!

        1. Du lebst in einer seltsamen Stadt *auf deine Schilderung mit dem Ärzte-Wartesystem deut*.
          Bei uns im Amt sitzen IMMER Leute in der Anmeldung (und ich rede hier von Ämtern von 4 Städten, die alle recht weit auseinander sind… also andere Bundesländer :O). Selbst wenn sie sagen „bitte gehen sie nur durch“. :O
          Oh Gott bei „niemand an der Anmeldung“ würde ich Blut und Wasser schwitzen. Ich hoffe das tut mir nie jemand an. O.O

          1. Hier, Hamburg St. Pauli, ist es bei der arge übrigens noch mal anders, da kommt man nicht am Pförtner vorbei, wenn man keinen Termin hat, der muss einem dann per Summer die Tür ins Treppenhaus öffnen, und das tut er natürlich nur dann, wenn man einen Termin hat. Andernfalls füllt man ein Formular mit Terminbitte aus und kann wieder nach Hause gehen und auf den Brief mit der Einladung warten…
            Weiter oben schrieb jemand, er würde eine Nummer ziehen und sich dann einfach rein setzen – das System wurde aber schon seit Jahren abgeschafft. In HH-Altona wiederum zieht man noch Nummern, muss auch an einem Pförtner vorbei, den man allerdings nicht ansprechen muss, der sitzt da halt so…

            Ergo scheinen auch die Argen sehr individuell strukturierert u sein, was Anmeldung und einfach ins Wartezimmer setzen angeht…

  6. Ich habe beim letzten Kinderarzt-Besuch eine Familie im Wartezimmer erlebt, die die Wartezeit in ihren Augen sinnvoll genutzt und erstmal ein Picknick eingelegt hat. Die Mutter hatte einen Korb mit mehreren Tupperdosen dabei aus denen sie immer ein andersartig belegtes Brot hervorzauberte und es ihrem etwa 2-Jährigen Junior vorhielt. Wenn dieser mit dem Kopf schüttelte, bekam er das nächste Brot vorgehalten. Der Vater hingegen hatte eine große Aldi-Tüte dabei aus der er pausenlos Bananen, Kekse und Salzstangen hervorholte. Selbstverständlich bekam Junior auch davon alles angeboten bis Junior gar nicht mehr wollte und die Eltern in leichte Panik gerieten. Junior hatte zudem seinen großen Lederfussball dabei um damit im Wartezimmer den Kaufladen und die Holzeisenbahn abzuschießen. Ein rundum gelungenes Picknick beim Kinderarzt. Auf die Idee bin ich auch noch nicht gekommen…

      1. Ich sehe solche Leute immer in der Straßenbahn (und natürlich auf dem Spielplatz, aber das ist ja fast schon normal…). Die haben anscheinend echt Angst, dass ihr Kind zusammenfällt wenn es nicht permanent was mümmelt. Schrecklich. Und wenn dein Kind ob des Buffets in der Nachbarbank sagt, dass es Hunger hat und du vertröstest es, dass man in drei Stationen ja daheim ist, dann sehen sie dich an als ob *du* derjenige bist, der seinem Kind grad ne Essstörung anerzieht.

            1. Oh Gott, ja, im Kinderturnen gab es bei uns eine noch schlimmere Unsitte: Jedes Kind hatte was zu Naschen/Salzbrezeln/etc. dabei und nach dem Turnen musste man dann rumgehen und alles mit allen teilen. Wehe, man hat sich dem verschlossen. Ätzend!

  7. Noch eine Variante:
    Mein Hausarzt vergibt keine Termine (das ist allerdings bei allen allgemeinen Ärzten in der Gegend so) und man meldet sich auch nicht bei der Anmeldung ausser beim allerersten Besuch.
    Man nimmt eine Wartenummer und setzt sich ins Wartezimmer, Ausnahmen davon sind Injektionen und fiebrige Patienten, die nehmen keine Nummer und setzen sich direkt vors Arztzimmer und werden vorgenommen.
    Die Krankenkassenkarte liest der Arzt selbst ein.
    Rezepte, Überweisungen und sonstiges sind nach dem Arztbesuch im Vorzimmer abzuholen.
    Das System ist wohl nicht ideal, aber da Termine bei Hausärzten in der Gegend nicht üblich sind angenehmer als die üblichere Variante von Anmeldung und dann doch im Wartezimmer zu sitzen und aufpassen zu müssen wann der als letztes vor einem gekommene drankommt (es werden nur absolute Notfälle vorgezogen)
    Bei dem Wartenummernsystem kann man, wenn man sieht dass die eigene Nummer weit von der aktuellen entfernt ist wenigstens nochmal spazieren oder ins gegenüberliegende Kaffeehaus gehen.

    1. Himmel.
      Incl. 3 Stunden Wartezeit. Bei > 100 Kindern pro Tag unmenschlich. Tut mir leid: Alte Leuten mögen es vielleicht, zu warten. Kann man auch ein Schwätzchen halten. Kinder drehen da durch.

      1. Na ja mich nervt Wartezeit allgemein, egal ob nun beim Arzt oder sonst irgendwo. Ganz besonders nervig wird es aber auf Ämtern, vor allem wenn man dann ins Büro kommt und die sitzen/saßen gemütlich beim Kaffee. Beim Arzt weiß man wenigstens das er was macht.
        Nun zum Allgemeinmediziner: Die Variante von Anna finde ich allerdings sehr bescheuert, da würde ich mir wie bei der Abfertigung am Schalter eines Flughafens vorkommen und den Arzt würde ich dann auch zum letzten Mal besucht haben. Bei seinem Arzt, egal ob nun Kinderarzt oder sonst was, muss man sich sicher und wohl fühlen. Okay, wenn sich Anna damit wohl fühlt, ich würde es sicherlich nicht.
        Bei unseren Allgemeinmedizinern hier gibt es zwei verschiedene Varianten die sehr verbreitet sind: 1. Behandlungen jeglicher Art nur mit Termin. das finde ich sehr praktisch, denn so war die Wartezeit immer schön kurz. Das längste das ich bei der Variante je warten musste waren 10 Minuten, weil es beim Patienten vorher etwas länger dauerte als geplant. das hat beim Wechsel des Arztes zwar erst mal eine Umgewöhnung erfordert, aber als man sich dran gewöhnt hatte und die Vorteile gesehen hat war es das mehr als wert. Der Arzt bei dem ich es erlebt habe ist übrigens ein junger der die Praxis seines Vaters übernehmen wird und ihm den Wechsel zu diesem System schmackhaft gemacht hat. Der Arzt, eigentlich beide, da der Vater noch mit arbeitet, wirken auch entspannter, als bei anderen Systemen.
        2. Bestellungen auf Termin für Nachfolgeuntersuchungen/Vorsorge bei akuten Sachen ohne Termin. Mit der Variante war ich nicht so zufrieden, weil man selbst mit Termin der zeitig am Tag lag Stunden gewartet hat, wenn man gerade Pech hatte und das hatte ich immer, da ich nur in Grippesaisons krank wurde. Allerdings war es der Arzt wert, der war einfach perfekt. Leider ist der Doc mittlerweile in Rente und die Praxis ohne Nachfolger.
        Das 2. System scheint hier vor allem bei älteren Ärzten verbreitet zu sein, kann das an der Ausbildung liegen? Lernt ihr mittlerweile im Studium oder bei der Spezialisierung besser wie man eine Praxis organisiert? Oder ist das alles Geschmackssache?

        1. Aaaaaaaaalso,

          bei egal was, ruf ich in der Praxis an, egal welcher Arzt es denn gerade ist, und schildere das Problem und frage nach, wann ich kommen kann (mit mir, oder meiner Mutter oder für die Kinder / also mehrere Praxen).

          Dann bekomme ich gesagt, wann es am günstigsten ist. Erhalte also so etwas wie einen Termin für den Notfall. Wenn es gerade sehr voll ist, aber ein Notfall, dann bekomme ich gesagt, dass ich halt „Zeit mitbringen“ soll. Für kleinere Notfälle erhalte ich dann einen Termin innerhalb der nächsten paar Tage. Für regelhafte Kontrolluntersuchungen mache ich immer sofort einen neuen Termin aus.

          Und bei ansteckenden Erkrankungen (wie Windpocken und Masern / Kinderarzt) ist es enorm wichtig, dass man vorher anruft und durch den Hintereingang in das Isolierzimmer geht. Es müssen keine Säuglinge mit diesen Erregern in Kontakt gebracht werden! 💡

          Und selbstverständlich sage ich in allen Praxen, dass ich/wir da sind.
          Medikamenten-Bestellung (Dauermedikation) nutze ich das Internet und gebe der Praxis 1 – 2 Tage Zeit, dann brauch ich nur kurz rein, nehme das unterschriebene Rezept und bin wieder weg. Da gibt es nur beim Quartalswechsel Probleme, da das Rezept erst geschrieben werden darf, wenn die Karte eingelesen wurde.

          Und ja, trotz und alle dem habe ich dann Wartezeiten. Aber selten länger als 30 min. .

          1. Wenn das alle Patienten so machen würden (und dann auch zur entsprechenden Uhrzeit kommen würden und nicht noch die ganze Familie mitbringen) wären die Wartezeiten bestimmt noch kürzer. Leider geht das in die Köpfe der meisten Menschen nicht rein…

        2. Ich wäre viel glücklicher über ein System mit Termin…. aber das ist einfach nicht verfügbar, kein Allgemeinmediziner hier macht das und wahrscheinlich ist es auch unmöglich es einzuführen weil die Patienten nicht damit rechnen einen Termin haben zu müssen.

          Das Wartenummernsystem hat wenigstens den Vorteil dass man wenigstens etwas Planungssicherheit hat und die Praxis noch mal verlassen kann, bei anderen Ärzten geht es auch nicht schneller und es kommt der dauernde unterschwellige Streit darum wer erst da war hinzu.
          …. und das Wartesystem sagt nichts über die ärztliche Qualität aus

          1. Also das es zu streit wegen des Zeitraumes der Behandlung gekommen ist habe ich noch nie erlebt. Bei den Ärzten die auch ohne Termin behandeln, war es immer so das die Patienten nach einem Aufruf des Arztes in eines der Behandlungsraum geschickt wurden. Dafür hatte der Arzt extra so eine Gegensprechanlage. Warum das nicht einfach so machen?

  8. Ja, das gibt’s tatsächlich auch andersrum: allerdings war das in einem Ärztezentrum in Norwegen. Hab an der Rezeption hallo gesagt. „Brauchen sie einen Termin?“ – „Nein, ich hab einen um 10“ – „Na, jetzt ist doch erst Viertel vor, wir rufen Sie schon noch auf.“

  9. Kenn‘ ich auch; kommt immer wieder vor. In allen Alters- und Gesellschaftsschichten, privat und Kasse.
    Wie die Leute allerdings drauf kommen, dass man sich an der Anmeldung! eben nicht anmelden muss, ist mir schleierhaft. Kenne das System „andersrum“ gar nicht und ich glaube, dass das in den meisten Praxen gar nicht umsetzbar wäre. :/

    1. a) sitzt die Patientin da sicher nicht alleine. Daher kann einem durchaus mal der Überblick fehlen
      b) sitzt/steht Moni vielleicht auch nicht unbedingt alleine an der Anmeldung und könnte daher zu Recht davon ausgehen, dass die Dame, wie es der Normalfall ist (auch ich kenne es nicht anders) sich schon angemeldet hat.

    1. Ja, das kenn ich ja auch vom A-Amt, äh, sorry, von der A-AGENTUR!: Da wird einem schonmal schildlich ein „Wenn Sie einen Termin haben, setzten Sie sich ins Wartezimmer, Sie müssen sich NICHT anmelden, SIE WERDEN AUFGERUFEN!“ entgegengeschlonzt.
      … Und dann harrt man da der Dinge, die da kommen mögen bzw. des Sachbearbeiters, der einen da abholen mag… Ist ein Bisschen so, wie im Tierheim: Holt mich einer ab und nimmt mich mit, *fiep*?
      Find ich nicht so prall…

  10. Auch hier gilt offenbar, Ausnahmen bestätigen die Regel. Mein Hausarzt hat dieses System vor ein paar Jahren eingeführt und seitdem hat sich sogar die Wartezeit wesentlich verkürzt. Inwieweit da jetzt ein Zusammenhang besteht, kann ich da als Außenstehender nicht beurteilen. Ich würde aber sagen, dass es der fMFA bei der Anmeldung Arbeit erspart, gerade bei Folgeuntersuchungen, da man sich da ja i.d.R. nicht noch einmal mit der Krankenkassenkarte registrieren muss.

    1. zu unberechenbar. Das setzt voraus, dass alle pünktlichst kommen. Sonst rennt die fMFA mehrmals ins Wartezimmer, um zu schauen, ob der Patient da ist. Wer zu spät kommt, muss sich dann doch vorne melden, wer zu früh kommt, eigentlich auch. Die mit der Karte am Anfang des Quartals auch. Ach nee.

  11. JA!!!!, es läuft auch anders.
    In unserem Krankenhaus in der gynäkologischen Ambulanz ist es tatsächlich so, dass ein Schild dransteht: „Wenn Sie einen Termin haben, setzen Sie sich bitte einfach ins Wartezimmer. Alle anderen melden sich zuerst an der Anmeldung“.
    Da ich dort in den Schwangerschaften mehrere Male aufschlagen durfte: Es hat immer geklappt. Ich war sehr suspekt, aber …

  12. Unser KiA hat ein großes Schild an der Eingangstür.

    „Anmeldung ist unbedingt erforderlich“

    Wie man sieht, sind diese Zettel nicht ohne Grund. 🙄

  13. Ja, es gibt diese Patienten, es sind immer die gleichen. Die, die früher am ersten Tag des Quartals kamen, um 20 Überweisungsscheine zu holen, damit ihre 10 Euro gut angelegt waren.
    Ansonsten muss man bei uns auch am Empfang vorbei, um ins Wartezimmer zu gelangen und die Wartezimmertür hat zusätzlich eine Glastür. Da sieht man, wenn einer im Wartezimmer umkippt oder jemand sich eingeschlichen hat.

    1. Ich frage mich gerade, was daran schlimm ist, am Anfang des Quartals alle Ü-Scheine zu holen? Das muss doch nun jeder Patient selbst wissen, wie es für ihn organisatorisch am einfachsten ist. Und es gibt nun mal logistische und organisatorische Gründe, die das erforderlich machen können.

      1. Einfache Begründung:
        Weil es einfach extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Es ist ja nicht nur einer sondern x Patienten, die ohne Termin (logischer Weise) in die Bestellsprechstunde kommen, während man noch die kranken Menschen behandeln muss.
        Wie gesagt:
        Ein Problem an sich ist es nicht. Aber bei manchen Pappenheimer war man immer dezent genervt – natürlich ohne es den Kunden direkt merken zu lassen. 😉

        Wir haben darum auch immer gesagt:
        Wenn sie den Schein nicht gerade am ersten Tag brauchen, dann hohlen sie ihn am Besten erst ab den zweiten Tag – da geht es erfahrungsgemäß schneller.
        Hat tatsächlich etwas gebracht. Dann kamen nicht 30 Ü-Abhohler am 1. Tag sondern nur 15 – und die anderen 15 verteilten sich dann in der Regel auf den Rest der Woche, weil die unsere Logik weitersponnen. 😛

        1. Ich kenne es nur so, dass es am Tresen (nicht im Sprechstundenzimmer) problemlos vonstatten geht. Wegen jedem der Ü-Scheine (ja und da können schon mehrere zusammenkommen- und damit meine ich keine Pappenheimer) einzeln kommen zu müssen, das wäre wirlich recht viel verlangt.

          1. Natürlich Problemlos… niemand hätte da was gesagt. Und natürlich am Tresen.
            Es ist trotzdem für den MFAs durchaus anstrengend, wenn es am ersten Tag ist. Dann kamen alle, die am Ende des Quartals nicht mehr kommen wollten, um die PG im Zweifelsfall nicht doppelt bezahlen zu müssen, das ständig klingelnde Telefon, dass am ersten Tag noch schlimmer ist als an allen anderen Tagen („Ich hätte gerne *Rezept/Überweisung/Heilmittel a.d.R./Termin für planbare Sache/Termin für eilig/Telefonauskunft/etc.pp.“), Quartalsrezepte, „lesen sie mal meine Karte schon ein“, usw.

            Wir hatten in meiner Ausbildung mal mitgezählt (Strichliste und Systemzählung):
            Arzt-Patienten-Kontakt fiel gegenüber den Rest der Woche am Montag immer etwas ab (wir bestellten dann nie voll, um die PG-nicht-doppelt-bezahlen-Woller abzufangen), die MFA-Patienten-Kontakte war dagegen fast doppelt so hoch wie sonst.

            Und klar sind es nicht alle Pappenheimer… aber es gibt immer Spezialisten, die nicht einmal am Tag anrufen, sondern zwei bis dreimal, weil sie was vergessen haben ODER die Karte vergessen hatten ODER keine 10€ dabei hatten ODER speziell am Anfang des Jahres ihren Befreiungsausweis vergessen hatten und mit denen man erst einmal diskutieren darf (es war seitens der Ärzte absolut untersagt ohne KvK IRGENDWAS auszustellen, solange es kein Not- oder Sonderfall ist. Im letzteren Fall musste das aber von den Ärzten abgenickt werden – und die waren kritisch. Und bei bestimmten Leuten, wo man immer ewig hinterher telefonieren musste, damit man die Sachen bekommt, durften und mussten wir alles außer Notfall verweigern… egal wie sonderfällig er auch war. Und im Falle der Befreiung: Pat verlangt das richtig gesetzte Kreuz und will nicht verstehen (!) das es auch reicht, Rezept und Befreiung bei der Apotheke vorzureichen, wenn wir das Kreuz nicht gesetzt haben… und ohne eingetragene Befreiung setzten das die meisten Systeme automatisch, wir hätten das Handschriftlich ändern müssen (also auch abstempeln und Änderung unterschreiben lassen – was unsere Ärzte >nicht< getan hätten ohne Befreiungskarte vor der Nase). Und einfach so eintragen is' nich'.).

            Wie gesagt:
            Es geht nicht um den EINZELNEN Patienten – wie viele Bestellungen der auch immer haben sollte – sondern an die Masse an Patienten mit "nur mal eben". 😉

            1. Kleine Korrektur: Änderungen auf einem Rezept müssen vom Arzt mit Datum versehen und unterzeichnet werden. Ein zusätzliches Abstempeln ist nicht (mehr) nötig, zumal der Zusatzstempel die Lesbarkeit der gesamten Verordnung zum Teil ins Philosophische verfrachtet…

            2. Kein Stempel mehr?
              Oha, das war mir neu. Wir hämmern noch überall den Stempel drauf, wo was geändert werden muss (und bevorzugt da, wo nix steht, was der Apotheker erkennen muss)

            3. Wenn man die organisatorischen Abläufe nicht mehr optimieren kann, dann muss man aber auch bereit sein mit einem gewissen Chaos zu leben, darin zu arbeiten und damit zurechtzukommen. Sonst ist man falsch in diesem Beruf.

            4. Ja natürlich.
              Du hattest nur gefragt, was daran so schlimm sei und ich habe dir die Antwort (und die damalige Lösung – eben „Kommen sie am 02. bis .xten Tag“) geliefert. 😉

  14. Solche komischen Vögel gibt es echt überall. 😀
    Bei uns hält sich das noch relativ gut in Grenze, da man auf dem Weg in die Wartezimmer (ja wir haben zwei – nein, nicht nach Versicherung sortiert… aber bei fünf Ärzten in einer Praxis wird dann eben jeder Patient in das Wartezimmer geschickt, das am nächsten beim behandelten Arzt ist 😉 ) immer noch an die Anmeldung vorbei muss und wir direkt Blickrichtung Eingangstür sitzen… aber wenn es doch mal voll ist, das Telefon nach einem Stilleeffekt verlangt und die Ärzte auch noch was wollen… da schleicht sich dann doch mal jemand durch. Zu letzt passiert, als ich meine Stelle neu angetreten habe. Ich hatte gerade einen Herren ins Wartezimmer geschickt, da kommt eine Dame rein, sieht den Herrn an, steckt die Autoschlüssel in die Tasche und geht sich mit ihm unterhaltend ins Wartezimmer. Kein Blick zu mir, nicht mal ein Guten Tag oder sonstigen Hinweis, dass sie zum Arzt will (Versichertenkarte in der Hand und so).

    Argumentation der Dame, als sie sich dann beschwerte:
    „Aber sie haben mich doch gesehen und ich komme seit x Jahren hier her, man kennt mich!“
    Antwort meiner Seits – Gott sei Dank bei einem Großteil der Kundschaft immer noch gültig xD:
    „Hallo. Ja ich habe sie gesehen, aber sie gingen zusammen mit einem Herren ins Wartezimmer, so dass ich dachte, dass sie nur Begleitung wären… und nein, ich kenne sie nicht. Immerhin arbeite ich erst seit einer Woche hier. :)“

    PS:
    Den Herren kannte sie tatsächlich, das Zusammentreffen war aber Zufall. ._.

    PPS:
    Die werte Frau nimmt in übrigen IMMER an, dass wir sie auf einem Blick erkennen. Da sie relativ oft kommt (Marcumar-Pat.), erkennen wir sie dann natürlich auch und wissen, dass sie einen Termin hat.
    Aber egal wir abgelenkt wir sind (Notfall, Pat. die den Blick auf den Eingangsbereich versperren, es sitzt gerade mal niemand an der Anmeldung, weil man eben schnell was trinken ist…), sie geht IMMER durch – ohne Hallo und „ich bin dann da“. Das macht sie nebenbei auch, wenn sie ohne Termin kommt.
    Und Schade: sie ist eine sehr geduldige Frau. Wenn es uns nicht eher auffällt (weil wir die Pat. via Telefon aus den Wartezimmer raus rufen und damit nicht regelmäßig ins Wartezimmer sehen), dann beschwert sie sich frühstens nach 3 Stunden Wartezeit. ._.

  15. Erlebe ich regelmäßig als Patient in der Krankenhausambulanz.
    Man geht zur Anmeldung, dort gibt es einen Laufzettel, was zu tun ist, damit geht man zum Lungenfunktionstest. Dort Laufzettel abgeben und warten, bin man dran ist.
    Mitwartende Patienten schimpfen über die lange Wartezeit, dass sie nicht drankommen, etc.
    Irgendwann stellt sich raus: Laufzettel nicht abgegeben. Argument, warum die MTA Schuld an der Misere ist: „Sie sehen doch, dass ich hier sitze!“

  16. Erstaunlich, dass sie zur bestellten Uhrzeit nicht direkt ins Sprechzimmer geplatzt ist, anstatt sich ins Wartezimmer zu setzen, wo sie doch bestellt ist (und alle anderen vermutlich nicht) 😉

  17. Ja wie, hast Du etwa keine Zettel an Wänden und Türen kleben, auf denen explizit steht „Bitte melden Sie sich an der Anmeldung an!“? *kopfschüttel*
    … Ich kenne sogar einige Praxen, die extra in Wartezimmer Plakate haben a la „Liebe Patienten! Sie werden bei uns nach Dringlichkeit und organisatorischen Überlegungen aufgerufen, es geht daher nicht immer der Reihenfolge nach!“ – Hat schon so manche Diskussion im Keim erstickt! 😉

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