Da kriegt man was geboten

Mutter: „Ich… ich… wechsle sofort den Kinderarzt, wenn ich nicht jetzt sofort dran komme, das Medikament xy nicht kriege, nicht vom Kinderdok untersucht werde, sondern wieder nur von der Frau Vertretung, nicht das kriege, was ich will!“
Tülay (fMFA): „Also wenn Sie unzufrieden sind…“, dürfen Sie gerne gehen, Reisende soll man nicht aufhalten, „kann ich das gerne nochmal mit Herrn Kinderdok besprechen“, der wird aber auch nichts anderes sagen, im Gegenteil, auf Drohungen reagiert er eher trotzig.
Mutter (richtig laut): „Jetzt kommen Sie mir bloß nicht mit Ihrer geschulten KommunikationsSCHEISSE!“ (Keine Auswahlen diesmal, so wortwörtlich gesprochen.)

Sagt’s und verlässt die Praxis. Nicht, ohne vorher schnell noch die anderen Eltern an der Anmeldung mit ihren Tiraden zu beglücken. Wir hören sie noch im Aufzug zetern.
Andere Mutter, ganz leise über die Anmeldung zu Tülay: „Machen Sie sich nichts draus, die kenne ich vom Elternabend meines Sohnes, da gibt sie auch immer so Vorstellungen.“

Und das Beste zum Schluss:
Fünf Minuten später kommt Mutter No.1 (die Laute) zurück in die Praxis, ignoriert die Anwesenden an der Anmeldung und geht direkt ins Wartezimmer, sie ruft: „Maddox, kommste jetzt vielleicht mal endlich, wir wollen gehen?“, und zerrt kurze Zeit später den kleinen fünfjährigen Patienten hinter sich her zur Praxistüre heraus.

57 Antworten auf „Da kriegt man was geboten“

  1. Heute Morgen hatte ich einen Gesprächstermin (Vorgespräch) beim kinderarzt. Kann leiiiiider nicht telefonisch gemacht werden, müssen sie vormittahs vorbei kommen. Einen Tag Urlaub gemacht (Urlaub muss wegen den blöden Infekten in der kalten Jahreszeit in der warmen wohl dosiert werden als arbeitende Mutter). Und dann noch mitten am Vormittag, dass arbeiten gehen vor/danach unmöglich war. An der Anmeldung:“ Oh, tut uns leid, Herr doktor ist nicht da, nur sein Kollege. Sie haben ihre Schichten getauscht. Was die neurologischen Themen angeht ist er nicht so bewandert. Sie können aber morgen Vormittag (zur selben blöden) Zeit wiederkommen. “ Neiiiiiiiiiin! Da wurde ich aber auch stinkig. Wenigstens gibt es jetzt einen Telefomtermin!

  2. Völlig abgesehen von der Tatsache dass die Frau sich unmöglich aufgeführt hat, liebe ich den Satz “Jetzt kommen Sie mir bloß nicht mit Ihrer geschulten KommunikationsSCHEISSE!”

    1. Stimmt! Ich gebe zu, diesen Satz so ähnlich durchaus bei Kontakt mit einigen Call-Center-Mitarbeitern schon gedacht zu haben… .
      Wobei die meisten Call-Center-Mitarbeiter sich traurigerweise dabei eben nur an die Ihnen gegebenen Vorgaben halten.

  3. … Und später wundert sich Mutti bestimmt, wenn es mal heißt, der Sohnemann würde böse Wörter benutzen, andere Kinder schubsen und einen Wutanfall bekommen, wenn er was nicht haben darf…

      1. Genau: Zu Hause ist er ganz anders/ sowas macht er sonst nie/ er ist immer so freundlich zu Erwachsenen/ sie müssen mit ihm reden/ er versteht schon alles……

  4. 1. Liest sich wie ein Sketch von Anke Engelke in „Ladykracher“ 🙂
    2. Absolut episch ist allerdings der Satz „jetzt kommen Sie mir bloß nicht…“ – den merk ich mir und bringe das beim nächstbesten Versicherungsvertreter an 🙂

  5. Wow… Der arme Sohn, der sich sowas täglich anhören muss- ich glaube irgendwie nicht, dass die nur einen schlechten Tag hatte.

    Interessant finde ich aber immer wieder, dass solche Leute dann damit drohen, zu wechseln (nicht nur beim Arzt sondern auch allgemein). Dann fühlen die sich ganz besonders intelligent und schreiben sich selbst eine nicht zu unterschätzende Machtposition zu, denn sie sind fest überzeugt, den Joker zu haben, wegen dem das Gegenüber ihnen unverzüglich vor die Füße fallen wird. Die verstehen scheinbar wirklich nicht, dass sie einem damit einen riesen Gefallen tun.

    Auf manche Patienten/Kunden kann man auch mal verzichten^^

    1. Ich hab das mal beim Anwalt erlebt. Ein PKH-Paar hat die Sekretärin zugetextet, weil sie unbedingt zu Anwalt X wollte, weil sie mit dem IMMER alles machen. Dabei macht der ausschließlich Strafrecht in dieser gut laufenden Kanzlei. Dann drohten die auch zu wechseln. Wie das ausging weiß ich nicht mehr, da ich das nur im Vorbeigehen und auf eine Kopie warten mitbekam.

  6. Wir kennen die Vorgeschichte nicht, insofern fällt es schwer zu beurteilen, weshalb diese Mutter ihre Nerven verloren hat. Das einfach nur auf schlechtes Benehmen zurückzuführen, ist meiner Meinung nach zu einfach. Aber im Verurteilen tun wir uns bekanntlich nicht schwer.

    1. Offenbar hat sie aber nicht das erste Mal „die Nerven verloren“. Andere Eltern sind auch gestresst, ohne im Wutanfall ihre Kinder zu vergessen. Da liegt doch der Verdacht nahe dass das eher ein Wesenszug ist.

    2. Grundsätzlich gebe ich dir recht, dass man Leute nicht verurteilen sollte, ohne die Hintergründe ihres Handelns zu kennen. Allerdings scheint sie sich ja nicht zum ersten mal so aufzuführen. Außerdem rechtfertigt das nicht, so rumzubrüllen.

  7. Okayyy … Beim ersten Abgang schaut man sich noch etwas unangenehm beeindruckt um, aber mal ehrlich: wieviele von denen, die das zweite Mal mitbekommen haben, haben danach gekichert? (Ich sicher)

    1. Dachte ich auch: Armer Maddox, mit einer Irren als Mutter geschlagen. So wird die sich bestimmt auch in der Kita aufführen: „Was? Mein Maddox darf keine Caprisonne mitnehmen? Ich wechsel‘ sofort die Kita!“

  8. tja.. dumm gelaufen so ein Abgang mit ohne Kind 😀 Peinlich peinlich.. Hat wohl beim Manierenvergeben das Melden vergessen 😀

    Das Kind tut mir leid..

    1. Immer wieder eine tolle Aussage *io*. Wie würde in deinen Augen so ein Elternführerschein aussehen? Und verhindert er, dass sich Eltern so aufführen wie Maddox‘ Mutter? Und wenn die bei der Prüfung durchgefallen wäre, was dann? Zwangssterilisation? Solche Gedanken sollte man mal zuende denken.

            1. bei deinen kommis frag ich mich immer ob du wirklich kinder unterrichtest, und was du da so für ein weltbild propagierst.
              wahrscheinlich eine typische, verquere grundschul-lehrerin wie ich sie früher am eigenen leib genossen habe.

            2. Und weil ich gerade zu faul bin, meine Kommentare zu bearbeiten: wie genau bezieht sich dein Trollkommentar nun auf meine Frage? Oder musstest du deine tägliche Dosis Hass einfach noch aufbrauchen?

            3. Wer sich im öffentlichen Raum (ja, genau das ist das Internet) als angebliche angehende Lehrerin outet und dann in seinem Blog und in seinen Kommentaren auf anderen Blog-Seiten eine Einstellung Eltern und Kindern gegenüber zur Schau trägt, wie Sie es tun, der muss nunmal mit der einen oder anderen Rückfrage rechnen.
              Und die Einzige, die hier gerade vor Hass/Wut/wasauchimmer sprüht, sind, nach den obigen Kommentaren zu urteilen, Sie.

            4. Kurze Rückfrage: Bringst du deinem Kind auch bei, dass es sich das Recht heraus nehmen darf zu bestimmen was ein anderer zu äußern hat?

            5. @referendarin: zu Ihrer Rückfrage an mich: Wie kommen Sie darauf? Wo habe ich Ihnen den Mund verboten? Sie können sowohl in Ihrem als auch in anderen Blogs gerne Ihre Meinung kund tun. Diese Freiheit will ich Ihnen keinesfalls nehmen, warum auch? Nur müssen Sie dann eben mit Rückfragen bezüglich Ihres Berufswunsches rechnen. Nichts anderes habe ich geschrieben.

        1. Und WIE Recht er hat!

          Obwohl man in praktischer Hinsicht diesen Missstand kaum beheben kann, sollte man ihn beheben.

          In der Schweiz braucht man einen theoretischen wie einen praktischen Kurs, um irgendeinen Hund halten zu können. Davon ausgenommen sind soviel ich weiss nur Blinden- und ähnliche Hunde.

          Der gutmütige, etwas faule Zottelhund, der einer sehbehinderten Frau hilft, den Weg nach Hause besser zu finden?

          Sie muss einen Kurs besuchen.

            1. grade die weiblichen vertreter des berufsstandes, vorwiegend in der grundschule (aufgrund deiner herauslesbaren allgemeinbildung unterstelle ich dir einfach mal grundschule) sind meist wenig kritikfähig und haben einen sehr schmalen horizont. ich hoffe sehr dass du möglichst wenig von deinem unterrichtsplan abweichen wirst. zu viel indoktrinierung können nur kinder verkraften, die die fähigkeit des selbstständigen denkens erworben haben – was du ihnen schließlich nicht vermitteln wirst. woher soll so ein soft-skill auch kommen.

            2. grundschullehrerinnen haben einen schmalen horizont… ich hau mich weg! ganz prima kommentar! tss… leider hast du dir dafür kein bienchen verdient!

    2. Genauso! Wenn ich Auto fahren will, muss ich eine Prüfung bestehen. Ein Kind kann man sich so anschaffen. Und so bleibt es manchmal einfach nur ein unbekanntes rätselhaftes Wesen.

    3. Es muss kein „Führerschein“ sein, aber es wäre wünschenswert, wenn Elternkurse die gesamte Zielgruppe erreichen würden. Ich denke dabei nicht an eine Pflicht, sondern erst einmal an verstärkte Bemühungen auf Seiten der Anbieter solcher Kurse, ihre Zielgruppe besser abzudecken.

      1. Damit bin ich gar nicht einverstanden.

        Gerade die Möchtegerneltern, die ihren Kindern statt Liebe Konsum beibringen, die Eltern, die ihre menschlichen Fehler mit höherem Taschengeld ausgleichen – genau die wird man mit freiwilligen Kursen niemals erreichen. Auch wenn sich die Kursanbieter auch so bemühen.

        Wenn man es korrekt findet, dass der Staat Hundehalterkurse vorschreibt – unabhängig von der Hunderasse – sollte man auch Zwangskursen fürs Eltern-Sein zustimmen.

        1. Bevor man das schwarzsieht müsste man es ernstmal versuchen. 😉 Es wird noch lange nicht ausgereizt, was möglich ist – auch methodisch.

          Hunde sind keine Kinder. Kinder sind irgendwann einsichtsfähig, Hunde nicht.

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