Gelesen im Mai

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Nach dem „Distelfink“ vom letzten Monat hatte ich Zweifel, ob mich ein Buch in diesem Monat ausreichend fesseln würde, damit ich es „durchhielt“. Nach einem guten Schmöker ist man da schwer zu überzeugen, finde ich. Ich habe trotzdem ein paar Bücher für diesen Monat.

Ein Wispern unter Baker Street von Ben Aaronovitch
(Übersetzt von Christine Blum)
Mit den Büchern um Peter Grant von Ben Aaronovitch ist es bei mir so eine Sache: Das erste habe ich in Englisch in London gelesen und fand´s ganz ok. Harry Potter für Erwachsene. Der zweite Band, dann aus Faulheit auf deutsch, war zwar etwas spannender und lustiger. Aber auch nicht der Brüller. Nun also der dritte. Irgendwie kehre ich immer wieder zu Peter Grant, den Zauberconstable aus London, zurück, aber wirklich packend spannend sind die Bücher nicht. Eher was für den gepflegten London-Witz. Und London-Fans sowieso. 3/5

Der Trafikant von Robert Seethaler
Ein Tipp aus den Weiten des Netzes, immer mal wieder beim Fremdbloglesen aufgetaucht, und zuletzt auch hier in meinem Gästebuch empfohlen. Ich habe das Buch genossen, mit eigenwilliger Sprache, die zugleich veraltet und doch junggeblieben wirkt. Auch wenn es vordergründig um die Zeit des Anschlusses Österreichs an das Dritte Reich geht, ist es letztendlich ein coming-of-age-Roman mit der ersten Liebe, dem ersten Sex, dem ersten und weiteren Verlusten. Ein tieftrauriges Buch, das Mut verleiht. Ein schwieriger Spagat in 250 Seiten. 5/5

Driver von James Sallis
(Übersetzt von Jürgen Bürger)
Sollte ein Mal-so-zwischenrein-Buch sein, aber war die Entdeckung des Monats. Ein Buch wie ein Schnaps, ein Whiskey, eine Dröhnung. Kurz, knackig und dreckig. Endlich kapiere ich, was der Begriff „hard-boiled“ bedeutet. Ein Actionthriller vom Kaliber eines Don Winslow oder Josh Bazell. Auch wenn ich es zwischendrin nicht glauben wollte: Ein Krimi kann literarisches Format haben. 4/5

Matti und Sami und die drei größten Fehler des Universums von Salah Naoura
… ist mein Vorlesebuch gewesen in diesem Monat. Es lag schon einige Zeit bei mir herum, und hatte beim Sohn aktuell keine Chance gegen Harry Potter und Percy Jackson. Außerdem dauerte das Vorlesen vom Blaubär so lange. Trotzdem haben wir beide die schöne Geschichte von Matti und Sami sehr genossen. Ich tat mich nur etwas schwer mit dem finnischen Akzent von Mattis Vater. Ein sehr lehrreiches Buch über die Lügen des Alltags, und wie Kinder sie erkennen. 4/5

Kinderland von Mawil
Ein Comic, der gerade überall zu finden ist und das zu Recht. Mawil schildert ein paar Wochen im Leben eines Siebtklässlers kurz vor der Wende in der DDR. Auch wenn ich selbst im Westen groß geworden bin, finde ich mich in vielen Kinderängsten, -bildern und -sprüchen wieder. Ein Acker ist das gleiche im Osten wie im Westen, und dass Tischtennisbälle brennen können, gehört auch zum Kinderweltwissen. So einfache Bilder, aber so eindrücklich. 5/5

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3 Antworten auf „Gelesen im Mai“

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