Kurzer Aufreger für zwischendrin

Inzwischen bietet die Lobby der Osteopathen einen schönen Service, welche Krankenkassen das Handauflegen problemlos bezahlen – hier ein kleiner Überblick. Erkenntnis: Alle großen Kassen springen auf den Marketing-Zug auf und übernehmen die Kosten zwischen 100 und 400 (!) Euro im Jahr. Zum bekannten Vergleich – Flatlinebetreuung eines Kindes in Deutschland beim Kinder- und Jugendarzt: ca. 160-200 Euro/Jahr.

Glücklicherweise scheint ein Bewußtsein zu entstehen, dass hier mit Alternativmedizin richtig fett Kohle gemacht wird, siehe Pressemitteilung des NDR vom Anfang diesen Monats: Verdreifachung der Mitgliederzahlen in den osteopathischen „Fach“gesellschaften, Verdreifachung der Kosten innerhalb eines Jahres (34 auf 110 Millionen).
Lustig sind da die Stellungnahmen der Osteopathie-Gesellschaften: „So kritisiert der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Manuelle Medizin, Matthias Psczolla, die fehlende Qualitätssicherung: „Man fordert einfach Ärzte auf, die gar nicht osteopathisch ausgebildet sind, ein Rezept auszustellen. Und damit geht man dann zum Osteopathen, der auch keine qualitätsgesicherte Ausbildung haben muss.“ Gabi Prediger von der Bundesarbeitsgemeinschaft Osteopathie begrüßt zwar den durch die Kassen ausgelösten „Aufschwung“ der Osteopathie, bemängelte jedoch ebenfalls, dass es keine einheitlichen Richtlinien für die Ausbildung von osteopathischen Behandlern gebe. Das sei „eine Gefahr für die Patienten“.

Falsch daran ist, dass ein Rezept für die Osteopathische Behandlung notwendig sei. Meines Wissens verlangt nur die TKK und die AOK in Baden-Württemberg eine Art „Delegation“ eines Arztes. Er muß nicht einmal eine echte Indikation stellen. Ansonsten behandeln doch Osteopathen in der Regel einfach mal so, oder weil die Hebamme oder die freundliche Nachbarin das empfohlen hat. Wer schon einmal vom Osteopathen ohne Behandlung nachhause geschickt wurde, möge das doch bitte in den Kommentaren posten.

Erkenntnis des Aufregers: Es gibt schwarze Schafe unter den Osteopathen (nein nein, *Dein* Osteopath, lieber Leser, wird schon nicht dazugehören) und die Behandlungsmaßnahmen der letzten Jahre übersteigen bei Weitem die zu erwartenden Indikationen. Oder hat sich in den Lebensumständen der Menschen in Deutschland in den letzten drei Jahren soviel getan, dass alle plötzlich Osteopathie benötigen?

Hier wird ein Boom bedient. Nichts anderes. Falsche Indikationen (Allergien bei Kindern? Hallo? Einnässen? Bitte? Dauerschnupfen? Wtf?), Angst vor verpassten Chancen („das machen doch jetzt alle“ – „um das Geburtstrauma zu regulieren“), sowie „alternative Seilschaften“ zwischen Physiotherapeuten, Hebammen und Osteopathen erhöhen die Nachfrage. Die Krankenkassen decken das aus Marketinggründen ab und schaffen einen Anreiz für noch mehr Osteopathen, diesem Goldrausch zu folgen, die dann noch mehr falsche Indikationen in die Welt setzen. Keine Wunder, dass da die Qualität leidet.

86 Antworten auf „Kurzer Aufreger für zwischendrin“

  1. Bis hierhin habe ich mich mit großer Begeisterung durch den Kinderdoc Blog gelesen (kam erst gestern einen Hinweis darauf) – sehr gut!
    Hier nun bin ich nicht wirklich glücklich mit der Aussage. Klar es gibt schwarze Schafe, Aber auch in der allgemein Medizin ist nicht alles Gold was glänzt.
    Tochters Schulunfälle wurden mit geklärt mit Röntgen und mit Schmerzmittel behandelt und mit dem Rat: Abwarten. Die Blockaden in den Wirbeln hat sich keiner angeschaut.
    Dann hatte meine Tochter wieder mal einen Schulunfall. Problem konnte nicht gefunden werden. 5 Spezialisten (alle über die BG) haben sich dem Problem angenommen. Abwarten und Physiotherapie war die Aussage. Nix half.
    Ein Jahr später schickte ich sie zu unserem Osteopathen. Er untersuchte sie und schickte uns weg (!) zu einem Spezialisten. DER dann tatsächlich auch das fand, was der Osteopath gefühlt hatte! Inzwischen ist sie operiert und (fast) wieder komplett fit.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Osteopathen machen in vielen Fällen einen super Job und haben oftmals einen ganzheitlicheren Blick auf die einzelnen Probleme.
    Amen 😉

      1. Wirbel – hier in diesem Fall Wirbel der Brustwirbelsäule – die auf Grund eines Unfalls (und ggf. der darauffolgenden Verspannungen) nicht mehr richtig in „Reih und Glied“ standen. Dadurch nicht voll bewegungsfähig waren.

        Sorry, wenn IN den Wirlbeln falsch geschrieben war, bin halt kein Doc 😉

  2. Weil darum gebeten: Wir wollten uns so einen Wunderheiler auch mal ansehen. Praktischerweise hat der hiesige eine kostenlose Babysprechstunde für Neugeborene (äußerst kluger Kundenfang), aber offensichtlich hat er an dem Tag schon genug geangelt, uns hat er für Mini eine leichte Dehnungsübung für den Rücken gezeigt und gesagt, wenn die Einseitigkeit in vier Wochen nicht besser sei, sollten wir wieder kommen. Für umsonst.
    Mal davon abgesehen, dass diese leichte Seitenpräferenz völlig normal ist und ich zum Glück genug fachlichen Background habe, um es zu wissen, war das eine amüsante Erfahrung. Nochmal brauche ich das aber nicht.

  3. Ich kenne ein Baby, dessen Leben durch einen Osteopathen gerettet wurde. Es weinte immer beim Wickeln so komisch. Der Kinderarzt schickte die Eltern als überbesorgt wieder heim. Der Osteopath tastete die Wirbelsäule ab und fand einen großen Tumor überm Steiß. Nur eine sofortige Chemotherapie konnte den Kleinen retten, der Tumor war bösartig. Zwei Tage später wäre das Baby tot gewesen. Echt passiert.

  4. Hier, Kind ohne Behandlung weil fehlende Diagnose nachhausgeschickt. Bei uns (Ö) sind Osteopathen auch immer Physiotherapeuten und machen dann die Zusatzausbildung. m.M. kein HokusPokus, wenn solide Ausbildung dahinter steht.

  5. Tja, hier empfehlen die Kinderärzte Osteopathie und geben gerne ,etwas pflanzliches‘ wenn das Baby Probleme hat (hab erst nach dem Kauf gesehen, dass es homöopathisch war *seufz*).

    Am besten die KA vor Ort: ,Wie meinen Sie das, dass sie kein homöopathisches Mittel wollen? Sind Sie etwa in so einem Anti-Homöopathie-Vetein?!‘

  6. …ich glaube was nun wieder in der allgemeinen (zu erwartenden) Diskussion wieder untergegangen ist war:

    Wir Kinderärzte müssen mit Euren Kassen über klare Hilfsmittel / Rezepte / Verordnungen etc. streiten – bzw. Es aus kassenrechtlichen Gründen gleich ganz sein lassen……aber dafür ist dann komischerweise schon Geld da.

    Und nochmal: ein ganzes Jahr KiA-Flatrate wegen jedem Pups/Husten/etc täglich drankommen…..kostet die Kassen weniger als ’n paar Stunden beim Ostheopathen.

    Und DAS geht nicht.

  7. Guten Abend,

    hier kommt noch eine Stimme zum Thema: ohne Behandlung aus der Praxis raus…
    O-Ton:“ Ihr Sohn ist fit und gesund und alles Andere kommt von alleine….“
    Damals (vor 2 Jahen) war mein Sohn 5 und kurz vor der Schule… Probleme mit der Feinmotorik und dem Gleichgewichtssinn, hibbelig und unruhig…

    Ich bin bei der gleichen Osteopathin seit 2 Jahren wegen chronischem Kopfschmerz in Behandlung. Nach einer Reise von 10 Jahren durch viele, viele Arztpraxen ohne einer Lösung des Problems, oder wenigstems einem Ansatz der Ursachenfindung, hat sie einen Teil der Puzzelstücke zusammen geführt. Vor 2 Jahren hatte ich eine Kopfschmerzquote von ca. 26 Tagen im Monat, heute sind es um Durchschnitt 6-8 Tage. In guten Phasen habe ich auch mal 4-5 Monate ohne einen Termin. Sie hat mir wieder zu einem weitgehend schmerzfreiem Leben verholfen.

    Ich bin definiv keine Patientin für Spöökenkram und Geistergetüddel. Bezahle aber gerne die Stundensätze privat, da es mir hilft und ich aber auch bei meiner KK bleiben möchte.

    Herzliche Grüße aus dem Land zwischen den Meeren

    1. … was soll ein Kind mit Feinmotorikprobleme und Gleichgewichtsdingens auch beim Osteopathen? Das dürfte eher was für den Ergotherapeuten oder den HNO Arzt sein. Was hat denn Euer Kinderdok gesagt?

    1. @petra
      Nach dieser Argumentationslogik wäre ja selbst eine Schokoladenbrotaufstrichcremetherapie eine echte Alternative. Die kostet sogar noch um einiges weniger als die Osteopathie. Je nach Budget kann man da noch entscheiden, ob man lieber zu einem Marken- oder Nonameprodukt greifen möchte.

      1. viele unnötig operierte haben hinterher mehr beschwerden als vorher.
        eine gute physio (wegen mir auch mit einem hauch osteopathie und schokocrememassage) wäre in vielen fällen wirkungsvoller gewesen, lässt sich halt nicht so gut dran verdienen.
        zum anderen werden sie weniger verschrieben (ja, ja die gängelung der ärzte seitens der krankenkassen, und nein, das verhalten der kassen finde ich alles andere als i.o.), zum anderen verdient der ein oder andere arzt auch an überweisungen zur op.

        etwas am thema vorbei, aber ein guter physio (auch gerne mit qualifizierter zusatzausbildung zum ostheopathen) ist nicht unbedingt humbug.

        1. „lässt sich nicht so gut dran verdienen“.
          dieses argument immer.
          wo bitte ist denn die gewinnquote höher als bei den ganzen alternativen medizinprodukten?
          (ich rede von gewinn – nicht umsatz.eine op die 40.000 kostet muss erstmal von ihren ganzen kosten bereinigt werden, übrig bleibt dann etwas gewinn. und das vergleichen wir dann mal mit 30 minuten quatschen mit einem günstig, nicht akademisch-ausgebildeten selbstständigen oder mit 5 gramm zucker).

  8. Unsere Ostepathie-Erfahrung:
    1. Ich: In der dritten Schwangerschaft hatte ich extreme Symphysenschmerzen ab der 20. Schwangerschaftswoche. Ich konnte nicht mehr schmerzfrei laufen und habe fast geheult. Nach meinem Termin bei der Osteopathin (und Physiotherapeutin) in der 25. SSW bin ich schmerzfrei(!) aus der Praxis rausgelaufen und konnte ab da die Schwangerschaft auch genießen!
    2. Sohn: Wegen immer stärker werdenden Kopfschmerzen im Alter von 9 Jahren sind wir auf Empfehlung der Kinderärztin zu einem osteopathisch arbeitenden Orthopäden (Atlastherapie) 200km weit gefahren. Er hatte massive Blockierungen im Halswirbelbereich und nach Röntgen (um eben nichts zu beschädigen) wurden diese Blockierungen behandelt. Seitdem sind die Kopfschmerzen weg.
    3 Tochter: Sie war zu dem Zeitpunkt 12 Monate alt und wir haben große Verdauungsprobleme seit der Geburt (und nein, es war nicht nach drei Monaten vorbei). Dort hat der Osteopath zwar eine leichte Blockierung festgestellt, aber anhand der von mir geschilderten Symptome sich GEGEN eine Behandlung ausgesprochen, weil er „keine Wunder vollbringen“ kann und sich unser Problem mit Sicherheit nicht durch die Deblockierung lösen lassen würde.

    Also: Hier eine Stimme für „ohne Behandlung aus der Praxis raus“!

  9. „Mein“ Osteopath ist Arzt, hat die 5-jährige Master-Ausbildung und wäre froh, wenn die AOK die Osteopathie nicht bezahlen würde! Denn seit sie das tut, rennen ihm die Leute die vorher schon sehr gut laufende Praxis ein. Die Omis und Opis bestehen auf 4 x jährliche Behandlung (wo sie vorher nur 2 x kamen), weil sie das Geld von der Krankenkasse wiederbekommen. Neue Patienten kann er trotz 10-12 Stunden-Tag nicht annehmen und muss sie wegschicken.

  10. Mir hat es geholfen, nicht mehr zum Osteopathen zu gehen. Als mir mein Arzt empfahl zum Osteopathen zu gehen, machte ich das. Ich ging davon aus dass dies ein medizinischer Masseur ist, der sich auf Skelettprobleme spezialisiert hat. Bei der ersten Behandlung wurde ich eines besseren belehrt, da er viel Quatsch erzählte, weshalb ich keine weitere Sitzung abmachte. Nach nur ca. 4 Osteopathie freien Monaten war ich wieder gesund. Mit Ostepathie hätte ich ein jahr gebraucht.

  11. Ja doch – es gibt sie – Ich war mit Tochter bei einem Osteopathen (was tut man nicht alles mit einem chronisch kranken Kind). Erstbehandlung und -gespräch. Er hat zwar hier und da ein bisschen vorsichtig gedrückt und gezogen, aber letztlich hat er uns gehen lassen, dass er nicht wirklich helfen kann.

    1. Das hört sich doch mal nach einem seriösen Vertreter der Ostheopaten an! Ostheopatie kann viel ist aber leider nicht die Lösung für alle Medizinischen Probleme dieser Welt.
      Wünsche euch alles Gute für euch und eure Tochter!

  12. Was ich schon immer mal wissen wollte: Was zum Henker ist dieses viel besprochene, doch nie zu Gesicht beklommene, Geburtstrauma?

    1. Na versetz dich doch nur mal in so einen frisch geschlüpften Säugling rein: Aus dem warmen Mutterleib mit Dauerkontakt und Komplettversorgung wirst du in die böse, grelle, laute Welt gequetscht 😉 Scherz beiseite, natürlich ist das für ein Baby erstmal etwas, das verarbeitet werden muss, vor allem die vielen Eindrücke, die nach der Geburt verarbeitet werden müssen. Die meisten Babies haben erstmal entsprechend viel Bedürfnis nach Schlaf und Körperkontakt. Das ganze ein Trauma zu nennen halte ich aber für übertrieben, genauso könnte man vom „Pubertätstrauma“ sprechen, wenn da plötzlich überall Gefühle, Haare und Körperflüssigkeiten auftauchen, mit denen man nichts anzufangen weiß…

  13. Wenn verzweifelte (und WIRKLICH kranke) Menschen verlässliche Chancen hätten, auf gute und verständnisvolle Ärzte zu treffen und Hilfe zu bekommen gäbe es eine ganze Menge Scharlatane nicht. Ob die Tatsache, daß das nicht so ist am Geld, am System oder an der Ausblidung liegt kann meinetwegen jeder selbst entscheiden. Mit Kinderärzten habe ich keine Erfahrung, mit diversen anderen Fachrichtungen allerdings mehr als mir lieb ist. Ich glaube weder an Homöopathie noch an Vodoo oder sonst etwas aus der Ecke – aber ich kann verstehen, daß irgendwann die Verzweiflung groß genug ist alles zu versuchen. Ich hatte durchaus Phasen, wo ich auch bei Vollmond nackend um ne 100jährige Eiche getanzt hätte, wenn mir jemand glaubhaft versichert hätte daß das garantiert hilft.

    Leider sind halt die Alternativen sehr oft auch nicht besser als die Ärzte, wie sollten sie auch. Nur teurer.
    Aber so manches Mal bekommt man in der Zeit, die man bezahlt auch wirklich echte Hilfe oder zumindest den Impuls in die richtige Richtung – oft genug auch Richtung Schulmediziner. Wo soll der auch für seine paarunddreißig Euro im Quartal die Zeit hernehmen, ne gründliche Anamnese zu machen, zu recherchieren, nachzulesen, ggf. und um die Ecke zu denken? DAS sollten die Krankenkassen bezahlen, da wäre ne Menge gewonen…

  14. Die Krankenkassen sollen die Kinderärzte lieber ordentlich entlohnen damit die u.a. Impfsprechstunden, Müttersprechstunden anbieten können.

  15. Wow, bis zu 400 Euro pro Jahr? Und da fragt man mich, wie die Krankenkassen den Vaterschaftstest ab Geburt finanzieren sollten? Wenn der Test obligatorisch durchgeführt werden würde, dann lägen die Kosten weit unter 100 Euro und stünden nur einmal im Leben eines Kindes an – nicht jährlich. Aber wie würden wohl die ganzen Mein-Kind-ist-mein-Besitz-Mütter darauf reagieren? Mit Sicherheit laut schreiend. Der nächste Aufschrei wäre uns sicher. Nein, für Marketingzwecke taugt dieses Thema noch nicht.

    1. Anfangs, als ich deine Kommentare hier las hat es mich genervt dass du zu jedem Thema irgendwie die Kurve zu deinem Thema bekommst 😉
      Bin zwar nicht betroffen davon (hoffe ich zumindest), aber inzwischen kann ich dennoch verstehen wie einschneidend sowas ist.
      Darum möchte ich hier mal die späte Chance nutzen, dass ich dich in früheren Kommentaren mal angegiftet habe (ist schon ewig her, weißt du wahrscheinlich schon gar nicht mehr, ich aber, darum will ich das mal für meinen Seelenfrieden hier schreiben).

        1. Hi Klabund,

          danke für Deine Worte und die Entschuldigung. Ja, was ich erlebt habe, war traumatisch für mich und ist es auch für die meisten, die ebenfalls von der Kindesunterschiebung betroffen sind / waren. Dadurch, dass ich den Kuckucksvaterblog betreibe, bekomme ich immer mehr Zugang zu den verschiedensten Zusammenhängen und sehe natürlich auch in vielen Themen die Verknüpfung mit der Kuckuckskindthematik, wo vom Unbedarfte sich nachvollziehbar die Frage stellen: „WTF- Wie kommt der jetzt auf Kuckuckskinder?“

          Noch immer suchen wir händeringend nach Kinderärzte, Kinderpsychologen etc., die sich den Nöten der Kuckuckskinder widmen. Mal sehen, wann wir fündig werden.

    2. Obligatorischer Vaterschaftstest? Was ist denn das für ein Schwachsinn. Das grenzt ja an Beleidigung sämtlicher Männer im zeugungsfähigen Alter, wenn bei jedem neugeborenen Kind dem zugegenen Vater unterstellt wird, er hätte nicht „gekonnt“, wahlweise: er würde sich von seiner Allerliebsten auf der Nase rumtanzen lassen.

      1. Hi Willi,
        interessant, wo Du Dich da angegriffen sehen kannst. Es gibt viele Gründe, die für einen Vaterschaftstest ab Geburt sprechen. Einer davon ist, dass Kinder ein Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung haben (UN-Kinderrechtskonventionen). In jedem Klassenzimmer sitzt statistisch gesehen mindestens 1 Kuckuckskind. Pro Jahr werden ca. 70.000 Kuckuckskinder in Deutschland geboren. Deren Recht auf ihre Identität interessiert mich.

        Hier eine ausführliche Begründung, warum der obligatorische Vaterschaftstest wichtig für unsere Kinder ist: http://kuckucksvater.wordpress.com/2012/04/22/ein-tag-ein-grund-warum-die-vaterschaft-bereits-bei-geburt-geklart-werden-muss-heute-grund-nr-6-das-recht-auf-identitat/

  16. Interessant, lieber Kinderdoc! Ich lese Deinen Blog ja sehr gern, und schmunzele oft. Aber zum Thema Impfen, Globuli und Osteopathen hab ich ja teilweise andere Ansichten. Sicher gibt es viele „schwarze“ Schafe, in jedem Berufszweig. Es klingt bei Dir aber manchmal so, als würden alle über einen Kamm geschoren!
    Auch ich bin auf Anregung unserer Hebamme mit meiner kleinen Tochter wg böser Koliken zum Osteopathen gegangen. Und mit „Böse“ meine ich: Schmerzen und Schreien jeden Abend für ca 3-4 Stunden fast am Stück! Ich habe jeden Strohhalm ergriffen und hätte sicherlich auch tief in die Tasche gegriffen! Unser Osteopath hat eine volle Ausbildung und konnte uns Gott sei Dank helfen. Nach der 2. Behandlung wurde es mit den Koliken viel, viel besser! Vielleicht hat nicht jeder gleich tolle Erfahrungen gemacht, aber für uns war und ist es der richtige Weg!
    Unser Osteopath behandelt übrigens auch ehrenamtlich am Wochenende körperlich benachteiligte und eingeschränkte Kinder…
    LG, H.

    1. Das Problem ist, dass diese Koliken in den ersten Monaten ganz viele Babys haben unabhängig von Nahrung, Medikamenten usw. und bei allen hört es nach einer gewissen Zeit auf, oder haben Sie schon mal einen Einjährigen mit Koliken gesehen?

      1. Genauso ist es. Mein 2. Sohn hat nicht nur 3-4 Stunden jeden Abend (das wäre ja schon fast traumhaft entspannend gewesen…) geschrien, sondern rund um die Uhr! Ich war nicht beim Osteopathen (hätte ich mir damals gar nicht leisten können), natürlich hat es trotzdem aufgehört ;). Es sind auch nicht immer Koliken. Bei unserem Sohn glaube ich inzwischen auch, dass es viel Charakter oder Aufregung/Reizüberflutung war, daran ändert auch ein Scharlatan nix.

        1. Genau: man läuft als besorgte Mutti IMMER Gefahr einen Tunnelblick zu haben, alles als ganz schlimm zu empfinden- dort setzen verschiedenste Hilfsangebote an.Und fragt man die Eltern mal ein paar Monate/Jahre später danach, dann ist das alles Schnee von gestern!

    2. Warum sollten nicht alle Leute die unbewiesene Pseudowissenschaft verwenden über einen Kamm geschoren werden?
      Wo ist der faktische Unterschied zwischen Voodoo, „Warzen besprechen“ und „Schüßler – Salze“? Natürlich kann man sowas über einen Kamm scheren.

    3. Hat nicht jedes Baby in einem gewissen Alter abends seine Schreiphase? Da müssen Eindrücke verarbeitet werden und überschüssige Energien abgebaut. Wir haben unsere Kinder dann immer ins Tragetuch gepackt und sind eine Stunde spazieren gegangen. Ganz kostenlos, und gewirkt hat es auch. Warum soll ich jemanden für den Körperkontakt bezahlen, wenn mein Kind den auch von mir haben kann?

  17. Was hat Osteo mit Hand auflegen zu tun?

    Es gibt garantiert extrem schlechte, gar keine Frage. Aber ein echter Osteopath hat ein recht fundiertes Wissen (ich bevorzuge auch jene mit med. Hintergrund oder zumindest entsprechenden Weiterbildung).
    Vielleicht kenne ich nur jene, die auch wirklich aktiv arbeiten, aber die bei denen ich bisher war, haben mich auch aktiv „gerade gebogen“.
    Ob es wirklich nur Placebo ist, wenn ich danach wieder gerade gehen kann und mich nicht mehr vor Schmerzen krümme oder Dauerkopfschmerzen mal weg sind, die aufgrund von Verspannungen kamen?
    Ich bin selbst im naturwissenschaftlichen Bereich tätig (respektive noch in Ausbildung) und finde es wichtig zu differenzieren. Auch ein Haufen von Ärzten erzählt nämlich viel Schwachsinn und ich halte dennoch einen guten Teil für sehr kompetent. Idioten gibt es immer.
    Aber Hand auflegen und mit seinen Händen arbeiten sind zwei paar Schuhe. Das eine ist Stuß und tut bei Kummer und Co. gut, das andere kann tatsächlich Verspannungen lösen.
    Allerdings bin ich hier auch sehr erstaunt zu lesen, für was Osteo alles eingesetzt wird. Das war mir neu. Da verstehe ich, dass man die Leute sehr schief ansieht weit besser. Das klingt teils etwas skurill.

  18. Unsere Tochter hat nach dem Stillen anfangs immer extrem viel Milch wieder ausgebrochen. Nach nur 2 Besuchen bei der Osteopatin hat es sich schon spürbar verbessert und der Stillrhythmus war ein für mich wesentlich angenehmerer, da sie nicht nach nur 30 Minuten schon wieder hunger hatte!

    1. Das würde mich aber auch interessieren! … Und geht für mich schon wieder in den Bereich, das ich Zweifel an der Seriösität des Ostheopaten hätte.
      Das KInd trinkt nun also entspannter und langsamer weil es ostheopatisch behandelt wurde? … ähm.. ja…
      Sei mir nicht bös, schön das es geklappt hat, aber vermute da eher einen Placeboeffekt. Verunsicherte Mutter, innere Unruhe beim Stillen, diese überträgt sich aufs Kind. Nach der Behandlung der feste Glaube das es hilft, dadurch selbst entspannter = entstannteres Kind = Problem gelöst.

    2. @alemannin Wie alt war Deine Tochter da? Dieses Problem haben wir bei zig Kindern, die Spontan“heilung“ dürfte bei 95% liegen, die anderen 5%, wennsStillen beendet ist = Spitzenerfolgsaussichten für den Osteopathen. Aber dann wird immer der Spruch bemüht, „wer heilt, hat Recht“.

      1. Ich hatte auch so einen kleinen alle 30-60 Minuten-Esser und da hat NICHTS geholfen!
        Auf die Idee, zu einem Osteopathen zu gehen, bin ich nie gekommen, weil ich da nicht sooo viel von halte, aber mal ganz ehrlich: Nach ein paar Monaten im Zombie-Modus wäre ich zu JEDEM gegangen, der mir Erfolg versprochen hätte!!!!
        Und wenn es ein Pseudo-Schamane gewesen wäre, der einen Zettel mit einem Zauberspruch drauf vebrannt hätte: Wäre es danach besser geworden, ich hätte ihn (oder sie) geliebt!!!!!

  19. Auch wir waren mit unserem Schreibaby aus Verzweiflung bei einer Osteophatin, die allerdings auch Physiotherapeut für Babys ist. Ich glaube nicht, dass sie sich an den 75 € die Stunde eine goldene Nase verdient. In der Tat hat es nicht geholfen, weshalb sie selbst nach zwei Sitzungen die Behandlung abgebrochen hat. Ich würde behaupten es gibt auch in diesem Feld nicht nur schwarze Schafe, sondern auch graue. ^_~

  20. Ich bin freiwillig gesetzlich versichert und würde sofort zu einer Krankenkasse wechseln, die mir versichert, dass sie unnötigen Quatsch nicht bezahlt. Dazu gehören für mich aber auch überteuerte Medikamente und z.B. das mehr oder weniger sinnfreie Verschreiben von Hustensaft durch Kinderärzte. Wenn wir mal auf alles Überflüssige verzichten würden, dann würde es langfristig allen besser gehen. Außer den Pharmakonzernen vielleicht.

    Aber es hat ja leider keine gesetzliche Krankenkasse einen Anreiz, so zu handeln.

    1. Dann stell ich dir mal folgende Frage: wann ist für dich ein Medikament sinnlos überteuert? Ist es das 1000 Euro Chemo Medikament oder die 2,50 Antibiotika?
      (Okay extreme Beispiele)
      P.S.: Preise frei erfunden.

  21. Bauchgefühl ist bei so etwas trügerisch… das wird auch von Hard-Core-Esos in Anspruch genommen: zuerst beten sie dir ihre ganze schwachsinnige Ideologie heruter mit lauter Analogie-Betrachtungen, sanften Verschleierungen und Verschwörungstheorien, um nach all der Indoktrination am Schluß zu sagen: „Jetzt verlass dich dann mal auf dein Bauchgefühl“, was aber durch die vorhergehende Bearbeitung schon volkommen durch den Wind ist!
    Genauso ist´s mit Osteo- und Chirotherapie… Hab mal ein Leerbuch dazu in der Hand gehabt: Körperbereiche werden Organen zugeordnet, sinnbefreite Analogien. Wer noch einigermaßen klaren Verstandes ist, müßte da erkennen, dass das in keinem Fall Medizin sein kann.

  22. Ja, es gibt schwarze Schafe unter den Osteopathen – wie in jedem Beruf auch. Aber ich gehe gerne und mit einem sehr guten Gefühl dorthin, denn ich bin von vielen Ärzten behandelt worden (mit Schmerzmitteln), ohne das die Ursache erkannt wurde. Ich konnte teilweise kaum noch Gehen. Der Osteopath hat es hinbekommen.
    Entscheidung Osteopath-Chiropraktiker: Such dir einen ausgebildeten Kinderosteopathen und dann verlass dich auf dein Bauchgefühl. (Mein persönlicher Rat als Mutter)

  23. Und wieder mal erwischt der Kinderdoc ein für mich hochaktuelles Thema, denn mir stellt sich für meinen 4 Wochen alten Sohn gerade die Frage, ob Osteopath oder Chiropraktiker (Verdacht auf Atlasblockade).

    Unser Kinderarzt überlässt uns die Wahl, hat aber selbst die Präferenz Chiropraktiker geäußert. Alle Mütter, mit denen ich darüber gesprochen habe, schwören auf den Osteopathen.

    Da steh ich nun, ich armer Tor und will für mein Kind doch nur das Beste. Beim Osteopathen würde ich eher einen Termin bekommen als beim Chiropraktiker.

    Aber schon wieder bin ich unsicher, ob das die richtige Entscheidung ist, wenn ich aufgrund des Zeitfaktors den Osteopathen favorisiere, obwohl das wohl zumindest unter Kinderärzten verschrien ist.

    1. Das finde ich nun sehr spannend: Wer hat denn die Diagnose gestellt? War’s ein Arzt, hat die Schulmedizin offenkundig kein Heilmittel für die „Atlasblockade“, was mich wundern täte. War’s kein Arzt, ist die „Atlasblockade“ wohl eine Hokuspokusdiagnose, die sich nur etwas wissenschaftlicher anhört als „gestörtes Chi“.

      Aber davon mal abgesehen würde ich einen vier Wochen alten Säugling nicht zum Knochenbrecher, äh, Chiropraktiker geben, schon gar nicht mit Problemen im Genick. Es haben schon genügend Erwachsene massive Schäden erlitten, von Lähmungen bis zum Schlaganfall, bedingt durch gerissene Nerven und Blutgefäße – und Erwachsene haben im Gegensatz zu Säuglingen die nötigen Muskeln, um sich gegen die „Behandlung“ zu wehren, sprich: den Kopf halbwegs da auf dem Hals zu halten, wo er hingehört.

      1. Das war der Kinderarzt. Der Kleine hat Probleme, nach links zu schauen bzw. den Kopf nach links zu drehen. Wäre der Osteopath in dem Fall tatsächlich die bessere Alternative, da sanfter?

        1. @wirdeingutesjahr-> habe bereits unten kommentiert. Einfach das Kind stundenweise auf die unbeliebte Seite legen, etwas Festes dahinter, damit er sich nicht umdrehen kann- dann wird das schon. Haben Generationen vor Ihnen auch so gemacht.

        2. Wieso schickt Sie der Arzt nicht zu einem KINDER-Orthopäden, wenn Ihr Baby tatsächlich Probleme mit den Wirbeln hat? Da würde ich mich mit dem Problem am besten aufgehoben fühlen. Alles Gute für das Kind!

            1. Es gibt viele Orthopäden mit Zusatzbezeichnung Chiropraktik; wenige haben auch Osteopathie mit im Gepäck.

        3. Wie oben schon angedeutet wurde: Mit vier Wochen hat ein Kind noch nicht einmal die Kraft, den dicken Schädel in freier Haltung gerade zu halten, ohne Stützen des Kopfes droht beim Hochheben Böses.
          Ganz ehrlich: Warum muss das Kind denn auf Teufel komm raus jetzt, kurz nach der Geburt, nach links gucken? Lass‘ dem Menschlein doch bitte etwas Zeit und Ruhe, sich zu entwickeln. Wahrscheinlich ist der Knirps mit der rechten Sonnenseite des Lebens fürs Erste so zufrieden, dass es sich einfach noch nicht gelohnt hat, Mühe ins Nachlinksgucken zu investieren.

          1. Eine Einseitigkeit kann (muss aber nicht) auch zu einer Verformung des Kopfes führen, welche dann wiederum dazu führt, dass das Kind zwangsweise anders gelagert werden muss, was akuten Schlafmangel bei allen Beteiligten zur Folge haben kann. Alles nicht unbedingt ein Drama, aber uU sehr unangenehm.

      2. So isses.
        Hatten schon ein paar davon, also nach einem Besuch beim Chiropraktiker, bei uns im Krankenhaus.
        Doof mit so nem Schlaganfall im Alter von 24.

            1. Ostheopatie und Chiropraktik sind nicht des Gleiche und schon gar nich das Selbe.
              Erst informieren dann kommentieren bitte.

    2. Ich kann dir nur empfehlen, geh zu einem Ostheopaten aber mache dich erstmal schlau und informiere dich ob der Otheopat der Wahl auch auf Kinder speziallisiert ist! denn Kinder sind in allen Medizinischen Belangen nunmal KEINE kleinen Erwachsenen! Das ist ja auch der Grund warum man mit Kindern zum Kinderarzt geht und nicht zu einem „normalen“ Allgemeinmediziner“

      Mein zweiter Sohn kam per Kaiserschnitt zur Welt. Schon nach wenigen Tagen stellte sich heraus das er eine Seite nicht nur bevorzugte, sondern den Kopf gar nicht nach links drehen konnte.
      Auf Empfehlung vom Kinderarzt zum Ostheopaten. Nach kurzer Behandlung drehte der seinen Kopf wie selbstverständlich auch nach links und hat bis heute keinerlei Beeinträchtigungen. Vielleicht hätte es sich auch von selbst gegeben? Ich weiß nicht. Aber es hat sofortige Wirkung gezeigt und ich bin froh so gehandelt zu haben.

      Mein erster Sohn (6 jahre alt) hatte anfang des Jahres 2,5 Monate einen Tinitus! HNO-Arzt, PÄD Audiologe, keiner fand einen Grund dafür und schickten mich zum Kinderarzt damit dieser eine medikamentöse Behandlung einleiten sollte. (Wir waren gleich zu den Fachärzten gefahren)
      Die Kinderärztin untersuchte nochmals, stellte ein paar Fragen und empfahl uns bitte umgehend zu einem Ostheopaten zu gehen. Da es ein dauerhaftes Ohrgeräusch war und beidseitig und sowohl Schädigungen des Innenohres als auch psychische Ursachen ausgeschlossen waren. Sie garantierte und nichts aber wollte auf Nummer Sicher gehen.
      Der Ostheopat stellte einen verschobenen und leicht rotierten obersten Halswirbel fest und richtete ihn. Er sagte es KÖNNE der Auslöser sein, aber auch er garantierte uns nichts.
      4 Stunden später war der Tinitus weg und ist bis heute nicht wieder aufgetaucht!

      1. Danke für deine Erfahrungen. Wir haben auch das Problem der Kopfdrehung. Er kann ihn zwar etwas nach links drehen, aber nicht so weit und er dreht dabei den Körper etwas mit.
        Also scheinen Osteopathen hin und wieder wohl doch ihre Berechtigung zu haben?

        1. Auf jeden Fall hat Ostheopatie seine Berechtigung. Nur leider gibt es halt auch die schwarzen Schafe die meinen alles heilen zu können ;(
          Weiteres Beispiel:
          Eine gute Freundin von mir hat einen doppelten Bandscheibenverschleiß im Halswirbelbereich (plus einige Nebendiagnosen). Vor 8 Jahren sagten ihr mehrer Sportmediziner sowie Orthopäde, das sie um eine Operation in den folgenden 1-2 Jahren nicht drumherum kommen würde, da sie es sonst vor Schmerzen nicht mehr aushälten könne trotz starker Schmerzmittel. (Chance auf Querschnittslähmung nach der OP bei 55 % !!)
          Da begann sie mit der Ostheopatischen Behandlung. Es wurde erst deutlich besser und hält sich seit dem auf diesem Stand. Sie kann mit Einschränkungen aber gut damit leben.
          Alle 14 Tage bekommt sie eine ostheopatische Behandlung und ist der OP weiter fern als vor 8 Jahren und nimmt keine Schmerzmittel!

      2. Hallo in die Runde, ich kann mich dem nur anschließen, was @machermama schreibt. Unsere Tochter war gerade 3 Wochen alt, als wir sie das erste Mal mit zu unserer Faimilienosteopathin genommen haben. Sie behandelt speziell Kleinkinder und Neugeborene und es gibt dafür auch eine spezielle Ausbildung (steht auf Ihrer Webseite). Jedenfalls war mit unserer Tochter soweit alles klar, es war eher ein „durchchecken“ als behandeln. Die Osteopathin hat erzählt, dass sie Patienten hat, die sich schon vor der Geburt einen Termin für ihr Kind geben lassen 🙂

        Das Ist vielleicht etwas übetrieben… 😉

      1. Es sind 3 Bereiche die aber fließend ineinander übergehen. Je nach Diagnose ist das Eine oder das Andere sinnvoll bzw eine Kombination.
        Ich kenne viele Orthopäden die als ergänzende Behandlung Ostheopaten empfehlen! Ebenso ist Chiropraktik und Ostheopatie heutzutage nicht mehr 100%ig zu trennen. Tatsache ist jedoch das ich bei Kindern immer die sanftere Otheopatische Behandlung bevorzugen würde im Gegensatz zur „Hau-Ruck“ Behandlung beim Chiro.
        Und ich für mich selbst auch muss ich sagen 😉

    3. Nur zur Info. allein die Diagnose Atlasblockade ist umstritten, es gibt nicht wenige Mediziner, die der Meinung sind, dass es sowas bei einem 4 !! Wochen alten Kind NICHT gibt. „Nichts unversucht lassen“- das ist auch fürs spätere Leben keine gute Strategie und vielleicht überlegen Sie mal, ob man kleine Säuglinge immer therapieren muss.

    4. Hallo „wirdgutesjahr“, dazu vielleicht nochmal ein weiterer Erfahrungsbericht. Unsere Tochter ist jetzt 11 Monate alt und als sie ein paar Wochen alt war hatten wir ein ähnliches Thema. Die kleine hatte immer Probleme an der linken Brust zu trinken (hat immer gleich geschrieben wie am Spieß) und auf dem Rücken lag sie immer so leicht gebogen wie eine Banane. Auf Empfehlung sind wir zu einer Kinder-Ostheopatin. Ergebnis war: 30 Minuten Behandlung für 60 Euro und noch am gleichen Tag (!) lag sie kerzengerade auf dem Rücken und hat ohne Probleme von der linken Brust getrunken.
      Auch wenn ich wirklich kein Esoteriker bin und auch keine Räucherstäbchen zu Hause habe fand ich den Effekt spürbar und für mich war es die 60 Euro wert.
      Allerdings habe auch ich schon von Beispielen gehört, die gleich 10 Behandlungen „verschrieben“ bekommen haben. Bei uns hat die Dame nur gesagt falls es nicht weggeht sollen wir in ein paar Wochen wieder kommen. Da alles prima war brauchten wir das aber nicht…
      Ich denke man sollte an solche Themen, ob nun Schulmedizin oder alternative Heilmethoden mit dem eigenen gesunden Menschenverstand herangehen.

      1. Liebe Christina, was für ein Glück für euch. Ich habe zwei Kinder früher oder später einseitig gestillt, weil keiner mir sagen konnte, wieso sie mit zunehmendem Alter links immer schlechter stillten bis sie ganz verweigerten. Erst als auch das dritte Kind diese Anzeichen hatte und trotz aller Trickserei mit im Liegen stillen, andere Stillpositionen … fand sich eine Mutter in einem Internetforum, die mich zum Osteopathen schickte. Wir landeten bei einem Kinderosteopathen. Alle drei hatten eine Blockade in der Halswirbelsäule. Wären die Jüngste und ich nach der Behandlung nicht krank geworden, hätten wir ggf. das linksseitig stillen retten können. Wir hatten aber beide keine Kraft zum Kämpfen. Die Jüngste war nach dem Einrenken lange anhänglich, die Mittlere hatte wenig Probleme, die Große bekam etliche Sitzungen Physiotherapie um die „Schäden“ aus der Schonhaltung zu beheben.
        Ich hätte mir früher eine Lösung gewünscht. Im Interesse aller.

  24. Gibt‘ s eigentlich bei der Osteopathie irgendwas, was davon evidenzbasiert ist?
    Hab noch ein krasses Beispiel: Meinem Arbeitskollegen (mitte 20) wurde von einem echten Arzt gesagt, er hätte Knochen wie ein Greis, und er müsste deswegen umbedingt zum Osteopaten, nur der könne ihm noch helfen… Ich hab ihm versucht nahezulegen, sich einen anderen Arzt zu suchen, aber im esoterischen Traunstein ist das nicht leicht, da ist die Lobby der „Alternativen“ sehr groß…

    1. Nein, gibt es nicht. Alles, was man sich wissenschaftlich näher angesehen hat, ist von den Behauptungen her unhaltbar. Im besten Fall richtet es keine Schäden an. Ich empfehle die Lektüre von Edzard Ernst, der sich ernsthaft und wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt hat: http://edzardernst.com/?s=osteopath

        1. Micheal and jenseneier: Das stimmt so nicht ganz. Kommt nämlich auch drauf an was man als Osteopathie bezeichnet. Es gibt bei der traditionellen amerikanischen Art zumindest bei Sachen zum Bewegungsapparat Studien, die zeigen das es im Vergleich zu konventionell behandelten Patienten es genau so große Heilungschancen gibt und noch einiges anders. So steht es zumindest auf der Wikipedia und die Studien sind da auch verlinkt.

  25. Bekannte „mussten“ neulich auch mit ihrem frisch Geschlüpften zum Osteopathen – „weil er ja mit der Saugglocke geholt wurde.“ Äh, OK? Ist sicherlich nicht die angenehmste Art auf die Welt zu kommen, aber warum sollte das allein gesundheitliche Probleme machen? Ich wurde damals auch so geholt und abgesehen davon, dass mein Kopf die ersten Tage noch etwas verbeulter aussah als bei den meisten Babys, scheint es wohl keine Schäden hinterlassen zu haben.

  26. Ja, natürlich gibt es bei den Ostheopaten leider viele schwarze Schafe die glauben alles therapieren zu können.
    Aber die Ostheopatie grundsätzlich mit Heilpraktikern gleich zu stellen und ihre Arbeit als Handauflegen ab zu tun, finde ich absolut daneben.
    Da könnte man genauso alle Allgemeinmediziner als geldgeile Medikamentenverschreiber abstempeln. Was ebenso großer Quatsch wäre.

    1. Ja, finde es auch komisch dass hier nie über geldgeile Medikamentenverschreiben geschrieben wird. Wahrscheinlich weil es sie garnicht gibt. 😉

      Das ist das unsympatische an manchen (!) Ärzten die nur sich selbst gut finden. Ganz ehrlich Kinderdoc, ich lese von dir nur schlechtes über Kollegen. Und damit meine ich auch: Hebammen, Erzieherinnnen, Ergotherapeuten, Heilpraktiker.etc
      Angst?
      Ich finde es schade! Man profitiert voneinander.

      1. Was sind denn genau geldgeile Medikamentenverschreiber? Die, welche immer ein Rezept mitgeben, damit der Patient zufrieden und ruhig ist, und damit zufrieden wiederkehrt? Oder ist der Bessere der, welcher dem Patient auch mal sagt, Sie brauchen da keine Behandlung, Medikamente, Heilmittel, das wird schon von alleine besser?

        Ich kenne ganz viele supertolle Hebammen, hervorragende Ergotherapeuten und Krankengymnasten, kinderärztliche Kollegen und sogar Manualtherapeuten, die, wenn es nötig ist, auch mit meinen Patienten bedient werden. Reicht das als Lobverteilung?

        Das gefühlte Argument, ich schreibe nur Schlechtes über Kollegen bedeutet doch noch lange nicht, dass ich nicht genug Spitzenkollegen im Umkreis habe. Aber über diese muss ich im Blog doch nicht ventilieren.

        Angst? Wovor? Wenn ein Arzt nicht überzeugt ist von dem, was er tut, und morgens nicht in den Spiegel schauen kann, weil er Dinge nur tut, um Schotter zu machen, hat den Beruf verfehlt. Ja, ich glaube an mich. Schlimm?

      2. Alleine einen Heilpraktiker als „Kollegen“ eines echten Mediziners zu bezeichnen ist im Grunde schon eine schwere Beleidigung für den Mediziner, und erhebt den Heilpraktiker in Welten, dessen Zugang ihm zu Recht versagt bleibt.

        1. In der Tat! Ich hatte schon gedacht, wenn ich durch’s Staatsexamen falle, kann ich immer noch die Heilpraktikerprüfung bestehen und darf dann „Glücklichkeitswerdung“ anbieten – das darf man als Mediziner soweit ich weiß nicht! 😉 Hätte mir vielleicht eine bessere finanzielle Prognose beschert…

  27. Die Regulierung des Geburtstraumas ist mein absoluter Liebling. Aus dieser Behandlung schwebt man sicherlich mit einem pränatalen Dauergrinsen.

  28. Nun ja. Da kann man sich ja wieder streiten. Ich bin auch kein Freund von Hokus-Pokus. Trotzdem hat meine Ärztin mir für meine Verspannungen im Rücken Osteopathie empfohlen (TK versichtert). Ich bin also hin, aber mir aber eine Osteopathin gesucht, die Ärztin ist und die vollständige, 5 jährige Ausbildung gemacht hat. Ich dachte mir, dass die anatomischen Kenntnisse einer Chirurgin sicher besser sind, also die eines Heilpraktikers, der „osteopathische Praktiken“ anbietet.

    Tatsächlich hat mit die Behandlung etwas gebracht. Aber ich empfand 40 Minuten Streichelkurs doch sehr anstrengend.
    Im Nachhinein ist mir eingefallen, dass sie aber auch hier und da mal etwas kräftiger gezogen und einen Wirbel wieder an an Ort und Stelle gedrückt hat. Vielleicht hat letztendlich auch das geholfen.
    Da sie Ärztin ist, habe ich mir das gefallen lassen…

    1. Kann aber auch daran liegen, das es im Fall von Rückenschmerzen wirklich was zu bringen scheint. Zumindest gibt es genug Studien aus den USA und anderswo die beim Vergleich von konventioneller Behandlung von Rückenschmerzpatienten und der ostheopatischen gefunden haben, dass beides gleich gut bzw. gleich schlecht wirkt. Also scheint es bei Rückenleiden und auch einigen anderen speziellen Sachen Beweise zu geben das es funktionieren kann. Hier kann man wohl nicht ganz so schwarz weiß sehen wie bei Homeopathie (oder wie auch immer das geschrieben wird), denn Zucker kann nichts bringen.
      P.S.: Die Studienlage zur Osteopathie hab ich mir gerade auf der Wikipedia angelesen (hatte bis eben davon noch nicht viel gehört), falls das falsch ist nehm ich meine Stellungnahme auch gerne zurück oder lass mich eines besseren belehren.

  29. Die AOK Plus (Sachsen und Thüringen) verlangt(e?) auch eine Delegation des Arztes. Unser Kind war eher von der lauten Sorte und mit Schlafmangel probiert man so einiges. Gebracht hat die Osteopathie bei ihm nichts. Geschadet hat es aber (kann Handauflegen schaden?) auch nichts (außer unserem Geldbeutel.)

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