Neue Statements zur Beifütterkost

Neue Trends in der Babykost?

Ernährungskommission der DGKJ aktualisiert ihre Empfehlungen für das Säuglingsalter

„Zahlreiche aktuelle Studien und Publikationen hat die Ernährungskommission der Deutschen Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) ausgewertet und in ihre Empfehlungen für die Ernährung gesunder Säuglinge einbezogen. Dabei wurden auch neue Trends in der Babykost kritisch betrachtet.

z. B. Baby-led Weaning – Selbstfütterung des Babys

Selbstfütterung statt Babybrei – das ist das Ziel des sog. „Baby-led Weaning“ (weaning=Abstillen). Hier nimmt sich das Baby seine Beikost selbst, indem es die angebotene Nahrung selbständig zum Mund führt und sich daran versucht. Nun wird auch bei konventionellerem Zugang ein Säugling nach einigen Monaten dazu ermuntert, mal an einem Stück Obst zu lutschen, doch sehen die Experten die Methode des Baby-led Weaning als grundsätzlich problematisch an: Bei konsequenter Einhaltung der ausschließlichen Selbstfütterung und dem durchgängigen Verzicht auf Brei wird, bestimmt durch die notwendigen motorischen Entwicklungsfortschritte des Kindes, der Beginn der Beikostgabe in den Lauf des 2. Lebenshalbjahres verschoben. Zu spät, um die Chancen auf ein gemindertes Allergie- und Zöliakierisiko nutzen zu können. Denn, so belegen es Studien seit längerem, die Einführung von Beikost nach der 17. und vor der 26. Lebenswoche (5. – 7. Lebensmonat) mindert diese Risiken wesentlich. Zudem betont die DGKJ-Ernährungskommission, dass bei dieser Methode die angemessene Versorgung mit kritischen Nährstoffen wie Eisen nicht gesichert ist.

z. B. Vegetarisch bis vegan – auch für´s Baby?

Immer mehr Erwachsene ernähren sich vegetarisch oder vegan und wollen dies, wenn sie Eltern werden, auch überzeugt an ihre Kinder weitergeben. Die DGKJ-Ernährungsexperten kommen in ihrer Empfehlung zu dem Schluss, dass eine ovo-laktovegetarische Ernährung im 1. Lebensjahr möglich ist, dann aber eine sorgfältige Auswahl der Lebensmittel und den Blick auf die Eisenversorgung des Kindes voraussetzt.

Eine vegane Ernährung hingegen – rein pflanzlich, keine Milch, kein Ei – verursacht schwerwiegende Defizite in der Nährstoffversorgung des Kindes und ist mit hohen Risiken für seine Entwicklung und Gesundheit verbunden, bis hin zu irreversiblen neurologischen Schäden.

Insgesamt bestätigt die Ernährungskommission in ihrer wissenschaftlichen Publikation die Empfehlung, Säuglinge in den ersten 4 bis 6 Lebensmonaten ausschließlich zu stillen (auch kürzere Stillzeiten bzw. teilweises Stillen sind sinnvoll!) und eine stufenweise Einführung von Beikost bis hin zur normalen Familienkost zum Ende des 1. Lebensjahres.

Die gesamten Empfehlungen zur „Ernährung gesunder Säuglinge“ sind – samt eines Ernährungsplans für das Babyalter – hier einzusehen.“

Dies ist eine Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin DGKJ

Baby-led Weaning und Vegane Kost sind die neuesten Trends in der Beifütterkost, obwohl in den letzten fünf Jahren im Allgemeinen die Empfehlungen zur Beikost sehr entschlackt wurden: Es darf alles beigefüttert werden (außer Honig), die Familienkost soll zügig eingeführt werden und ausprobieren geht immer, finger food sowieso. Ok, die Empfehlungen sind noch dezidierter, aber darauf läuft es hinaus. Weg vom strengen deutschen langsamen Heranführen hin zum entspannten lockeren Umgang mit den ersten Löffelchen.
Aber diese neuen Trends: Wie seht Ihr das? Alles neumodischer bullshit, jeder wie er mag oder vielleicht auch problematisch (immerhin sieht es die DGKJ eher kritisch)?

132 Antworten auf „Neue Statements zur Beifütterkost“

  1. Ja, von dir vielleicht @kinderdok. Und zum Glück auch von unserer Hebamme. Wer nicht so gut beraten ist, greift aus Unsicherheit zu AleteHippBebewasauchimmer-Anschlussnahrung. Weil: Die wollen ja alle nur das Beste für unsere Kinder *ironieoff*. Alles vielleicht sinnvoll, wenn die Stillerei nicht klappt. Aber ansonsten so unnötig wie Quetschobst, Kinderjogurth oder Bärchenwurst. Schon wieder viel zu lange Rede, kurzer Sinn: Hören, bitte! Auf die Signale des Kindes und auf das Gefühl, das alle Eltern automatisch haben. Aber bitte nicht auf Weichzeichner-Werbung und pseudowissenschaftliche Flyer von großen Nahrungsmittelkonzernen.

  2. Hirn an und Augen auf bei der Baby- und Kleinkindernährung. Alles andere wird überbewertet. Wir haben die Fläschchenzeit übersprungen. Warum auch immer. Das Kind ist von der Brust auf Püriertes und dann zur festen Nahrung umgestiegen. Hätte sich daran jemand gestört? Bestimmt. Wir haben aber zum Glück niemand gefragt 🙂

  3. Noch mal einen Nachtrag zu den Empfehlungen und der Beratung durch Kinderdoks: „Die Empfehlungen zur Beikosteinführung sind als allgemeingültige Grundlage gedacht und können nur in begrenztem Umfang die individuellen Unterschiede jeder jungen Familie abbilden. Prof. Dr. med. Michael-Bernhard Krawinkel vom Institut für Ernährungswissenschaften in Gießen stellte 2011 in seinem Artikel „Vom Nutzen des Stillens“ in der Zeitschrift „Kinder- und Jugendmedizin“ klar, dass Frauen, die nur kurz stillen, zum Thema Beikost anders beraten werden müssen als Frauen, die sechs Monate ausschließlich stillen und auch nach Einführung der Beikost weiterstillen wollen.“

  4. Unsere Kinder sind nun leider viel zu alt, um das zu probieren. Damals hätte es jedoch nicht geklappt, da die drei keinen ausgeprägten Griffreflex hatten.

  5. Meine Kleine ist nun 18 Monate alt. Bis 5 Monate voll gestillt, dann Versuch des Abstillens auf Flasche. Klappte lange nicht, also bot ich Beikost an: Brei und Fingerfood. Beides klappte mal mehr, mal weniger gut, was ich etwas angespannt verfolgte, aber sie blieb gesund und proper und trank dann eben ein paar Fläschchen mehr bis nach dem ersten Geburtstag. Auch jetzt ist das mit dem Familienessen eher Glückssache: Kohlenhydrate sind weit vorne mit dabei, aber bitte ohne Gemüse oder solchem Schnickschnack. Obst und Wurst geht dafür immer und viel.

    Ich habe es aufgegeben, dauernd Neues anzubieten und extra einen Obstbrei in der Hinterhand zu haben: wenn sie Hunger hat, wird sie es schon essen, denke ich mir. Und verfalle nicht mehr in Panik, wenn sie nur drei Löffel nimmt und dann weg vom Tisch will.
    Jedem Kind das seine, und allen Eltern das ihre. Wenn man es für unzumutbar hält, dass nach einer Fingerfood-Mahlzeit die gesamte Küche zu putzen, der sollte Fingerfood weglassen; wenn man keinen Bock hat, dreimal am Tag Brei zu kochen, der dann nur sehr widerwillig genommen wird, dann löst man das anders. Wenn die Eltern während oder nach einer Mahlzeit dauernd genervt sind, ist das auch keine schöne Ess-Erfahrung.

  6. Meine Güte, schlägt das hier hohe Wellen. Es gibt doch nicht nur richtig und falsch, sondern noch einiges dazwischen. Und nur, weil jemand sein Kind anders ernährt/erzieht/…, heißt das doch noch längst nicht, dass die eigene oder die fremde Methode falsch sind – sie sind einfach nur anders.

    Ob vegetarische oder vegane Ernährung jetzt gut ist oder nicht, bleibt meiner Meinung nach jedem selbst überlassen – aber nur, wenn man sich ausreichend informiert. Ich habe eine Zeit vegetarisch gelebt – und das stellt eigentlich kein Problem dar, Eisen gibt es auch in Pflanzen zu genüge. Vegan müsste da wahrscheinlich noch etliches substituiert werden. Aber ich finde es schade, dass Eltern durch ihre Lebenseinstellung Kindern bestimmte Lebensmittel vorenthalten (religiöse Gründe mal ausgeklammert). Ich meine, darf ein vegan ernährtes Kind dann im Kindergarten/bei einem Freund denn auch mal einen Joghurt probieren? Ich fürchte ja, dass nicht. Und da hört mein Verständnis auf.

    Wenn man sich an alle Regeln halten würde, gäbe es viele Probleme. Ich habe als Baby mit knappen 3 Monaten „entschieden“, dass ich keine Milch mehr mag, sprich sämtliche Fläschchen verweigert. Also schon sehr früh Beikost, laut der Meinung vieler bestimmt auch zu früh. Und trotzdem bin ich groß geworden, habe einen guten Schulabschluss, studiere mittlerweile und habe nicht eine Allergie. Kann Glück sein, aber ich lasse mir nicht erzählen, dass meine Mutter alles falsch gemacht habe.

    Was haben die werdenen Mütter wohl vor der Zeit des Internets gemacht?!

  7. Wir haben bei unserer Kleinen mit ungefähr 6 Monaten mit der Zufütterung begonnen, gestillt habe ich bis sie etwa ein Jahr alt war. Ich bin auch der Ansicht, dass man Babies möglichst unterschiedliche Konsistenzen und Geschmäcker innerhalb des ersten Lebensjahrs anbieten sollte. In dieser Zeit entwickeln sich schon geschmackliche Vorlieben, schon hier kann man also gezielt auf gesunde Ernährung achten. Von diesen modernen Trends halte ich wenig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine vegane Lebensweise ein Kind ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Möglicherweise ließe sich eine genügende Versorgung durch komplizierte Ernährungspläne bewerkstelligen – aber wer garantiert dann, dass das Kind dann auch wirklich die festgesetzten Mahlzeiten in ausreichender Menge konsumiert? Kinder halten sich hier nicht an so strikte Regeln wie Erwachsene, und hier genau sehe ich das Hauptproblem. Sie sollten selbst entscheiden können, was schmeckt und was nicht – und vor allem, wie ihre spätere Ernährungsweise mal aussehen sollte.

  8. Im Rückblick wünschte ich mir, es gäbe zu den offiziellen Ernährungsempfehlungenwäre eine Art Disclaimer im Anhang:

    „Dies sind Empfehlungen. Kinder sind jedoch ganz verschieden. Möglicherweise will sich Ihr Kind (wie übrigens eine ganze Menge anderer Kinder) nicht an diese Empfehlungen halten – und besteht beispielsweise über den empfohlenen Zeitraum hinaus auf Muttermilch als (nahezu) ausschließlicher Nahrungsquelle. Bleiben Sie in diesem Fall ganz entspannt. Ihr Kind wird sich höchstwahrscheinlich trotzdem ganz prächtig entwickeln und irgendwann ganz normal essen.
    Auf dem Weg zum „normalen Essen“ kann es kürzere oder längere Übergangsphasen geben, wo das Kind z.B. Nudeln nur in ihrer Reinform ohne jegliche Sauce oder andere Beigaben akzeptiert. Selbst ein zwei Jahre andauerndes Bestehen auf ausschließlich Leberwurststullen als Abendmahlzeit wird plötzlich von ganz allein durch ein erweitertes Nahrungsspektrum ersetzt werden. Wir wünschen Ihnen gute Nerven und viel Spaß.“

    1. … das allerdings unterschreibe ich sofort. Aber mit der Einschränkung, dass der letzte Abschnitt ja nun keine grottenschlechte Ernährung ist. Würdest Du aber Nudeln und Leberwurststullen durch ausschließlich Biscotti in Milch, Honigbrote und Säfte ersetzen, sehr wohl schon. Und das gibt es eben auch.
      Diesen Eltern kann ich nicht mit „Ihr Kind wird sich schon normal entwickeln“ kommen, oder?

      1. Nein, das sollte natürlich kein Plädoyer für die Freigabe jeglicher Fehlernährung sein. Und ich finde die offiziellen Ernährungsempfehlungen prinzipiell auch gut – allerdings kommen sie schon sehr strikt rüber. Und zwischen wirklicher Fehlernährung einerseits und den Ernährungsempfehlungen (und auch dem was sich Eltern üblicherweise unter „gesunder und abwechslungsreicher Kost“ vorstellen) andererseits scheint es eine doch recht breite Grauzone zu geben, in der viele Kinder – zumindest für eine Weile – erstaunlich gut gedeihen können 🙂

  9. Die Wogen schlagen hoch…also der Kinderdok hat ja gefragt, was man von den Empfehlungen hält. Und da kann ich mich der zugegebenermassen ausführlich beschriebenen Meinung von Danielle nur anschliessen: auch ohne jegliche Affinität zu Verschwörungstheorien ist das Ganze wirklich unsauber recherchiert und die Datenlage gelinde gesagt dürftig. Und man könnte sich in solchen Empfehlungen gern etwas bedeckter halten anstatt so explizit zu raten. Was hält denn der Kinderdok von der Datenlage? Ich glaube, man sollte wirklich nicht ausser Acht lassen, dass der grössere Teil der Babys flaschenernährt oder zur Beikosteinführung abgestillt wird. Und das macht bei der ganzen Geschichte einen erheblichen Unterschied, eben auch und gerade bei BLW und Allergieprävention. Im Übrigen wundert mich immer, dass so viele (auch Kinderdoks) zur Gelassenheit mahnen und dann fröhlich Vorgaben zum wann stillen, wie lang stillen, Mahlzeiten ersetzen, was wann geben, Gewichtskurven etc.propagieren.

    1. Mmh.
      Als evidence based geschulter Mediziner vertraue ich den Expertenmeinungen. Zum Experten wird man leider nicht, indem man ein oder zwei Kinder großzieht oder beifüttert, auch wenn das jetzt zu einem Raunen im Publikum führt. Damit ist man lediglich Erfahrungsexperte mit n=2.
      Es ist mitnichten so, dass „der grössere Teil der Babys flaschenernährt oder zur Beikosteinführung abgestillt wird“. Diese Beobachtung erschließt sich bereits aus wenigen Müttern, die Du vielleicht kennst (oder gibts da valide Zahlen?).
      Ich erfrage die Ernährung bei allen Vorsorgen, und die meisten gestillten Kinder werden bis ran an den ersten Geburtstag gestillt (wenn vielleicht auch nicht „voll“) und sicher noch über die Hälfte wurden überhaupt gestillt. Aber das ist auch eine Frage der sozialen Herkunft, der eigenen Sozialisierung und der Gegend, in der man praktiziert.
      Ich hatte weiter oben in anderem Zusammenhang geschrieben, das „Vorgaben“ als Empfehlungen wichtig sind, um Orientierung zu geben, denn nicht jede(r) kann so waaahnsinnig belesen sein, wie die hier Diskutierenden. Und diese Vorgaben – damit schließt sich der Kommentarkreis – sollte den aktuellen Ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen genügen und nicht auf Trends oder Moden aufsitzen.

      1. Sehr geehrter Herr Kollege,

        oben raten Sie selbst in einem Kommentar zu mehr Gelassenheit. Genau DAS ist m.E. BLW: gelassener das Kind an andere Nahrung als (MutterImilch heranzuführen. Ihm alles mögliche anbieten (durchaus auch Brei bzw. zermatschte Lebensmittel) und sehen, was das Kind möchte, und weiterhin ganz gelassen mit der Muttermilch die Nährstoffversorgung sicherstellen.

        Ihre hier kundgetanen Äußerungen verwundert mich etwas. Wenn tatsächlich die Mehrheit ihrer kleinen Patienten so lange gestillt wird, dann ist ihr Patientengut tatsächlich nicht repräsentativ. Das sollten Sie wissen, denn die statistischen Daten zum Stillverhalten werden uns doch ständig vorgebetet. Bereits mit 6 Monaten werden deutschlandweit nur noch 40-50% der Kinder gestillt, oder nicht? Da könnte man nun auch über die Validität Ihrer Erfahrungen sprechen. Entschuldigen Sie bitte, sehr schlüssig war Ihre Argumentation da nicht.

        Ansonsten muss ich nun doch mal leise Kritik an unserem Berufsstand üben. Denn sind wir als Kinderärzte tatsächlich einfach per se Experten für Säuglingsernährung? Ja, wir sind in der Lage, Fachliteratur zu lesen (tun wir das auch alle zu diesem Thema?) und tiefergehend zu verstehen als Laien. Aber ich spreche auch Müttern nicht ab, dies zu tun. Und ich muss Sie fragen: Wann, wie genau, bei wem haben Sie sich denn wirklich über Hintergründe der Ernährung und der aktuellen Empfehlungen informiert? Ich hatte dazu im Studium eine Vorlesung und ein paar Klausurfragen und später nach dem Examen in der Klinik, ähm, nix. Jaja, ich habe brav ein bisschen was dazu gelesen, ja, ich hätte Fortbildungen zum Thema besuchen können (fand dann aber andere Themen erstmal interessanter und relevanter) und für die Facharztprüfung hat es trotzdem gereicht.
        Meine Expertise stützt sich auf das, was ich in der Praxis erlebe (und das sind doch wieder ELTERN, die mir im Übrigen was die Ernährung ihrer Kinder betrifft auch nicht immer die Wahrheit sagen) und die aktuellen Empfehlungen. Und wie die zu Stande kommen, nun ja, da lege ich nun auch nicht immer beide Hände für ins Feuer. Ich unterstelle da noch nicht einmal unbedingt Finanzierungsverschwörungen (auch wenn wir doch zugeben müssen, wie unsere Kongresse finanziert werden) oder böse Absicht, sondern manchmal nur eine gewisse „Unsorgfalt“, z.B. eine Aspirationsgefahr heraufzubeschwören aufgrund einer „Studie“ (Fragebögen) mit 20 Teilnehmerinnen und mit mangelndem Vergleich zu einer Kontrollgruppe finde ich erschreckend unwissenschaftlich. Insgesamt ist dieser ominöse Blogeintrag tatsächlich interessant, denn da hat sich JEMAND (wenn auch „nur“ eine Mutter) mal richtig Arbeit gemacht, zu erarbeiten, wie solche Empfehlungen, die wir als Ärzte dann munter unter’s Volk bringen, zu Stande kommen. Ich muss zugeben, dass ich als Ärztin mir diese Mühe tatsächlich nicht gemacht hatte. Sie etwa?
        Tatsächlich muss man sich nach dem sehr unsauber erarbeiteten Artikel und der Empfehlung, die sich quasi ausschließlich auf eben diesen stützt, doch fragen, WER eigentlich überhaupt Experte ist? Die Autoren des Artikels erscheinen mir gerade nicht übermäßig kompetent.

        Ich werde also „meinen“ Müttern auch in Zukunft raten, gelassen zu bleiben und nicht zu verzweifeln, wenn das Kind nicht die vorgeschriebenen 200 g GKF zum Mittag verputzt (sondern nur 120 und das lieber abends oder gar Brei ganz blöd findet und von Kartoffelstückchen und weißen Bohnen (übrigens sehr eisenreich) satt wird), und durchaus erwähnen, dass man auch mal andere Methoden des „Fütterns“ ausprobieren kann.

        1. Word! an Auch-eine-Ärztin. Sie haben damit dem Kollegen mitgeteilt, was ich ebenfalls antworten wollte. Auch als Nichtärztin weiss ich, was evidence-based ist und das die „Studien“, die dieser Expertenempfehlung zugrunde liegen, nicht sehr aussagekräftig sind.Im Übrigen ist ein Berufen auf die „Experten“ auch kein sonderlich evidence-based Vorgehen…Es hatte mich tatsächlich interessiert,ob auch Kinderdoks solche Empfehlungen gelegentlich hinterfragen, wenn sie ihnen spanisch vorkommen. Ich finde es durchaus nachvollziehbar, dass man als Kinderarzt/ärztin nicht alle Studien selber wälzt. Ein kritisches Denken, dass man ja auch auf Globuliquatsch und anderen Humbug anwendet, kann aber sicher auch hier nicht schaden. Mir waren ebenfalls andere Stillquoten geläufig und ich habe von meinem stillfreundlichen persönlichen Umfeld eben gerade nicht auf die Mehrheit geschlossen, lieber Kinderdok. Im Übrigen vertraue ich darauf, dass sich m(ein) Kinderarzt gut mit Kinderkrankheiten und altersgerechter Entwicklung auskennt, aber wenn es in den Bereich Erziehungsfragen geht, halte ich ihn nicht für den idealen Ansprechpartner. Klar ist es gesundheitlich relevant, ob bei etwas Erstickungsgefahr besteht, eine Schlafumgebung sicher ist und Stillen generell eine gute Idee. Was ich meinem Kind zu essen gebe und wann, ob es bei mir im Bett schläft und ob ich damit leben kann, dass es nachts aufwacht ebenso wie die Frage, wie lange ich stille, gehen meinen Kinderarzt eigentlich überhaupt nichts an. Und dem geschätzten Kinderdok möchte ich da nix unterstellen, aber die werten Kollegen sind da mit ungefragten Empfehlungen nicht gerade zurückhaltend…

        2. Ja, ich schrieb das weiter oben, dass meine Stichprobe sicher nicht repräsentativ ist, und trotz Predigt für mehr Gelassenheit darf ich die Empfehlungen nicht außer Auge lassen. Wie anders muss ich meinen Job denn sonst interpretieren? Mich fortbilden, neue Entwicklungen weitergeben (schließlich ändert sich da ja auch viel, sooo streng sind die Empfehlungen ja nun heute nicht mehr), aber dennoch muss ich nicht jeden Trend als allumfassend an alle weitergeben. Also ist BLW für manche etwas, das biete ich dann auch als Möglichkeit an, und für andere ist es eben gar nichts. Das zeigen doch hier auch die Kommentare.
          Denken Sie, Koletzko und Co. machen das am grünen Tisch ohne Austausch mit Ökotrophologen und anderen?

          Achja: Doch, ich besuche regelmäßig Fobis zur Ernährung, das bin ich meinen Eltern hier schuldig. Als Vater fand ich das Thema selbst spannend (gerade das mit der Gelassenheit 🙂 und hatte auch Jahre eine Ernährungsberaterin in der Praxis, zwei meiner fMFA sind Präventionsassistentinnen usw.
          Reicht das?

  10. Irgendwie bin ich hier ja Gastgeber – daher darf ich (wie leider oft bei diskutablen Themen) auf den Respekt voreinander und der Netiquette im Allgemeinen hinweisen.
    Ganz abgesehen davon – Statements, die einem eigenen Blogeintrag gleich kommen, und nebenbei noch für auf die eigene Homepage werben verweisen, überschreiten IMHO die Möglichkeiten eines Kommentares.

    1. Oh Entschuldigung. Das war nun sicher nicht die Absicht, ich dachte, es wäre eine themenbezogene interessante Diskussion – für Marketing betreibe ich sicher nicht solchen Aufwand ;-). Aber die Botschaft war deutlich :-).

      1. Ich fand die Diskussion sehr interessant. Vielen Dank, Danielle, für deine Mühe, die relevanten Hintergrundinformationen zusammenzustellen!

  11. Gegen subtiles interpretatorisches Lesen kann ich nun leider recht wenig tun. Daher verabschiede ich mich aus dieser Diskussion und schreib lieber an meinem Artikel über das Erpressen von Kindern durch „Wenn.. dann“ weiter – nicht jeder denkt nämlich automatisch, dass das was er tut, schon richtig sein wird und Kinder schon „irgendwie“ auch so groß werden. Ich bin ein „irgendwie“ schon „so“ groß gewordenes Kind – und finde: Man kann intuitiv durchaus einiges falsch machen.

    Aber – jeder wie er mag – in diesem Sinne: Alles Gute :-)!

    1. Liebe Danielle, deinen Blogbeitrag wollte ich gerade hier verlinken. Danke für die Mühe, du hast es sehr gut in Worte gefasst. Auch ich habe mich sehr über dieses Abraten gewundert.

    2. Ist gut, wir kommen da ohnehin nicht zusammen ;).

      Ich habe einfach in 12 Jahren Mutterschaft gelernt, dass es ein ziemlich großes Spektrum gibt – zwischen Milchschnitte und veganem Pastinakenfingerfood, zwischen Gehfrei und Federwiege, zwischen Gebärdenkurs und Teletubbies. Innerhalb dieses Spektrums – grobe, schlimme Dinge wie Gewalt und Vernachlässigung liegen weit außerhalb davon – wird jedes Kind groß – nicht nur irgendwie. Natürlich hinterfragt man sich immer wieder: Passt das so? Ist das gut? Ist das richtig? Aber ich will zum Beispiel keine Wissenschaft daraus machen, ob ich mein Kind loben darf oder nicht, am besten noch einen entsprechenden Kurs dafür belegen. Das ist jetzt allerdings schon sehr offtopic.

  12. Also es hat mir echt keine Ruhe gelassen, dass von BLW abgeraten wird und ich habe mir jetzt mal ganz genau angesehen, was dahinter steckt. Ich war wirklich geschockt – wie dilettantisch kann man eigentlich sein? Im Grunde basiert diese neue Empfehlung jetzt auf einem Artikel derjenigen Dame, die schon mit der ominösen „Stillkinder brauchen Fleischgläser“-Studie aufgefallen ist. Die Argumente sind haarsträubend und werden in der verlinkten Quelle absolut ad absurdum geführt. Wie kann es sein, dass ein Mitglied der Nationalen Stillkommission ständig aktiv wird und Empfehlungen ausspricht, die den Gläschenherstellern nutzen? Und wenn man dann noch weiß, liest, dass Gelder von HIPP und Danone an das FKE fließen und plötzlich Fruchtzwerge als wertvoller Bestandteil der Ernährung mit einem Gütesiegel ausgezeichnet wird, dann macht das doch wirklich fassungslos. Wen es interessiert – hier habe ich die Zusammenhänge mal entwirrt: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2014/07die-neuen-empfehlungen-zur-beikost-kritik-vom-fke-und-der-dgkj-zum-baby-led-weaning-blw-beikosteinfuehrung.html.

    Wenn ich wüsste, dass Mütter unabhängig von solchen Empfehlungen machen, was sie für richtig halten und ihnen ihr Gefühl sagt, würde ich mich gar nicht aufregen, aber ich weiß ja, dass auf solche Empfehlungen doch sehr häufig gehört wird.

    @Kinderdok

    Hinterfragt man als Kinderarzt solche Empfehlungen? Oder sagt man: Was die DGKJ macht, ist schon richtig so? Was sagen Sie denn jetzt, wenn eine Mutter in der Praxis fragt: Ich habe gehört, beim BLW besteht Erstickungsgefahr!?

    1. Mei-ne Gü-te. Wie kann man sich bei diesem Thema nur so aufreiben? Mach das doch einfach so, wie du möchtest, niemand verbietet dir oder sonst jemandem BLW! Groß werden die Kinder doch alle, völlig egal, ob’s die Kartoffel als Brei oder als Fingerfood gibt.

      Und übrigens: Aspiration und Sich-Verschlucken ist WOHL dasselbe.

      1. Wo ist denn bitte Dein Problem? Meine Kinder sind schon groß geworden, eins mit Brei, eins mit stückiger Kost – na und? Darf man das nicht interessiert hinterfragen? Und wo, wenn nicht hier? Groß werden Kinder auch im Babybjörn, in Raucherhaushalten und mit Milchschnitte.

        Du findest es also in Ordnung, wenn solche Empfehlungen auf solcher Basis ausgesprochen werden? Kannst Du, sollst Du – aber warum regt man sich auf, wenn einen anderen das durchaus aufregt?

        1. Ich hab‘ mich gar nicht aufgeregt, nur ungläubig den Kopf darüber geschüttelt, dass einem das Thema „Babyernährung“ so wichtig ist, dass man sich hinsetzt und einen ellenlangen Text verfasst.

          Ja, ich finde es okay, wenn solche Empfehlungen auf solcher Basis ausgesprochen werden; es sind Empfehlungen, nicht mehr. Jeder kann sich selbst herauspicken, was er für richtig hält. Und wenn eine Jung-Mutter verunsichert ist und deshalb lieber Brei füttert – na und? Schadet doch ihrem Kind auch nicht, ganz im Gegensatz zu dem von dir ins Spiel gebrachten Babybjörn und Raucherhaushalt. Man muss nicht alle Eltern zwangmissionieren mit „artgerechter Ernährung“-„Selbstbestimmungs“-Blablabla, das ist doch keinen Deut besser als eine Empfehlung in die andere Richtung.

          1. Nun ist das zufällig meine nebenberufliche Tätigkeit, daher kann ich schon nebenbei mal ellenlange Texte zu Babyernährung verfassen ;-).

            Es geht mir gar nicht ums Missionieren – ich selbst kenne Kinder, die nur Brei essen, welche, die niemals welchen wollten – hatte beide Varianten und ich halte beide Varianten für vollkommen gleichwertig praktizierbar.

            Das Problem an der Sache ist doch nur, dass viele Eltern mittlerweile vollkommen verunsichert sind und eben dem Bauchgefühl, das ihnen sagt „Wenn mein Baby kein Brei mag, kann ich doch auch Stückiges geben“ nicht mehr trauen. Ihre Kinderärzte, die diese DKGJ-Empfehlungen lesen und ihr vertrauen, sagen: „Vom BLW wird aber abgeraten, geben sie weiter Brei“. Was passiert? Es entsteht ein Kampf ums Essen, den doch immer die Eltern verlieren. Und das Kind verliert total den Spaß dran. Das ist doch total schade – oder?

            Eine wirklich vernünftige Empfehlung wäre gewesen: WENN man BLW praktizieren möchte, dann sollte man insbesondere auf bestimmte Nährstoffe achten und vor dem 7. Monat Gluten einführen. Mehr wäre gar nicht nötig und das wäre sachgerecht.

            1. Dass die Eltern verunsichert sind und ihrem Bauchgefühl – oder meinem sehr geschätzten gesunden Menschenverstand 😉 – nicht mehr vertrauen, liegt m.E. eher an den großen weiten des Internets, in dem sich sehr viele selbsternannte Experten für alle möglichen Themen wie Ernährung, Sauberkeitserziehung, Erziehung allgemein usw. tummeln. Schau, man kann das alles doch auch umdrehen: Der Kinderarzt sagt: „Geben Sie Brei.“ – Kind isst Brei, alles ist gut, dann schauen die Eltern auf deine Seite und sehen, oh, BLW wäre viel artgerechter und das, was mein Kinderarzt sagt, stimmt alles nicht – dann sind die doch auch verunsichert, oder?

            2. Da steht aber nicht, dass BLW „die einzig richtige“ oder gar „besser Ernährung“ ist – da steht, dass ich mich wundere, dass von BLW abgeraten wird, weil ich es durchaus (auch) für eine artgerechte Ernährung halte – das ist ja wohl ein Unterschied – oder ;-).

            3. Nein, das steht da nicht, aber ich bin auch für subtile Botschaften empfänglich ;). In dem weiterhin verlinkten Artikel über BLW stehen schon so Schlüsselbegriffe wie „artgerecht“ und „selbstbestimmt“ und „nur das BESTE für das Kind“. Man könnte, wenn schon keine Kritik am Breifüttern, durchaus herauslesen: BLW ist viiiiiiel besser.

              Nichts für ungut, aber ich habe auf deiner Seite mal ein bisschen weiter gestöbert und ein wenig drängt sich der Eindruck auf, dass Kinderaufzucht ein recht vermintes Gebiet ist, bei dem man allerhand falschmachen kann, wenn man Kinder lobt/mit Brei füttert/wickelt etc.

            4. Also ich verstehe Deine Kritik. Die Ängste von Eltern werden gerne mal im Internet geschürt, um dann irgendwelche neuen ach so tollen Ideen zu platzieren. Aber ich stolpere in letzter Zeit sehr häufig über solch offiziellen Empfehlungen, deren Datenlage gelinde gesagt haarsträubend sind. Und kann sehr gut nachvollziehen, dass man sich darüber aufregt. Vor allem bekomme ich dabei das Gruseln, weil offensichtlich niemand mehr auf die Idee kommt, einmal in die Welt gesetzte Studien zu überprüfen. Oder einfach nur simple Rückschlüsse zu hinterfragen. Und befürworte es daher sehr, wenn sich jemand mal die Mühe macht.
              Okay, ich bin vielleicht zum Thema BLW deshalb so entspannt und werde durch einen so langen Artikel darüber nicht wiederum verunsichert, weil mein Baby (Nr2) eine so explizite Meinung dazu hat. Und die lautet:Brei? Her damit! An Stücken wird höchstens rumgewürgt und die gehen dann auch gerne mal Retour. Ist also eh nix für ihn.

    2. Nur mal so, unsere Kinderärztin meinte auch als die Kinder so 4-5 Monate alt waren, dass wir bald Fleisch geben sollen. Vitamine kriegen die Kinder wohl genug durch die Milch, also eilt das mit dem Gemüsebrei nicht so, aber irgendwann ist halt der Eisenbedarf nicht mehr so gut gedeckt. Ich kenne jetzt die Studie nicht, die du so haarsträubend findest, aber der Vorschlag scheint mir eigentlich recht vernünftig.

      1. Hallo sakasiru,

        ich versuche es ganz kurz zusammenzufassen – ja? Das mit dem Eisenmangel (bei Stillkindern) will die FKE herausgefunden haben. Es gab eine Studie, bei der Still- und Flaschenkindern Babybreie mit 8 und 12 % Fleisch gegeben wurden, um herauszufinden, ob das die Eisenversorgung verbessert. „Leider“ kam heraus, dass das nicht der Fall ist. „Leider“ deswegen, weil die Studie von der CMA in Auftrag gegeben wurde (die eben (auch) Fleisch vermarktete – es hat also nicht etwa jemand vermutet, dass Stillkinder einen Eisenmangel haben KÖNNTEN – warum hat wohl ausgerechnet die CMA die Studie in Auftrag gegeben??). Also hat man sich nachfolgend die Eisenspiegel im Blut der Kinder angesehen und festgestellt: Die Flaschenkinder hatten höhere Eisenwerte (ja klar – Flaschenmilch hat ja auch 10 Mal mehr Eisen, als Muttermilch). Also hieß es in der Pressemitteilung: Stillkinder sollten unbedingt zwischen 4 und 6 Monaten Fleischgläser bekommen. Schwachsinnig vor allem deswegen, weil in der Studie ja Fleischgläser gefüttert wurden und die Stillkinder trotzdem den geringen Eisenspiegel hatten.

        Warum man nicht generell zu eisenreichen Lebensmitteln rät, sondern gleich zu Gläsern erklärt sich mir nicht… ich kann nur folgende Tatsachen aneinander reihen: Hipp und Nestlé stellten die Gläser für die Studie. Diese Eisen-Studie wurde von Fr. Dr. Kersting maßgeblich begleitet. Fr. Dr. Kersting schrieb den Artikel (mit), auf dem die jetzige BLW-Ablehnung basiert. Fr. Dr. Kersting schrieb auch die Empfehlung der DGKJ. Die DGKJ bekommt regelmäßig Gelder von Hipp, Nestlé, Humana und Milupa überwiesen. Für Standgebühren (die bis zu 14.600 EUR kosten können – und ich hörte, von den Babynahrungsherstellern werden nicht die kleinen Stände gebucht) bei der jährlichen DGKJ-Tagung. Auch Repetitorien werden von Hipp gesponsert. Es fließen auch Sponsorengelder im Zusammenhang mit den Tagungen. Es gibt eine Liste, auf der Sponsoren freiwillig veröffentlichen können, wie viel sie geben – Hipp & Co. stehen nicht darauf. In den letzten Jahren tauchen sie als „Silber Sponsor“ auf – man kann also vermuten, dass es nicht wenig ist…

          1. Weißt Du, was ich da interpretatorisch lese? Dass Du meinst, ich „selbsternannte Expertin“ denke mir das aus. Dennoch beantworte ich Deine Frage höflich: Ich habe meinen Artikel heute morgen im letzten Teil nach einem Hinweis einer Leserin, die diese Kongresse besucht, diesbezüglich ergänzt und selbstverständlich mit Quellen versehen, die jeder selbst nachlesen kann.

            1. Du, gegen subtiles interpretatorisches Lesen kann ich nun leider recht wenig tun. Aber danke für die Quellen, ich habe sie mir angeschaut. Allerdings sehe ich noch immer nicht so recht den Skandal an der ganzen Sache. Gläschenhersteller sponsorn die DGKJ und diese empfehlen Gläschen. Joar. Sowas kommt wohl vor. Vielleicht bin ich einfach nicht so empörungsfreudig. Würde jetzt Marlboro der Sponsor sein und die Empfehlung daraufhin lauten: „2 Zigarettchen pro Woche heben den Eisenspiegel“, ja, dann könnte ich mich empören.

              Und trotzdem scheint das mit dem niedrigen Eisenspiegel bei Stillkindern doch zu stimmen oder verstehe ich das falsch?

            2. Dazu aus der Quelle http://www.drfischeronline.com/220/baby-beikost-die-wahrheit-uber-eisenmangel-bei-stillkindern/:

              „1. Sind niedrige Hämoglobinwerte per se gefährlich?

              Die erste Frage, die sich mir hier stellt ist, ob es sich tatsächlich um zu niedrige, gefährliche Eisenwerte handelt.

              Tatsächlich sagt die erste Studie, dass nur 4 der 53 Stillkinder einen geringen Hämoglobinwert und damit eine Tendenz in Richtung Eisenmangelanämie zeigen würden:

              “In detail, at 10 months 4 out of the 53 breast-fed infants presented with marginal Hb values\10.5, indicating development towards IDA.” (S.15.)

              7,5 % der Kinder hatten geringere Hämoglobinwerte, aber noch keinen klar diagnostizierten Mangel, wie schon fälschlicherweise in vielen Publikationen über diese Studie übertrieben verlautbart wurde (was der CMA nur recht sein wird).

              Das halte ich allerdings nicht für so bedenklich, wie es hier dargestellt wird, zumal es auch noch auf andere Faktoren ankommt, die hier nicht überprüft wurden (RDW-Wert).“

              Und Du – wenn es für Dich okay ist, Empfehlungen zu bekommen, die so zustanden kommen, ist das für mich völlig in Ordnung. Mich ärgert sowas – das muss Dich doch aber nicht stören?

            3. Äh, klar, eine sehr seriöse Quelle von einem „Health Coach“, der MMS empfiehlt und die „Impflüge“ propagiert! SOWAS empört mich wesentlich mehr als die Empfehlung von Fleischgläschen.

            4. Nun, auch „solche“ Menschen sind nicht per se dumm und sind in der Lage, Studien zu lesen und zu interpretieren, oder nicht? Was war jetzt konkret falsch, an dem, was er schreibt?

              Ansonsten auch gerne was von „richtigen“ Ärzten aus http://www.welt.de/welt_print/wissen/article8613514/Stillkinder-brauchen-kein-Fleisch-aus-Glaeschen.html

              „Die WELT hat daraufhin mehrere Experten gebeten, die FKE-Studie und die dazu veröffentlichte Mitteilung zu prüfen. Sie sprechen ein vernichtendes Urteil. Alfred Längler, Leitender Arzt der Kinder- und Jugendmedizin im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, ist der Meinung, „dass die Ergebnisse dieser Studie in der Interpretation überstrapaziert werden“. Die Schlussfolgerung, schon an vier Monate alte Kinder möglichst fleischreiche Gläschen zu verfüttern, könne aus den Ergebnissen der Studie nicht gezogen werden.

              Noch deutlicher wird Gisela Janßen, Oberärztin der Abteilung Kinderonkologie und -hämatologie an der Uni-Klinik Düsseldorf. „Ich kann in den in der Studie veröffentlichten Hämoglobin-Werten keinen Hinweis auf eine durch Eisenmangel bedingte Blutarmut finden“, sagt sie. Ohnehin seien die Daten nur eingeschränkt verwertbar, da punktuell gemessene Eisenwerte im Blut von Kindern keine Aussagekraft hätten. So unterliegt der in der FKE-Studie aufgeführte Eisenspeicher Ferritin starken Schwankungen – etwa bei Entzündungen. Um herauszufinden, ob ein Kind an Eisenmangel-Anämie leide, seien weitere Parameter heranzuziehen, sagt Janßen, etwa der sogenannte RDW-Wert, der die Verteilungsbreite der roten Blutkörperchen anzeigt: „Doch diese Werte wurden in der Studie nicht gemessen.“

              Auch die klinische Erfahrung spricht gegen die vom Forschungsinstitut FKE heraufbeschworene Gefahr einer Eisenmangel-Anämie. Reife Neugeborene würden mit Eisenspeichern geboren, die vier bis fünf Monate ausreichen, sagt Janßen. Außerdem könne das in der Muttermilch enthaltene Eisen besonders gut aufgenommen werden. „Dieses Eisen wird zu 50 Prozent resorbiert, Eisen aus anderer Nahrung nur zu etwa fünf Prozent“, sagt Janßen und kommt zu dem Ergebnis: „Bei Kindern, die in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt wurden, stellt also ein Eisenmangel im ersten Lebensjahr kein relevantes Problem dar.“

              Diese Einschätzungen teilt auch Roswitha Dickerhoff, Hämatologin an der Kinderklinik Düsseldorf. Anders als das FKE-Forscherteam hält sie ausschließliches Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten sogar für unerlässlich. Nur dadurch seien Kinder etwa vor schweren Durchfallerkrankungen im ersten Lebensjahr geschützt.

              Die Liste der methodischen Mängel ist noch länger: Erika Nehlsen, Leiterin des Ausbildungszentrums für Laktation und Stillen, kritisiert, dass in der Studie kein Wort darüber verloren werde, dass das Zufüttern nachweislich die Eisenaufnahme aus der Muttermilch hemme. Nicht berücksichtigt sei außerdem, dass zu schnell abgenabelte Kinder nicht die nötigen Eisenvorräte für die ersten Monate mitbekämen.

              Man könnte diese Fehler der Studie als das Ergebnis von Leichtfertigkeit und Wichtigtuerei abtun, wäre das FKE in Dortmund nicht ein einflussreiches Institut für Fragen der Kinderernährung. Seinen Einschätzungen folgen Kinderärzte und Erziehungsratgeber. Die für die Studie verantwortliche Forscherin Mathilde Kersting ist Mitglied der Nationalen Stillkommission – einer Institution, die die Aufgabe hat, das Stillen zu fördern. Und wenn in deren Reihen die Empfehlung ausgesprochen wird, Babys nicht allzu lange mit der Mutterbrust abzuspeisen – so hat das in der öffentlichen Wahrnehmung Gewicht.

              Kritiker des Dortmunder FKE beklagen immer wieder, das Institut sei von der Nahrungsmittelindustrie abhängig. Tatsächlich wird als Geldgeber der aktuellen Studie die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft genannt (CMA, „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“). Hipp und Nestlé lieferten die gepriesenen „fleischreichen Gläschen“.

              Nach Angaben der Firma Hipp werden mit fleischhaltigen Gläschen in Deutschland pro Jahr 94 Millionen Euro umgesetzt. Allein Hipp verarbeitet jährlich 2200 Tonnen Fleisch. Doch 2006 bekam der Fleischabsatz in Babygläschen einen Dämpfer, denn in Deutschland wurde eine EU-Richtlinie umgesetzt, die den Fleisch-Mindestanteil in Fleischgläschen von zwölf auf acht Prozent senkte. Daraufhin wurde das Dortmunder FKE aktiv und untersuchte, ob das nicht zu einem Eisenmangel führe. Das Ergebnis der Studie: negativ. Dennoch, so erfuhr die WELT aus Kreisen der Universität Bonn, wollte die FKE-Forscherin Mathilde Kersting diese Studie als Beleg für ihr Plädoyer heranziehen, man solle „möglichst fleischreiche Gläschen“ beifüttern.

              Stillende Mütter dürfen also den jüngst ausgelösten Eisenmangel-Alarm getrost wieder vergessen. „Auch die Natur hat das ausschließliche Stillen bis zum sechsten Lebensmonat vorgesehen“, sagt die Hämatologin Roswitha Dickerhoff, vorher seien Kinder nicht in der Lage, mit fester Kost fertig zu werden: „Gläschen werden meinem Wissen nach von der Natur nicht ohne Weiteres geliefert.“

            5. Waaah, gehen die Zitate noch länger? Ich scroll‘ mir hier ’nen Wolf ;)! Nein, solche Menschen sind leider nicht dumm, sondern oftmals klug, aber komplett verblendet und von sich selbst eingenommen. Den anderen Artikel habe ich auch gelesen – auch die Welt ist als Springerpresse keine seriöse Quelle, aber sei’s drum. Den richtigen Ärzten (ohne “ „), die da zu Wort kommen, kann man insofern zustimmen, als es da um Kinder im ersten Lebenshalbjahr geht. Von denen war ja aber nie die Rede, es ging um ältere Kinder. Dass unter 6 Monate alte Kinder keine Fleischgläschen brauchen, ist ja klar.

            6. Ja – Springer ist sicher von der Stillmafia gekauft… Aber nee – mir missfällt das Diskussionsniveau (insb. der Tonfall) – da ich nunmehr auch noch den Eindruck habe, dass wir aneinander vorbei reden, belasse ich es dabei. Soll sich jeder seine eigene Meinung bilden – Deine ist doch ohnehin diskussionsunwürdig gefestigt. Nochmals: Alles Gute!

        1. Okay, ich seh da jetzt aber auch einen Unterschied zwischen „Fleisch geben“ und „Gläschen mit 8-12% Fleisch geben“. Aber gut zu wissen, dass in der Muttermilch doch meist ausreichend Eisen vorhanden ist.

    1. Vielen Dank für den Hinweis, da gibt’s ja noch viele andere interessante Dinge zu dem Thema zu lesen :)! Ich habe neulich meine erste vegane Limonade getrunken – jaha, das stand extra drauf: VEGAN! Eine Limo! WOW! Ganz was Neues. Genauso überraschend wie der fettfreie Lolli.

      1. Bin neulich das erste Mal auf einen glutenfreien Holundersirup gestoßen! Vermutlich steht demnächst auf Wasserflaschen gross „enthält keine Spuren von Nüssen!“

        1. Als ich Ende der Neunziger das erste Mal einen amerikanischen Supermarkt betrat, lachte ich mich noch kaputt über die Aufdrucke „0 % fat“ auf den Wasserflaschen (wo soll das Fett denn sein? Oben drauf schwimmen?). Inzwischen möchte ich mir ein Schild um den Hals hängen, wenn ich bei dem Drogeriemarkt meines Vertrauens mit dem GLUTENFREIEN11!! Reisbrei an der Kasse stehe (natürlich, wo soll in Reis auch ein Klebemittel aus Weizen drin sein?!)auf dem steht „Ich kaufe den nicht wegen der Glutenfreiheit, sondern weil mein Kind Reis mit Banane so gerne isst.“

      2. Hierzu ist es interessant zu wissen das Säfte, Essig, Wein und ähnliches durch Gelatine gefiltert werden um sie zu klären.
        Wer sich also vegan ernährt und dies vor allem aus einer Ideologie heraus tut sollte dies wissen und darauf auch Wert legen. Um so schöner finde ich wenn Hersteller darauf reagieren und eine Limo als vegan kennzeichnen.
        Aber solch Wissen kann man natürlich von jemandem der sich lieber darüber lustig macht nicht voraussetzen 😉

      3. Naja, in „richtiger“ Limo ist Gelantine, damit die Farbe sich nicht am Boden absetzt. 💡 😉

        Bei Vegan müsstest Du dann schütteln oder AGAGA vorfinden. sonnst hält die Limo nicht zusammen.

  13. Muss man denn allem einen schick klingenden Namen aufdrücken und das als Trend verkaufen? Kinder sind doch alle so verschieden, warum sollte eine Strategie bei allen funktionieren? Ich finde das frühe Bekanntmachen mit Schüssel, Löffel und Glas vernünftig und wenn’s dann halt noch nicht so klappt, kann man doch mit Kompromissen arbeiten. Ich hab auch viele Ratgeber gewälzt aber im Endeffekt hat mir das Kind selbst mehr als deutlich signalisiert, wann sie die Nase voll von Flüssignahrung bzw. später dann dem ganz fein püriertem Brei hatte. Ihre Mahlzeiten sind jetzt mit knapp 11 Monaten eine Mischung aus allem, ganz früh gibt’s die Flasche und noch ein Stündchen Schlafen hinterher, als zweites Frühstück ist Brei noch ok, Mittags bekommt sie die Familienkost oder ein Glas mit ordentlich Stückchen und abends holt sie sich seit ein paar Tagen die Brotstückchen ganz stolz mit den Fingern selbst. Als Snack klappen weiche Obststücke wunderbar und die wird sie sich auch bald selbst holen, noch endet das eher mit Bananenmatsch im Ohr usw. Und die Verwandtschaft staunt Bauklötze, dass sie aus dem Glas trinkt – damit haben wir mit der Beikost angefangen und halt ein paar mehr Pfützen auf dem Boden aufgewischt, dafür zahlt es sich jetzt aus. Ich nenne das übrigens Family Adapted Individual Flexible Feeding und wer mehr wissen will, überweist mir einfach 100 € 😉 😛

    Zum Thema Veganismus halte ich mich lieber geschlossen, das fällt für mich unter die Kategorie Leute, die ihre Katzen vegan ernähren.

  14. Herrlich, wie dieses Thema auf so viel Enthusiamus stößt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, weil man als erstlingsmama zu viel Zeit hat, sich darüber nen Kopf zu machen. Die ganzen dogmatischen Haltungen (nur Muttermilch, nur Bio) weichen aber mit zunehmendem alter auf. Caprisonne statt wasser, Gummibärchen als zwischenmahlzeit etc. DIESEN Themen sollte mehr aufmerksamkeit geschenkt werden, als der Frage ob das Gemüse mit 4 oder 7 Monaten, püriert oder als Stück ins Kind kommt.

    1. Schon immer meine Meinung: Hin zu mehr Gelassenheit. Weder bei den streng aufgefütterten „Omni-Kinder“, noch bei den streng vermeidenden „Veggie-Kids“ oder den „Selfie-Eater“ spürt man Entspannung durch. Spätestens beim zweiten dritten oder zehnten Kind kümmert man sich gar nicht mehr drum.

  15. Meiner Vorrednerin Julia kann ich mich nur anschliessen. Die bizarr genauen Vorgaben, wann, wie und mit was genau man sein Kind zu füttern habe sind wirklich nicht sehr hilfreich. Zudem finde ich die Kritikpunkte an BLW nicht wirklich nachvollziehbar. Neben den oben genannten lauen Studienergebnissen, die der Kritik zugrunde liegen sollte man noch erwähnen, das BLW zumeist von stillenden und länger stillenden Müttern praktiziert wird und die Nährstoffversorgung somit nicht das Problem ist. Dass Beikost immer noch als Anstattkost verstanden wird und Stillmahlzeiten ersetzen soll ist doch auch langsam etwas veraltet…da müsste man ja auch schön nach der Uhr stillen und nicht nach Bedarf um zu wissen, wann man da eine Mahlzeit ersetzt. Hatte hier ebenfalls ein bis zum 9. Monat vollgestilltes Kind, das von Brei rein gar nichts hielt und bis ca Ende erstes Lebensjahr mit Stillen und nebenbei ergrabschtem und zermatschtem Essen von uns gross wurde. Mich hat damals das Buch „Mein Kind will nicht essen“ von dem spanischen Kinderarzt Carlos Gonzales ziemlich beruhigt, durchaus so verfahren zu können. Der im Übrigen auch einen auch etwas erwähnt, was ich mich immer gefragt habe: wenn ein Kind nun mal nicht nach diesem oder jenem Fahrplan essen will, was soll man dann tun? Es reinzwingen?

  16. Mich hat das für mein Gefühl Dogmatische an den gängigen Beikostempfehlungen sehr gestört. Dieser strikte Fahrplan – festgelegte Reihenfolge der einzuführenden Breimahlzeiten, festgelegte Zutaten, gerne noch garniert mit grammgenauen Rezepten, und dann noch die Erwartung, die Milchmahlzeit jeweils innerhalb kurzer Zeit ganz durch Beikost zu ersetzen. Dagegen hat sich bei mir das Bauchgefühl einfach gesträubt. Vielleicht war ich einfach noch nicht beikostreif 😉 , als meine Tochter vier Monate alt war und die Kinderärztin begann, auf Beikosteinführung zu drängeln (Kind war eher schmal in dem Alter). Dazu noch der Widerspruch zur WHO-Empfehlung des Vollstillens über mindestens sechs Monate, und der Gedanke, dass in anderen Kulturen mit anderen Essgewohnheiten die Kinder auch gesund aufwachsen ganz ohne Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei. Und wie haben unsere Vorfahren vor Erfindung des Pürierstabes eigentlich ihre Kinder großgekriegt? Vor dem Hintergrund dieser Gefühlslage bin ich dann auf BLW gestoßen, was mich sehr viel mehr angesprochen hat. Vor allem der Gedanke, das Kind selbst entscheiden zu lassen, wann es was probieren möchte. So hat meine Tochter mit ca. fünf Monaten die ersten weichen Obststücke und Brötchen in die Hand bekommen und hatte schnell raus, wie man die gewinnbringend in den Mund verfrachtet. Als der Papa dann versucht hat, auch Brei und Löffel zum Einsatz zu bringen, ist er komplett abgeprallt. Das Kind war nicht (mehr?) bereit, die gewonnene Eigenständigkeit bei der Nahrungsaufnahme wieder aufzugeben und verweigerte jegliche Fütterversuche. So blieb es beim Fingerfood und der Teilhabe an der Familienkost. Und ich finde das – neben den oben angesprochenen Aspekten – auch unglaublich praktisch. Wer nicht füttern muss, kann selber essen, es werden also früh richtige gemeinsame Mahlzeiten möglich. Auch der Aspekt, nicht zweimal kochen zu müssen (Brei plus Erwachsenenmahlzeit), ist ein Vorteil. Wir haben dann eben am Tisch nachgewürzt. Auch bei Einladungen oder auswärts konnten wir einfach um ein paar Kartoffeln oder Nudeln bitten, und schon war unser Kind grundversorgt. An der Brust getrunken hat sie übrigens noch bis zum 11. Lebensmonat, zum Schluss nur noch nachts und auch eher nur noch kurz genuckelt, und dann von einem Tag auf den anderen aufgehört.
    Wenn ein zweites Kind kommt, würde ich wohl wieder Fingerfood und Familienkost anbieten. Aber wenn dieses Kind dann gerne gefüttert werden würde, dann würde ich mich auch da nach dem Kind richten. Denn wie eingangs gesagt, mich stört jegliches Dogma, wenn es um Ernährung geht. Jeder so wie er mag, solange die Kinder ausgewogene Ernährung angeboten bekommen.

  17. So, jetzt habe ich das Papier, auf dem die Anti-BLW-Empfehlung basiert gelesen und bin fassungslos!

    Das Konsensuspapier führt als Gründe gegen BLW auf:

    1. Nachteile bei der Allergie/Zöliakie-Prävention
    2. Risiko eines Nährstoffmangels
    3. Aspirationsgefahr

    Alles auf Basis eines Artikels von Hilbig in der Monatsschrift Kinderheilkunde, aus der ich zitiere:

    „Vergleichende Studien zum Versorgungsstatus von Eisen oder anderen möglicherweise kritischen Nährstoffen im Beikostalter wie Jod oder Zink liegen nicht vor.“

    „Ein Vorbehalt des BLW ist das Risiko, feste Stücke zu aspirieren (z. B. Wurzelgemüse). In einer qualitativen Studie mit 20 Müttern berichteten 30% von einer oder mehreren Episoden, in denen sich das Kind verschluckt hatte. Allerdings hatten die Säuglinge in diesen Fällen auch ohne Eingreifen der Eltern die Speisen ausgehustet“.

    Wenn Wissenschaftler nicht mal zwischen Aspiration und Verschlucken unterscheiden können und Empfehlungen auf Basis einer Datenlage von 20 befragten Müttern aussprechen, dann möchte man nur noch den Kopf schütteln!

  18. Hier wird auch vegan gegessen, aus ethischen wie gesundheitlichen Gründen. Der Einzige mit Mangel, und zwar B12, ist der Hausherr, der an 5 Tagen in der Woche in der Kantine Fleisch oder vegetarisch isst. Nur am Rande…

    Mini ist etwas dicker als geplant zur Welt gekommen, entwickelt sich prächtig und wird, genau wie die Großen auf Mängel getestet. Ist kerngesund.

    Kinderarzt und Hebamme sind sich übrigens einig; Ein vegan ernährtes Kind, dessen Eltern Ahnung von Nährwerten etc haben, ist besser dran als das Omni-Kind, dass blind nach Laune gefüttert wird. Wer sein Kind (und sich selbst…) schlecht ernährt, tut das auch mit Fleisch.

    Und nein, wir missionieren nicht. Ich hab Essen dabei wenn ich zur Arbeit gehe und beim auswärts essen bestelle ich halt Salat mit Essig/Öl wenns nicht anders geht, aber nicht mit den Worten „ich bin nämlich vegan!“. Das immer von Extremen auf die Masse geschlossen wird…

      1. Äh, ja, eigentlich sollte sich die Hebamme zum Thema Babyernährung sehr wohl auskennen. Also nix mit einem süffisanten „Wow“. Unqualifizierte Kommentare zum Thema Babyernährung erlebe ich eher bei Kinderrärzten („Wie, Sie geben Ihrem Kind noch Pre? Na, wenn Sie meinen, dass das von der Plörre satt wird…..“) – sorry, Kinderdoc!

      2. Unsere Hebamme hat bedingt Ahnung von Ernährung, Beifütterkurs kam übers Elternwerk. Aber die gute sieht, was hier alles auf den Tisch kommt (selbstgemachte Breie, Obst, Gemüse, Vollwertkost, versch. Reissorten etc pp) – und die Haushalte, in denen die einzige Ahnung von Nährstoffen auf den Breifläschchen zu finden ist. Sie hat auch gesehen, wie gut damals die Gewichtszunahme geklappt hat, immernoch klappt…

        Übrigens sagte ich auch, das der Arzt es gut findet. DER versteht auch kaum mehr von Ernährung, sieht aber die Ergebnisse der U-Untersuchungen, die altersgemäße Entwicklung jetzt auch bei Sprachgebrauch und die Blutbilder (Holo-Transcobalamin, Ferritinspeicher…).

        In der KiTa gibt’s eh nur vegetarisch, wir sind nicht die einzigen mit veganem Kind – also wurde halt ein Vorrat an Pflanzendrinks angelegt. Sojafrei, liebe Paranoide. 😉

  19. Meine drei Kinder sind allesamt Baby-led-Weaning-Kinder – und für uns gab es keinen besseren und entspannteren Weg der Beikosteinführung. Für die Nahrungszufuhr diente vorwiegend das Stillen, Beikost wurde wirklich als BEIkost und nicht als Ersatzkost verstanden – und peu a peu hat sich das Verhältnis von fester Kost und Muttermilch zugunsten der festen Kost verschoben, ohne dass ich bewusst Mahlzeiten ersetzt hätte. Gestartet haben wir, als alle Kinder eindeutige Beikostreifezeichen gezeigt haben.
    Beim Thema Beikost wird sehr viel Verwirrung gestiftet, es tauchen immer wieder irgendwelche Studien auf – aber für mich nach wie vor die WHO-Empfehlung die größte Wertigkeit, ca. 6 Monate vollstillen danach teilstillen bei geeigneter Beikost bis zum 2. Geburtstag und darüber hinaus, so lange Mutter und Kind dies wünschen. Die 6 Monate sind ja auch nicht in Stein gemeißelt, sondern ein RICHTWERT – die eigentliche Aussagekraft haben die Beikostreifezeichen des Kindes. Stillkinder haben auch nur sehr selten einen Eisenmangel.
    Wir sind mit diesem Weg gut gefahren – und auch in meiner Stillgruppe (ich bin Stillberaterin) setzt sich der Trend nach dem entspannten Umgang mit Beikost durch. Also weg von starren Fahrplänen – und hin zu mehr Bauchgefühl bzw. Blick auf die Bedürfnisse des Kindes.

  20. Oh, Entschuldigung, natürlich gab es nicht wochenlang Karottenbrei, wir fingen aber damit an. Ich wollte damit eigentlich sagen, dass der Gemüsebrei (vor allem aus Gemüse, das in unseren Gefilden, sprich Garten, wuchs) der erste Brei war und die Gewöhnungszeit schrittweise und langsam war.
    😉

    elsie

  21. Ich hab Baby led Weaning praktiziert, aber verstehe da offensichtlich nicht das drunter, was hier drunter verstanden wurde. Für mich hieß das nur, Kind (und natürlich ich) legt den Zeitpunkt des Abstillens fest (bei uns 26 Monate – zum gleichen Zeitpunkt wie Trockenwerden).

    Sie hat bis 18 Monate vollgestillt, was heißt, die Brust war ihre Hauptflüssigkeitsquelle. Sie hat natürlich zu dem Zeitpunkt bereits gegessen. Sie hat mit 17 Wochen bereits normales essen genascht – mehr kann man dazu nicht sagen. Sie war kein Kind, das den Mund aufriß und Brei gegessen hat. Mal einen Löffel hier und da, aber kein Glas. Gar nicht. Also gab es bei uns keinen Brei, nur unser Essen zerquetscht. Hat gut funktioniert – aber ja, die Eisenwerte waren zu irgendeinem Zeitpunkt recht niedrig – amüsanterweise hat sie gerade in der Zeit gern rotes Fleisch und frisches Mett roh gegessen.

      1. Nee, unter Vollstillen versteht man, daß die Hauptnahrungsquelle die Muttermilch ist. Wenn das Kind gelegentlich einen Löffeln Apfelmus oder ein Brotkanten gnietscht, dann ist trotzdem Stillen die Haupternährung und dann gilt das als Vollstillen. Wenn Beikost zur Ersatzkost wird, kommt man in den Bereich des Teilstillens. Da waren wir aber erst mit ca. anderthalb. Wie schon gesagt, Breinahrung gab es bei uns nicht. Und

        http://www.unicef.org.uk/Documents/Baby_Friendly/Research/infant_feeding_definitions.pdf?epslanguage=en

        „Full breastfeeding
        This definition includes both exclusive breastfeeding and predominant breastfeeding.“

        Möglicherweise würden Mütter eher dem Kind Allergene in dem Fenster anbieten, wenn die offiziellen Empfehlungen etwas erklärender gestaltet werden. 3 Erbsen hier, ein Blatt Rucola dort, ein Röschen Blumenkohl und ein Röschen Broccoli sind noch lang keine Mahlzeiten und man darf dann sehr wohl noch sagen, man hat das Kind voll gestillt, ohne daß die AP-Fraktion gleich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und einen der Kindsgefährdung beschuldigt.

        1. Nunja, ein Röschen Broccoli und ein Röschen Blumenkohl können durchaus schon eine ganze Mahlzeit ausmachen. Gibt sicher Mütter die sich wundern dass ihr Kind plötzlich so schlecht trinkt, wenn es den Tag über hier und da „naschen“ darf.

  22. Ich bin ‘ne typische DDR-Mama (gewesen). Und die Mütterberatung, die damals quasi mit den “U“s gekoppelt war, gab Tipps (Vorschriften?) zur Babyernährung, nach denen wir Mütter uns richten konnten und die – jedenfalls bei unseren drei Kindern – wirklich ‘funktionierten‘.

    Ab Ende 4. Monat gab’s vormittags/mittags Möhrenbrei, anfangs täglich 2-3 Löffelchen – langsam wurde gesteigert, bis zum Ende des Monats eine Milchmahlzeit durch einen 200g-Gemüsebrei ersetzt war. Und natürlich war nicht jedes Kind auf Anhieb vom Löffel (was meiner Meinung nach nichts mit der Art des Breies zu tun hatte) begeistert. Dafür gab’s ja die langsame Gewöhnungszeit. Selbst unsere Tochter drückte mir für die ersten Löffel-Versuche vor drei Jahren ihren Sohn in die Arme, weil sie wusste: Bei Oma wird’s klappen!

    Ende 5. Monat: Beginn mit Fütterung eines Vollmichbreis (abends, anfangs auch nur ein paar Löffelchen, steigern bis zum Monatsende. Bei uns gab’s selbstgekochten Grießbrei mit geriebenem Apfel darüber.

    Ende 6. Monat: 3. Milchmahlzeit am Nachmittag durch Zwiebackbrei mit Obst ersetzt, auch allmählich.

    Schließlich gab’s nur noch am Morgen eine reine Milchmahlzeit (Flasche oder Brust), die beibehalten wurde, selbst dann noch, als das Kind mit am Tisch sitzen konnte, denn dann am Tisch gab’s quasi ein zweites Frühstück (Brötchen oder Brot mit Aufstrich).

    Ich bin sehr gut damit zurechtgekommen und keins der Kinder hatte Probleme bei der Umstellung, und auch keine Allergien. Meine Mutter und Schwiegermutter waren mir außerdem gute Berater. Es ging eben damals nach Programm (und Menge!) und ganz allmählich. Und mit spätestens einem Jahr gab’s sogar auch nachts nichts mehr, außer bei Krankheit oder anderen besonderen Situationen.

    Liebe Grüße sendet elsie

    1. Ähnliche Empfehlungen gabs vor 7 Jahren noch, als mein Sohn in dem Alter war, nur dass man generell 2 Monate später mit dem Programm anfangen sollte.
      Falsch ist es sicher nicht. So mit etwas Abstand würde ich aber sagen, dass das ganze etwas einseitig ist. Wochenlang nur Möhrernbrei macht nicht wirklich Lust auf eine abwechslungsreiche Ernährung. Kinder können schon sehr früh Vorlieben und Abneigungen für Geschmäcker entwickeln, und wenn man dann grade mit etwas anfängt, was das Kind doof findet macht man es sich nur unnötig schwer.

        1. Als mein Sohn in das Alter kam hieß es, immer nur ein neues Lebensmittel (Gemüsesorte, Obstsorte, Getreide…) einführen und mindestens zwei Wochen geben um zu sehen, ob das Kind allergisch reagiert. Dann darf die nächste Sorte eingeführt werden. Damit hängt man schonmal zwei Wochen auf „nur Möhrenbrei“, dann kam „mittags nur Möhrenbrei und abends nur Milchbrei“, und nach vier Wochen Möhrenbrei zum Mittagessen kann man dann ein(!) neues Gemüse einführen. Wie schon geschrieben, bei uns lief das sowieso anders, aber ich kenne durchaus Mütter die sich da sklavisch dran gehalten haben anno 2007.

        2. *grins* mein Ältester wird 18, da wurde durchaus (weil er so „bockig“ war) von 3 Monaten Karottenbrei gesprochen (ab 3. Monat zur Milch), aber der junge Mann hat mir was „gehustet“. 😆 Bei den anderen drei war ICH entspannter und habe angenommen, was die Kinder nehmen wollten. Ein geundes Durcheinander ist am sinnvollsten, wenn die Kinder es denn annehmen. 💡

  23. Hallo Kinderdoc, super, super, super, dass du das Thema im Blog aufgreifst! Der anderthalbjährige Sohn meines Bruders liegt gerade mit schwerstem B12-Mangel gerade im Krankenhaus, nachdem er bereits seit einem halben Jahr immer wieder leichte bis schwerere Krampfanfälle hatte. Die Familie ernährt sich komplett vegan, hatte das aber bei den ersten Auffälligkeiten des Jungen (ständige Infekte, keine Gewichtszunahme mehr, zunächst nur leichtes Krampfen) nicht beim Kinderarzt angegeben… Da das Vegane momentan ja so trendy ist und viele Leute auf diesen Zug aufspringen, sollten die Kinderärzte viel eindringlicher vor den Risiken, also den irreversiblen Schäden warnen… Dieser Junge wurde übrigens 16 Monate von einer vegan lebenden Mutter, die diese Ernährungsweise auch jetzt noch verteidigt, voll gestillt…

    1. Darf man das jetzt so verstehen, dass die Tante des bedauernswerten Knaben zwar von der veganen Mangelernährung wusste, aber offenkundig eineinhalb und mit Schwangerschaft sogar über zwei Jahre nichts unternommen hat – solange, bis ihr Neffe im Krankenhaus gelandet ist? Etwas mehr eigene Reue wäre dann statt des Fingerzeigens auf die Eltern angebracht.

      1. Ich würde da jetzt mal nicht „nichtstun“ unterstellen wollen, es gibt Veganer, die diese Ernährungsform fast schon sektenähnlich mit Zähnen und Klauen als die einzig wahre Form darstellen. Alles andere ist des Teufels. Und da redet man als „Normalo“ sowas von gegen ne Wand, das geht gar nicht. Da ist echt kein Reinkommen. Und nach dem letzten Satz von Caro vermute ich einfach mal, dass die Familie in dieser Kategorie steckt.
        OT: Bestimmt waren an dem Ganzen nur die Impfungen/böse Aura/Funkstrahlen whatever schuld, aber nicht das Vegane 😛

  24. ich verstehe nicht die Irritation, dass es immer mal neue Empfehlungen gibt. Die „alten“ waren ja nur sehr vorsichtig und zurückhaltend formuliert, sie waren ja nicht wirklich falsch. Geschadet haben sie niemandem.
    Die jetzigen sind entspannter und einfacher für die Eltern, das finde ich gut.

    Eine Spezialernährung, wie die vegane oder vegetarische oder fruktane, bedeutet für viele Eltern mehr Vorsicht für die Entwicklung ihres Kindes, denn es können tatsächlich Mangelerscheinungen auftreten. Das macht das Beifüttern nicht leichter.

    Ihr seid alle gut informiert und bewußt im Umgang mit der Ernährung, keine Frage, aber leider gibt es genügend, die das nicht sind (und hier nicht mitlesen😉), sondern einem Trend folgen. Für die bleibe ich bei den Empfehlungen der DGE.

    1. Hm. Ich denke, das liegt daran, dass es eben oft nicht nur „Empfehlungen“ sind, sondern eben auch auf mögliche schwere Folgen bei Nichteinhaltung hingewiesen wird. Es kann jetzt allerdings auch sein, dass ich die DGKJ-Empfehlungen schlicht mit dem durcheinanderbringe, was die verschiedenen Kinderärzte uns geraten haben… ZB mit der Kuhmilch: „Früher“ hieß es, man solle Kindern unter 2 bloß keine geben („Kuhmilch ist für Kälbchen!“), das könne Allergien fördern und zu extremen Unversträglichkeiten führen etc. Dann wurde das „Kuhmilchalter“ nach und nach gesenkt, aktuell heißt es – glaube ich – ab 1 Jahr darf Baby das trinken, aber ab Monat 6 (?) schon mit Brei essen oder so.
      Und das verwirrt zumindest mich eben, da frage ich mich schon, ob es nicht irgendwann wieder in die entgegengesetzte Richtung geht.
      Kann aber wie gesagt auch sein, dass ich das jetzt durcheinanderbringe mmit den Ratschlägen diverser Kinderärzte.
      Ha, die teilen sich hier in der Pampa übrigens richtig schön auf in „Pro Schmelzflocken“ und „Contra Schmelzflocken“ 🙂

  25. Das große Kind wurde bis zum 7. Monat voll gestillt, dann fingen wir mit Brei an, den unser Sohn mit großer Begeisterung futterte. Irgendwas mit Kauen fand und findet er immer noch total doof, er hat gute 2 Jahre gebraucht, um herauszufinden, dass die weißen Dinger in seinem Mund zum Kauen da sind.

    Kind 2 ist aktuell 4 Monate alt und wird wieder mindestens bis zum 7. Monat voll gestillt, dann gibt es wieder Brei. BLW ist bestimmt eine tolle Sache, kenn ich aber vom Großen gar nicht, er hat erst ganz spät Interesse an unseren Sachen gezeigt. Ich denke, man sollte auch hier, wie bei so vielen Dingen, auf die Individualität der Kinder eingehen und auch ein bißchen seinem Bauchgefühl vertrauen.

  26. An diejenigen, die meinen warum jetzt wieder eine Neue Richtlinie kommt. Das ist leider im wissenschaftlichen so üblich, das die herrschende Meinung immer wieder überprüft wird und, bei Bedarf, auch Änderungen durchgeführt werden. Dogmen gibt es in der Kirche oder bei diversen Esotherapien (was in China vor 3000 Jahren als richtig angesehen wurde muss ja stimmen…).

    Btw der Link zum Volltext geht nicht.

    http://www.dgkj.de/wissenschaft/meldung/meldungsdetail/empfehlungen_zur_ernaehrung_gesunder_saeuglinge-1/

    Da sind auch alle Quellen und auch die Interesseskonflikte der Beteiligten Wissenschaftler aufgeführt. Es Wird auch zugegeben, das die Evidenz zum Teil sehr gering ist.

  27. Die Idee des BLW fand ich spannend, mehr aber auch nicht. Bei Kind1 hatte ich noch nichts davon gehört, bei Kind2 fand ich das eine nette Idee zusätzlich zum Brei. Ist aber nix. Er war sofort bereit jegliche Stillmahlzeit gegen Breie jeder Art auszutauschen. Je abenteuerlicher die Gemüsemischung(koche selbst) desto lieber. Getreidebreie? Her damit! Aber Stücke wo abnagen? Geht mit 11 Monaten noch sowas von garnicht. Ich stille noch zweimal am Tag, mehr würde er nicht wollen ( würden ja Breimahlzeiten wegfallen!). Wir sind beide zufrieden damit, und der Kinderarzt auch. Stillen ist prima darf aber nicht zum Zwang werden.

  28. Ich habe das Thema vielleicht immer zu unverkrampft gesehen, wenn ich lese, wie emotional es zu sein scheint.

    Meine Zwerge sind ein Jahr alt. Die ersten Wochen ergab sich ein munterer Mix aus Stillen und Flasche mit Mumi und auch Pre. So wie es eben klappte, denn die Zwerge waren nicht kräftig genug, sich satt zu trinken an der Brust und ich bezogen auf die fiese Milchpumpe mit wenig Ehrgeiz gesegnet.
    Nach vier oder fünf Wochen konnte ich sie voll stillen und mit fünf Monaten habe ich langsam abgestillt. Einfach, weil für mich der Punkt gekommen war, dass ich nicht mehr konnte und wollte.

    Die Beikost startete mit fünfeinhalb Monaten. Bauchgefühl meinte, der Zeitpunkt sei gekommen.

    Tatsächlich ist die Broschüre des Dortmunder Instituts für Kinderernährung die einzige von mir erworbene Ratgeberliteratur rund ums Kind. Ich habe dort zumindest lesen können, was grundsätzlich empfehlenswert wäre.

    Aber meine Kinder haben ihren eigenen Kopf und ich lasse sie ausprobieren. Mit acht Monaten wurde die Flasche verweigert. Kurz danach löste eher feste Kost den Brei ab. Sie durften immer mal probieren oder hatten neben den Breimahlzeiten ihre kleinen Knabberein. Irgendwie haben sie die Familienkost selbst eingeführt. Der Wechsel war fließend.

    Sie zeigen mir genau, was sie essen wollen und was ihnen nicht schmeckt.

    Ich achte darauf, dass ich ausgewogene Lebensmittel anbiete. Das war es aber schon fast.

    Übrigens wird seit einem Monat plötzlich wieder Milch getrunken. Warum und wie die Flasche zurück kam, kann ich nicht einmal genau sagen. Aktuell gehört sie aber wieder zum Frühstück dazu.

    Ich vertraue darauf, dass es so gut ist, wie es ist. Zumindest für uns.

  29. Ich bin nach zwei Kindern der Meinung, dass alle Pläne und Empfehlungen nix helfen, wenn das Kind nicht will. Es ist sinnvoll, Eltern zu erklären dass z.B. Honig vermieden werden soll. Aber alle Aussagen a la „ab dem 5. Monat anfangen, spätestens im 7.“ kann man sich getrost in die Haare schmieren wenn das Kind nicht will.
    Kind 1 hat sich bis zum 8. Monat geweigert, irgendwas anderes als Muttermilch zu sich zu nehmen. Selbst als ich im Krankenhaus lag hat er jegliche Nahrung verweigert bis ich wieder stillen durfte. Zöliakierisiko? War ihm egal 😉 Danach gings dann mit Brei los und zwischendurch immer mehr mitessen, was Mama und Papa auf dem Teller haben, während er weiter bis 13 Monate nebenher gestillt wurde.
    Kind 2 saß mit 5 Monaten (bis dahin vollgestillt) am Frühstückstisch, schnappte sich ein Brötchen und fing an zu lutschen, bis es weg war. Brei war für Loser. Schrittweise Einführung neuer Nahrungsmittel wurde damit quittiert, dass er so lange motzte bis er aus dem Familientopf bekam. Nebenher gern gestillt bis 14 Monate, aber extra Babykost ging gar nicht.
    Beide gesund, schlank und aktiv, beide keine Allergien. Kind 1 ist immernoch sehr mäkelig mit dem Essen, Kind 2 hat Phasen (keine Soße!), isst aber prinzipiell alles, am liebsten (ernsthaft, ist sein erklärtes Lieblingsessen!) grünen Salat.

    Fazit: Richtlinine sind gut für Ersteltern, die nicht wissen wie sie anfangen sollen, aber meist haben die Kinder selbst ein Gespür dafür, was sie wollen und brauchen.

  30. Wenn ich ehrlich bin, halte ich von dem ganzen vegan-Kram überhaupt nichts. Klar sollte man Fleisch und Wurst u.a. tierische Produkte in Maßen essen, nicht in Massen. Aber ganz drauf verzichten? Nö. Der Mensch ist nun mal ein allesesser, wären wir reine Pflanzenfutterer, hätten wir ein ganz anderes Verdauungssystem und nen anderen Kauapparat. Ich halte es da eher mit der sogenannten „Mischkost“: von allem etwas und in Maßen. Fleisch weniger, Gemüse mehr. Und bitte keine Missionierung 🙂

    1. Genauso geht es mir auch. Ich behaupte gern scherzhaft, dass der Veganismus nur erfunden wurde, damit Vegetarier weniger bekloppt wirken ;). Kann ja jeder machen, wie er mag, nur sind die mir bekannten Veganer immer derart missionarisch unterwegs. Und Babys und Kleinkinder (oder Hund und Katz),die sich nicht wehren können, vegan zu ernähren, finde ich fast schon kriminell.

      1. Nicht nur „fast“.
        Der Herr ist indoktriniert und schädigt seinen Sohn evtl. körperlich, in jedem Fall aber geistig fürs spätere Leben.
        Da fehlen mir zumindest die Worte, obwohl man das natürlich auch mit Argumenten ausfüllen könnte. Aber für eine sachliche Außeinandersetzung sind „Tierrechtler“ generell nicht bereit.

  31. Unser Sohn wird vegan ernährt. Wir wählen natürlich Lebensmittel aus, die die Nährstoffe enthalten, die er braucht. Jeder sollte sich mit seiner Ernährung befassen! Siehe auch http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/vegane-ernaehrung-trendkost/10192900.html

    Die Gynäkologin meiner Frau hatte uns schon in der Schwangerschaft gesagt, dass das Kind GARANTIERT mit neurologischen Schäden auf die Welt kommen wird. Unser Sohn kam kern gesund auf die Welt und er entwickelt sich prächtig. Offensichtlich sind diese sogenannten Experten doch eher Laien.

    Unserer Kinderärztin haben wir gar nicht gesagt, dass er vegan ernährt wird. Warum auch? Wir würden ihr ja sonst auch nicht erzählen, wenn er so alles isst.

    1. Also dem Kinderarzt nichts davon zu erzählen halte ich für richtig kritisch! Und zu Deiner Frage, ja, wenn mein Sohn irgendwelche Nahrungsgruppen komplett verweigern würde, von mir aus z.B. Getreide, würde ich das sehr wohl meinem Kinderarzt erzählen, um eventuelle Spätschäden vorzubeugen. Viele Mangelerscheinungen treten nicht sofort deutlich zutage!
      Ja, wir achten auch sehr auf unsere Ernährung, ich koche die Breie für den Kleinsten selbst, habe festgestellt, dass er nicht-homogenisierte Milch (natürlich trotzdem pasteurisiert!) besser verträgt und sie auch dem Grossen besser schmeckt. Aber eine Dogmatisierung der Kindermahlzeiten, wie bei einer veganen Ernährung der Fall, bedeutet auch dem Kind Erfahrungswerte vorzuenthalten. Warum nicht die Kinder später selbst entscheiden lassen?

    2. Was ihr macht, ist unverantwortlich und ist in meinen Augen eine Form von Kindesmisshandlung! Wie willst du deinem Kind später erklären, warum es mit neurologischen Schäden leben muss, nur weil seine Eltern einer Ideologie nachhingen?

    3. Warum auch? Warum denn nicht? Vielleicht, weil da im Unterbewusstsein doch nagt, dass das nicht richtig ist und ihr zugunsten eurer Überzeugung lieber die Diskussion vermeidet – zum eventuellen Schaden eures Kindes?

  32. Ich kann mich da nur einigen Vorrednern anschließen: Die Empfehlungen werden alle paar Jahre geändert bzw. völlig auf den Kopf gestellt! Wie soll man denn da noch Vertrauen haben? Jeder, der Kinder hat, die ein paar Jahre auseinander sind, bekommt etwas anderes gesagt in Bezug auf Beginn Beifütterung, Kuhmilch etc. Ich wiederhole: Vertrauen schafft das nicht!
    Klar macht die Forschung Fortschritte und so. Trotzdem.
    Auch ist da jedes Kind anders. Unser Kinderarzt hat immer gesagt: „Wenn das Baby anfängt, Essen zu taxieren: Ausprobieren, wahrscheinlich klappt es dann!“. Jedes unserer Kinder war da anders, aber mit dem Rat sind wir immer gut mit gefahren!
    Vegane Kost für Babys und Kleinkinder halte ich für absolut – sorry! – bescheuert!

  33. Puh, so in der Kurzfassung verstehe ich die Kritik an BLW bei Stillkindern nicht ganz… Kind kann sich a) auch mit den meisten haeufig allergieausloesenden Lebensmitteln selber fuettern, b) wird das NahrungsANGEBOT (also, was wann auf den Tisch kommt) ja immer noch von den Eltern gesteuert und c) werden damit ja nicht nach Plan binnen X Wochen Y Stillmahlzeiten ersetzt.
    Mein letzter Infostand war, dass der relevante Faktor zur Allergiepraevention die Einfuehrung neuer Lebensmittel zu einem Zeitpunkt, wo auch noch Muttermilch im Verdauungstrakt landet, sei. Das ist ja in dem Fall durchaus gegeben.
    Theorie beiseite: ich hab hier nun schon das zweite Selbermacherkind, das sich einfach partout nicht fuettern laesst. Also kocht man halt entsprechend und laesst das arme Kind sich selber plagen… Nach ein paar Versuchen hatten beide nicht nur Freude an Textur und Physik, sondern auch die Erkenntnis, dass man vom Essen auch satt werden kann.

    Zum Thema Veganismus: was empfiehlt die Gesellschaft denn bei einem Kleinkind, das bis auf gelegentliches Joghurt keine tierischen Produkte essen mag? Mein Schluss war, im Sinne der Hirnentwicklung Vitamin B12 zu substituieren und sonst auf ausgewogene Ernaehrung zu achten…

  34. Zitat: „Denn, so belegen es Studien seit längerem, die Einführung von Beikost nach der 17. und vor der 26. Lebenswoche (5. – 7. Lebensmonat) mindert diese Risiken wesentlich.“

    Diese Studien würde ich gern mal lesen. Bisher habe ich nur Studien zu sehen bekommen, laut denen das Allergierisiko nicht steigt, wenn man vor derm 7. Lebensmonat beginnt, Beikost zu geben. Es gibt keinen mir bekannten Nachweis, daß irgendwelche Risiken sinken, wenn man zu früh mit Beikost anfängt.

    Wir halten uns an die aktuelle Empfehlung der WHO: Das erste halbe Jahr wurde ausschließlich gestillt. Unsere Kleine wird kommende Woche 7 Monate alt, aktueller Stand ist, daß wir BLW praktizieren, wenn auch nicht in Reinform. Einen Löffel von unserem Kartoffelbrei hat sie letzte Woche z.B. auch bekommen.
    Zusätzlich bekommt sie gerade ihre ersten Zähne. Ihr aktuelles Lieblingsessen ist übrigens kalte Salatgurke, um die wegen des Zahnens schmerzenden Stellen zu kühlen. Auch Apfel, Birne oder Tomate ißt sie sehr gern, Brot, Fisch, Kartofeln und Frikadellen dagegen eher nicht.
    Da aber noch sehr wenig vom Essen wirklich aufgenommen wird, wird sie weiterhin hauptsächlich gestillt – sie braucht ja die Nährstoffe.

  35. Hm, interessant. Mein zweites Kind (jetzt 9 Monate) lehnte auch von Anfang an den Löffel ab. Wir konnten ihm bei vielen Versuchen einfach nicht ermuntern Brei damit anzunehmen. (Bei meiner ersten Tochter lief auch alles „normal“.) Der Kleine wird seitdem mit Hirse-Stangen, gedünsteten Karottenstäbchen und Banane langsam mutiger. Allerdings hat sich das nach 2 1/2 Monaten nicht viel erweitert. Neu ist vor drei Wochen morgens Haferbrei
    und abends Griesbrei dazu gekommen. Das liebt er total. Mit Hafermilch gekocht und einem Schuß Leinöl und manchmal etwas Mandelmus. Ich stille nach wie vor voll und lasse ihn entscheiden wenn er nicht mehr will bzw möchte ich doch zu seinem ersten Geburtstag auch nur noch maximal morgens und abends stillen. Mittags versuche ich ihm Gemüsebrei anzudrehen, will er nicht wirklich. Obwohl ich beim zweiten Kind gelassener bin, frage ich mich ob es so ausreicht. Unser Kinderarzt wird demnächst dazu befragt.
    Wir ernähren unsere Kinder ovo-lakto vegetarisch. Die letzten Blutwerte meiner Tochter (3,5 Jahre) waren hervorragend und wir machen erstmal so weiter.

    1. Na ja, wenn sich mit Anderthalb ein Eisenmangel zeigt, wird das nun nicht wirklich daran liegen, dass das Kind statt der empfohlenen 4 Monate vielleicht 10 Monate lang gestillt wurde. Und das ist ja die explizite Empfehlung: mit 4, spätestens 6 Monaten Fleisch geben deswegen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Muttermilch an dieser einen Stelle nun ausgerechnet unperfekt sein soll, wo sie sonst absolut auf sie kindlichen Bedürfnisse abgestimmt sind. Und Jahrtausende lang wurde sicher länger und mehr gestillt, als jetzt. Und wer Flaschen Folgerichtig zu sich nimmt, der ist eher überversorgt, weil da gigantische Mengen enthalten sind (doppelt so viel, wie in Anfangsmilch), wegen der schlechten Bioverfügbarkeit.

      Kennen Sie wirklich 10-monatige Stillkinder, die einen Eisenmangel haben, weil sie zu wenig Fleisch essen?

      1. Da ja die Muttermilch zwangsläufig von der Mutter kommt, sollte diese auf eine sehr hohe und gute Eisenversorgung achten, dann dürfte das weniger ein Problem sein. Aber Hand aufs Herz, wer macht das? Und wenn sich die stillende Mutter vegan ernährt, woher zum Teufel soll der extrem gestiegene Eisenbedarf von ihr (fürs Kind) gedeckt werden? Eisen aus pflanzlicher Quelle ist einfach nicht so gut „bioverfügbar“ wie aus tierischer Quelle. Und schon haste den Salat (Pun not intended 😉 )

  36. Total bizarr. Baby-led weaning ist doch kein neumodischer Trend, sondern artgerechte (!) Ernährung – im Gegensatz zum planmäßigen Beikostplan, der Mahlzeiten gleich vollständig ersetzt. Außerdem praktizieren das ehr die Stillmütter, so dass der protektive Effekt durchaus vorhanden ist, da meist bis weit ins zweite Lebenshalbjahr weiter gestillt wird. So lange bei der Einführung gestillt wird, ise es völlig egal, wann sie erfolgt.

    Am seltsamsten finde ich, dass auch wieder das Märchen vom Eisenmangel kolportiert wird. Es ist doch nun mittlerweile erwiesen, dass das ein unsinnig interpretiertes Studienergebnis einer von der Fleischindustrie (CMA) gesponserte Studie ist, die ursprünglich ergab, dass viel Fleisch eben nicht wichtig ist für den Eisenvorrat ist (siehe auch hier: http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/03/die-eisen-luge-warum-stillkinder-nicht.html). Flaschenkinder sind eh chronisch überversorgt. Dass das nicht mal kritisch hinterfragt wird, finde ich unmöglich!

    1. Danke, das wollte ich auch gerade zum Thema Eisen posten.

      Mein Sohn wurde 6 Monate voll gestillt, danach gab es hauptsächlich Fingerfood, Es war einfach schön, ihm dabei zuzusehen, wie er seine Lebensmittel in der ursprünglichen Form entdecken konnte (Bananen sind glitschig, Kartoffeln krümelig, Broccoliröschen kann man ablutschen usw). Brei hat immer die gleiche Konsistenz.
      Und ich denke, er kam dadurch früher mit allergenen Lebensmitteln in Berührung als Breikinder (Brot, Ei, Fisch, Mango usw).

      Jeder muss für sich seinen eigenen Weg finden. Und beim BLW muss man entspannt sein, weil nicht eine Milchmahlzeit nach der anderen durch Breimahlzeiten ersetzt werden. Die Hauptnahrungsquelle im 1 Lebensjahr ist dabei einfach Milch (Stillen oder Pre).

      Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und isst so gut wie alles vom Familientisch mit und wird nebenbei noch etwa 4-5 mal in 24 Stunden gestillt. Die Nährstoffversorgung ist somit also weiterhin sichergestellt und er braucht keine Ersatz- oder Kuhmilch.

      Unser Kinderarzt hat jedenfalls absolut grünes Licht gegeben.

    2. Mmmh.
      Kinder durchlaufen im zweiten Lebenshalbjahr einen physiologischen Eisenmangel, der durch die Beikost aufgefüllt werden sollte (wegen mir auch mit Hirse). Leider erleben wir in der Praxis sehr regelmäßig Kinder, die mit anderthalb die ersten deutlichen Symptome zeigen: Blässe, Infektanfälligkeiten, Entwicklungsprobleme. Grund: In der Regel der Eisenmangel, weil Kind a) noch ausschließlich gestillt wird, b) noch fünf Flaschen Formelmilch nuckelt oder b) vegan/vegetarisch ernährt wird. Ich greife hier niemanden an, aber: Leider ist die Praxiserfahrung, dass eben *nicht* ausreichend auf Mangelerscheinungen geachtet wird, bzw. auf die ausreichende Substitution von Eisen. Das hat nichts mit der CMA zu tun, sondern ist ein physiologischer Vorgang des Körpers.

      Achja: Wer übrigens mal ein Kind mit Vit B 12 Mangel krampfen sah (ja, auch vegan ernährt, die Eltern kümmerten sich ein Scheissdreck um Substitution, es war einfach „chic“), wird die Sorgen und Empfehlungen der Experten verstehen.

      1. Na, dann hatten wir ja Glück – mein Sohn hat alles in Breikonsistenz (außer Pastinaken) abgelehnt, aber früh (sicherlich ab sechs Monaten) klitzekleine Stückchen Entrecote gegessen. Noch heute (mit 4.5) verweigert er oft mageres Hühnchen, ißt aber saftiges Rind zuverlässig… einen teuren Geschmack hat er, aber ich habe die Fleischgläschen mal probiert und kann es keinem baby verdenken, das da die Retourrichtung einschlägt. Danke für den Hirsetip.

      2. Wir leben selbst vegetarisch/vegan und ernähren unsere Kinder demnach ebenso. Und das funktioniert sehr gut, auch ohne Nährstoffmangel. Dafür muss man kein Ökotrophologe oder Mediziner sein.
        Mir scheint das man bei veganer Ernährung auch nur von der eigenen Lebensmittelauswahl ausgeht (von ottonormalverbraucher). Da bleibt natürlich nicht viel über wenn man tierische Produkte wegstreicht.
        Mich nervt, dass ich nicht mal bei meinem Kinderarzt sagen kann, wie wir uns ernähren. Dann bekomme ich die Empfehlungen vor die Nase gesetzt und das wars. Nicht hilfreich. Auch nicht für die Kinder.
        Wenn ein Trend zu vegetarisch/veganer Ernährung da ist, sollte wohl lieber geschaut werden wie man den Speiseplan entsprechend anpasst, damit es den Kindern an nichts fehlt und die Eltern dahin gehend lieber zu unterstützen.
        Andere Länder sind da schon weiter. Die Deutschen haben eben einen Stock im A…

        1. Es ist aber nicht mein Job, den Speiseplan der vegan ernährten Kinder bereitszustellen, sondern auf mögliche Risiken hinzuweisen. Leider bedeutet ein „Trend“ (gewagt, davon überhaupt zu sprechen, das ist doch mehr ein Oberschichten“trend“), dass ausreichend nichtwissende Trittbrettfahrer dabei sind – wie oben schon angemerkt. Der Kinderarzt darf dann substituieren.

  37. Die Große war ein totaler Milchjunkie, Brei in jeglicher Form wurde verschmäht. BLW war mir vor 4 Jahren absolut kein Begriff, hätte ich aber wohl auch aus Putzgründen nicht ausprobiert 😉 Irgendwann legte sich der Schalter bei der Großen um und sie aß dann ganz normal bei uns mit. Also hatte ich jetzt bei den Zwillingen so gut wie keine Brei-Erfahrung. Und die beiden sind komplett unterschiedlich! Sohnemann hat Neurodermitis, aus dem Grunde wollte ich bei ihm mit Beikost später starten. Fing also bei seiner Schwester an, Anfang 5. Monat, lecker Möhrchen 😉 Die Miniprinzessin starrte mich an, spuckte alles in hohem Bogen aus und grabschte nach der Milch. Sohn guckte und guckte und schrie! Geht ja nicht, dass seine Schwester was kriegt und er nicht 😛 Also gab ich ihm einen Löffel Möhrchen zu kosten. Muss ich erwähnen, dass er Milch NICHT mehr wollte? Er hat das komplette 125g-Glas leer gefuttert O.o zum glück ohne Wirkung auf die Haut. Bis jetzt ist es auch so, dass er der bessere Esser ist, er futtert alles was Essen heißt, egal ob stückig oder nicht, in fast schon Unmengen. Stückchen werden auf der „Felge gekaut“ 😉 Aber ich muss ihn per Löffel füttern. Seine Schwester steht so gar nicht auf festes, stückig schon mal gleich gar nicht. Was sie aber macht, ist, Essen in die Hand nehmen und davon absuckeln. Es landet zwar nicht wirklich was im Bauch, aber gut. Es gibt ein paar Menüs, die sie mehr oder weniger gut isst. Aber wenn bitte nur ganz fein. Stückchen kommen dann samt restlichem Mageninhalt wieder 🙁
    Im Moment ist es so, dass Sohnemann quasi vom Tisch mit isst (bevorzugt von meinem Teller bzw. von seiner großen Schwester), seine Zwillingsschwester nascht immer mal oder bekommt feinen Brei, ansonsten Babymilch.
    Ach ja, die beiden sind 10,5 Monate jetzt 🙂

    1. „auf der “Felge gekaut”“ Der Ausdruck gefällt mir! 😀 Unser Erster hat bis 1.5 nur widerwillig Breie probiert (Milchjunkie, annähernd voll gestillt bis 1 Jahr, abgestillt mt 2.2), der Zweite schielt jetzt schon neidisch auf Kaffeetasse und Essen (4 Monate, zwei Zähne, fauler Trinker), ich bin gespannt, ob er da anders sein wird. Mir gehen die Trends am A… vorbei, letztendlich ist auch BLW nur eine Sonderform des Ernährens nach gesundem Menschenverstand und Situation (wenn das Kind an einer Möhre katschen will, bitte sehr, wenn Breie gewünscht sind, dann eben nicht). Ich mag all diese dogmatischen Schemata nicht („wir machen nuuuuur vegan/paläo/blw/wasauchimmer“). Gläschen wurden nie gegessen, daher sparten wir das Geld schnell. Gegen Fingerfood habe ich mich ehrlicherweise aus Faulheit entschieden, weil ich nicht nach jeder Mahlzeit eine Sauerei aufwischen wollte (weiche Banane gab es EINMAL in die Hand, das hat mir gereicht…); Sohn aß dann mit zwei problemlos gleich mit Besteck, ohne die Selbstmatsch-Phase. Ich werde wohl auch beim zweiten einfach ungewürztes von unserem Essen nehmen und anbieten, oder ihm anfangs ein paar Pastinaken kochen/dünsten. Am Tisch gesessen haben beide Kinder von Anfang an… ich habe einfach beim Stillen gegessen und selbstverständlich sitzt/liegt das Kind dann auf dem Schoß. Beide Kinder tranken übrigens ab 4 Monaten schlückchenweise aus gehaltenen Gläsern (Wasser, der jüngste nur einmal zum Testen, er soll ja noch nur Milch bekommen), „sippy“ cups, die nur dazu dienen, daß Eltern die Hände frei haben können, gab es bei uns nie. Das nennen manche bestimmt auch schon einen Trend, aber ich denke einfach nicht daran, diese nutzlosen Flaschen/Becher zu kaufen. XD

  38. Mein persönliches Empfinden ist, dass die DGKJ ihre Empfehlungen alle paar Jahre ändern.
    Vor einigen Jahren hieß es zum Beispiel kein Ei und keine Vollmilch im ersten Lebensjahr. Dann vor ein paar Jahren der Wechsel, doch wieder Vollmilch und Ei. Hintergrund ist wohl die Vermutung, denn aussagekräftige Studien gibt es meines Wissens darüber noch nicht, dass der Körper so Abwehrstoffe gegen die Lebensmittelallergien aufbauen kann und soll.
    Trotzdem (oder aufgrunddessen) ist der Anteil der unter 3-Jährigen mit einer Lebensmittelallergie erschreckend hoch.
    Der KInderarzt meiner Kinder hat scherzhaft gesagt, dass in ein paar Jahren das DGKJ empfiehlt, an einem Stein zu lutschen. Wer weiß 🙂 Oder vielleicht müssen die Kinder doch wieder die rohe/nicht abgekochte Milch vom Bauernhof trinken und den Rohmilchkäse trinken, damit die KInder kein Asthma und keine Allergien entwickeln –> Stichwort: Bauernhof-These.
    Mal ehrlich, es sind immer Empfehlungen, und jeder kann und sollte das machen können, was er/sie für richtig hält. Hauptsache ist und bleibt, dass das Kind gesund ist und sich normal entwickelt.

  39. Hm, lange her, aber noch gut in Erinnerung. Die beiden ersten habe ich 6, bzw fast 8 Monate voll gestilt, den jüngsten kürzer, da er zu faul war. Die 8 Monate, weil die Tochter auf jegliche Beikost mit Verstopfung reagierte. Nach 8 Monaten gings dann problemlos und alle Kinder sassen sobald sie sitzen konnten mit am Tisch und bekamen, weil sie es wollten auch immer einiges aus unserem Teller zum selber essen, oder eher herummantschen.
    Das sitzen am Tisch war für unsere Kleinkinder immer sehr spannend, da wollten sie teilhaben.
    Von Kind zu Kind wurde die Essensauswahl für das jüngsten Kind breiter und komplikationsloser. Beimm jüngsten pürierte ich früh einfach unser Essen und fütterte ihn damit.

    Der Älteste bekam Asthma und Heuschnupfen, die Tochter hatte als Kind leichte Neurodermatitis und ja, der jüngste hat keine Allergien, obschon er mit 2 Jahren Miesmuscheln liebte. Dabei hiess es damals die seien für Kleinkinder ganz schlimm wegen Allergien.

  40. Und diese ganzen Empfehlungen sind alle völlig fürn Ar***, wenn man ein Baby mit Kuhmilchallergie hat, das absolut NICHTS außer Muttermilch essen oder trinken will, auch wenn es fast schon gar kein Baby mehr ist (knapp 12 Monate). Falls ich mich leicht verzweifelt anhöre, das könnte so sein, aber nur ein kleines bißchen. An was für Empfehlungen soll ich mich jetzt halten??

    1. So ein Baby war ich anscheinend auch mal, bis hin zum 16-Stunden-Hungerstreik, als Mama es wagte, mich beim Babysitter zu lassen. Als Mamas Brustentzündung das Stillen endgültig unmöglich machte, hat’s der Selbsterhaltungstrieb wohl doch irgendwie reingetrieben.

    2. An die Deines Kindes. 😉

      ich habe vier sehr wählerische Kinder. Brei war fast immer gut für den Teppich. 😆

      Angeboten habe ich es immer mal wieder. Am besten gingen Obstgläschen. Und nur eine bestimmte Sorte bei allen vieren. Oder selbstgekocht!

      Ansonsten, zusätzlich zum Angebot. ….. was greifbar war. Der Älteste hat mit 3 Monaten angenfangen die (selbstgekochte Flasche, keine „Tüte“) abzulehnen. Das Essen wollte er allerdings „sortiert“ und nichts durfte zeitgleich oder gar durcheinander sein. Die meisten Kinder (sofern keine anderen Grunderkrankungen) nehmen sich, was sie vorfinden. Der Jüngste bevorzugte über 3 Jahre verdünnte Milch, kleine Tomaten und Weintrauben ohne Kerne. Aber er aß und der Kinderarzt meckerte nicht. Ich finde, es ist sinnvoll, dem Kind immer wieder anzubieten. zu tolerieren dass es eine Weile überaus einseitig isst und nur im Notfall einzugreifen.

      Akute Blässe oder Infektanfälligkeit müssen selbstverständlich beachtet werden.

      Aber bei meinen (autistischen) Kindern bin ich mit Ruhe und Vernunft am weitesten gekommen. Und der Zwerg hat monatelang zur Milch sich von kleinen Tomaten, Weintrauben ohne Kerne (zu JEDER Jahreszeit) ernöhrt und aaaaaaaab und zuuuuuuuu mal Wurst oder Fischstäbchen oder Nudeln gut und gesund überlebt.

      Egal, wie die (moderne) Devise gerade lautet, das Kind gibt den Takt vor. Bietet ihm möglichst viel unterschiedliches an und schaut, was das Kind annimmt.
      Schaut, dass das Kind einen guten, gesunden Gesamteindruck macht und nehmt es hin.
      Damit bin ich am besten „gefahren“! 😉

  41. Wir sind gerade genau in der 17. Woche und haben ungeduldig darauf gewartet. Unsere Kleine ließ sich bereits mit 8 Wochen toll beruhigen durch Karotte lutschen. Jetzt können wir endlich richtig anfangen und haben viel Spaß beim Brei kochen, füttern, Kind umziehen, Küche putzen… 🙂 Wir haben uns wenig Gedanken gemacht, machen viel nach Gefühl und gesundem Menschenverstand. Beim Abendbrot darf sie an der Essig Gurke nuckeln, der Mama mal über das Mortadella Brot lecken o.ä. Ansonsten kann ich noch das Buch ‚Lotta lernt essen‘ empfehlen. Entspannte Orientierungshilfe, ohne Dogma.

      1. warum nicht? Meine Große ist ein miserabler Esser (kommt von Mama *hust*), aber Gewürzgurken fand sie mit anderthalb schon super und futtert die rein wie nix. Geschadet hat es ihr nicht, jedenfalls konnte ich bisher nix feststellen 😉

  42. Beim Großen (jetzt fast 5) lief es (von der Frühgeburt in SSW 29 abgesehen) ziemlich nach Plan. Erste Beikost mit ca. 4,5 Monaten (korrigiert), allerdings da schon eher nicht nach Plan, sondern mit Getreide-Obst-Brei angefangen (hat er sich bei seiner Kumpeline geschnorrt, die schon ein bisschen weiter war als er). Heute isst er gut und probiert auch erstaunlich mutig unbekannte Dinge, vorausgesetzt einer von den Eltern isst es auch, z.B. Räucherlachs auf Toast zum Frühstück.
    Beim Kleinen (jetzt 2) starteten wir irgendwann nach dem 4. oder 5. Monat einen Breiversuch, der im Desaster endete. Also ließen wir es. Nach ein, zwei Wochen neuer Versuch, selbes Ergebnis. Er wollte einfach nicht. Etwa zur gleichen Zeit hab ich das erste Mal von BLW gelesen und da mir das ziemlich entgegen kam, verbannte ich Brei und Löffel aus unserem Sichtbereich, stillte munter weiter und ließ den Kleinen am Familientisch teilnehmen (erst auf dem Schoß, später im eigenen Stühlchen). Um Gedeihstörungen brauchten wir uns keine Sorgen machen, denn er lag über der 97%-Perzentile. So blieben wir entspannt, aber er zeigte keinerlei Interesse an Beikost, Fingerfoog und was weiß ich nicht alles.
    Wir haben sagen und schreibe 10 Monate voll gestillt. Dann ging die Betreuung los, wo er zunächst in Hungerstreik trat. Ich stillte ihn morgens vor dem Abgegeben und holte ihn mittags ab, ohne dass er was zu sich genommen hatte. Für ihn war es anscheinend okay. Langsam zeigte er dann aber doch Interesse an Essen und innerhalb von einer Woche aß er wie ein Scheunendrescher alles, was ihm vor die Finger kam.
    Mittlerweile beobachte ich interessiert verschiedenste Essphasen. Bis vor einer Weile war es hauptsächlich Fleisch, mittlerweile ist er auf einem Beilagen-Trip (Kartoffeln und Nudeln ohne Soße, sogar die Wurst lässt er bei den Nudeln liegen). Ich denke mir, er wird schon wissen, was er braucht. Ich versuche, ihm möglichst viel anzubieten. Obst und gewisse Gemüsesorten gehen aber immer, Käse, Wiener und Joghurt mit sehr wenigen Ausnahmen auch. Er ist noch nicht ganz so experimentierfreudig wie sein großer Bruder, aber ich denke, das kommt noch. In dem Alter wollte unser Großer ja auch am liebsten nur Nudeln essen.
    Und mittlerweile isst der Kleine auch Brei, d.h. Apfelmark oder Joghurt, aber das fing erst weit nach dem ersten Geburtstag an.

    Fazit: BLW ist eine schöne Sache. Wir haben uns zwar nicht streng an die Regeln gehalten, sondern es so angepasst, wie es uns in unserem Alltag am besten gepasst hat, aber die Idee dahinter finde ich schön. Ich vertraue einfach auf mein Kind und seinen Appetit. Sollte es noch ein weiteres Kind geben, würden wir es wieder genauso machen.

  43. Ich hätte meinem Kind sehr gerne Brei gefüttert, war gründlich mit Literatur und Rezepten versorgt. Mit 5,5 Monaten hat es angefangen, uns beim Kauen nachzumachen, da haben wir gestartet. Über 6 Wochen hab ich immer wieder einige Tage Brei angeboten, was es aber nicht wollte. Parallel dazu hab ich dann die Lebensmittel als Ganzes gegeben, also gedünstetes Gemüse, Fleisch, Kartoffelstückchen, Brot usw. Allerdings nicht wie beim Baby-Led-Weaning nur selbst nehmen lassen, sondern mit meiner Hand oder einer kleinen Gabel gefüttert. Anfangs wollte es zwar essen, es kam aber viel wieder aus dem Mund raus. Es hat sich aber schnell gesteigert, mit 8 Monaten hab ich nur noch morgends und abends zum Schlafengehen gestillt. Anfangs hab ich mir auch Sorgen gemacht, dass es nicht genügend Nährstoffe abbekommt, weil man im Vergleich zum Brei weniger genau weiß, was im Bauch landet. Aber weil sich die Menge des Essens bald gesteigert hat, denk ich, es war ok so und für mich sogar einfacher, weil ich keinen Brei kochen und mitschleppen musste.

  44. Nachdem wir bei unserem ersten Sohn die Beikosteinführung quasi “nach Plan” gemacht haben, wollten wir beim zweiten (jetzt 10 1/2 Monate) auch ein bißchen BLW einfließen lassen. So der Plan, weil wir damit rechneten, daß der Kleine essen will, was der Große hat.Womit wir nicht gerechnet haben: daß der Kleine so GAR nicht mit dem Löffel gefüttert werden will. Den ersten Löffel schnappt er sich sozusagen noch im ersten Überraschungsmoment. Sobald ihm das aber klar wird, schiebt er den Brei sofort wieder raus. Jeder weitere Versuch wird mit Kopfschütteln und -wegdrehen und Lippenzusammenpressen abgelehnt. Nichts zu machen.Also sind wir jetzt doch komplett beim BLW, ich stille tagsüber 5-6 Mal, nachts 1-2 Mal. An manchen Tagen ißt er gut und viel und es sind 1-2 Stillmahlzeiten weniger.Wir versuchen immer mal wieder, ihm Brei anzubieten, aber bisher vergeblich. Praktisch wäre es ja manchmal schon…. ;-)Aber bevor wir ihn zu irgendwas nötigen, gehen wir jetzt diesen Weg weiter.Der Große hat auch immer (wenn man es mit den “Vorgaben” vergleicht) seine (etwas längere) Zeit gebraucht und dann aber alles tiptop hinbekommen.Also lassen wir dem Kleinen auch die Zeit, ich versuche, auf meine Ernährung zu achten und nehme gelegentlich Nahrungsergänzungsmittel für die Stillzeit und hoffe, dem Baby mit all dem nichts schlimmes für die Gesundheit einzubrocken.

    1. So einen Kandidaten habe ich auch – jetzt 9,5 Monate alt. Manchmal glaube ich, das Kind hat eine „Löffelphobie“. Aber alles, was er greifen kann, wird probiert und zum Großteil auch gegessen – BLW in Reinform sozusagen, obwohl ich davon bisher noch nie etwas gehört hatte… Nicht zu fassen, wir sind voll im Trend, und das beim 3. Kind!
      Nur die Schweinerei nervt mich manchmal, da wäre so ein Gläschen mit Löffel schon die elegantere Lösung.

      1. naja net unbedingt 😀 Sohni isst hervorragend, eigentlich braucht er kein Lätzchen (Merke: ist Essen, muss in Bauch, darf nicht vergeudet werden *gg*), die Miniprinzessin ist in der Hinsicht furchtbar: Den halben brei schiebt sie schon vom Löffel runter, der Rest wird mit der Zunge rausgeschoben oder rausgesabbert. Dann mit der hand drin rumgerührt und gleich mal dem Bruder in die Haare/Gesicht geschmiert oder der Stuhl mit dekoriert. Was dann noch übrig ist, landet im physikalischen Experiment auf dem Fußboden. Samt Trinkflasche. 😀

  45. Wir haben mit Beikostreife (bei unserer Tochter war es mit 8,5 Monaten so weit) gemischt mit Brei und BLW angefangen. Der Brei war hierbei unsere „Faulheitslösung“ für unterwegs. Bis heute (19 Monate) entscheidet sie selbst wie viel und was sie von den angebotenen Speisen essen möchte. Darüber hinaus stillt sie.
    Für uns war das der richtige Weg, aber ich denke das es durchaus auch Kinder gibt die Brei „brauchen“ und auch bei Flaschenkindern ist (ausschließlich) BLW warscheinlich nicht die Ideallösung.

      1. Da Stillen nicht ausschließlich der Nahrungsaufnahme dient, sondern häufig auch das Bedürfnis nach Nähe stillt, wird Ihnen diese Definition vor allem in Stillgruppen häufiger begegnen. Im Übrigen werden Sie sicherlich kein Kind finden, welches sich die mütterliche Brust aufzwingen lässt, weswegen das passive „gestillt werden“ zumindest in meinen Ohren und mit Bezug auf mein quirliges und durchaus selbstbestimmtes Kleinkind für meine Begriffe schlicht falsch klingt.

          1. Naja, manchmal hört man ja auch „wir sind schwanger“ … Mit der Umdefinition von Worten soll wohl eine Bedeutungsänderung/Bewusstseinsänderung herbeigeführt werden – klingt für mich auch eher seltsam, weil es die biologische Gegebenheiten ignoriert. „An der Brust trinken“ klingt eindeutig besser und zutreffender. Ansonsten müsste das Wort m.E. mit Erweiterungen benutzt werden, also entweder „ich stille mein Kind“ oder „mein Kind stillt sich“, damit klar ist, wer der Empfänger der Nahrung ist. Gerade weil ja auch Kinder irgendwann weitere Kinder stillen können 😉

            1. Ist schon schlimm wenn Kinder nicht groß werden dürfen. Dieses tolle Gefühl groß zu sein, Brust, Schnuller und Flasche nicht mehr zu brauchen, wie die „Großen“ die Mahlzeiten am Tisch und mit normalem Geschirr einzunehmen, endlich kein lästiges Windelpaket mehr am Popo zu haben…. das kann sie gar nicht erleben. Habe schon erlebt, dass Eltern von ihrem Baby sprechen und dann stellte sich heraus: es handelte sich um ein 2jähriges Kind!

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