Zeig mir mal, was ist denn das? II

Um Euch nicht weiter auf die Folter zu spannen, hier das Originalblatt des Sprachfragebogens. Klar war die Version vor zwei Wochen ein Fake, aus der Erinnerung ausgefüllt mit den lustigsten oder häufigsten Benennungen, die mir die Kinder hier geliefert haben.
Ich fands allerdings schön, wie das hier manche Leser interpretiert haben: „Ich nehme einfach mal an, das ist um die Kinder zum Sprechen zu animieren? Du sagst das Falsche, und sie fühlen sich genötigt, dich zu verbessern.“ (sakasiru) – „Also meine Vermutung wäre, dass die falschen Begriffe oben drüber der mögliche Hinweis sein soll, falls das Kind nicht von allein auf die Bezeichnung kommt. So nach dem Motto “Das ist so etwas ähnliches wie eine Birne” für “Apfel” und “Nachts scheint der Mond und tagsüber?” die “Sonne”…“ (Susann)

Vielen Dank fürs Mitraten, aus dem Urlaub heraus (mit seltenst Internet) schön zu verfolgen. Abschließend bleibt die erschreckende Erkenntnis, das manche Kollegen wohl die Sprache bei U7a nicht überprüfen und (zumindest hier) dennoch die Gelassenheit zur Sprachentwicklung überwiegt. So sei es recht.

Ansonsten ist die Praxis wieder am Brummen, bald gibts dadurch so hoffentlich wieder neue Stories.

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15 Antworten auf „Zeig mir mal, was ist denn das? II“

  1. Unser erster Kinderarzt hat nur gefragt: „Macht ihr Kind schon das … oder das …“ und dann war die Untersuchung beendet und der nächste Patient war dran … wie am Fließband.

    Bei dem zweiten Kinderarzt hatte ich mich gewundert, wie lange die U.. Untersuchungen dauern und sie hatte eine Kiste mit Spielen und Tests. Das war mir vollkommen neu, dass die Kinder tatsächlich getestet wurden.

  2. bin ja teuer leser von ihrem blog und hatte heute mit meinem sohn die u7a und habe schon drauf gewartet ob wir diesen bogen vorgelegt bekommen. und ja meinem sohn wurde er gezeigt, hatte aber keine lust zu sprechen der kleine 😉 zwei drei konnte/wollte er benennen aber hat auch so alles ganz gut gepasst 😉

  3. Ich habs mit meinen beiden (3;0 und 4;6) mal gemacht.
    die kleine:
    puppe = eine anni (so heißt ihre puppe)
    tasse = kaffee
    dose = schachtel
    teller = untertasse (!) (von mir hat sie das wort nicht)
    tanne = christbaum 😉
    knochen = hund
    küche = waschbecken
    roller = das weiß ich jetzt nicht
    fazit: sie kann noch kein SCH.

    der große kann die buchstabenkombinationen zumindest auf der tafel richtig aussprechen, sagt aber zuhause im alltag bei vorsilben be- und ge- gerne „fi“. (er hat bds gehörgangsatresie) „oma fisuchen“ „ein fischenk fikommen“
    bei ihm war
    wolke = regenwolke
    tasse = becher
    tanne = christbaum 😉

  4. Mein Sohn sagte mal „Sack“ zu einem Kleid. Und mit einer Nähnadel konnte er rein gar nichts anfangen. Ein Kleid sucht man tatsächlich hier vergebens (ich habe genau _einen_ Rock, „The Rock“ sozusagen, und mit einem Hammer, bzw. einer Schlagbohrmaschine kann ich wesentlich besser umgehen als mit Nadel und Faden bzw. einer Nähmaschine. Tja, dumm gelaufen….

  5. Hey Kinderdok!
    Das war ja fiesfiesfies, was hab ich mir den Kopf zerbrochen, darin einen Sinn zu finden!
    😛

    PS: Ich hoffe, Du/Ihr hattet einen schönen Urlaub! 🙂

  6. Ich find es interessant das diese „Fragebögen“ scheinbar von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Die bei unserem Kinderdoc ist etwas anders aufgebaut.
    Lustig fand ich bei beiden Kindern von mir, das sie beide die Kirche auf der Symbolkarte als Ritterburg betitelten 😉
    Am besten war aber mein „Großer“ bei einer Nachkontrolle wegen einer leichten Dyslalie im Alter von 5 Jahren.
    Ki-Doc zeigt auf das Bild eines Schiffes:

    Sohn: Das ist ein Boot
    Ki-doc: Richtig. Oder auch Schiff.
    Sohn: …..
    Ki.Doc: Sagst du mal Schiff?
    Sohn: Manchmal, aber meist sag ich Boot!

    1. Hat nichts mit Bundesländer zu tun, wieso auch? Diese Tests sind nicht irgendwie von staatswegen vorgegeben. Macht jeder Kinderarzt, wie er es für richtig hält. Und es gibt verschiedene Tests, sicher auch verschiedene Bögen. Dieser hier wurde ein zeitlang über den Berufsverband vertrieben und irgendeine Pharmafirmen hats gesponsert, deshalb dürfte er recht verbreitet sein.

  7. Zumindest bei uns haben diese Tests nichts gebracht oder vielmehr unser Kinderarzt hat nicht reagiert…denn auffällig waren sie ja. Kommt wohl noch, dachte der wohl. Beide meiner Söhne sind Sprachbehindert und das in einer recht unüblichen Weise. Viel später erst erfuhren wir, das beide autistisch sind und da ein Zusammenhang besteht.

    Bis dahin wurde ich als alles mögliche abgestempelt und die schrägste Bezeichnung war hysterische Mutter.
    Mag an den falschen Kinderärzten gelegen haben, denn beide waren sehr auffällig und mit meinem jetzigen Wissen eindeutig dem Autismus zuzuordnen (frühkindlich)…

  8. Müssen alle Wörter bei der U7a fehlerfrei gesprochen werden oder gilt „Terze“ statt „Kerze“ bzw „Trone“ statt „Krone“ auch? Ich hab den Eindruck das wird von Kinderarzt zu Kinderarzt unterschiedlich toleriert. Kann das sein?

    1. Der so genannte Kappazismus, also das Ersetzen des /k/ durch ein /t/, kann man bis knapp fünf Jahre tolerieren, wenn es nur um diesen Laut geht. Sind noch mehr Buchstaben betroffen, sollte man imho früher mit Logopädie beginnen. Ausnahme ist immer das isolierte frontale Lispeln – das machen sooo viele Kinder, vor allem die mit den Dauerschnullern bis viereinhalb…

  9. ..mein Kinderdoc hat ein riesiges türausfüllendes Wimmelbilderposter und spielt Suchspiele mit den Kindern. Er hüpft auch alle Bewegungsübungen vor 😀

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