Das hat sich Alete verdient!

Wie jedes Jahr, es gibt den Goldenen Windbeutel der Jungs von foodwatch zu vergeben. Ich bitte alle Leser, hier mit abzustimmen. Mein Favorit in diesem Jahr ist diese Alete-Abend-Zucker-Mahlzeit.

Seid sicher: Regelmäßig beim Abfragen der Ernährungsgewohnheiten von Einjährigen bei der U6 „beichten“ Eltern, dass ihre Stöpsel einen „Gute-Nacht-Brei“ o.ä. futtern. Werbung wirkt, Alete/Nestle wird geglaubt, es ist nun einmal so. Es braucht schon eine gehörige Anstrengung von Hebammen, Ernährungsberatern und Kinderärzten, dass den Eltern die Augen geöffnet wird für diese fette Desinformation und das Überangebot in den allgegenwärtigen Drogeriemärkten.
Kinder brauchen ab einem Jahr keine Babymahlzeiten mehr, keine Nachtbreie, keine Abendfläschchen, keine Nuckelpappformelmilch Marke No.2 oder 3 oder sonst wie 1+x. Macht den Schritt zum Kleinkind auch beim Essen! Liebe Eltern, Ihr seid die Einkäufer, das Angebot bestimmt hier die Nachfrage, also boykottiert endlich diesen Zweig der Elternverarschungs- und Kinderverführ-Lebensmittelindustrie!

Ich habe den Schritt schon lange gemacht: Bei mir haben Vertreter von Kindernahrung keinen Zutritt in der Praxis.

Gute Initiative von foodwatch – Umetikettieren von Verpackungen:

foodwatch kritisiert Babynahrung
Goldener Windbeutel

65 Antworten auf „Das hat sich Alete verdient!“

  1. Verdienter Abwatsch für Alete. Ich staune ja immer wieder, wenn ich vor dem Babynahrungsregal im Drogeriemarkt stehe. Das meiste davon ist eine einzige, sorry, Verarsche. Aber bevor hier alle wieder schön den moralischen Zeigefinger aushauen – nicht alle füttern das aus Faulheit. Ich wette, es gibt viele Menschen die ernsthaft denken, sie tun den Kindern Gutes damit. Das finde ich fast noch trauriger.

    Aber: Wenn ich hier so die Kommentare lese, wird mir aber gleich doppelt schlecht. Liebe Leute, können wir mal bitte wieder auf den Teppich kommen? Zwischen einer Familie, bei der es mittags nur Mikrowellenfraß gibt, den Kindern die Stracciatella-Breiflasche abends ins Bett geschoben und bei jedem Mucks ein Kinderriegel ins offene Mündchen gestecklt wird und der ach so hehren Biomama, die nur selbstgezogene Möhren in ihren Vollkornnudelauflauf raspelt liegen ja wohl Welten! Mein Kind kommt bei einer hingehaltenen Gurkenscheibe genauso begeistert angekrabbelt wie bei einem Keks, futtert alles, was man ihr vorhält und trotzdem koche ich nicht jeden Tag. Nicht jeder führt dasselbe Leben, nicht jeder ist von vorne bis hinten top organisiert und jetzt haltet euch fest: ich hab manchmal auch schlicht und ergreifend keine Lust dafür und nutze die Zeit lieber für eine Extrastunde auf dem Spielplatz mit dem Kind.

    Die Mittagsgläschen mit Nudeln und Reis sind völlig ok und ja, ich hab sie auch schon selbst gegessen, weil ich Essen nicht wegwerfen mag – ein bisschen Salz und oh Wunder, schon schmecken sie auch Erwachsenen. Na klar ist selbstgekocht besser. Aber das ist ja wohl noch eine ganz andere Hausnummer als diese Zuckerpampe. Im übrigen muss ich dabei immer an eine Straße hier in der Stadt denken, wo die ganzen Bioläden sind. Davor stehen oft noch mit laufendem Motor die fettesten SUVs…

    1. Volle Zustimmung! Danke!
      Das wichtigste zum Thema Ernährung (und bei vielen anderen Themen): entspannt bleiben! Solange dat Bobbelchen Kekse UND Gurke isst, ist alles gut. Und wenn nicht Gurke dann eben Paprika/Karotte/Tomate/Kohlrabi/whatever. Schlimm ist es eben nur, wenn Kinder Gurken/etc. gar nicht mehr erkennen.

      (Wobei ich zugeben muss, dass ich bei allem Essen durchaus darauf achte, dass es auch nach dem schmeckt, was es sein soll, ist heutzutage leider nicht mehr bei allem Obst und Gemüse so, aber das ist eine andere Baustelle.).

      Schön geschrieben, zwischen selbstangebautem Biogemüse und selbstgeschrotetem Müsli und der Chips-Tüte fürs Kleinkind im Buggy (mein persönlicher Aufreger des Monats) ist genug Platz für gesunde, entspannte Ernährung!

    2. finde ich klasse!
      Bei uns gibt’s auch Abendbreis, aber keinen fertigen Milchbrei. Nach langem Suchen haben wird eine Auswahl reiner Breie gefunden: pure Reisflocken, 3-, 4-, 7-Kornbrei, Haferflocken, … ohne Milchpulver und Zusatzstoffe. Und wenn die Zähne mal wieder arg drücken oder wir im Auto sitzenlassen die sich auch mal aus der Flasche trinken. 30 min später gibt’s ein kleines (Pre-) Milchfläschchen zum Durchschlafen, zähneputzen (was sich an zwei Zähnen eben putzen lässt 🙂 ), kuscheln, Bett.

  2. Hat dies rebloggt und kommentierte:
    Wieder ein Kinderdoc-Retweet: diesmal zum Thema Babynahrung als Ergänzung zu meinem letzten Artikel über die Vor- und Nachteile von selbstgekochtem Brei
    #alete #GoldenerWindbeutel2014

  3. Wenn ich hier verrate, wie das bei unserem Sohn gelaufen ist, werde ich vermutlich vom Kinderdoc sowie sämtlichen Anwesenden gesteinigt. *g* Beikosteinführung mit Brei klappte mal so überhaupt nicht. Das Zeug schob er postwendend wieder raus. Egal welche Geschmacksrichtung. Wir kamen dann nach ca. drei Monaten – da war er schon fast ein Jahr alt – auf den Trichter, dass er _nichts_ wollte, was breiig war. Entweder die fast seit Geburt gewohnte Pre-Milch, oder richtiges Essen. Ansonsten ging gar nix. Und so kam es, dass seine erste echte Beikost unser Chili(!) con Carne war. Unser Brot mit Butter und Käse. Eier in Senfsauce, Bratwurst, Rotkohl und Kartoffelstückchen, eingelegten Knoblauch… Wir haben ihn dann gelassen; geschadet hat’s ihm offenbar nicht. Er ist jetzt in der dritten Klasse, ein Spargeltarzan, erfreut sich bester Gesundheit und ist immer noch ebenso kariesfrei wie seine ältere Schwester. Aber unserer Kinderärztin habe ich tunlichst niemals erzählt, wie das mit der „Beikost“ bei uns gelaufen ist… *hust*

    1. Warum sollte das falsch sein? Je schneller ein Kind an der Familienkost teilhat, desto besser. Ich hätte Euch beglückwünscht.

      Es soll aber auch Leute geben, die Halbjährigen als erste Beifütterkost Sahnetorten und Löffelbisquits in den Mund schieben. „Isst ja sonst nichts.“

    1. „Aber bitte selbstgemacht“- ich würde sagen, du machst es zu Hause so wie du es für richtig hälst, lässt aber die anderen Eltern auch so handeln wie sie es für richtig halten. Gläschen sind die am strengsten kontrollierten Lebensmittel, da muss man wirklich keinen zum kochen zwingen. Und die meisten Breie sind doch sowieso herzhaft.

      1. Es geht in dem Artikel oben aber nicht um die meisten Breie, sondern um ein ganz spezielles Produkt, zu dem es sicher noch einige vergleichbare andere geht. Es ging nicht um Möhrenbreie o. ä. Wo ist das Problem, den selbst zu machen?

        1. Nun gerade beim Möhrenbrei wird davor gewarnt den selber zu machen, weil normale Möhren, auch Bio, eine höhere Nitratbelastung hätten als die Gläschen.

  4. Wenn’s nach Herrn Hipp und Frau Alete ginge, wäre unser Kind sicher nicht mehr am Leben. Weil: Muttermilch. Brei (selbstgebastelt). Feste Nahrung. In der Reihenfolge. Fertig. Kein Fläschchen. Keine Gläschen. Und liebe Gläschenfreunde: Habt ihr wirklich mal probiert, wie das Zeug schmeckt? Also echt jetzt? Und ich meine nicht die pappsüßen Obstdinger. Sondern die Pampe mit Fisch oder Fleisch. Das ist orale Grausamkeit. Keine Nahrung! Deshalb, mal wieder: Danke Kinderdoc!

    1. Gläschen werden hier auch immer mal wieder von Größeren verzehrt und sind bestimmt besser kontrolliert und deklariert als so manche selbst zusammengerührte und falsch aufbewahrte Pampe. Also: über Geschmack lässt sich wirklich streiten.

    2. Hach, wie die Arroganz gegenüber Flaschen- und Gläschennutzern aus jedem Wort trieft! Komischerweise habe ich keine Kritik gegen Gläschen und mit normaler Pre- oder Einsernahrung gefüllte Fläschchen gelesen. Warum auch? Spricht ja nichts dagegen. Nur weil man zum Möhrengläschen greift, heißt das ja nicht, dass man auch das pappsüße Alete-Abendbreizeugs füttert. Meine Kinder müssen ziemliche Banausen sein, denn sie haben die oralen Grausamkeiten meist begeistert weggespachtelt, und sind, obwohl das ja keine Nahrung ist, obskurerweise dennoch großgeworden.

          1. „Hach, wie die Arroganz gegenüber Flaschen- und Gläschennutzern aus jedem Wort trieft! Komischerweise habe ich keine Kritik gegen Gläschen und mit normaler Pre- oder Einsernahrung gefüllte Fläschchen gelesen. Warum auch? Spricht ja nichts dagegen. Nur weil man zum Möhrengläschen greift, heißt das ja nicht, dass man auch das pappsüße Alete-Abendbreizeugs füttert.“

            Meinen Sie etwa diesen?

      1. Sind sie nicht. Das hast du dir nur eingebildet. Das kommt davon, dass du dich sicher auch nur von Fastfood ernährst und Bildzeitung liest. Ausschließlich. Genau wie ich. Lass uns gemeinsam in die Ecke gehen und schämen

    3. Dass der Geschmack von Gläschenbrei … und selbstgekochtem Brei und dem auf kleine Kinder angepassten Essen dem Erwachsenengaumen nicht mundet, liegt gern daran, dass wir Erwachsenen, so hoch hier die Fahne für „gesund“ gehalten wird, unglaublich gern selbst deftig essen.

      Schon mal vergessen, das Schnitzel vor dem vorsichtigen Braten zu würzen? Genau so langweilig schmeckt eben der kleinste gemeinsame Nenner.

      Wenn also dir und deinem Kind ein Brei aus dem Glas nicht passen, hilft genau das, was du dann mit deinem Essen machst: warm machen, Schuss Öl rein … und für dich vielleicht noch eine Prise Salz oder andere Gewürze 🙂

  5. Jeder sollte sich halt selber informieren und entscheiden, was er seinem Baby geben will oder nicht. Und dass Werbung oft mehr verspricht als sie hält ist doch den meisten bekannt.

    1. Naja, jeder soll doch selber entscheiden was sein Kind isst.
      Unsere Erzieherin berichtete mal von einer Mama, deren Kind muss jeden Tag ein Actimel trinken, weils die Abwehrkräfte stärkt.
      Ich kenne Kinder die nur süßes in der Schule dabeihaben.
      Ich tus nicht.
      Lasse aber alle Eltern machen was sie möchten.

      Wir können doch alle lesen und denken!?

      Da fände ich es besser mal gegen Coca-Cola vorzugehen. Oder fertigsalatsaucen etc.

      1. Wenn bei uns Kinder nur Süßes dabeihaben, dann sagen die Erzieher bzw. Lehrer auch was. Immerhin haben die auch den Auftrag, die Kinder (mit-) zu erziehen. Nur weil manche Eltern ungebildet/gedankenlos sind, muss man das ja nicht einfach schweigend hinnehmen, dass ein Kind sich das Zeug jeden Tag reinstopft. „Es braucht ein Dorf, um ein Kind großzuziehen“; dieser Gedanke, dass es eine gesellschaftliche Aufgabe ist, auch auf die nicht-eigenen Kinder ein Auge zu haben wird inzwischen immer mehr vergessen, zugunsten der viel bequemeren geht-mich-nix-an-Einstellung.

  6. Nur weil es ungesunde/gezuckerte/überflüssige Produkte für Babys gibt, muss man ja nicht gleich Breie ansich verteufeln. Meine Babys haben auch mittags ein fertiges Gläschen bekommen. Muss man halt lesen was drauf steht. Und da glaub ich jetzt schon, dass Herr Hipp das besser, gesünder, frischer und auch noch bio kocht als ich. Und es gibt ja durchaus auch Flocken für Getreidebreie die ohne Zucker sind. Die kann man übrigens auch unterwegs anrühren mit Tupper und Thermoskanne. Klar, lesen und informieren muss man sich schon. Aber das ist ja bei Fertigprodukten für Erwachsene auch nicht anders.
    Wie diese Zuckerbomben für Babys beworben werden, find ich allerdings eine Sauerei, a la „Extra Portion Milch in der Milchschnitte“. Braucht keiner, vor allem keine Babys!

  7. Ich bin ein bisschen verwirrt. Der goldene Windbeutel ist für die „Mahlzeit zum Trinken“. Was hat jetzt der Abendbrei damit zu tun? OK, da gibt es auch gezuckerte, aber meistens ist das ein normaler Milchbrei auf der Basis von Folgemilch.
    Sowas bekommt mein Einjähriger auch zum Abendessen, weil er normales Essen zwar essen kann, aber mit seinen paar Zähnen einfach nicht satt ist, wenn ihm nach 20 min langweilig wird. Brei kann er schneller essen und ist dann auch wirklich satt.

    1. Völlig egal, ob Trinkbrei oder andere Fertigbreie zum Löffeln. Oder diverse Sorten von Folgemilch. Die meisten enthalten Zucker/Fett oder von mir aus Stärke in Mengen, die für Kinder schlicht nicht gut sind. Und auch völlig unnötig. Aber die meisten Hersteller tun so, als ob man dem Kind damit irgendwas ach so Gutes tut. Abendbreie kann man z.B. auch supereinfach aus Getreide-Flocken und Milch (also dem Zeug, was aus einer Kuh oder auch einer Ziege/einem Schaf kommt) selbst herstellen. Der Aufwand ist kein bisschen größer, aber man hat etwas besser im Griff, was das eigene Kind so zu sich nimmt.

  8. DANKE! Endlich sagt es mal jemand. Das aggressive Bewerben solcher Produkte geht mir so auf den Keks. Gleiches mit dieser “Stillen ist das Beste, aber danach…”. Ja was? Danach gibt es normale Ernährung, wenn ich abstille, brauche ich auch keine Folgemilch mehr! (Ausgenommen sind natürlich die nicht-gestillten Flaschenkinder ohne Spendermuttermilch, aber auch die brauchen keinen Milchmix aus der Dose ab dem 1. LJ.)

  9. Nach einem halben jahr zufüttern, nach einem jahr weg von ha hin zu normaler milch. Ob es wirklich die pulvermilch gebraucht hätte, wer weiß..

  10. Nach dem 1. Jahr hörte ich bei dem nicht-stillkind mit ha auf und und bot nach und nach gemüse usw an. Es gab abends selbstgemachten brei mit vollmilch, banane und hafer- und hirseflocken.
    Dazu braucht man keine kochkünste. Oft noch nachts eine flasche milch, weil. Zähne haben wir morgens geputzt. Kind ist groß und fit und gesund. Zähne auch. . Hat zu uns gepasst.
    Bis heute koch ich noch selbst aus frischen zutaten, so wie die mütter und muttersmütter vor mir . Das geht auch nach feierabend wenn man organisiert. Über prioritäten muss man selbst entscheiden.

  11. ich kannte zwar schon einige fallen, aber nach dem jahr Ernährungslehre in der schule war ich entsetzt was man doch nicht wusste. seither achte ich mehr auf die Etiketten. aber wenn man nicht kochen kann weil unterwegs und dann halt doch was warmes haben möchte, etwas vernünftiges finden für sich und Kind ist nicht leicht.

  12. Meine persönlich Meinung ist, dass bei gesunden Kindern ein Brei (v.a. der im Glas) nach dem 1. Lebensjahr nicht mehr sein muss. Bei uns hat auch nur das erste Kind Gemüse- und Obstbrei gegessen, die anderen beiden haben sich nicht für Brei interessiert. Und Babymilchbrei, egal welche Marke oder auch selbstgemacht, hat bei uns gar kein Kind gegessen, schmeckt auch irgendwie wie „Knüppel-aufm-Kopp“. Ich finde aber im 2. Lebensjahr eine Abend- bzw. Morgenmilchflasche mit Kuh- oder Premilch noch ok. Das hat sowas entspannendes 😀 Unsere Kinder haben auch erst ab ca. 3 Jahren ausreichend zu den Mahlzeiten bzw. zwischendurch getrunken. Unser zweites Kind hatte ganz lange mit Verstopfung zu kämpfen, v.a. dann, wenn wir versucht haben, die Flasche wegzulassen. Das hatte vielleicht auch tiefere Ursachen, aber wenn die Flasche wieder da war, lief es. Jetzt ist es größer und trinkt ganz normal und verdauungsmäßig ist alles super. Die Verstopfungen waren teilweise aber wirklich schlimm und ich möchte das nicht nochmal erleben, daher darf das Dritte die Flasche noch ein Weilchen behalten 😉

  13. Oh je, da bin ich wohl mal wieder ziemlich einsam, wenn ich mich hier oute. Sei`s drum: Wir haben bei unserem ersten Kind eine Menge Breizeugs gekauft. Weil wir halt dachten: „Vertrauenswürdige“ Marke, nichts wird so streng kontrolliert wie Kindernahrung etc.
    Aber anscheinend darf man eben darauf nicht mehr vertrauen…
    Bis ich mir dann eines schönen Tages – eher aus Zufall – durchgelesen habe, was da so alles drin ist! Oh je!
    Ich finde, Abendbrei ist eine schöne Sache, bevor das Baby/kleinkind „richtig“ mitessen kann. Wenn man darauf achtet, gibt es da durchaus auch Einige Breis OHNE Zucker (oder Süßstoff!). Dazu reichen wir dann allerdings Wasser statt Milch.
    Breis haben bei uns – ebenso wie Mitagsgläschen oder zermatschte Banane – immer damit gepunktet, dass unsere Kinder sie eben sehr gut als „Einstieg“ gegessen haben.
    Und wir haben gelernt, dass wir eben (leider!) auch bei namenhaften Herstellern nicht darauf vertrauen können, dass etwas baby- oder kindergerecht ist!
    Sich allerdings hinzustellen und nur zu sagen: „Ach, was sind die alle doof!“ finde ich etwas arrogant: Nicht jeder ist da mit genug Mißtrauen gesegnet, dafür gibt es ja so tolle Aktionen wie die Oben genannte und Leute wie Kinderdok, die einen darüber aufklären. Wenn man das liest, ist es einfach, sich zu denken: „Warum machen Eltern das auch?“
    Eine Freundin von mir gab ihrem Baby regelmäßig einen „Babytee“ (ebenfalls eines namenhaften Herstellers) zu trinken, vertraute auch hier auf die engen Kontrollen in BRD und den Namen des herstelers. Bis ich sie darauf hinwies, dass der Tee Malz (!) enthielt! Gibt es etwas Schälicheres für Zähne, als Nuckeln eines malzhaltigen Getränkes????
    Sie war sehr entsetzt und hat den Tee sofort in die Tonne gekloppt. Mal ehrlich: Wer liest sich schon imer und überall die Inhaltsstoffe durch?
    Traurig, dass man nicht (mehr) darauf vertrauen kann, dass „Für Babys“ auch „Für Babys GUT“ bedeutet…

    1. Ich versteh dich. Normalerweise geht man ja davon aus, dass wenn eine Firma großartig beworben (und über Jahrzehnte etabliert) Babybreie anbietet, sie wissen was sie tun. Wir haben auch mal den ein oder anderen Gläschenbrei gefüttert, allerdings eher zum Mittagessen Gemüse- und Fleischbreie weil es einfacher ist mal abzuwechseln/auszuprobieren statt immer gleich ne Wochenration selbstgemachtes einzufrieren.
      In meinem Bekanntenkreis entzündete sich irgendwann mal die Diskussion über einen Straciatella(!!!)-Brei. Die Mutter war der Meinung, wenn Hipp/Alete/wasweißich den anbietet, dann ist der auch gesund fürs Kind. Und weils Kind den halt am liebsten mochte gabs ihn jeden Tag. Das war der Punkt, an dem ich mir dann anfing über die Inhaltsstoffe von Breien meine Gedanken zu machen (lange bevor mein Großer ins Breialter kam). Aber ohne einen solchen Anlass hätte ich da sicher auch später nicht so genau hinguguckt.

  14. Hä? Brei? Dafür hatte ich nie einen Bedarf. Weder morgens noch mittags noch abends noch nachts, weder im 6. Monat noch nach dem 12. Ein Versuch mit Brei: Ergebnis war angewiedertes ausspucken.

    9 Monate voll gestillt, 12 Monate vorwiegend (80%) gestillt, danach bis 18 Monate immer weniger. Und sonst gabs nur das, was wir gegessen haben (gematscht und vor dem Pfeffern).

    1. Wie „Hä? Brei?“? Ist ja schön für euch, dass ihr den nicht gefüttert habt; könnt ihr euch auf die Schulter klopfen. Aber ich behaupte mal keck, dass die allermeisten Babys in Deutschland durchaus damit verköstigt werden, so abwegig ist das nun nicht.

  15. … nährstoffmäßig nicht passt und im Magen ordentlich quillt. Trotzdem: alle Milchpulver haben 67/68 kcal pro 100ml! ALLE! Das wusste nichtmal unsere Kinderärztin.

  16. Alles zu pauschalisieren finde ich nicht ok. Ja, Muttermilch ist super, ja Pre/1er sind passende Alternativen, ja Zucker muss für Babys echt nicht sein.
    Aber: Pre schmeckt grad in HA sehr widerlich. 1er ist auch nicht viel besser. Ab det 2er geht es geschmacklich grad ohne Würger finde ich. Für Eltern, die keine Wahl haben, weil Mumi nicht verfügbar ist und Pulver Pre/1er abgelehnt wird, find ich 2er also durchaus ok. Neugeborenen würde ich sie trotzdem nie geben, da sie einfach Nährstoffmäßig

  17. 20 Monate? Leute, warum muß das denn sein? Wie kinderdok schreibt: Das macht die Zähne kaputt. Unsere Kinder hatten alle mit einem Jahr die Flaschen „abgegeben“. Abends gibts Abendbrot, Tee, danach Zähneputzen und Bett. Fertig. Ich denke manchmal, da kleben viele Eltern selbst an dem Nuckelritual am Abend.

    1. „Unsere Kinder hatten alle mit einem Jahr die Flaschen “abgegeben”. Abends gibts Abendbrot, Tee, danach Zähneputzen und Bett. Fertig. Ich denke manchmal, da kleben viele Eltern selbst an dem Nuckelritual am Abend.“

      Wir hatten bei Kind eins nicht lange Flasche, bei Kind zwei und drei gar keine. Und doch, ja die Stillzeit der Jüngsten am Abend war ein Ritual. Und da war sie auch schon 20 Monate alt. Für uns war das normal, für uns war das wichtig. Wir haben es beide genossen. Und ja, Muttermilch ist keine Flaschenmilch, trotzdem kann ich verstehen, das man solche Rituale nicht aufgibt. Und solange hinterher die Zähne geputzt werden, ist in meinen Augen auch Flaschenmilch ok.

      Grenzwertig fand ich das Babysitten bei Freunden mit dem dortigen Abendritual, bei dem der damals 5-Jährige seine Kakaoflasche (mit Sauger!) bekam.

      Ich denke Brei ansich und Flaschmilch per se zu verteufeln, wäre falsch. Aber leider gibt es tatsächlich im Babynahrungsregal Zeug, wo mein gesunder Menschenverstand sich schüttelt und wovon ich die Finger ließ. Was die Geschmacklichkeit der Mittagsgläschen betrifft, so sind die in der Regel salzarm und munden uns Großen daher wenig. Ich hab die trotzdem gegessen – nach der Weisheitszahn-OP, als essenstechnisch gar nix mehr ging.

  18. Hatte den gleichen Gedanken wie Tanja… die Krabbe bekommt auch jetzt mit 20 Monaten jeden Abend ihr Gute-Nacht-Fläschchen mit Kuhmilch (wird allerdings auch innerhalb von 3 Minuten weggeatmet), und so einen Getreidebrei mit Obst isst sogar mal die ganze Familie abends. Die Zuckerbreie hat sie allerdings auch nie bekommen… Dafür liebt sie jetzt Schokolade, Kita sei Dank. Da muss nur irgendwo Alu-Folie glitzern, und sie wird ganz aufgeregt.

  19. Einerseits habe ich nie verstanden, weshalb es Abendbreie braucht – normale Getreideflocken mit (Kuh)milch anzurühren geht doch genauso schnell, wo ist also die ERsparnis? Andererseits verstehe ich aber auch nicht, was dagegen spricht solch einen Brei noch über das 1. LJ hinaus zu füttern? Und auch ein Milchfläschchen darf doch noch sein (Kuh oder Premilch denke ich), Kinder die länger gestillt werden, bekommen das doch auch. und gerade wenn ein Kind -wie meines-keinen Schnuller nimmt, finde ich ein Abendfläschchen zum Runterkommen total Ok.

    1. Wenn Du danach Zähne putzt, ist das auch unproblematisch. Unterschätze aber bitte nicht das Saugen, insbesondere an Schnuller oder Flaschensauger (weniger an der Brust) wirkt des sehr auf die Zähne im Oberkiefer. Abendliche Dauersauger haben sehr oft einen Überbiss, was später Probleme bei der Sprache und der Kieferentwicklung machen kann.

    2. Wir haben die einzigen zwei (aus unsere Sicht sinnvollen) Abendbreie im Glas (Grießbrei und Haferbrei von Hipp) beim zweiten Kind für die Reise entdeckt. Da kann man im Zug eben wunderbar zur Abendbrotzeit das Glas zücken und das Kind <1 Jahr vollstopfen.

      Lange Reisen sind die Ausnahme, klar, aber da wir zu Hause eben auch (angerührten) Brei verfüttert haben, mussten wir mit dem kleinen Gewohnheitstier nicht zu weit weg von seinem abendlichen Standard.

      1. Haha, das war beim zweiten Kind auch mein Plan, einfach ein Gläschen mit auf die Reise nehmen. Allerdings schnappte sich der Stöpsel mit seinen 5 Monaten dann einfach auch ein Brötchen vom Tisch, damit war das Breizeitalter dann gleich wieder beendet.

  20. Meine Kinder sind mittlerweile groß (u.a. auch mit selbstgemachtem Brei), da ich aber beruflich mit Ernährung und eben auch mit Kinderernährung zu tun habe, gehe ich manchmal im Drogeriemarkt an den entsprechenden Regalen vorbei und wundere mich, was es alles gibt…..Auch spezielle Mittagsmenüs werden für Kinder ab 12 Mon. angeboten, da frage ich mich, was die Eltern essen. Nichts? Tiefkühlpizza?

    1. Na, wahrscheinlich genauso ein Mikrowellentablett. Man muss sich auch mal angucken was da dann drin ist, also wenn Mama nichtmal Nudeln mit Soße hinkriegt und ne Dose Erbsen aufmachen kann dann ist die weitere Fehlernährung schon in Zement gegossen.

    2. Diese Mittagsmenüs sind gut auf Reisen. Wenn du selbst im ICE oder IC nicht isst (zB weil du nur eine Stunde in dem einen bist), kannst du doch für dein Kind eigentlich immer ein Glas oder eine solche Mahlzeit in der Mikrowelle warm machen lassen. (Schweigen wir jetzt mal ganz von Reisen mit dem Automobil über längere Strecken.)

      Selbst Brei kochen ist nicht schlecht, aber ich habe meinen eigenen Gläsern nicht so weit getraut, dass ich sie aufgetaut auf eine Reise mitnehme, um sie dann nach einer oder zwei Wochen zu verfüttern (soll Reiseziele geben, an denen man nciht mit absoluter Gewissheit so eine Mahlzeit für die Rückreise kaufen kann). Ich habe allerdings auch viel mit Fisch gekocht.

      Die Erwachsenen? Können auch mal ein Sandwich einwerfen.

      1. Für lange Reisen mit dem Auto gibt es so Warmhalte-Iso-Taschen, in die eine Milchflasche oder ein Gläschen reinpaßt, welche einen Zigarettenanzünderanschluß haben. Da einfach eine Mahlzeit rein und ne halbe Stunde vorm Essen anschliessen, dann haben sie die passende Temperatur, wenn sie gebraucht werden.
        Hat sich bei uns auf Langstreclen >800km gut bewährt.
        Wenn die KInder dann „normales“ Essen mitessen, dann gibt’s auf Tour halt das, was auch die Erwachsenen essen.

  21. Naja, ich bin schon heilfroh gewesen, dass die Zwillinge so ab dem 9./10. Monat abends vom Tisch mitgegessen haben. Jedesmal extra was machen, ist auch ziemlich aufwändig 😉
    Was sie aber beide nicht mögen, ist normale Milch. Kann ich mich auf den Kopf stellen und mit den Füßen wackeln, trinken sie nicht. Muss Pulverzeugs sein. Aber da ich das schon von der großen kenne und weiß, dass das auch wieder aufhört, nehm ich es gelassen.
    Achja, Abendbrei war bei uns selbst zusammen gerührter Milch-Getreide-Brei mit ggf. unter gerührtem Obstbrei. Das ging nahtlos ins Leberwurstbrot über 😋

  22. Lieber Kinderdok, was hälst Du denn in dem Zusammenhang von der „Kindermilch“ die nach dem ersten Lebensjahr statt Kuhmilch gegeben werden sollte, wegen besserer Eiweissverträglichkeit?
    Meiner Meinung nach überflüssig, aber anscheinend ist man sich da uneinig.
    Unser 14 Monate alte Zwerg futtert auch bei uns mit, halt Portionen vorm würzen rausnehmen. Breie haben ihn nie sonderlich interessiert.

    1. so was von überflüssig. Ab einem Jahr normale Kuhmilch 3,5%, z.B. 200ml am Tag, als Trinken, nicht als Vollmahlzeit, wahlweise entsprechende Menge anderer Milcherzeugnisse (2 Scheiben Käse oder ein Joghurt o.ä.)

  23. Und ich finde die Werbung von Onkel Hipp (dessen Produkte ich durchaus auch verwendet habe) mit dem „Öfter-mal-was-Neues-und-jetzt-eben-vegetarisch“-Brei ganz grauenvoll. So überoffensichtlich trendy.
    Gab vor rund 15 Jahren schon fleischlose Mittagsmenüs im Gläschen…

    Entweder die Jungeltern jetzt sind tatsächlich völlig fernab des gesunden Denkens und Handelns oder Onkel Hipp und Co. glauben das zumindest.
    Ich kann meinen Kopf gar nicht so viel schütteln wie ich könnte 🙂

    1. als mir vor 2 jahren ein weisheitszahn entfernt wurde, hab ich auch noch breis gesucht und vor allem nach vegetarischen. ich war in 3 supermärkten und fleischlos waren nur die süßen obstbreis.

  24. Deswegen haben wir fertige Baby Produkte einfach ganz umschifft. Bei selbst gekocht und wenns was anderes als Wasser zu trinken sein sollte gab es rooibustee oder stärkt verdünnten saft.

    Ärgerlich finde ich ihn diesem Zusammenhang auch die Werbung für Folgemilch mit der aussage: „muttermilch ist das beste, aber danach….“ Man braucht nix für danach! Die Implikation, dass es unbedingt eine Folgemilch nach Muttermilch oder Pre sein muss, ist mehr als ein bisschen irreführend!!

  25. Meine Kinder haben alles angerührte Milchzeugs in hohem Bogen wieder ausgespuckt. Und zur U6 gabs noch MuMi zum Abend. Danach eben auch den klassischen „Mittagsbrei“ zum Abendessen und später Brot. Sind auch groß geworden. ;o)

  26. Meine Mama hat mir auch jahrelang Brei-Zeugs gegeben. Unser Felix isst seit er 1 Jahr ist, alles was „wir Erwachsenen“ auch essen. Ich habe das Gefühl, das ist so in Ordnung.

  27. solange es aber eltern gibt, die ihren quasi noch neugeborenen schon 2er-milch füttern, weil sie (o-ton) „keinen bock auf alle zwei stunden pre füttern und flaschen spülen haben“ oder denen die pre / 1er zu teuer ist, wird es das zeug auch immer geben…

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