Fernsehtipp

Heute abend auf ARTE 21.45 Uhr gibts (wieder einmal) eine Doku- und Infosendung zum Thema Impfungen „Impfen, Risiko mit Methode“ – und es bleibt zu hoffen, dass diese nicht die Klischeezielgruppe der ARTE-Zuschauer (Lehrer und Waldorfabsolventen, böses Vorurteil) anvisiert und Impfungen zu kritisch sieht. Der Onlinetext lässt hoffen:

„Sind Schutzimpfungen wirklich sinnvoll? Was spricht dagegen, was dafür? Die australische Autorin Sonya Pemberton geht diesen Fragen an ausgewählten Beispielen nach und zeigt, wie schwer eine eindeutige Antwort darauf fällt.

Ihre Dokumentation macht anhand „klassischer“ Kinderkrankheiten wie Masern, Keuchhusten und Kinderlähmung das Pro und Kontra frühkindlicher Immunisierung deutlich und blickt zurück in die Geschichte – denn schon die Antike kannte frühe Formen des Impfens.

In der Frage frühkindlicher Immunisierung stehen sich Impfgegner und -befürworter meist unversöhnlich gegenüber. Wenige Themen sind emotional so aufgeladen. Dabei könnte ein sachlicher Umgang nicht schaden. Und die vielzitierte Impfmüdigkeit verschärft das Dilemma noch. Mediziner gehen davon aus, dass eine Impfrate von 95% notwendig ist, um eine Gesellschaft dauerhaft, beispielsweise vor Masernepidemien, zu schützen. Fällt diese Rate um nur ein paar Punkte, kann dies dramatische Konsequenzen haben. Und lebenslange Folgen für ein erkranktes Kind.“

Auf der ARTE-Seite gibts dazu – wie üblich – noch mehr Informationen.

[Edit] — Die hervorragende Sendung lässt sich zeitlich begrenzt via ARTE Mediathek HIER anschauen.

21 Antworten auf „Fernsehtipp“

  1. Ich bin froh,dass ich schon als Kind gegen „alles“ geimpft wurde und schaue auch jetzt noch,dass meine Impfungen aktuell sind. Ich kann immer wieder nur den Kopf schütteln,wenn ich lese,dass es Eltern gibt die der Meinung sind Impfungen wären schädlich,gerade bei den Folgen die es haben kann wenn das Kind nicht geimpft wurde und es durch diese Krankheiten Folgeschäden davonträgt.

  2. Ich fand die Sendung einfach großartig. Weil sie, statt nur auf der „Haudrauf-Ebene“ rumzuturnen, einfach auch den Raum gab, mit den „Ängsten“ umzugehen. Daß also die Impfdiskussion heutzutage in erster Linie eine soziale/emotionale statt einer sachlichen Veranstaltung ist. Und sich dem erstmal zu stellen („ja, die Vorstellung, unseren Kinden Krankheitserreger einzupflanzen, ist erstmal ängstigend….heute genauso wie vor 500 Jahren bei den Pocken“) finde ich einen absolut gelungenen Einstieg für die Diskussion mit Impfgegnern.
    Und selbst für mich als Impfbefürworterin gab es eine Menge neuer Informationen – und die sehr niedlich animierten Abwehrzellen waren noch eine freundlichen Dreingabe 🙂

    1. Die Art und Weise der Impfdiskussion ist mir – die ausgesprochene emotionale Art – auch schon aufgefallen. Nur an völlig unerwarteter Stelle. Thema Sorgerechtsstreit. Mama ist Impfgegnerin, ich Impfbeführworter. Kind ist gerade mal gegen Tetanus geimpft. Vom Familiengericht wurden uns Beratungsgespräche auferlegt bei denen wir viele strittige Punkte durchdiskutieren sollten. Ich wollte die Diskussion bzgl. der Impfungen mit drei Fragen eröffnen:
      1) Wie wirken Impfungen?
      2) Warum wird geimpft?
      3) Gegen was wird geimpft?

      Von Seiten der Gesprächsmoderatorin wurde ich „gezwungen“ das Gespräch emotional zu führen, meine rationalen Fragen waren nicht zulässig. Gibt es eigentlich eine Möglichkeit einen Impfgegner mit emotionalen Argumenten zu überzeugen?
      Auf rationalem Wege ist ja schon schwer genug …

      Ich hoffe, dass meine Erfahrung eine einmalige Erfahrung war und sich für andere Eltern in ähnlicher Situation nicht wiederholt.

      1. Vielleicht sollte man Mama und Gespächsmoderatorin mal einen Tag lang an das Bett eines wenige Wochen alten Säuglings mit Pertussis setzen, oder an das eines Kindes, das als Säugling Masern hatte und jetzt als Spätfolge unter SSPE leidet/ vor sich hin vegetiert.

  3. Ich habs grad in der Mediathek geguckt – aber das eine Kind hatte doch keine Schlag- sondern Krampfanfälle, oder? Ziemlicher Übersetzungsfehler…

  4. Die Sendung war super. Jetzt verstehe ich endlich, warum Impfgegner gerne behaupten, Impfungen könnten Epilepsie verursachen oder die Erkrankung, gegen die geimpft wird, aulösen.

  5. Ach was. Ich bin auch Waldorfschulabsolventin mit drei komplett durchgeimpften Kindern. Ich sag mal so: Die ehemaligen Waldorfschüler/innen, die sich nicht klischeegemäß verhalten, fallen halt auch nicht als solche auf. Ich leg ja beim Arztbesuch nicht mein Abiturzeugnis vor.

      1. Oh, ich kenne einige ehemalige Waldorfschüler die der Ideologie seeeehr kritisch gegenüberstehen. Es sind die Eltern die die Schule aussuchen, nicht die Kinder.

  6. Und dann macht man aus Sicherheit eine Tollwut (wir reisen viel) und eine Meningokokken – Impfung fürs Kind und zahlt, da keine Pflichtimpfung, 500,- €. Davon erstattet die Krankenkasse „B“ 100,-. Ist es wirklich kostengünstiger für die Krankenkasse, einen Erkrankten zu pflegen, als einfach im Vorfeld zu präventiveren?

    1. Bestimmt ist es nicht günstiger! Wobei hier wohl auf hohem Niveau gejammert wird, wer sich die vielen Reisen „leistet“, kann sich die nötigen Impfungen sicher auch „leisten“. Das Reiseverhalten der Kunden soll ja mal nicht das Problem der KK werden…
      Was jedoch bei den Meningokokken-B blöd ist, dass die Stiko diese nicht endlich in die Impfempfehlungen aufnimmt, dann würden die Kasse wenigstens diese Impfung für entsprechende Patienten übernehmen(was bisher nur weniPatientenge KK nach Vorkasse machen – wenn z.B. die Oma in Russland besucht wird…)

      1. Ist nicht gejammert, nur festgestellt. Und Tollwut gibt’s auch hier oder beim Camping in den Ländern ringsherum… Wird nur gerade nicht so gehypt wie Ebola..

  7. *HUST*
    nur am Rande, Herr Doktor: Ich bin Lehrerin, meine Töchter sind komplett durchgeimpft und ich habe sogar den Kinderarzt gewechselt, weil der erste nicht gegen Windpocken impfen wollte.

    1. Das mit den Lehrern war auch nicht bös gemeint. Ich schaue ja auch Arte. Aber es erstaunt schon, dass gerade Akademiker weniger impfen.

      Und was den Kollegen angeht: Großes Kopfschütteln

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