1000 Tode schreiben

Auch wenn der Kinderarzt sich meist nicht mit diesem Sujet beschäftigen muß, beschäftigt es umso mehr, wenn damit konfrontiert: Der Tod eines Patienten, eines Angehörigen, eines nahen Bekannten. Unsere Gesellschaft tut sich schwer mit der Auseinandersetzung damit, unsere Sozialisierung versteht den Tod als Gefahr, als Übergang in eine dunklere Zeit, geprägt von Angst vor dem Umgewissen.

Und trotzdem setzen wir uns alle irgendwann einmal damit auseinander. Auch Kinder müssen das, wenn Großeltern sterben oder auch nur der Familienhamster.

Frau Frohmann hat im Laufe des letzten Jahres ein Projekt ins Leben gerufen, dessen vorläufiges Ergebnis ich wirklich jedem/r zur Lektüre ans Herz legen möchte: 1000 Tode schreiben.
Sie rief Schreiberlinge allerlei Couleur zur Auseinandersetzung mit dem Tod auf, damit „wiederum ein plausibles Bild dessen entsteht, wie der Tod in der heutigen Gesellschaft wahrgenommen wird, welche Realität er hat, wie und was er ist.“ Ziel ist es, 1000 Texte zu versammeln.

Der erste Teil sah 135 Texte, der zweite weitere 111, folgen sollen Teil Drei und Vier. Ein jede/r ist aufgerufen, mitzuschreiben und Texte einzureichen. Für den dritten Teil werden nun auch fremdsprachige Texte gesucht.
Ich habe mich gefreut, mit „Zu klein“, dem Blogeintrag vom 9.11.2014, Teil des Projektes zu sein (Text 240). Wer mitschreiben möchte, findet die nötigen Infos beim Frohmann Verlag.

Erhältlich ist das ebook in allen bekannten e-Formaten bei allen üblichen Verdächtigen, hier seien exemplarisch minimore und amazon genannt. Das E-Book kostet EUR 4,99, die Autor- und Herausgeberanteile am Erlös gehen als Spende an das Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin-Pankow.


Frau Frohmann bei wired.
Noch mehr komprimierte Info zu 1000Tode bei Stefan Mesch, auch mit empfohlenen Lesetipps aus dem Projekt.
#1000tode

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7 Antworten auf „1000 Tode schreiben“

  1. Oh ja, das Projekt ist klasse – und viele der Texte sind ganz großartig. Ich stöbere gern immer wieder in der Sammlung, zuletzt hatte ich sie aber ein bisschen aus dem Blick verloren. Danke für’s Erinnern, ich wollte doch auch noch einen Beitrag einreichen… Und der Text „Zu klein“ fand & finde ich sehr bewegend.

  2. Ich hätte auch gerne Texte eingereicht, aber die beiden die ich dafür haben sind 7000 und 9000 Zeichen lang, leider zu viel. Eigentlich schade, ich mochte beide ganz gerne (also, bis auf, dass sie mit dem Tod zu tun haben natürlich)

  3. Oh mein Gott, ich habs getan. Ich habe auch einen Text eingereicht und bin jetzt ganz erschrocken über meine Unverfrorenheit, schliesslich kann ich ja gar nicht wirklich schreiben. Jedenfalls Danke für den Link. Das Projekt ist toll.
    Und ihr Text hat mich im November schon sehr berührt.

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