Wer suchet

Was Google so bei mir so sucht (bzw. die Leute dahinter):

# wann darf kind nach fieber wieder in die schule?
– Da gibt es stets die Empfehlung „Ein Tag fieberfrei“, ich bevorzuge „24 Stunden fieberfrei“, weil viele unter „einem Tag“ etwas anderes verstehen. Besser jedoch: Das Kind darf wieder, wenn es ihm besser geht. Und kein Fieber hat. 24 Stunden.

# kind trinkt nichts und isst seit 3 jahren nur einen bestimmten joghurt sonst nichts
– die übliche Übertreibung. Wenn das so wäre, wäre das Kind schon… Amen. Faustformel: Das Kind trinkt genug, wenn es Pipi macht und normalen Stuhlgang absetzt. Und gegessen wird, was auf den Tisch kommt, und nicht das, was das Kind will.

# was versteht man unter stuhltraining
– Strenggenommen, das Kind regelmäßig aufs Klo zu setzen. Vernünftigerweise aber, die Zeichen zu erkennen, und dann das Kind aufs Klo zu schicken. Außerdem Routinen einzuführen: Nach dem Aufstehen, vor dem Schlafengehen usw. Ist Stuhltraining sinnvoll: Zum Sauberwerden nicht, um Verstopfung zu verhindern, vielleicht.

# fieberkrampf stures fiebersenken
– wird schon lange nicht mehr empfohlen. Fieberkrämpfe entstehen beim Auffiebern, nicht beim hohen Fieber. Wer viel senkt, riskiert mehr Auffiebern und mehr Medikamentennebenwirkungen.

# mütter erwarten von söhnen im kindesalter, dass sie ihre vorhaut ganz über die eichel zurueckschieben und sie auch so lassen
– mir ist klar, das solche Anfragen tatsächlich von unwissenden Jungs geschrieben werden, also hier, ganz deutlich, liebe Jungs:
Finger weg von der Vorhaut bis zum Schulalter. Da zieht niemand rum, weder Vater, Mutter, noch Arzt. Wenn, dann Du selbst, dann weißt Du auch, wenns weh tut. Im Schulalter kannst Du vorsichtig versuchen, die Vorhaut zurück zu ziehen, die Eichel muß aber erst mit 11 oder 12 Jahren frei liegen. Wenn was unklar ist, Dein Kinderarzt wird Dir gerne die Dinge erklären. Für alle Eltern: Diese Broschüre.

# unterschied arzt oder dokter
– Arzt ist man, wenn das Studium beendet ist (ca. 6 Jahre), alleine arbeiten oder niederlassen darf man sich nur als Facharzt (weitere 4-6 Jahre). Doktor ist ein Titel, den man durch eine Doktorarbeit bekommt (Dr. med.), man braucht ihn nicht für die ärztliche Arbeit. Letztere sind keine besseren Ärzte.

# otovowen ins ohr getropft
– dürfte so harmlos sein wie wirkungsfrei
# otovowen kind schreit bei gabe
– dann lasst es doch (siehe wirkungsfrei…)

und noch ein paar lustige Dinge, unkommentiert:
# baby schüttelt sich bei beikosteinführung
# läuse im kopf
# windpocken lustige bilder
# dürfen männliche praktikanten kinder wickeln?
# flaster na wunderbar
# ich habe mein kind impfen lassen kriege ich geld dafür
# ergo bei beidhändigkeit sinnvoll?
# bescheinigung kinderarzt blauen augen
# welche globuli bei selbstentwertung welche?

53 Antworten auf „Wer suchet“

  1. Gegessen wird, was auf den Tisch kommt.
    Gniiihihihihi. Bist du witzig. Sei froh, dass das bei deinen Kindern anscheinend funktioniert hat. Meins dagegen ist der Beweis dafür, dass „Es verhungert kein Kind vor vollem Teller“ nicht stimmt. So weit hab ich es nicht kommen lassen und ihr wieder Hipp Gemüsesuppe gegeben. Täglich. 6 Monate lang. Selbst die Kinderärztin („Sie hat doch genug Speck, 3 Tage hungern wird ihr nicht schaden“) war fasziniert.

  2. Sehr geehrter Kinderdoc,

    ich bin etwas verwirrt, denn ich habe Ihren Blogbeitrag noch im Gedächtnis gehabt, als mir meine Kinderärztin für meinen 3 Wochen alten Sohn ein Gel verschrieben hat (heißt hier Nefluan) und meinte, ich solle es an der Penisspitze auftragen und dann die Vorhaut zurückschieben. Bisher habe ich nur das Gel aufgetragen und es nicht übers Herz gebracht, irgendwo zu schieben.

    Jetzt habe ich mir die verlinkte Broschüre durchgelesen und darin wird ja auch dringend abgeraten. Wie soll ich mich der Kinderärztin gegenüber verhalten, wenn ich wieder mit ihm hingehen muss. Oder soll ich mir gleich eine andere suchen?

    Vielen Dank und herzliche Grüße,
    Corinna

  3. Hallo, lieber Kinderdok,
    Stuhltraining sollte man sein lassen, sagst du. Ich habe hier aber die Special Edition mit 47 Chromosomen in jeder Zelle und gerade das ist der Teil vom Toilettentraining, den wir nicht in den Griff bekommen. Prinzessin hat keine Probleme mit der Verdauung, normalen, regelmäßigen Stuhlgang. Während das trocken-sein schon seit 3 Jahren (sie ist fast 5) kein Problem ist, macht sie ihr großes Geschäft einfach nicht auf der Toilette. Nie.
    Sie ist sehr fit, sowohl geistig, als auch körperlich. Das Prinzip der Bestechung hat sie schon lange durchschaut und es gibt auch viele Dinge, für die sie da sehr empfänglich ist: Gummibärchen (gibt’s aber nur selten – Madame nimmt schon beim Anblick zwei Kilo zu…), Tatoos, Aufkleber, Fernsehen,… Sie versteht das auch langfristig gesehen schon (Wenn alle Stempel voll sind, fahren wir in den Indoorspielplatz). Nur beim Sauberkeitstraining zieht das alles nicht. Ich habe fast den Eindruck, dass sie nicht auf der Toilette ka***en KANN. Nur wie kann ich ihr da helfen? Sie hat keine Nahrungsmittelunverträglichkeit, ihr Stuhlgang ist regelmäßig und hat eine normale Konsistenz.

    Sie liest bereits Silben, zählt bis 10 – wir streben eigentlich 2016 eine inklusive Beschulung an – aber mit Windeln?!

    Ich weiß, eigentlich sollten wir unseren eigenen Kinderdok fragen (haben wir schon), nur hier in der Provinz gibt es nur eine Hand voll Downies und unser Kinderarzt ist auch noch recht jung. Dementsprechend sind seine Erfahrungen damit ziemlich nicht vorhanden und er kennt sich mit den gesundheitlichen Eigenheiten, die Prinzessin mit sich bringt, gar nicht aus („Wie, größere Wahrscheinlichkeit für Schilddrüsenfehlfunktionen? Größeres Risiko für Leukämie?!! Nahrungsmittelunterträglichkeiten…?! ……“). Das ist oft schade und natürlich auch irgendwie suboptimal, aber dafür fahren wir zu ihm 15 Minuten und nicht 75 – das ist auch was wert, zumal er abgesehen davon sehr gut ist.

    Falls du also eine Anregung für mich hast – her damit!

    Viele Grüße
    Christine

  4. Wurde früher eigentlich auch so nen Hype um Kindererziehung hin zum perfekten Menschen gemacht? Ich kann mich nicht dran erinnern. Hat der Kinderdoc da Erfahrungen?

      1. Oh jemand, der von mir schon kritisiert wurde, weil er Geschichten über seinen so genannten Ableger zum besten gibt, findet meinen Beitrag nicht gut. Mein Weltbild ist zerstört.

        1. *kicher*. Du hast mich gar nicht kritisiert. Ich hab‘ dir doch in Teilen sogar recht gegeben!

          Aber von jemandem, der andere Leute für ihre öden und überflüssigen Kommentare kritisiert, erwarte ich dann schon echte Glanzleistungen voller Witz und Esprit ;).

  5. ja, genau, in so einem globulus gegen selbstentwertung ist in tausendfacher verschuettelung das loch einer entwerteten fahrkarte drin. das wirkt dann. bestimmt.

  6. Was ich extrem bitter finde: männliche Praktikanten dürfen in meinem Umfeld KEINE Kinder wickeln.
    Ich finde das empörend und ziemlich sexistisch. Und nein, ich bin sonst nicht jemand, der immer gleich mit der -ismus Keule kommt.

    1. Bin Erzieherin. Mein Kollege in der Krippe darf selbstverständlich wickeln und tut das auch. Der Praktikant der nur wenige Wochen da ist allerdings nicht. Aber die Praktikantin die genauso kurz da ist eben auch nicht genauso wenig wie die Vertretungskraft, die die Kinder nur selten erleben, weil unser Konzept vorsieht, dass die Kinder nur von Ihnen vertrauten Bezugspersonen gewickelt werden. Trägt auch zur Prävention bei, wenn Kinder lernen dürfen, dass nicht jeder das Recht hat ihnen so nah zu kommen, wie es beim Wickeln der Fall ist.

      1. Ich möchte behaupten, dass es Kindern im Windelalter vollkommen egal ist, wer sie wickelt, weil sie, entsprechend des Entwicklungsstandes einfach nur die Sch… vom Hintern haben wollen.

        1. Du weißt schon, dass „Windelalter“ durchaus bis 3 Jahre und länger gehen kann und damit glattweg durch sämtliche Fremdel- und Beziehungsaufbauphasen?

          1. Also jüngstes Krippenkind bei uns bisher war 7 Monate alt und da sind sie sehr wohl schon in der Lage durch Körpersprache (abwenden von einer Person oder die Arme nach jemandem ausstrecken) zu signalisieren wer mit zum wickeln darf.
            Und auch einem wenige Wochen alten Säugling ist es nicht egal, wer da grade rumwickelt, oder auch nur mit im Raum ist. Er kann es nur leider nur unzureichend zum Ausdruck bringen. Trotzdem lassen sich gesteigerte Werte von Stresshormonen im Speichel feststellen, wenn die vertraute Bezugsperson (in der Regel die Mutter) den Raum verlässt und/oder der Säugling mit einer Fremden Person konfrontiert wird.
            Und gerade weil die kleinsten sich nur begrenzt mitteilen können finden wir es so wichtig, dass sie nur von vertrauten Personen gewickelt werden.

            1. Grummel. Jetzt passiert es schon zum wiederholten mal, dass ich nach dem lesen der Kommentare hier einen Ohrwurm habe.
              „…ich schnitzte in die Schulbank deine Initialen…“

            2. ich kannte nur die älteren Alben von einem Freund. Hab dann mal bei YouTube reingehört. Jetzt spukt mir die Fischsuppe in Kopf rum. Vielen Dank für diese Bereicherung meines Ohrwurmrepertoires. 😉

            3. „Und dann hol ich aus der Truhe meine Eurythmie-Schuhe und bewege mich sehr elegant“

    1. Habe mal rumgegoogelt… Es scheint um Kinder mit blauen Augen (und/oder blonden Haaren) v.a. in der Türkei zu gehen. Dort ist zwar blond im TV und bei den Promis seit Jahren total IN, aber Haare färben für Schülerinnen verboten. Dumm stehen dann die blond geborenen Kinder da. Sie haben laut der gelesenen Artikel teilweise üble Schikanen zu erleiden. Einziger Ausweg ist oft dann doch Haare färben, und zwar dunkel.
      Dabei hatte der Begründer der moderen Türkei (Atatürk) blaue Augen und war zumindest dunkelblond.

      1. Das kann schon sein, viel naheliegender ist aber, dass ein Kind ein „blaues Auge“, also einen Bluterguss durch einen Zusammenstoß/Unfall/Schlag oder so hat, und die Eltern vom Arzt eine Bescheinigung möchten, dass ihr Kind nicht geschlagen wurde bzw. der Bluterguss anders entstanden ist. Denn bei blauen Augen werden ja evtl. die Erzieher/Lehrer hellhörig. Oder umgekehrt, es wird nachgehakt und erst dann gehen die Eltern zum Arzt. Ist irgendwie naheliegender.

        1. Ich hab da jetzt auch erst an einen Bluterguss gedacht, aber was genau soll da der Arzt bescheinigen? Der wird auch nicht dabeigewesen sein, wie’s passiert ist.

        2. Ich weiß nicht … meine Beiden sahen zwar auch oft ziemlich mißhandelt aus, aber mit etwas Erfahrung erkennt man (meistens), ob es ein ungücklicher Sturz oder ein Schlag war. Es gibt typische Stellen in jedem Alter, wo die blauen Flecken nach Unfällen entstehen. Und leider auch typische blaue Flecken nach Mißhandlungen (gruseliges Thema). Ein „Veilchen“ wie nach einer Prügelei unter Gleichaltrigen ist bei mißhandelten Kindern doch eher die Ausnahme. [Lieber Kinderdok, bitte korrigiere mich, falls ich falsch liege]
          Und wer sollte deswegen ein Attest verlangen? Die meisten Bezugspersonen halten den Mund – oder wenden sich an das Jugendamt. Und das braucht kein Attest, zumindest nicht so oft, dass es im Google-Ranking auftaucht.

          1. Ich dachte auch eher an Veilchen… Hab letztens nen Toddler gesehen, der zwei Veilchen hatte und mein erster, unreflektierter Impuls war ein skeptischer Blick in Richtung Eltern :/ Deswegen.

            Meine drei Jungs hatten bisher (toitoitoi) noch keine argen Flecken im Gesicht, deswegen weiß ich nicht, ob ich ein Attest haben wollte. Kann mir aber den Fall vorstellen, Kind ist bei Vater/Großeltern/Freunden und kommt mit Veilchen zurück und man will sichergehen, dass das keine Misshandlung war? kA.

  7. Kam mir heute wie gerufen. Kind fiebert seit 2 Tagen bis 39,8. Ich bin gegen fiebersenken, mein Mann dafür. Ich hab gewonnen 😉 Ausnahme nachts, da darf Kind Ibuprofen bekommen, richtig oder nicht?
    Zu unserem Kinderdoc gehe ich morgen natürlich…

  8. Der Kommentar zur Vorhaut war auch für mich sehr interessant. Vor einiger Zeit (Kind wird bald 8) sagte die Ärztin etwas in diese Richtung (geht jetzt nicht näher ins Detail, damit sich der junge Mann nicht irgendwann schämt) und deswegen ist das Thema recht präsent.

  9. Ergo bei Beidhändigkeit… Auweia… Da ham meine Eltern aber viel versäumt bei mir 😅😅😅😅
    (Ich bin beidhändig mit Tendenz zu links 😉)

  10. Auch immer wieder gern: Oma zum (jungen) Assistenzarzt: „Und sie wollen mal Arzt werden?“- Gähn, das macht er bereits seit über 10 Jahren.

  11. „Und gegessen wird, was auf den Tisch kommt, und nicht das, was das Kind will.“

    Ah so… das hätte man auch in den 50ern so formuliert und hat, nicht hätte, damit Kinder in Essstörungen getrieben…

    1. Kommt doch drauf an wie abwechslungsreich das Essen ist, was auf den Tisch kommt. Ich denke mal es geht hier eher darum dem Kind nicht andauernd irgendwelchen Süßkram hinterherzuschieben „damit üüüüüberhaupt was gegessen wird“

    2. Hallo!
      Ich glaube, der Satz ist anders zu verstehen. Nicht im dem Sinne, das auf Deubel komm raus der Teller leer gegessen werden muss.
      Eher: Die Eltern entscheiden, was das Kind zur Auswahl hat.
      Wer dem Kind in zuverlässiger Regelmäßigkeit den überzuckerten Joghurt kauft und zur Auswahl stellt, der darf sich nicht wundern, wenn das Kind ihn auch wählt.
      Wer „ungesundes Zeug“ erst gar nicht oder nur in kleinen Mengen in den Einkaufswagen legt, hat auch das Problem nicht, dass das Kind nichts anderes isst.
      So verstehe ich es.

    1. ich kann das bestätigen. bei JEDER U. mich schüttelts jedes mal … und der sohn klagt danach über schmerzen. meistens geht das so schnell, dass man gar nicht reagieren kann. ich finds furchtbar. habe mich bisher nicht getraut, das vorher abzulehnen.

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