Kleines Praxis-Lexikon

Synonyme für den Arzt:
„Der Mann“
„Der Onkel Doktor“
„Der da“
„Du da“
„Der Piekser“
„Der Gemeine“ („… da kommt wieder der Gemeine/Piekser“ etc.)
„Papa“ (Kindermund)
„Cheffe“ (Elternmund)
„Onkel Doktor Roland*“

Synonyme für die fMFA:
„Die Sprechstundenhilfen“
„Die Damen“
„Ihre Helferinnen“
„Die Schwester“
„Die Girls“
„Die Mädchen“
„Die da vorne“
„Ihre Frau“ (äh, nein…?)
„Ihre Frauen“ (schon gar nicht…)

* Vorname wurde verändert

44 Antworten auf „Kleines Praxis-Lexikon“

  1. Wie wäre es denn mit Namensschildern? Oder einer kleine Fotowand im Wartezimmer mit den Fotos und Namen – „Hier werden Sie betreut von ….. “

    In „unserer“ kleinen Praxis ist das zum Glück übersichtlich und die Namen kann man sich merken. (Dr. Kinderdoc, Frau Kinderdoc, Frau Arzthelferin)

  2. Als ich klein war, dachte ich dass unsere Kinderärztin mit Vornamen „Doktor“ hiess. Ich glaube, ich hab sie bemitleidet wegen dem schrecklichen Namen bis ich 8 oder 9 war. Erst dann hab ichs geschnallt und mich damit in der Schule auch gleich blamiert. Ich war als Kind nicht die hellste Kerze auf der Torte 🙂

  3. Ich hab es da deutlich einfacher:
    Patientenbezeichnung für Anästhesistin unter 50? „Schwestaaaa!“
    Gerne auch mal „Frollein“… gnarf…

    1. *lol*
      Aber geht das nicht vielen Ärztinnen so? Besonders den jüngeren im Krankenhaus?

      Ich selbst wurde ja nicht das erste Mal geadelt: Nach „Die Tochter von“ und „Die Schwester von“ (schwere medizinische Vorbelastung in der Familie) war ich „Der Junior vom Chef“. Fand ich ’ne nette Variante.
      Im ländlichen Franken war es damals halt für viele Bauern noch schwer vorstellbar, daß eine Frau tatsächlich Tierärztin wird, noch dazu Großtierpraktiker (damals mein Traum). Und da ich bei kurzen Haaren, wenig Vorbau und Untergewicht (hey, die kurzen Haare habe ich immer noch) nicht wirklich dem fränkischen Ideal einer Mittzwanzigerin entsprach, ging ich überall als Junge durch.

    2. Ohhhh ja. Herrlich, wenn es eine ober-super-duper-wichtige Oberärztin trifft. Der dann beim epathisch-wie-im-lehrbuch-auf-der-bettkante-sitzen nur der Arm getätschelt wird mit den Worten „Lassn se mal, Schwester, hat der Doktor schon erzählt“ und dabei auf den Pflegehelfer geduetet wird.

  4. Mmm, also bei uns ist das Frau Doktor „Nachname“ und die fMFA (mir persönlich auch nicht so geläufig) sind in der Regel Schwester „Vorname“ und genau so stellen sie sich am Telefon auch vor und so lauten auch die Namensschilder. Ganz einfach also.

  5. Ernsthafte Frage: was ist denn für die medizinischen Fachangestellten ein wertschätzender, aber nicht zu komplizierte Bezeichnung (medizinische Fachangestellte finde ich einfach nicht kindertauglich. Aber bei jedem Kinderarztbesuch fragt das Kind: und wer ist die? und was macht die? So dass irgendeine gute Bezeichnung auf jeden Fall gesucht ist; Auf Grund der großen Anzahl medizinischer Fachangestellten in der Praxis ist das auch mit den Namen schwierig…). Ich sage: Arzthelferin. Bei der Familie des Mannes (eine Arztfamilie) wird tatsächlich noch Mädchen gesagt, was ich schrecklich finde!

  6. Himmel, was sind wir hier langweilig korrekt…
    Der Chef und die Mädels werden ganz brav mit Namen angesprochen. Sie tragen ja auch die guten personalisierten Hemden mit Praxislogo und eigenem Namen.

    Es gibt natürlich Abweichungen von dieser Regel: Der Chef bekommt durchgehend einen Doktortitel verpasst („Ist der überhaupt ein richtiger Arzt?“). Eine der Ärztinnen hat einen Doppelnamen; der zweite Teil ist niederrheinisch kompliziert und wird deshalb einfach weggelassen. Sie nimmt es mit Humor, zumal das Personal auch dazu übergegangen ist.
    Und sobald die Patienten wissen, wer ich bin, werde ich in den Adelsstand erhoben: Die „Frau vom MeierMüllerSchmidt“. Höre ich so auch im Supermarkt und auf der Straße.

      1. Auf dem Gassigang laufe ich (lief ich) unter „Die mit dem komischen Hund“.
        Klingt nicht so vornehm wie das „vom“ in der Praxis. War aber auch ein Ex-Streuner. *grins*

        1. Mein Hund ist / war ja auch adelig: „Nöhle-Töhle von der Couch!“ hieß der lange Zeit. 😉 Betreffend Alter und Alterserkrankungen hat sich das aber in letzter Zeit erledigt…

          1. Und nochmal OT zurück:
            Habe unseren ersten Familienhund auch geadelt: Theda von der Waldwiesenhöhe (Name geändert). Obwohl eine bekannte Ecke hier im Ort, Ist tatsächlich niemand darauf gekommen, dass sich dort der städtische Zwinger für die Fundhunde befindet.
            So kam unser Ordnungsamt-Mix zu einem wohlklingenden Namen. Hilft dem Ego der Gassigeherin ungemein. *lach*
            Dem Hund war es egal.

            1. und noch ein OT: unser Leihund war eine edle Rasse: Enfant d’Amour…..die meisten konnten kein französisch und waren schwer beeindruckt von der „edlen“ (da unbekannt, wohl selten=teuer) Rasse…..lol
              Ein uns bekannter Hundehalter hat eine griechische Küvee – auch das können die meisten nicht einschätzen.

    1. Nach Besuch bei OmaOpa ist mir aufgefallen, dass unsere Kinder ebenfalls adeliger Abstammung sind: Die Große (in wenigen Tage 12 Jahre alt) läuft im Ort unter „Das Enkelchen von“. Zur genaueren Beschreibung wird „die Älteste vom Ersten von“ verwendet. Mein Schwiegervater ist bekannt wie ein bunter Hund und mit dieser Angabe kann sie jeder einordnen. Entsprechend wird dann ihr Bruder vorgestellt, entweder mit dem ganzen Bandwortsatz „Der Bruder von der Ältesten…“ oder nur als „Der kleine Bruder“.
      Ich selbst habe es schon lange aufgegeben, mich dort unter meinem Namen zu etablieren. „Die älteste Schwiegertochter von“ reicht bei Vorstellungen völlig und alle wissen genau, wer ich bin (inklusive komplettem Namen). Manchmal kommt noch der Verweis auf meinen damaligen Hund, der bei einer Großveranstaltung vor über einem Jahrzehnt einen (positiven) bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

      Was bei OmaOpa lustig ist, wäre hier im Ort für unsere Kinder übrigens ein NoGo. Sie sind sie selbst und nicht „Die Kinder vom Kinderdok“. Klappt zumindest in der direkten Anrede.

  7. Bei uns heißt sie Frau Doktor …-… (Doppelname) in der Eile auch nur Frau Doktor, ihre Mitarbeiterinnen werden mit ihrem Namen angesprochen, so wie wir von ihnen auch 😉

  8. Herr/Frau Dr. Med. , soviel Zeit muss sein! Dann sag ich in Zukunft auch fMFA (wofür steht das „f“?) statt Arzthelfer oder Sprechstundenorganisation (wenn die meist weibliche Angstellte das Vorzimmer betreut, Akten raussucht, Krankenstandbestätigungen schreibt und Rezepte als Vordruck für die Unterschrift der Ärztin bereitstellt; brauch wahrscheinlich trotzdem eine teilmedizinische Ausbildung…).

    1. *Hust* Die Sprechstundenoraganisatoren sind die Arzthelferinnen oder MFAs.

      Trotzdem hast du recht. Medizin ist (leider) nur noch ein Teilbereich des Ausbildung. :/

  9. Wir sagen auch Dr. XYZ, was unsere Tochter dazu veranlasste laut Dr. Esel zu rufen (der Nachname hatte nur entfernt Ähnlichkeit).
    Mir ist vorm letzten Impftermin ein „Ah, der Vollstrecker“ rausgerutscht. Kam bestimmt auch nur so mittel an.

    1. Weißt du, wenn Jeder der vielen Patienten denkt er sei der Lustigste ist das am Ende des Tages gar nicht mehr lustig. Und impfen und damit Kinder ärgern zählt bestimmt nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen der Ärzte. Sie machen auch beim Impfen einfach nur ihre Arbeit.

  10. Okay, bei uns heißen die „freundlichen medizinischen Fachangestellten“ beim Kinderarzt auch noch „Arzthelferinnen“. „Medizinische Fachangestellte“ fand ich für den (Klein-)Kindermund doch etwas zu sperrig. Sofern möglich (ich also schnell genug das Namensschild entziffern kann) mit Namen. Der Kinderarzt wird aber immer mit Namen angesprochen, also „Doktor Meier“ (okay, der Name lautet anders…).
    So ein kleines bisschen Höflichkeit schadet nicht. Nein, man muss das nicht übertreiben, aber trotzdem finde ich solche Kleinigkeiten, wie „Bitte“, „Danke“ und ein freundliches „Guten Tag, Herr/Frau XY“ klappen auch schon bei kleinen Kindern ganz gut, ohne dass man die lieben Kleinen dabei völlig verbiegen muss.
    Nebenwirkungen: Neulich musste ich die Lieblingsbedienung im Lebensmittelgeschäft nach ihrem Nachnamen fragen. Weil mein Sohn sich nicht getraut hat, es aber „doof“ fand, dass sie immer nur „die Frau aus dem Supermarkt“ genannt wurde. Und hätte doch gesagt, so etwas sei unhöflich. 😉 Sie hat es mit Humor genommen.

  11. Bei unserem Sohn (2,5) sind alle „Fraudoktor“: die Frau Doktor selber und beide Sprechstundenhelferinnen. Nur nicht der männlichen Arztkollege, der einmal die Woche die Untersuchungen macht – der ist „Herr Fraudoktor“.

  12. Der PIEKSER/GEMEINE!?!?! Haben sich da Leute zusammengesetzt und überlegt, wie man den Kindern am Besten eine Ärztephobie verpasst? Wie bescheuert muss man denn sein?

    1. Kein Kaffee*, keine Pralinen mit Alkohol, keine Pralinen mit Trüffel.

      Am besten irgendwas kleines, das man eben schnell in den Mund stecken kann (und schnell in den Magen befördert werden kann, wenn’s Telefon mal wieder Sturm klingelt).

      Merci ist an sich gut (weil da immer irgendwas dabei ist, das jemand mag…), Milkas Pralinen, Küsschen, etc. pp. Zu Obst sagen wir btw auch nicht nein (wir bekommen jedes Jahr von einigen Patienten Garten-Obst… das geht wech wie warme Semmel).

      Und im Zweifelsfall? Mal nach der Kaffeekasse fragen. In recht vielen Praxen wird die nämlich dazu verwendet, gegen Weihnachten unter den MFA’s aufgeteilt zu werden, davon Geburtstagsgeschenke zu kaufen oder gemeinsam essen zu gehen bzw. eben solches zu bestellen. 😉

      *=im schlimmsten Fall ein Fettnäpfchen. In „meiner“ Praxis trinken von 20 Angestellte nämlich nur genau drei Leute Kaffee. Eine davon vor allem löslichen Kaffee.
      Ende vom Lied? Wir wissen gar nicht mehr wo hin mit dem ganzen Päckchen, weil die gar nicht so schnell getrunken werden, wie die in die Praxis geschleppt werden. o.o

      Aaaaaber:
      Im Zweifelsfall einfach fragen. Muss man ja an sich nur einmal und fürs nächste Mal merkt man sich das einfach. ;P

      1. NIE!!!! Merci-Schokolade, bitte! Die ist das Personal nämlich schon seit 20 Jahren leid. Es bleiben immer die gleichen Sachen übrig, die kein Mensch mag. Es gibt nichts Fürchterlicheres als Merci-Schokolade!

    2. Leberkässemmel. Oder sonstwas Würziges. Tüte Kartoffelchips oder so. Die meisten Leute schleppen irgendwas Süßes an, und da fällt es einem manchmal schwer ein freundliches Gesicht zu machen und Dankbarkeit zu heucheln.

    3. Seitdem ich in der Praxis meines Vater entdeckt habe, dass er zwei größere Schubfächer voller essbarer Geschenke von den Patienten hat, die er wiederum an die Arzthelferinnen und seine Verwandtschaft (!) zu sämtlichen Anlässen weiterverschenkt: Gar nichts schenken.

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