Beulchen

Es rummst im Wartezimmer. „Wieder einer“, bemerkt die fMFA trocken, „das ist das schöne Wetter.“
Nach einer kurzen Abcheck-Sekunde, vermutlich, ob Mama hinschaut, startet die Sirene auch schon, Marke „ich kann lauter als alle anderen“.
Wir warten.

Die Sirene klingt auf und ab, wie das Sirenen eben so tun, die Stimme der Mutter nimmt eher linear an Lautstärke zu. Schließlich erreicht die Sirene einen neuen Spitzenwert – untrügliches Zeichen, dass sich die Betreuungsperson vom Ort des Geschehens wegbewegt.
Die fMFA öffnet den Kühlschrank und legt sich das Coolpack zurecht.

Die Mutter kommt um die Ecke. „Da kommt niemand mal, oder?“, fragt sie.
„Können wir denn helfen?“, fragt die fMFA und hält ihr das Coolpack entgegen.
„Das ist doch eine Kinderarztpraxis, oder?“
Die fMFA nickt.
Die Mutter ergreift das Coolpack, betastet es prüfend, hebt die Augenbrauen.
„Aber die Arnica-Globuli, die können Sie dann mal noch bringen.“
Und verschwindet Richtung Drama.

Minuten später sehe ich den verweinten Manuel Friedreich (nein, das ist nicht der Nachname) im Untersuchungszimmer. Eigentlich ging´s um eine FSME-Impfung, die er – völlig adrenalingetränkt – ohne Zucken wegsteckt. Das Beulchen auf der Stirn musste ich suchen. Rot war der Kopf sowieso.

49 Antworten auf „Beulchen“

  1. Ja soll man es denn glauben – kommt der Arzt echt nicht sofort angerannt. Da würd ich wechseln – aber SOFORT!!! 😀 … Man, man, also manche Eltern haben echt den Gong nicht gehört!

  2. Die kinderchirurgin war sauer mit mir dass ich sauer war dass sie traumeel verordnete zur behandlung der jochbeinprellung mit platzwunde. Laut ihrer analyse hat die gesundung deshalb mehr als 6 wochen gedauert, weil die böse Mutter eine richtige medizin wollte und kein homöodings.

  3. Was mich letztens ja sehr irritierte: im Labor unseres Kinderarztes, in dem mein kleiner Sohn von der FMFA kurz und schmerzhaft 😉 geimpft wurde, stand ein ganzer Regalboden voller verschiedenster Globuli… War zu verdattert, um zu fragen…

    1. Die Vertretung unserer Kinderärztin verschreibt auch gerne Globulis kostenlos an den Eltern, also man kriegt gleich für die ersten Tagen in einen Umschlag eine Ladung an Globulis, dazu noch ein Rezept oder eben nicht, je nachdem…zum Glück müssten wir seit diesem einen Mal nie wieder zu Ihr. Komischerweise sind sie in „unserer“ Praxis (mehrere Kinderärztinnen) keine Globuli-Fans. Wer mich wirklich auf die nerven geht, ist der/die Apotheker in unserer Umgebung, da muss ich explizit sagen, dass ich bitte keine haben will.

  4. Ich frage bei meiner Tochter bei Gebrüll erstmal ab, inwieweit Trost überhaupt erwünscht ist. Wenn nämlich vor allem Wut über das eigene Missgeschick die Tränen fließen lässt, macht jegliches Betüdeln das Ganze nur noch schlimmer. Bei kleinem Aua ist dagegen Pusten gefragt, bei größerem Aua der Kühlfrosch oder auch ein Pflaster (sofern verfügbar). Wobei tatsächlich medizinisch indizierte, von Mama verordnete Pflaster oder Kühlaktionen den Schmerz häufig eher verstärken, während rein auf Kindeswunsch applizierte Pflaster/Kühlkissen ungemein tröstend wirken (allerdings auch nur eine durchschnittliche Einwirkzeit von fünf Minuten zugestanden bekommen…).

    1. Ja stimmt, das ist mir auch schon aufgefallen. Wenn ich auf eine Stelle gern mal etwas Salbe machen würde, kommt vom Murkel oft Protest. Aber wenn *er* beschließt, dass irgendwo Salbe drauf muss, dann ist es das Beste auf der Welt.

  5. zu hart im Nehmen ist auch irgendwie doof. Meine Tochter (fast 3) ist kürzlich gestürzt, hat sich mit den Händen abgefangen und weiter gespielt. Tags drauf entdecke ich in beiden Händen gesamt 13 Sprissel/Splitter, wovon der dickste schon anfängt zu eitern. Ab zum Arzt, entfernen lassen (ich war alleine, stillhalten wollte sie nicht.
    Ohne einen Mucks hat sie sich alle rausmachen lassen.
    (Ja, sie weint durchaus Mal….aber eigentlich nur kurz).

  6. uiuiui, da ist aber mindestens eine(r) hier unterwegs, der immer sofort troesten, globuli dabei hat und uns fast alle doof findet…. sei’s drum 😉

  7. Lieber Kinderdok,
    zum einen mag ich solche Beiträge aus der Praxis, zum anderen aber oftmals auch die Kommentare dazu, die mich manchen Beitrag mehrfach aufrufen lassen.

    Bei uns wird im übrigen getröstet und kurz geküsst – Kügelchen kommen mir nicht ins Haus.

      1. Das hat mit Schubladendenken nichts zu tun. Oder ich hab die Schublade nicht verstanden.
        Ich lasse auch impfen, alle Kinder und mich selbst. Früher blind nach Stiko, später musste ich mich auf mein Gefühl verlassen. Und trotzdem habe ich mit Globulis gearbeitet. Ich hatte sogar immer ein Notfallkit mit in der Tasche. Klar gabs nicht immer Arnica, das war situationsabhängig. Aber ich hab früher viel mit Globuli gearbeitet. Als Ersatz zur klassischen Medizin und als Ergänzung, sogar in der Chemo mit Absegnung durch die behandelnden Ärzte.
        Ich nutze bis heute immer mal wieder Globuli, auch Schüsslersalze. Nicht so viel wie früher, aber wir sind im allgemeinen ja auch nicht mehr so anfällig. Ist halt situationsabhängig.
        Übrigens ist „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ auch mein Leitspruch. 😉

        1. Naja, um sowohl Impfungen als auch Homöopathika anzuerkennen, muss man doch zwei Weltsichten gleichzeitig vertreten, die nun wirklich nicht zusammenpassen, und das geht nur mit ausgeprägtem Schubladendenken.

          Bei Impfungen weiß man weitestgehend, warum und wie sie funktionieren. Und dass sie funktionieren ist auch unstreitig. Das ganze steht im Einklang mit wissenschaftlich gewonnenen Erkenntnissen über die Welt.

          Bei Homöopathika haben unzählige Studien bisher keine Wirksamkeit belegen können, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Es gibt keine ernstzunehmende Theorie zu einem Wirkmechanismus dieser Mittel, und was es bei den Befürwortern da an Vorstellungen gibt, steht im Widerspruch zu gesichertem Wissen über die Welt. Weiterhin werden homöopathische Mittel in aller Regel nicht einmal nach den Maßgaben von Hahnemann bezüglich Anamnese und Auswahl des einzig richtigen Mittels, Lebenswandel usw. verwendet, sollen aber trotzdem wirken. Das macht das ganze noch absurder.

          Ich sehe nicht, wie man diese beiden Dinger ohne Schubladendenken gleichzeitig glauben kann. Außer natürlich, man verwendet Globuli sowieso nur als Placebo, aber dann könnte man statt DHU-Produkten auch alles mögliche andere nehmen. Das zähle ich deshalb nicht unter Anwendung der Homöopathie, da wären die Globuli nur einer von vielen denkbaren Strohmännern, die man zur Aktivierung des Placeboeffekts benutzen kann.

          1. Naja, du könntest es auch so sehen: Der Grundgedanke ist derselbe. Du nimmst etwas in geringer Dosis ein, das die Krankheit/ das Symptom verursacht, um deinen Körper dagegen zu stärken. Nur dass es eben bei Impfungen funktionert und bei Glubuli nicht. Aber soviel ich weiß war selbst Hahnemann Impfungen gegenüber positiv eingestellt, also lässt sich das wohl schon in einem Weltbild vereinen.

            1. Naja, die Grundgedanken mögen gewisse Gemeinsamkeiten aufweisen, aber bei den Globuli kann man in den meisten Fällen kaum noch von „in geringer Dosis“ sprechen, oder?

              Und zu Hahnemanns Zeiten wäre ich von der Homöopathie sicher begeistert gewesen – besser als Quecksilbertrinken, Aderlassen und solche Sachen ist die allemal, die bringt einen wenigstens nicht aktiv um. Das war damals ein großer Fortschritt 🙂

          2. Impfungen und Homöopathika sind geschichtlich gesehen absolut kein Widerspruch. Samuel Hahnemann hat die zu seinen Lebzeiten aufkommenden Impfungen begrüßt und als ausdrücklich mit seiner Lehre vereinbar bezeichnet.

            ===

            Leider scheinen die Globuli-Gläubigen nicht den Hintergrund zu verstehen: Hahnemann ist ein Kind seiner Zeit. Damals war der Mensch mangels Wissen den allermeisten Krankheiten hilflos ausgeliefert. Seine Lehre ist als Versuch entstanden, das unabwendbare Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Heute nennen wir es Aberglauben, weil sich die Medizin seither 200 Jahre weiterentwickelt hat (die Homoöpathie aber ist stehengeblieben). Wir verfügen über Wissen und Mittel, das Hahnemann noch nicht zur Verfügung stand. Immerhin hat er aber bereits früh den Segen der Impfungen erkannt. In sein Grundschema „Hilfe bei / Vorbeugung vor Krankheiten“ passen sie perfekt hinein.

            1. Ok, zu Hahnemanns Zeiten waren Impfung und Homöopathie kompatibel, stimmt. Aber dann braucht man das Schubladendenken eben dazu, sich einerseits auf dem Stand der Wissenschaft des frühen 19. Jahrhunderts zu halten und gleichzeitig im 21. Jahrhundert zu leben. Ohne Schublade mach ich’s nicht!

            2. Hahnemann war ja ein Zeitgenosse Jenners und gerade die ersten Impfungen — niedrig dosiert (etwas Flüssigkeit aus einer Pustel) mit Kuhpocken gegen Pocken impfen (ergo: Ähnliches mit Ähnlichem bekämpfen) passten eigentlich perfekt in die Idee.
              Insofern nicht verwunderlich, dass Hahnemann Impfungen befürwortet hat.
              Die Ablehnung der Impfungen kam dann wohl später und vor allem Anthroposophen sind ja auch massiv gegen Impfungen, das mischt sich heute wahrscheinlich häufig. Und na klar, Homöopathie ist Quatsch, aber ich finde das Argument, dass Hahnemann Impfungen gut fand gar nicht so schlecht. Wenn ich damit Leute davon überzeugen kann, dass Impfungen doch nicht so böse sind, dürfen sie von mir aus weiter ihre Kügelchen nehmen (solange ernsthafte Krankheiten vernünftig behandelt werden). Besser eine schrittweise Reform des Weltbildes als gar keine ;). Und ich sprech da aus Erfahrung — ich fand Homöopathie in jungen Jahren auch mal toll und habe das auch eher Stück für Stück revidiert.

              @gnaddrig: Anscheinend war die Sterblichkeit bei homöpathisch behandelten Infektionskrankheiten damals tatsächlich geringer — eben weil auf Aderlass und andere Scheußlichkeiten verzichtet wurde (könnte mir auch vorstellen, dass man sich neben der Schwächung durch den Blutverlust auch noch ein paar hübsche Bakterien einfangen konnte beim Aderlass, auch nicht so gesundheitsfördernd).

            3. @science_rocks
              [ Zitat Anfang ]
              … ich fand Homöopathie in jungen Jahren auch mal toll und habe das auch eher Stück für Stück revidiert.
              [ Zitat Ende ]

              Mein „Lehrtierarzt“ hatte sich sehr gründlich mit Homöopathie beschäftigt und mich daran teilhaben lassen. Genauer gesagt hat er mich regelmäßig intensiv zu meinem Tagespensum abgefragt – er war wirklich immer und stets gründlich (*stöhn*).
              So ist auch meine heutige Haltung entstanden: Ich stamme aus einem medizinisch vorbelasteten Haushalt, habe bei einem kompetenten Schulmediziner alten Schlags gelernt und mit diesem seine Überzeugung von der Homoöpathie (ohne Abkehr von der bis dato ausschließlich praktizierten Medizin) erlebt.
              Die spätere Enttäuschung erlebten wir bereits voneinander getrennt. Er wie immer sehr gründlich und kompromisslos. Ich dagegen – ebenfalls wie immer – verlasse nur ungern einmal eingeschlagene Pfade und habe deutlich länger gebraucht, um alle (?) Zusammenhänge zu verstehen, obwohl Dieter mir damals z.B. auch die Entstehung der Homöopathie und den zeitlichen Kontext eingebleut hatte.

              Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

            4. Hehe, aber nicht zu schnell, dann wird einem schwindelig ;). Freut mich aber zu hören, dass noch mehr Leute ähnliche Entwicklungen durch haben.
              Bei mir kam der „Einstieg“ über Freunde, die die Homöopathie für sich entdeckt haben — einer hat sich da wirklich reingekniet, war (ist vermutlich immer noch) absolut überzeugt, ein sehr empathischer und charismatischer Mensch mit hervorragender Beobachtungsgabe. Ich habe dann auch viel gelesen (die Impfkritik kam dann natürlich huckepack) und hatte zeitweise die große Hoffnung, dass mein (leichtes) Asthma und vor allem die verfluchten Tierhaarallergien doch heilbar sein könnten. Na ja, die Ernüchterung kam häppchenweise von „vielleicht kennen sich die Leute (auch Ärzte) die ich frage nicht gut genug aus“ über „vielleicht wirkt es bei mir einfach nicht“ und „na ja, kann aber ja nicht schaden“ zu „ist ziemlicher Humburg, aber wers mag…“ und damit habe ich es für einige Jahre erst einmal belassen. Mit der Impfkritik lief es ähnlich (aber schneller), war da auch recht schnell wieder rationalen Argumenten gegenüber offen.
              Parallel haben weniger mein Biostudium als die Beschäftigung mit Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsethik sowie mein Zweitstudium in Sozialwissenschaften dazu beigetragen, dass ich mich kritisch mit Esoterik, Anthroposphie und Co und später dann auch noch mal mit Homöopathie beschäftigt habe und jetzt bei der Impfkritikkritik gelandet bin — vieles ist ja nicht nur naturwissenschaftlich Humbug sondern weitenteils mehr als menschenverachtend.
              Grob würde ich heute sagen: Jede Aussage, die sich auf eine einzelne Studie stützt und jede pauschale Behauptung machen mich misstrauisch und führen meist dazu, dass ich mir die Sache näher angucke (manches davon erweist sich als doch valide und ist nur schlecht formuliert, manchesmal treffe ich da ins Schwarze). Sehr hilfreich weil ja so einiges aus der Ecke mit wissenschaftlichem Anstrich daher kommt.
              Ansonsten versuche ich aber nicht zu vergessen, dass und warum ich die Sachen mal geglaubt habe, um zu verstehen, warum andere das heute noch tun (und die Hoffnung nicht aufzugeben, dass die’s auch irgendwann verstehen).

    1. Doch, das geht super, ich kenne auch eine solche Mutter:
      „Ich glaub ja nicht an Homöopathie oder ähnliches [lange Pause] außer Arnika! Das wirkt nämlich tatsächlich, weil es bei ganz kleinen Kindern gar kein Placeboeffekt sein kann, die wissen ja gar nicht, daß da nichts drin sein soll und die dran glauben müssen.“ – Ich fange an, daß der Placeboeffekt bei Kindern (und auch bei Tieren) durch Studien nachgewiesen ist, dann werd ich unterbrochen: „Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe!“

      Andere esotherische Sachen macht sie soweit ich weiß nicht, impfen tut sie nach STIKO, aber über ihre Arnikaglobuli kann man einfach nicht mit ihr reden …

      1. Der Spruch ,,ich traue keiner Statistik die ich nicht selber gefälscht habe “ ist klassisch für Menschen bei denen die Meinung keine argumentative Grundlage besitzt und die einen Versuch sie argumentativ zu überzeugen als Angriff gegen sich selber sehen. Leider ist deshalb auch kein ankommen gegen eine solche Meinung durch die Wissenschaft da alles was einen selbst als doof da stehen lassen würde als Fälschung oder Verschwörung abgetahen wird. Ein Grundproblem meiner Meinung nach der gesamten Alternativen Medizin
        Bielefeld gibt es übrigens auch nicht !

    2. Also, ich hab meine Kinder auch impfen lassen und trotzdem ein Heidengeld für Glaubuli aus dem Fenster geschmissen. Hab’s als Lehrgeld verbucht. Ich hatte mich nämlich nicht eingehend informiert und gedacht, dass die Potenizerungen bedeuten, dass der Wirkstoff in einer konzentrierten Form enthalten ist. Also fünf Glaubulis z. B. einer Tasse Kamillentee entsprechen.

  8. Ich könnte kotzen, wenn ich diese Arnika-Globuli-Sch… schon wieder höre. Bei dem Sohn einer Freundin ist es mittlerweile echt eine Zwangsneurose. Sobald er sich auch nur ein bisschen stößt, verlangt er nach „Globu, Globu“ und wird immer aufgeregter und hysterischer und dreht dann völlig am Rad.

    Gut, Coolpack gibt es bei uns auch, das hilft vielleicht wenigstens etwas.

    1. Kotzen könntest du? Alles scheiße vermutlich? Hui, da regt sich aber jemand auf.

      Und sowas von einer, bei der Kühlkissen ganz schick-modern Coolpack heissen müssen – verbal genau so eine Luft- und Lachnummer wie Globuli medizinisch …

      1. Achtung, Achtung, Rechtschreibnazis im Forum. Ach, das heißt Kühlkissen? Ist es auch schön fluffig? SCNR 🙂

        No soup for you!

        1. Was das nun mit Nazis zu tun haben soll, wenn eine sich künstlich über die Verschrobenheit anderer aufregt (hier: Glaubulis), einschließlich „Kotzen“ und „Scheiße“ (ach, nein, Scheiße zu schreiben hat sie sich nicht getraut), und einen entsprechend auf die eigene Verschrobenheit hinweisenden Kommentar bekommt, möge dein Geheimnis bleiben.

          1. Ich kann mit einem Erklärbären abhelfen (von wem bekomme ich jetzt den wieder?):

            „No soup for you!“ ist der Soup Nazi aus Seinfeld: eine Person, die ihre Regeln peinlichst genau befolgt haben will. Einfach mal bei Youtube suchen.

            Daraus entwickelte sich in den letzten zwei Jahrzehnten (!) vor allem in englischen Foren der Begriff „grammar nazi“ für Kommentierende, die wegen Rechtschreibung und Grammatik anderer sehr kleine schwarze Rosinen defäkieren:
            https://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/14/kurz-erklart-grammar-nazi-und-ahnliche-begriffe/

            Woran erkennt man eigentlich künstliche Aufregung?

      2. Nö, Dorthe, das Coolpack hat der Kinderdoc in seinem Text ins Spiel gebracht, Kathi hat das nur von ihm übernommen.

        Coolpack ist übrigens ein Marken- bzw. Produktname, das heißt wirklich so. Wenn man hier jemandem vorwerfen will, zwanghaft schick-modern zu sein, dann dem Hersteller.

  9. Die Abcheck-Sekunde kenne ich sehr gut. Ich schau beim Rumms demonstrativ weg und warte, ob dann tatsächlich noch geheult wird. In 90% der Fälle passiert genau nichts und in den restlichen 10% tut es ausgiebiges Trösten und Knuddeln, ganz ohne Coolpack und Glaubulis.
    Aber vermutlich hab ich einfach nur keine Ahnung 🙂

        1. Sag das mal meinen Zwei! Vor allem dem Töchterchen. Der musste ich schon mal alle Finger pusten. Ohne Befund, außer einem frechen Grinsen.

    1. ich sag dann immer: komm mal her, ich schau mir das an. (ok, ausser es ist wirklich was schlimmes passiert, aber den unterschied merkt man schon…) komisch, mein kind war nie so hysterisch wie die kinder, deren eltern beim kleinsten „unglueck“ direkt herbeistuermten…

    2. Sonntag nachmittag, Sonnenwetter, Kaffee beim Patenkind auf der Terrasse.
      Flotte zwei Jahre alt und immer in Bewegung mit den großen Geschwistern und unseren Kindern. Entsprechend viele „Unfälle“ passierten dann auch. Vor dem Luftholen zum Losbrüllen jedes Mal der Kontrollblick… soll ich? Unisono strahlte ihn dann die ganze Truppe – samt Hauptperson Mama – an und tat so, als wäre nix passiert. Über mehrere Stunden und viele, viele kleine Beulchen kein Geschrei, zufriedene Kinder und ein entspannter Wochenendausklang.

      (Wir hatten aber auch Glück mit Wetter, Ausgeschlafenheitszustand aller Noch-Nicht-Erwachsener und dem allgemein sehr ausgeglichenem Charakter des Patensohnes)

    1. Sonst haben die das doch immer dabei, z.B. um es Leuten auf dem Spielplatz anzubieten, und ihnen, wenn sie dankend ablehnen, den „Blick“ zuzuwerfen. Fürs nächste Mal hab ich mir nen Satz zurechtgelegt: „Nein, danke, die schreit jetzt schon so laut, da will ich die Erstverschlimmerung nicht hören“. Leider war ich seitdem auf keinem Spielplatz mehr 🙂

      1. schade, kind ist schon ein paar jahre zu alt fuer spielplatz, sonst haette ich mir diesen geialen spruch auch geklaut!!! you made my day!

        1. Ja, meine ja inzwischen leider auch, das ist die Krux.
          Ich frag mich nur woher ich den Spruch wohl geklaut haben soll…

  10. Wozu wartet der arme Manuel Friedreich mit dem Hinfallen denn dann bis in die Arztpraxis, wenn doch keiner anstürmt, um ihn in die stabile Seitenlage zu bringen und ihm Morphium zu spritzen? Lohnt sich ja gar nicht…

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