Freibad Notizen

– Für Bienen sind Freibäder Fremdhabitate, also Zucker ohne Blumen
– Akzessorische Brustwarzen erkennen nur Eingeweihte
– Ich liege hier 1,5 Stunden, seitdem wurde der Knirps da drüben nicht eingecremt, obwohl schon zweimal im Wasser
– Seltsame Kindernamen auf Autos sind nichts gegen seltsame Kindernamen, auf den Pectoralis tätowiert
– Der glücklich erreichte Schattenplatz entpuppt sich üblicherweise als Königsmund der Ameisen
– Der Salto des Fünfzehnjährigen vom Fünfer wird weniger wahrgenommen als der Debütsprung (Nase und Augen zu) der Fünfjährigen im Blümchenbikini vom Einer
– Es gibt tatsächlich noch Eltern, die ihre schwimmflügelbepackte Kinder vom Beckenrand stoßen
– Der Geruch von Sonnencreme schwankt von lieblich zu brenzlig zu ranzig – und immer dran denken: Eine Handfläche voll pro Neun der Neunerregel – remember that?
– … und die ewig gleiche Frage: „Bin ich eigentlich auch so mopsig geworden?“

by the way:
http://youtu.be/jnJX7dxyGwM

47 Antworten auf „Freibad Notizen“

  1. Ich frage mich immer, wie groß wohl der Schutz ist, wenn ich meine Tochter morgens um 6:30 Uhr eincreme und sie Mittags im Kiga rausgeht. Die Bitte an die Erzieher doch bei Sonne nochmal nachzucremen wird abgelehnt, da sie keine Medikamente geben dürfen, usw.

    Ich sehe es ehr als Schutzmaßnahme für das Wohl des Kindes. Ich stoße auf taube Ohren. Ist das bei Euch auch so? Ich kann das einfach nicht verstehen.

    Ok. Ich habe mitlerweile eine „Sondergenehmigung“ Mein Kind wird eingecremt, aber die anderen immer noch nicht, sehr traurig.

    viele Grüße
    Gabi

    1. Das ist wirklich Quatsch. Sonnencremes sind wohl keine Medikamente, nicht Eincremen dürfte fahrlässig sein. Die ziehen den Kindern doch auch Schuhe an, wenn sie in den Wald gehen.
      Druck machen über den Elternbeirat. Hat bei all „unseren“ Kitas hier geklappt.

    2. Für unseren Zwerg mussten wir in der Kita eine Einverständniserklärung unterschreiben damit er auch eingecremt werden darf,fand ich irgendwie merkwürdig aber wenn sie sich sonst nicht trauen………

      1. Hat vermutlich was mit dem Hype von wegen sexuellem Missbrauch zu tun. …nicht das noch einer Erzieherin / einem Erzieher unterstellt wird er würde sich daran erregen… Bei Fussfetischisten wird vermutlich darüber weg gesehen… 😉

        1. Hat vermutlich damit zu tun, dass manche Eltern gerne einen Hautausschlag bei ihren Kindern auf das „falsche“ Sonnenschutzmittel zurückführen, anstatt auf die Brennesseln, in die Klein-Kevin im Waldkindergarten reingetrampelt ist. Ich habe allen Ernstes schon Sonnenschutzmittelflaschen gesehen mit Namensaufklebern. Glücklicherweise habe ich mit so jungen Kindern nichts mehr zu tun; als Sozialarbeiter beschäftige ich mich derzeit mit 14 – 21jährigen männlichen Iltissen. (Ich liebe sie alle!)

    3. Also das ist mal echt krass! In unserem KiGa wird selbstverständlich eingecremt! Die würden sich sonst von den Eltern auch was anhören müssen. Und da kommt niemand auf die Idee, dagegen das Medikamenten-Thema vorzubringen. Zum Ausflug kommt immer eine Megaflasche mit und fertig – nicht jeder einzeln.

  2. Ich war letztens auch wieder so “schlau”, nein wohl eher zu faul bzw. nicht dran gedacht mich einzucremen, unser Kleiner saß die ganze Zeit im Schatten, oder im Schatten von Mama und Papa, Resultat Mama und Papa leicht- bis mittelstark rot, Sohnemann normal:-)
    Aber wenn man schon selbst nicht aufpasst, dann sollte man wenigstens sein Kind schützen, das ist weder zu faul noch weis es Bescheid was zuviel Sonne mit der Haut anrichten kann.

    LG
    Marco

  3. Anmerkung am Rande: Seit meine Eltern mich nicht mehr eincremten (ich mich also aktiv wehren konnte, so ab 8 Jahren ca.) habe ich keinen Sonnenschutz mehr benutzt und bin jetzt mit 48 Jahren nicht hautkrebsverdächtig. Habe ich etwas falsch gemacht, indem ich die Naturmethode befolgt habe, „Wenn’s dir zu heiß wird, geh in den Schatten“?

    1. Was bedeutet „nicht hautkrebsverdächtig“?
      Das Risiko, Hautkrebs zu bekommen, ist ja nicht alleine von der Sonneneinstrahlung abhängig, sondern auch beispielsweise vom Hauttyp oder von der Veranlagung, Nävi (also „Leberflecken“, „Muttermale“) zu produzieren.

      Läuft vermutlich eher unter der Kategorie „bisher Glück gehabt“. Einem Rothaarigen Blässling in Australien würde ich nicht empfehlen, „wenn´s dir zu heiß ist, geh in den Schatten“, ganz abgesehen davon, dass das Sonnenbrand und/oder Hautkrebsrisiko nicht steigt, je heißer es ist, sondern je länger die Sonne brutzelt. Auf dem Mount Everest bei entsprechenden Temperaturen besteht ja auch eine nicht zu verachtende UV-Exposition.

      siehe auch
      https://twitter.com/kinderdok/status/616188749039464448

      1. Also, ich wüsste jetzt keine Gegend auf diesem Planeten, wo es nicht einen direkten Zusammenhang zwischen Hitze und UV-Exposition gäbe, da Menschen, die in höheren Berglagen wohnen (Mt. Everest z.B.) eher dazu neigen, entsprechende „Schutzkleidung“ anzuziehen, anstatt bei 0 Grad Celsius nackt rumzulaufen.

        Ich kann dir jetzt allerdings auch nicht sagen, wie viel UV das Laubdach einer Birke im Bayerischen Wald oder die Wedel einer Palme am Indischen Ozean abschirmen; das müsste man mal nachmessen. Aber es dürfte beträchtlich sein.

        Außerdem bin ich ja nicht grundsätzlich gegen das Einschmieren; ich wollte mit meinem Kommentar nur mal die Frage aufwerfen: Muss das denn überhaupt sein? Ich bin vom Land, und „wir“, also die Dorfkinder, haben in meiner Jugend im Wald gespielt und sind zum Baden in den Bach gestiegen, und dank des Blätterdachs hatten wir kaum Sonnenbrände; warum muss man sich also heutzutage stundenlang auf eine Wiese mit hunderten anderer Leute legen und sich grillen lassen wie ein Hähnchen? — Ich war übrigens vorhin kurz am Badeweiher, einmal reingesprungen, ’ne Runde geschwommen, und jetzt wieder im Schatten. So denke ich mir das, dass es sinnvoll wäre. (Wer Grammatik findet, darf sie mir schenken.)

        Die Haut ist ein wunderbares Sinnesorgan: Sie spürt normalerweise rechtzeitig, wenn ihr etwas zu viel wird. Und Kinder reagieren instinktiv richtig, sie gehen aus der Sonne oder wollen sich etwas anziehen. Dass man sie durch Eincremen davon abhält, weil man selber gerne noch länger bleiben möchte und als Erwachsener hitze- und UV-toleranter ist (oder es sich einbildet), halte ich für grundsätzlich falsch.

        Und dein Beispiel mit dem rothaarigen Blässling in Australien, na ja: Auch der braucht keine Sonnencreme. Es soll, so hat man mir erzählt, langärmelige Hemden, lange Hosen und Sonnenhüte auch in Australien geben.

  4. Und dann abends, sobald das Freibad geschlossen hat, in der Notaufnahme sitzen, weil Shanaja-Lavinia auf einmal so müde ist und Kopfschmerzen hat… Aber zum Sportturnier morgen muss sie ja wieder fit sein!

  5. Alternativ: blöde Blicke von der Nachbardecke, weil ich die Kinder zurückpfeife mit „Halt, erst eincremen!“ Ich war nur dankbar, dass der Patensohn nicht gemurrt hat sondern brav gehört. Und blöde Blicke sammel ich im Sommer eh aus diversen Gründen ein, die hats also umsonst. 😉

  6. Ich wurde als 5 Jähriger ins Wasser geschmissen weil ja nur die Angst vorm ertrinken einem das Schwimmen beibringt,hat nicht geklappt ich kann es 45 Jahre später immer noch nicht.Eincremen?? Ist doch nur was für Mädchen,gut das ich bei unserem Zwerg anders denke.Baggersee ist in Ordnung da kann man immer ein ruhiges Plätzchen finden , Freibad ist etwas für Überlebenskünstler

    1. Vielleicht kann man ja auch als Außen- (bzw. auf der Liegeweise) Stehender einen Unterschied erkennen zwischen

      a) dem quengelden Kind ala „Paaaapaaaaa, nu mach endlich!“, welches dann unter jauchzen in die Fluten fällt, um sofort danach rauszukrabbeln und „Nochmal!“ zu verkündigen…

      und dem

      b) eher ängstlichem Wesen, welches schon beim Anblick des tiefen Beckens Tränen in den Augen hat, um dann eher unfreiwillig ins Nass beschleunigt zu werden, wo es eher unbeholfen kaum schafft, den Kopf über der Wasseroberfläche zu behalten..?

      Es gibt halt immer sone und solche. Und vielleicht täuscht der erste Eindruck ja auch manchmal; wer möchte da denn schon den ersten Rettungsring ins Becken schmeißen?

  7. – endlich weiß ich, wie die überzähligen Mamillen meiner Tochter heißen und was sie sind! Der Kinderarzt hat sie nie kommentiert. ich finde sie ganz reizend, für meine Tochter sind sie ok 🙂
    – schade, wenn man beruflich vorbelastet im Freibad ist. Mir geht das ähnlich, ich muss mir immer sagen „nein, ich bin da jetzt nicht zuständig!“ Deshalb gehe ich auch nicht gerne…
    – Vielleicht würde der Salto des Fünzehnjährigen mehr beachtet, wenn er im Blümchenbikini spränge? 🙂
    – vom Beckenrand stoßen: a la „was nicht tötet härtet ab“?

  8. Da lobe ich mir den heimischen Pool. Und den pH-Wert Messer musste ich gestern vom Ökoiopanachbarn ausleihen, aber Gott sei Dank nicht wegen nerviger Blagen, sondern wegen ner anderen Sache.

  9. Ich wusste doch, dass hier am 4rth of July ein Post erscheinen würde , was mich glücklichmelancholischnachdenklich😀 verzückt.
    Vielen Dank, viele Grüße,

    Britta

    PS: Ach ja, die Freibadsituation ist auch trefflich beschrieben.

  10. persönlich bin ich ja mehr so der rötlichbraune typ, also eher empfänglich für sonnenbrände etc.. aber:

    sonnencreme, vor mehr als 55 jahren? hahaha.
    die eltern zum thema sonnenbrand: haben wir als kinder oft genug gehabt, sei nicht so wehleidig.
    ratschlag: mach dich regelmässig nass, dann wirst du schneller braun, und kriegst keinen sonnenbrand mehr. jo eh.

    dreissig jahre später: uv-allergie vom feinsten. mit bildung von wasserbläschen, enormem juckreiz, schwer abheilenden wunden punkten. im märz erworben hielt das bis zum oktober. trotz rechtzeitigem eincremen mit dem höchsten lichtschutzfaktor, der sich auftreiben liess. und trotz vermeidung der sonne, no na.

    vierzig jahre später: die ersten präkanzerosen werden aus der haut geschnitten. die verdächtigen stellen bleiben unter beobachtung. sonne: absolut verboten.

    danke mama, danke papa. möge euch, wo auch immer ihr seid, der teufel den arsch anzünden.

  11. Ad 1) Viva la Adaptabilität! Spezialiserung führt in genetische Sackgassen und somit endet meist das arme Vieh zusamen mit seiner ökologischen Nische Nutze, was Du siehst und bleib flexibel!, lautet nach wie vor die Zauberformel des evolutionären Überlebens! 🙂
    Ad 2) Hab`s geguggelt. Ehrlich: Das habe ich jetzt weniger gebraucht!
    Ad 3) Wasserfeste Sonnencreme? -> Gelegenheit zum Besserwissern 😉
    Ad 4) Immerhin kann man nicht sagen, da stünde wer nicht zu seinen Kindern.
    Ad 5) Gruß von Murphy! 🙂
    Ad 6) Hm. Nee, darf ich nichts zu schreiben, könnte als „Anstifung zu einer Straftat“ ausgelegt werden.
    -> Was hat Herr Kinderdok gesagt/getan?
    Ad 7) Yes, I do. Thanx to Kinderdok! 🙂
    Ad 8) Ja.
    😉

  12. Also ganz ehrlich – ich finde die Kiddies echt erstaunlich, die mit Schwung und Anlauf und Salti vom 5er und vom 10er hopsen – ich gehörte damals nicht zu ihnen. Ich bin letztes Jahr mit meinen inzwischen mehreren Jahrzehten Lebenserfahrung zum ersten Mal von einem 5er gesprungen (letzthin, um Kindelein zu zeigen, dass das nicht SOOO schlimm ist), stilgerecht mit Kopfsprung… Die Flugphase kam mir doch erstaunlich lang vor… 😀

  13. Ich muss ja zugeben: Bei mir selbst bin ich beim eincremen äusserst faul.
    Der Zwerg wird allerdings immer eingecremt.
    Ich hab heute am Rand des kleinkinderbecken gesessen und mich gewundert wie nicht eingecremte junge neben zwergi, der sehr viel hellere haut als zwergi hat, wohl heute abend aussehen wird…

  14. Das ist aber nichts gegen den Erstsprung vom Zehner (!) der geschätzt irgendwas zwischen 6- und 8-Jährigen mitsamt effektvollem Zögern, Vor- und Zurücktrippeln – da hat das halbe Schwimmbad geklatscht, als sie sich tatsächlich getraut hat!

  15. Heißt es denn nicht, das LSF 30 die Aufenthaltsdauer in der Sonne nur einmal verlängern kann und nachcremen nichts hilft?
    Meine beiden Sprösslinge werden auch nur einmal am Morgen vor dem Kindergarten und dann nochmal am Nachmittag vor! dem Seebesuch eingeschmiert. Meine Sonnenbrandbilanz: 2 Kinder in 5 Jahren bei unzähligen Sonnenstunden in der Badehose bei 0 Sonnenbränden (am Kind).
    Hab ich da einfach nur Glück mit meinen zwei?

    1. Ja, den Lichtschutzfaktor (also die Verlängerung der zulässigen Verweildauer in direkter Sonne) kann man nicht durch „Nachschmieren“ erhöhen. 1x „30“ -> den ganzen Tag „30“. 2x „30“ schmieren ergibt immer noch „30“, und nicht etwa 60 und erst Recht nicht 900. Ab hier kommt allerdings ein großen ABER:

      Auch „wasserfeste“ Sonnencreme geht ab – nach dem Baden, beim abtrocknen… und klebt dann im Handtuch, welches sie optimal vor dem Ausbleichen durch UV-Strahlung beschützt.

      Daher nach dem Wässern des Körpers (für Cleopatrarianer auch dem Eselsmilchen des Körpers) und dem anschließendem abtrocknen: Nachcremen!

      1. Gibt aber auch 2 Firmen, die Wasser- und rubbelfeste Sonnencreme machen und auch eine Sun-Block creme haben – damit werde ich dann nicht einmal mehr Braun. Ist übrigens nicht nur ein werbeversprechen der Firma, sondern auch von mir täglich getestet als Rettungsschwimmerin an der Ostsee. Da wird einmal morgens eingecremte, braucht ne halbe Stunde bis man in die Sonne darf und den restlichen Tag ist Ruhe mit der doofen Cremerei. Zauberwort ist liposomale Sonnencreme 😉

            1. Eine Kinderärztin aus der Uniklinik hat gemeint, dass je höher der LSF sei, um so geringer sei die Vit D Produktion. Deswegen würde man u.a. dazu tendieren die Vit D Gabe über das zweite Lebensjahr hinaus zu geben.
              Ich wollte diese liposomale Sonnencreme nicht kritisieren, die Idee find ich allein schon aus umwelttechnischen Gründen gut 🙂

            2. Das ist schon richtig. Da aber die Sonneneinstrahlung im Sommer immer noch hoch genug ist, um *überhaupt* Vitamin D zu produzieren, ist der Verlust durch das Eincremen zu vernachlässigen. Anders: Lieber etwas weniger Vitamin D als Sonnenbrand.
              Im übrigen muß klar gemacht werden: Die Sonne *aktiviert* nur das Vitamin D – man muß es trotzdem mit der Nahrung zuführen.

            3. Meeeep! Falsch, 7-Dihydrocholesterol erfährt durch UVB-Strahlung eine Ringöffnung und die daraus entstehende Verbindung (Prävitamin D3) wird vom Körper zur aktiven Form umgesetzt. 7-Dehydrocholesterol ist ein Zwischenprodukt im normalen Cholesterinstoffwechsel des Körpers. Vitamin D-Produktion durch UV-Strahlung und Vitamin D-Aufnahme über die Nahrung haben also nichts miteinander zu tun.

  16. Hehe, ich hab mich heute auch brav eingecremt und musste dabei daran denken, wie viele Leute zu bequem dazu sind oder lieber über möööglicherweise schädliche Chemikalien in Sonnencreme spekulieren (Chemie ist natürlich immer böse, bei solchen Menschen), und dabei den garantiert schädlichen Sonnebrand in Kauf nehmen.

    Leben. ^^

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