Blähungen und Plattfüße

– Kaiserschnittgeburt
– Saugglockengeburt
– Natürliche Geburt
– Tränengangsenge
– Blähungen
– Lagebedingter Plagiozephalus
– Schreikind
– Spuckkind
– Zahnungsbeschwerden
– Schiefes Kind
– „Saugverwirrung“
– Nächtliche Schreiphasen
– Zu schnelle motorische Entwicklung
– Verzögerte motorische Entwicklung
– Schnullerbiss
– Dauerschnupfen
– Häufige Infekte
– Allergie
– Sprachentwicklungsstörung
– Unklare Bauchweh
– Senk/Plattfüße
– Enuresis
– ADHS
– Wachstumsschmerzen
– Kopfschmerzen
– Allgemeine Konzentrationsschwäche
– Schulstress

Eine nicht abschließende Aufzählung von Diagnosen, warum Kinder angeblich eine osteopathische Behandlung benötigen, nicht wahllos, sondern aus meiner Praxis, gesammelt im letzten halben Jahr! „Indiziert“ wurde die Therapie jeweils von den Hebammen, den Erzieherinnen im Kindergarten oder den Osteopathen selbst (die tatsächlich durch die Kindergärten pilgern – Infoabend nennt sich das dann). Immer, wenn eine Therapie für alles herhalten kann, ist sie schon suspekt (Neue Indikationen schaffen ist der beste Weg zur Geldvermehrung, man kann es auch künstliche Bedürfnisweckung nennen).
Wer würde sein Kind nicht in dieser Liste wiederfinden?
Und natürlich haben viele den Zeitlauf erkannt, eine osteopathische Praxis nach der anderen eröffnet. Mystische Therapien, die schön sanft ablaufen und anekdotische Erfolge erzielen, sind stets beliebt. Und wer würde sich nicht weiterbilden, um den Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Jedem sein Stück vom Alternativmedizinkuchen.

Ich weise die Therapie nicht völlig von mir, manch ein unruhiges Kind, manch ein „asymmetrischer“ Säugling kann vielleicht von einer manuellen Therapie eines gut ausgebildeten Kinderarztes (auch die gibt es) profitieren. Aber ehrlich: Das kommt vielleicht viermal im Jahr vor. Mit einer erfahrenen Physiotherapeutin, die mit Kindern „turnen“ kann, lassen sich aber auch diese Kinder heilen.

Aber sind wir beruhigt: Die Osteopathie ist ja schon längst nicht mehr Therapie en vogue.

Artikel zu dem Thema:
Stellungnahme des BVKJ zur Osteopathie
Kurzer Aufreger
Ich klage an.
Edzard Ernst: Osteopathy is based on excellent evidence. (Not…)
Osteopathie bei Psiram

52 Antworten auf „Blähungen und Plattfüße“

  1. Mein wunderbarer, quirliger Sohn findet abends nur mit sehr viel Hilfe zur Ruhe und ist auch tagsüber eher ein unruhiger Geist. In den ersten sechs Monaten seines Lebens wurde mir bestimmt 578x ein Besuch beim Osteopathen empfohlen – ausschließlich von anderen Müttern. („Kaiserschnitt? Bestimmt hat er ein Geburtstrauma!“) Irgendwann war ich kurz davor, wirklich einen Termin zu machen. Habe ich aber nicht. Er ist gesund. Er ist interessiert an der Welt und muss seine Eindrücke eben verarbeiten. Er schreit kaum und lacht viel. Er ist eben aufgeregt. Er ist ein Kind!

  2. Eine sehr interessante Auflistung. Nach der Geburt unseres Kindes, welches zu früh (5 Wochen) und (auch laut KH) wirklich stark asymmetrisch war und seinen Kopf nicht zu einer Seite bewegen konnte, haben wir auch lange Physiotherapie bekommen. Die Physiotherapeutin ließ Bobath aufschreiben und machte cranio-sacral-Therapie. Unserem Kind ging es nach diversen Monaten (bestimmt auch dank ihr) deutlich besser. Der Kinderarzt und auch ich waren der Meinung, dass es nun gut sei. Die Physiotherapeutin wurde aber richtig unangenehm und meinte, es müsse unbedingt weitertherapiert werden. Generell wurden wir nach der Geburt von Therapeuten regelrecht in die Zange genommen. Kaum hatten wir das Krankenhaus verlassen, da wurden wir von der von dort empfohlenen selbständigen Physiotherapeutin (deren Telefonnummer ich bekommen hatte) selbst angerufen. Soviel zu Datenschutz. Sie erzählte mir gleich, als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre, dass uns noch eine andere Dame vom SPZ besuchen kommen würde. Ich dachte, das wäre der normale Ablauf. Auch die Hebamme hat nach der Geburt meines Kindes versucht, mich in diverse Kurse ihrer Kolleginnen zu drängen. Seitdem habe ich als selbst denkende Mutter eine regelrechte Aversion gegen diese Berufsgruppen, leider, weil ich ihre Vertreter als stark übergriffig erlebt habe. Vielleicht verdienen sie einfach zu wenig.

  3. Ach deshalb. Mensch hätten mich meine Eltern mal zum Osteopathen gebracht. Dann hätte ich jetzt vielleicht nicht so einen an der Klatsche 😀

    Nänänä, dat is ja echt schon fast Kindesmisshandlung…!

  4. Ich breche jetzt mal eine Lanze für die Osteopathie.
    Nach einer BEL Schwangerschaft ging es nicht dem Kind sondern seiner Mutter bescheiden. Stehen war kaum möglich, RL und Bauchlage schlichtweg unmöglich und so saß ich wochenlang gut gestützt, kroch herum wie ein Fragezeichen oder lag verdreht auf der Seite.
    Da ich selbst Physiotherapeutin bin, ging die Behandlung los, bevor ein Arzttermin zu bekommen war. Leider nützte sie nichts. Im PT-Bereich hoch spezialisierte Kolleginnen kamen kaum weiter. Der Orthopäde hatte keine Ideen ausser zu manipulieren (kein Erfolg), die Hausärztin schickte mich zu allen möglichen diagnostischen Verfahren (keine Diagnose), machte Akkupunktur.
    Dann gelang ich an eine sehr fähige Osteopathin (übrigens eine Orthopädin) und ich erlebte, die erste Behandlung ohne Schmerzen mit einer deutlichen Besserung. Nach drei Behamdlungen war ich schmerzfrei und gerade.
    Ich bin mir sicher, dass die Krankenkasse deutlich mehr für die Schulmedizin ausgegeben hat als für diese Frau!

    1. Hallo,

      Mal etwas überspritzt ausgedrückt:

      „…Dann gelang ich an eine sehr fähige Osteopathin (übrigens eine Orthopädin)…“.

      Also warst du bei einer Orthopdin, die aus Werbegründen Osteopathie auf dem Klingelschild stehen hat. Also hat dir evtl. die Orthopädie geholfen?

      Das lese ich hier nämlich oft, Osteopath mit Orthopädieausbildung.
      Kann man dann nämlich auch als Wirksammkeitsnachweis der Orthopädie ansehen…

      Gruß

      Terri

      1. Wenn ich nicht sicher wäre, dass die angwandte Behandlungsweise von einem Orthopäde ohne Osteopathieausbildung nicht durchgeführt werden kann, könnte man es einen Wirkamsamkeitsnachweis der Orthopädie nennen.

  5. Lieber Kinderdoc,
    schreib doch bitte mal was Relevantes über die ominöse ‚Saugverwirrung‘. Oder darüber, welche Rolle die Gesundheit und Gelassenheit der Mutter für die Gesundheit des Kindes und die gesamte Familie spielt.
    Ich hab da das Gefühl, dass irgendwer oftmals nur die Eltern kirre machen will und dass sofort irgendein Problem erfunden wird, sobald das Kind nicht so funktioniert, wie’s im Ratgeber steht.
    Danke!
    Rosalie

    1. Die „Saugverwirrung“ ist ein beliebtes Erklärungsmodell, wenn´s mit einem Kind beim Stillen nicht klappt, weil böseböse mal ein Fläschen gegeben wurde oder böseböse ein Schnuller. Aber es gibt nun mal Kinder, die wollen nur den B… und nichts anderes, und andere trinken bei Muttern wie auch aus der Flasche, parallel, im Wechsel, usw. — die Technik ist allerdings tatsächlich eine andere (die Zungenlage beim Saugen). Leider wird der Begriff mißbraucht, um die armen Eltern verrückt zu machen, ja nichts anderes zuzulassen als die Mutterbrust.

      Dass die Gelassenheit der Eltern eine große Rolle beim Gedeihen eines Kindes spielt, ist trivial. Das muß man wohl nicht vertiefen.
      Leider lesen viel zu viele Eltern in schlauen Ratgebern und hören auf selbsternannte Experten, wie sie mit den Kinderchen umgehen *müssen* – aber so vielfältig unser Klientel ist, so vielfältig müsste das Angebot an Ratgebern für jedes einzelne Kind sein.

      Manche lesen sogar Blogs von Kinderärzten.

      Was die Entwicklung angeht, braucht man nur ein Buch: Remo Largos „Babyjahre“. Leider gibt es ein solch entspanntes Buch nicht für andere Gebiete.

      1. Ja das ist schon sehr schade, dass der heutigen Elterngeneration Gelassenheit und Bauchgefühl abhanden gekommen sind. Ich frage mich ja immer, was sie in 20 Jahren über diese Zeit denken und ob sie dann etwas von der Entwicklung hatten.

      2. „Born to be Wild“ von Herbert Renz-Polster ist auch Gold wert. Das kann man auch super an die nervöse Verwandtschaft ausleihen, die es nicht ganz so ausführlich braucht wie im Largo.

  6. Ich komm mir ja manchmal echt komisch vor … keine Plazenta-Glaubuli, kein Ostheopath und das Kind verweigert standhaft die Nutzung eines Schnullers …

  7. Bei uns hat die Trageberaterin gesagt, daß wir mal zum Osteopathen sollten, weil unsere Kleine damals den Kopf viel nach hinten gerissen hat. Ich habe meine Krankengymnastin (an der Praxis steht sogar „Osteopathie“ dran) mal direkt gefragt, was davon zu halten ist. Sie so: „Unter uns: Das ist Humbug.“

  8. Unser Kinderarzt hat uns beim 1. Kind zum Osteopaten geschickt, weil Kind den Kopf partout nicht nach rechts (oder war es links?) drehen wollte und lieber stundenlang eine weiße Wand angestarrt hat als das Mobile oder sonst was auf der anderen Seite. Wir waren dann 3x da – seltsamer Arzt, der mit uns Eltern nicht gesprochen hat und selbst die Arzthelferinnen wußten nicht so recht wofür wir kommen sollten. Aber es war halt das 1. Kind und wir sind hin weil der Arzt es so verordnet hat. Erstaunlicherweise konnte unser Kind nach diesen 3 Terminen dann den Kopf in beide Richtungen drehen. Aber ob das nun Zufall war oder doch Können vom Osteopaten wird wohl niemals in Erfahrung zu bringen sein.

  9. Wer heilt, hat Recht ist meine Devise.
    Und manchmal ist es besser, sich bei bestimmten Themen nicht so reinzusteigern und auch mal mit einem lachenden Auge draufzuschauen (einfach bei a.mazon mal nach dem hildegard orgonakkumulator suchen und sich durch die Kommentare klicken und der Punktestand Schul-/Alternativmedizin hat sich wieder zur richtigen Seite hin verschoben).

    1. Ich lache mich ja auch immer scheckig, wenn ich die o.g. Indikationen für Therapien höre. Ohne Humor gehts nicht. Aber da wird Geld gemacht, ohne Ende, für manche Befindlichkeiten, die sich alleine geben. Wer heilt, ist der, der zu rechten Zeit irgendetwas tut. Aber ob der Kausalzusammenhang stimmt, darf bezweifelt werden.

  10. Ich stimme zu. Weitgehend. Aber ich habe natürlich auch meine eigenen Erfahrungen gesammelt. Mit einem total schiefen Kind dessen Muskeln und Sehnen auf der linken Seite des Halses verkürzt und auf der rechten total überdehnt waren weil der Kinderarzt bei dem damals noch recht halslosen Kind verleugnet hat, dass es was anderes als Bauchweh sein kann. (Liebstes Zitat übrigens „Babys können keine Schmerzen empfinden, die haben höchstens mal Bauchweh“ danach sah er uns nie wieder)

    Der Orthopäde stellte fest: Geburtshämatom, das hat eine Verkürzung der Muskeln und Bänder links und eine Überdehnung rechts verursacht, er zeigte es uns (es war tastbar) und nach der Atlastherapie, die nicht von der Krankenkasse übernommen wurde, hat das Kind aufgehört zu brüllen und schlief tatsächlich ab und an mal. Es folgten mehr als 7 Monate Krankengymnastik nach Vojta denn die Verkürzung links und die Überdehnung rechts (Der Kopf lag die ersten Monate permanent auf der linken Schulter) brauchten lange, um sich zu normalisieren. Letztenendes waren alle Sehnen, Bänder und Muskeln so wie sie sein sollten aber das Kind war immer noch schief. Daraufhin gingen wir zur Osteopathin (Empfehlung der Kinderärztin, ich war ja mehr als skeptisch)
    Und siehe da: das Kind war schlagartig gerade.

    Als unterstützende Geschichte finde ich das gar nicht mal schlimm. Wenn man sonst alles durch hat, kann der Versuch zumindest nicht schaden.

    (Was Osteopathie bei Tränenkanalverengungen helfen soll, ist mir aber nicht klar. Die Augenklinik ist da der bessere Ansprechpartner)

    1. Jeder darf seine eigenen Erfahrungen machen, und so durfte ich bei meinem 2. Sohn erfahren, dass eine craniosakrale Therapie (Teilgebiet der Osteopatie) sehr wohl bei einer Tränenkanalverengung helfen kann. Er war zu diesem Zeitpunkt etwas älter als 2 Jahre, wir mussten regelmäßig Floxal oder ähnliches verwenden, um das eitrige Auge in Griff zu bekommen. Natürlich war ich auch in einer Augenklinik, um mir deren Meinung anzuhören: durchspülen des Kanals, sobald er älter ist. Meine Hebamme gab mir den Tipp, es doch mal mit einer Sitzung beim Osteopaten zu versuchen… Es hat sofort geholfen, und wir waren zufrieden. Anzumerken ist, dass wir danach alle 6-9 Monate erneut die Therapie in Anspruch nahmen, bis sich die Verengung komplett ausgewachsen hatte. Er ist jetzt 6 Jahre und seit ca. 2 Jahre beschwerdefrei.
      Hätte ich es nicht selbst erlebt, ich würde es nicht glauben 😉

        1. Mensch, da braucht es keine Erklärung! Es gibt einfach Dinge zwischen Himmel ud Erde, die *laberrhabarber*….

          Der Osthepath drückt einfach irgendwelche magischen Knöpfe im Körper und schon fließt alles. Genauere Erklärungen vermeidet man tunlichst ;). Sonst kommt am Ende noch raus, dass das alles Hokuspokus ist (die besagten 4 Fälle pro Jahr ausgenommen) und das vermeintliche Wehweh einfach von selbst verschwunden ist.

          1. Ich finde es schade, in welche Richtung die Diskussion geht. Tatsache ist doch, dass jegliche medizinische Therapien nur Aufgrund von Versuchen entwickelt wurden. Dem einen hilft Paracetamol gegen Kopfschmerzen, dem anderen eher Ibuprofen und den ganz Glücklichen reicht ein Globulli (sicher viel besser für die Leber). So what? Da kann der Theoretiker noch so sehr erklären und beweisen, dass eigentlich beides (Para und Ibu) prima hilft/ helfen müsste und Globullis gar nicht helfen können. Beweisen kann man in der Medizin doch nur, dass etwas helfen könnte, d.h. das es im Vergleich zu Placebos besser abschneidet. Aber es muss nicht helfen, sonst wären jegliche Chemotherapien erfolgreich, was sie leider nicht sind…
            Eine Tränenwegsstenose kann durch gezielte Massage geweitet werden. Prima, vielleicht hat genau das der Osteopath (ausgebildeter Physiotherapeut) gemacht? Ich habe auch viel am Auge massiert, auch mir wurde von unserer Kinderärztin gezeigt, wie ich massieren soll. Es hat nicht geholfen. Es spricht doch nichts dagegen, es anders zu versuchen. Vor allem, nachdem mich die Aussage der Augenärzte – Spülung des Kanals, wenn es in ein paar Monaten nicht besser wird – und die Aussicht auf weitere Monate mit Floxal (jedesmal ein Arztbesuch, da verschreibungspflichtig; besonders lustig ist das am Wochenende bei der kassenärztlichen Notbetreuung) nicht gefallen haben…

    2. Gäbe es noch ein Kind – ich würde nur wegen der Tränenkanalverengung zum Osteopathen gehen. 😉
      Bei Kind Nr. 1 habe ich auch auf die Hebammenempfehlung zwecks Osteopathie gehört.
      Das eigentliche Anliegen, damit konnte nicht geholfen werden, damit war die Dame auch ehrlich und hat uns keinen weiteren Besuch nahe gelegt.
      Allerdings hat sie das verklebte Auge gesehen, das eigentlich seit Tag 2 nach der Geburt dauerhaft gelb war. Dieses Auge, bzw. besser gesagt die Nasenwurzel hat sie sich 10 Minuten vorgenommen und daran rummassiert. Nicht schön für ein kleines Baby, aber das verklebte Auge war ab da Geschichte.

  11. Dank meiner Physiotherapeutin mit ostheopathischer Ausbildung erkannte sie die massiven, entwicklungsstörenden Blockaden beim Kind, teils konnte sie sie selber lösen, teils der Orthopäde nach Gutmann. Alle Beteiligten Kinderärzte hatten die Blockaden nicht bemerkt. Simple Physio hätte nichts gebracht. Mit ordentlicher Ausbildung kann Ostheopathie helfen, einen Knochenbruch aber nicht heilen. Anstatt die Therapieform von vornherein zu verteufeln, wäre es besser, ihre Wirksamkeit mit Studien zu erforschen und dann entsprechend einzusetzen und zu lehren. Medizinhistorisch steht sie noch am Anfang, von den einen überhöht, von den anderen per se verteufelt. Schauen wir mal, was in 20 Jahren ist.

        1. Blockaden:
          Gelenke, die sich… naja… blockieren. Gerne mal Wirbelkörper, die sich leicht verkandet haben und dadurch Schmerzen verursachen. Die genauen anatomischen Vorgänge kenne ich nicht… klar ist nur: Bewegung funktioniert nicht mehr so wie sie sollte… der Kopf kann beispielsweise nach links vollständig und schmerzfrei aber nach rechts nur leicht und dann mit massiven Schmerzen gedreht werden. Im Schlimmsten Fall hat man da nicht nur Schmerzen und Bewegungseinschränkungen – da kann schonmal was auf den Nerv drücken und so lustige Sachen wir Atemnot verursachen.
          Lösen sich gerne auch selbst (in der Regel… z.B. wenn der Nacken verspannt ist und man durch Bewegung den Nacken einfach mal in alle Richtungen dehnt – dadurch kann sich schon mal eine Blockierung lösen… oder sich bückt ode rne komische Bewegung macht oder […]), manchmal auch nur mit Hilfe von entsprechender Therapie… Orthopäden, Physiotherapeuten… die können sowas. Gute (!) Osteopathen haben sicher auch eine entsprechende Ausbildung – sollte man aber um Gottes Willen nicht von ungelernten Personal machen lassen… weil auch viel falsch gemacht werden kann.

          1. PS:
            Und nein, ich rede nicht von Babys. Ich rede von erwachsenen Patienten, die den Kopf nicht drehen können. Und nein, das ist weder schön noch lustig. Vor allem reden wir hier nicht von „Kopf bis zur Schulter drehen können“ (natürlicher weise kann man den etwas darüber hinaus drehen) sondern… öhrm… 2 bis 3° in die Richtung und dann ist Schluss. Auto- oder Radfahren ist dann nicht mehr möglich (oder sehr sehr sehr gefährlich) und auch ansonsten ist man massiv eingeschränkt, weil man mit dem gesamten Oberkörper oder gar mit dem gesamten Körper drehen muss… und eben nicht nur den Kopf… und „nur den Kopf“ das tun wir Menschen unglaublich oft.

  12. Ich wusste nicht das natürliche Geburt jetzt schon eine Diagnose für eine mögliche Folgebehandlung ist???!.
    Aus meiner Erfahrung suchen viele Eltern eine Entschuldigung für normale Verhaltesnweisen Ihrenr Kinder, die von Anderen in Kita, Schule oder Famile als unnormal diagnostziert werden.
    Statt sich mit dem Kind zu beschäftigen und zu hinterfragen was normal oder nicht normal ist wird eine Diagnose eingefordert und dann die Therapie als Entschuldigung genommen.
    Das kann einen Teufelskreis auslösen bei dem die Kinder dann Ihr Leben lang von einer Diagnose zur nächsten Therapiert werden. Es ist so einfach die eigene Unvollkommenheit an die Alternative- oder Schulmedizin zu deligieren. Und die Versicherungen bezahlen das auch noch!

    1. Noch nichts von dem bösen „Geburtstrauma“ gehört, das Neugeborene erleiden? Stress… dann wird an den armen Kindern ein bißchen auch gezogen, damit es rauskommt. Außerdem, wenn die Geburt zu lange dauert (was ist zu lange? 3 Stunden? 18 Stunden) – das muß man doch wieder zurecht regeln.
      Achja, dann ist da noch die Zwangslage im Mutterleib… Dass die Natur da nicht mehr Platz gelassen hat, tststs. Kann man aber alles therapieren.

      1. Aber dazu gibst doch dann das Trauma, wenn es NICHT durch den Geburtskanal ist. Also beim Kaiserschnitt. Weil, dann fehlt das „massierende“, „stimulierende“ und der Stress, der nötig ist, damit im Babykörper alles „los geht“. Fundiertere Hintergründe waren dann von diversen Tanten/Arbeitskolleginnen/Bekannten aber nicht zu liefern. Bin trotzdem kein Gegner der Osteopathie. Unser Kind hatte nämlich auch einen schiefen Kopf durch verkürzte Halsmuskeln. Dadurch (?) viel geschrien. 1 x beim Osteopahten = Schreien weg. Warum auch immer. Mir egal, solange das Ergebnis stimmt. Und wenn es nur ein anderen Umgang von mir mit dem Kind war, weil ich jetzt dacht, das es geholfen hat.

      2. Ich erinnere mich noch genau:
        Kontraktionsschmerzen am ganzen Körper. Der Tunnel. Dann das helle Licht. „Das wars nun also“, dachte ich. Und dann hörte ich eine Stimme:Es ist ein Junge! 😀

        1. *löl*
          Ich erinnere mich auch noch. Da wird stundenlang gequetscht und geflucht und lauthals geschrien (meine Mama hat lautes Organ)… dann roch ich Schnitzel* und bin freiwillig rausgerutscht. Und was war? Als Belohnung bekomm ich den Arsch versohlen, weil „Es ist ein Mädchen!“-Stimme meinte, ich weine nicht genug. *hrmpf*

          *=Bin ich felsenfest überzeugt! Immerhin werde ich von Freunden auf Grund meines Essverhaltens im soziophobischen Stresssituationen als „Schwarzes Loch“ betitelt. Und ich wurde um 12Uhr geboren. Nach dem Mama (nach ihren Aussagen) seit 13Uhr des Vortags in den Wehen lag. Das KANN einfach kein Zufall sein. 😀

          Aber wer weiß… mit etwas Osteopathie wäre ich vielleicht jetzt nicht so verfressen? *grübel*

    2. Genauso ist es. Eigentlich sollte man die wertvolle Zeit mit seinem gesunden Kind genießen, statt von Termin zu Termin zu hetzen. Und niemand weiss, was die Zukunft bringt. Was wollen all diese Eltern also machen, falls wirklich mal Schwierigkeiten auftreten?

  13. Nicht schaden, soso. Dann aber auch bitte nicht schreien, wenn die Zeit und das Geld und die Überzeugung (das sind nämlich die Investitionen) auch später mal auf andere Sachen draufgehen, die nicht schaden können.

    Konkret: natürlich werdet ihr Miteltern dann schreien, wenn das Kind der Schule Astrologie in die Zeit reingestopft bekommt. Aber schadet nicht, solange das Kind nur brav weiter zur Schule geht.
    Natürlich werdet ihr schreien, wenn die Rechnung für die PKV ein wenig mehr Geld kostet, weil Homöopathie und Osteopathie und Wünschelrutengängerei allen bezahlt wird, nicht nur euch. Aber schadet nicht, solange das Geld da ist.
    Natürlich werdet ihr schreien, wenn euer Kind euch überzeugt erzählt, dass es der Meinung ist, dass aufgrund von casimirschen Quantentunnelungseffekten im Badewasser die Chemtrails sich besser auflösen, wenn man Rauchquarz reinwirft. Aber schadet nicht, solange das Kind nicht MINT studieren möchte.

    Aber so lange es mit den eigenen Wünschen und Ideen konform geht, schadet nie etwas, nicht? Wieso wissenschaftlich hinterfragen (*)?

    (*) … wie man das zB mit Orthopädie macht. Früher gab es beim Knicksenkspreiz eben gleich Einlagen, heute wartet man meist ab, weil es sich verwächst. Och, die Einlagen haben sich auch nicht geschadet, außer im Geldbeutel. Das theraphierte Kind wusste auch gleich, dass es krank war, auch wenn es das nicht unbedingt war.

    (*) … wie man das zB mit Knie-OPs (speziell Spülungen) macht. Es wird zwar noch wie bescheuert operiert und gespült, aber die Studienlage sagt inzwischen relativ klar: bringt nix, sein lassen, schadet manchmal sogar.

  14. Das Problem in D ist, dass „Osteopathie“ keine geschützte Bezeichnung mit geregelter Ausbildung ist. Jeder der sich berufen fühlt, ob mit oder ohne Ausbildung darf sich Osteopath nennen.
    In Amerika ist der „Doctor of Osteopathy“ (D.O.) genau so ein Arzt, wie der „Medical doctor“ (M.D.). Dort wird an den Osteopathic schools wissenschaftlich geforscht.
    http://erop.org/
    http://www.pcom.edu/

  15. Wir waren mit unserem zweiten auch beim Osteopaten als er ein paar Wochen alt war. (Schiefer Kopf) Ihm hat die massiererei sehr gut gefallen und da es bezahlt wurde haben wir weitergemacht. Es hat ja nicht geschadet.
    Habs dann selber auch mal ausprobiert. War wesentlich angenehmer als bei der Physio. Hatte fast was von Wellnesoase. Und komischerweise hat die PKV das übernommen eine „professionelle“ Massage dagegen nicht.

      1. Auch ein Physio kann manipulieren. Die Frage ist nur, ob es indiziert ist und verordnet wurde. Also Sinn macht. Klar tut eine Physiobehandlung mal mehr, mal weniger weh (je nach Therapieform). Es soll ja helfen und eben KEIN Wellnessurlaub sein.

    1. Wenn die evidenzbasierte Medizin („Schulmedizin“ ist Kampfbegriff der Homöopathen) nicht weiter weiß, sollen Quacksalber ohne fundierte Ausbildung weiterhelfen können? Ist nicht dein Ernst.

        1. Dito. Ich bin durch und durch überzeugt von den Segnungen der evidenzbasierten Medizin. Leider aber nicht uneingeschränkt von ihren „Anwendern“ – aber das ist ein anderes Thema.
          Beim Tier bin ich allerdings aufgrund diverser Umstände AUCH bei der Komplementärmedizin gelandet (gibt da ja zum Glück noch einiges mehr als Zuckerkugeln) – mit sehr durchschlagenden Erfolgen an verschiedenen Tieren und verschiedenen Bereichen. Und ja, ich finde „Wer heilt hat recht“. Und kombiniere fortan munter evidenzbasierte Medizin mit Komplementärmedizin.
          Ich habe auch schon am eigenen Leib erlebt, wie ein Problem, das ich schon sehr, sehr lange hatte sich in zwei Sitzungen bei einer Osteopathin in Luft auflöste (was inzwischen seit fast 2 Jahren anhält). Die ist allerdigs hauptberuflich Physiotherapeutin.
          ABER – ich bin auch gerne bereit, etwas, was ich für sinnvoll halte, die „Wissenschaft“ aber nicht, auch selbst zu bezahlen. Bei den Viechern ja sowieso, bei mir aber auch. Für meine privaten Experimente soll nicht die Allgemeinheit aufkommen müssen *gg*
          Kleine Anekdote am Rande – „meine“ Osteopathin (die eine Freundin meiner Freundin ist, daher habe ich da noch losen Kontakt) hat sich neulich nach mehrwöchiger Wartezeit auf einen Termin von einer ihr bis dahin unbekannten „Kollegin“ behandeln lassen und war hochentsetzt, dass die Dame ihr für 70 €/Stunde 60 Minuten lang das Knie gestreichelt hat, mehr nicht. Hat erstaulicherweise auch nicht geholfen 😀

  16. Mein Sohn ist ein Frühchen aus 28+3, er hatte einen schweren Start und anfänglich sehr viele Bau(ch)stellen…. Wir sind zur Überwachung in einem SPZ, hier wurde uns beim ersten Termin schon der Besuch bei einer Osteopatin nahe gelegt, beim zweiten Kontrolltermin wurde nachgefragt und als ich sagte, dass wir lieber regelmäßig zur physio gehen wurde uns der Termin noch einmal dringend empfohlen und sogar in dem Arztbrief vermerkt… Wir waren jetzt dort, eben weil wir Privatversichert sind und es bezahlt wird. Wirklich daran glaube ich nicht.
    Ich denke, dass vieles eine kopfsache ist.

    Ach ja, die Hebamme aus meinem Geburtsvorbereitungskurs hat übrigens auch gleich noch Werbung für Ihre osteopathie-Stunden gemacht 😉
    Aber wie schon geschrieben, ich kenne fast kein kind, das nicht schon in so einer Behandlung war. Schaden, und ich denke das ist das Wichtigste, kann es ja nicht.

      1. Vielen Dank für den Link Dok! Bei Impfungen etc. regen sich ständig Leute auf von wegen „nur Geldmacherei“, „Menschen systematisch krank machen“ usw. Aber Quacksalber ohne richtige Ausbildung sind ok. Ich versteh’s einfach nicht.
        Es gibt bestimmt einige die ihr Fach beherschen bzw. auch anderweitig medizinisch ausgebildet sind (ob das trotzdem für Kinder reicht sei dahingestellt), aber es muss eine genaue Regelung erfolgen. Wieso dürfen Osteopathen manipulieren und ein Physio braucht dazu eine 2jährige Weiterbildung? Wie sind die rechtlich abgesichert wenn was passiert? Und irgendwann passiert was, aber sicher. Ne, sorry, ich versteh’s nicht. Die Indikationen sind doch ein Witz!

        1. E steht ja jedem frei von wem er sich behandeln lässt.Osteopathen aber systematisch als „Quacksalber“ zu bezeichnen, empfinde ich als unverschämt.
          Die großen Osteopathieverbände listen ihre Therapeuten. Die habe dann eine mindestens 4 jährige Ausbildung von über tausend Stunden gemacht und oft einen medizinischen Hintergrund (Ärzte, Physios, Ergos – nicht so ganz ahnungslose also). Wer nich gelistet ist kann auch nicht damit werben, dass die Kassen sich an Behandlungskosten beteiligen.

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