Herr Doktor, ´s Bobele hat so´n Pickele

Dermatitis solaris (Synonyma Dermatitis caloris, Hitzepickel, Hitzefriesel, Schwitzbläschen, Sudamina, Hidroa, Hippelchen, Schweisspusteln, Juckbläschen, Miliaria), in der Regel Hitzepickel genannter Ausschlag, der meist nach übermässiger Wärmezufuhr, z.b. während Hitzewellen, aber auch in der Sauna oder einer Säuglingswindel entstehen kann.
Feinfleckiger bis konfluierender Ausschlag im bereich der ekkrinen Schweißdrüsen, also Achseln, Dekolleté, Rücken, Genitalbereich, aber auch ubiquitär vorkommend, meist mit mildem bis starkem Juckreiz einhergehend, verstärkt durch Cremes, Salben, auch Sonnenschutzmitteln, oder wenig Wasserkontakt (siehe Badewannenallergie).

Häufiger Vorstellungsgrund kleiner Kinder im Sommer in der betreuenden Kinderarztpraxis, dann mit weitläufigen Diagnoseverdachtsmomenten wie Pocken, Windpocken, Sonnenallergie (was´n das?), Neurodermitis, Röteln, Ringelröteln, Zecken (!), Nahrungsmittelallergien. Meist harmloser Befund mit massivem Verdacht auf gesundem Kind, regelmäßig durch gutes Zureden, klarem Wasser und kühlem Kopf behandelbar. Kein Grund für Kindergarten- oder Schulkarenz, geschweige denn “Bezug von Krankengeld bei Erkrankung des Kindes” (siehe Formblatt Muster 21 – 10.2014).

26 Antworten auf „Herr Doktor, ´s Bobele hat so´n Pickele“

  1. Apricot und dann noch Schnörkelchen? Das ist doch – sagen wir mal so – sehr gewöhnungsbedürftig.
    Haben Sie sich etwa mit Hern Skizzenblog überworfen?

    1. Unter „Sonnenallergie“ habe ich bisher immer die Dermatitis solaris verstanden (wenn auch „Allergie“ nicht korrekt ist). Gut zu erfahren, dass das auch anders verwendet wird…

  2. Hihihi, hatte selbst gerade die passende Unterhaltung dazu. Unser Kleiner zeigt auch schon seit Wochen hübsch an, dass seine Haut von der Kombination von Hitze und Sonnencreme nicht begeistert ist. (Über das Thema Sonnencreme wird bei uns nicht diskutiert, ich habe selbst sehr sonnenempfindliche Haut, ergo müssen die Kinder die Schmiererei über sich ergehen lassen. Punkt.) Er hat ganz klassische Hitzepickelchen. Ausgerechnet die sonst so völlig entspannte Oma war völlig aufgeregt, als sie diese entdeckte. Ihre Diagnose: Windpocken! Und die seien doch trotz allem so gefährlich, habe sie gelesen. Ich habe dann erst mal etwas Aufklärungsarbeit leisten müssen. Gelesen hatte sie über die Masern, vom Erscheinungsbild hielt sie es für Windpocken, gegen beides sind meine Kinder geimpft und die Hitzepickel verschwinden meist nach dem abendlichen Bad über Nacht. Langsam ist aber die Kinderzimmertemperatur auch nachts beeindruckend. Trotzdem: 1.000 Mal lieber Hitzepickel als die spätherbstlichen Rüsselseuchen!

    1. Auch bei geimpften Kindern wäre ich mir nicht so sicher, dass das nicht Windpocken sind – meine Großen hatten trotz dreimal Impfen welche. Dann zwar nur 10 Pusteln, die aber hätte ich dann fast noch übersehen.

      1. Es gibt keinen 100% Schutz bei keiner Impfung. Wenn die Viruslast groß genug ist (ausreichend Kontakt), gibt es Durchbruchinfektionen, aber eben viiiel schwacher verlaufend.
        Windpocken werden nur 2x geimpft.

      2. Ja, mir ist schon klar, dass manche Krankheiten trotz Impfung (in leichter Form) auftreten können. Aber Windpocken verschwinden nicht über Nacht. Davon hat man 24 Stunden Tag und Nacht was!
        Für mich sah selbst sah es auch nach ganz normalen Hitzepickelchen aus, die es dann wohl auch waren.

  3. Ich muss mal jetzt hier posten und nachfragen, vielleicht kann mir jemand helfen. Das Nachbarskind ist 2 Jahre alt und macht ausschließlich Babygeräusche. Ich sehe und höre das, weil die Terrasse von meiner Wohnung einsehbar ist. Die Eltern reden nie in ganzen Sätzen, erwarten nicht mal ansatzweise Wörter von dem Kind und bringen ihm auch keine bei – und die sitzen jeden Nachmittag auf ihrer Terrasse, da kommt doch so was eigentlich zwangsläufig. Ich habe das Kind noch nicht ein Wort ansatzweise artikulieren hören. Ist das für da Alter noch normal oder wäre es doch gut, wenn man der Familie mal externe Hilfe zu Gute kommen lässt? Denn wenn das so weiter geht, was soll dann aus dem Kind werden? Das kriegt ja später nur Probleme dann?

    1. Ähem. Wie gut kennst du die Nachbarn? Vielleicht gibt es einen Grund warum das Kind noch nicht sprechen kann, und die Eltern wissen das und machen keinen Stress?
      Vielleicht redest du erstmal mit den Eltern…

      1. Das Kind bläkt ausschließlich wie ein Baby, die Eltern reden nicht in ganzen Sätzen mit ihm. Wäre das Kind irgendwie behindert, dann wäre man wohl besonders bedacht in ganzen Sätzen zu sprechen oder?

        1. Außer es kann nicht hören, und Sie sehen nicht, wie die Eltern mit mühsam erlernter Gebärdensprache mit ihm reden…
          Ich wollte darauf hinaus, dass sich Situationen oft sehr unterschiedlich darstellen, je nachdem wie viele Informationen man hat. Kann natürlich auch sein, dass Ihr Eindruck leider genau richtig ist.

          1. Ach wie niedlich und naiv. Hatte ich nicht geschrieben, dass die Terrasse gut einsehbar ist oder hast du das ignoriert im Versuch mich als pösen Nachbarn hinzustellen? Nachbarn: Bildungsferne check Rauchen check Jeden Tag feiern check Arbeiten uncheck Kevinismusnamen check

          2. Und neben all diesem „Aber die Eltern sind bestiiiiimt nicht schuld!!!!“ hat mir leider immer noch keiner mit Kindern hier gesagt, wie der Sprachstand eines Kindes dieses Alters sein müsste.

            1. Können wir das hier beenden? Es gibt schöne Elternforen, da kannst Du Dich gerne austauschen. Das hier nennt sich Blog und die Kommentare dazu. Danke.

            2. Empfehle mir bitte eines. Schade, dass du als Arzt nicht auf die Frage nach der Sprachentwicklung antworten möchtest.

            3. Siehe oben unter „Wer schreibt?“. Dort steht, dass der Kinderdoc hier keine fachbezogenen Fragen zu Einzelfällen beantworten kann und darf. Dies ist eben genau kein Beratungsforum.
              Es gibt gute Bücher über die kindliche Entwicklung (z.B. von Remo Largo), ob Sie sowas wirklich lesen wollen, um das Ihnen nahezu unbekannte Nachbarskind zu beurteilen, bleibt dabei Ihnen überlassen.

  4. Bei uns war’s letzte Woche andersherum. Wir alle hatten Hitzepickel, also hab ich nicht weiter drauf geachtet, als Murkel sich immer gekratzt hat, bis ich ihm eines Morgens das T-shirt ausgezogen habe und er einen Ausschlag über den ganzen Körper hatte… Sofort eingepackt und zur Kinderärztin. Diagnose: Scharlach. 🙁

  5. Na, wenn Dir nichts mehr einfällt, frag doch, was die Leser interessiert! Kann auf Wunsch jederzeit einen ganzen Fragenkatalog aus dem Ärmel schütteln! 🙂

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