Und der Literaturnobelpreis geht an …

Sind wir doch mal ehrlich: Wer nicht gerade Wissenschaftler ist, interessiert sich vor allem für den Friedens- und natürlich den Literaturnobelpreis, denn da können wir mitreden (jedenfalls ansatzweise).

Hier ist es schon Tradition, einen Tipp für den heutigen Tag abzugeben – in den Wettbüros schwimmt Frau Svetlana Aleksijevitj ganz oben, gefolgt von meinem ewigen Tipp Murakami, letzterer erhält bereits den sprichwörtlichen Titel „Ewiger Kandidat“.
Peter Eglund, der Vorsitzende der Akademie erklärt, dass Anfang des Jahres über 200 Kandidaten für den Nobelpreis für Literatur genannt werden, aus denen dann bis zum Sommer fünf in die short list einköcheln. Am Ende ist es eine Mehrheitsentscheidung. Übrigens: nach fünfzig Jahren werden die Protokolle geöffnet.

Auf den Wettlisten tummeln sich heuer so nette Leute wie EL Doctorow (+2015) oder Neil Gaiman, Bob Dylan oder gar George RR Martin. Man hat den Eindruck, der Preis wird gerecht über die Welt verteilt, auch wenn die Englischsprachigen naturgemäß überwiegen. Letztes Jahr war ein Franzose dran – Alice Munro in Englisch 2013 – vermutlich wird es dieses Jahr ein „Exot“, wie die Eurozentriker gerne sagen.

Wie auch immer: Die Aussteller der Buchmesse in Frankfurt knibbeln sich schon die Finger wund, in der Hoffnung, der Gewinner steht in ihrem Regal (und muß nicht mühsam nachgedruckt werden, weil die letzte Ausgabe seit zwanzig Jahren vergriffen ist).

Ich wage es: Mein Tipp – ja, doch, Don DeLillo.

6 Antworten auf „Und der Literaturnobelpreis geht an …“

  1. Tja, Murakami hätte den Preis sicherlich schon lange verdient, genauso wie Philip Roth, aber die werden mit schöner Regelmäßigkeit übergangen. Aber die Vergabepraxis des Komitees ist ja eigentlich schon seit Bestehen des Preises umstritten (u. a. Pearl S. Buck)

    1. Widerspricht leider den Statuten der Akademie, posthum den Preis zu verleihen. Pratchett ist in guter Gesellschaft mit Astrid Lindgren, Virginia Woolf, D. H. Lawrence, George Orwell, Erich Kästner, Rainer Maria Rilke oder James Joyce.

  2. Neil Gaiman wäre schön gewesen, vor allem wegen der Vielfalt seines literarischen Schaffens. Aber vermutlich zählen Comics oder Kinderbücher bei der Kommission nicht als Literatur 🙁

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