Die Kinderkrankenschwester wird abgeschafft

  • Schon mal mit einer Krankenschwester versucht, einem Säugling Blut abzunehmen?
  • Schon mal mit einem Pfleger versucht, bei einem Vierjährigen eine Lumbalpunktion durchzuführen?
  • Schon mal einen Kreißsaaleinsatz mit einer Krankenschwester gemeistert?
  • Schon mal mit einer Krankenpflegerin einen Diabetesplan für eine Achtjährige erarbeitet?
  • Schon mal einen Krankenpfleger gebeten, eine Braunüle bei einem Krabbelkind zu fixieren?
  • Schon mal versucht, ein verunsichertes Kleinkind zu beruhigen, ohne Hilfe einer erfahrenen Fachkraft?

Nein? Ich auch nicht. Und man bewahre uns davor. Es geht nicht um die Fähigkeiten eines/r examinierten Krankenpfleger/in, es geht um die demnächst fehlenden Fähigkeiten der ausgebildeten KinderkrankenpflegerInnen.

Hier:

„Berlin (ots) – Die Bundesregierung plant, die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer generalistischen Ausbildung zusammenzulegen.

Eine Generalisierung der Pflege zu einer Einheitspflege ignoriert die besondere und verletzliche Situation des kranken Kindes. Schwer kranke oder chronisch kranke Kinder werden die Verlierer einer Reform sein, die in erster Linie den Personalmangel in der Altenpflege bewältigen soll. Dagegen protestieren Eltern, Pflegende und Ärzte.

Gemeinsam mit Verbänden und Organisationen der Eltern-Selbsthilfe und der Kinder- und Jugendmedizin hat die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen (GKinD) einen Aufruf verfasst, der die Interessen des kranken Kindes ins Zentrum rückt (Text s. Anlage). Alle befürchten einen deutlichen Qualitätsverlust, sollten die Reformpläne tatsächlich umgesetzt werden.

„Wie sollen die Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen zukünftig noch ihre qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung der ihnen anvertrauten Kinder und Jugendlichen sicherstellen, wenn man sie der Möglichkeit beraubt, dafür qualifizierte Kinderkrankenpflegerinnen und Kinderkrankenpfleger auszubilden?“ Diese Frage stellt sich der GKinD-Vorsitzende, Andreas Wachtel, angesichts der Pläne der Bundesregierung.

Ob ein kaum 500 g leichtes Frühgeborenes, ein schwer kranker Säugling, ein Kleinkind oder ein/e pubertierende/r Jugendliche/r mit Gesundheitsproblemen – ohne die über mehrere Jahre fachspezifisch geschulten Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger verlieren sie alle immens wichtige Partner für ihre Genesung und Betreuung.

Die Unterzeichner des Aufrufs zum Erhalt der Kinderkrankenpflege in Deutschland werden sich weiterhin bei Politikern auf Landes- und auf Bundesebene intensiv dafür einsetzen, bei den Gesetzes- und Reformplänen im Gesundheitsbereich die spezifischen Bedürfnisse von Kindern im Krankenhaus entsprechend zu berücksichtigen. Die Pläne zur Pflegeausbildungs-Reform sind stillschweigend über etwas Grundlegendes hinweggegangen: Das Recht auf fachgerechte und qualitativ hochwertige Betreuung im Krankheitsfall gilt insbesondere auch für Kinder.“

Dies ist eine Pressemitteilung der Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V. (GKinD)

Aufruf zum Erhalt der Kinderkrankenpflege in Deutschland
Pressemitteilung des BVKJ
Gemeinsame Erklärung der Fachverbände

45 Antworten auf „Die Kinderkrankenschwester wird abgeschafft“

  1. In der Medizin wird doch heutzutage eh alles abgeschafft was Geld kostet. Welches Krankenhaus hat denn noch Umlagerungshilfen. Auch wenn die sich sogar schnell rentieren, scheuen doch viele allein schon die Anschaffung.

  2. Ganz ehrlich… ich bin seit 15 Jahren Krankenschwester und liebe meinen Job. Aber ich ziehe den Hut vor allen Kinderkrankenschwestern. Ich finde das die Ausbildung nicht generalisiert werden sollte. Eine gut ausgebildete Kinderkrankenschwester ist nicht ersetzbar und gehört entsprechend ausgebildet! Sollen die Politiker gefälligst woanders einsparen und nicht ständig im Gesundheitswesen.

  3. Das kann und darf nicht wahr sein.die Baby-Frühchen -Kleinkinder-Kinder und Jugend Krankenpfleger sind für Alle Kleinen und Größeren Kinder absolut WICHTIG!!!Dieser Vorschlag von Zusammenführung zur Altenpflege ist einfach nicht Nachzuvollziehen und überhaupt nicht zu Glauben.Die Politiker haben immer noch nicht genug zu tun sonst hätten sie nicht so viel Zeit sich so einen Scheissdreck auszudenken.Aber wehe es ginge um eins Ihrer Säuglinge,Babys ,Kleinkinder,Kinder oder Jugendliche.

  4. Ich habe früher immer gesagt: Kinderkrankenschwester? Niemals!!! Auch wenn ich nach dem Examen als Krankenschwester auf der HNO gezwungen war, Kindern Blut abzunehmen, diese nach OP zu umsorgen. Es fiel mir am Anfang sehr schwer, auch wenn ich selbst schon zwei Kinder hatte!!!! Später habe ich auf einer interdisziplinären Knochenmarktransplantationsstation auch mit Kindern arbeiten „müssen“! Es hat lange gedauert, bis ich mit Kindern UND Eltern klar kam! Habe es nie bereut und bin trotzdem der Meinung: Kinderkrankenschwestern und K.-Kr.-Pfleger (von denen es leider zu wenige gibt) sind schon ganz was besonderes! UND: ich habe nichts gegen Altenpfleger/innen! Aber: meine, fast täglichen, Erfahrungungen mit ihnen: zu 80% nur negativ!!! Ich frage mich immer wieder: was haben sie gelernt? Wo haben sie ihr logisches Denken gelassen??? Und diese Ausbildungungen sollen alle unter einen Hut??? Hoffentlich niemals!!!!!!

    1. Ich bin Gesunsheits- und Kinderkrankenpfleger. Aber ich würde niemals den Beruf neu ergreifen wollen, weil manche Kollegen/Innen Dir einfach den Job vermiesen. Und davon habe ich einfach zu viele gesehen.

  5. Ich bin mit Leib und Seele Kinderkrankenschwester, seit nunmehr seit knapp 45 Jahren, das was wir gelernt haben, ist Berufung, heute werden zur Ausbildung nur noch Abiturienten genommen, meistens mit 2 linken Händen, die denJob nur als Sprungbrett fürs Studium machen, also fast eine O-Bock Generation. Besonders die Ausbildung der Kinderkrankenschwester ist so speziell, Nur Leute, die keine Ahnung haben, können die Ausbildung zusammenlegen, So ein Schwachsinn!!!

  6. Ich finde es unmöglich,was hier in Deutschland passiert,es werden immer mehr Arbeitsplätze reduziert nur weil die Steuergelder nicht da verteilt werden wo es am wichtigsten ist,man kann wohl Kinderkrankenpflege nicht mit Altenpflege vergleichen!!!! Wird Deutschland etwa in Zukunft zu einer Entwicklungsland?

  7. jo mei, die Hebammen schaffen sie auch ab grad. Wozu brauchts dann noch Kinderkrankenpfleger?
    Wobei, wenn die Kinderbetreuung in Form von KiTas und Ganztagesschulen voll ausgebaut wird wie geplant, dann sollen die das halt übernehmen. Kann Frau das Kind direkt in die Arme der Erzieher gebären und türwendend wieder arbeiten gehen…

  8. Deutschland ist eines der wenigen Länder, in denen Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege getrennte Ausbildungen sind. Bei mir zu Hause macht jeder die „normale“ Krankenpflegeausbildung und dann kann man sich spezialisieren, z.B. Kinderkrankenpflege.
    Altenpfleger gibt es bei uns nicht. In den Pflegeheimen arbeiten hauptsächlich Pflegehelfer.
    Zu deiner Aussage, dass Kinderkrankenschwestern eine eigene Spezies sind, muss ich dir leider Recht geben.
    Ich möchte niemanden persönlich angreifen, aber die KiKra die ich und meine Kurskollegen kennengelernt haben, waren… sehr von sich eingenommen.
    Ich kam mir da echt dämlich vor. Mitte 2. Lehrjahr und mir wird außer füttern und Windel wechseln absolut gar nichts zugetraut, nicht mal unter „Aufsicht“.
    Und Viggopflaster durfte ich tatsächlich kleben.
    Und verunsicherte Kleinkinder habe ich auch als Nicht-„Fachkraft“ schon versucht zu beruhigen und war durchaus erfolgreich.
    Das ist aber eher Empathie und Zuwendung zeigen. Und das ist in der Erwachsenenpflege nicht anders.
    Es war ein schrecklicher Einsatz. Nicht wegen den Kiddies, sondern wegen den Kinderkrankenschwestern (bis auf einige Ausnahmen).

    Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, das ist klar. Aber die Kinderkrankenpflege ist weder „besser“, noch anspruchsvoller als die Erwachsenen Krankenpflege.

    Es ist sehr nervig wenn Kinderkrankenschwestern sich für „besser“ halten.

    1. Solche und solche.
      Ähnliches erlebst Du bei Intensivschwestern doch auch.
      Ich habe Praktika als Student auf „Normal“-, wie auch Kinderstationen gemacht und konnte keine Unterschiede in der Mentalität feststellen.

    2. Oh Ja, da gebe ich Dir vollkommen Recht! Habe selber 4-5 Jahren auf einer Intensivstation gearbeitet und bin irgendwann geflüchtet vor den Kinderkrankenschwestern. Auch wenn es mir an Empahie nicht fehlt ganz im Gegenteil, aber ich würde eh nie wieder den Beruf Pflege ergreifen.

  9. Die politische Diskussion darüber gab es ja schon häufiger und sie bleibt irritierend. Die Überschneidungen in den Ausbildungen sind nach meiner Erfahrung marginal, die Krankheitsbilder und die pflegerischen Tätigkeiten zu verschieden. Ich kann mir keine „generelle“ Ausbildung vorstellen auf die man sich spezialisieren könnte. Wie kurz soll die denn sein? Wenn man betrachtet, wie stark sich im allgemeinen die Ausbildungslandschaft in den letzten Jahrzehnten ausdifferenziert (spezialisiert) hat, ist es aus meiner Sicht völlig unverständlich warum man die Professionalisierung beim „Dienst am Menschen“ zurückfahren will.

  10. Ich finde die Idee sehr gut, eine Ausbildung für alle anzubieten. Grundsätzliche Dinge sind sicher gleich. Außerdem haben die jungen Leute mehr Zeit zu überlegen in welche Richtung sie gehen möchten.
    Im 3. Lehrjahr sollte dann aber spezialisiert werden.

    1. ehrlich ? habe mich 81 ganz bewußt mit dazu entschieden ,Kinderkrankenpflege zu lernen, ich konnte mir einfach nicht vorstellen Erwachsene zu betreuen..es ist eine andere Welt.. Wöchnerinnen, Orthopädiefremdklinikeinsatz und Unfallchirurgie haben mir damals schon gelangt.
      Es gibt dann eigentlich nur noch die Möglichkeit in einem „reinen“Kinderkrankenhaus zu lernen, oder wird das wirklich alles gleich geschaltet??Kann doch garnicht sein……

  11. Ich konnte bisher noch keine weiteren Infos dazu finden. Vielleicht hast du sie? In vielen anderen Ländern ist Krankenpflege ja ein Studiengang. Bachelor. Und die Kinderkrankenpflege, Anesthesiepflege, Hebamme etc der Masterstudiengang. Sowas in der Art hatte man hier ja auch mal angedacht und ich finde es auch richtig so. Aber einfach nur die Kinderkrankenpflege abschaffen, wenn der Rest der Ausbildung so erhalteb bleibt, ja, das ist wirklich total bekloppt.

    1. Nee, habe ich nicht, aber ähnlich wie bei den Ärzten (Kinderärzte sind eigenständige Hausärzte für Kinder, das gibt es in anderen Ländern auch nicht so) ist das in Dtschl ein richtiger und wichtiger Weg.

      Ich habe selbst an einer Kinderkrankenpflegeschule gelehrt, die Schülerinnen dort sind einfach eine andere Spezies, genau wie ihre Patienten keine kleine Erwachsenen sind.

      Eine Grundausbildung und nachfolgende Spezialisierung kann sich schlicht eine 19- oder 20jährige gar nicht leisten. Die Folge wird ein Ausdünnen der Kinderkrankenschwestern sein, Grundausgebildete werden eingestellt werden müssen, die Qualität wird leiden.

      1. Ich verstehe deine Einlassung nicht. Wenn ich eine 3jaehrige Ausbildung mache und dafuer ein Ausbildungsgehalt bekomme, und dann daran eine 1jaehrige Spezialisierung ranhaenge (wenn gewuenscht) und dafuer dann auch eine Ausbildungsverguetung erhalte, dann gibt es doch gar keinen finanziellen Unterschied. Es giebt ja auch genuegend Masterstudeten hier, wo doch der Bachelor zum generalisierten Arbeiten reicht. Aber hier bekommen auch Studenten schon eine Verguetung fuer ihre Praxiszeit im Studium. Da kann sich Deutschland noch was abgucken.

        1. Es ist schon ein Unterschied, ob ich 3 Jahre Ausbildungsvergütung erhalte und dann fertige Kinderkrankenschwester bin und normales Geld verdienen, oder vier Jahre. So dolle ist die Ausbildungsvergütung ja nicht gerade.

  12. Unglaublich. Ich bin Intensivfachschwester und war in der Weiterbildung auf einer Kinderintensiv. Es war sehr spannend, aber ich bin für Erwachsene ausgebildet und nicht für Kinder. Ich bin viel zu grobmotororisch dafür. Zum Beispiel sollte ich einem 1800g Frühchen eine Magensonde durch die Mininase legen. Hilfe. Ich hab mich nicht getraut. Kinderkrankenpflege ist was ganz anderes als Erwachsenenkrankenpflege. Das sollte man nicht abschaffen.

  13. „Schon mal versucht, …? Nein? Ich auch nicht.“

    Das ist aber auch ein schöner Griff in die Kiste blinder Vorurteile. Nie selbst probiert haben, aber gleich davor warnen wollen :>

    1. Dramatische Zuspitzung. Man verzeihe mir das. Aber wer mal einen Tropf bei einem Säugling gelegt hat und nur Hilfe einer unfähigen Krankenschwester hatte, wird wissen, was ich meine.

      1. .. verstehe ich alles, aber das „unfähige Krankenschwester“ ist nicht fair: was kann sie dafür, wenn sie für den speziellen Fall nicht ausgebildet, aber zum Dienst eingeteilt wurde? Unfähig ist doch wohl eher der „Disponent“ (m/w), oder?

      2. Hallo Kinderdoc, ich bin ein begeisterter Leser deines Blogs. Ich bin selber Krankenpfleger in der Notaufnahme einer Uniklinik und auch frisch gebackener Vater. Ich halte von der Generalisierung auch nichts. Aber die „unfähige“ Pflegekraft finde ich unfair, das liest sich so als hättest du keine Gute Meinung der Erwachsenenpflege. Schade….

        1. Ach Quatsch, darum geht es doch gar nicht. Und die Diskussion hier driftet in die falsche Richtung. Ursprünglich geht es doch gar nicht darum, dass ErwachsenenpflegerInnen alle schlecht sind, wo steht denn das?

          Es geht darum, dass die Primärausbildungen KINDER oder ALTENPFLEGE eingedampft werden sollen. Und um das dystopisch zu illustrieren, habe ich mir erlaubt, zu reflektieren, mit einer Erwachsenenkrankenschwester Arbeit bei einem Kind auszuführen, die für diesen Job nicht qualifiziert, also unfähig ist.
          Hartes Wort, ja.

          Als Erwachsenenpfleger willst Du auch nicht bei der Anlage eines Nabelkatheters assistieren. Oder fühlst Du Dich dafür befähigt?

          Nochmal: *Krankenpfleger und -pflegerinnen sind alle ganz toll und Spitze und superfähig und lieb und toll und nett!* Aber jede/r sollte in ihrem Fachbereich eingesetzt werden.

          Hugh!

          1. Lieber Kindedok, ich will die Diskussion ja nicht auf die Spitze treiben und wenn ich allein Deine Bemerkung moniert hätte, wäre das Ganze für mich erledigt, aber Du schreibst “unfähige Krankenschwester”, ohne Einschränkungen oder Erläuterungen. Das bedeutet, Du hieltest diese Schwester GENERELL für unfähig, dabei ist sie nur falsch eingesetzt.
            Es passiert (auch mir) manchmal, dass in der Diskussion etwas rausrutscht, was SO nicht gemeint war, aber dann muss man sich auch der Kritik stellen.
            Immerhin hast Du das ja in Deinem letzten Satz relativiert.
            Dann zünden wir schon mal die Friedenspfeife an. 😀

  14. Das Problem betrifft, was oft übersehen wird, auch die Altenpflege.
    Den Häusern graust es jetzt schon davor, „Fach-„pfleger für alles zu bekommen.

  15. Irgendwie verstehe ich das nicht. Eine Generalisierung würde doch dazu führen dass Spezialisierungen und Weiterbildungen nach der Ausbildung an Bedeutung gewinnen. Und wenn sich dann jemand nachträglich für seinen Arbeitsbereich qualifiziert hat und dort Erfahrungen gesammelt hat wird er nicht mehr ohne weiteres den Arbeitsbereich wechseln können.
    Ich weiß zwar nicht wie das organisatorisch geregelt ist, aber schon jetzt arbeiten z.B. Krankenschwestern in der Altenpflege die sich eben neu einarbeiten und qualifizieren müssen.

  16. Sorry, es ist vielleicht gemein … aber jedem Politiker, der DAFÜR ist, wünsche ich ein frühgeborenes Kind mit einem Geburtsgewicht von unter 1000 Gramm!
    Nach vielen vielen Wochen bangen Wartens und Hoffens auf der Neugeborenenintesivstation werden auch die dann hoffentlich den Wert gut ausgebildeter und spezialisierter Kinderkrankenschwestern erkennen und diesen Unfug beenden!

    1. Glaub mir, Teddy, DIE würden dann mit ihrer Kohle einen Privatkrankenschwester von irgendwoher einfliegen lassen oder „einkaufen“. Die juckt das doch nicht, weil sie gar nicht davon betroffen sein werden. Das trifft nur uns und unsere Kinder… Unfassbar!

  17. Wir waren mit unserem Sohn – 870 Gramm Geburtsgewicht – über drei monate auf der Frühchen-, respektive Neugeborenenintensiv.
    ENTSETZLICH, wenn die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gestoppt wird!

    1. Und mit dem GBA Gesetzt, welches eine strenge personelle Verteilung auf den Perinatalzentren Level 1 regelt (u.a. 1:1 Betreuung bei Extrem Low Birth (<1000 Gramm), kann eine Pflegedienstleitung mit dieser generalisierten Ausbildung für Pflegeberufe, Personal einsetzen, die ursprünglich zum Beispiel in der Altenpflege tätig sind. Sprich: Ein/e Pfleger/In aus der Altenpflege steht am Inkubator Ihres 870 Gramm schweren Kindes. Dabei sind die hygienischen Bedingungen mal vernachlässigt worden (andere mikrobiologischen Keimstämme bei Frühgeborene im Gegensatz zu Erwachsenen). Leider ist dieses Beispiel schon Teil in der Praxis, weil es einfach an Personal fehlt.

  18. Traurig. Aber, sicher gut, wenn man jetzt Asylanten hier gut integriert, schaut dass sie Deutsch lernen und sie dann in der Altenpflege als Assistenten einsetzt. Das soll man auch mit Arbeitslosen machen! Und den ausgebildeten Krankenschwestern faire Löhne bezahlen, den Ärzten auch, damit sie nicht in die Schweiz auswandern.
    Bezüglich Ausländern in der Pflege. Meine Mutter hatte frühen Alzheimer, war vor dem Tod 2 Jahren im Pflegeheim. Wer wirklich sehr lieb mit ihr umging, war eine albanische Putzfrau und auch eine ausländische Pflegehelferin. Deren Herz war am richtigen Ort und sie waren soooo liebe Menschen. Die Putzfrau putzt jetzt noch gut bezahlt privat bei meinem Vater, als Dank dafür weil sie so lieb mit meiner Mutter war!!
    Auch in der Schweiz sollen Langzeitarbeitslose und Ausländer in Pflegeberufe gerade für die kommenden vielen alten Leute eingearbeitet werden!

    1. Ehrlich mal, man muss für den Beruf auch wohl geeignet sein.

      Ich stehe dazu, ich eigne mich nicht.
      Das finde ich nicht schlimm, das ist einfach so.
      Ich habe andere Qualitäten.

      Deshalb tu ich mich schwer, mit solchen verallgemeinernden Aussagen „schaut das sie dort und dort eingesetzt werden…“

      Zum anderen ist es ja das alte Problem, das vieles war notwendig und sinnvoll wäre, nicht umgesetzt wird. Weils keiner bezahlen kann oder will.
      Faire Löhne fürs Personal – da stimme ich zu.
      Sylana

    2. Optimistische Menschen, immer schön.
      Offizielle Angaben:
      Zwei Drittel der Asylanten können kaum lesen und Scheiben. 70% sind nicht für eine Ausbildung geeignet. Selbst Ingenieure von dort haben ein deutsches Realschulniveau.
      Deutsche Arbeitslose werden schon lange als Helfer ausgebildet. Aber es muss einem einfach liegen und geht nicht mit Gewalt.

  19. Es ist schon erschreckend, auf welche Gedanken diese Po-Litiker und Bürokraten so alles kommen.
    Kinder sind unsere Zukunft, da darf es keine Kompensation Alt vs. Jung geben.
    Man versucht, den offenschtlichen (politisch verursachten!) Notstand in der Altenpflege durch solche „Massnahmen“ zu beseitigen, Um nicht falsch verstanden zu werden: die Altenpflege ist wichtig, denn es betrifft diejenigen, die bisher „den Laden am Laufen“ gehalten haben, aber doch nicht zu Lasten einer anderen Generation.
    Ich kann nur hoffen, dass es Widerstände auch in der Gesetzgebung gibt, die sich dann durchsetzt.
    Ansonsten: Guten Nacht, Deutschland.
    Danke, lieber Kinderdok, für diese Nachricht. Journalisten interessieren sich offenbar nicht im Mindesten dafür (es betrifft ja „nur“ die Kleinsten und Schwächsten).
    Motto: „so geht’s nicht, versuchen wir’s mal anders, vielleicht geht’s so auch nicht“
    oh, wie mich das ankotzt!!!
    Herzliche Grüsse
    Hajo

  20. Mir fehlen die Worte. Mein Kind war ja leider sehr, sehr, sehr oft stationär im Krankenhaus und ist aufgrund seiner chronischen Erkrankung immer noch häufig ambulant in der Kinderklinik. Und wenn ich eines über alle Kliniken, in denen wir waren (und es waren EINIGE) sagen kann, dann dass das Pflegepersonal auf den Kinderstationen ganz wunderbar war, immer! Im Umgang mit dem Kind, auch und gerade in Krisensituationen und auch mit uns als Eltern, wenn sogar nachts um 3 Uhr ein Kaffee im Schwesternzimmer gereicht wird, weil die Mutter die Sorgen umtreiben. Wenn wir DAS wirklich aufgeben, dann wird die Welt von kranken Kindern sehr, sehr viel ärmer (und sie ist mitunter eh schon dunke genug…).

  21. Wenn ich in Sachen Braunüle und dergleichen an die einfühlsamen „Fachkräfte“ in der Kinderklinik der Charité denke, muss ich leider annehmen, dass eine Zusammenlegung diverser Ausbildungsberufe vermutlich schon vor einiger Zeit statt gefunden hat – allerdings eher von Metzgern und Klempnern. Unser Zweijähriger sah nach Blutentnahme und Vorbereitung zum MRT nämlich aus, als hätte er mit Bären und Wölfen gerungen. Glücklicherweise fehlt ihm dank der Scheißegaltropfen die Erinnerung daran.

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