Impfschutz für Eltern

Zur Internationalen Impfwoche nehme sich ein/e jede/r seinen/ihren eigenen Impfpass hervor und schaue nach:

Diphterie: Ist in den letzten 10 Jahren eine Impfung erfolgt?

Keuchhusten: Ist in den letzten 10 Jahren eine Impfung erfolgt?

Tetanus (Wundstarrkrampf): Ist in den letzten 10 Jahren eine Impfung erfolgt?

Poliomyelitis: Wie oft wurdest Du geimpft?
– Viermal? Dann bist Du sicher geschützt.
– Dreimal? Dann bist Du eventuell nicht sicher geschützt – kommt auf den Impfstoff an.
– Zweimal oder weniger? Impfen!

Masern:
– Vor 1970 geboren? oder
– Insgesamt zweimal geimpft? oder
– Als Erwachsener einmal geimpft oder
– Maserntiter nachgewiesen oder
– Vom Arzt bestätigt durchgemachte Masern? – alles klar, sonst impfen!

Das sind die wichtigsten Impfungen, die seitens des RKI für Erwachsene empfohlen werden. Wenn Du Kinder hast, achte auch auf den Impfschutz gegen Windpocken (durchgemacht oder einmal geimpft), eventuell auch gegen Meningokokken C.

Außerdem, wichtiger Tipp: Impformiere Dich über empfohlene Impfungen, Risiken und Nebenwirkungen bei dem Arzt Deines Vertrauens oder vertrauenswürdigen, wissenschaftlich fundierten Seiten im Internet. Meide Elternforen, Schwurbelseiten oder Facebook-Impfkritik-Gruppen.

 

Fragen und Antworten

Wieso ist es besonders für Eltern wichtig, sich impfen zu lassen?
1.) Eltern haben oft engen Kontakt zu Säuglingen, die selbst noch nicht vollständig geimpft sein können und darum besonders gefährdet sind. Keuchhusten z.B. kann für Säuglinge lebensbedrohlich sein.
2.) Junge Erwachsene haben häufig Impflücken.
3.) Erwachsene haben bei bestimmten Erkrankungen z.B. bei Masern ein höheres Risiko für Komplikationen.

Kann es sein, dass der Impfcheck irrt?
Der Impfcheck ist teilweise vereinfacht und ist deswegen nicht in jedem Ausnahmefall korrekt. Im Zweifelsfall halte Rücksprache mit einem Arzt.

Wie gefährlich sind Impfungen?
Impfungen haben auch Nebenwirkungen. Insgesamt ist die Gefahr durch die Krankheit viel höher als die Gefahr durch die Impfung. Auf der Seite http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen_20_Einwaende.html finden sich Antworten zu Einwänden gegen Impfungen.

Gilt dieser Impfcheck auch für Kinder?
Nein, dieser Impfcheck gilt nur für Erwachsene.

Muss ich mich regelmäßig impfen lassen?
Gegen Wundstarrkrampf und Diphtherie muss der Impfschutz alle 10 Jahre erneuert werden. Andere Impfungen (z.B. gegen Masern) hinterlassen einen lebenslangen Schutz.

Wo kann ich mich über Impfungen informieren?
Auf der Seite www.impfen-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es unabhängige und leicht verständliche Informationen. Auch auf der Webseite des Robert Koch-Institutes finden Sie unabhängige Antworten auf alle Fragen rund ums Impfen: www.rki.de/impfen.

Gegen welche Erkrankungen kann man sich noch impfen lassen?
Es gibt Impfungen gegen viele Erkrankungen. Wenn Sie einer Risikogruppe, z.B. medizinisches Personal angehören empfiehlt die STIKO weitere Impfungen. Schauen Sie hierzu auf die oben angegebenen Seiten.

(nach dem „Impfcheck für Erwachsene“ der Nationale Impfkonferenz Berlin, Berlin, 18.- 19. 06. 2015, (c) Creative Commons CCZero)


Übrigens: Das Spiel zum Welttag des Buches läuft noch 😉

64 Antworten auf „Impfschutz für Eltern“

  1. Behörde: Lieferengpass bei Hersteller
    Impfstoff für Kinder ist knapp

    Eltern, die ihre Kinder impfen lassen möchten, bekommen unter Umständen von ihrem Kinderarzt die Nachricht, dass ein bestimmter Impfstoff derzeit knapp ist. Wie die Gesundheitsbehörde auf Nachfrage des WESER-KURIER mitteilt, betrifft dieser Engpass die Vierfach-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Polio).
    http://www.weser-kurier.de/bremen_artikel,-Impfstoff-fuer-Kinder-ist-knapp-_arid,1365893.html

    „Es handelt sich aber um keinen gravierenden Mangel, niemand muss sich Sorgen machen, dass Kinder nicht geimpft werden können“, betont die Behördensprecherin.

    Wenn Bremer Behördenvertreter sagen das sich niemand Sorgen machen muss,dann muss man sich Sorgen machen…….

  2. @ Janine
    Meine Nichte führt jetzt mit meiner Schwester nach einer Infektion die Diskussion “ wie konntest Du es es als Mutter verantworten, mich nicht gegen den Gebährmutterhalskrebs zu impfen“
    Ich muss meiner Nichte leider Recht geben…

  3. bei mir scheint alles prima zu sein.
    Masern und DTPP drei Impfungen im 1.Lebensjahr (1974, war das da schon üblich? Was ich da über die sonstige Masern-Impfrate so höre…)

    Außerdem fünf(!) Schluckimpfungen Polio Typ 1+2+3 im Abstand von je 2-3 Jahren (die scheinen’s gut gemeint zu haben damals).

    Impfung gegen Mumps gab’s seinerzeit noch keine, den hab ich durchmachen dürfen.

    DT gab es dann regelmäßig ne Auffrischung, zuletzt vor zwei Wochen nochmal DTPP.

    Und jedes Jahr vom Betriebsarzt ne Grippeschutzimpfung.

  4. Mir ist es gelungen die Kinderärztin gestern impfen zu lassen, die kleine (5) MMR, die große und mich gegen (bitte nicht schlagen) Tetanus und noch 3 andere Sachen. Meine letzte Tetanusimpfung war 1995. Sie riet mir ausdrücklich ab von: Meningokokken B und der Gebährmutterhalskrebsimpfung für meine 12jährige (das würde ich meiner Tochter nicht impfen). Was meint ihr zu beiden? Die Ärztin arbeitet in der Praxis ihrer Mutter und an sich hat sie mir einen guten Eindruck gemacht. Aber das eine Ärztin vom impfen abrät?

    1. Öhmmm — neue Kinderärztin suchen?!
      Mit welcher Begründung hat sie abgeraten?

      Zu Meningokokken hat der Kinderdoc ja schon einiges geschrieben, ansonsten mal nach „Harmony Rose“ und DJ Hookie suchen — die eine als Kleinkind, der andere als junger Erwachsener 4fach amputiert nach Meningokokken. Ja, man kann so leben und trotzdem glücklich sein, aber nicht wenige sterben auch dran bei so massiven Verläufen.

      Und bei HPV gab es doch kürzlich erste Ergebnisse die einen deutlichen Rückgang der Infektionen zeigten.

      Klar, langfristig kommt es darauf an, ob andere Stämme die Nische besetzen (auch bei Meningokokken) und ansonsten sind beide Impfungen recht teuer (weil neu entwickelt). Und gerade weil es eben auch immer um eine Kosten-Nutzen-Rechnung geht bei der Frage, was StiKo-Empfehlung wird, spricht einiges dafür, dass die empfohlenen Impfungen auch nützlich sind. Selbst wenn mal der eine oder andere Pharmakonzern in Lobbyarbeit investiert stehen doch als durchaus mächtige Gegenspieler die Krankenkassen da (ja, läuft nicht alles toll, weiß ich — Impfungen sind aber die am wenigsten kritikwürdige Sparte).

  5. Hatte Repevax 2010 schon Polio mit drin? Zum Repevax hatte ich 3x das Kreuz bei Polio in frühster Kindheit –> 4x sicher durchgeimpft?

    Masern höchstwahrscheinlich durchgemacht, MMR in 2015 geimpft. Hier alles safe? (Jahrgang 1979)

  6. Insgesamt erhärtet sich hier mal wieder der Verdacht, dass viele Hausärzte echt nicht auf dem neuesten Stand sind… Ich habe letztes Jahr MMR nachgeholt und DPPT aufgefrischt, aber von sich aus wurde ich auch nicht drauf hingewiesen und meine Ärztin wusste zwar von der Empfehlung zur Masernimpfung aber nicht, dass die schon so lange gilt.

    Und so bekloppte Behauptungen wie eine zu frühe Tetanusauffrischung hätte mehr Nebenwirkungen — bitte was? Und warum?

    Ansonsten ärgere ich mich darüber, dass gegen bestimmte Krankheiten die Impfungen für Kinder übernommen werden, für Erwachsene nicht — einzelne Sachen sind natürlich nur für Kinder gefährlich (wobei der Herdenschutz da ja auch ein Grund wäre). Aber es gibt ja noch zwei Fälle in denen es schön wäre, die Empfehlungen für Erwachsene zu erweitern:

    – Neue Impfempfehlungen wie z.B. Hepatitis (gab es noch nicht als ich Kind war) oder sogar neue Impfungen gegen Krankheiten, gegen die früher nicht geimpft werden konnte, die aber Kinder und Erwachsene befallen.

    – Nachholungsimpfungen wenn die Eltern ihre Sprößlinge gar nicht oder nur teilweise geimpft haben — schließlich können die Kinder ja nichts dafür und dürfen erst mit 18 vollständig alleine entscheiden. Finde es unfair, wenn die dann mit der Kasse diskutieren müssen, was gezahlt wird und was nicht (habe da zwei Fälle im Umfeld, ließ sich wohl irgendwie regeln, war aber nervig).

  7. Hä? Wäre doch großartig, wäre der Zwerg auch gleich geschützt. Funktioniert aber leider wohl nicht, aber es gibt ja inzwischen Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft, dann landen die Antikörper via Placenta tatsächlich auch beim Nachwuchs. Total großartig, weil Keuchhusten doch in den ersten Wochen am gefährlichsten ist.

  8. brauch ich nicht mehr war erst letzten mittwoch zur auffrischimpfung 5-fach.
    In ein paar wochen werde ich nochmal gehen um hepatitis aufzufrischen, meine 3 jährige tochter bekommt dann zeitgleich das erste mal Hepatitis A geimpft.
    Übrigends hat sie letzte woche die impfung gegen Meningokokken C ganz tapfer gemeistert, ohne zu weinen.
    *stolz bin*
    hab sie aber auch schon tage vorher aufgeklärt und drauf vorbereitet wie von kinderdok empfohlen. „ja, ich hab dein buch gelesen“ 😉
    Töchterchen hat übrigends zur Belohnung ein großes Eis gekriegt 🙂

  9. Ich war just heute bei meiner Hausärztin, um mir die FSME-Auffrischung geben zu lassen. Leider war ich blöd genug zuzugeben, dass ich noch stille. „Nein, dann impfe ich sie nicht.“ – „Aber das RKI sagt doch…“ – „Ich mache das nicht!“

    ARGH!

    1. DIE Diskussion habe ich auch schon durch. Anlässlich der Keuchhusten-Impfung, mit Neugeborenem. „Nein, das geht nicht, das kann beim Stillen aufs Kind übergehen.“

  10. Ich hab letzte Woche erst eine Auffrischung gegen FSME erhalten. Es folgt noch DPT in den nächsten Wochen.

    Hab das immer vor mir her geschoben (aber noch innerhalb der Frist), bin kein Freund von Spritzen. Aber es muss gemacht werden, ich finde Impfungen wichtig.
    Habe letzte Woche auch den Impfplan durchgearbeitet, das war sehr aufschlussreich. In diesem wird auch Hepatitis B für alle empfohlen (und besonders für gewisse Gruppen) und für spezielle Gruppen auch A. Das war mir bisher gar nicht bekannt und werde ich beim nächsten Arztbesuch ansprechen.

          1. Frei von Zecken, kannst du in Europa AFAIK eh knicken. Aber die FSME-Erreger haben sich noch nicht überall ausgebreitet. Wobei sie immer weiter nördlich entdeckt werden.

  11. Ja, das Impf-Thema bei Hausärzten hatte ich auch schon. Bevor wir an die Kinderplanung gegangen sind, wollte ich mich gegen Keuchhusten impfen lassen, weil ich dagegen nie geimpft worden war und daran auch nie erkrankt war.
    Meine Hausärztin hat sich jedoch geweigert, mich zu impfen, weil es den Pertussis-Impfstoff nur in Kombination mit Diphtherie und Tetanus gibt und ich drei Jahre vorher nach einer Verletzung vom Krankenhausarzt eine Tetanus-Auffrischung gekriegt hatte.

    Nach Meinung meiner Hausärztin wären die Nebenwirkungen bei einer so frühen erneuten Teranus-Impfung zu krass und sie würde das daher nicht impfen wollen.
    Mein Argument, dass ich mein zukünftiges Kind nicht mit Keuchhusten anstecken will, wurde mit der Behauptung abgetan, dass die Wahrscheinlichkeit ja sehr gering wäre, genau in dieser Zeit an Pertussis zu erkranken…

    Ich hab dann die Unterhaltung abgebrochen und mir die Impfung bei meiner Gynäkologin geben lassen. Diese hat übrigens sofort zugestimmt.

    Die Impfreaktion war nebenbei angemerkt auch ertragbar.

    1. Anmerkung: Möchte bestätigen, daas Gynäkologen gern zum Schutz künftiger Kinder impfen. Und da geht frau ja sowieso mind. einmal im Jahr hin.

    2. Kann ich nur bestätigen…
      Hatte letztes Jahr Tetanus/Diphtherie-Auffrischung, leider ohne Pertussis… Von einem Lehrspital wurde nun dieses Jahr eine Pertussis-Impfung gefordert, die gibt es halt eben nur in Kombination mit Tetanus/Diphtherie… Hab dann halt nochmals das Gesamtpaket Tetanus/Diphtherie/Pertussis bekommen, hab davon gar nichts gespürt… Obwohl gleichzeitig noch HBV geimpft wurde – vor 2 Jahren geimpft, damals aber natürlich kein Titer gemacht…

    1. Ist der Impfstatus bei Masern und Röteln zufällig auch unklar? In welchem Jahr bist du geboren? Vlt kann ich dir mit meinem Wissen als MFA in einer Allgemeinmedizinarztpraxis weiterhelfen. Jedenfalls kann ich schon mal sagen, dass es in Deutschland keinen einzelimpfstoff gegen Mumps gibt, nur in Kombinatiin mit Röteln und Masern.

        1. Dann zack ne MMR-Kombiimpfung drauf. Dann ist da Ruhe und du musst keinen Titer für Mumps bestimmen lassen. So wird das zumindest in unserer Praxis gehandhabt, wenn der Masernimpfstatus neben Mumps und Röteln unklar ist. Übernimmt bei dir auch die Kasse, da du nach 1970 geboren wurdest. Schnapp dir einfach mal dein Impfbuch und geh bei (dei)nem Hausarzt vorbei.

          „Die Impfung gegen Masern ist generell für alle Erwachsene empfohlen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist. Es sollte vorzugsweise MMR-Impfstoff verwendet werden.“

          Zitiert von der Internetseite des RKI.

          Weiß jemand zufällig, wie verfahren wird, wenn bei über 18-Jährigen nur der Mumps-Status unklar ist?

  12. Ich hatte Masern als Neugeborenes*, trotzdem war mein Titer mit ca. 40 Jahren nicht so besonders, also habe ich mich als Erwachsene MMR impfen lassen.
    Für in der Schweiz Lebende möchte ich noch die Seite http://www.meineimpfungen.ch empfehlen, ich habe sie ohne Validierung genutzt, mein Mann mit, das hat prima geklappt, praktischerweise ist unser Hausarzt auch dabei + Impfbefürworter.
    *ja, ich bin direkt mit Masern aus dem KH heimgekommen. Offenbar hatte meine Mutter (Jahrgang 1933) nie die Masern, daher war kein Nestschutz da.

  13. Ich bin zwar kein „Eltern“ mehr, achte aber trotzdem auf meinen Impfschutz.
    Fällig ist Diphterie, Tetanus, Keuchhusten (erstmalig), Polio.
    Leider, leider ist der Impfstoff bis auf weiteres nicht verfügbar!

    1. Für Polio gibt es inzwischen einen Totimpfstoff. Deswegen wird mit Spritze geimpft, keine Schluckimpfung mehr. AFAIK wird der Lebendimpfstoff nur noch selten und in Pakistan oder so eingesetzt.

  14. Habe keinen Impfausweis,keine Ahnung gegen was meine Mutter mich hat Impfen lassen,abgesehen von dieser Impfung in der Schule bei der einem der Oberarm leicht eingeritzt wurde ich glaube das waren die Pocken bin mir aber nicht sicher.Da ich vor 1970 geboren bin und lt.meiner Mutter mich die Masern als Baby heimsuchten bin ich wenigstens gegen die geschützt.Beim Nachwuchs wurde peinlichst darauf geachtet das sie alle Impfungen bekamen und auch unser kleiner Pflegezwerg hat gerade vor kurzem wieder einen Piecks bekommen

      1. Autsch,doch so viel Piecks?? Dann werde ich wohl mal meinen Hausarzt aufsuchen müssen,mal sehen ob der mich noch kennt…….

  15. FSME bzw. Zecken steht auch nicht dabei.
    Ich denke die Krankenkassen würden das sicher nicht zahlen, wenn die Impfungen nicht sinnvoll wären. Wenn durch die Erkrankungen mehr Kosten entstehen als durch x Mio. Impfungen gehöre ich lieber zu den geimpften, als das Risiko haben eine ziemlich miese, langwierige Krankheit zu bekommen, die evtl. nicht mal ganz heilbar ist.

    1. Naja. Krankenkassen übernehmen ja viel Müll, der nicht sinnvoll oder medizinisch-wissenschaftlich tragbar ist (Glaubuli, HP-Behandlungen, Osteopathie) – das ist ein schwaches Argument.

      FSME wird hier nicht gelistet, weil tatsächlich nur für Süddeutschland geltend und mit allen Einschränkungen keine lebensbedrohende Erkrankung und nicht epidemisch wirksam (wie Masern).

    2. Bei dem ‚Naturkontakt‘ den viele Städter und Stadtkinder heute so haben (max Stadtpark) halte ich es tatsächlich nicht für flächendeckend notwendig. Ich lebe in einer Stadt und habe in 12 Jahren hier einmal eine Zecke von mir abgesammelt. Aber auch nur, weil ich mich unwissenderweise auf die Hundeauslaufwiese gesetzt hatte. Ich bin aber LARPer und in manchen Waldgegenden sammele ich schon mal ein Dutzend von den Klamotten. Und obwohl ich vorbeuge, mit möglichst angepasster Kleidung und Autan, trabe ich bei den meisten LARPs auch mal zu Sani um mit die Zecken entfernen zu lassen. Für Vielwaldgänger sinnvoll. Für den Rest … meh.

      1. Meine bisher einzige Zecke hab ich mir mitten in einer Großstadt in Bayern geholt…damals im letzten Jahrtausend während des Studiums.
        Und in Stuttgart wurden letztens mal die Zecken in Parks, Kleingärten und auf Spielplätzen untersucht.
        Wenn ich mich richtig erinnere, waren da jede Menge mit FSME dabei => auch in der Stadt kann man sich das einfangen, also in Risikogebieten bitte impfen lassen!

      2. Meine bislang einzige Zecke hab ich mir mitten in einer bayrischen Stadt geholt…

        Letztens wurden in Stuttgart die Zecken der Parks, Spielplätze und Kleingärten untersucht und es waren viele mit FSME infizierte dabei.
        Also in Risikogebieten bitte immer impfen lassen!

  16. Kann mir bitte mal jemand erklären, was es mit dieser Grenze von 1970 bei Masern auf sich hat? Ich habe das schon mehrfach gehört, aber auch Personen, die vor 1970 geboren wurden, können heute Kinder im gefährdeten Alter zu Hause haben, oder?!

    1. Die Annahme ist wohl, dass alle vor ’70 Geborenen sowieso Masern durchgemacht haben, da es damals noch keine Impfung gab und Masern extrem ansteckend sind.

      1. Ich bin vor 1970 geboren und habe keine Masernerkrankung gehabt. Habe dann Anfang der 70er eine Impfung bekommen. Bin mir aber nicht sicher, ob das gereicht hat?

        1. Habe mich letztes Jahr auch gefragt, warum auch nie gegen Masern geimpfte Erwachsene mit einer Impfung auskommen sollen, wo Kinder heute doch immer zwei bekommen.
          Das hängt wohl vom Impfalter ab, wie sicher die Impfung ist, mit 9 Monaten ist die Immunantwort wohl noch unzuverlässig. Das ist aber deutlich besser als nichts und gerade im Babyalter sind die Masern ja besonders gefährlich — deswegen wird eben einmal früh und zur Sicherheit noch einmal nach geimpft. Wenn du schon mehrere Jahre alt warst, dürfte das wahrscheinlich reichen. Sonst noch mal das RKI anfragen, notfalls auf eigene Kosten einmal nachimpfen (kostet nicht die Welt).

      2. Danke für die Antworten!
        Mein Mann ist vor 1970 geboren und weder er noch seine Eltern wissen noch, ob er die Masern hatte. Ich bin zwar nach 1970 geboren, hatte die Masern aber und kann mich sehr gut daran erinnern, weil ich mich selten so elend gefühlt habe. Daher vermute ich, dass mein Mann die Masern eben nicht hatte. Andererseits empfindet das vermutlich jedes Kind anders. Ich bin jedenfalls froh, um die Nachwirkungen rum gekommen zu sein!

  17. Zum Punkt „Masern“ ein aktueller Erfahrungsbericht von meinem Besuch beim Allgemeinarzt neulich:

    ( ..Tetanus-etc-Auffrischung mit der für’s Impfen zuständigen Arzthelferin besprochen, soweit alles klar, machen wir gleich…)

    Ich: „… und gegen Masern würde ich mich auch gerne impfen lassen. Geboren in den 70ern, hatte keine Masern, hatte bisher auch keine Impfung dagegen.“

    Arzthelferin: „? . Wer hat Ihnen denn DAS gesagt?“

    Ich: „Steht auf der Website des Robert-Koch-Instituts.“

    Arzthelferin: „MMR doch nur für Frauen?“

    Ich: „Nein, es geht mir ja nicht nicht um die Röteln, die hatte ich schon, sondern um Masern.“

    Arzthelferin: (Schaut nach). Hm, stimmt, Sie haben recht. Aber Masern-Impfstoff separat gibt’s gar nicht, gibt’s nur in Kombi, eben als MMR. Und die brauchen Sie ja nicht.

    *Guckt ratlos*

    Jetzt machen wir erst mal das Wichtige, die Tetanus-Auffrischung.“

    Daheim nachgeschaut: RKI empfiehlt zur Masern-I. bei Erwachsenen den MMR-Kombi-Impfstofff, Begründung dafür konnte ich allerdings auch nicht finden. Ich wappne mich dann mal mit dem Ausdruck der RKI-Seite und gehe noch mal hin.

    Aber schon erstaunlich, dass die Impfwochen-Infos nicht einmal in allen Arztpraxen bekannt sind.
    Und noch erstaunlicher, dass ich, seit es die Masern-Impf-Empfehlung für bestimmte Erwachsene gibt, offenbar der erste Mann in dieser gut gehenden Praxis war, der danach gefragt hat.

      1. Die Betriebsärztin im Nahe gelegenen Krankenhaus mit Kinder- und Säuglingsbetreuung meint tatsächlich, Polio braucht „sowieso niemand mehr“… übrigens entgegen der Stiko-Empfehlung, die Polio-Impfungen für Gesundheitspersonal ausdrücklich empfiehlt. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2015/Ausgaben/34_15.pdf?__blob=publicationFile S.335f Ich könnte jedes mal vor Ärger platzen, wenn ich mal wieder über diese Aussage stolpere. Aber auch ein Ausdruck mit leuchtendgelb markierten Zitaten hat nichts an der Einstellung dieses Aushängeschilds der Prävention geändert…

        Ich selber habe mir vorletztes Jahr mal wieder eine TDPP-Auffrischimpfung geholt, die 10 Jahre waren um. Und so schlimm ist dieser Piekser nun wirklich nicht. Und so teuer (ca. 45€ + ggf. Arztkosten) ist so eine Impfung auch nicht – wenn man mal die Kosten einer passenden Behandlung dagegen hält.

    1. Hans, es gibt einen Einzelimpfstoff Mériveux oder so. Den habe ich anfang des Jahres bekommen. Mein Hausarzt ging zum Glück konform, dass ich nicht einfach so den Kombiimpfstoff verabreichte bekommen muss. Habe z.B.einen sehr hohen Rötelntiter, die Impfung brauchte ich also nicht.

      Also, such mal im Netz, da gibt es seriöse Seiten. Dadurch informiert war es ganz einfach, diesen Einzelimpfstoff zu bekommen.
      Alles Gute

      1. Es ist aber auch kein wirklich plausibler Grund, extra einen Einzelimpfstoff zu bestellen, nur weil man gegen eine der Krankheiten schon immun ist.

        Wenn gegen eine Krankheit mit geimpft wird, gegen die wir prima immun sind, passiert noch weniger, als wenn wir jemanden treffen, der die Krankheit gerade hat:
        Nämlich im Wesentlichen gar nichts, außer dass unser Immunsystem an die Krankheit erinnert wird und ggf. ein paar mehr Antikörper baut, also auch ein mäßig guter Titer hinterher wieder richtig gut ist.
        So’n bisschen vergesslich ist unser Immunsystem ja doch, mein Rötelntiter bei der vorkontrolle mit 12 war exorbitant, 15 Jahre später immer noch sehr gut, aber deutlich niedriger.

    2. Ich habe mich letztes Jahr gegen die Masern impfen lassen (eigentlich sonst durchgeimpft, aber irgendwann muss es mal Probleme mit dem Impfstoff gegeben haben und die wurde ausgelassen).

      Es gab auch nur MMR, Masern und Mumps hatte ich nicht. Röteln hatte ich zweimal als Kind und noch vor 15 Jahren einen anständigen Titer.

      Meine Krankenasse hat die MMR anstandslos gezahlt, so hatte ich nen Booster für die Röteln und Mumps muss ich nun auch nicht unbedingt haben (und schon gar nicht kleine Jungs damit anstecken!).

      Tetanus und Co gab’s dann auch als 4fach zum Auffrischen, obwohl Polio nicht unbedingt nötig gewesen wäre (hatte vier Schluckimpfungen als Kind).

      Schadet doch nicht einmal mehr zu impfen, gerade wenn es nur die Kombi gibt (höre im Hintergrund den Chor der Impfgegner aufjaulen ;)).

      Falls es Probleme gibt einfach mal die Krankenkasse anfragen — notfalls den Impfstoff selber besorgen und erstatten lassen, wenn der Arzt unsicher ist, ob die Kasse zahlt.

  18. bei „Vor 1970 geboren?“ evtl. in Neue und gebrauchte Bundesländer differenzieren, falls die Impfregeln beiderseits der Mauer nicht identtisch waren (was ich mir kaum vorstellen kann)

    1. Meiner hat einen Impfstoff mit Polio empfohlen. Solange es nicht – wie die Pocken – gesichert ausgerottet ist, würde sagen: Better safe than sorry.

  19. Man kann sich übrigens als Erwachsener beim Kinderarzt mit den Kindern zusammen impfen lassen, wenn der Kinderarzt einverstanden ist. Hat unser Kinderarzt jedenfalls angeboten, als die Masernimpfung einer Tochter anstand. Ich hatte als Kind keine Masern und war auch nicht geimpft (vor ’70 geboren).

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